Condylomata acuminata (Feig- oder Feuchtwarzen) - 1-Day

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Condylomata acuminata (Feig- oder Feuchtwarzen)
BriefAnrede
wir haben bei Ihnen nun histologisch gesichert so genannte Feigwarzen (Fremdwort: Condylomata
acuminata) entfernt.
Was sind Feigwarzen?
Feigwarzen zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Sie sind Folge einer Infektion mit humanen
Papillom-Viren (HPV). Condylomata acuminata sind stecknadelgroße, blumenkohlartig aussehende
Gewebswucherungen, die in der Ano-Genitalregion entstehen und zu kirschgroßen Gebilden heranwachsen können. Die
Papillom-Viren können in Untergruppen gegliedert werden. Manche Untergruppen dieser Viren sind an der Entstehung
bestimmter Krebsformen, besonders des Gebärmutterhalses, ursächlich beteiligt. Die Warzen werden in mehr als 90%
der Fälle von „harmlosen“ Untergruppen verursacht.
Wie bekommt man Feigwarzen?
Feigwarzen werden angeblich meist durch sexuellen Kontakt übertragen. Hauptansteckungswege sind lt. unserer
Literatur der Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern und ungeschützter Geschlechtsverkehr. Eine
Ansteckung ist auf der Haut oder Schleimhaut bei verschiedenen Sexualkontakten (vaginal, oral, anal) möglich.
Kondome können das Infektionsrisiko mindern, bieten aber keinen 100%-igen Schutz. Selten kann es auch zu einer
indirekten Ansteckung kommen, z. B. nach dem Gebrauch eines verschmutzten Handtuchs. Kinder können durch den
Geburtsvorgang angesteckt werden. Zunehmend sehen wir Patienten, bei denen glaubhaft kein Infektionsweg auf oben
beschriebene Art und Weise vorliegen kann. Es muss also noch andere, bis jetzt nicht bekannte Infektionswege geben.
Wir sehen diese Befunde im Rahmen unserer proktologischen Untersuchung.
Begünstigend wirken u. a. Feuchtigkeit, kleine Verletzungen der Haut, Entzündungen oder Störungen der Immunabwehr.
Ein wichtiger Begleitfaktor ist das Rauchen, aber auch Drogen wie Cannabis, Kokain und immunsuppressive
Medikamente spielen eine Rolle. Besteht der Verdacht auf eine Infektion, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen, da ein
plötzlicher Ausbruch von Feigwarzen auch ein Anzeichen für ein geschwächtes Abwehrsystem sein kann.
Welche Beschwerden treten auf?
Feigwarzen treten frühestens zwei bis vier Wochen nach der Ansteckung auf. Oft vergehen aber mehrere Monate, bevor
die Warzen sichtbar werden. Sie schmerzen kaum, verursachen aber Juckreiz bzw. Brennen.
Bei Männern sitzen die Feigwarzen oft am Penisschaft oder auf der Vorhaut, sind aber mitunter auch im Bereich der
Harnröhrenmündung, am After oder im Enddarm vorzufinden.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Der Arzt stellt die Diagnose nach einer klinischen Untersuchung. Um "unsichtbare" Feigwarzen nachzuweisen, wird
verdünnte Essigsäure auf die Haut getupft. Dort, wo sich Feigwarzen befinden, sind diese infolge als weiße Stellen zu
erkennen. Auch anhand von Abstrichen und durch eine feingewebliche Untersuchung lassen sich Hinweise gewinnen.
Eine molekularbiologische Untersuchung bringt diagnostische Sicherheit.
Wie werden Feigwarzen behandelt?
Hier gibt es verschiedene Methoden; wir bevorzugen die elektrische Abtragung, weil sie die dauerhafteste, erfolgreichste
und schnellste ist. Diese wird in aller Regel in Kurznarkose durchgeführt. In erster Linie ist es wichtig, dass sowohl Sie
als auch Ihr(e) Partner behandelt werden.
Wie ist die Prognose?
Besonders bei intraanalen Condylomen soll in der ersten Zeit alle 3 Monate kontrolliert werden, dann können die
Kontrollabstände auf ein Jahr verlängert werden.
In ca. 30% der Infektionen heilen Genitalwarzen spontan ab. Es kann unter Behandlung bis zu 6 Monate dauern, bis die
Warzen verschwinden. Unabhängig von der Behandlungsmethode betragen die Rezidivquoten bis zu 30%. Weibliche
Patienten sollten nach erfolgreicher Behandlung zumindest einmal jährlich - besser noch halbjährlich - einen Abstrich
vom Gebärmutterhals nehmen lassen. Auf diese Weise kann ein eventuell vorhandener Krebs in vielen Fällen noch im
Frühstadium erkannt und behandelt werden.
Wie kann man vorbeugen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat im Februar 2007 eine Empfehlung zur generellen Impfung gegen humane
Papillomviren (HPV Typen 16 und 18) für Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren verabschiedet.
Zur Reduktion der Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebs sollte die Impfung mit 3 Dosen vor dem ersten
Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein. Die genaue Dauer der Immunität nach Verabreichung aller Impfstoffe ist
derzeit noch nicht bekannt. Es konnten stabile Antikörpertiter nach 3-maliger Impfung für etwa 5 Jahre nachgewiesen
werden. Die Frage der Notwendigkeit der „Auffrischungsimpfung“ kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Über die
epidemiologische Wirksamkeit der Immunisierung von Jungen und Männern zur Verhinderung der Infektion bei Frauen
liegen keine ausreichenden Daten vor.
Da die Impfung nur gegen die Infektion mit bestimmten Subtypen, nicht aber gegen die Ansteckung durch andere Typen
schützt , müssen die Früherkennungsuntersuchungsmaßnahmen zur Erkennung des Gebärmutterhalskrebses
unverändert in Anspruch genommen werden.
Nach einer Entfernung ist eine Kontrolle im Kontrollabstand von 6 – 12 Wochen notwendig. Bitte vereinbaren
Sie selbständig einen Termin. Vielen Dank!
Ihre Praxis am Theater
PatVorname PatNachname, PatGeburtsDatum
1 / 1 06.04.2017
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