Stundenaufriss Thema der Stunde: Unterrichtsziele: Wer darf Christ werden? Das Apostelkonzil als „Türöffner“ zur Ausbreitung des Christentums Kognitiv: Die S erfahren vom grundsätzlichen Konflikt zwischen Juden- und Heidenchristen im 1. Jahrhundert. Die S lernen den Ablauf des Apostelkonzils in Grundzügen kennen. Die S erfahren von den Folgen des Kompromisses für das Christentum. Affektiv: Die S spüren, dass das Christentum grundsätzlich offen für alle ist. 1. Unterrichtsphasen Vorphase 2.Lerninhalte 3. Methoden / Medien Anwesenheitskontrolle Motivation L zeigt Marsmännchenfigur: Darf dieses Marsmännchen Christ werden? Antworten/Reaktionen der S werden gesammelt LSG Hinführung zur Problemstellung (mit integrierter kurzer Wiederholung notwendiger Fakten aus der Vorstunde) L: Wir unternehmen eine Zeitreise zurück ins 1. Jh, um die LSG/TA Frage zu beantworten Visualisierung an Tafel zur raschen Wiederholung: S: Es geht um die Heidenmission des Pl und um das jüdische Gesetz (Beschneidung, Speisegesetze…) L: Stellt euch mal vor: Damals wurden sowohl Heiden als auch Juden zu Christen, letztere mussten sich aber an das Gesetz halten. Könnt ihr euch vorstellen, was damals der Streitpunkt war? S: Juden sagen, warum sollen wir uns an die Gesetze halten, und die anderen nicht? L: Genau, es entbrannte ein Streit, ob sich ein Heide an das jüd. Gesetz halten muss, um Christ zu werden, oder nicht. L: Was glaubt ihr, wie würdet ihr entscheiden? S: Unterschiedliche Antworten, S können wohl den Ärger der Juden verstehen, finden es evtl. ungerecht Erarbeitung I L: Wie immer gab es auch damals auf beiden Seiten Argumente. Glücklicherweise wurden die Argumente in dieser Truhe bei archäologischen Ausgrabungen gefunden! Jeder von euch greift jetzt in die Truhe und nimmt ein(!) Kärtchen. Dann überlegt ihr, ob das gezogene Kärtchen ein LSG/OHP/Truhe mit Kärtchen Argument für oder gegen die Verpflichtung der Heiden auf die Gesetze ist. Sicherung I S, die glauben, ein Argument für JA (bzw. hinterher für NEIN) LSG/OHP zu haben, sollen aufstehen. Die Argumente werden vorgelesen, wenn dann S mit demselben Kärtchen sitzen, muss darüber diskutiert werden. Auf Folie werden die Kärtchen sortiert. Anschließend wird das AB ausgeteilt, auf dem die Argumente fixiert werden. Erarbeitung II/Textbegegnung L: Als der Streit soweit ging, dass keine Einigung in Sicht war, lud man einige Promis von damals nach Jerusalem zu einer Versammlung ein, nämlich u.a. Petrus, Paulus und Jakobus. Diese sollten zu einer Lösung kommen. EA/Szenische Darstellung/OHP Szenische Darstellung mit vier S zur Textbegegnung Der Rest: Beobachtungsaufgabe: Wähle mindestens einen der drei Apostel Petrus, Paulus und Jakobus aus und achte genau auf dessen Argument. Austeilen des Textblatts I (TB I): Nun haben die S nochmals die Gelegenheit, fehlende Beobachtungen auf TB I zu markieren Die Schauspieler markieren die Argumente der anderen beiden Apostel, die sie nicht gelesen haben Kurzes Besprechen/Verbessern der Markierungen LSG L: Wie glaubt ihr, werden die Apostel entschieden haben? Dann: Auflösung! Beobachtungsaufgabe: Achtet genau darauf, worin die Lösung des Konflikts besteht!; Austeilen des Abschnittes mit der Auflösung (TB II) Puffer: kurze Diskussion mit Partner, worin der Kompromiss besteht (markieren im Text!) PA Sicherung II Gemeinsames Auswerten am AB LSG/OHP Zum Kompromiss: Visualisierung vom Beginn: Begriffe/Bilder wegnehmen! Vertiefung/Reflexion S sollen sich nun Gedanken über die Folgen des Kompromisses machen LSG/OHP Sicherung III Puffer: Mit Partner 1-3 Folgen, die mit uns heute zu tun haben, überlegen (und bei ausreichend Zeit notieren). PA Zur Unterstützung: Folie mit verschiedenen Folgen, aus denen S die richtigen heraussuchen sollen LSG/OHP Festhalten der Folgen am AB (ggf. als HA notieren lassen) Reflexion L legt Bild mit Papst und Marsmännchen auf und weist mittels LSG/OHP der Sprechblase im Bild darauf hin, dass die Eingangsfrage vom Papst vor kurzer Zeit gestellt wurde. Die S sollen die Antwort des Papstes herausfinden, indem die Leerstelle in der zweiten Sprechblase gefüllt werden soll; Antwort des Papstes wird bekannt gegeben Schlussfrage: Nun weiß doch auch der Papst, dass eine Invasion von Marsmännchen sehr unwahrscheinlich ist. Was denkt ihr, wollte er eigentlich damit sagen? Was meint er damit, wenn er sagt, „es gibt kein Amt des Türschließers“ Christentum für alle offen! Hausaufgabenstellung Schüler sollen Eltern die Frage stellen, ob ein Marsmännchen AB Christ werden dürfte und die Antwort erklären. Arbeitsblatt und nachfolgend die ausgefüllte Version: ________________________________________ Die Apostel missionierten: Juden und Nicht-Juden Bezeichnung: Judenchristen Heidenchristen Frage: Müssen sich die Heiden beschneiden lassen und an die jüdischen Speisegesetze halten, um Christen zu werden? JA! Argumente: NEIN! Argumente: ________________________________________ ____________________________________________ ________________________________________ ____________________________________________ ________________________________________ ____________________________________________ Apostelkonzil ( Textblatt!) LÖSUNG: ________________________ ___________________________________________________ _________________________________________________ ___________________________________________________ _________________________________________________ FOLGEN: 1) _______________________________________________________________________________________________________ 2) _______________________________________________________________________________________________________ 3) _______________________________________________________________________________________________________ Das Apostelkonzil Die Apostel missionierten: Juden und Nicht-Juden Bezeichnung: Judenchristen Heidenchristen Frage: Müssen sich die Heiden beschneiden lassen und an die jüdischen Speisegesetze halten, um Christen zu werden? JA! Argumente: NEIN! Argumente: Jesus war selbst Jude Durch den Glauben und die Taufe wird man Christ Alle Christen müssen gleich behandelt werden Jesus gab sich auch mit Sündern ab und übertrat im Gesetz gehört zur Tradition Notfall das Gesetz (Krankenheilung Sabbat) Apostelkonzil ( Textblatt!) LÖSUNG: KOMPROMISS Götzenopferfleisch, Unzucht meiden, keine erstickten Tiere und Beschneidung und strenge Speisegesetze fallen weg Blut essen, 10 Gebote FOLGEN: 1) Man kann ohne besondere Voraussetzungen Christ werden 2) Hürden fallen weg, dadurch kann sich das Christentum als eigene Religion (über Umwege) bis Bamberg ausbreiten 3) Es bleibt ein jüdisches Erbe im Christentum (z.B. 10 Gebote) Textblatt I Das Apostelkonzil (nach Apg 15) Aufgabe: Markiere im Text mit Bleistift die wichtigsten Argumente der Apostel. Erzähler: Wir befinden uns im Jahre 48 nach Christi Geburt in Jerusalem. Schon länger gibt es Streit darüber, ob sich Heidenchristen an die jüdischen Gesetze halten sollen. Diese Frage soll endlich geklärt werden. Darum sind nun einige bekannte Apostel zusammengekommen, darunter Petrus, Paulus und Jakobus. Alle sind schon heftig am Diskutieren, bis irgendwann Petrus aufsteht und ein Machtwort spricht: Petrus: Brüder, euch ist bestimmt klar, dass Gott mir schon länger gesagt hat, ich soll auch denen von Jesus erzählen, die keine Juden sind. Das Besondere, finde ich, ist, dass er nämlich auch diese Leute, die wir Heiden nennen, mit seiner besonderen Kraft, dem Heiligen Geist, erfüllt hat. Erzähler: Da schweigt die ganze Versammlung. Und sie hören gespannt Paulus, dem zweiten Redner zu, als er erzählte, wie er während seiner Reisen viele Heiden für Jesus gewinnen konnte. Paulus: Seht her! Gott hat zu mir gesagt, mach‘ große Reisen und erzähle den Heiden von Jesus! Und Gott hat durch mich echt viele Wunder bei den Heiden geschehen lassen. Sogar meine Taschentücher nahmen sie mir weg, um sie auf Wunden zu legen und sie zu heilen. Diese Wunder zeigen mir, dass es Gott wohl nicht um diese strengen Regeln gehen kann, die selbst wir kaum einhalten können. Erzähler: Danach ergriff auch Jakobus, der dritte Redner, das Wort, um seine Meinung dazu abzugeben: Jakobus: Passt auf. Die Propheten haben doch schon vor langer Zeit mal sowas angekündigt, dass Gott sich sein Volk auch aus den Heiden zusammenstellen will. Das, denke ich, sollte man schon berücksichtigen. Textblatt II Erzähler: Auf einmal hat Jakobus einen Vorschlag, den alle auf der Versammlung echt gut finden und dem alle zustimmen können: Jakobus: Also, meine Meinung ist folgende: Machen wir es den Nichtjuden, die Christen werden wollen, nicht unnötig schwer. An unsere jüdischen Speisegesetze und an die Beschneidung brauchen sie sich nicht zu halten, sie sollen nur die üblichen Gebote befolgen, z.B. die Finger von anderen Göttern lassen und nicht in der Verwandtschaft untereinander heiraten. Naja, und sie sollen kein Blut oder erstickte Tiere essen. Bild von Papst Franziskus mit Sprechblase und Marsmännchen Argumenten-Kärtchen Auch Jesus selbst war Jude Alle Christen müssen gleich behandelt werden! Die Gesetze und die Beschneidung gehören zu unserer Tradition Durch den Glauben und die Taufe wird man Christ Jesus saß auch mit Sündern am Tisch Jesus hat am Sabbat trotz Arbeitsverbot Kranke geheilt Vorschläge für Folgen Große Hürden fallen weg Heiden wollen nichts mehr mit Christen zu tun haben Christentum breitet sich über Umwege bis nach Bamberg aus Christentum unterscheidet sich völlig vom Judentum Christentum hat sich zerstritten Die 6b hat Religionsunterricht Christentum kann eine eigene Religion werden