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Presseinformation
Hepatitis A und B – Infektion mitten im Genuss
Hepatitis-Viren können auch in Österreich zuschlagen
Wien, am 13.4.2016 – Virus-Infektionskrankheiten wie Hepatitis A und B können auch beim
Genießen übertragen werden – in Momenten, in denen man nicht an Sicherheit oder
Gesundheit, sondern an Lebensfreude und Entspannung denken will. Um das Leben voll
genießen zu können, bietet eine Impfung eine Präventionsmöglichkeit. Impflücken bestehen in
Österreich vor allem bei Erwachsenen. Der Verein zur Förderung der Impfaufklärung weist
gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer und der Österreichischen Apothekerkammer
auf die Gefahr einer Infektion mit Hepatitis A und B hin.
Hepatitis A und B sind hochansteckende, durch Viren übertragene Infektionskrankheiten der
Leber. Gemäß einer aktuellen Umfrage ist jeder dritte Österreicher zwischen 16 und 69 Jahren
nicht vor Hepatitis A/B geschützt. Die meisten Befragten gaben an, die Infektionsrisiken
ohnehin zu meiden, in dem sie keine Fernreisen machen. Viele andere beklagten, zu wenig
informiert zu sein.
Hepatitis A und B Viren lauern auch in Österreich
„Es bestehen in Österreich beachtliche Impflücken bei den Erwachsenen. Die
Ansteckungsgefahr ist für ungeschützte Personen im Ausland – aber auch im Inland – gegeben“,
erklärt Mag. Dr. Christiane Körner, Präsidentin des Vereins zur Förderung der Impfaufklärung
(VFI). „Es gibt noch viel zu tun, um die noch Ungeschützten über die Risiken einer Virushepatitis
und die Übertragungswege zu informieren. Wer geimpft ist schützt damit nicht nur sich selbst,
sondern verringert auch die Gefahr für andere, da er niemals Überträger werden kann.“
Hepatitis A – Infektion beim Essen
Hepatitis A wird durch mit Fäkalkeimen verunreinigte Lebensmittel übertragen. Weithin
bekannt ist die Infektion durch Eiswürfel im Urlaub. Die Übertragung kann aber über zahlreiche
Lebensmittel stattfinden. Das Risiko besteht neben ungenügend gegarten Meerestieren auch
bei allen Speisen, die mit kontaminiertem Wasser gewaschen beziehungsweise gegossen
werden, wie Salate oder Obst und Gemüse, das nicht geschält werden kann.
Frau Univ.-Prof. Dr. Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health am Institut für Sozialmedizin
der Medizinischen Universität Wien erläutert: „Viele bezeichnen Hepatitis A als
‚Reisekrankheit‘, weil vor allem in Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen, also bei
fehlender Wasser-, Abwasser- und Abfallhygiene, Menschen mit kontaminiertem Wasser in
Berührung kommen. Durch unsere hervorragende Infrastruktur in Bezug auf
Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung, sowie durch gesetzlich vorgegebene
Hygienestandards ist das Infektionsrisiko in Österreich deutlich geringer einzustufen. Aber es
kommt immer wieder zur ‚Einfuhr‘ von Hepatitis A Viren. Die Weiterverbreitung geht dann recht
rasch vor sich.“
Hepatitis A – Infektion beim Spielen
Mittels Schmierinfektionen durch mangelnde Hygiene wird das Hepatitis A Virus ebenfalls
übertragen. Zu einer Schmierinfektion kann es zum Beispiel bei der Berührung von
verschmutzten Gegenständen kommen. Insbesondere Kinder können die notwendigen
Hygienegebote nicht immer ausreichend einhalten. Aus diesem Grund gibt es in Kindergärten
und Volksschulen immer wieder regionale Ausbrüche nach den Ferien. Zusätzlich verläuft die
Erkrankung bei Kindern oft ohne auffällige Symptome, sodass sie unbemerkt zu Überträgern
werden. „Daher empfiehlt der Österreichische Impfplan, Kinder noch vor dem Eintritt in
Gemeinschaftseinrichtungen gegen Hepatitis A zu impfen, auch wenn diese Impfung im
Gegensatz zur Hepatitis B Impfung nicht im Gratis-Kinderimpfprogramm enthalten ist.“, erklärt
MR Dr. Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK).
Hepatitis B – Infektion beim Lieben
Körperflüssigkeiten sind die Übertragungssubstanzen des Hepatitis B Virus. Die Eintrittspforte
sind kleinste Verletzungen der Haut oder Schleimhaut. Darum sind ungeschützte Sexualkontakte
ein wichtiger Übertragungsweg. Hepatitis B ist hochinfektiös, 50 bis 100 Mal ansteckender als
HIV und noch deutlich ansteckender als Hepatitis C.
Hepatitis B – Infektion beim Entspannen
Relativ bekannt ist noch die Übertragung des Hepatitis B Virus über Nadeln zum Beispiel beim
intravenösen Drogenkonsum. Die Schlussfolgerung, dass somit auch bei Tätowier-Nadeln
Vorsicht geboten ist, ist noch recht naheliegend. Aber auch Rasierklingen, Rasierapparate oder
Nagelscheren können ausreichen, um das Virus zu übertragen. Deshalb ist die Hygiene bei der
Fußpflege oder im Frisörsalon genauso wichtig wie im Tattoo-Studio.
Impfung bedeutet: Aufklären, Untersuchen, Impfen!
„Wie bei jeder Impfung liegt auch bei Hepatitis A bzw. B die Aufgabe des Arztes nicht allein
im eigentlichen Impfvorgang: Jeder Impfung geht ein Arzt-Patienten-Gespräch über die
Wirkung und mögliche lokale Impfreaktionen voran. Danach wird untersucht, ob der
‚Impfling‘ gesund ist, andernfalls sollte die Impfung verschoben werden.“, so Schmitzberger.
Apotheken bieten Impfaktion und einen elektronischen Impfpass
„Wir Apotheker sehen es als unsere Aufgabe, das Impfbewusstsein der Bevölkerung zu stärken.
Aus diesem Grund rufen wir Jahr für Jahr zahlreiche Impfaktionen ins Leben. Auch in diesem
Jahr gibt es wieder eine Hepatitis-Impfaktion“, erklärt Mag. pharm. Dr. Christian Müller-Uri, der
Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. „Mit neuen Funktionalitäten der ApoApp kann nun das eigene Smartphone auch als elektronischer Impfpass verwendet werden.
Neben den Informationen zu allen Impfungen können auch persönliche Erinnerungen für die
nächste Auffrischungsimpfung in der App erstellt werden. Somit wird keine Impfung mehr
vergessen und der Impfschutz ist dokumentiert.“
Rückfragehinweis:
Public Health PR
Mag. Michael Leitner, MAS
M +43/ 699/ 155 244 31
E [email protected]
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