Studiengang: PT/LOT Analysis IV Semester: WS 10/11 Serie 4 Thema: Partielle DGL,Besselfunktion, mehrdimensionale Fouriertransformation 1. Aufgabe Wir betrachten die Funktion Φ (x, y) = ln (|~r − ~r0 |) , wobei ~r und ~r0 die Ortsvektoren zu den Punkten P (x, y) und P0 (x0 , y0 ) der Ebene bezeichnen. Zeigen Sie △Φ = 0, für ~r 6= ~r0 2. Aufgabe Zeigen Sie, dass der zweidimensionale Laplace-Operator ∆ = ist. ∂2 ∂2 + rotationsinvariant ∂x2 ∂y 2 Bemerkung: Eine Drehung (Rotation) des Koordinatensystems in der Ebene um den Winkel ϕ wird durch ! ! ! x cos (ϕ) − sin (ϕ) u = y sin (ϕ) cos (ϕ) v beschrieben. Es ist also ∂2Φ ∂2Φ ∂2Φ ∂2Φ + = + , zu zeigen.,wobei Φ (u, v) = Φ (x (u, v) , y (u, v)) ∂x2 ∂y 2 ∂u2 ∂v 2 3. Aufgabe Wir betrachten eine Flüssigkeit (z.B. Wasser), die mit konstanter Geschwindigkeit c durch eine horizontale Röhre fließt. Bezeichne u (x, t) die Konzentration einer mitgeführten Substanz (z.B. Schadstoff) am Ort x zum Zeitpunkt t. Vernachlässigt man die Diffusion, kann man annehmen, daß auch diese Substanz mit der Geschwindigkeit c transportiert wird. Demnach gilt für die Konzentration: u (x, t) = u (x + c∆t, t + ∆t) Zeigen Sie, daß u (x, t) die Differentialgleichung c· ∂u ∂u (x, t) + (x, t) = 0 ∂x ∂t erfüllt. 4. Aufgabe Wir betrachten das Rand-Anfangswertproblem für die Wellengleichung: utt = c2 uxx 0≤x<∞ AB : u (x, 0) = ϕ (x) RB : u (0, t) = 0 ut (x, 0) = ψ (x) Lösen Sie das Problem unter Verwendung Reflektionsmethode, d.h. Sie setzen die Funktionen ϕ (x) und ψ (x) auf der reelle x-Achse ungerade fort und bestimmen die zugehörige d’Alembertsche Lösung. der Wellengleichung. Die gesuchte Lösung ergibt sich dann durch Einschränkung auf 0 ≤ x < ∞ 1 5. Aufgabe Zeigen Sie, dass die Wellengleichung folgende Invarianzeigenschaft hat: a) Jede Translation u (x − x0 , t) mit festem x0 ist Lösung, wenn u (x, t) Lösung ist ∂u b) Jede Ableitung, etwa , einer Lösung ist wieder Lösung. dx c) Jede Streckung u (ax, at) einer Lösung ist wieder Lösung 6. Aufgabe Lösen Sie Laplace-Gleichung ∆u = 0 in einer sphärischen Schale 0 < R0 < r < R1 unter den Randbedingungen u (~x) = A für |~x| = R0 und u (~x) = B für |~x| = R1 7. Aufgabe Die Funktion u (r, t) beschreibe eine sphärische Welle, d.h. sie erfüllt die dreidimensionalen Wellengleichung utt = c2 △u, und ist nur vom Abstand r zum Ursprung und der Zeit t abhängig. In Kugelkoordinaten nimmt daher der Laplace-Operator eine besonders einfache Form an " 1 ∂ ∂u △u = 2 r2 r ∂r ∂r 1 ∂ ∂u + sin ϑ sin ϑ ∂ϑ ∂ϑ # 1 ∂2u 1 ∂ ∂u = 2 + r2 2 2 sin ϑ ∂ϕ r ∂r ∂r Die sphärische Wellegleichung hat somit die Form c2 ∂ ∂u utt = 2 r2 r ∂r ∂r a) Wir betrachten die Funktion v (r, t) = r · u (r, t) , Zeigen Sie, daß v die Gleichung vtt = c2 vrr erfüllt. b) Unter Verwendung der Lösung der Gleichung für v löse man die sphärische Wellengleichung. 8. Aufgabe Man zeige ν Jν (x) + Jν′ (x) = Jν−1 x 9. Aufgabe Zeigen Sie unter Verwendung von Aufgabe 8 a) b) [xν Jν (x)]′ = xν Jν−1 (x) ν ν 0 t Jν−1 (t) dt = x Jν (x) Rx 10. Aufgabe Man berechne lim x→0 J1 (x) x 11. Aufgabe Beugung an einer Rechteckblende: Seien x0 die Breite und y0 die Höhe einer Rechteckblende. Dann ist die Transmissionsfunktion ( 1 , |x| < x0 /2, |y| < y0 /2 t (x, y) = 0 , sonst 2 a) Bestimmen Sie Fouriertransformierte T (kx , ky ) von t (x, y) und stellen Sie das Ergebnis mittels der Spaltfunktion sinc(x) = b) Zur Berechnen der Beugungsmaxima, benötigt man die Extremwertstellen der Spaltfunktion sinc(x) Berechen Sie diese unter Verwendung des Newton Verfahrens sin x dar. x 12. Aufgabe Ein Schirm hat vier kreisförmige Löcher mit dem Radius r0 , die auf den Ecken eines Quadrates mit der Seitenlänge 2a liegen. Es gilt r0 < a/3. a) b) c) Berechnen Sie das Beugungsbild des Schirms. Im Zentrum des Quadrates wird ein 5. Loch mit dem gleichen Radius r0 gebohrt. Wie änder sich das Beugungsbild? Wie verändert sich das in Teil b) berechnete Beugungsbild, wenn man die Amplitude des Lichts, das durch die Löcher an den Ecken des Quadrates geht, um den Faktor 4 schwächt? 13. Aufgabe Berechnen Sie die Beugungsfigur einer ellipsenförmigen Öffnung in einem Schirm. Hinweis: Stellen Sie die Ellipse durch Streckung eines Kreises dar. 14. Aufgabe Berechnen Sie die zweidimensionale Fourier-Transformationder der Funktion circR (x1 , x2 ) = ( 1 , x21 + x22 ≤ R2 0 , sonst Hinweis: Vgl. Vorlesung, Beugung an der Kreisblende 15. Aufgabe Unter Verwendung des Ergebnisses aus Aufgabe 14 leite man die eindimenisionale FourierTransformation folgender Funktion her: ) √ J1 (ωR) R2 − x2 , |x| ≤ R πR2 · 0 , sonst ωR Hinweis. Wegen der Rotationssymmetrie kann ~k in Aufgabe 14 beliebig (also möglichst geschickt) gewählt werden. Lösungen: Aufgabe 4: u (x, t) = ( 1 2 1 2 [ϕ (ct + x) − ϕ (ct − x)] + [ϕ (x + ct) + ϕ (x − ct)] + Aufgabe 6: u (~x) = B + (A − B) 1 R ct+x 2c Rct−x ψ (ξ) dξ 1 x+ct 2c x−ct ψ (ξ) dξ R0 R1 − r wobei r = |~x| R1 − R0 r , 0 < x < ct , x > ct 1 Aufgabe 7: b) u (r, t) = [f (r − ct) + g (r + ct)],wobei f, g beliebige 2x differenzierbare Funkr tionen einer Variablen Aufgabe 10: 1 2 3 Aufgabe 11: a)T (kx , ky ) = x0 y0 sinc kx x20 sinc ky y20 b) Extremwerte von x0 = 0; x1 = 4, 49; x2 = 7, 73, x3 = 10, 90, · · · , xn ≈ (2n + 1) π/2 für n groß. 2J1 Aufgabe 13: TEll (kx , ky ) = πab förmigen Öffnung beschreibt. q (akx )2 + (bky )2 q (akx )2 + (bky )2 , wobei 2J1 (r0 k) cos akx cos aky , r0 k 2J1 (r0 k) b) T (kx , ky ) = 4πr02 [1 + 4 cos akx cos aky ] r0 k c) die ungradzahligen Maxima verschwinden. Aufgabe 12: a) T (kx , ky ) = 4πr02 Aufgabe 14: circR (x1 , x2 ) πR2 · 2J1 (kR) kR , mit 4 k = ~k 2 ξ a k = ~k + 2 η b = 1 die ellipsen-