Verwitterung der Gesteine 1. Mechanische Zertrümmerung (physikalische Verwitterung) Minerale eines Gesteins (Glimmer, Feldspat, Quarz) dehnen sich bei Erwärmung unterschiedlich aus Zusammenhalt des Gesteins lockert sich: Temperaturverwitterung bei häufigen oder starken Temperaturschwankungen Abbröckeln einzelner Gesteinsstücke (Vergrusung) oder zum Abplatzen größerer Gesteinsplatten (Desquamation) Frostverwitterung (=Frostsprengung): noch bedeutender in ihrer Wirksamkeit: Sie beruht darauf, dass Wasser beim Gefrieren sein Volumen um 9% vergrößert dringt selbst in kleinste Klüfte ein übt beim Gefrieren starken Druck aus (bis 2000 kp/cm²) Kernsprünge selbst in großen Blöcken Salzsprengung: ein in seinen Vorgängen vergleichbarer Vorgang Salzlösungen dringen in Gesteine ein Verdunsten des Wassers Bildung von Kristallen Volumenvergrößerung (bei der Umwandlung von Anhydrit zu Gips: bis zu 60%) üben Druck auf das Gestein aus Kluftbildung durch Entlastung: auf jedem Gestein lastet hoher Druck durch darüber liegende Gesteinsmassen Minderung dieses Drucks durch Abtragung oder völliges Entlasten Änderung der Spannungsverhältnisse Entsehung von Klüften auch durch das Eindringen von Pflanzen mit ihren Wurzeln entstehen Klüfte und sie sprengen Gesteine (Wurzelsprengung) Endprodukte der mechanischen Zertrümmerung: grober Schutt, Grus, Sand, Staub Die Verwitterungsprodukte bleiben nur zum Teil dort liegen, wo sie entstanden sind. Das meiste Material wird abtransportiert und an anderer Stelle wieder abgelagert durch Schwerkraft, Wasser, Wind. Verwitterung Ablagerung (Sedimentation) Abtragung Transport (Erosion) Der Schwerkraft folgend fallen losgelöste Schuttbrocken an den Fuß einer Felswand, wo sie sich zu großen Schutthalden anhäufen. 2. Chemische Zersetzung Die Intensität der chemischen Zersetzung ist sehr stark an Wasser gebunden, sie nimmt mit steigender Temperatur zu. Das Kohlendioxid der Luft, aber auch Schwefeldioxid und andere Gase verbinden sich mit Wasser und beschleunigen mit anderen Säuren des Bodens den chemischen Zersetzungsprozess der Gesteine. Aus den Endprodukten der chemischen Verwitterung entstehen neue Verbindungen, die an der Bildung neuer Oberflächenformen oder der Böden beteiligt sein können. Lösungsverwitterung: Salzgesteine werden durch Wasser in Anionen oder Kationen gespalten, dissoziiert Steinsalz NaCl, Anhydrit CaSO4, Dolomit CaMg(CO3)2, Kalk CaCO3 werden so in humiden Gebieten mit dem lösenden Bodenwasser weggeführt; schwerlösliche Gesteine wie der Quarz reichern sich dagegen an nur in Trockengebieten halten sich leicht lösliche Gesteine an der Oberfläche Kohlensäureverwitterung: auch Kalk ist normalerweise in reinem Wasser kaum löslich enthält das Wasser aber Kohlensäure Umwandlung des Kalkgesteins in Kalziumhydrogenkarbonat typische Lösungs- und Landschaftsformen in Kalkgebieten (Karstformen): Dolinen, Höhlen, unterirdische Wasserläufe, Poljen und Ponore, Karren, Trockentäler, Quellsinter,…. Zwei wichtige Prozesse, die zur Gesteinszersetzung beitragen, sind an bestimmte Eigenschaften des Wassers gebunden: Wassermoleküle besitzen einerseits eine unsymmetrische Verteilung ihrer elektrischen Ladungen (Dipolcharakter), andererseits dissoziieren sie z.T. in H+ und OH- -Ionen. Hydratrationsverwitterung: Wassermoleküle werden aufgrund ihres Dipolcharakters an die Außenionen des Kristallgitters angelagert Bindungskräfte des Kristallgitters werden geschwächt Gitterfestigkeit lässt nach Eindringen neuer Wassermoleküle Gestein zerfällt (vor allem silikatische Gesteine werden durch die Hydratration ersetzt) Hydrolyse: Alkali- und Erdalkali-Ionen (K, Na, Ca, Mg) des Kristallgitters werden durch Protonen des Bodenwassers ersetzt wichtigster Verwitterungsprozess der Silikatgesteine ihre Intensität steigt mit zunehmender Temperatur und dem Säuregehalt des Wassers die nicht mit dem Sickerwasser abgeführten Ionen können sich zu neuen Mineralen verbinden, den Tonmineralen Oxidationsverwitterung: viele Minerale, die Eisen, Mangan und Schwefel enthalten, oxidieren unter der Einwirkung von Sauerstoff das zweiwertige Eisen wird bei dieser Verwitterung zu Roteisenstein und Brauneisenstein umgewandelt (Rostfärbung der Gesteine)