F & E - VORHABEN MANAGEMENTEMPFEHLUNGEN FÜR ARTEN DES ANHANGS IV DER FFH-RICHTLINIE Wolf - Canis lupus Verbreitung des Wolfes inklusive Hinweise auf Schwerpunktvorkommen Ursprünglich lebten Wölfe nahezu flächendeckend auf der gesamten Nordhalbkugel der Erde. Durch intensive Bejagung und Bekämpfung mittels Giftködern sind die Bestände in vielen Teilen der Welt stark geschrumpft, der Wolf hat weite Teile seines ehemaligen Verbreitungsgebietes eingebüßt. In Europa überlebten Wölfe nur in wenigen, weit voneinander entfernt liegenden Gebieten, so in Teilen von Spanien und Portugal, in Frankreich und Italien, auf der Balkanhalbinsel, in Bulgarien, Rumänien, Tschechien, Slowakei und Polen sowie Teilen der ehemaligen UDSSR. Ein kleiner Bestand hat auch in Norwegen und Schweden überlebt. Der europäische Teil Russlands und die angrenzenden Gebiete Finnlands waren durchgehend besiedelt (vgl. Sürth et al. 2011). Lange Zeit galt der Wolf in Deutschland als ausgestorben bzw. ausgerottet. Von 1945 bis zum Jahr 2000 kam es aber immerhin zu 33 Nachweisen der Art durch erschossene oder überfahrene Tiere, die größtenteils aus Polen eingewandert oder zu einem geringeren Anteil möglicherweise auch aus Gefangenschaft geflohen waren (Kluth & Boye 2004). Die erste neue feste Ansiedlung in Deutschland erfolgte in der Oberlausitz (Sachsen) auf einem Truppenübungsplatz. Hier wurden 1998 erstmals wieder Wölfe beobachtet, die seit dem Jahr 2000 nachweislich auch wieder Junge aufgezogen haben (Kluth et al. 2002). Im Februar 2012 lebten in der Lausitz, der Grenzregion von Sachsen und Brandenburg, wieder 11 Rudel (d.h. insgesamt 22 Wölfe mit ihrem Nachwuchs) und ein Wolfspaar (http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/woelfeindeutschland/). Insgesamt kann derzeit von einem Vorkommen von etwas über 100 Tieren in Deutschland ausgegangen werden, Tendenz steigend. Außer in Sachsen und Brandenburg leben vereinzelte Wölfe in Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Niedersachsen. Einzelne Stippvisiten nach Nordrhein-Westfalen (HuchtCiorga & Kaiser 2011) und Bayern konnten auch bereits beobachtet werden. Während die meisten in Deutschland vorkommenden Wölfe aus dem kleinen Wolfsvorkommen in Westpolen stammen, kommen die Tiere in Süddeutschland aus italienischen Beständen. Eines dieser Tiere ist auch bereits bis nach Hessen gelangt (Harms et al. 2011). Trotz steigender Bestandszahlen können Wölfe in Deutschland bisher nur sehr selten beobachtet werden und das meist auch nur zufällig, weil die Tiere ausgesprochen scheu sind. Managementempfehlungen für Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie (Internethandbuch) Umweltforschungsplan 2008 - Forschungskennziffer 3508 86 0300 Wolf (Canis lupus) Verbreitung der Art in Deutschland 04 08 12 16 20 24 36 32 28 40 44 48 56 52 12 12 16 16 20 20 24 24 28 28 32 32 36 36 40 40 44 44 48 48 52 52 56 56 60 60 64 64 68 68 72 72 76 76 80 80 84 84 04 08 12 16 Nachweise ab 1990, Stand: 2006 20 24 28 32 36 40 44 48 52 Fachliche Grundlagen: LANIS-Bund, Bundesamt für Naturschutz (BfN), Naturräumliche Gliederung nach Meynen/Schmidthüsen (1990) Topographische Grundlage: VG 1000 © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (www.bkg.bund.de) 56