Geschichte: Entdeckung von Teilchen

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Geschichte: Entdeckung von Teilchen
G
Elektron e-
G
– Thomson
N
G
1897
– Compton
Kathodenstrahlen
N
N
1911-1913
Streuversuche
– Bohr
N
Compton-Streuung
1913
G
Suche nach Yukawa-Meson
G
Myon µ– Anderson
Atommodell
N
Neutron n
– Chadwick
N
Reaktion
1932
9Be(α,n)12 C
G
Daraus Aufbau der gesamten
stabilen Materie
1937
kosmische Strahlung
Pion π
– Powell
N
G
1923
Proton p
– Rutherford
G
Photon γ
1947
kosmische Strahlung
Antiteilchen
G
Positron e+
– Anderson
G
1931
1955
Antineutron n
–
G
1956
G
G
Einige Teilchen sind ihre eigenen
Antiteilchen
–
–
–
–
Photon
neutrales Pion
...
nicht: Neutron
Zu jedem Teilchen gibt es ein
Antiteilchen
– gleiche Masse, Spin, ...
– entgegengesetzte Ladung,
magnetisches Dipolmoment,...
Antiproton p
–
G
G
Naturgesetze sind gleich für Teilchen
und Antiteilchen
Crossing-Symmetrie:
– Falls
A +B →C +D
möglich, dann sind (im Rahmen der
Energieerhaltung) auch
A +C → B + D
C +D → A +D
möglich
Neutrinos
G
β-Zerfall
– beobachtet:
G
A
Z
X → AZ +1 Y + e −
– neutral
– geringe Masse
– keine em oder starke WW
– Zwei-Körper-Zerfall:
N
N
Energie- und Impulserhaltung
fordert feste Energie
kontinuierliches Spektrum wird
beobachtet
Neutrinos
G
schwer nachzuweisen
– “fehlende Energie”
G
verschieden Sorten
G
Nachweis
– Drei-Körper-Zerfall
G
neues Teilchen:
G
Neutrino ν
n → p + e − + νe
– 50er Jahre
– Neutrinos aus Kernreaktor
– inverser β-Zerfall
νe + p → n + e +
Teilchenarten
G
G
Leptonen
– Teilchen mit halbzahligem Spin
(Fermionen)
– keine starke Wechselwirkung
– endliche Zahl
−
e+
e
νe
µ
−
νe
µ+
νµ
τ
−
ντ
νµ
τ+
ντ
Hadronen
– starke Wechselwirkung
– “Teilchenzoo”
G
Mesonen (ganzzahliger Spin)
π
G
K
η
φ
ρ ω
L
Baryonen (halbzahliger Spin)
p
n
Λ
Σ
Ξ
∆ L
Fundamentale Wechselwirkung
elektromagnetisch
schwach
stark
Reichweite
∞
≈10-18 m
≈10-15 m
Kopplungskonstante
α = 1/137
1.02·10-5
typischer
Wirkungsquerschnitt
10-2 mbarn
10-13 mbarn
10 mbarn
typische
Lebensdauer
≈10-20 s
≈10-8 s
≈10-23 s
α ≈ 1 (grosse r)
< 1 (kleine r)
Erhaltungssätze und Symmetrien
G
Noether-Theorem
– Jeder Symmetrie lässt sich ein
Erhaltungssatz zuordnen.
G
Eigendrehimpuls: Spin
– halbzahlig: Fermionen
N
anti-symmetrische Wellenfunktion
– ganzzahlig: Bosonen
G
bekannt:
N
symmetrische Wellenfunktion
– zeitl. Translation ⇔ Energie
– räuml. Translation ⇔ Impuls
– Rotation ⇔ Drehimpuls
G
mathematische Behandlung:
Gruppentheorie
– Skalar
– Vektor
– Spinor
N
S=0
S=1
S=1/2
nicht-klassische Eigenschaften
bei Rotation (Vorzeichenwechsel
der Wellenfunktion bei Rotation
um 360°)
System ununterscheidbarer Teilchen
G
Bosonen
– Wellenfunktion symmetrisch
gegen Vertauschung der
Teilchen
ψ 12 = ψ 21
G
Fermionen
– Wellenfunktion antisymmetrisch
gegen Vertauschung der beiden
Teilchen
N
Pauli-Prinzip
ψ 12 = −ψ 21
G
Separation: Bahn- und SpinWellenfunktion
– Bosonen: beide Teile
symmetrisch
– Fermionen:
N
N
Bahn symmetrisch, Spin
antisymmetrisch
Bahn antisymmetrisch, Spin
symmetrisch
– Symmetrie der BahnWellenfunktion
(−1)
L
– Symmetrie der SpinWellenfunktion
(−1)
J +1
Parität
G
G
“Spiegelsymmetrie”
G
– Eigenparität ist Konvention
– Teilchen und Antiteilchen haben
entgegengesetzte Parität
Parität der Bahn-Wellenfunktion
π = (−1)
L
G
Teilchen haben zusätzliche
Eigenparität
G
Bosonen
– definierte Eigenparität
– Teilchen und Antiteilchen haben
gleiche Parität
Fermionen
G
Nomenklatur
–
–
–
–
G
G
Skalar:
Pseudoskalar:
Vektor:
Axialvektor:
J=0, π=+1
J=0, π=-1
J=1, π=-1
J=1, π=+1
Parität ist erhalten in
elektromagnetischer und starker
Wechselwirkung
Paritätsverletzung in schwacher
Wechselwirkung
Flavor-Symmetrien
G
G
Isospin
– Nukleon
– Pion
I=1/2
I=1
– ∆
I=3/2
Seltsamkeit
– Beobachtung von “seltsamen”
Teilchen
N
N
– Isospin I ist in starker
Wechselwirkung erhalten
– Komponente I3 ist in starker und
elektromagnetischer
Wechselwirkung erhalten
Erzeugung durch starke
Wechselwirkung
Zerfall durch schwache
Wechselwirkung
– neue Quantenzahl: Seltsamkeit S
N
N
erhalten in starker und
elektromagnetischer
Wechselwirkung
verletzt in schwacher
Wechselwirkung
– K+
– K-
S=+1
S=-1
– Λ0
S=-1
Baryonenzahl
G
Lebensdauer des Protons
G
Baryonenzahl ist in jedem
physikalischen Prozess erhalten
G
Gell-Mann – Nishijima – Formel
τ > 1.6 ⋅ 1025 y
G
Warum stabil?
– neue Erhaltungsgröße
G
– Ladung eines Hadrons
Baryonenzahl B
– alle Baryonen
– alle Antibaryonen
– alle Mesonen
(und Leptonen)
B=+1
B=-1
B=0
1
Q = I 3 + (B + S )
2
Leptonenzahl
G
G
G
Leptonenzahl L
Elektronenzahl L e
– e -, µ-, τ-,νe, ...
L= +1
– e -, νe, ...
L e= +1
– e +, µ+, τ+,νe, ...
L= -1
– e +, νe, ...
L e= -1
– alle Hadronen
L= 0
– µ-, τ-,νµ, ...
L e= 0
Leptonenzahl ist immer erhalten!
– unterscheidet Leptonen und AntiLeptonen
– Was unterscheidet νe und ντ ?
N
weitere Quantenzahlen
G
G
Myonenzahl L µ
Tauzahl Lτ
Ladungskonjugation
G
Ladungskonjugation C
G
– Symmetrie zwischen Teilchen
und Antiteilchen
– C ändert Vorzeichen aller
“internen” Quantenzahlen
N
Eigenzustände
C γ = −1γ
C π 0 = +1π 0
Ladung, Baryonenzahl,
Seltsamkeit, Leptonenzahl,...
C ρ0 = −1 ρ0
– C ändert nicht
N
Masse, Energie, Impuls,
Drehimpuls
– Eigenwerte ±1
– Eigenzustände müssen ihre
eigenen Antiteilchen sein
G
G
C ist in starker und
elektromagnetischer
Wechselwirkung erhalten
C ist verletzt in schwacher
Wechselwirkung
Zeitinvarianz und CPT-Theorem
G
In fast allen Fällen, in denen P
verletzt ist, ist auch C verletzt, so
daß CP erhalten ist.
– CP “bessere” Erhaltungsgröße
– CP in seltenen Fällen auch
verletzt!
G
CPT-Theorem
– Die kombinierte Operation von
Ladungskonjugation, Parität und
Zeitumkehr ist eine exakte
Symmetrie jeder
Wechselwirkung.
– folgt aus allgemeinen Annahmen
N
N
N
Lorentz-Invarianz
Quantenmechanik
Wechselwirkung durch Felder
G
Zeitumkehr T
r
r
T ψ (r ,t ) = ψ (r , −t )
G
Wenn CP verletzt ist und CPT
erhalten, so muss auch T verletzt
sein.
Quarkmodell: Der achtfache Weg
G
G
Baryonen-Oktett
S=0
n
S = -1 Σ−
p
Σ0
K0
S = +1
S=0
Σ+
Λ0
Mesonen-Oktett
π−
K+
π0
π+
η
S = -1
S = -2
Ξ−
Ξ0
Q = -1
Q=0
Q = +1
K−
K0
Q = -1
Q=0
Q = +1
Quarkmodell: Der achtfache Weg
G
G
Baryonen-Dekuplett
S=0
S = -1
S = -2
S = -3
∆−
∆0
Σ∗−
∆+
Σ∗0
Ξ∗−
Vorhersage des
Ω-Baryons
∆++
Σ∗+
Ξ∗0
Ω
Q = -1
Q=0
Q = +1
Q = +2
Quark-Modell
G
G
Quarks sind Bestandteile der
Hadronen
– drei Arten (Flavours)
u
d
s
– SU(2):
u,d
– SU(3):
u,d,s
– Hadronen-Multipletts sind
Darstellungen der Gruppe
s
u
– Baryonen: 3 Quarks
– Antibaryonen: 3 Antiquarks
– Mesonen: 1 Quark + 1 Antiquark
Quark-Modell beschreibbar mit
Gruppentheorie
d
Quarkinhalte: pseudoskalare Mesonen
SU(3)
Oktett
SU(3)
Singulett
Meson
I
I3
S
Q
Quarks
π+
π0 SU(2)
1
+1
0
+1
ud
Masse
(MeV)
140
1
0
0
0
1/√2(dd-uu)
135
πK+
1
-1
0
-1
du
140
1/2
+1/2
+1
+1
us
494
K0
1/2
-1/2
+1
0
ds
498
K-
1/2
-1/2
-1
-1
su
494
K0
η
1/2
+1/2
-1
0
sd
498
0
0
0
0
1/√6(dd+uu-2 ss)
549
η′
0
0
0
0
1/√3(dd+uu+ ss)
958
Triplett
Quarkinhalte: Vektormesonen
SU(2)
Triplett
SU(2)
Singulett
Meson
I
I3
S
Q
Quarks
ρ+
1
1
+1
0
0
0
+1
0
ud
1/√2(dd-uu)
Masse
(MeV)
770
770
ρK*+
1
-1
0
-1
du
770
1/2
+1/2
-1
+1
us
892
K*0
K*-
1/2
1/2
-1/2
-1/2
-1
+1
0
-1
ds
su
896
892
K*0
ω
1/2
+1/2
+1
0
sd
896
0
0
0
0
1/√2(dd+uu)
783
φ
0
0
0
0
ss
1020
ρ0
Probleme des Quark-Modells
G
keine freien Quarks
G
– Confinement!
G
G
neue Quantenzahl:
– Farbe (Colour)
– drei Ausprägungen (Farben): r, g,
b
– alle natürlich auftretenden
Teilchen sind farblos
– Farbe ist die „Ladung“ der starken
Wechselwirkung
nur 3q oder qq Systeme
Fermionen-Statistik
– ∆++ hat total symmetrische
Wellenfunktion?
G
Theorie der starken
Wechselwirkung:
– Quantenchromodynamik
Tief-unelastische Streuung
G
G
Modifikationen des Streuwirkungsquerschnitts:
Form-Faktor
G
– inelastische Streuung an
Hadronen erklärt durch elastische
Streuung an Konstituenten
(Partonen)
– elastische Streuung
– Information über
(Ladungs-)Dichteverteilung
G
Strukturfunktionen
– inelastische Streuung
– Information über Konstituenten
Partonen-Modell
G
Partonen
– sind punktförmig
– haben Spin 1/2
– Quarks!
Strukturfunktionen
G
Wirkungsquerschnitt für
unelastische Streuung von
Elektronen:
d 2σ
4πα 2 E ′ 
2
2θ
2
2 θ
,
cos
,
sin
W
Q
ν
2
W
Q
ν
=
⋅
⋅
+
⋅
)
)
2(
1(
2
2

dQ dν
Q
E 
2
2 
mit :
G Strukturfunktionen
ν = E′ −E
W 2 = E X2 − p X2
Q2
x =
2Mν
2M ⋅W1(Q 2 , ν ) = F1(x ,Q 2 )
ν ⋅W2 (Q 2 , ν ) = F2 (x ,Q 2 )
Experimentelle Hinweise auf Quarks
G
G
Jets
– Hadronerzeugung in
e +e--Reaktionen
Anzahl der Farben N c
R (E ) ≡
σ (e +e − → Hadronen)
=
q
σ (e +e − → µ +µ − )
Nc ⋅
∑
Q i2
2M i < E
e+
e-
G
Charmonium
J / ψ = cc
q
– Bindungszustand beschrieben
durch nicht-relativistische
Quantenmechanik
Standardmodell
G
Materie besteht aus
G
– 6 Leptonen und 6 Antileptonen
– 6 Quarks und 6 Antiquarks
N
jeweils 3 Farben
G
– Austauschteilchen
N
N
N
G
– Vereinigung von em und
schwacher WW
– W und Z-Bosonen sehr schwer,
Photon masselos
Photon für em WW
W ± , Z0 für schwache WW
Gluon für starke WW
Fermionen (Leptonen und
Quarks) lassen sich in drei
Familien klassifizieren
Beobachtbare starke WW ist
Restwechselwirkung zwischen
farbneutralen Hadronen
Elektroschwache WW
G
Woher stammt Masse?
– Higgs-Mechanismus:
N
fordert neues Teilchen:
Higgs-Boson
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