Merit-Order - Preisbildung an der Strombörse - 1. Juli 2011 Inhalt Was ist Merit-Order? • Exkurs: neoklassische Theorie zur Preisbildung Preisbildung am Day-Ahead Spotmarkt Produktionskapazitäten im Strommarkt Vergleich berechnete Merit-Order mit Börsenpreis Der Merit-Order-Effekt Seite 2 Was ist Merit-Order? Merit-Order : Mechanismus zur Preisbildung am an der Börse EEX (european energy exchange) die Abfolge der Kraftwerkskapazitäten nach steigenden Kosten einer produzierten Arbeit (MWh) führt zu preisgebundener Einsatzplanung der Kraftwerksbetreiber im liberalisierten Markt Exkurs: neoklassische Theorie: Preise am Markt durch Schnittpunkt von Nachfrage und Angebot gebildet Exkurs: Strombörse Handelsvolumen in 2008: 25 % des dt. Stromvberbrauchs, Rest über bilaterate Verträge jedoch Börsenpreis als Referenz Day-Ahead Spotmarkt: Mengen werden Stundenweise ein Tag im Voraus gehandelt Terminmarkt (Phelix Futures, Phelix = Physical Electrixity Index): Terminkontrakte für den aktuellen Monat bis zu sechs Jahren Seite 3 Exkurs: neoklassische Theorie zur Preisbildung € Marktpreis des Gutes Marktpreis ergibt sich, wenn Nachfragepreis = Angebotspreis Seite 4 Was ist Merit-Order? (2/2) Merit-Order : die Abfolge der Kraftwerkskapazitäten nach aufsteigenden Kosten einer produzierten Arbeit (MWh) Mechanismus zur Preisbildung am an der Börse EEX (european energy exchange) führt zu preisgebundener Einsatzplanung bei Kraftwerksbetreibern im liberalisierten Markt Exkurs: neoklassische Theorie: Preise am Markt durch Schnittpunkt von Nachfrage und Angebot gebildet Exkurs: Strombörse Handelsvolumen in 2008: 25 % des dt. Stromvberbrauchs, Rest über bilaterate Verträge jedoch Börsenpreis als Referenz Day-Ahead Spotmarkt: Mengen werden Stundenweise ein Tag im Voraus gehandelt Terminmarkt (Phelix Futures, Phelix = Physical Electrixity Index): Terminkontrakte für den aktuellen Monat bis zu sechs Jahren Seite 5 Preisbildung am Day-Ahead Spotmarkt Kaufangebote und Verkaufsangebote für jede Stunde des Folgetages Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve bestimmt den Preis für alle Marktteilnehmer um größtmögliche Menge abzusetzen bieten die Erzeuger bieten zum Betrag der Grenzkosten (zusätzliche Kosten einer MWh) an Grenzkosten enthalten: Brennstoffpreise und Wirkungsgrad Preise für CO2-Zertifikate und Emmisionsfaktor Variable Kosten Seite 6 Produktionskapazitäten im Strommarkt Quelle: Forschungsstelle für Energiewirtschaft e. V. (FfE) 2010 Seite 7 Vergleich berechnete Merit-Order mit Börsenpreis 2008 Bei geringer Last real niedrigere Preise (Verkauf der Grundlast unter den Grenzkosten) Bei höherer Last real höhere Preise (Spitzenlast ist preisbestimmend) Seite 8 Der Merit-Order-Effekt (1/5) Verordnung zur Weiterentwicklung des bundesweiten Ausgleichsmechanismus AusglMechAV 17. Juli 2009 verpflichtet Übertragungsnetzbetreiber (zukünftig auch Dritte) den EEG-Strom über die Börse zu vermarkten Dadurch wird die Last (Nachfrage) verringert Der Marktpreis für Strom sinkt Seite 9 Der Merit-Order-Effekt (2/5) €/MWh MWh EEG Strom Nachfrage GW Seite 10 €/MWh MWh Der Merit-Order-Effekt (3/5) Nachfrage GW Seite 11 €/MWh MWh Der Merit-Order-Effekt (4/5) Verringerung der Deckungsbeiträge konventioneller Kraftwerke Nachfrage GW Seite 12 Der Merit-Oder-Effekt (5/4) Merit-Order-Effekt ist ein kurzfristiger Preiseffekt auf Basis der Grenzkostenbetrachtung und führt nicht zwangsläufig zu geringeren Strompreisen, denn: denn: (hohe) Investitionskosten für Erneuerbare Energien nicht berücksichtigt wahre Stromgestehungskosten der konventionellen Kraftwerke (Stichwort: Endlagerung und Umweltfolgekosten) nicht/nur unzureichend berücksichtigt jedoch langfristige Effekte: Veränderung des Kraftwerksparks konventioneller Kraftwerke (mehr Flexibilität) Systemkonflikt: Atomkraft (unflexibel) und Erneuerbare-Energien (fluktuierend) Fazit: EEG-Strom verringert zeitweise die Nachfrage für konventionell erzeugten Strom Betreiber konventioneller Kraftwerke besitzen einen ökonomischen Anreiz gegen den Einspeisevorrang für EEG-Strom zu wirken Einspeisevorrang für EEG führt über Merit-Order-Effekt zum langfristigen Umbau (Flexibilisierung)der Kraftwerksparks Seite 13