Fungizid-ratiopharm®

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Fachinformation
Fungizid-ratiopharm®
1. BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL
Fungizid-ratiopharm®
1 % Vaginalcreme
Fungizid-ratiopharm® Creme
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Wirkstoff: Clotrimazol
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
1 g Vaginalcreme enthält 10 mg Clotrimazol.
Sonstiger Bestandteil: Cetylstearylalkohol
Fungizid-ratiopharm® Creme
1 g Creme enthält 10 mg Clotrimazol.
Sonstiger Bestandteil: Cetylstearylalkohol
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
1 ml Lösung enthält 10 mg Clotrimazol.
Sonstiger Bestandteil: Propylenglykol
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
Vaginalcreme
Weiße Vaginalcreme
Fungizid-ratiopharm® Creme
Creme
Weiße Creme
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Spray zur Anwendung auf der Haut, Lösung
Klare, farblose Lösung
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
– infektiöser Ausfluss bedingt durch
Candida
– Entzündungen der Vagina durch Pilze
(meist Candida)
– Superinfektionen mit Clotrimazol-empfindlichen Bakterien
Fungizid-ratiopharm® Creme
November 2015
Mykosen der Haut und Schleimhäute durch
Dermatophyten, Hefen (z. B. Candida-Arten)
und Schimmelpilze.
Weiterhin ist Fungizid-ratiopharm® Creme
wirksam bei Erythrasma (bestimmte Hauterkrankung hervorgerufen durch Corynebacterium minutissimum), Pityriasis versicolor
(Kleienpilzflechte) und oberflächlichen Candidosen.
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
1-mal täglich an 6 aufeinander folgenden
Tagen 1 Applikatorfüllung (ca. 5 g) in die
Vagina einführen/entleeren.
Vaginalcreme abends in Rückenlage bei
leicht angezogenen Beinen mit Hilfe des
Applikators möglichst tief in die Vagina einführen (siehe Packungsbeilage).
Die Behandlung sollte zweckmäßigerweise
nicht während der Menstruation durchgeführt werden bzw. vor deren Beginn abgeschlossen sein.
Eine Behandlung während der Menstruation
sollte nur bei ausgeprägter klinischer Symptomatik durchgeführt werden.
Während der Schwangerschaft sollte die
vaginale Behandlung ohne Applikator durchgeführt werden. Eine Behandlung mit der
Vaginalcreme sollte entweder durch den
Arzt erfolgen, oder es sollten Vaginaltabletten verwendet werden, da diese auch ohne
Applikator anwendbar sind (siehe Abschnitt 4.6).
Im Allgemeinen ist bei einer Scheidenentzündung, verursacht insbesondere durch
Pilze, eine 6-Tage-Behandlung ausreichend.
Falls erforderlich, kann eine 2. Behandlung
über 6 Tage durchgeführt werden.
Hinweis:
Da meist Vagina und Vulva betroffen sind,
sollte eine Kombinationsbehandlung (Behandlung beider Bereiche) durchgeführt
werden.
Zur Vermeidung einer Reinfektion sollte
gleichzeitig der Partner ärztlich untersucht
und ggf. auch lokal behandelt werden.
Fungizid-ratiopharm® Creme
Die Creme 2 – 3-mal täglich dünn auf die
erkrankten Hautstellen auftragen.
Die Dauer der Therapie ist abhängig von
der Art, dem Ausmaß und der Lokalisation
der Erkrankung. Um eine vollständige Ausheilung zu erreichen, sollte die Behandlung
nicht sogleich nach dem Abklingen der
akuten entzündlichen Krankheitserscheinungen oder der subjektiven Beschwerden beendet werden.
Bei Dermatomykosen beträgt die Behandlungsdauer im Allgemeinen 3 – 4 Wochen.
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Bei Pityriasis versicolor sind meist 1 – 3 Wochen und bei Candidainfektionen im Genitalbereich 1 – 2 Wochen ausreichend.
Mykosen der Haut durch Dermatophyten,
Hefen (z. B. Candida-Arten), Schimmelpilze
und andere.
Im Besonderen:
– Mykosen der Haut, der Füße und der
Hautfalten
– Pityriasis versicolor (Malassezia furfur)
– oberflächliche Candidosen
Bei Mykosen der Füße sollte zur Vermeidung von Rezidiven, trotz rascher subjektiver
Besserung, die Therapie ca. 2 Wochen über
das Verschwinden der Symptome hinaus
fortgesetzt werden. Nach jedem Waschen
sollten die Zehenzwischenräume gründlich
abgetrocknet werden.
Hinweis:
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray ist für
2 mal täglich auf die erkrankten Hautpartien
dünn aufsprühen.
die Anwendung auf den Schleimhäuten und
im Genitalbereich nicht geeignet.
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
Es gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
000899-19467
Die Dauer der Therapie richtet sich nach Art,
Ausmaß und Lokalisation der Erkrankung.
Im Allgemeinen sollte sie nicht unter 4 Wochen betragen.
Pityriasis versicolor heilt im Allgemeinen in
1 – 3 Wochen ab.
Um eine vollständige Ausheilung zu erreichen, sollte die Behandlung nicht sogleich
nach dem Abklingen der akuten entzündlichen Krankheitserscheinungen oder der
subjektiven Beschwerden beendet werden.
Bei Mykosen der Füße sollte zur Vermeidung von Rezidiven, trotz rascher subjektiver
Besserung, die Therapie ca. 2 Wochen über
das Verschwinden der Symptome hinaus
fortgesetzt werden. Nach jedem Waschen
sollten die Zehenzwischenräume gründlich
abgetrocknet werden.
Hinweis:
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray enthält
Propan-2-ol und Propylenglykol, die bei der
Berührung mit farbigen Gegenständen (z. B.
Teppichboden oder Kleidungsstücken) zu
Aufhellungen führen können.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
Clotrimazol oder einen der sonstigen Bestandteile
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
Zur Anwendung während der Menstruation
siehe Abschnitt 4.2.
Fungizid-ratiopharm® Creme
Für die Selbstmedikation bei Genital-/Vaginalmykosen der Frau
Das Arzneimittel Fungizid-ratiopharm®
Creme darf in den folgenden Fällen nicht in
der Selbstmedikation, sondern nur unter
ärztlicher Kontrolle angewendet werden:
– in der Schwangerschaft (besondere Vorsicht ist geboten bei der vaginalen Anwendung in den ersten 3 Monaten der
Schwangerschaft); wenn eine Behandlung während der Schwangerschaft unerlässlich ist, sollte die Behandlung nur
nach Anweisung des Arztes erfolgen und
ohne Applikator durchgeführt werden
(siehe Abschnitt 4.2)
– bei erstmaligem Auftreten der Erkrankung
– wenn die Erkrankung häufiger als 4-mal
im Verlauf der vergangenen 12 Monate
aufgetreten ist
– bei Patientinnen unter 18 Jahren, da für
diese Altersgruppe keine entsprechenden
Untersuchungen vorliegen
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Dieses Arzneimittel ist nicht für die Anwendung auf den Schleimhäuten und im Genitalbereich geeignet.
Hinweis
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen
Propylenglykol oder Macrogol 400 bzw.
Empfindlichkeit gegen Propan-2-ol empfiehlt
es sich, anstelle der Lösung eine von den
oben genannten Substanzen freie Darreichungsform zu verwenden.
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray enthält
die organischen Lösungsmittel Propan-2-ol
und Propylenglykol, die bei der Berührung
mit farbigen Gegenständen zu Aufhellungen
führen können. Es ist darauf zu achten, dass
der Spray nicht mit farbigen Gegenständen
(z. B. Teppichboden oder Kleidungsstücken)
in Berührung kommt.
1
Fachinformation
Fungizid-ratiopharm®
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray kann
Hautreizungen hervorrufen.
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme/
Creme
Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt
Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Bei bekannter Überempfindlichkeit stehen
cetylstearylalkoholfreie Darreichungsformen
zur Verfügung (z. B. Fungizid-ratiopharm®
100 mg/200 mg Vaginaltabletten).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Clotrimazol kann die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika
(wie Nystatin und Natamycin) vermindern.
Bei bestimmungsgemäßer topischer, auch
vaginal lokaler Anwendung von Clotrimazol
sind keine weiteren Wechselwirkungen bekannt und aufgrund der geringen Resorption
von Clotrimazol auch nicht zu erwarten.
Hinweis für Fungizid-ratiopharm® 1 %
Vaginalcreme und Fungizid-ratiopharm®
Creme:
Bei gleichzeitiger Anwendung von Fungizidratiopharm® Creme auf den Schleimhäuten des äußeren Genitalbereichs und Latexprodukten (z. B. Kondome, Diaphragmen)
sowie Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme und Latexprodukten (z. B. Kondome,
Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen sonstigen Bestandteile in Fungizid-
ratiopharm® 1 % Vaginalcreme/Fungizidratiopharm® Creme (insbesondere Stearate) zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der
Sicherheit der jeweiligen Latexprodukte
kommen.
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Auf den erkrankten Hautstellen sollten Sie
Desodorantien oder andere Kosmetika nur
nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden,
da eine Minderung der Wirksamkeit von
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray nicht
ausgeschlossen werden kann.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Als Ergebnis einer epidemiologischen Studie
an Schwangeren ergibt sich der begründete
Verdacht, dass Clotrimazol (Imidazole) bei
vaginaler Anwendung im 1. Trimester der
Schwangerschaft eine Steigerung der Abortrate hervorrufen kann. Entsprechende
Untersuchungen für das 2. und 3. Trimester
liegen nicht vor. Die Anwendung von Clotrimazol sollte daher mit der gebotenen Vorsicht
erfolgen. Ergebnisse von epidemiologischen
Studien zeigen kein erhöhtes Risiko für
Fehlbildungen generell oder für spezifische
Anomalien.
Wenn eine Behandlung mit Fungizidratiopharm® 1 % Vaginalcreme während
der Schwangerschaft unerlässlich ist, sollte
die Behandlung ohne Applikator durchgeführt werden bzw. durch den Arzt erfolgen.
Es ist nicht bekannt, ob Clotrimazol in die
Muttermilch ausgeschieden wird. Wegen
der geringen Resorption bei topischer Anwendung ist mit dem Stillen vermutlich kein
Risiko für den Säugling verbunden.
2
Um den direkten Kontakt des Säuglings
mit Clotrimazol zu vermeiden, sollte
Fungizid-ratiopharm® Creme/Fungizidratiopharm® Pumpspray von Stillenden
nicht im Brustbereich angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Es liegen keine Studien über den Effekt
dieses Arzneimittels auf die Verkehrstüchtigkeit vor.
4.8 Nebenwirkungen
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig:
Hautirritationen (z. B. vorübergehende Rötung, Stechen und Brennen).
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Selten:
Bei Überempfindlichkeit gegen Propylenglykol oder Macrogol können allergische Hautreaktionen auftreten (siehe Abschnitt 4.4).
Durch den Alkoholgehalt kann es zur Austrocknung der Haut kommen.
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme/
Creme
Bei Überempfindlichkeit gegen Cetylstearylalkohol können allergische Hautreaktionen
auftreten. Kontaktallergische Reaktionen
gegenüber Cetylstearylalkohol können sich
durch Rötung, Bläschenbildung, Juckreiz an
den Applikationsstellen, aber auch als so
genannte Streureaktionen über das Applikationsareal hinaus manifestieren.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer
Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung
dem Bundesinstitut für Arzneimittel und
Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz,
Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn,
Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Berichte über Vergiftungsfälle mit Clotrimazol liegen nicht vor. Es existiert kein spezielles Antidot.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: ImidazolDerivate/Breitspektrum-Antimykotika
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
ATC-Code: G01AF02
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray/Creme
ATC-Code: D01AC01
Im Wirkungstyp ist Clotrimazol primär fungistatisch.
Der antimykotische Effekt von Clotrimazol
ist nach derzeitigem Kenntnisstand auf eine
Hemmung der Ergosterinbiosynthese zurückzuführen. Da Ergosterin ein essentieller
Bestandteil der Zellmembran von Pilzen ist,
kommt es unter Einfluss von Clotrimazol mit
einer Verzögerung, die auf den Verbrauch
von zytoplasmatischem Ergosterin der Pilzzelle zurückzuführen ist, zu starken Veränderungen der Membranzusammensetzung
und -eigenschaften. Die damit verbundene
Störung der Membranpermeabilität führt
schließlich zur Zell-Lyse.
Ferner interferiert Clotrimazol in fungistatischen Konzentrationen mit mitochondrialen
und peroxisomalen Enzymen. Als Folge
kommt es zu einer toxischen Erhöhung
der Hydrogenperoxidkonzentrationen, was
wahrscheinlich zum Zelltod beiträgt („Hydrogenperoxid-Autodigestion“).
Clotrimazol hat in vitro und in vivo ein breites
antimykotisches Wirkungsspektrum, das
Dermatophyten, Sprosspilze, Schimmelpilze
und dimorphe Pilze umfasst. Unter geeigneten Testbedingungen liegen die MHK-Werte
bei diesen Pilzarten im Bereich von weniger
als 0,062 – 4(– 8) μg/ml Substrat.
Neben seiner antimykotischen Wirkung
hemmt Clotrimazol in vitro die Vermehrung
von Corynebakterien und grampositiven
Kokken – mit Ausnahme von Enterokokken –
in Konzentrationen von 0,5 – 10 μg/ml Substrat und wirkt mit 100 μg/ml trichomonazid.
Die Resistenzsituation für Clotrimazol ist als
günstig einzuschätzen:
Primär resistente Varianten sensibler Pilzspezies sind sehr selten, sekundäre Resistenzentwicklungen sensibler Pilze wurden
bisher unter Therapiebedingungen nur ganz
vereinzelt beobachtet.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Pharmakokinetische Untersuchungen nach
dermaler und vaginaler Applikation zeigten,
dass Clotrimazol nur gering mit weniger als
2 bzw. 3 – 10 % der Dosis resorbiert wird.
Die daraus resultierenden Plasmaspitzenkonzentrationen betragen weniger als 10 ng/
ml und führen nicht zu messbaren systemischen Wirkungen bzw. Nebenwirkungen.
Clotrimazol wird in der Leber durch Oxidation und Abbau des Imidazol-Ringes (Desaminierung, O-Desalkylierung) zu unwirksamen Hydroxy-Derivaten verstoffwechselt
und hauptsächlich über die Galle mit den
Faeces ausgeschieden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
●
Akute Toxizität
Die akute orale Toxizität von Clotrimazol
(LD50) liegt bei Nagern zwischen 500 und
900 mg/kg KG, bei Kaninchen, Katzen und
Hunden konnten aufgrund von Erbrechen
der Prüfsubstanz ab 100 mg/kg KG letale
Dosen nicht untersucht werden.
●
Subakute/Subchronische Toxizität
Bei subakuter dermaler Verabreichung an
Kaninchen und vaginaler Gabe von Wirk000899-19467
Fachinformation
Fungizid-ratiopharm®
stoffdosen bis 500 mg an Hunde über
3 Wochen wurde eine gute dermale und
vaginal lokale Verträglichkeit der verwendeten Prüfmuster festgestellt, der Wirkstoff
erwies sich als nicht primär haut- oder
schleimhautreizend. Die Prüfung der 1%igen
Clotrimazol-Lösung auf Reizwirkung am
Auge bei Kaninchen verlief ebenfalls schädigungslos.
Bei Studien zur subakuten bzw. subchronischen Toxizität (bis zu 13 Wochen) mit
oralen Dosen von bis zu 200 mg/kg KG an
Hunden und Ratten waren Veränderungen
der leberspezifischen Blutparameter (Transaminasen, alkalische Phosphatase) zu verzeichnen. Des Weiteren waren makroskopisch Lebervergrößerungen sowie mikroskopisch Leberzellhypertrophien zu beobachten, Leberzellnekrosen wurden nicht gesehen. Diese Veränderungen sind typisch
für oral applizierte Azol-Antimykotika.
●
Chronische Toxizität
Die längerfristige Verabreichung hoher oraler
Dosen an Ratten, Hunde und Affen verursachte Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer dosisabhängigen
Leberhypertrophie (Zellhypertrophie und Zunahme des Gesamtgewichts) aufgrund einer
mikrosomalen Enzyminduktion in den Hepatozyten (Anzeichen einer intrahepatischen
Cholestase oder pathologische Veränderungen wurden bei Hunden und Affen nicht beobachtet; lediglich bei Ratten traten unter
200 mg/kg KG pro Tag aufgrund der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol degenerative Veränderungen in den
Hepatozyten auf). Diese funktionelle Hypertrophie ist nach Therapieende rasch reversibel.
Die Verdickungen der Nebennierenrinde
waren bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata;
eine Schädigung des Parenchyms wurde
nicht beobachtet. Auch diese Veränderungen sind nach dem Absetzen der Therapie
reversibel, halten jedoch länger an als die
Leberveränderungen.
●
Mutagenität
Mögliche mutagene Eigenschaften wurden
im Dominant-Letal-Test sowie bei zytologischen Untersuchungen an Spermatogonien
von Hamstern mit applizierten Dosierungen
von 100 mg/kg KG ausgeschlossen.
●
Kanzerogenität
Im Rahmen von Untersuchungen zur chronischen Toxizität an der Ratte mit oralen
Dosen von 10, 25, 50 und 150 mg Clotrimazol/kg KG täglich über bis zu 78 Wochen
ergaben sich keine Hinweise auf ein kanzerogenes Potential.
November 2015
●
Reproduktionstoxizität
Die experimentellen Studien an Mäusen,
Ratten und Kaninchen erbrachten keine
Hinweise auf eine embryotoxische Wirkung
von Clotrimazol nach vaginaler und oraler
Applikation des Wirkstoffs. Fertilitätsuntersuchungen an der Ratte mit Dosierungen bis
zu 50 mg/kg KG oral ergaben keine Hinweise auf eine Beeinflussung der Fruchtbarkeit.
000899-19467
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme/
Creme
Octyldodecanol (Ph. Eur.), Cetylstearylalkohol
(Ph. Eur.), Alkyl(C14 – C18)(dodecanoat,tetradecanoat,palmitat,=stearat), Sorbitanstearat,
Polysorbat 60, Benzylalkohol, Gereinigtes
Wasser.
Fungizid-ratiopharm® Creme
Datum der Erteilung der Zulassung:
16. Januar 1987
Datum der Verlängerung der Zulassung:
8. April 2004
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Datum der Erteilung der Zulassung:
22. April 1986
Datum der Verlängerung der Zulassung:
13. August 2002
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Benzylalkohol, Octyldodecanol (Ph. Eur.),
Macrogol 400, Propylenglykol (1 ml Lösung
enthält ca. 570 mg), Propan-2-ol, Natriumcitrat 2 × H2O, Gereinigtes Wasser.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
Fungizid-ratiopharm® Creme
10. STAND DER INFORMATION
November 2015
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
Verschreibungspflichtig
Fungizid-ratiopharm® Creme
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Apothekenpflichtig
2 Jahre
Nach Anbruch der Tube 12 Monate haltbar.
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
Packung mit 35 g Vaginalcreme inklusive
6 Applikatoren
Fungizid-ratiopharm® Creme
Packung mit 20 g Creme
Packung mit 50 g Creme
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
Packung mit 1 Sprühflasche zu 40 ml Lösung
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung und sonstige
Hinweise zur Handhabung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
ratiopharm GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
22776.00.01
Fungizid-ratiopharm® Creme
6989.00.00
Fungizid-ratiopharm® Pumpspray
6931.00.01
9. DATUM DER ERTEILUNG DER
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG
DER ZULASSUNG
Fungizid-ratiopharm® 1 % Vaginalcreme
Datum der Erteilung der Zulassung:
21. Januar 1991
Datum der Verlängerung der Zulassung:
17. April 2002
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
Fachinfo-Service
Mainzer Landstraße 55
60329 Frankfurt
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