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Das Lotus™-Klappensystem
Glossar
Adaptive Seal™
Ein neuartiges Designmerkmal des Lotus™-Klappensystems zur Minimierung der Inzidenz
paravalvulärer Lecks, einem wesentlichen Faktor für die Mortalität1,2,3, das eine bessere Anpassung an
unregelmäßige Anatomien ermöglicht.
Aortenklappeninsuffizienz (AI)
Die Aortenklappeninsuffizienz (AI) beruht auf einem mangelhaften Schluss der Aortenklappe, der
zu einem diastolischen (in der Entspannungsphase der Ventikel) Rückfluss von Blut von der Aorta
in die linke Herzkammer führt. Diese Erkrankung kann auf verschiedene vererbte und erworbene
Anomalien der Aortenklappe oder der Wand der Aortenwurzel zurückgehen. AI tritt in chronischer
oder akuter Form auf.4
Ballonvalvuloplastie der Aortenklappe (BAV)
Eine Prozedur, mit der eine verengte Aortenklappe erweitert wird - es handelt sich um die derzeit
einzige zugelassene katheterbasierte Option unter Verwendung eines aufblasbaren Ballons zur
Behandlung von Patienten mit schwerer Aortenstenose, bei denen ein hohes Operationsrisiko
besteht. Diese Prozedur wurde in der Vergangenheit bei Patienten mit allein medikamentöser
Behandlung eher selten eingesetzt.5
Bovines Pericard
Eine dünne, im Regelfall aus Kollagen bestehende Membran, die das Herz umgibt. Die Dicke des
Materials macht es für die Herstellung von Klappensegeln geeignet.6 Die Lotus™-Klappensegel
bestehen aus hochselektivem bovinen Pericardgewebe, das sich als widerstandsfähiges und
beständiges Material erwiesen hat.
Kardiopulmonaler Bypass (KPB)
Eine Technik, die während einer Operation die Funktion von Herz und Lunge übernehmen kann und den
Blutkreislauf und somit die Sauerstoffversorgung aufrecht erhält.7 Wird oft auch als Herz-LungenMaschine bezeichnet.
Katheter
1
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Ein dünner, flexibler Schlauch, der zum Beispiel zur Verabreichung von Medikamenten, Nährstoffen,
Flüssigkeit, Blut usw. in Gefäße eingeführt werden kann.
Klinischer Endpunkt
Hauptendpunkt einer Studie, auf dessen Auswertung ein Protokoll ausgerichtet ist. Häufige
Endpunkte klinischer Studien sind z.B. Krankheitsprogression, Schlaganfall oder Tod.
Herzinsuffizienz (CHF für Congestive Heart Failure)
Tritt auf, wenn das Herz nicht in der Lage ist, den Körper mit einer ausreichenden Menge Blut zu
versorgen. Die Ursache kann in einer Schwächung des Herzmuskels oder einer anderen
Herzerkrankung liegen, die verhindert, dass Blut in den Kreislauf gelangt. Wenn das Herz nicht in
ausreichendem Maße Blut transportiert, kommt es zu einer Blutstauung - es wird zu wenig Flüssigkeit
über die Nieren und den Urin ausgeschieden und sie lagert sich stattdessen in anderen Körperteilen wie
der Lunge oder der Leber ab.8
Degenerative Aortenstenose (AS)
Die häufigste Form der Klappenerkrankung, die überwiegend ältere Patienten betrifft, bei denen
bereits ein Klappenersatz vorgenommen wurde. Die AS tritt am häufigsten in der westlichen Welt
auf und stellt eine erhebliche Belastung für die Gesundheitssysteme dar. Derzeit gibt es keine
effektiven medizinischen Behandlungen, die den Verlauf der AS aufhalten können. 9
Diastolische Dysfunktion
Eine diastolische Dysfunktion mit erhaltener Funktion der linken Herzkammer ist eine Erkrankung,
bei der eine Versteifung der Herzkammern zu einer Überfüllung in den Entspannungsperioden führt.
Im Verlauf des Krankheitsfortschrittes tritt Flüssigkeit in die Lunge aus, was zu einer diastolischen
Herzinsuffizienz führt.
Echokardiographie
Eine Diagnosemethode, bei der Ultraschall in der Bildgebung von Abbildungen der Herzkammern,
Klappen und umliegender Strukturen eingesetzt wird. Die Echokardiographie wird zur Messung der
kardialen Auswurffunktion und zur Erkennung von Thromben im oder Flüssigkeitsakkumulationen
am Herzen eingesetzt. Außerdem können abnormale Anatomien oder Herzklappenentzündungen
erkannt und die Größe des linken Vorhofohrs vermessen werden.
2
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Ektopische Klappenplatzierung
Einsatz einer kathetergestützten Klappenprothese an einer anderen Stelle als der der nativen
Aortenklappe. Ektopisch bedeutet „anders als normal“.
Femoralarterie
Eine große Oberschenkelarterie, die sich in kleinere Äste verzweigt und Muskeln und Gewebe des
Beins mit Blut versorgt. Dient über einen kleinen Einschnitt oft als Zugangsweg bei einem
Aortenklappenersatz (transfemoraler Zugang).10,11
Morbidität und Mortalität
Morbidität ist ein anderer Terminus für Erkrankung oder Krankheitszustand. Mortalität ist der tödliche
Ausgang einer Morbidität und somit ein anderer Ausdruck für den Tod. Eine Person kann mehrere
Morbiditäten nebeneinander aufweisen. Innerhalb einer Population wird oftmals das Maß der
Morbidität bestimmt, und das Resultat wird „Prävalenz der Morbidität“ genannt. Die Mortalitätsrate ist
demgegenüber die Anzahl der Todesfälle aufgrund einer Erkrankung geteilt durch die Gesamtzahl von
Personen in dieser Population.12
Paravalvuläres Leck (PVL) oder paravalvuläre Aorteninsuffizienz (AI)
Ein Defekt, der am häufigsten nach einem chirurgischen oder interventionellen Klappenersatz
auftritt. Dabei fließt aufgrund eines unzureichenden Verschlusses Blut durch einen Kanal zwischen
der Struktur der implantierten Klappe und dem Herzgewebe.13 Je nach Größe des PVL kann die
Aorteninsuffizienz zur Herzinsuffizienz und zum Lungenödem führen oder das Risiko anderer
Komplikationen erhöhen.14 Paravalvuläre Lecks können allein oder gebündelt auftreten und
variieren von asymptomatisch und gutartig bis lebensbedrohlich. PVL tritt bei etwa ein bis fünf
Prozent der Patienten auf, die sich Mitral15- oder Aortenklappenoperationen unterziehen, wobei die
Inzidenz bei Transkatheter-Aortenklappen-Implantationen bis zu 70% beträgt.16
Perkutan
Begriff für eine medizinische Prozedur, bei der der Zugang zu den Organen oder anderem Gewebe über
einen Nadelstich durch die Haut anstatt über einen chirurgischen Einschnitt erfolgt.
Permanenter Schrittmacher
Ein Gerät, das die Ursachen für einen langsamen Herzschlag korrigiert, indem es elektrische Impulse
in die jeweiligen Herzkammern sendet und so dem Herzen die angemessene Frequenz vermittelt.
Eine extreme Verlangsamung oder ein Anhalten des Herzschlages kann zum Tod führen.17
Klinisches Programm REPRISE
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Kurzname eines fortlaufenden klinischen Studienprogramms, bei dem Sicherheit und Leistungsfähigkeit
des Lotus™-Klappensystems untersucht werden. Steht für „REpositionable Percutaneous Replacement
of Stenotic Aortic Valve through Implantation of Lotus Valve SystEm“). Das Programm besteht bisher
aus den beiden Studien REPRISE I und REPRISE II.
Schwere symptomatische Aortenklappenstenose
Aortenklappenstenose ist das Ergebnis eines Prozesses der Verdickung und Verkalkung des
Klappengewebes, der zu einer Verengung der Klappenöffnung und einer Reduktion des Blutflusses
führt. In der Folge muss das Herz mehr Anstrengung aufbringen, um eine ausreichende Menge
Blut durch die verengte Klappe in den Körper zu pumpen.18 Unbehandelt kann eine schwere
Aortenklappenstenose zu Herzinsuffizienz, schwereren Infektionen und plötzlichem Herztod führen.19
Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI)
Auch „Transcatheter Aortic Valve Replacement” (TAVR) - eine minimal invasive
Behandlungsalternative zum chirurgischen Klappenersatz. Dabei wird die Aortenklappe am
schlagenden Herzen ohne Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine durch eine künstliche Klappe
ersetzt. In den meisten Fällen wird die Klappe über einen kleinen Einschnitt in die Femoralarterie
(transfemoraler Zugang) oder aber, etwas seltener, in die Brust und von dort über die Herzspitze in die
linke Herzkammer eingebracht. 20,21 Die prothetische Klappe, die auf einem Katheter aufsitzt, wird
vorsichtig eingeführt und zur nativen Aortenklappe geschoben. Die prothetische Klappe wird
anschließend entfaltet und an die Stelle der eigenen Klappe eingesetzt.
Klappenembolisierung
Eine seltene, aber ernsthafte Komplikation, bei der die Klappe während der TranskatheterAortenklappen-Implantation von einem Embolus blockiert wird.
Valve-in-Valve-Technik
Eine Prozedur, bei der eine Klappe per Katheter in eine defekte Klappenprothese eingesetzt wird
und die oft zur Behandlung einer Ruptur des Aortenanulus bei TAVI Verwendung findet.
Ventrikel
Eine der beiden großen Herzkammern, die Blut aus dem Herzvorhof erhalten und in die Arterien
pumpen.
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Kammerdiastole
Phase, in der das Kammermyokard erschlafft. Während der Kammerdiastole fällt der Druck in
beiden Herzkammern, der linken und der rechten, unter den Höchstwert ab, der in der Systole
erreicht wird.
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Weber Shandwick
[email protected]
Quellennachweise
1
Kodali SK et al.: Two-Year Outcomes after Transcatheter or Surgical Aortic-Valve Replacement. NEJM 2012;366:1685,
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1200384 (Letzter Zugang 6.September 2013).
2
Tamburino C et al.: Valvular Heart Disease. Circ 2011;123:299, http://circ.ahajournals.org/content/123/3/299.full (Letzter Zugang
6.September 2013).
3
Abdel-Wahab M et al.: Aortic reurgitation after transcatheter aortic valve implantation: incidence and early outcome. Results from the
German transcatheter aortic valve implantation registry. Heart 2011;97:899, http://circ.ahajournals.org/content/123/3/299.full (Letzter
Zugang 6.September 2013).
4
Hamirani Y et al.: Acute Aortic Regurgitation, Am H Association Circulation. 2012; 126: 1121-1126.
5
Hara H et al.: Percutaneous Balloon Aortic Valvuloplasty Revisited, Am H Association Circulation 2007; 115: e334-e338,
http://circ.ahajournals.org/content/115/12/e334.full (Letzter Zugang 6.September 2013).
6
ASM International. Materials and Coatings for Medical Devices – Cardiovascular, Nov 2009.
7
Jameel S et al. Recent advances in cardiopulmonary bypass techniques, Contin Educ Anaesth Crit Care Pain 2010, 10 (1): 20-23.
8
American Heart Association,
http://www.heart.org/HEARTORG/Conditions/CongenitalHeartDefects/TheImpactofCongenitalHeartDefects/Congestive-HeartFailure_UCM_307111_Article.jsp (Letzter Zugang 6.September 2013).
9
Dweck MR, et al. Calcific Aortic Stenosis: A Disease of the Valve and Myocardium, J Am Coll Cardiol. 2012;60(19):1854-1863.
10
Brabandt HV et al. Transcatheter aortic valve implantation (TAVI): risky and costly, BMJ 2012;345:e4710,
http://www.bmj.com/content/345/bmj.e4710 (Letzter Zugang 6.September 2013).
11
Biba Medical. European TAVI Monitor, TAVI report Q4 2012, www.bibaresearch.com/secured-reports/secured-reports/tavi-reportq4-2012?highlight=tavi%20report (Letzter Zugang 6.September 2013).
12
New York State Department of Health, http://www.health.ny.gov/diseases/chronic/basicstat.htm (Letzter Zugang 6.September
2013).
5
SH-184001-AA SEP2013 Deutsch
13
European Society of Cardiology, http://www.escardio.org/communities/councils/ccp/e-journal/volume9/Pages/Paravalvular-leakcomplication-implantation-prosthetic-valve.aspx (Letzter Zugang 6.September 2013).
14
Buellesfeld L, Meier B et al. Treatment of paravalvular leaks through interventional techniques, OJ MMCTS 2011,
http://mmcts.oxfordjournals.org/content/2011/0924/mmcts.2010.004895.full (Letzter Zugang 6.September 2013).
15
Die Mitralklappe (auch als Bikuspidalklappe bekannt) ist eine zweiseitige Segelklappe (Lat: bi = zwei, cuspis = Segel, Spitze) des
Herzens, die zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer liegt.
16
Buellesfeld L, Meier B et al.: Treatment of paravalvular leaks through interventional techniques, OJ MMCTS 2011,
http://mmcts.oxfordjournals.org/content/2011/0924/mmcts.2010.004895.full (Letzter Zugang 6.September 2013).
17
Wood MA et al. Cardiac Pacemakers From the Patient’s Perspective, Am H Association, Circulation. 2002; 105: 2136-2138.
18
Bonow RO, Carabello BA, Chatterjee K, et al. ACC/AHA 2006 guidelines for the management of patients with valvular heart
disease. J Am Coll Cardiol. 2006, 48: e1-e148.
19
Nishimura RA et al. Aortic Valve Disease, Am H Association Circulation. 2002; 106: 770-772.
20
Brabandt HV et al. Transcatheter aortic valve implantation (TAVI): risky and costly, BMJ 2012;345:e4710.
21
Biba Medical. European TAVI Monitor, TAVI report Q4 2012, www.bibaresearch.com/secured-reports/secured-reports/tavi-reportq4-2012?highlight=tavi%20report (Letzter Zugang 6.September 2013).
6
SH-184001-AA SEP2013 Deutsch
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