PISA – Folgen für den Mathematikunterricht

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Muster fortsetzen
1. Muster aus Quadraten
Mit Quadraten wird eine Folge von Mustern erzeugt: Ausgehend von einem großen Quadrat werden
jeweils an freie Ecken kleinere Quadrate angesetzt. Von Schritt zu Schritt werden die Seitenlängen
der Quadrate um einen konstanten Faktor k kleiner.
a) Überlege dir zu dieser Folge von Figuren möglichst vielfältige mathematische Fragestellungen
und schreibe diese auf.
b) Tausche deine Ideen mit deinen Nachbarn aus.
c) Bearbeite mit deinen Nachbarn gemeinsam einige euerer Fragestellungen.
2. Muster aus Dreiecken
Statt Quadraten werden nun als Variation gleichseitige Dreiecke betrachtet.
a) Überlege dir zu dieser Folge von Figuren wie in Aufgabe 1 vielfältige mathematische
Fragestellungen und notiere diese.
b) Besprich deine Ideen mit deinen Nachbarn.
c) Bearbeite mit deinen Nachbarn einige euerer Problemstellungen.
3. Weitere Variationen
Variiere deine Überlegungen weiter (z. B. indem du Würfel statt Quadraten betrachtest) und
bearbeite sie mit deinen Nachbarn gemeinsam.
Figurierte Zahlen
1.
Dreieckszahlen
Setzen Sie das Muster fort. Welche Zusammenhänge erkennen Sie? Die Zahl der Punkte im n-ten
Dreieck heißt Dreieckszahl Dn.
2.
Quadratzahlen
Setzen Sie das Muster fort. Welche Zusammenhänge erkennen Sie? Die Zahl der Punkte im n-ten
Quadrat heißt Quadratzahl Qn.
Stellen Sie eine Beziehung zwischen Dreieckszahlen und Quadratzahlen her.
Beweisen Sie: Für die Summe der ersten n ungeraden Zahlen gilt
1 + 3 + 5 + 7 + … + (2n-1) = n².
3.
Rechteckszahlen
Setzen Sie das Muster fort. Welche Zusammenhänge erkennen Sie? Die Zahl der Punkte im n-ten
Rechteck heißt Rechteckszahl Rn.
Stellen Sie eine Beziehung zwischen Dreieckszahlen und Rechteckszahlen her.
Beweisen Sie: Die n-te Dreieckszahl ist Dn = ½ n·(n+1).
Für die Summe der ersten n natürlichen Zahlen gilt
1 + 2 + 3 + 4 + … + n = ½ n·(n+1).
Für die Summe der ersten n geraden Zahlen gilt
2 + 4 + 6 + 8 + … + 2n = n·(n+1).
4.
Tetraederzahlen
a)
Setzen Sie das Muster fort. Welche Zusammenhänge erkennen Sie? Die Zahl der Bälle in der
n-ten Pyramide heißt Tetraederzahl Tn.
Stellen Sie eine Beziehung zwischen Dreieckszahlen und Tetraederzahlen her.
b)
Überlegen Sie sich zu den Ballpyramiden möglichst vielfältige mathematische
Fragestellungen und schreiben Sie diese auf. Lösen Sie (einige) Ihre(r) Probleme.
c)
Kopfgeometrie: Untersuchen Sie, wie viele Kugeln bei den Pyramiden im Inneren liegen, also
von außen nicht sichtbar sind.
5.
Pascalsches Dreieck
Im Pascalschen Dreieck stehen außen Einsen, jede Zahl im Inneren ist die Summe der beiden direkt
darüber stehenden Zahlen.
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
8
9
10
15
70
1
6
21
56
126
252
1
5
35
126
210
4
20
56
1
10
35
84
120
6
15
28
1
3
10
21
36
45
3
5
7
2
4
6
1
7
28
84
210
1
1
8
36
120
1
9
45
1
10
1
a)
Betrachten Sie die schräg verlaufenden Zahlenreihen. Welche Entdeckungen können Sie hier
machen? Stellen Sie Bezüge zwischen dem Pascalschen Dreieck und den Ballpyramiden her.
b)
Im Pascalschen Dreieck steht in der n-ten Zeile an k-ter Stelle die Zahl
n
n!
,
  
 k  k!(n  k )!
wobei die Zählung jeweils bei 0 begonnen wird. Folgern Sie daraus eine Darstellung der
Dreieckszahlen Dn und der Tetraederzahlen Tn. Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit Ihren
anderen Resultaten aus 4).
6.
Fünfeckszahlen, Sechseckszahlen, …
Erweitern Sie Ihre bisherigen Untersuchungen von Dreiecks- und Quadratzahlen auf
Fünfeckszahlen, Sechseckszahlen, etc. Welche Muster und Zusammenhänge finden Sie?
Fibonacci-Zahlen
Der italienische Mathematiker Leonardo von Pisa (ca. 1170-1240), bekannter unter dem Namen
Fibonacci (Sohn des Bonaccio), war der wohl bekannteste europäische Mathematiker des
Mittelalters. Er erhielt seine Ausbildung an einer arabischen Schule in Bugia (Algerien) und
erweiterte seine mathematischen Kenntnisse durch Reisen nach Ägypten, Syrien, Byzanz und
Sizilien. In seinem 1202 erschienen Rechenbuch „Liber abaci“ warf er folgendes Problem auf:
1.
Fortpflanzung von Kaninchen
Ein junges Kaninchenpaar wird in ein allseitig ummauertes Gehege
gesperrt. Das Paar und alle seine Nachkommen vermehren sich
folgendermaßen:
 Jedes Kaninchenpaar bringt im Alter von zwei Monaten erstmals
ein weiteres Paar zur Welt.
 Jedes Paar hat von da an jeden Monat ein neues Paar als
Nachkommen.
Wie entwickelt sich die Zahl der Kaninchenpaare im Lauf der Zeit?
2.
Fibonacci-Zahlen
Die oben gefundene Zahlenfolge heißt Folge der Fibonacci-Zahlen:
F1 = 1; F2 = 1; F3 = 2; F4 = 3; F5 = 5; …
Stellen Sie eine Formel zur rekursiven Beschreibung dieser Zahlenfolge auf.
3.
a)
Ein Muster aus Quadraten
Untersuchen Sie das nebenstehende Muster aus Quadraten.
Wie setzt es sich fort?
b)
Die beiden kleinsten Quadrate haben die Seitenlänge 1.
Bestimmen Sie die Seitenlängen der größeren Quadrate.
c)
Begründen Sie anhand des Quadratemusters, dass für die
2
2
2
Fibonacci-Zahlen gilt: F1  F2  ...  Fn  Fn  Fn1
d)
Beweisen Sie diese Formel auch mit vollständiger Induktion.
4.
a)
Eine seltsame Flächenverwandlung
Ein Quadrat wird in vier Teile zerschnitten und diese werden wie skizziert zu einem Rechteck
zusammengesetzt.
3
3
3
5
5
3
5
5
5
3
Berechnen Sie den Flächeninhalt des Quadrats und des Rechtecks.
Klären Sie den sich scheinbar ergebenden Widerspruch auf!
8
b)
Das Puzzle ist verallgemeinerungsfähig. Statt 3, 5 und 8 werden drei beliebige aufeinander
folgende Fibonacci-Zahlen Fn-2, Fn-1 und Fn verwendet. Das Quadrat wird wiederum in vier
Teile zerschnitten und diese werden zu einem Rechteck zusammengesetzt:
Fn-2
Fn-1
Fn-1
Fn-1
Fn-1
Fn
Fn-2
Fn-1
Zeigen Sie, dass der Unterschied zwischen der Rechtecksfläche und der Quadratfläche
2
ist. Berechnen Sie diesen Unterschied in einigen Beispielen
Fn1  Fn1  Fn
c)
Zeigen Sie mit vollständiger Induktion die sog. Simpson-Identität:
2
für alle n  2
Fn1  Fn1  Fn  (1) n
5.
Eine perfekte Flächenverwandlung
Bei den obigen Zerteilungen des Quadrats ließ sich die Quadratfläche nie in eine exakt gleich große
Rechtecksfläche verwandeln. Das Verhältnis, in dem die Quadratseiten geteilt wurden, hat jeweils
nicht gepasst.
Prüfen Sie, ob man dennoch die Quadratseiten so in Teile a und b zerlegen kann, dass sich das
Quadrat wie skizziert in ein flächengleiches Rechteck verwandeln lässt!
a
a
a
b
b
a
b
b
b
a+b
a
6.
Explizite Darstellung der Fibonacci-Folge
In Aufgabe 2 haben Sie die Fibonacci-Folge rekursiv beschrieben. Sie lässt sich auch explizit
darstellen (sog. Binet-Formel):
n
n
1  1  5   1  5  
 
 

Fn 
5  2   2  


Weisen Sie nach, dass dies tatsächlich eine Darstellung der Fibonacci-Folge ist.
Turm von Hanoi
1.
Eine Geschichte von Edouard Lucas
Im Jahr 1883 erfand der französische Mathematiker Edouard Lucas (1842-1891)
folgende Geschichte:
Im Großen Tempel von Benares unter dem Dom, der die Mitte der Welt markiert, ruht eine
Messingplatte, in der drei Diamantnadeln befestigt sind, jede eine Elle hoch und so stark wie der
Körper einer Biene. Bei der Erschaffung der Welt hat Gott vierundsechzig Scheiben aus purem Gold
auf eine der Nadeln gesteckt, wobei die größte Scheibe auf der Messingplatte ruht und die übrigen,
immer kleiner werdend, eine auf der anderen. Das ist der Turm von Brahma. Tag und Nacht sind die
Priester unablässig damit beschäftigt, den festgeschriebenen und unveränderlichen Gesetzen von
Brahma folgend, die Scheiben von einer Diamantnadel auf eine andere zu setzen, wobei der oberste
Priester nur jeweils eine Scheibe auf einmal umsetzen darf, und zwar so, dass sich nie eine kleinere
Scheibe unter einer größeren befindet. Sobald dereinst alle vierundsechzig Scheiben von der Nadel,
auf die Gott sie bei der Erschaffung der Welt gesetzt hat, auf eine der anderen Nadeln gebracht sein
werden, werden der Turm samt dem Tempel und allen Brahmanen zu Staub zerfallen und die Welt
wird mit einem Donnerschlag untergehen.
2.
Das Spiel von Edouard Lucas
Verbunden mit der Geschichte erschien 1883 auch ein Spiel:
Auf dem ersten Pfosten befindet sich ein Turm aus Scheiben, die in der Mitte ein Loch haben. Am
Ende des Spiels soll sich der Turm in gleicher Anordnung auf dem zweiten Pfosten befinden. Dabei
sind zwei Spielregeln zu beachten:
(1) Man darf immer nur eine Scheibe von einem Pfosten nehmen und auf einen anderen stecken.
(2) Man darf eine Scheibe nicht auf eine kleinere legen.
Spielen Sie dieses Spiel mit 2, 3, 4, 5 Scheiben. Wie viele Spielzüge brauchen Sie mindestens?
Versuchen Sie, Gesetzmäßigkeiten zu erkennen.
3.
Das Spiel mit n Scheiben
Suchen nach Wegen, wie Sie die minimale Zahl der Spielzüge bei n Scheiben bestimmen können.
4.
Wie lange brauchen die Priester?
In der Geschichte von Edouard Lucas haben die Priester 64 Scheiben. Angenommen, die Priester
arbeiten Tag und Nacht und legen pro Sekunde eine Scheibe um. Wie lange dauert es dann, bis „die
Welt mit einem Donnerschlag untergeht“? Vergleichen Sie dies mit dem aktuellen Alter der Erde.
5.
Der Turm von Hanoi im Internet
Suchen Sie im Internet zum Stichwort „Turm von Hanoi“ Materialien. Es gibt Seiten, auf denen Sie
das Spiel am Bildschirm spielen können.
6.
Rampe: Vier Pfosten
Variieren Sie das Spiel, indem Sie vier Pfosten verwenden.
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