Die Anfrage umfasst Aufgaben zu: - Mehrstufige Zuschlagskalkulation - Programmoptimierung/ Deckungsbeitragsrechnung Die Aufgaben erfolgen mit ausführlichem Lösungsweg und Erklärungen. Der Schwierigkeitsgrad ist als schwer einzustufen. Aufgabe 1 Die S-OHG kalkuliert ihre Selbstkosten für das Jahr 2016 anhand der für Sie sehr viel einfachen Zuschlagskalkulation. Schon im vorherigen Jahr wurde dies durchgeführt für die in der Unternehmung existierenden Bereiche Material, Fertigung, Verwaltung und Vertrieb durchgeführt. Bei der Herstellung der zwei Produkte Brot und Cornflakes sind je Produkteinheit 100 Gramm Weizen für Brot und 200 Gramm für Cornflakes von Nöten. Wie auch im Vorjahr konnte die S-OHG im Rahmen des Kaufes bei einem Händler einen Rabatt von 8 % auf die Gesamtware erreichen. Je kg Weizen betrug der Einkaufspreis vor Vornahme der Preisreduktion 20 Cent. Weitere Rohstoffkosten liegen bei 8 Cent je Brot und bei 28 Cent je Cornflakes. In der Unternehmung ist es Gang und Gebe, die Mitarbeiter in Abhängigkeit der hergestellten Menge zu entlohnen. Je Brotlaib liegt der Lohn bei 0,80 Euro und je Packung Cornflakes bei 0,45 Euro. Die für beide Produkten geltenden Zuschlagssätze von 20 % in Material und 120 % bei Fertigung aus dem Vorjahr, finden auch für das derzeitige Jahr Anwendung. Zusätzlich ist je verkaufter Packung an Cornflakes eine Sonderprovisionsvergütung von 0,06 Cent zu berücksichtigen. Der Zuschlagssatz für Verwaltung und Vertrieb liegt bei einheitlich 7,5 %. a. Ermitteln Sie die Herstellkosten je Produkteinheit für beide Produkte! b. Bestimmen Sie die Selbstkosten je Cornflakespackung! Runden Sie ihre Ergebnisse stets auf zwei Nachkommastellen. Lösung: MEK Brot Cornflakes 0,10 (0,02+0,08) 0,32 (0,04+0,28) Weizenkosten+sonstige Weizenkosten+sonstige Rohstoffkosten Kosten Weizenkosten= 1kg=20 Weizenkosten= 1kg=20 Cent, nach Rabatt 18,4 Cent, nach Rabatt 18,4 Cent, d.h. 0,18 Euro Cent, d.h. 0,18 Euro (gerundet), d.h. 0,018 (gerundet), Euro je 100 Gramm, Gramm: 0,18/5= 0,036 d.h. 0,02 Euro (0,04 Euro gerundet) für MGK 0,02 (20 % von 0,10 Euro) 0,06 (20 % von 0,32 Euro FEK 0,8 0,45 FGK 0,96 (120 % von 0,8) 0,54 (120 % von 0,45) HK 1,88 1,37 200 Zu b) HK: 1,37 +Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten: 1,37*7,5 %=0,10 +Sondereinzelkosten des Vertriebs: 0,06 =Selbstkosten: 1,53 Euro Die Zuschlagsbasis für Verwaltung und Vertrieb sind die Herstellkosten. Da die Provision je verkaufter Einheit anfällt, sind es variable Kosten und dem Produkt zugehörig, was sie zu Einzelkosten des Verkaufs/Vertriebs macht. Die Einzelkosten bei Material und Fertigung sind die Zuschlagsbasen für die dazugehörigen Gemeinkosten. Daher sind die Gemeinkosten mittels der Einzelkosten multipliziert mit den Zuschlagssätzen zu berechnen Aufgabe 2 Eine Produktlinie besteht aus vier Produkten. Das erste wird für 100 Euro verkauft, was einem Drittel des Absatzpreises von P3 entspricht. P4 bringt am Markt für die insgesamt 6.000 abgesetzten Mengen einen Gesamterlös von 750.000 Euro. Dies sind 250.000 Euro weniger als bei P1 und die Hälfte des Erlöses von P3. Der Erlös von P2, von dem 2.000 Einheiten hergestellt werden, entspricht zwei Drittel davon. Die variablen Gesamtkosten sind der nachfolgenden Tabelle entnehmbar: Produkte Variablen Gesamtkosten P1 400.000 P2 420.000 P3 1.700.000 P4 600.000 Im Zeitraum stehen der Unternehmung für die Herstellung aller Produkte 1.250 Stunden zur Verfügung. Dies unterschreitet die für die Produkte tatsächlich zu benötigte Fertigungszeit. Bei P1 werden je Einheit 10 Minuten benötigt, während P2 und P4 doppelt so schnell gefertigt werden können. Es werden für P3 zwei Minuten je Produkt benötigt. Die fixen Lohnkosten liegen im Zeitraum bei 150.000 Euro. Ermitteln Sie das gewinnmaximale Produktionsprogramm und bestimmen Sie anhand dessen den erzielbaren Gewinn! Lösung: Es können nicht alle Produktmengen hergestellt werden. Daher ist der relative Deckungsbeitrag (nachfolgend mit db abgekürzt) pro Stück zu bestimmen und die 1.250 Stunden zuerst auf das Produkt mit dem höchsten Wert zu verteilen. Zuerst ist dazu der absolute db zu bestimmen (Verkaufspreis abzüglich variable Stückkosten). Das Ergebnis wird durch die Zeit je Einheit dividiert, woraus sich der relative db ergibt). Hierzu sind dazu erstmal die dafür benötigten Infos zu sammeln: Aus dem Text ergeben sich folgende Infos: Preise: P1: 100 Euro (direkt angegeben) P2:250 Euro (Erlös und Menge aus viertem Satz bekannt, daraus Preis bestimmbar) P3: 300 Euro (erster Satz: Preis von P1 entspricht einem Drittel von P3) P4: 125 Euro (Erlös und Menge ist aus drittem Satz bekannt, daraus wird der Preis bestimmt) Mithilfe der bekannten Mengen und den in der Tabelle stehenden Kosten können die Kosten je Stück bestimmt werden: P1: 40 Euro P2: 210 Euro P3: 340 Euro P4: 100 Euro Die Zeit je Einheit (in Minuten) ergibt sich aus dem Absatz nach der Tabelle: P1: 10 P2: 5 P3: 2 P4: 5 Aus dem ersten Absatz ergeben sich die Mengen für die vier Produkte: P1: 10.000 P2: 2.000 P3: 5.000 P4: 6.000 Die absoluten db lauten: P1: 60 Euro (100-40) P2: 40 Euro (250-210) P3: -40 (300-340) P4: 25 (125-100) P3 wird gar nicht produziert, da damit kein Geld verdient wird. Die Zeit wird auf P2, P1 und P4 in der entsprechenden Reihenfolge verteilt. 1250 Stunden entsprechen 75.000 Minuten. P2: 10.000 Minuten werden benötigt (5000 * 2). Es bleiben 65.000 Minuten übrig. P1: 100.000 Minuten werden benötigt. Es können also nicht alle Einheiten produziert werden. Es können nur 6.500 Einheiten ( 65.000 ) 10 hergestellt werden. Es ergeben sich folgende Mengen: P1: 6.500 P2: 2.000 Die Mengen werden mit absoluten db multipliziert. Danach werden beide Gesamtdeckungsbeiträge addiert. Die Fixkosten von 150.000 Euro werden abgezogen und man erhält den Gewinn. P1: 6.500*60=390.000 Euro P2: 2.000*40= 80.000 Euro 470.000 Euro - 150.000 Euro= 320.000 Euro (=Gewinn)