Aloe vera Linné - Museum für Verhütung und

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Aloe vera Linné
Die Erfolgsgeschichte der Aloe vera reicht über 6.000 Jahre zurück. Die zahlreichen
Anwendungen von der Antike bis heute belegen ihre Bedeutung als Schönheits- und
Heilmittel.
VOLKSTÜMLICH:
Aloe vera (dt.); Wüstenlilie, Echte Aloe (dt.). Der Name Aloe stammt wahrscheinlich
vom arabischen ‘alloeh’ und dem hebräischen ‘halal’ ab, was soviel wie ‘glänzend’ und
‘bitter’ bedeutet. Im Sanskrit trägt die Aloe den Namen Ghrita-kumari. Kumari bedeutet
im Sanskrit auch Mädchen. Aloe ist eine Pflanzengattung aus der Familie der
Affodillgewächse (Asphodelaceae). Zur Gattung gehören etwa 400 Arten.Die Pflanze
wird auch als ‘Königin der Heilpflanzen’ angesehen.
AUSSEHEN:
Aloe Vera barbadensis erreicht eine Höhe von 60 bis 90 cm. Ihre 40 bis 50 cm langen,
blassgrünen Blätter bilden eine Blattrosette und sind am Ansatz 6 bis 10 cm breit, an
den Rändern haben sie hornige, weißliche Stacheln.
Nach einigen Jahren trägt sie 60 bis 100 cm hohe, kerzenartige, orangefarbene
Blütenstände mit sehr vielen Blüten. Die Blüten sind dreizählig und bilden
Kapselfrüchte.
VORKOMMEN:
Aloe vera gedeiht in frostfreiem Klima, besonders gut in sandigem, trockenem, lehmund kalkhaltigem Boden.
Verbreitung: Wildwachsende Aloe findet sich in Afrika, im Süden der USA, in Asien, im
Mittelmeerraum und auf den Kanarischen Inseln.
ABBRUCH:
Die in Aloe vera enthaltenen Anthranoide erhöhen auch die Durchblutung im kleinen
Becken und regen die Muskulatur der Gebärmutter an. Dadurch können in der
Schwangerschaft Wehen und somit ein Abortus ausgelöst werden. Der
Naturwissenschafter Konrad von Megenberg (1309-1374) hielt Aloe für ein geeignetes
Mittel "wider das verliesen der frawen gewonhait, wenn si der niht gehaben mügen".
Aloe führt nach der Einnahme großer Mengen zu Uterusblutungen, ‘manchmal in
bedrohlicher Weise’; die tödliche Dosis liegt bei 8-10g des getrockneten Milchsaftes.
Quelle: Dorothée Leidig, Dissertation ‘Frauenheilkunde in volkssprachigen Arznei- und
Kräuterbüchern des 12. bis 15. Jahrhunderts.’, Duisburg 2004, Seite 415
GESCHICHTE:
Die ersten Aufzeichnungen über die Aloe-Vera-Pflanze wurden vor etwa 6.000 Jahren
in Ägypten gemacht. Sie galt als Pflanze, deren ‘Blut’ Schönheit, Gesundheit und
Unvergänglichkeit verleiht. Cleopatra und Nofretete schätzten den wohltuenden Saft
und verwendeten ihn zur täglichen Haut- und Schönheitspflege. Für die Kaiser des
antiken China symbolisierten die heilkräftigen hornigen Randstacheln der Aloeblätter
die heiligen Nägel der Gottheit. In den asiatischen Ländern war Aloe Vera zu dieser
Zeit bereits ein fester Bestandteil der medizinischen Behandlungen. Es heisst,
Aristoteles habe Alexander den Großen (356 - 323 v. Chr.) dazu überredet, die Insel
Sokotra zu erobern, um in den Besitz der Aloe-Haine zu kommen - damit standen
ausreichend Heilmittel zur Verfügung, um verletzte Krieger versorgen zu können.
Im Neuen Testament ist zu lesen, dass der Leichnam Jesu mit einer Mischung aus
Myrrhe und Aloe einbalsamiert wurde. Während der Herrschaft von Kaiser Nero, um 50
n. Chr., lebte der im ganzen Orient herumreisende griechische Arzt Dioskurides (1.
Jh.), er beschrieb die Aloe in der Materia Medica als eine seiner bevorzugten
Heilpflanzen. Er empfahl die Anwendung des Aloe-Vera-Saftes bei zahlreichen
Beschwerden: zur Wundbehandlung, bei Magen- und Darmbeschwerden,
Zahnfleischentzündung, Gelenkschmerzen, Juckreiz, Sonnenbrand, Akne, Haarausfall,
Geschwüren (vor allen im Bereich der Geschlechtsorgane) usw.
Im frühen Mittelalter beschrieb Hildegard von Bingen Aloe als Heilmittel bei Gelbsucht,
Magenerkrankungen und bei eitrigen Geschwüren. Christoph Kolumbus führte auf
seinen Schiffen Töpfe mit Aloe Vera mit, um die Wunden seiner Söldner mit Saft
behandeln zu können.
Im 16. Jahrhundert sammelten spanische Jesuitenmönche - noch heute bekannt als
bestausgebildete Pflanzenkundler und Heiler - wilde Aloe Vera und verbreiteten sie
auch an Orten, an denen sie bis dahin nicht heimisch war. Die Maya-Indianer gaben
dem hoch wirksamen Saft dieser Wüstenpflanze den Namen ‘Quelle der Jugend’. Bei
vielen Indianerstämmen gehörte Aloe zu den 16 heiligen Pflanzen, die wie Götter
verehrt wurden. Zwischen 1930 und 1950 bestätigten amerikanische Universitäten die
indianische Anwendung der Aloe-Vera-Pflanze vor allem bei Verbrennungen.
Auch unsere Urgroßmütter nannten Aloe Vera die Erste-Hilfe-Pflanze schlechthin. In
Europa ist die Aloe Vera hauptsächlich als hautpflegendes, wundheilendes und
feuchtigkeitsspendendes Mittel in kosmetischen Produkten bekannt. Aloe Vera Saft ist
hier erst seit Mitte der 90er Jahre im Handel.
INHALTSSTOFFE:
Bisher wurden mehr als 270 Wirkstoffe nachgewiesen. Neben wertvollen Vitaminen,
Mineralstoffen und Spurenelementen sind es vor allem Aminosäuren und
Anthraquione, die mit dem Acemannan (ein langkettiges Polysaccharid, das im Gel der
Blätter eingelagert ist) für die heilkräftige Wirkung der Pflanze verantwortlich sind.
WIRKUNG:
abführend, menstruationsfördernd, hustenstillend, entzündungshemmend, keimtötend,
blut- und schmerzstillend, beruhigend, wundheilend, fiebersenkend, juckreizstillend.
ANWENDUNGEN:
Darmträgheit, Hautausschläge, Brand- und Schnittwunden, Hautkrankheiten,
Sonnenbrand, Asthma, Bluthochdruck, Cholesterinsenkung, Insektenstichen,
Zahnfleischentzündung, Magengeschwür, Fieber und viele mehr.
http://found.at/aloevera/abc.asp
Inventarnummer: 2523
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