Techniken

Werbung
Störung des Sozialverhaltens
Verhaltens- und emotionale
Störungen

Hyperkinetische Störungen (F90)
-

F90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens
Störungen des Sozialverhaltens (F91)
-
-
-
-
F91.0 Auf den familiären Rahmen beschränkte Störung des SV
F91.1 Störung des Sozialverhaltens bei fehlenden sozialen
Bindungen
F91.2 Störung des Sozialverhaltens bei vorhandenen sozialen
Bindungen
F91.3 Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem,
aufsässigem Vh
F91.8 andere Störrungen des Sozialverhaltens
F91.9 nicht näher bezeichnete Störungen des Sozialverhaltens
Mag. Dr. Sandra Möstl
2
Verhaltens- und emotionale
Störungen

Kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen (F92)
-




F92.0 Störung des Sozialverhaltens mit depressiver Störung
F92.8 andere kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen
F92.9 Nicht näher bezeichnete kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und
der Emotionen
Emotionale Störungen des Kindesalters (F93)
Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
(F94)
Ticstörungen (F95)
Sonstige Verhaltens- oder emotionale Störungen mit Beginn in der
Kindheit und Jugend (F98)
Mag. Dr. Sandra Möstl
3
Störung des Sozialverhaltens
Häufigkeit: 5% der Kinder und
Jugendlichen
Bei Burschen wesentlich häufiger
Mag. Dr. Sandra Möstl
4
Störung des SozialverhaltensWas ist das ?







Verletzung der Grundrechte anderer
Verletzung der wichtigsten
altersentsprechenden Normen und Gesetze
Dauer mind. 6 Monate
Vorkommen: situationsübergreifend
Verhalten im wesentlichen entkoppelt von
aktuellen Ereignissen
Jedoch Schwankungen der Ausprägung
weiterhin abhängig von aktuellen Ereignissen
Keine altersadäquate Über- Ich Instanz
Mag. Dr. Sandra Möstl
5
Störung des SozialverhaltensWoran bemerkt man die Störung?





Deutliches Maß an Ungehorsam, Streiten oder
Tyrannisieren
Grausamkeit gegenüber anderen Menschen
oder Tieren
Erhebliche Destruktivität gegen Eigentum
Ungewöhnlich häufige und schwere
Wutausbrüche
Feuerlegen
Mag. Dr. Sandra Möstl
6
Störung des SozialverhaltensWoran bemerkt man die Störung?




Stehlen
Häufiges Lügen
Häufiges Schuleschwänzen beginnend vor
dem 13.Lj.
Weglaufen, mind. 2 Mal oder länger als eine
Nacht
Mag. Dr. Sandra Möstl
7
Komorbide Störungen








ADHS
Teilleistungsstörungen
Intellektuelle Minderbegabung
Suchterkrankungen
Depressive Störung
Phobische Störung od. Angststörung
Paranoide Zuschreibungen
Suizidalität
CAVE: Sprachentwicklung
Mag. Dr. Sandra Möstl
8
Komorbidität




bei ca. 50% der Kinder mit Störung
des Sozialverhaltens auch komorbide
Störungen
Oft hyperkinetische Syndrome
Enge Assoziation zu emotionalen
Störungen
Hohes Risiko für Schulverweigerung,
Subtanzmissbrauch
Mag. Dr. Sandra Möstl
9
Hat jedes schwierige Kind eine
Störung des Sozialverhaltens?






Aggressive Handlungen im Rahmen
organischer Psychosyndrome
Dissoziales Verhalten im Zusammenhang mit
Subtanzmissbrauch
Auf die Familie beshränkte
Zwangshandlungen
Im Rahmen von manischen Episoden
Im Rahmen einer PTSD
Stehlen im Rahmen von Suchterkrankungen
Mag. Dr. Sandra Möstl
10
Was hat die Kinder verstört?
Umwelt/Familie
Oft einschlägige Familienanamnese
• Dissoziale Verhaltensweisen in der Familie
• Gewalterfahrungen
• Negative Schulerfahrungen
• Gefährdende Umfeldbedingungen insb.
Randgruppenzugehörigkeit u. soz. Isolierung
• Verstärkender Umgang mit diss. Verhaltensweisen
• Familienstruktur
Mag. Dr. Sandra Möstl
11
Psychosoziale Risikofaktoren








Persönlichkeit der Eltern (Depression, Erregbarkeit,
emotionale Distanz)
Psychiatrische Erkrankungen der Eltern
Delinquenz der Eltern, Disharmonie mit offen
ausgetragenen Konflikten und aggressivem Verhalten
Wiederholter Wechsel der Bezugsperson
Misshandlung
Niedriger sozialer Status
Allein erziehende Elternteile
Soziale Isolation der Familie
Mag. Dr. Sandra Möstl
12
Erziehungsverhalten der Eltern








Zu viele oder zu wenige soziale Regeln
Keine Konsequenz in der Einhaltung der Regeln
Dulden oder Verstärken sozial störendend oder
aggressiven Verhaltens
Sind oft selbst Modell aggressiven Verhaltens
Vernachlässigung: mangelnde Kontrolle und Interesse
Erteilen von Aufgaben => Widerstand=> Zurücknehmen
der Aufgabe: Kind kann durch Widerstand unangenehmen
Aufgaben entkommen
Zusammenhang mit Misshandlung in der frühen Kindheit
Unsicher vermeidender Bindungsstil als Risiko für
expansive Störungen
Mag. Dr. Sandra Möstl
13
Erziehungsverhalten
Aus: Döpfner/
Schürmann/
Lehmkuhl:
Wackelpeter und
Trotzkopf. Weinheim:
Beltz 2000.
Mag. Dr. Sandra Möstl
14
Wieso tun Kinder das?
Erklärungsmodell nach psychoth. Schulen




Täterintrojekt „Macht ist besser als Ohnmacht“
(Psychoanalyse)
Selbstwertkonflikt Minderwertigkeits- u.
Überwertigkeitskomplex (Individualpsychologie)
Gelernte Rolle- Nachahmung (Verhaltenstherapie)
Sehnsucht nach Aufmerksamkeit „Eine Watsche ist
auch eine Streicheleinheit“ (Transaktionsanalyse)
Mag. Dr. Sandra Möstl
15
Interventionen

Maßnahmen durch die Jugendwohlfahrt







z.B. Unterstützung in Bezug auf Freizeitverhalten
Elternberatung, Elterntraining
Familienhilfe
Krisenpflegeplätze
Dauernde außerfamiliäre Betreuung
Tagesstrukturierende Maßnahmen
Psychiatrische und/oder psychotherapeutische
Behandlung



Ambulante Behandlung
Teilstationäre Behandlung
Stationäre Behandlung
Mag. Dr. Sandra Möstl
16
Interventionen- teilstationäre
Behandlung





Hilfreiches therapeutisches Milieu aber
trotzdem Bezug zur Lebenswelt
Elternberatung, Elterntraining
Spez. Schulform, Schulprogramme
Soziales Kompetenztraining
Behandlung der psychiatrischen
Begleiterkrankung(en)
Mag. Dr. Sandra Möstl
17
Stationäre BehandlungIndikatoren




Akute Eigen- oder Fremdgefährdung
Misserfolg der Behandlung bei weniger
intensiver Betreuung
Stationär behandlungsbedürftige
Begleiterkrankungen
Bei Kindern unter 10 J. Erfolgskontrolle
nach 6 Mon.erforderlich
Mag. Dr. Sandra Möstl
18
Stationäre BehandlungTherapie
Klinische Psychotherapie ≠ Psychotherapie in
der Klinik
 Einzel- und Gruppentherapie
 Therapeutisches Milieu:






Klinik mit realen Anforderungen
Bietet Sicherheit und Schutz
Zusammenleben auf der Station/ in der Gruppe
Möglichkeit des Sich-Selbst-Erlebens
Interaktionen mit anderen (MitpatientInnen, MitarbeiterInnen)
Tagesstruktur mit sozial- und heilpädagogischen Einheiten
(Soziotherapie)
Mag. Dr. Sandra Möstl
19
Soziotherapie
Sozial- und heilpäd. Einheiten
o






Regulierung, Orientierung, Erwerb/Festigung sozialer
Kompetenzen, Aktivierung, Gruppenzugehörigkeit,
Beschäftigung
Strukturierung und Orientierung im Stationsalltag
Beschulung in der Heilstättenschule
Extramurale Vernetzung mit weiteren zuständigen
Institutionen und Professionen
Suche nach geeigneter Unterbringung
Berufliche Eingliederung
Mag. Dr. Sandra Möstl
20
Umgang mit Aggressionen
Aggressionen
70% der Kinder und Jugendlichen, die zu
Gewalttätern werden haben
Gewalterfahrungen gemacht
Mag. Dr. Sandra Möstl
22
Aggressionen- aggressive
Verhaltensweisen
Aggression= zielgerichtetes Austeilen
schädigender Reize
Aggression als Reaktion auf Frustration?
Aggression als sinnvolle Kraft
Konrad Lorenz: Aggression schon im
Tierreich als ein im Dienste des Lebens
stehender Trieb
Mag. Dr. Sandra Möstl
23
Umgang mit aggressiven
Verhaltensweisen
Das Aggressionsbewältigungsprogramm
ABPro
nach Dutschmann
Umgang mit aggressiven
Verhaltensweisen



Aggressionen vom Typ Ainstrumentelle Aggressionen
Aggressionen vom Typ B- Emotionstyp
Aggressionen vom Typ C- Erregungstyp
Mag. Dr. Sandra Möstl
25
Erregungskurve
Mag. Dr. Sandra Möstl
26
Grundbedingungen für den Umgang mit
Verhaltensproblemen

Kompetenz im Verstehen

Förderung des Verstehens:








altersgemäße Sprache
Vermeidung komplizierter Redewendungen
Beachtung der intellektuellen Fähigkeiten des Kindes
Langsam sprechen, Pausen einlegen, Monologe vermeiden
Weniger ist mehr! Es sollten möglichst nicht mehrere Leute
auf das Kind einreden
Genaue und wertfreie Beschreibung des Problems
Deutliche Signale, was erwartet wird
Positive Aussagen verwenden!
Mag. Dr. Sandra Möstl
27
Grundbedingungen für den Umgang mit
Verhaltensproblemen

Ausführungskompetenz

Förderung der Ausführungskompetenz




Beschreibung des Alternativverhaltens in konkreter für das
Kind verständlicher Sprache
Vergewisserung, dass das Kind verstanden hat, worum es
geht
Vergewisserung, dass ausreichende Handlungskompetenz
vorhanden ist
Nicht zu viel auf einmal verlangen!
Mag. Dr. Sandra Möstl
28
Grundbedingungen für den Umgang mit
Verhaltensproblemen

Aktivation

Optimale Aktivierung:





Mittleres Aktivationsniveau ist optimal für päd. Arbeit
Zu geringe Aktivierung führt zu Langeweile, Spannungen,
Aggressionen- kontrollierte Aktivierung
Bei zu geringer Aktivierung wechseln des Themas, der
Methode oder des Mediums
Zu starke Aktivierung führt zu Unbeeinflussbarkeit bes. im
Gruppenkontext
Bei zu starker Aktivierung- erhöhter Bewegungsdrang und
Aggressionsneigung- kontrollierte Erleichterung durch
Bewegung, Sport, Abwechslung
Mag. Dr. Sandra Möstl
29
Grundbedingungen für den Umgang mit
Verhaltensproblemen

Optimale Aktivierung:



Eigene angemessene Aktivation „Langweiler und
Hektiker haben schlechte Karten“
Bei Beeinflussungsversuchen körperl. Zustand des
Kindes beachten
Möglichkeit der krankhaften Überaktivation in
Betracht ziehen- siehe HYPERAKTIVITÄT
Mag. Dr. Sandra Möstl
30
Grundbedingungen für den Umgang mit
Verhaltensproblemen

Emotionale Erregung





je höher eigene Erregung umso größer die Gefahr
von den Kindern gezielt provoziert zu werden
Urteil unter Erregung verzerrt
Keine päd. Entscheidungen unter Erregung
Bei Erregung Wahrscheinlichkeit hoch, in den Strudel
hinein gezogen zu werden
Emotionaler Einsatz kann bei guter Beziehung
eventuell hilfreich sein
Mag. Dr. Sandra Möstl
31
Grundbedingungen für den Umgang mit
Verhaltensproblemen

Motivation





Welches Bedürfnis möchte das Kind mit dem
Verhalten befriedigen?
Lohnt es sich für das Kind ein anderes Verhalten zu
zeigen?
Welche Anreize hat das Kind, sozial akzeptierte
Verhaltensweisen zu zeigen?
Erfolgserlebnisse bei erwünschtem Verhalten- Nicht
zu viel verlangen!
Zusammenhang zwischen Verhalten und Konsequenz
Mag. Dr. Sandra Möstl
32
Typ A- instrumentelle
Aggressionen
instrumentelle Manipulation von Gefühlen



Erregungsniveau: niedrig
Ziel: persönl. Vorteil (Macht, Besitz etc.)
Ablauf: gezielt, manchmal geplant
Mag. Dr. Sandra Möstl
33
Aggressionsspez. InterventionenTyp A



Entziehen der Aufmerksamkeit für Störung
Erhöhung der Aufmerksamkeit für
erwünschtes Verhalten
Erlernen alternativer, sozial akzeptabler
Möglichkeiten Aufmerksamkeit zu erhalten
Mag. Dr. Sandra Möstl
34
Jede erfolgreiche Aggressionshandlung erhöht
die Wahrscheinlichkeit, dass das
unangemessene Verhalten auch in Zukunft
gezeigt wird.
Mag. Dr. Sandra Möstl
35
Aggressionsspez. InterventionenTyp A
Erfolgserlebisse entziehen
Erfolgserlebnisse ergeben sich häufig aus der
Reaktion der Gruppe
Techniken:
 Ignorieren des Verhaltens
 Gruppe zum Ignorieren auffordern
 Isolieren:



Aktives Isolieren
Passives Isolieren
Interaktives Isolieren
Mag. Dr. Sandra Möstl
36
Aggressionsspez. InterventionenTyp A
•
•
•
•
Schwierigkeit= Begrenzung aber
trotzdem Entzug von Aufmerksamkeit
Isolation- Gruppendynamik
4 Augengespräch
Konsequenzen/ Wiedergutmachungen,
positives Verhalten fördern
Mag. Dr. Sandra Möstl
37
Aggressionsspez. InterventionenTyp A
Verhinderung des Entstehens unangemessener
Verhaltensweisen
Techniken:





Körperliche Nähe
Auflagen über Aufenthaltsort
Aufmerksamkeit auf sich ziehen
Ausschalten Unruhe erzeugender Reize
Dosierte Aktivierung der Gruppe
Mag. Dr. Sandra Möstl
38
Aggressionsspez. InterventionenTyp A
Unterbrechung bereits aufgetretenen
Problemverhaltens
Techniken:







Signale geben
Körperliche Nähe
Umleiten aggressiver Aktivitäten
Appell an den Aggressor
Aggressionsmindernde, einfühlungsfördernde Erklärung
Verbalisieren von Gefühlen und Erlebnisinhalten des
Kindes
Ich Botschaften- Gefahr der Verstärkung!
Mag. Dr. Sandra Möstl
39
Aggressionsspez. InterventionenTyp A
Alternative Verhaltensweisen anregen
 Konstruktives Handlungsvorbild der
Betreuer/ Erwachsenen
 Positive Aufforderung
 Persönliche Aussprache unter 4 Augen
Mag. Dr. Sandra Möstl
40
Typ A
Beispiele
Mag. Dr. Sandra Möstl
41
Typ B- Emotionstyp



Erregung: erhöht, steigend
Ziel: Abbau innerer Anspannung- Abwehr
bedrohlicher Reize
Ablauf: szenische Inszenierung einer inneren
Befindlichkeit bis hin zur Notwehr einer
bedrohlich empfundenen Situation
Wahrnehmungsverzerrung!
Mag. Dr. Sandra Möstl
42
Typ B- Emotionstyp



Ziel: Abwehr von bedrohlichen Reizen
Abbau von Anspannung
Mittel: Schädigung anderer wird in
Kauf genommen, ist aber nicht Ziel
Konflikte: entstehen dadurch, dass
Beteiligte meinen, sich verteidigen zu
müssen
Mag. Dr. Sandra Möstl
43
Aggressionsspez. InterventionenTyp B





Beruhigung der emotionalen Erregung
Während hoher Erregung sind
Problemlöseversuche, die auf Einsicht und
Kooperationsbereitschaft beruhen meist
wirkungslos
Gespräche über aktuelle Konflikte erhöhen die
Anspannung
Erst nach Beruhigung der emotionalen Erregung
konstruktive Problemlösung möglich
Nach Beruhigung gemeinsames Suchen einer
Problemlösung
Mag. Dr. Sandra Möstl
44
Instrumentelle und echte
Emotion
Echtes Typ B Verhalten kann, wenn der
sekundäre Krankheitsgewinn erkannt wird
instrumentalisiert und dadurch mit Typ A
vermischt werden.
Mag. Dr. Sandra Möstl
45
Instrumentelle und echte
Emotion
Jeder der sich ärgert (Typ B) wird geärgert
(Typ A)!
Mag. Dr. Sandra Möstl
46
Typ B
Beispiel
Aggressionen vom Typ B
Mag. Dr. Sandra Möstl
47
7 Interventionen bei
Eskalation
1.
2.
3.
4.
Schätze das Ausmaß der emotionalen
Erregung ein
Unterscheide zwischen instrumentellen
und echten Emotionen
Passe eingesetzte Methoden flexibel den
jeweiligen Bedingungen an
Führe Entspannung und Beruhigung herbei
Mag. Dr. Sandra Möstl
48
7 Interventionen bei
Eskalationen
5.
6.
7.
Rege Kommunikation an
Halte verbale und nonverbale
Kommunikation aufrecht
Bearbeite und löse Probleme
Mag. Dr. Sandra Möstl
49
Grundhaltung während
Eskalationen



Schaffe Zeit und Raum
Kommuniziere zunächst nur das
Notwendigste
Verhalte dich wertschätzend dir selbst und
anderen gegenüber
Mag. Dr. Sandra Möstl
50
1. Schätze das Ausmaß
emotionaler Erregung ein
Beim Jugendlichen aber auch bei uns selbst
Erregungskurve
a.
Beobachte und beeinflusse das Aktivationsniveau
b.
Rechne mit der Beeinflussung der
Wahrnehmung, Bewertung und
Problemlösekompetenz durch Emotionen
c.
Verhindere den Verlust der Emotionalität durch
den Einfluss von eigenen Emotionen
Mag. Dr. Sandra Möstl
51
1.a. Beobachte und beeinflusse
das Aktivationsniveau


Vater tobt mit den Kindern (motorische
Aktivation)- es entwickelt sich ein ernsthafter Streit
zwischen den Kindern (emotionale und
physiologische Aktivation
Erzieher- Misserfolgserlebnis (emotionale
Aktivation)- Gruppe entgleitet ihm- er führt dies
auf Unfähigkeit zurück (kognitive Komponente)reagiert erregt auf die Gruppe (emotionale und
physiologische Aktivation)
Mag. Dr. Sandra Möstl
52
1.b. Gelassenheit

Verhindere den Verlust eigener
Professionalität unter dem Einfluss von
Emotionen



Emotionen sind ansteckend
Erregung und Betroffenheit führen zu
eingeschränktem Denken, verzerrter
Wahrnehmung
Kontrolle entgleitet und man wird selbst zum
Opfer- bei Typ A Aggression war das das Ziel
Mag. Dr. Sandra Möstl
53
Unterstützung im Team
verhindert Eskalationen
Wirkt beruhigend
 Stärkt
 Erhöht die Problemlösekompetenz
 Verhindert oder nutzt die Übernahme von
Rollen in der Gegenübertragung
Unterstütze Kollegen, verhalte dich beruhigend
und stärkend

Mag. Dr. Sandra Möstl
54
Typ C- Erregungstyp



durch hohe Erregung hervorgerufen
weitgehend ungesteuertes Verhalten
Mit schwerer Gefährdung von Personen und
Sachen
Mag. Dr. Sandra Möstl
55
Typ C- ErregungstypErregungsphasen



Phase 1: Eskalationsphase
Phase 2: Phase höchster Erregung
Phase 3: Entspannungsphase
Mag. Dr. Sandra Möstl
56
Erregungsfördernde
Bedingungen




Bedingungen, die sich aus dem Zustand des
Individuums ergeben
Kontextbedingungen
Bedingungen, die sich aus Einstellungen
und Beziehungsmustern ergeben
Aktuelle kritische Reize (Stimuli)
Mag. Dr. Sandra Möstl
57
Auswirkungen von Erregung auf
Erleben und Verhalten






Veränderte Reizverarbeitung
Unvorhersagbarkeit
Abbau von Hemmungen
Primitivreaktionen
Ansteckung
Verringerung der
Konfliktbewältigungskompetenz
Mag. Dr. Sandra Möstl
58
Umgang mit hoch erregten
Menschen




Präzise beobachten
Beruhigende Signale bieten
Für Sicherheit sorgen
Geplant vorgehen
Mag. Dr. Sandra Möstl
59
Umgang mit Gewalttätigkeiten



Plan für den Umgang mit Gewalttätigkeiten
Nie unüberlegt in gefährliche Situation
Im akuten Fall mind. 2 Betreuer
Mag. Dr. Sandra Möstl
60
Strategien für den Umgang mit
Gewalt

Für Sicherheit sorgen:







Fluchtwege
Potentielle Waffen
Zuschauer entfernen
Schlagdistanz
Barriere
Nie den Rücken zukehren
Körperl. Berührungen vermeiden
Mag. Dr. Sandra Möstl
61
Strategien für den Umgang mit
Gewalt

Deeskalieren der Situation









Zeichen eigener Erregung wahrnehmen
ruhiger sein als der Aggressor
rationaler Umgang mit Situation
Überreaktionen vermeiden
ev. Rollentausch
non- und paraverbale Kommunikationsmuster
Drohgebärden vermeiden
ruhig und in kurzen Sätzen sprechen
Du Botschaften vermeiden
Mag. Dr. Sandra Möstl
62
Strategien für den Umgang mit
Gewalt

Kontrolle übernehmen










frontales Zugehen vermeiden
Ablenkungsmanöver
ruhig aber deutlich sprechen
deutliche nonverbale Signale
klare positive Anweisungen „Leg den Stock weg“
Namen des Aggressors benutzen
negative Aussagen vermeiden
sprachliches und intellektuelles Niveau des A.
Darauf achten, dass A. sein Gesicht nicht verliert
Eher Helfer als Autoritätsperson
Mag. Dr. Sandra Möstl
63
Eintreten höchster Erregung









Nicht den Helden spielen
Flüchten wenn notwendig
Um Hilfe rufen
Abwehrposition
Empfindliche Teile des Körpers schützen
Angreifer auf Distanz halten
Körperl. Fähigkeiten realistisch einschätzen
Isolieren d. A.
Bei körperl. Einsatz darauf achten dass Überzahl
Mag. Dr. Sandra Möstl
64
Vielen Dank für Ihr Interesse!
Literatur










Dutschmann, A.: Das Aggressionsbewältigungsprogramm ABPro- Verhaltenssteuerung bei aggressiven
Kindern und Jugendlichen. dgVt Verlag. Tübingen 2003
Dutschmann A.: Das Aggressionsbewältigungsprogramm ABPro- Aggressionen und Konflikte unter
emotionaler Erregung. dgVt Verlag. Tübingen 2003
Dutschmann A.: Das Aggressionsbewältigungsprogramm ABPro-Aggressivität und Gewalt bei Kindern
und Jugendlichen. dgVt Verlag. Tübingen 2003
Dilling, H.et.al (Hrsg.): Internationale Klassifikation psychischer Störungen- ICD 10 Kapitel V (F).
Verlag Hans Huber, Hoegrefe. Bern 2005.
Döpfner, M., Schürmann, S. & Lehmkuhl, G. (2006). Wackelpeter & Trotzkopf. Hilfen für Eltern bei
hyperkinetischen und oppositionellen Verhalten. Weinheim: Beltz.
Mühl, H./Neukäter, H/ Schulz, K.: Selbstverletzendes Verhalten bei Menschen mit geistiger
Behinderung. UTB. Stuttgart 1996.
Resch, F. (2000). Vom Opfer zum Täter. Zur Entwicklungspsychopathologie expansiver Störungen, in:
Schlimm Verletzt. Schwierige Kinder und Jugendliche in Theorie und Praxis, hrsg. von E. Tatzer, S.
Pflanzer und K. Krisch. Wien: Krammer.
Scheithauer, H & Petermann, F. (2002). Aggression. In: Petermann, F. (Hrsg.): Lehrbuch der
Klinischen Kinderpsychologie und –psychotherapie. 5. korr. Auflage, S. 187-226. Göttingen: Hogrefe.
Streek- Fischer, A.: Trauma und Entwicklung. Schattauer Verlag.Stuttgart 2006.
Weiß, W.: Philipp sucht sein Ich. Zum pädagogischen Umgang mit Traumata in den Erziehungshilfen.
Juventa Verlag. Weinheim und München 2006.
18.06.2013
Mag. Dr. Sandra Möstl
66
Herunterladen