TagesAnzeiger 24.08.2015

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Datum: 24.08.2015
Tages-Anzeiger
8021 Zürich
044/ 248 44 11
www.tagesanzeiger.ch
Medienart: Print
Medientyp: Tages- und Wochenpresse
Auflage: 172'920
Erscheinungsweise: 6x wöchentlich
Themen-Nr.: 377.012
Abo-Nr.: 1070143
Seite: 40
Fläche: 17'296 mm²
Stärkere Westwinde, weniger Regen
Die Wasserknappheit in den
zentralen Anden Perus und
Boliviens könnte sich in
Zukunft massiv verschärfen.
mulieren. Weil es schwierig ist, den Nie-
derschlag in Bergregionen möglichst
realistisch zu modellieren, simulierten
sie stattdessen die Westwinde in den tropischen Anden. Die Niederschläge wer-
den durch die Windstärke in höheren
Luftschichten gesteuert.
Die Forscher gehen davon aus, dass
mer wieder unter Wassernot. Das durch den Klimawandel die Westwinde
Schon heute leidet die Bevölkerung im-
könnte sich bereits in zwanzig Jahren
verschlimmern. Die Niederschläge in
der Regenzeit könnten merklich abnehmen, heisst es in einer Mitteilung der
Universität Zürich. Bis Ende dieses Jahrhunderts sei es möglich, dass es um ein
Drittel weniger regne. Zu diesem Ergeb-
nis kommen Geografen der Universität
Zürich, die in Zusammenarbeit mit
Schweizer und südamerikanischen Forschern die Klimaentwicklung in den Anden umfassend studierten.
Erstmals für diese Region haben die
Forscher aktuelle Klimadaten mit mo-
dellierten Klimaszenarien für die Zu-
stärker werden. Die Folgen: Feuchte
Luft aus dem Amazonasgebiet in die An-
den würde blockiert. Es gibt aber noch
andere Faktoren, die tendenziell zu verstärkter Trockenheit führen können: Die
Abholzung des Amazonasregenwaldes
und der Rückgang des Gletscherschmelzwassers könnten die Tendenz
zur Trockenheit verstärken.
Finanzierbare und risikoarme Massnahmen zur Anpassung der Region an
die neuen Klimabedingungen seien deshalb dringend nötig, betonen die Forscher in der Mitteilung der Universität
Zürich. Die Studie wurde von der Direktion für Entwicklung und Zusammenar-
kunft sowie mit Daten verglichen, die bis
in die Zeiten vor dem Inkareich zurück- beit (Deza) im Rahmen des Projekts «Angehen. Diese stammen aus Baumringen passung an den Klimawandel in Peru»
und Eisbohrkernen der letzten 1000 mitfinanziert. (SDA/lae)
Jahre. Die Ergebnisse wurden in den
«Environmental Research Letters» veröffentlicht. Die Modellrechnungen der
Forscher zeigen, dass die heutigen Niederschläge noch im Bereich der natürli-
chen Schwankungen der letzten Jahrhunderte liegen. «Die Wahrscheinlichkeit für trockene Jahre zwischen 2071
und 2100 wird viermal so gross sein wie
in der vorindustriellen Zeit», sagt Erstautor Raphael Neukom von der Universität Zürich in der Mitteilung.
Die Anden könnten in Zukunft trockener
Die Wissenschaftler gingen einen ei- werden. Foto: Rodrigo Abd (Keystone
genen Weg, um die Niederschläge zu si-
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