Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung Mikro 1 SS 2014 - Quiz 1 Aufgabe 1: Gabriela unternimmt eine Reise nach New York und wohnt während ihres Aufenthaltes in einem 5-Sterne-Hotel. Nach ihrer Ankunft plant sie ihre Tour durch Manhattan: Der geldwerte Nutzen einer Besichtigung der Freiheitsstatue beträgt $ 60, des Museum of Modern Art $ 35, der Besuch eines Broadway Musicals $ 14, der Besuch des Empire State Building $ 13 und der United Nations $ 11. Mit einem Kombinationsticket à $ 45 kann sie alle diese genannten Orte während ihres Aufenthaltes besuchen. Der reguläre Eintrittspreis der Freiheitsstatue beträgt $ 25, der des Museum of Modern Art $ 18, ein Ticket für das Musical und das Empire State Building jeweils $ 12, und die United Nations sind kostenlos (i.e. $ 0). Prinzipiell hat Gabriela genug Zeit, alle diese Orte einmal zu besuchen. Sie kann aber, statt eine dieser Besichtigungen zu unternehmen, jeweils im Hotelpool schwimmen, was einen geldwerten Nutzen von $ 15 hat. Nehmen Sie an, dass Gabriela jeden Ort höchstens einmal besichtigen möchte. (Ein zweiter Besuch eines Ortes hat einen geldwerten Nutzen von $ 0). Das Schwimmen im Hotelpool hat immer den gleichen geldwerten Nutzen, unabhängig davon, wie oft man bereits den Hotelpool durchschwommen hat. a) Welche der folgenden Aussagen ist richtig, wenn Gabriela optimal entscheidet? (Hinweis: Es ist genau eine Aussage richtig.) (1) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 45 und besucht die folgenden Sehenswürdigkeiten: (2) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 45 nicht und unternimmt keine Besichtigungen. (3) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 45 nicht und besucht die folgenden Sehenswürdigkeiten: (4) Keine der Antworten ist richtig. b) Nehmen Sie an, dass das Kombinationsticket $ 40 kostet. Welche der folgenden Aussagen ist richtig, wenn Gabriela wiederum optimal entscheidet? (Hinweis: Es ist genau eine Aussage richtig.) (1) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 40 und unternimmt alle Besichtigungen. Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung (2) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 40 nicht und unternimmt keine Besichtigungen. (3) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 40 nicht und besucht die Freiheitsstatue und das Museum of Modern Art zu regulären Eintrittspreisen. (4) Keine der Antworten ist richtig. c) Nehmen Sie an, dass das Kombinationsticket wieder $ 45 kostet, aber dass der geldwerte Nutzen des Hotelpools nun $ 0 (statt $ 15) beträgt. Welche der folgenden Aussagen ist richtig, wenn Gabriela weiterhin optimal entscheidet? (Hinweis: Es ist genau eine Aussage richtig.) (1) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 45 und unternimmt alle Besichtigungen. (2) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 45 nicht und unternimmt keine Besichtigungen. (3) Gabriela kauft das Kombinationsticket à $ 45 nicht und besucht die Freiheitsstatue, das Museum of Modern Art und Broadway Musical zu regulären Eintrittspreisen. (4) Keine der Antworten ist richtig. d) Nehmen Sie an, dass das Kombinationsticket wieder $ 45 kostet. Wie hoch darf der geldwerte Nutzen eines Besuchs des Hotelpools maximal sein (statt $ 15), damit Gabriela das Kombinationsticket à $ 45 kauft und alle Besichtigungen unternimmt? Geldwerter Nutzen des Hotelpools < Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung Aufgabe 2 In einem Bergdorf werden jeden Sommer alle Kühe, Schafe und Ziegen auf die entfernt gelegenen Almen gebracht. Um das Bergdorf mit Milch zu versorgen, steigen die Senner von den umliegenden Almen jeden Vormittag mit ihrer frisch gemolkenen Mich hinab ins Dorf und verkaufen dort ihre Milch direkt an die Endverbraucher. Da der Ab- und Aufstieg sehr langwierig ist und im Ort keine Kühlmöglichkeiten vorhanden sind, müssen die Senner ihre Milch am selben Tag verkaufen, da sonst die Milch schlecht wird. Im Bergdorf leben 60 Familien, deren Nachfrage nach Milch wie folgt aussieht: 30 Familien sind bereit, € 3 pro Liter auszugeben, 20 Familien hingegen € 1,5 pro Liter, und die restlichen 10 Familien € 0,50 pro Liter. Jede Familie will nicht mehr als 3 Liter kaufen. a) Nehmen Sie an, dass am 1. Juli die Senner 145 Liter Milch ins Bergdorf bringen. Welcher Gleichgewichtspreis ergibt sich? b) Nehmen Sie an, dass sich die Senner am 2. Juli auf einer Weggabelung kurz vor dem Eingang des Dorfes treffen und feststellen, dass sie insgesamt 140 Liter Milch dabei haben. Sie einigen sich, ihre Milch nur für einen bestimmten Preis im Dorf anzubieten und anschließend den gesamten erwirtschafteten Gewinn zu gleichen Teilen unter sich aufzuteilen. Welcher Preis maximiert den Gesamtgewinn der Senner? c) Nehmen Sie an, dass sich die Senner am 3.7. erneut auf der Weggabelung treffen. Diesmal stellen sie fest, dass sie insgesamt 170 Liter Milch dabei haben. Welcher Preis maximiert jetzt den Gesamtgewinn der Senner? Wie hoch ist der Gesamtgewinn der Senner? Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung Aufgabe 3 Maximilian möchte seine Freundin mit Earl Grey Tee überraschen. Im Laden werden ihm 2 Varianten der Sorte „Amor“ angeboten: die Normalpackung (Gut 1) mit 20 Teebeuteln und die Jumbopackung (Gut 2) mit 40 Teebeuteln. Die Packungen unterscheiden sich außer durch die unterschiedliche Anzahl an Teebeuteln nicht. (Somit entsprechen 2 Normalpackungen 1 Jumbopackung.) Die Freundin liebt Earl Grey Tee und möchte so viel wie möglich trinken. Nehmen Sie der Einfachheit halber an, die Packungen wären beliebig teilbar. a) Welche der folgenden Aussagen ist richtig? (Hinweis: Es ist genau eine Aussage richtig.) (1) Die Präferenzen von Maximilians Freundin über den Konsum von Gut 1 und Gut 2 sind streng monoton und streng konvex. (2) Die Präferenzen von Maximilians Freundin über den Konsum von Gut 1 und Gut 2 sind streng monoton und streng konkav. (3) Die Präferenzen von Maximilians Freundin über den Konsum von Gut 1 und Gut 2 sind nicht monoton und schwach konvex. (4) Die Präferenzen von Maximilians Freundin über den Konsum von Gut 1 und Gut 2 sind streng monoton und schwach konvex. (5) Keine der Antworten ist richtig. b) Maximilian hat € 30 zum Kauf von Earl Grey Tee. Der Preis der Normalpackung beträgt € 3, und der Jumbopackung € 5. Da Maximilian seine Freundin sehr gerne mag, möchte er eine optimale Entscheidung für sie treffen. Welche der folgenden Aussagen ist richtig? (Hinweis: Es ist genau eine Aussage richtig.) (1) Maximilian kauft zweimal so viele Packungen von Gut 2 wie von Gut 1. (2) Maximilian kauft viermal so viele Packungen von Gut 2 wie von Gut 1. (3) Maximilian kauft nur Packungen von Gut 1. (4) Maximilian kauft nur Packungen von Gut 2. (5) Maximilian kauft gleich viele Packungen von Gut 1 und Gut 2. (6) Keine der Antworten ist richtig. Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung c) Als Maximilian beim Teeregal steht, entdeckt er in der Obstecke Zitronen, und es fällt ihm ein, dass seine Freundin Tee nur mit Zitrone (Gut 3) trinkt. Das Verhältnis von Teebeutel zu Zitrone muss dabei genau 20:1 betragen. Der Preis einer Zitrone beträgt € 0,5 pro Stück. Wie viel Zitronen kauft Maximilian, wenn er für seine Freundin eine optimale Entscheidung treffen möchte und das gleiche Budget ausgibt wie bisher? Zitronen Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung Aufgabe 4 Ein Freund von Ihnen kann zwei Güter (Gut A und Gut B) kaufen. Er bittet Sie, ihm dabei zu helfen, sein Budget für deren Erwerb optimal auszugeben. Als Sie ihn nach seinen Präferenzen fragen, erzählt er Ihnen folgendes: „Von beiden Gütern will ich möglichst viel haben. Wenn ich aber von Gut A nur mehr haben kann, indem ich etwas von Gut B aufgebe, bin ich bereit, für Gut A umso mehr von Gut B aufzugeben, je mehr von Gut B und je weniger von Gut A ich bereits habe. Mit Gut B verhält es sich entsprechend.“ a) Zur Vereinfachung Ihrer Analyse wollen Sie die Präferenzen Ihres Freundes mit einer Nutzenfunktion darstellen. Welche der folgenden Nutzenfunktionen ist mit seiner Beschreibung vereinbar, wenn x A bzw. xB die von ihm konsumierte Menge von Gut A bzw. B ist? (Kreuzen Sie alle richtigen Aussagen an.) (1) U ( x A , xB= ) x A + xB (2) U ( x A , x= ( x A + xB ) 2 B) (3) U ( x A , x= x A 2 + xB 2 B) (4) U ( x A , xB= ) x A ⋅ xB (5) U ( x A , xB= ) x A + xB 2 (6) Keine der Antworten ist richtig. b) Eine Freundin, die auch an Gut A und Gut B interessiert ist und wiederum über ein festes Budget für deren Erwerb verfügt, sucht ebenfalls Rat bei Ihnen. Da sie ökonomisch geschulter als Ihr zuerst genannter Freund ist, kann sie Ihnen bereits sagen, dass folgende Nutzenfunktion ihre Präferenzen beschreibt: U ( x A , xB ) = 2 ⋅ ( x A ) 2 ⋅ ( xB ) . Was ist eine optimale Kaufempfehlung an sie, wenn Gut A halb soviel wie Gut B kostet? (Kreuzen Sie alle richtigen Aussagen an.) (1) „Gib Dein gesamtes Budget aus und kaufe genau viermal so viel von Gut B wie von A.“ (2) „Gib Dein gesamtes Budget aus und gib genau viermal so viel für Gut B aus wie für A.“ Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung (3) „Gib Dein gesamtes Budget aus und kaufe genau viermal soviel von Gut A wie von B.“ (4) „Gib Dein gesamtes Budget aus und gib genau viermal soviel für Gut A aus wie für B.“ (5) „Gib Dein gesamtes Budget aus und kaufe genau zweimal so viel von Gut B wie von A.“ (6) „Gib Dein gesamtes Budget aus und gib genau zweimal so viel für Gut B aus wie für A.“ (7) „Gib Dein gesamtes Budget aus und kaufe genau zweimal soviel von Gut A wie von B.“ (8) „Gib Dein gesamtes Budget aus und gib genau zweimal soviel für Gut A aus wie für B.“ (9) Keine der Empfehlungen ist optimal. c) Von einer weiteren Freundin wissen Sie, dass sie Präferenzen über den Konsum von Gut A und B hat, die sich wie folgt beschreiben lassen: U ( x A= , xB ) ( x A )0.5 ⋅ ( xB )δ , wobei δ ein Ihnen unbekannter Parameter ist. Weiterhin wissen Sie, dass diese Freundin zurzeit über 60 Einheiten von Gut A und 30 Einheiten von Gut B verfügt. Als Sie ihr ein kleines bisschen mehr von Gut B anbieten, ist sie bereit, dafür genauso viel von Gut A aufzugeben. Welchen Wert hat δ bei dieser Freundin? Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung Aufgabe 5 Die Nachfrage eines Konsumenten nach Gut 1 und Gut 2 sei durch folgende Funktionen gegeben, wobei x1 und x2 die nachgefragten Mengen der Güter sind, p1 und p2 die Preise bezeichnen und m das Einkommen ist: x1 ( p1 , p 2 , m ) = p2 2 4 p1 2 und x 2 ( p1 , p 2 , m ) = p m − 2 . p 2 4 p1 a) Bestimmen Sie das Güterbündel, das der Konsument bei p1 = 1, p2 = 4, m = 20 nachfragt. x1= x2= b) Der Preis des ersten Gutes steigt nun auf p1’ = 2. Bestimmen Sie das Güterbündel, das der Konsument bei p1’ = 2, p2 = 4, m = 20 nachfragt. x1= x2= Mikroökonomie I - Quiz 1 Seminar für Komparative Wirtschaftsforschung c) Auf welchen Wert müsste das Einkommen des Konsumenten erhöht werden, damit er sich bei den neuen Preisen aus Teilaufgabe b) immer noch das alte Güterbündel aus Teilaufgabe a) leisten könnte? m’= d) Welches Güterbündel würde der Konsument nachfragen, wenn er dieses erhöhte Einkommen bekäme und sich den in Teilaufgabe b) gegebenen Preisen (p1’ = 2 und p2 = 4) gegenübersähe? x1= x2= e) Berechnen Sie den Einkommens- und Substitutionseffekt, in den sich die Nachfrageveränderung des Konsumenten nach Gut 1 bei der betrachteten Preissteigerung von p1 = 1 auf p1’ = 2 zerlegen lässt. Der Substitutionseffekt beträgt Der Einkommenseffekt beträgt