Oracle Warehouse Builder – Quo Vadis? Migration von OWB auf ODI? Oracle-Kunden müssen sich rüsten! Thematik Oracle hat das Produkt Oracle Warehouse Builder (OWB) abgekündigt. Oracle Database 12c Release 1 ist die letzte Datenbank-Version, für die eine Zertifizierung von OWB vorgesehen ist. Das strategische ETL-Tool im Datenintegrationsportfolio ist nun der Oracle Data Integrator (ODI). Dieser muss allerdings zusätzlich lizenziert werden, während die Basis-ETL-Funktionalität von OWB im Rahmen der Datenbank-Lizenz ohne Zusatzkosten genutzt werden konnte. Dem Kunden steht daher eine kostenpflichtige Migration bevor, es sei denn, er entscheidet sich für Wettbewerbsprodukte – eventuell sogar aus dem Open-Source-Umfeld. Doch was ist dabei die richtige Strategie? Welche Techniken können eingesetzt werden? Wie wird Oracle mit den bestehenden Oracle Warehouse Builder-Funktionalitäten im kostenfreien Basis-ETL-Bereich umgehen? All diese Fragen verunsichern den OWB-Anwender. Auch die jüngste Umfrage der DOAG (Deutsche ORACLE-Anwendergruppe e.V.) zur Nutzung von ETL-Tools zeigt auf, dass mehr als 95 Prozent der Anwender, die in Deutschland ihr Data Warehouse auf Basis der Oracle-Database-Infrastruktur betreiben und ETLTools nutzen, den „Oracle Warehouse Builder“ (OWB) einsetzen. Die Nutzer von OWB haben viel Zeit in Schulung, Aufbau von Bibliotheken etc. investiert. Die Basic-ETL-Komponenten des OWB gehören zur Lizenz der kostenpflichtigen Datenbank-Editionen und sind somit kostenfrei nutzbar, wenn die Datenbank lizenziert ist. Laut der DOAG-Umfrage nutzen 87 Prozent der Befragten diese Basic-ETLKomponenten. Die konkreten Zahlen der Studie belegen, dass die Anwender OWB auch über das Release 1 der Datenbank 12c hinaus behalten möchten. Zudem ist für die Migration auf ODI ein Umschulungsaufwand erforderlich, der von rund 80 Prozent der Befragten als „hoch“ bzw. „sehr hoch“ eingeschätzt wird. Darüber hinaus gehen 89 Prozent der Unternehmen von einem „hohen“ bzw. „sehr hohen“ Migrationsaufwand aus. Die Lösung Das strategische Produkt, das OWB ablöst, heißt Oracle Data Integrator (ODI). Es wurde im Jahre 2007 nach der Akquisition des Herstellers Sunopsis ins Oracle-Portfolio integriert. 2009 bündelte Oracle die ODI-Features und die Advanced Features von OWB in einem Paket, das den Namen Data Integrator Enterprise Edition (ODI-EE) trägt. Meilensteine in Richtung Konvergenz Unified Team Okt 2008 ODI-EE Lizenz Jan 2009 OWB-EE 11gR2 Sept 2009 ODI 11g 2010 ODI 12g (Unified Platform) Strategic Data Integration Platform ODI OWB-EE Knowledge Modules 11gR2 ODI-EE Lizenz In-Database ETL • • • • OWB Investitionen sind vollständig geschützt keine „Zwangsmigrationen“ Regelmäßiges Upgrade auf Unified Platform ODI 12g (Unified Platform) soll eine Höchstgrenze an bestehenden Produkten sein – keine Regression Quelle: ORACLE Abb. 1: Zusammenwachsen von ODI und OWB 2013 PROMATIS software GmbH, Ettlingen (TechnologieRegion Karlsruhe) 1 Oracle Warehouse Builder – Quo Vadis? Project Excellence: Stufenweises Verfahren Ihre Ausgangslage • Oracle Warehouse Builder Enterprise-ETL (OWB-EE): Das Produkt beinhaltet die Hauptvorteile von ODI und ist zugeschnitten für Nutzer, die mit dem Oracle Warehouse Builder vertraut sind. • Oracle Warehouse Builder Basic ETL: Die Basic-Funktionalitäten des Oracle Warehouse Builders, die mit der Oracle-Datenbank zur Verfügung gestellt werden. Oracle Warehouse Builder Enterprise-ETL (OWB-EE): Kunden des OWB müssen je eingesetzter Version entscheiden was zu tun ist. Für Kunden, die OWBEE einsetzen, empfiehlt sich eine Migration auf ODI-EE. Dies ist ohne zusätzliche Lizenzgebühren möglich. PROMATIS hilft Ihnen beim Umstieg von OWB zu ODI mit Angeboten zur Portierung der ETL-Strecken. Dabei hat sich ein stufenweises Verfahren bewährt. Zunächst wird der PL/SQL-Code der OWB-Mappings direkt von ODI aufgerufen. Wurde die übergreifende Steuerung auf Basis von Oracle Workflow eingesetzt, so kann diese durch BPELAbläufe ersetzt werden. PROMATIS bietet Utilities zur Analyse von Oracle Workflow-Modellen und ist in der Lage, diese rasch in BPEL-Prozesse zu konvertieren. Sofern Teilstrecken geändert werden, müssen alle benötigten Mappings auf die ODI-Syntax umgestellt werden. Auch hierbei helfen Utilities, die eine Analyse des generierten OWB-Codes möglich machen. Oracle hat angekündigt, zukünftige Versionen des ODI-Migrationswerkzeugs für den Umstieg von OWB auf ODI bereitzustellen. Es ist jedoch abzusehen, dass nicht alle Objekte und Artefakte des OWB automatisch migriert werden können. Daher wird stets ein manueller Aufwand erhalten bleiben. Oracle Warehouse Builder Basic ETL: Für Nutzer der OWB Basis-ETL-Funktionalität gibt es mehrere Optionen. Zunächst gilt es abzuwarten, ob Oracle kurzfristig seine Strategie ändert und eine Basis-ETL-Funktionalität auf Grundlage des ODI anbietet. Eine Migration auf diese kostenfreie Version könnte analog zur OWB-EE Migration erfolgen. Ist dies nicht der Fall, so können unterschiedliche Optionen beleuchtet werden. PROMATIS unterstützt Sie auch hier bei der richtigen Strategie im ETL-Bereich. Alternative Anbieter eruieren Open-Source-Produkte: Eine Alternative für die Ablösung der kostenfreien Version stellen Open-Source-Produkte dar. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass die Open-Source-Produkte als kostenfreie Lizenz oft nur ein Minimum an Funktionalität bereitstellen. Für den professionellen Einsatz stehen wiederum kostenpflichtige Versionen zur Verfügung. In dem Zuge bietet Talend Open Studio eine kostenfreie Open-Source-Version der Integrationsplattform. Wie OWB generiert auch Talend einen ausführbaren Code. Im Gegensatz zu PL/SQL wird jedoch ein Java- oder Perl-Code generiert. Third-Party-Produkte: Weitere Alternativen sind professionelle ETL-Werkzeuge, die bereits viele Jahre im Markt etabliert sind, wie z.B. Power Center von Informatica oder der IBM Information Server (ehemals Datastage). Die Werkzeuge sind oftmals mit hohen Lizenzkosten verbunden und bieten keine Migrationsunterstützung vom OWB an. Daher stellen diese Werkzeuge nur in sehr wenigen Fällen eine echte Alternative für den Umstieg dar. 2013 PROMATIS software GmbH, Ettlingen (TechnologieRegion Karlsruhe) 2 Oracle Warehouse Builder – Quo Vadis? Mit der richtigen Strategie den Umstieg meistern! PROMATIS unterstützt Sie methodisch in der Ausarbeitung der richtigen Strategie und im Einsatz geeigneter Werkzeuge für Ihren Anwendungsfall. Durch den Einsatz einfacher Generatoren und Hilfsmittel kann z.B. die OWB Basic ETL-Variante auch vollständig ersetzt werden. Ein grafischer Überblick über die ETL-Strecken wird dabei in Horus* modelliert. Horus selbst hat keine direkte Verbindung zur Datenbank und ist kein ETL-Werkzeug. Dennoch eignet sich das Werkzeug sehr gut dazu, eine BI-Landkarte auf hoher Ebene zu dokumentieren und somit den Überblick zu behalten. Abbildung 2 zeigt eine solche Übersicht am Beispiel eines Versicherungsunternehmens. Abb. 2: BI-Prozesslandkarte in Horus am Beispiel einer Versicherung Bezogen auf den ETL-Prozess können so die grundlegenden Prozessschritte (Rechtecke stellen Aktivitäten dar) und deren Ergebnisse oder Teilergebnisse (Kreise stellen Objekte dar) festgelegt werden. Mit Horus können sowohl die Prozessmodelle als auch die Datenstrukturen dokumentiert werden. Zu den aufgezeigten Vorgehensweisen stehen Ihnen diverse Möglichkeiten im Rahmen der PROMATIS Project Excellence zur Verfügung: Fragen Sie uns nach unseren bewährten Workshops & Bundles! Hinweise Die aufgeführten Produkte sind markenrechtlich geschützt und stehen dem jeweiligen Rechteinhaber zu. Stand der Dokumentation: Dezember 2013 * Produkt der Horus software GmbH. Freeware Download unter www.horus.biz/download PROMATIS software GmbH Pforzheimer Str. 160 76275 Ettlingen Tel. +49 7243 2179-0 Fax +49 7243 2179-99 [email protected] www.promatis.de 2013 PROMATIS software GmbH, Ettlingen (TechnologieRegion Karlsruhe) 3