Relationale Abfragesprachen Relationale Abfragesprachen Acknowledgments Datenmodellierung VU 184.685, WS 2015 Relationale Abfragesprachen – SQL Die Folien sind eine kleine Erweiterung der Folien von Katrin Seyr. Sebastian Skritek Institut für Informationssysteme Technische Universität Wien Sebastian Skritek Seite 1 Relationale Abfragesprachen Sebastian Skritek Seite 2 Relationale Abfragesprachen Überblick 1. SQL einst und jetzt SQL einst und jetzt SQL wurde auf Basis von relationaler Algebra und Relationenkalkül entwickelt deklarative Sprache 1 SQL einst und jetzt 2 Datendefinitionssprache 3 Datenabfragesprache 4 Datenmanipulationssprache mengenorientierte Sprache Abarbeitung Übersetzung der Abfragen mittels Parser in relationale Algebra und Optimierung durch Anfragenoptimierer des DBMS (VU Datenbanksysteme) Relationen werden dargestellt in Form von Tabellen SQL stellt eine standardisierte Datendefinitions (DDL)Datenmanipulations (DML)Anfrage (Query)-Sprache Sebastian Skritek Seite 3 Sebastian Skritek Seite 4 Relationale Abfragesprachen 1. SQL einst und jetzt Relationale Abfragesprachen SQL einst und jetzt Datendefinitionssprache Datentypen: Konstrukte für Zeichenketten, Zahlen, Datum, . . . SQL 99: erweiterte SQL 92 um objektrelationale Konstrukte, rekursive Abfragen und Trigger character ( n ) , char ( n ) character varying ( n ) , varchar ( n ) SQL 2003: bietet erweiterte Unterstützung von Nested Tables, von Merge Operationen und auf XML bezogene Eigenschaften numeric (p , s ) integer , int SQL 2006: Brücke zu XML, XQuery SQL 2008, 2011: 2011 ist derzeit aktueller Standard System R (IBM): erster DBMS Prototyp, Sprache: Structured English Query Language ⇒ SQL date blob , raw clob DBMS: Oracle (Oracle Corporation), Informix (Informix), SQL-Server (Microsoft), DB2 (IBM), PostgreSQL, MySQL Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen 2. Datendefinitionssprache Seite 5 2. Datendefinitionssprache Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Datendefinitionssprache % für große binäre bzw . Text Daten % für große Text Daten Seite 6 2. Datendefinitionssprache Datendefinitionssprache Schemadefinition und -veränderung Schemadefinition und -veränderung drop table Professoren ; create table Professoren ( PersNr integer primary key , Name varchar (10) not null , Rang character (2)); alter table Professoren rename to Vortragende ; alter table Professoren add Raum integer ; alter table Professoren drop Raum ; create table voraussetzen ( VorgNr integer , NachfNr integer , primary key ( VorgNr , NachfNr ) ); alter table Professoren alter Name type varchar (30); alter table Professoren alter column Name set data type varchar (30); Sebastian Skritek Seite 7 Sebastian Skritek Seite 8 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Einfache SQL Anfragen Datenabfragesprache Example 1 Einfache SQL-Anfragen 2 Anfragen über mehrere Relationen 3 Mengenoperationen 4 Aggregatfunktionen 5 Aggregate und Gruppierung 6 Geschachtelte Anfragen 7 Existenziell quantifizierte Anfragen 8 Allquantifizierte Anfragen 9 select * from Professoren ; Professoren PersNr Name Rang 2125 Sokrates C4 226 2126 Russel C4 232 2127 Kopernikus C3 310 Nullwerte 2133 Popper C3 52 10 Spezielle Sprachkonstrukte 2134 Augustinus C3 309 11 Sichten (Views) 2136 Curie C4 36 2137 Kant C4 7 Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 9 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Einfache SQL Anfragen Raum Seite 10 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Einfache SQL Anfragen – Duplikate Beispiel (Duplikatelimination) Example Geben Sie alle Rangbezeichnungen für Professoren aus (rel. Algebra) select Name , Raum from Professoren ; πName,Raum (Professoren) πRang (Professoren) Ergebnis Professoren Name Sokrates 226 Russel 232 Kopernikus 310 Popper Augustinus Rang Raum C4 C3 Geben Sie alle Rangbezeichnungen für Professoren aus (SQL) select Rang from Professoren ; 52 309 Ergebnis Rang Curie 36 C4 Kant 7 C4 C4 C4 Sebastian Skritek Seite 11 Sebastian Skritek C3 C3 Seite 12 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Relationale Abfragesprachen Einfache SQL Anfragen – Duplikate 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Einfache SQL Anfragen Example Beispiel (Duplikatelimination) Finde die Raumnummer von Professor Popper Geben Sie alle Rangbezeichnungen für Professoren ohne Duplikate aus select distinct Rang from Professoren ; select Name , Raum from Professoren where Name = ‘ Popper ’; Ergebnis πName,Raum σName=‘Popper 0 (Professoren) Rang C4 Professoren C3 Name distinct . . . eliminiert Duplikate aus dem Ergebnis Popper Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 13 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen 52 Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Einfache SQL Anfragen Raum Seite 14 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Einfache SQL Anfragen Example Struktur einer einfachen Anfrage: Finde die Raumnummer von Professor Popper select Raum from Professoren where Name = ‘ Popper ’; select Attribute from Tabelle where Bedingung ; πRaum σName=‘Popper 0 (Professoren) Attribute: Liste jener Attribute, die ausgegeben werden Tabelle: Name der Tabelle, die durchsucht wird Professoren Bedingung: Kriterium, das jedes ausgegebene Tupel erfüllen muss Raum 52 Sebastian Skritek Seite 15 Sebastian Skritek Seite 16 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Relationale Abfragesprachen Einfache SQL Anfragen 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Einfache SQL Anfragen – Sortierung Beispiel Beispiel (Sortierung) Geben Sie Personalnummer und Name aller C4 Professoren an: Geben Sie die Personalnummer, Name und Rang aller Professoren an. Sortieren Sie das Ergebnis absteigend nach dem Rang und aufsteigend nach dem Namen. Professoren PersNr Name Rang 2125 Sokrates C4 2126 Russel 2127 Ergebnis Raum PersNr Name 226 2125 Sokrates C4 232 2126 Russel Kopernikus C3 310 2136 Curie 2133 Popper C3 52 2137 Kant 2134 Augustinus C3 309 2136 Curie C4 2137 Kant C4 select PersNr , Name , Rang PersNr from Professoren order by Rang desc , Name asc ; 2136 Rang Curie C4 2137 Kant C4 2126 Russel C4 36 2125 Sokrates C4 7 2134 Augustinus C3 2127 Kopernikus C3 2133 Popper C3 select PersNr , Name from Professoren where Rang = ’ C4 ’; Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Ergebnis Name Seite 17 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Einfache SQL Anfragen – Sortierung Seite 18 3. Datenabfragesprache 3.1. Einfache SQL Anfragen Einfache SQL Anfragen Beispiel (Sortierung) Beispiel Geben Sie die Personalnummer und den Namen aller Professoren an. Sortieren Sie das Ergebnis absteigend nach dem Rang und aufsteigend nach dem Namen. select PersNr , Name from Professoren order by Rang desc , Name asc ; Sebastian Skritek Welche Professoren lesen die LVA Mäeutik? Information aus Tabelle: Professoren, Vorlesungen Ergebnis PersNr Name 2136 Curie 2137 Kant 2126 Russel 2125 Sokrates 2134 Augustinus 2127 Kopernikus 2133 Popper Professoren (PersNr, Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon) select Name , Titel from Professoren , Vorlesungen where PersNr = gelesenVon and Titel = ‘ Mäeutik ’; Seite 19 Sebastian Skritek Seite 20 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Relationale Abfragesprachen Anfragen über mehrere Relationen 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Anfragen über mehrere Relationen Beispiel Struktur einer Abfrage über mehrere Tabellen: Welche Professoren lesen die LVA Mäeutik? Information aus Tabelle: Professoren, Vorlesungen select Attribute from Tabelle1 , Tabelle2 , ... , TabelleN where Bedingungen ; Professoren (PersNr, Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon) Bedingungen: greifen auf die Attribute der verschiedenen Tabellen zu select Name , Titel from Professoren , Vorlesungen where PersNr = gelesenVon and Titel = ‘ Mäeutik ’; Auswertung: 1 Bilde Kreuzprodukt der from Tabellen 2 Überprüfe für jede Zeile die where Bedingungen 3 Projiziere auf select Attribute πName,Titel σPersNr=gelesenVon∧Titel=‘Mäeutik’ (Professoren × Vorlesungen) Sebastian Skritek Seite 21 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen 1 Name 3. Datenabfragesprache Rang Vorlesungen Raum VorlNr Titel SWS PersNr Sokrates C4 226 5001 Grundzüge 4 2137 2126 Russel C4 232 5041 Ethik 4 2125 2127 Kopernikus C3 310 5043 Erkenntnistheorie 3 2126 2133 Popper C3 52 5049 Mäeutik 2 2125 2134 Augustinus C3 309 4052 Logik 4 2125 2136 Curie C4 36 5052 Wissenschaftstheorie 3 2126 2137 Kant C4 7 5216 Bioethik 2 2126 5259 Der Wiener Kreis 2 2133 5022 Glaube und Wissen 2 2134 4630 Die drei Kritiken 4 2137 × 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Anfragen über mehrere Relationen – Abarbeitung 2125 Sebastian Skritek Seite 22 Bilde Kreuzprodukt der from Tabellen Professoren PersNr Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Anfragen über mehrere Relationen – Abarbeitung Seite 23 Professoren × Vorlesungen PersNr Name Rang VorlNr Titel 2125 Sokrates C4 226 5001 Grundzüge 4 2137 2125 .. . Sokrates .. . C4 .. . 226 .. . 5041 .. . Ethik .. . 4 .. . 2125 .. . 2125 .. . Sokrates .. . C4 .. . 226 .. . 5049 .. . Mäeutik .. . 2 .. . 2125 .. . 2137 Kant C4 7 4630 Die drei Kritiken 4 2137 2 SWS VPersNr Überprüfe für jede Zeile die where Bedingungen σPersNr =VPersNr ∧Titel=0 Mäeutik 0 (Professoren × Vorlesungen) PersNr Name Rang 2125 Sokrates C4 Sebastian Skritek Raum Raum 226 VorlNr Titel 5049 Mäeutik SWS 2 VPersNr 2125 Seite 24 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Relationale Abfragesprachen Anfragen über mehrere Relationen – Abarbeitung 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Anfragen über mehrere Relationen Beispiel σPersNr =VPersNr ∧Titel=0 Mäeutik 0 (Professoren × Vorlesungen) PersNr Name Rang 2125 Sokrates C4 3 Raum 226 VorlNr Titel SWS 5049 Mäeutik 2 Geben Sie Name und Matrikelnummer der Studierenden und den Titel der von ihnen gehörten Vorlesungen aus. VPersNr 2125 Studenten (MatrNr, Name , Sem ) hören (MatrNr, VorlNr) Vorlesungen (VorlNr, Titel , SWS , gelesenVon ) Projiziere auf select Attribute πName,Titel (. . . ) Name Titel Sokrates Mäeutik select Studenten . MatrNr , Name , Titel from Studenten , hören , Vorlesungen where Studenten . MatrNr = hören . MatrNr and hören . VorlNr = Vorlesungen . VorlNr ; Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 25 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Platzhalter für Tabellen und Umbenennung von Attributen Seite 26 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Anfragen über mehrere Relationen Beispiel Selbe Anfrage bei der Vergabe von Platzhaltern für Tabellennamen: Struktur einer Abfrage über mehrere Tabellen: select s . MatrNr , s . Name , v . Titel from Studenten s , hören h , Vorlesungen v where s . MatrNr = h . MatrNr and h . VorlNr = v . VorlNr ; select Atrribut1 [ Attribut2 [ ... , AttributM [ from Tabelle1 [ as Tabelle2 [ as ... , TabelleN [ as where Bedingungen ; Beispiel Finde die Vorlesungsnummern der Vorlesungen, die indirekte Vorgänger 2. Stufe der VO 5216 sind (= Vorgänger der Vorgänger von 5216) voraussetzen ( VorgNr , NachfNr ) as ] a1 , as ] a2 , as ] aM ] t1 , ] t2 , ] tN select v1 . VorgNr as Vorg_Stufe_2 from voraussetzen v1 , voraussetzen v2 where v1 . NachfNr = v2 . VorgNr and v2 . NachfNr =5216; Sebastian Skritek Seite 27 Sebastian Skritek Seite 28 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.2. Anfragen über mehrere Relationen Relationale Abfragesprachen 3.3. Mengenoperationen Mengenoperationen Übersetzung in relationale Algebra Anfragen mit typkompatiblen Ausgabeattributen können mittels Mengenoperationen verknüpft werden. πA1 ,...,An Allgemeine Form einer (ungeschachteteln) SQL-Anfrage: σP Ohne Duplikate: union, intersect, except (minus) Mit Duplikaten: union all, intersect all, except all select A1 , . . . , An from R1 , . . . , Rk where P ; × × wird zu: πA1 ,...,An σP (R1 × · · · × Rk ) × R1 Beispiel Rk Suchen Sie den Namen aller Assistenten oder Professoren ( select Name from Assistenten ) union ( select Name from Professoren ); R3 R2 Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache Seite 29 3. Datenabfragesprache 3.4. Aggregatfunktionen Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Aggregatfunktionen Seite 30 3. Datenabfragesprache 3.4. Aggregatfunktionen Aggregatfunktionen Beispiel Geben Sie die durchschnittliche/maximale/minimale Inskriptionsdauer der Studenten an; geben Sie an, wieviele Studierende es gibt. Aggregatfunktionen sind Operationen, die nicht auf einzelnen Tupeln, sondern auf einer Menge von Tupeln arbeiten: select avg ( Semester ) from Studenten ; avg(), max(), min(), sum() berechnen den Wert einer Menge von Tupeln, select max ( Semester ) from Studenten ; count() zählt die Anzahl der Tupel in der Menge. select min ( Semester ) from Studenten ; select count ( MatrNr ) from Studenten ; Sebastian Skritek Seite 31 Sebastian Skritek Studenten MatrNr Name Sem 24002 Xenokrates 18 25403 Jonas 12 26120 Fichte 10 26830 Aristoxenos 8 27550 Schopenhauer 6 28106 Carnap 3 29120 Theophrastos 2 29555 Feuerbach 2 Seite 32 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.4. Aggregatfunktionen Relationale Abfragesprachen Aggregatfunktionen 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Aggregate und Gruppierung Beispiel Geben Sie die Summe der von C4 Professoren gehaltenen Vorlesungsstunden an. select sum ( SWS ) from Vorlesungen , Professoren where gelesenVon = PersNr and Rang = ’ C4 ’; Lösung: Bilde zu jedem Vortragenden eine Gruppe (mittels der group by Klause) und summiere nur innerhalb dieser Gruppe. Vorlesungen VorlNr 5001 Titel Grundzüge SWS 4 Professoren gelesenVon 2137 5041 Ethik 4 2125 5043 Erkenntnistheorie 3 2126 5049 Mäeutik 2 2125 4052 Logik 4 2125 5259 Der Wiener Kreis 2 2133 5216 .. . Bioethik .. . 2 .. . 2126 .. . PersNr Name Rang 2125 Sokrates C4 2126 Russel C4 2133 .. . Popper .. . C3 .. . Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Allgemein: Alle Zeilen einer Tabelle, die auf den Attributen der group by Klause den selben Wert annehmen, werden zu einer Gruppe zusammengefasst und die Aggregatfunktionen werden bezüglich der Gruppe ausgewertet. Bedingungen an die aggregierten Werte werden in der having Klause angeführt. Seite 33 3. Datenabfragesprache Problem: Wollen nicht die Summe aller Vorlesungsstunden absolut berechnen, sondern zu jedem Vortragenden die Summe der von ihm gehaltenen Stunden. 3.5. Aggregate und Gruppierung Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Bsp: Aggregate und Gruppierung Seite 34 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Bsp: Aggregate und Gruppierung Beispiele Beispiele Geben Sie zu jedem C4 Professor die Summe der von ihr/ihm gehaltenen Vorlesungsstunden an. Geben Sie zu jedem C4 Professor, der vor allem lange Vorlesungen (Durchschnitt größer gleich 3) hält, die Summe der von ihr/ihm gehaltenen Vorlesungsstunden an. Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) select gelesenVon , sum ( SWS ) from Vorlesungen , Professoren where gelesenVon = PersNr and Rang = ’ C4 ’ group by gelesenVon ; select gelesenVon , Name , sum ( SWS ) from Vorlesungen , Professoren where gelesenVon = PersNr and Rang = ’ C4 ’ group by gelesenVon , Name having avg ( SWS ) >= 3; Sebastian Skritek Seite 35 Sebastian Skritek Seite 36 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Relationale Abfragesprachen Aggregate und Gruppierung – Abarbeitung PersNr Name Rang 2125 Sokrates C4 2125 .. . Sokrates .. . C4 .. . 2125 .. . Sokrates .. . 2133 .. . 2137 Aggregate und Gruppierung VorlNr Titel 226 5001 Grundzüge 4 2137 226 .. . 5041 .. . Ethik .. . 4 .. . 2125 .. . C4 .. . 226 .. . 5049 .. . Mäeutik .. . 2 .. . 2125 .. . Popper .. . C3 .. . 52 .. . 5001 .. . Grundzüge .. . 4 .. . 2137 .. . Kant C4 7 4630 Die drei Kritiken 4 2137 SWS gelesenVon PersNr Name Rang VorlNr Titel 2137 Kant C4 7 5001 Grundzüge 4 2137 2125 Sokrates C4 226 5041 Ethik 4 2125 2126 Russel C4 232 5043 Erkenntnistheorie 3 2126 2125 Sokrates C4 226 5049 Mäeutik 2 2125 2125 Sokrates C4 226 4052 Logik 4 2125 2126 Russel C4 232 5052 Wissenschaftstheorie 3 2126 2126 Russel C4 232 5216 Bioethik 2 2126 2137 Kant C4 7 4630 Die drei Kritiken 4 2137 Sebastian Skritek Seite 37 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Rang 2125 Sokrates C4 2125 Sokrates 2125 Raum 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Aggregate und Gruppierung having-Bedingung VorlNr Titel SWS 226 5041 Ethik 4 2125 C4 226 5049 Mäeutik 2 2125 Sokrates C4 226 4052 Logik 4 2125 2126 Russel C4 232 5043 Erkenntnistheorie 3 2126 2126 Russel C4 232 5052 Wissenschaftstheorie 3 2126 2126 Russel C4 232 5216 Bioethik 2 2126 2137 Kant C4 7 5001 Grundzüge 4 2137 2137 Kant C4 7 4630 Die drei Kritiken 4 2137 gelesenVon PersNr Name Rang VorlNr Titel SWS 2125 Sokrates C4 226 5041 Ethik 4 2125 2125 Sokrates C4 226 5049 Mäeutik 2 2125 2125 Sokrates C4 226 4052 Logik 4 2125 2137 Kant C4 7 5001 Grundzüge 4 2137 2137 Kant C4 7 4630 Die drei Kritiken 4 2137 Seite 39 Raum gelesenVon Aggregation (sum) und Projektion having-Bedingung Sebastian Skritek gelesenVon Seite 38 Gruppierung Name SWS Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Aggregate und Gruppierung PersNr Raum Gruppierung where-Bedingung Relationale Abfragesprachen 3.5. Aggregate und Gruppierung where-Bedingung Professoren × Vorlesungen Raum 3. Datenabfragesprache Sebastian Skritek gelesenVon Name sum(SWS) 2125 Sokrates 10 2137 Kant 8 Seite 40 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Relationale Abfragesprachen Aggregate und Gruppierung 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Bsp: Aggregate und Gruppierung Beispiel Achtung: SQL erzeugt pro Gruppe ein Ergebnistupel Geben Sie die Namen der Studenten aus, die am längsten studieren. ⇒ Alle in der select Klausel aufgeführten Attribute- außer den aggregierten - müssen auch in der group by Klausel aufgeführt werden. So wird sichergestellt, dass die ausgegebenen Attribute sich nicht innerhalb der Gruppe ändern. Studenten ( MatrNr , Name , Semester ) select Name , max ( Semester ) from Studenten ; select gelesenVon , Name, sum ( SWS ) ........ group by gelesenVon , Name; ⇒ ORA-00937: not a single-group group function ⇒ ERROR: column ‘‘studenten.name’’ must appear in the GROUP BY clause or be used in an aggregate function Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 41 3. Datenabfragesprache 3.5. Aggregate und Gruppierung Seite 42 Relationale Abfragesprachen Bsp: Aggregate und Gruppierung 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Geschachtelte Anfragen Es gibt vielfältige Möglichkeiten select Anweisungen zu verknüpfen. Folgende Einteilung ist abhängig vom Ergebnis der Unteranfrage (ein Wert oder eine Relation) Beispiel (2. Versuch) Geben Sie die Namen der Studenten aus, die am längsten studieren. Ergebnis der Unteranfrage besteht aus einem Tupel mit einem Attribut (= ein Wert): Studenten ( MatrNr , Name , Semester ) • Unteranfrage anstelle eines skalaren Wertes in select bzw. where Klausel select Name , max ( Semester ) from Studenten group by Name ; Ergebnis der Unterabfrage eine Relation • Unteranfrage in from Klausel • Mengenvergleiche: in, not in, any, all • Verknüpfung über Quantoren: exists ⇒ Alle Tupel ?!? Bei geschachtelten Abfragen ist für die Laufzeit ausschlaggebend, ob es sich um korrelierte oder unkorrelierte Abfragen handelt Lösung: Geschachtelte Anfrage Sebastian Skritek Sebastian Skritek Seite 43 Sebastian Skritek Seite 44 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Relationale Abfragesprachen Geschachtelte Anfragen 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Geschachtelte Anfragen Unteranfrage in der select Klausel Unteranfrage in der where Klausel Beispiel Beispiel Geben Sie zu jedem Vortragenden seine Lehrbelastung aus. Geben Sie die Namen der Studenten aus, die am längsten studieren. Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) Studenten ( MatrNr , Name , Semester ) select p . Name , ( select sum ( SWS ) from Vorlesungen where gelesenVon = p . PersNr ) from Professoren p ; select Name from Studenten where Semester = ( select max ( Semester ) from Studenten ); Achtung: Die Unteranfrage ist korreliert (= sie greift auf Attribute der umschließenden Anfrage zu). Für jedes Ergebnistupel wird die Unteranfrage einmal ausgeführt. Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 45 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Geschachtelte Anfragen Seite 46 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Geschachtelte Anfragen Unteranfrage in der from Klausel Beispiel Beispiel (Entschachtelung mittels group by) Gesucht sind jene Studenten, die mehr als 2 Vorlesungen hören. Geben Sie zu jedem Vortragenden seine Lehrbelastung aus. Studenten ( MatrNr , Name , Semester ) hören ( MatrNr , VorlNr ) Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) select tmp . MatrNr , tmp . Name , tmp . VorlAnzahl from ( select s . MatrNr , s . Name , count (*) as VorlAnzahl from Studenten s , hören h where s . MatrNr = h . MatrNr group by s . MatrNr , s . Name ) tmp where tmp . VorlAnzahl > 2; select p . PersNr , p . Name , sum ( SWS ) from Professoren p , Vorlesungen v where v . gelesenVon = p . PersNr group by p . PersNr , p . Name Sebastian Skritek Seite 47 Sebastian Skritek Seite 48 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Relationale Abfragesprachen Geschachtelte Anfragen 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Geschachtelte Anfragen – Mengenvergleiche Beispiel (Entschachtelung mittels having) Unteranfrage in der where Klausel Mengenvergleich mit in/not in Gesucht sind jene Studenten, die mehr als 2 Vorlesungen hören. Beispiel Studenten ( MatrNr , Name , Semester ) hören ( MatrNr , VorlNr ) Gesucht sind jene Professoren, die keine Lehrveranstaltungen halten. Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) select s . MatrNr , s . Name , count (*) as VorlAnzahl from Studenten s , hören h where s . MatrNr = h . MatrNr group by s . MatrNr , s . Name having count (*) > 2; Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen select Name from Professoren where PersNr not in ( select gelesenVon from Vorlesungen ); Seite 49 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Relationale Abfragesprachen Geschachtelte Anfragen – Mengenvergleiche Seite 50 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Geschachtelte Anfragen – Mengenvergleiche Mengenvergleich mit in/not in Beispiel (Entschachtelung mittels intersect) Beispiel Gesucht sind für alle Studierenden jene Vorlesungen die sie gehört und zu denen sie eine positive Prüfung abgelegt haben. Gesucht sind für alle Studierenden jene Vorlesungen die sie gehört und zu denen sie eine positive Prüfung abgelegt haben. hören ( MatrNr , VorlNr ) prüfen ( MatrNr , VorlNr , PersNr , Note ) hören ( MatrNr , VorlNr ) prüfen ( MatrNr , VorlNr , PersNr , Note ) ( select MatrNr , VorlNr from hören ) intersect ( select MatrNr , VorlNr from prüfen where Note < 5); select MatrNr , VorlNr from hören where ( MatrNr , VorlNr ) in ( select MatrNr , VorlNr from prüfen where Note < 5); Sebastian Skritek Sebastian Skritek Seite 51 Sebastian Skritek Seite 52 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Relationale Abfragesprachen Geschachtelte Anfragen – Mengenvergleiche 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Geschachtelte Anfragen – Mengenvergleiche Mengenvergleich mit any/all (Achtung: kein Allquantor, nur der Vergleich eines Wertes mit einer Menge von Werten.) Beispiel Beispiel Suchen Sie jene Studenten, die nicht am längsten studieren. Suchen Sie jene Studenten, die am längsten studieren. select Name from Studenten where Semester < any ( select Semester from Studenten ); select Name from Studenten where Semester >= all ( select Semester from Studenten ); gleichbedeutend mit: gleichbedeutend mit: select Name from Studenten where Semester < ( select max ( Semester ) from Studenten ); select Name from Studenten where Semester = ( select max ( Semester ) from Studenten ); Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 53 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Relationale Abfragesprachen Geschachtelte Anfragen – Aggregatfunktionen Seite 54 3. Datenabfragesprache 3.6. Geschachtelte Anfragen Geschachtelte Anfragen – Aggregatfunktionen Geschachtelte Aggregatfunktionen sind nicht erlaubt ⇒ Unteranfrage verwenden Geschachtelte Aggregatfunktionen sind nicht erlaubt ⇒ Unteranfrage verwenden Beispiel Beispiel Suchen Sie C4 Professoren, die die meisten Vorlesungsstunden halten. Suchen Sie C4 Professoren, die die meisten Vorlesungsstunden halten. select gelesenVon , sum ( SWS ) from Vorlesungen , Professoren where gelesenVon = PersNr and Rang = ’ C4 ’ group by gelesenVon having sum ( SWS ) >= all ( select sum ( SWS ) from Vorlesungen , Professoren where gelesenVon = PersNr and Rang = ’ C4 ’ group by gelesenVon ); Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) select gelesenVon , max(sum(SWS)) from Vorlesungen , Professoren where gelesenVon = PersNr and Rang = ’ C4 ’ group by gelesenVon ; Sebastian Skritek Sebastian Skritek Seite 55 Sebastian Skritek Seite 56 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.7. Existentiell quantifizierte Anfragen Relationale Abfragesprachen Existentiell quantifizierte Anfragen 3. Datenabfragesprache 3.7. Existentiell quantifizierte Anfragen Existentiell quantifizierte Anfragen Eine nicht korrelierte Lösung ist: Verknüpfung mit einer Unteranfrage durch Existenzquantor exists Beispiel (Nicht korreliert) exists überprüft, ob die Unterabfrage Tupel enthält oder nicht. Gesucht sind all jene Studenten, die älter als der jüngste Professor sind. Beispiel select s .* from Studenten s where s . GebDatum < ( select max ( p . GebDatum ) from Professoren p ); Gesucht sind all jene Studenten, die älter als der jüngste Professor sind. select s .* from Studenten s where exists ( select p .* from Professoren p where p . GebDatum > s . GebDatum ); oder select s .* from Studenten s where s . GebDatum < any ( select p . GebDatum from Professoren p ); Korrelierte Unteranfrage (s.GebDatum und Studenten s)! oder . . . Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 57 3. Datenabfragesprache 3.7. Existentiell quantifizierte Anfragen Relationale Abfragesprachen Existentiell quantifizierte Anfragen Seite 58 3. Datenabfragesprache 3.7. Existentiell quantifizierte Anfragen Existentiell quantifizierte Anfragen Eine nicht korrelierte Lösung ist: Beispiel select Name from Professoren where PersNr not in ( select gelesenVon from Vorlesungen ); Suchen Sie all jene Professoren, die keine Lehrveranstaltungen halten. Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) oder select Name from Professoren where not exists ( select * from Vorlesungen where gelesenVon = PersNr ); ( select PersNr from Professoren ) except ( select gelesenVon from Vorlesungen ); Korrelierte Unteranfrage (PersNr und Professoren)! Sebastian Skritek Sebastian Skritek Seite 59 Sebastian Skritek Seite 60 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.7. Existentiell quantifizierte Anfragen Relationale Abfragesprachen Existentiell quantifizierte Anfragen 3. Datenabfragesprache 3.7. Existentiell quantifizierte Anfragen Existentiell quantifizierte Anfragen Beispiel Beispiel Suchen Sie jene Assistenten, die für einen Professor arbeiten, der jünger ist, als sie selbst. Suchen Sie jene Assistenten, die für einen Professor arbeiten, der jünger ist, als sie selbst. Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum , GebDatum ) Assistenten ( PersNr , Name , GebDatum , Boss ) Professoren ( PersNr , Name , Rang , Raum , GebDatum ) Assistenten ( PersNr , Name , GebDatum , Boss ); select a .* from Assistenten a where exists ( select p .* from Professoren p where a . Boss = p . PersNr and p . GebDatum > a . GebDatum ); Eine nicht korrelierte Lösung mit Join ist: select a .* from Assistenten a , Professoren p where a . Boss = p . PersNr and p . GebDatum > a . GebDatum ; Korrelierte Unteranfrage (a.GebDatum und Assistenten a)! Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 61 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Relationale Abfragesprachen Allquantifizierte Anfragen Seite 62 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Allquantifizierte Anfragen – Nicht direkt in SQL Beispiel Beispiel Welche Studenten haben alle 4 stündigen Lehrveranstaltungen gehört? Welche Studenten haben alle 4 stündigen Lehrveranstaltungen gehört? Studenten ( MatrNr , Name , Semester ) hören ( MatrNr , VorlNr ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon ) hören ÷ πVorlNr σSWS=4 (Vorlesungen) SQL stellt keinen Allquantor zur Verfügung. Realisierung durch SQL stellt keinen Allquantor zur Verfügung. Sebastian Skritek Sebastian Skritek Seite 63 1 Logische Äquivalenz (mittels 2 × not exists) 2 Teilmengen (mittels exists und except) 3 Abzählen (mittels count) 4 Division (mittels except) Sebastian Skritek Seite 64 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Relationale Abfragesprachen Allquantifizierte Anfragen – 1. “Logische Umformung” SQL Umsetzung folgt nun direkt aus: Suchen Sie jene Studenten für die nicht gilt: es gibt eine 4 stündige Lehrveranstaltung, für die nicht gilt: der Student hat diese Lehrveranstaltung gehört. ∀xF (x) ⇔ ¬∃x(¬F (x)) Beispiel Beispiel select s.* from Studenten s where not exists (select * from Vorlesungen v where v.SWS = 4 and not exists ( select * from hören h where h . VorlNr = v . VorlNr and s . MatrNr = h . MatrNr )); Welche Studenten haben alle 4 stündigen Lehrveranstaltungen gehört? ⇔ Suchen Sie jene Studenten für die gilt: haben alle 4 stündigen Lehrveranstaltungen gehört ⇔ Suchen Sie jene Studenten für die nicht gilt: haben eine 4 stündige Lehrveranstaltung nicht gehört ⇔ Suchen Sie jene Studenten für die nicht gilt: es gibt eine 4 stündige Lehrveranstaltung, die der Student nicht gehört hat. Sebastian Skritek Seite 65 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Allquantifizierte Anfragen – 1. “Logische Umformung” Umformulierung in äqivalente Anfrage mit Negation und Existenzquantor (Prädikatenlogik) Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Allquantifizierte Anfragen – 1. “Logische Umformung” Seite 66 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Allquantifizierte Anfragen – 1. “Logische Umformung” SQL Umsetzung folgt nun direkt aus: Suchen Sie jene Studenten für die nicht gilt: es gibt eine 4 stündige Lehrveranstaltung, für die nicht gilt: der Student hat diese Lehrveranstaltung gehört. Umformung im relationalen Tupelkalkül: Beispiel Beispiel select s.* from Studenten s where not exists (select * from Vorlesungen v where v.SWS = 4 and s.MatrNr not in ( select h . MatrNr from hören h where h . VorlNr = v . VorlNr )); Sebastian Skritek Seite 67 Studenten (MatrNr, Name , Sem ) hören (MatrNr, VorlNr) Vorlesungen (VorlNr, Titel , SWS , gelesenVon ) {s | s ∈ Studenten ∧ ∀v ∈ Vorlesungen(v .SWS = 4 → Sebastian Skritek ∃h ∈ hören(h.VorlNr = v .VorlNr ∧ h.MatrNr = s.MatrNr ))} Seite 68 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Relationale Abfragesprachen Allquantifizierte Anfragen – 1. “Logische Umformung” Beispiel | s ∈ Studenten ∧ ∀v ∈ Vorlesungen(v .SWS = 4 → ∃h ∈ hören(h.VorlNr = v .VorlNr ∧ h.MatrNr = s.MatrNr ))} | s ∈ Studenten ∧ ¬∃v ∈ Vorlesungen¬(¬(v .SWS = 4) ∨ (∃h ∈ hören(h.VorlNr = v .VorlNr ∧ h.MatrNr = s.MatrNr )))} ⇔ {s | s ∈ Studenten ∧ ¬∃v ∈ Vorlesungen((v .SWS = 4) ∧ (¬∃h ∈ hören(v .VorlNr = h.VorlNr ∧ s.MatrNr = h.MatrNr )))} (¬∃h ∈ hören(h.VorlNr = v .VorlNr ∧ h.MatrNr = s.MatrNr )))} Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 69 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Allquantifizierte Anfragen – 2. “Teilmengen” Seite 70 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Allquantifizierte Anfragen – 2. “Teilmengen” Suchen Sie alle Studenten M für die nicht gilt: Es gibt eine LVA in der Differenz Menge aller 4 stündigen LVAs − Menge der von M gehörten LVAs Suchen Sie alle Studierenden M für die gilt: Menge aller 4 stündigen LVAs ⊆ Menge der von M gehörten LVAs Beispiel “⊆” kein Operator in SQL, aber select s.* from Studenten s where not exists ((select VorlNr from Vorlesungen v where v.SWS = 4) except (select VorlNr from hören h where h.MatrNr = s.MatrNr)) Menge aller 4 stündigen LVAs ⊆ Menge der von M gehörten LVAs ⇔ Menge aller 4 stündigen LVAs − Menge der von M gehörten LVAs = ∅ ∅ . . . es existiert keine Vorlesung in der Mengendifferenz Sebastian Skritek | s ∈ Studenten ∧ ¬∃v ∈ Vorlesungen((v .SWS = 4) ∧ select s.* from Studenten s where not exists (select * from Vorlesungen v where v.SWS = 4 and not exists ( select * from hören h where h . VorlNr = v . VorlNr and s . MatrNr = h . MatrNr )); | s ∈ Studenten ∧ ¬∃v ∈ Vorlesungen¬(v .SWS = 4 → ⇔ {s {s ∃h ∈ hören(h.VorlNr = v .VorlNr ∧ h.MatrNr = t.MatrNr ))} ⇔ {s 3.8. Allquantifizierte Anfragen Allquantifizierte Anfragen – 1. “Logische Umformung” Beispiel {s 3. Datenabfragesprache Seite 71 Sebastian Skritek Seite 72 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Relationale Abfragesprachen Allquantifizierte Anfragen – 3. “Abzählen” 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Allquantifizierte Anfragen – 4. Relationale Algebra? Allquantifizierung kann immer auch durch eine count-Aggregation ausgedrückt werden Beispiel Welche Studierenden haben alle 4-stündigen Vorlesungen gehört? Beispiel hören Welche Studenten haben alle 4 stündigen Lehrveranstaltungen gehört? MatrNr VorlNr 5001 hören ÷ πVorlNr σSWS=4 (Vorlesungen) 1 Zähle zu jedem Studenten, wieviele 4 stündigen LVAs er besucht hat 26120 2 zähle wieviele 4 stündige LVAs es gibt. 27550 5001 πVorlNr σSWS=4 (Vorlesungen) 27550 4052 VorlNr 28106 5041 5001 28106 5001 28106 4052 28106 4630 29120 5001 29120 5041 29120 5049 select s . MatrNr , s . Name from Studenten s , hören h , Vorlesungen v where s . MatrNr = h . Matrnr and h . VorlNr = v . VorlNr and v . SWS = 4 group by s . MatrNr , s . Name having count (*) = (select count (*) from Vorlesungen where SWS = 4); Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 73 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen Bilde alle Paare von Studenten und 4 stündigen LVAs Inhalt der DB wenn alle Studenten alle 4 stündigen LVAs absolviert hätten → suche Abweichungen 2 Entferne davon alle Paare (Student, LVA) an LVAs die ein Student besucht hat (d.h. der Inhalt von hören) Diese Paare aus Studenten und 4 stündigen LVAs “fehlen” in der DB 3 Aus den übrig gebliebenen Paaren, sammle die Studenten Studenten die mindestens eine 4 stündige LVA nicht besucht haben 4 Ziehe diese Studenten von der Menge aller Studenten ab Studenten die alle 4 stündigen LVAs besucht haben 28106 4052 4630 Seite 74 3. Datenabfragesprache 3.8. Allquantifizierte Anfragen 1 Bilde alle Paare von Studenten und 4 stündigen LVAs 2 Entferne davon alle Paare (Student, LVA) an LVAs die ein Student besucht hat (d.h. der Inhalt von hören) 3 Aus den übrig gebliebenen Paaren, sammle die Studenten 4 Ziehe diese Studenten von der Menge aller Studenten ab Beispiel (select sja.MatrNr from Studenten sja) except (select snein.MatrNr from ((select s.MatrNr, v.VorlNr from Studenten s, Vorlesungen v where v.SWS = 4) except (select * from hören)) snein); R ÷ S = πR−S (R) − πR−S ((πR−S (R) × S) − R) Sebastian Skritek = Allquantifizierte Anfragen – 4. Relationale Algebra? Die Division kann durch die primitiven Operatoren ausgedrückt werden 1 5041 Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Allquantifizierte Anfragen – 4. Relationale Algebra? ÷ R ÷S MatrNr Seite 75 Sebastian Skritek Seite 76 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Relationale Abfragesprachen Nullwerte Nullwerte Beispiel Beispiel 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Finde die Anzahl der Studenten: Studenten MatrNr Name 24002 Xenokrates Semester 18 25403 Jonas 12 26120 Fichte 10 26830 Aristoxenos 8 27550 Schopenhauer 6 28106 Carnap 3 select count (*) from Studenten ; (6) select count ( MatrNr ) from Studenten ; (6) select count ( Semester ) from Studenten ; (6) select count (*) from Studenten where Semester < 13 or Semester >= 13; (6) Finde die Anzahl der Studenten. Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 77 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Nullwerte Seite 78 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Nullwerte Nullwerte entstehen wenn kein Wert in der Datenbank vorhanden ist, Beispiel im Zuge der Anfrageauswertung (Bsp. äußere Joins) Finde die Anzahl der Studenten: Beispiel Studenten MatrNr Name Semester 24002 Xenokrates 18 25403 Jonas 12 26120 Fichte NULL 26830 Aristoxenos 8 27550 Schopenhauer 6 28106 Carnap 3 select count (*) from Studenten ; (6) select count ( MatrNr ) from Studenten ; (6) select count ( Semester ) from Studenten ; (5) select count (*) from Studenten where Semester < 13 or Semester >= 13; (5) Finde die Anzahl der Studenten. Sebastian Skritek Seite 79 Sebastian Skritek Seite 80 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Relationale Abfragesprachen Einschub: count revisited 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Nullwerte Verhalten von count(): Beispiel count(*): Zählt alle Tupel (inkl. Duplikate) Gibt es Tupel, bei denen der Wert für Semester unbekannt ist, so gilt: select count (*) from Student where Semester < 13 or Semester >= 13; count(attribute): Zählt die Anzahl der von NULL verschiedenen Werte in der angegebenen Spalte (inkl. Duplikate) 6= count(distinct attribute): Zählt die Anzahl der verschiedenen von NULL verschiedenen Werte in der angegebenen Spalte (d.h: ohne Duplikate) Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen select count (*) from Studenten ; Seite 81 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Nullwerte: Behandlung in Ausdrücken Seite 82 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Nullwerte – Auswertung logischer Ausdrücke Logische Ausdrücke: werden nach den folgenden Tabellen berechnet: Arithmetische Ausdrücke: Nullwerten werden propagiert: ist ein Operand null so ist das Ergebnis null. not Beispiel null + 1 = null; null * 0 = null; . . . Vergleichsoperatoren: SQL hat dreiwertige Logik: true, false, unknown. Das Resultat ist unknown, wenn mindestens eines der Argumente null ist. and Beispiel (Semester > 13) liefert unknown, wenn das Semester unbekannt ist, d.h. den Wert null annimmt. Achtung! z.B. auch (Semester = null) Sebastian Skritek Seite 83 Sebastian Skritek true false unknown unknown false true true unknown false true true unknown false unknown unknown unknown false false false false false or true unknown false true true true true unknown true unknown unknown false true unknown false Seite 84 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.9. Nullwerte Relationale Abfragesprachen Nullwerte – Auswertung between like Gruppierung: wird null als ein eigenständiger Wert aufgefasst und in eine eigene Gruppe eingeordnet. case Joins Nullwerte werden abgefragt mittels: is null bzw. is not null. • • • • Beispiel select * from Student where Semester is null ; Sebastian Skritek Seite 85 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte Spezielle Sprachkonstrukte where-Bedingung: es werden nur Tupel eitergereicht, für die die Bedingung zu true auswertet. Tupel, für die die Bedingung zu unknown auswertet, werden nicht ins Ergebnis aufgenommen. Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte cross join natural join join left, right, full outer join Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen between Seite 86 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte like Vergleich von Zeichenketten: Platzhalter ’%’ und ’ ’ %: beliebig viele (auch gar kein) Zeichen : genau ein Zeichen Beispiele Suchen Sie jene Studenten, die zwischen dem ersten und dem vierten Semester inskribiert sind: Beispiele Suchen Sie die Matrikelnummer von Theophrastos, wobei Sie nicht wissen, ob er sich mit ’h’ schreibt: select * from Studenten where Semester > = 1 and Semester < = 4; select * from Studenten where Name like ’T % eophrastos ’; select * from Studenten where Semester between 1 and 4; Suchen Sie die Matrikelnummern jener Studenten, die mindestens eine LVA über Ethik gehört haben: select * from Studenten where Semester in (1 ,2 ,3 ,4); Sebastian Skritek select distinct MatrNr from Vorlesungen v , hören h where h . VorlNr = v . VorlNr and v . Titel like ’% thik % ’; Seite 87 Sebastian Skritek Seite 88 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte Joins case SQL unterstützt folgende Join-Schlüsselworte: cross join Kreuzprodukt natural join natürlicher Join [inner] join Theta-Join (oder inner join) (left|right|full) outer join äußerer Join Beispiel Wandeln Sie die Prüfungsnoten in Werte der Studienabteilung um: select MatrNr , ( case when when when when else from prüfen ; Note Note Note Note ’ N5 ’ < 1.5 < 2.5 < 3.5 < 4.0 end ) then then then then ’ S1 ’ ’ U2 ’ ’ B3 ’ ’ G4 ’ cross join: R1 × R2 select * from Professoren , Vorlesungen ; Die erste qualifizierende when-Klausel wird ausgeführt select * from Professoren cross join Vorlesungen ; Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 89 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen natural join: Seite 90 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte natural join: Beispiel R1 Geben Sie Name und Matrikelnummer der Studierenden und den Titel der von ihnen gehörten Vorlesungen aus. R2 Die Werte jener Spalten, deren Attributnamen dieselben sind, werden gleichgesetzt. Studenten (MatrNr, Name , Sem ) hören (MatrNr, VorlNr) Vorlesungen (VorlNr, Titel , SWS , gelesenVon ) Beispiel Geben Sie Name und Matrikelnummer der Studierenden und den Titel der von ihnen gehörten Vorlesungen aus. select Studenten . MatrNr , Name , Titel from Studenten , hören , Vorlesungen where Studenten . MatrNr = hören . MatrNr and hören . VorlNr = Vorlesungen . VorlNr ; Studenten (MatrNr, Name , Sem ) hören (MatrNr, VorlNr) Vorlesungen (VorlNr, Titel , SWS , gelesenVon ) Sebastian Skritek select MatrNr , Name , Titel from Studenten natural join hören natural join Vorlesungen ; Seite 91 Sebastian Skritek Seite 92 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte Relationale Abfragesprachen [inner] join: 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte (left|right|full) outer join: R1 θ R2 R1 (| |)R2 Beispiel Welche Professoren lesen die LVA Mäeutik? Beispiel Professoren (PersNr, Name , Rang , Raum ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , gelesenVon) Geben Sie eine Liste aller Studierenden aus und ihre Noten zu den abgeprüften Vorlesungen. select Name , Titel from Professoren , Vorlesungen where PersNr = gelesenVon and Titel = ’ Mäeutik ’; select s . MatrNr , s . Name , p . VorlNr , p . Note from Studenten s left outer join prüfen p on s . MatrNr = p . MatrNr ; select s . MatrNr , s . Name , p . VorlNr , p . Note from prüfen p right outer join Studenten s on s . MatrNr = p . MatrNr ; select Name , Titel from Professoren join Vorlesungen on PersNr = gelesenVon where Titel = ’ Mäeutik ’; Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 93 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte Relationale Abfragesprachen Studenten pr üfen MatrNr Name 24002 Xenokrates 25403 Jonas 26120 Fichte 26830 Aristoxenos 27550 VorlNr 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte coalesce() 2 Schopenhauer 4630 2 28106 Carnap 5001 1 29120 Theophrastos 29555 Feuerbach Beispiel Geben Sie eine Liste aller Studierenden aus und ihre Noten zu den abgeprüften Vorlesungen. Für Studierende die keine Vorlesung besucht haben sollen VorlNr und Note den Wert 0 annehmen. select s . MatrNr , s . Name , coalesce ( p . VorlNr ,0) , coalesce ( p . Note ,0) from Studenten s left outer join prüfen p on s . MatrNr = p . MatrNr ; Ergebnis ohne Verwendung des outer Joins: Sebastian Skritek Seite 94 Note 5041 Studenten Sebastian Skritek pr üfen MatrNr Name VorlNr 25403 Jonas 5041 Note 2 27550 Schopenhauer 4630 2 28106 Carnap 5001 1 Achtung: Typen müssen kompatibel sein Seite 95 Sebastian Skritek Seite 96 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.10. Spezielle Sprachkonstrukte Relationale Abfragesprachen 3.11. Sichten (Views) Sichten (Views) concat() . . . sind gespeicherte Anfragen, die als virtuelle Tabelle zur Verfügung stehen. . . . waren ursprünglich nur für den Lesezugriff gedacht, sind aber unter bestimmten Einschränkungen auch update-fähig. . . . werden bei jedem Zugriff dynamisch neu erstellt. . . . sind nicht Teil des physischen Schemas Verwendung: Konzept zur Anpassung an verschiedene Benutzer Vereinfachung von Anfragen Realisierung der Generalisierung DBMS proprietär: materialized views (ORACLE): präkompilierte nicht mehr virtuelle Anfrage indexed views (SQL Server): zusätzlich gespeicherter Index verwendet zur Beschleunigung von sehr häufig durchgeführten Anfragen. Beispiel Studenten ( MatrNr , Vorname , Nachname , Semester ); Geben Sie den Namen aller Studierenden aus select Vorname || Nachname from Studenten ; oder select concat ( Vorname , Nachname ) from Studenten ; (oft auch “+” anstatt “||”) Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache Seite 97 3. Datenabfragesprache 3.11. Sichten (Views) Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Anpassung an unterschiedliche Benutzergruppen Seite 98 3. Datenabfragesprache 3.11. Sichten (Views) Vereinfachung von Anfragen Beispiel Vermeidung der ständigen Verwendung des Joins Studenten hören Vorlesungen Professoren Beispiel create view StudProf ( Sname , Semester , Titel , Pname ) as select s . Name , s . Semester , v . Titel , p . Name from Studenten s , hören h , Vorlesungen v , Professoren p where s . MatrNr = h . MatrNr and h . VorlNr = v . VorlNr and v . gelesenVon = p . PersNr ; Aus Datenschutzgründen soll im Allgemeinen nur die Prüfungsliste, nicht aber die Note lesbar sein: create view prüfenSicht as select MatrNr , VorlNr , PersNr from prüfen ; Suchen Sie Name, Semester aller Studenten von Sokrates select distinct Name , Semester from StudProf where Pname = ’ Sokrates ’; Sebastian Skritek Seite 99 Sebastian Skritek Seite 100 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.11. Sichten (Views) Relationale Abfragesprachen Realisierung der Generalisierung 3. Datenabfragesprache 3.11. Sichten (Views) Realisierung der Generalisierung Beispiel (Untertypen als Sicht) create table Angestellte ( PersNr integer not null , Name varchar (30) not null ); create table ProfDaten ( PersNr integer not null , Rang character (2) , Raum integer ); create table AssiDaten ( PersNr integer not null , Fachgebiet varchar (30) , Boss integer ); Sichten realisieren Inklusion und Vererbung: Tupel des Untertyps sollen auch automatisch zum Obertyp gehören Attribute des Obertyps: sollen automatisch vererbt werden. ⇒ entweder Untertypen oder Obertypen als Sicht definieren Entscheidung aufgrund der Häufigkeit der Zugriffe create view Professoren as select * from Angestellte natural join ProfDaten ; create view Assistenten as select * from Angestellte natural join AssiDaten ; Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Seite 101 3. Datenabfragesprache 3.11. Sichten (Views) Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Realisierung der Generalisierung Seite 102 3. Datenabfragesprache 3.11. Sichten (Views) Updates auf Sichten Beispiel (Obertypen als Sicht) Problematisch: insert, update, delete auf eine Sicht create table Professoren ( PersNr integer not null , Name varchar (30) not null , Rang character (2) , Raum integer ); create table Assistenten ( PersNr integer not null , Name varchar (30) not null , Fachgebiet varchar (30) , Boss integer ); create table AndereAnges ( PersNr integer not null , Name varchar (30) not null ); create view Angestellte as ( select PersNr , Name from Professoren ) union ( select PersNr , Name from Assistenten ) union ( select * from AndereAnges ); Sebastian Skritek Seite 103 Beispiele (nicht updatefähige Sichten) create view WieHartAlsPrüfer ( PersNr , Durchschnitt ) as select PersNr , avg ( Note ) from prüfen group by PersNr ; create view VorlesungenSicht as select Titel , SWS , Name from Vorlesungen , Professoren where gelesenVon = PersNr ; Sebastian Skritek Seite 104 Relationale Abfragesprachen 3. Datenabfragesprache 3.11. Sichten (Views) Relationale Abfragesprachen Updates auf Sichten 4. Datenmanipulationssprache Datenmanipulationssprache – Tupel Einfügen Einfügen von Tupeln in eine angelegte Tabelle Einschränkungen der update-fähigen Sichten in SQL auf: Professoren ( PersNr : integer , Name : varchar (30) , Rang : character (2) , Raum : integer ) nur eine Basisrelation Schlüssel muss vorhanden sein keine Aggregatfunktionen, Gruppierung und Duplikateliminierung Beispiel Einfügen der Professorin Curie: alle Sichten insert into Professoren values (2136 , ’ Curie ’ , ’ C4 ’ , 36); theoretisch änderbare Sichten Einfügen mehrerer Professoren: in SQL änderbare Sichten insert into Professoren values (2125 , ’ Sokrates ’ , ’ C4 ’ , 226) , (2126 , ’ Russel ’ , ’ C4 ’ , 232); Sebastian Skritek Seite 105 Relationale Abfragesprachen 4. Datenmanipulationssprache Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Datenmanipulationssprache – Tupel Einfügen Seite 106 4. Datenmanipulationssprache Datenmanipulationssprache – Tupel Löschen Auflisten der zu löschenden Tupeln: Das Ergebnis einer Anfrage in eine Tabelle eintragen: Beispiel Beispiel Löschen des Herrn Kant aus der Professorentabelle: Eintragen aller Studenten zur Vorlesung ‘Logik’: delete from Professoren values (2137 , ’ Kant ’ , ’ C4 ’ , 7); hören ( MatrNr , VorlNr ) Studenten ( MatrNr , Name , Sem ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , PersNr ) Lösche alle Tupel die eine Bedingung erfüllen: Beispiel insert into hören select MatrNr , VorlNr from Studenten , Vorlesungen where Titel = ’ Logik ’; Löschen des Herrn Kant aus der Professorentabelle: delete from Professoren where PersNr =2137; delete from Professoren where PersNr < 2137; Sebastian Skritek Seite 107 Sebastian Skritek Seite 108 Relationale Abfragesprachen 4. Datenmanipulationssprache Relationale Abfragesprachen Datenmanipulationssprache – Tupel Löschen 4. Datenmanipulationssprache Datenmanipulationssprache – Tupel Verändern Verändern von Tupeln Beispiel Beispiel Lösche alle Studenten, die die Vorlesung ‘Logik’ besuchen Erhöhen der Semesteranzahl aller Studierender um 1: hören ( MatrNr , VorlNr ) Studenten ( MatrNr , Name , Sem ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , PersNr ) update Studenten set Semester = Semester + 1; delete from Studenten where MatrNr in ( select MatrNr from hören , Vorlesungen where hören . VorlNr = Vorlesungen . VorlNr and Titel = ’ Logik ’ ); Sebastian Skritek Relationale Abfragesprachen Beispiel Alle C3 Professoren mit einer Personalnummer über 2500 erhalten den Rang C2 update Professoren set Rang = ’ C2 ’ where Rang = ’ C3 ’ and PersNr > 2500; Seite 109 4. Datenmanipulationssprache Datenmanipulationssprache – Tupel Verändern Verändern von Tupeln Beispiel Professoren ( PersNr : integer , Name : varchar (30) , Rang : character (2) , Raum : integer , Lehrbelastung: integer ) Vorlesungen ( VorlNr , Titel , SWS , PersNr ) Trage für jeden Professor seine Lehrbelastung (=Summe SWS) ein update Professoren set Lehrbelastung = ( select sum ( SWS ) from Vorlesungen v where v . PersNr = Professoren . PersNr ) (Anmerkung: Lehrbelastung sollte so nicht gespeichert werden) Sebastian Skritek Seite 111 Sebastian Skritek Seite 110