Mit Pflanzen färben

Werbung
MODUL 8: Lernblatt C 11
Pflanzen kreativ
Mit Pflanzen färben
Zeit
Überblick
2 Stunden
(und einige Stunden
zur Vorbereitung)
Jahreszeit
Pflanzen enthalten mitunter Farbstoffe, die Menschen schon seit Jahrtausenden zum
Färben von verschiedenen Alltags- (Textilien, Gefäße, etc.) und Kunstgegenständen (Wandmalereien, Bilder, etc.), von Nahrungsmitteln sowie der eigenen Haut und Haare, verwendet
haben. Das Färben von Eiern oder Textilien und Fasern ermöglicht den Einstieg in dieses
faszinierende Thema.
Herstellung und Färben
zu jeder Jahreszeit
Eierfärben: Ostern
Lernziele
Material
SchülerInnen lernen verschiedene Pflanzen kennen, die zum Färben geeignet sind.
Schülerinnen erfahren, dass die Farbe durch chemische Inhaltsstoffe zustande kommt.
SchülerInnen lernen, wie pflanzliche Farbstoffe gewonnen und verwendet werden.
Weiße Baumwoll T-Shirts
Baumwollstoff
Schafwolle
Eier
Kochplatten
tiefe Töpfe
Siebe
verschiedene
Färbepflanzen
(siehe Liste in der
Hintergrundinformation)
Kopie Lernblatt C11
Fertigkeiten
Handarbeit
Kommunikation
Gruppenarbeit
SchlüsselwOrte
Färbepflanzen
Natürliche Farbstoffe
Pflanzenarten
Fächerübergreifende Aktivität
Technisches Werken
Unterrichtsverlauf
1. Stelle eine Auswahl von Färbepflanzen wie Zwiebelschalen, Eichenrinde, Walnussblätter,
Spinat, Heidelbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Holunder, Rotkraut oder Senf bereit (siehe
nachstehende Liste).
2. Die SchülerInnen suchen sich eine Färbepflanze aus. Zeige ihnen, welcher Teil der Pflanze zum Färben verwendet wird.
3. Die Pflanzenteile werden mit der entsprechenden Menge Wasser in den Topf gegeben.
Einen kleinen Teil des Pflanzenmaterials als Zeichenvorlage für später aufbewahren.
4. Der Topf wird auf die Kochplatte gestellt und die Färbebrühe solange erhitzt bzw. gekocht, wie es im jeweiligen Rezept angegeben ist.
5. Die fertige Färbebrühe wird durch ein Sieb bzw. ein Tuch in ein entsprechendes Färbegefäß geseiht.
6. Nun werden das T-Shirt, die Fasern oder die vorgekochten Eier (einstechen nicht vergessen) in die Färbebrühe eingelegt, so dass alle Teile untergetaucht sind.
7. Die Färbebrühe wird nun bei schwacher Hitze gekocht (siehe Rezept). Die Kochzeit für
Eier ist deutlich kürzer (5-10 Minuten, je nachdem wie dunkel die Farbe sein soll). Eier
können auch mit Blättern, Blüten oder Halmen verziert werden. Hierfür wickelt man einige
Blätter um das Ei, steckt das Ganze in einen Strumpf und knotet diesen fest zu, so dass
die Blätter gut fixiert sind. Anschließend werden die Eier wie oben beschrieben gefärbt.
8. Nach dem Färben wird das Färbegut aus der Brühe genommen, in lauwarmem Wasser
gespült und anschließend getrocknet.
9. Wenn Fasern gefärbt wurden, können diese nun zum Filzen, Stoffe weben, Knüpfen,
Häkeln, Stricken etc. verwendet werden. In der Gruppe können die SchülerInnen ihren
gefärbten Gegenstand präsentieren und erzählen, mit welcher Pflanze sie diesen gefärbt
haben.
10. Teile anschließend Lernblatt C11 aus.
11. Die SchülerInnen sollen nun in der Gruppe überlegen und diskutieren, warum sie glauben, dass Pflanzen Farbstoffe enthalten.
154
12. Erarbeite mit den SchülerInnen gemeinsam, welche Färbepflanzen sie verwendet haben und welche Farbtöne dabei entstanden sind. Schreibe Namen und Farbe auf die Tafel. Die SchülerInnen können diese Liste in ihr Lernblatt eintragen. Als
Erweiterung können auch andere Färbepflanzen, die die Kinder kennen, der Liste beigefügt werden.
13. 2 Dinge, die ich heute herausgefunden habe.
Hintergrundinformation
Dieses Modul ist an keine bestimmte Jahreszeit gebunden. Das Färben von Eiern passt gut in die Osterzeit.
Von einer gut sortierten Drogerie kannst du auch nicht heimische Färberpflanzen wie Krapp, Blauholz, etc. beziehen.
Wenn du nur wenig Zeit für diese Unterrichtseinheit zur Verfügung hast, kannst du die Färbebrühe auch vorbereiten.
Die SchülerInnen können dann versuchen, die jeweiligen Pflanzen den Färbebrühen zuzuordnen.
Ergeben sich Wartezeiten wie z.B. beim Erhitzen des Wassers, kannst du den SchülerInnen weitere Details über Färbepflanzen
erzählen.
Achtung: beim Hantieren mit heißen und kochenden Flüssigkeiten entsprechende Sicherheitsvorkehrungen treffen!
Diese Unterrichtseinheit kann als Vorbereitung für den Besuch im Botanischen Garten, „Pflanzen kreativ“, Modul 9, “Blüten und
ihre Bestäuber” eingesetzt werden.
Farbstoffe in Pflanzen
In vielen Pflanzen bzw. in bestimmten Pflanzenteilen wie in Blättern, Rinden, Blüten, Früchten und Wurzeln sind chemische
Substanzen, sogenannte Farbstoffe, enthalten, die als Färbemittel Verwendung finden. Chlorophyll ist ein grüner Farbstoff, der
in allen grünen Pflanzen enthalten ist, Karotin ein gelber bis oranger und das wasserlösliche Anthocyan ein rosa bis purpurroter.
Manche Pflanzenstoffe verändern ihre Farbe, wenn sie heiß, getrocknet oder gekühlt werden oder wenn sie Kontakt mit Metall
haben (Eisen-, Kupfer- oder Zinkgegenstände).
Deshalb empfiehlt es sich, möglichst, gläserne oder emaillierte Töpfe zu verwenden.
Wenn du mehr Information zu Färberpflanzen brauchst, setze dich mit einem/r Botanischen Garten-PädagogIn in deiner Nähe in
Verbindung.
Buchtipp: Dorit Berger, Färben mit Pflanzen - Färbepflanzen, Rezepte, Anwendung, Ökobuch Verlag und Versand; Auflage: 1, 2006
Pflanzen, die Farbstoffe enthalten
nebenstehende Abbildung
155
Pflanze
Geeignete Erntezeit
Farbton
Birkenblätter
1. Hälfte des Sommers
hellgelb / braungrün
Lindenblätter (abgefallene Blätter)
Herbst
gelb
Quittenblätter
Sommer / Herbst
beige
Ahornblätter
Herbst
purpurrot
Zitterpappelblätter
Herbst
braun / grün / grau
Erlenzapfen
Frühling – vor
Blattaustrieb
braun / schwarz
Erlenzapfen – ältere
Zapfen
Frühling
gelb
Erlenblätter
Frühling
grün
Walnussblätter
Sommer / Herbst
grün
Walnussrinde und
Schalen
Herbst
braun
Granatapfelrinde
Herbst
schwarz
mit Braunton
Sauerampferwurzel
und Blätter
Frühling
kirschrot
Majoran
während
der Blütezeit
rosa / dunkelrot
Wermuth – ganze
Pflanze
Sommer
zitronengelb / grün
Kartoffel – junge
Blätter
Herbst
dunkelgrün
Herbst
während
der Blütezeit
schwarz
mit Braunton
graublau / blau
Kartoffel – verwelkte
Blätter
Kornblume – getrocknete Blüten
156
Rezepte für die Herstellung verschiedener Pflanzenfarben
GELB – Koche 150 Gramm frisch gepflückte Birkenblätter in 750 Gramm entkalktem Wasser oder Regenwasser.
Nach dem Kochen die Farbbrühe durch ein feines Sieb oder ein Stofftuch filtern.
GELB – Stelle eine Pflanzenbrühe aus Quitten- und Pfirsichblättern, Sumachwurzel, Sumachblättern und -blüten, Nieswurz,
Krokus und Safranblüten her.
ORANGE – Weiche 100 Gramm getrocknete Zwiebelschalen in 700 Gramm entkalktem Wasser für 6–7 Stunden ein.
Vor Gebrauch filtern.
GELBBRAUN – Koche 100 Gramm getrocknete Brennesselblätter 1 Stunde lang.
Nach dem Abkühlen wird die Pflanzenbrühe gefiltert.
KIRSCHROT (bis Olivschwarz) – Stelle eine Brühe aus reifen Holunderbeeren her. Um einen kirschroten Farbton
zu erreichen, müssen die Beeren nach dem Kochen entfernt werden.
Um olivschwarz zu erhalten, bleiben die Beeren nach dem Kochen 2–3 Stunden in der Brühe.
KIRSCHROT – Koche 200 Gramm Stängel und Wurzeln von Sauerampfer in 700 Gramm Wasser solange bis die
Flüssigkeit zur Hälfte reduziert ist. Filtere die Färbebrühe nach dem Erkalten.
DUNKELROT – Stelle eine Färbebrühe aus Majoranwurzeln, -blättern und -blüten her.
BERNSTEIN – Weiche getrockneten Rindenstücke von einem Zwetschkenbaum 3 – 4 Tage in entkalktem Wasser oder
Regenwasser ein. Nach dem Filtern ist die Färbebrühe gebrauchsfertig.
BRAUN – Koche zerhackte Rinde des Walnussbaumes. Filtere die Färbebrühe nach dem Erkalten.
HELLBLAU – Weiche ca. 500 Gramm Ahornrinde für 6–7 Tage in entkalktem Wasser ein.
Filtere die Färbebrühe vor Gebrauch.
GRÜN – Koche 250 Gramm grüne, junge Fichten-, Tannen- oder Erlenblätter 20–30 Minuten in 1 Liter entkalktem Wasser.
Nach dem Abkühlen wird die Färbebrühe gefiltert.
OLIVGRÜN – Stelle eine Färbebrühe aus Walnussblättern- und Rindenstücken und Zwiebelschalen her.
Filtere die Färbebrühe nach dem Erkalten.
SCHWARZ – Stelle eine Brühe aus Holunderbeeren her. Filtere die Färbebrühe nach dem Erkalten.
157
Mit Pflanzen färben
1.
?
he Pflanzen Farbstoffe
Warum enthalten manc
thalten.
ffe sogenannte Farbstof fe en
sto
alts
Inh
he
isc
em
ch
sie
il
A: We
B: Damit sie gut riechen.
n.
C: Damit sie schön aussehe
stimmt, weil
Ich glaube, Antwort ............
Glaubst du, dass alle Pflanzen zum Färben geeignet sind?
Gib Gründe für deine Behauptung an.
2.
3.
Füge die fehlenden Worte ein.
Das natürliche Färbemittel, das wir verwendet haben, kommt von ....................................... .
Die Pflanzen, die zum Färben verwendet werden, heißen ............................................. .
4.
Hast du einmal deine Hände
oder deine Füße mit Pflanzen
gefärbt?
LERNBLATT C/11
Schreib von der Tafel die Namen der Pflanzen
ab,
die Farbstof fe enthalten.
5.
Pflanze
Farbe
.....................
......................
.....................
......................
.....................
.......................
......................
........................
......................
......................
.......................
.......................
......................
.......................
6.
7.
Zeichne 2 Pflanzen (oder Teile davon), die
heute zum Färben verwendet wurden.
(Material hierfür liegt bereit)
Was haben wir heute mit Pflanzenfarben
gefärbt?
Was glaubst du kann man noch alles mit
diesen Farben färben?
8.
2 Dinge, die ich heute herausgefunden habe:
1:
2:
LERNBLATT C/11
Herunterladen