Beispiele Lorentz Transformation Spezielle Relativitätstheorie: Physikalische Gesetze gelten in jedem inertialen Bezugssystem gleich. (Inertialsystem ist ein System, in dem das erste Newton’sche Gesetz gilt) y S S’ HERA Elektron-Proton Speicherring: Ee=27.5 GeV me=511 keV y’ v x p x’ z e z’ Masse: Typische Energie: => Konsequenzen: Übergang von S nach S’ : • Relativität der Gleichzeitigkeit S: tA=tB " S’: t’A = t’B + γ v/c2(xB−xA) • Längenkontraktion => Im Ruhesystem des Elektrons bewegt sich das Proton mit γ≈108 => dp=d’p/γ • Zeitdilatation Proton-Dimensionen im Ruhesystem des L = L’ / γ (aber transversal: LT=L’T !) z' = z T = γ T’ (" Lebensdauer von Teilchen) • Addition von Geschwindigkeiten v t' = γ t – ----- x c2 ∆x ∆x' + v∆t' ∆x' ⁄ ∆t' + v ------- = --------------------------------------- = -------------------------------------------------∆t ∆t' + ( v ⁄ c 2 )∆x' 1 + ( v ⁄ c 2 ) ( ∆x' ⁄ ∆t' ) 1 1 mit γ ≡ ---------------------------- = ------------------- und β ≡ v ⁄ c 2 2 1–v ⁄c 1 – β2 Protons ≈1 fm u' + v " u = -------------------------- (u’=c => u=c 1 + u'v ⁄ c 2 u’,v <<c => u=u’+v) Übergang S’ nach S: ersetze v durch -v! 1 Vo r lesung 3 Elektrons ≈10-8 fm ≈1 fm y' = y ≈1 fm x' = γ ( x – vt ) C. Niebuhr Ep=920 GeV mp=938 MeV Muonen der kosmischen Höhenstrahlung entstehen in Pionzerfällen in der Atmosphäre: C. Niebuhr Vierervektoren γ ≈ 20 ; mµ = 0.106 GeV <Eµ> = 2 GeV β ≈ 0.999 Im Ruhesystem des Muons beträgt die mittlere Lebensdauer: 〈 τ µ〉 = 2.2 µs Mittlere Flugstrecke in der Atmosphäre: m L = 〈 τ µ〉 βc γ = 2.2µs 3 ⋅ 10 8 ---- 20 = 13 km s und können damit die Erdoberfläche erreichen bevor sie gemäß µ → eν e ν µ zerfallen. (Dicke der Atmosphäre ≈ 10 km) 2 Vo r lesung 3 Vierergeschwindigkeit, Energie und Impuls Jeder Raum-Zeitpunkt läßt sich durch die vier Zeit- und Orts-Komponenten x ≡ ( ct, x, y, z ) = ( ct, x ) charakterisieren. Eine Lorentz Transformation entlang der x-Achse Geschwindigkeit v = dx ⁄ dt kann keine Raumkomponente eines Vierervektors sein, da ct' γ x' – läßt sich dann schreiben als: x' = = Λx = γβ y' 0 z' 0 dx dt Betrachte stattdessen ------ mit dτ = ----- , der Eigenzeit im Ruhesystem des Teilchens. dτ γ – γβ γ 0 0 0 0 1 0 0 ct 0 x 0 y 1 z " η = γ ( c, v ) ist Vierergeschwindigkeit und eine Lorentzinvariante Größe: η ⋅ η = γ 2 ( c 2 – β 2 c 2 ) = c 2 ( 1 – β 2 )γ 2 = c 2 Allgemein bezeichnet man jedes vierkomponentiges Objekt, dass sich wie x transformiert, wenn man von einem Inertialsystem in ein anderes übergeht, als einen Vierervektor. 1 Metrik: g µν = 0 0 0 0 –1 0 0 0 0 –1 0 0 0 Skalarprodukt: x • y = x y – ( x ⋅ y ) = x y – x y – x y – x y 0 0 0 0 1 1 2 2 3 3 0 –1 ist invariant unter Lorentz Transformationen (d.h. x' • y' = Λx • Λy = x • y ) C. Niebuhr 3 dies zwar für dx gilt, aber dt = γdt' Viererimpuls: p = m ⋅ η = mγ ( c, v ) = mcγ ( 1, β ) Grenzfall: β → 0 γ = 1 ⁄ 1 – β 2 ≈ 1 + β 2 ⁄ 2 + ... = 1 + v 2 ⁄ ( 2c 2 ) + ... m 1 E damit gilt: m ⋅ c ⋅ γ → --- mc 2 + ----v 2 + ... ≡ --2 c c Ruheenergie Energie E kinetische Energie E " Übliche Schreibweise für Viererimpulses: p = ---, p c Vo r lesung 3 C. Niebuhr 4 Vo r lesung 3 Kinematik von Teilchenreaktionen Laborsystem vs Schwerpunktsystem Der Ausdruck s = ( p 1 + p 2 ) 2 ist invariant: C A D B Klassische Stöße Relativistische Stöße 1. Masse bleibt erhalten: mA+mB=mC+mD 1. Energie bleibt erhalten: EA+EB=EC+ED 2. Impuls bleibt erhalten: pA+pB=pC+pD 2. Impuls bleibt erhalten: pA+pB=pC+pD 3. Kinetische Energie bleibt erhalten oder nicht 3. Kinetische Energie bleibt erhalten oder nicht Stoßarten (klassisch) Stoßarten (relativistisch) a. Klebrig: kinetische Energie nimmt ab : TA+TB>TC+TD a. Klebrig: kinetische Energie nimmt ab, Ruheenergie und Masse nehmen zu b. Explosiv: kinetische Energie nimmt zu, Ruheenergie und Masse nehmen ab c. Elastisch: kinetische Energie, Ruheenergie und Masse bleiben erhalten b. Explosiv: kinetische Energie nimmt zu: TA+TB<TC+TD c. Elastisch: kinetische Energie bleibt gleich: TA+TB=TC+TD 4erImpuls • kinetische Energie ⇔ Ruheenergie (Masse • kinetische Energie ⇔ "innere" Energie der Teilchen ist iA nicht erhalten, d.h. Teilchen können erzeugt/vernichtet werden) (Wärme, potentielle Energie ...) C. Niebuhr 5 Vo r lesung 3 s Collider = ≡ s FixedT arg et = Beam + 2E FixedT arg et m Beam Im Schwerpunktsystem (CM System): p∗ 1 + p∗ 2 = 0 CM 2 s = ( p∗ 1 + p∗ 2 ) 2 = ( E∗ 1 + E∗ 2, p∗ 1 + p∗ 2 ) = ( E∗ 1 + E∗ 2 ) 2 1 ( m 3 + m 4 ) 2 – m 12 – m 22 E 1 > -----------------------------------------------------2m 2 C. Niebuhr 6 EFixedTarget (GeV) (GeV) (GeV) Tevatron (pp) 1 1000 2 x 106 LHC (pp) 1 7000 9.8 x 107 0.5 x10-3 100 LEP (e+e-) 4 x 107 M → m1 + m2 p 1 = p 2 = p∗ 7 cos θ∗ = – 1 Das Bevatron in Berkely wurde Lab gebaut, um über die Reaktion p2 p+p → p+p+p+p Antiprotonen zu CM erzeugen. Wie groß ist die Schwellenenergie für diesen Prozess? Diese ist dann erreicht, wenn im CM-System gerade alle 4 Teilchen ruhen. Lab = ( E + m, p , 0, 0 ) Lab-System: p tot p1 M Im Schwerpunktsystem gilt: Ratio ⇒ vorher 1.4 x 104 = m 12 + m 22 + 2E 1* E 1*2 – m 12 + m 22 + 2 ( E 1*2 – m 12 ) 4 x 105 Vo r lesung 3 C. Niebuhr nachher CM = ( 4m, 0, 0, 0 ) CM-System: p tot Invarianz des Skalarproduktes: Lab p Lab = p CM p CM ⇒ p tot tot tot tot 2 M 2 = m 12 + m 22 + 2E 1* E 2* + 2 p∗ 2 x 103 ⇒ C. Niebuhr Vo r lesung 3 2) Produktion von Antiprotonen: 1) Kinematik des Zweikörperzerfalls: = m 12 + m 22 + 2E 1 E 2 – 2 p 1 p 2 ECollider 2 3 P 2 = M 2 = ( p1 + p2 ) 2 mBeam 4 Reaktionsschwelle für die Reaktion: 1+2 → 3+4 im Laborsystem: ( s > m3 + m4 ) Vierer-Impulserhaltung: P = p1 + p2 2E Collider E FixedT arg et ------------------------------- = ------------------------E Collider m Beam Collider 3 2 Weitere Beispiele Wievielfach höher müsste die Strahlenergie sein, wenn statt eines Colldiders ein Fixed Target Experiment bei der gleichen Schwerpunktsenergie durchgeführt werden sollte? 2m 2 1 4 Fixed Target vs Collider 2 4E Collider Lab Im Laborsystem: p 2 = ( m 2, 0 ) s = ( p 1 + p 2 ) 2 = p 12 + p 22 + 2 p 1 p 2 = m 12 + m 22 + 2E 1 m 2 ( E + m ) 2 – p 2 = ( 4m ) 2 ⇒ E = 7m (Es muss auch Energie aufgewendet werden für die kinetische Energie im Lab System !) M 2 + m 12 – m 22 E 1* = ----------------------------------2M 8 Vo r lesung 3 Wirkungsquerschnitt Charakterisiert die Stärke einer Teilchenreaktion Wirkungsquerschnitt θ(b) hängt von dem Potentialverlauf ab • "Eintrittsfläche" für einlaufende Teilchen : dσ = b ⋅ db dφ Klassisches Bild: • Treffwahrscheinlichkeit ⇔ • auslaufende Teilchen gehen durch θ Querschnittsfläche des Ziels b Teilchenphysik: Raumwinkelelement: dΩ = sin ( θ ) ⋅ dθ dφ Streuzentrum Beispiel 1: Streuung an harter Kugel • "weiches" Ziel => Ablenkung des einlaufenden Teilchens b=R cos(θ/2) • Teilchenproduktion => inelastischer Wirkungsquerschnitt θ b θ/2 • Zusammenhang zwischen Eintrittsfläche und Beispiel harte Kugel: (Problem ist Φ symmetrisch) Raumwinkelelement: dσ = D ( θ, φ ) ⋅ dΩ • totaler Wirkungsquerschnitt: R σ tot = ∫ D ( θ, φ ) Vo r lesung 3 dσ πR 2 --------------- = ---------d cos θ 2 R2 σ tot = ∫ ------ dΩ = πR 2 4 dΩ = Projektionsfläche b=q1 q2/2E cot(θ/2) 9 – R cos ( θ ⁄ 2 ) R sin ( θ ⁄ 2 ) –R2 = ------------------------------- --------------------------- = --------sin θ 2 4 dσ R 2 ⇒ ------- = ------ ; 4 dΩ Beispiel 2: Streuung am 1/r Potential C. Niebuhr b ⋅ db D ( θ ) = ---------------------sin θ ⋅ dθ dσ • den Proportionalitätsfaktor D ( θ, φ ) = ------dΩ nennt man den differentiellen Wirkungsquerschnitt C. Niebuhr Beispiel Rutherford Streuung 10 Vo r lesung 3 Experimentelle Bestimmung eines WQ sin θ eq 2 π σ tot = 2π ------- ∫ ------------------------------ dθ → ∞ 4E ( sin ( θ ⁄ 2 ) )4 0 Beispiel Fixed Target-Experiment: Wegen der unendlichen Reichweite des Coulombpotentials findet im Prinzip auch bei beliebig grossen Stoßparametern noch eine Streuung statt und der Wirkungsquerschnitt divergiert. Bei jedem in der Realität stattfindenden Experiment gibt es aber eine prinzipiell eine Grenze für die Auflösung mit der man den Streuwinkel messen kann (Cut-off), Daher ist der gemessene Wirkungsquerschnitt endlich. Teilchen 1 dn 1 --------- Anzahl der einlaufenden Teilchen pro Zeiteinheit dt N A [ #/mol ] Dichte der Targetteilchen: n 2 = --------------------------- ρ [ g/cm 3 ] A [ g/mol ] # ---------cm 3 (wobei NA=Avogadro-Zahl, A=Molgewicht) 2 dx Zahl der Wechselwirkungen/Zeit (dünnes Target): dn 1 dN ------- = --------- n 2 dx σ → σ hat die Dimension einer Fläche dt dt Geometrisch kann man sich n 2 dx σ als den Anteil der projizierte Querschnittsfläche aller Targetteilchen an der Gesamtfläche vorstellen, d.h. es gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Strahlteilchen auf ein Targetteilchen trifft (Wechselwirkungswahrscheinlichkeit) Übliche Einheit für σ ist das barn = b =10-28m2 C. Niebuhr 11 Vo r lesung 3 C. Niebuhr 12 Vo r lesung 3 Abschwächung eines Teilchenstrahls Proton-Proton Wirkungsquerschnitt • Für einen stark wechselwirkenden Protonstrahl erscheint das Proton als eine absorbierende Scheibe mit r≈1.2fm ⇒ σ ≈ (1.2 10-15m)2 π ≈ 45 mb • zum Vergleich schwache WW ν+p : σνp(10GeV) ≈ 70fb Abschwächung eines Teilchenstrahls beim Durchgang durch Materie: d N 1 ( x ) = – N 1 ( x ) ⋅ n 2 ⋅ dx ⋅ σ ⇒ N 1 ( x ) = N 1 ( 0 ) exp ( – n 2 σ x ) = N 1 ( 0 ) exp ( – x ⁄ l ) A 1 λ 1 mit l = --------- = ------------ ⋅ --- = --- mittlere freie Weglänge zwischen zwei Wechselwirkungen n2 σ N A σ ρ ρ für den totalen WQ σtot : λT collision length für den inelastischen WQ σinel = σtot -σel : λI interaction length µΙ=1/λΙ wird auch als Absorptionskoeffizient bezeichnet Typische Werte für Protonen in: λT 43.3 flüssigem Wasserstoff: l = ------ = ---------- = 620cm ρ 0.07 C. Niebuhr λT 116.2 und in Blei: l = ------ = ------------- = 10.2cm ρ 11.35 13 Vo r lesung 3 C. Niebuhr 14 Eigenschaften von Materialien (PDG) Vo r lesung 3 Speicherring Experiment: Luminosität In den meisten Fällen sind die Strahlen in Teilchenpakete gebündelt. N1 N2 N1, N2 Anzahl der Teilchen pro Paket f Frequenz mit der Pakete aufeinandertreffen mit Aeff effektiver Überlapp N1 N2 f dN ------- = σ ⋅ ---------------------A eff dt L = Luminosität [1/(Fläche x Zeit)] [pb-1s-1] Aeff = 4π σx σy wenn Teilchenstrahlen Gaußförmig wichtige Größe für ein Experiment ist seine integrierte Luminosität: ∫ L dt ∆t-Experiment Bedeutung: für eine Prozess mit dem Wirkungsquerschnitt σ ergibt sich die Gesamtzahl, der während der Experimentierzeit ∆t zu erwartenden Ereignisse = C. Niebuhr 15 Vo r lesung 3 C. Niebuhr 16 σ ∫ L dt ∆t-Experiment Vo r lesung 3 Quantenmechanische Berechnung von Übergangsraten Für Teilchenzerfälle muß die Zerfallsrate Γ, für Teilchenreaktionen der Streuquerschnitt σ berechnet werden. Dies erfordet die Kenntnis 1. der Amplitude für den Prozess (Dynamik = enthält die "Physik") 2. des verfügbaren Phasenraums (Kinematik = f(Massen, Energien...) Nach Fermi’s "Goldenen Regel" ist die Übergangsrate für einen gegebenen Prozess durch die Amplitude M(a→b) und den Phasenraumfaktor ρ(E) bestimmt: Herleitung: Zeitunabhängige Schrödingergleichung mit dem Hamilton-Operator H0 für stationäre Zustände C. Niebuhr 17 Mit dem Ansatz: erhält man die zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung mit den Eigenfunktionen un, die ein Orthonormalsystem bilden: Ist das System in einem Eigenzustand un mit dem Eigenwert En, so bleibt es in diesem Zustand. Übergänge zu anderen Zuständen finden in diesem Fall nicht statt. Vo r lesung 3 Herleitung von Fermi’s Goldenen Regel (1) Wird die Störung zur Zeit t0 eingeschaltet und bleibt danach konstant, ergibt die Integration für m≠a bis zur Zeit t=T ⇒ Der Gesamt-Hamiltonoperator ist für die Dauer der Wechselwirkung durch H=H0+Hint gegeben und bewirkt Übergang z.B. in den Zustand |b〉 . Ansatz für Lösungen der Schrödingergleichung Multiplizieren mit u*n und Integration ergibt mit als Entwicklung nach den ungestörten Eigenfunktionen: C. Niebuhr 18 Vo r lesung 3 Herleitung von Fermi’s Goldenen Regel (3) Energieabhängigkeit : Um die totale Übergangswahrscheinlichkeit zu erhalten muss nun über alle möglichen Endzustände summiert werden: (gültig für ∆E/Ea<<1, was erfüllt ist für: Ist die Störung nur schwach, so treten während der Beobachtungszeit nur wenige Übergänge auf ⇒ für t>t0 Damit ist die Wahrscheinlichkeit, das System nach einer Zeit T in einem bestimmten Zustand m zu finden durch |cm(T)|2 gegeben: Damit ergibt sich vereinfachte Gleichung 1. Wenn ∆E=Em-Ea groß können Übergänge in solche Zustände m vernachlässigt werden 2. Wenn ∆E=Em-Ea klein kann man die Näherung Grenzübergang von diskreten Zuständen zum Kontinuum: ⇒ → ⇒ stark Energieabhängige Unterdrückung der Zustände als Funktion von ∆E=Em-Ea C. Niebuhr |cn(t)|2 ist Wahrscheinlichkeit das System zur Zeit t im Zustand n mit der Energie En zu finden. Einsetzen des Ansatzes in die SG: Hint |a〉 Herleitung von Fermi’s Goldenen Regel (2) Suche Näherungslösung unter der Annahme, dass sich das System zunächst im Anfangszustand |a〉 befindet. Für t<t0 gilt Die Koeffizienten cn(t) sind zeitabhängig. Das System wird nun durch eine Wechselwirkung "gestört" |b〉 19 Vo r lesung 3 einführen. 3. Nur in dem Intervall ±∆E=2πh/T ist die Übergangswahrscheinlichkeit nennenswert von Null verschieden, wie von der Heisenberg’schen Unschärferelation beschrieben. C. Niebuhr Mit der Variablentransformation: 20 Vo r lesung 3 Herleitung von Fermi’s Goldenen Regel (4) Zur Berechnung werden die Integrationsgrenzen nach ±∞ ausgedehnt. Damit wird die Übergangswahrscheinlichkeit: =π Zustandsdichte im Phasenraum: Drei-dimensional: Ein-dimensional: de Broglie Wellenlänge λ=h/p=2πh/p → 2π/p erlaubte Zustände: λn=2π/pn mit λn/2•n=L (L muss ein ganzzahliges Vielfaches der halben Wellenlänge sein) ⇒ pn=π•n/L In einem Kasten des Volumens V=L3 werden die periodischen Randbedingungen erfüllt, wenn jeweils Lpx/y/z = 2 π nx/y/z Daher ist die Zahl der erlaubten Zustände im Intervall px/y/z bis px/y/z+dpx/y/z gegeben durch Ldpx/y/z/(2π) ⇒ Die Übergangswahrscheinlichkeit ist proportional zur Zeit T. Die Übergangsrate wba zwischen den Zuständen a und b ist P(T)/T und es ergibt sich die goldene Regel: L ψn = mit dem Phasenraumfaktor dN/dE (oder auch Zustandsdichte: Anzahl der verfügbaren Zustände pro Energieintervall) C. Niebuhr Zustandsdichte im 3-dimensionalen Phasenraum Relativistische Wellenfunktionen werden i.a. so normiert, daß die Dichte 2E/V ist, wobei das Normierungsvolumen bei Berechnung von physikalischen Größen wie Wirkungsquer-schnitten herausfällt. Damit erhält man den lorentzinvarianten Ausdruck: V d3 p Zahl der Endzustände/Teilchen = ------------------------( 2π ) 3 ⋅ 2E Für n-Teilchen-Zuständen ergibt sich die Zahl der verfügbaren Zustände als Produkt der Ein-Teilchen-Ausdrücke: L 2 --- sin p n x → ∫ ψ n ψ m dx = δ nm L o dabei gewährleistet die Deltafunktion Energie- und Impulserhaltung. 21 Vo r lesung 3 C. Niebuhr Anwendung: Zerfall π 0 → γγ 22 Vo r lesung 3 Flußfaktor und Wirkungsquerschnitt Im Schwerpunktsystem des π0 gilt für den Vierervektor P=(M,0,0,0) ⇒ für die Deltafunktion: → Wegen m1=m2=0 folgt: Flußfaktor: Produkt asu dem Fluß der einlaufenden Teilchen und der Dichte der Targetteilchen Damit ergibt sich für die Zerfallsrate Γ durch Integration über die Impulse: Als Lorentzinvarianter Ausdruck: Es genügt das im Laborsystem zu zeigen: Da das π0 Spin=0 hat kann das Matrixelement nur vom Betrag des Impulses abhängen: Damit gilt mit für den differentiellen Wirkungsquerschnitt: Daraus erhält man die Zerfallsrate: C. Niebuhr 23 Vo r lesung 3 C. Niebuhr 24 Vo r lesung 3