Das Standardmodell der Elementarteilchenphysik

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Das Standardmodell der
Elementarteilchenphysik
1. Standardmodell um 1940 (10 a)
1. Elementarteilchen: n; p; e;; 2. Wechselwirkungen: Kernkraft, Elektromagnetismus, schwache Wechselwirkung
Eigenschaften der Elementarteilchen: 2 Hadronen, 2
Leptonen
X
Q=0
aber:
h;l
RHadron = 10;13cm
RLepton RHadron
und es gibt ein wirklich exotisches Teilchen, das ;.
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2. Elektromagnetische Wechselwirkung
Quantenelektrodynamik (QED) ist Quantenfeldtheorie
von Elektronen und Photonen. Erweitert auf andere
geladene Leptonen und Quarks. Zusammengefat in
den Feynman-Regeln. Die Feymanregeln enthalten die
Grundsatze der Quantenmechanik (Unscharferelation)
und der Quantenfeldtheorie (Erzeugung und Vernichtung von Teilchen. Beispiel e ! e.
γ
e-
2
a)
1
e-
γ
γ
e-
2
1
2
+
e
eγ
-
e
γ
b)
e-
c)
1
γ
Die beiden unteren Graphen werden zusammengefat.
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2
Weiteres Beispiel: e;+ ! e;+ Niedrigste Ordnung der Storungstheorie:
p’
k’
q
p
k
-
µ-
e
Beachte: Doppelnatur der Ladung: Erhaltungsgroe und Quelle eines Feldes. (Gruppe U(1))
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Beispiel fur Graphen hoherer Ordnung:
e
-
µ
+
µ
e
e
e
a)
e
e
e-
e-
+
+
e
e
µ
µ
b)
Der erste Graph modiziert die Amplitude nach
Renormierung von e gema
Tfi = e2(1 + e2f (q2))C;
wobei q2 das Quadrat des Vierimpulubertrags ist. Dies
lat sich auch so interpretieren, da die Ladung eine
Funktion von q2, dh. 1=r2 wird. Mit = e2=4 folgt
unter Mitnahme der Graphen hoherer Ordnung
(q 2 ) =
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(m2) :
(m2)
jq2j
1 ; 3 ln m2
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3. Die Kernkraft
Kernkraft ist kurzreichweitig und stark, R 1 fm
(Yukawa-Potential). Ladungsunabhangig? i.e. Vpp =
Vpn = Vnn? Nein, aber isoinvariant: p; n formen
Dublett des Isospins mit I = 1=2.
p ; Q = I + 1B
3
n
2
Ergebnis: Mp = Mn, Vpp = Vpn = Vnn fur I = 1, Potential fur I = 0 davon verschieden. Feldtheorie durch
Austausch massiver Teilchen. (Gruppe SU(2)) Isoinvarianz gilt auch mikroskopisch: Am Vertex Kopplung
an Isotriplett. 1
2
;m cr
g
V = 4r e h ; HW N I N 1 Caveat: Die Pionen sind nicht wirklich identisch mit den sog. Yukawa-
Teilchen
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4. Die schwache Wechselwirkung
Fermi formulierte eine erfolgreiche Theorie der schwachen Wechselwirkung, d.h. der Kernzerfalle wie
n ! pe;e.
Rate
E kin [m]
Der zugehorige Feynmangraph zeigt aber, da die
Theorie "exotisch\ ist. Die Kopplungskonstante wird
dimensionsbehaftet, GF = 1:166 10;5 GeV2.
p
e
n
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Ingredienzien des Standardmodells
1. Quarks und QCD
Entdeckung des Femto-Universums durch Nachweis der
Elektron-Quark-Streuung.
QCD: R > 1 fm: Konstituentenmodell der Hadronen
R < 1 fm: Quasifreie Quarks in den Hadronen
Quarks sind punktformige Fermionen wie die Leptonen,
einfachstes Konstituentenmodell wird also durch
jN i = jqqqi; ji = jqqi
realisiert. Folge Bq = 1=3 Um die Isospin-Symmetrie
der Kernphysik zu realisieren bilden jetzt u; d Quarks
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ein Isodublett.
u ; Q = 2 ; Q = ;1
u 3 d
d
3
Aber:
X
q;l
Q=0
gilt nur, falls jede quarkavor in drei Farben (color)
auftritt. Die Idee, da diese erhaltenen Farbladungen
wieder Quelle eines (Gluon)-Feldes sind, fuhrt zu Feynmanregeln der QCD. (Gruppe SU(3))
Diese garantieren das quark connement und asymptotic freedom.
q
a)
g
b)
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8
0.5
0.4
0.3
0.2
0.1
0.0
1
100
Q [GeV]
10
12
S = 23 ln (jq2j=2)
p 2
Q = jq j; = 200 MeV. Einbau der Kernphysik (Kernkraft) uber komplizierte Quark-GluonDiagramme moglich.
u
Neutron
d
d
Proton
u
d
u
d
d
u
d
Pion
u
u
d
Proton
u
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Neutron
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2. Quark- und Leptonfamilien
Die Entdeckung der strange particle in der Reaktion
;p ! K 0
lat sich durch Annahme eines zusatzlichen s-Quarks
verstehen. Es wurden insgesamt 4 neue Hadron bzw.
Quark avor gefunden. u; d-Schema wird erweitert
zum 3-Familien-Schema
u ; c ; t
d
s
b
Allerdings sind dies keine Dubletts des starken Isospins,
sondern des P
schwachen Isospins. Die Lepton-Hadron
Symmetrie ( q;l Q = 0) bleibt gewahrt!!
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e ; ; e
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3. Feldtheorie der schwachen Wechselwirkung
Es fallt auf, da beim -Zerfall immer eine La-
dungsanderung bei den Hadronen und Leptonen stattndet. (Reaktionen geladener Strome) Analogie zur
np-Streuung unter Austausch von durch Austausch
von W mit einer dimensionslosen Kopplung g.
Einbau der Quarks und Leptonen in Isodubletts des
schwachen Isospins. Dabei mu die Paritatsverletzung
berucksichtigt werden. Es gibt nur linkshandige Neutrinos. An der schwachen Wechselwirkung nehmen nur
linkschirale Teilchen teil. Fur m = 0 ist Helizitat
h = Jp
jpj
physikalisch aquivalent zur Chiralitat.
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Beispiele von Isodubletts fur Quarks und Leptonen:
u ; Q = I + 1 Y; Y = 1
3
d0 L
2
3
e ; Q = I + 1 Y; Y = ;1
3
e L
2
Y ist die schwache Hyperladung. Mit
d0 = cos C d + sin C s
werden auch die Zerfalle der K -Mesonen in Pionen
durch U bergange s $ u eingebaut. Isoinvariante Formulierung (wie in Kernphysik) verlangt Reaktionen ohne Ladungsanderung (Neutrale Strome) und Existenz
eine Tripletts W ; W 0. Elektroschwache Vereinheitlichung (?):
2
g
g = e ! M 2 = 8pGF ;
2
W
also MW = 37:3 GeV
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4. Das GSW Modell
Die W -Bosonen wurden gefunden. Aber: MW =
80:41 GeV. Es wurden auch Reaktionen neutraler
Strome gefunden.
e ! e
Die am besten untersuchte NC-Reaktion ist
e;e+ ! Z 0
mit MZ = 91:1882 0:0022 GeV, also Z 0 6= W 0!
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40
L3
σ [nb]
30
1990-92
1993
1994
1995
e+e- → Hadronen
Nν=
20
2
3
4
10
0
88
90
92
94
√s [GeV]
Glashow, Salam und Weinberg fanden die passende
Theorie. Einbau links- und rechtshandiger Fermionen in getrennte Darstellungen von SU (2)L U (1).
Beispiele:
u ; Y =1
d0 L
3
uR; Y = 43 ; dR; Y = ;32
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e ; Y = ;1
e L
eR; Y = ;2
Die rechtshandigen Fermionen haben I = 0. Die Austauschteilchen der GSW-Theorie sind das W -Triplett
und ein B -Boson. Im neutralen Sektor sind die beobachteten Bosonen Z 0 und mit diesen uber eine
Drehung verknupft
W 0 = Z 0 cos W + A sin W
B = ;Z 0 sin W + A cos W
Folgerung:
g sin W = e MW = 37:3= sin W
Das Standardmodell besteht in einer Multiplikation der
GSW-Theorie mit der QCD, SU (3)C SU (2)L U (1).
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5.Teilchenmassen und das Higgs-Boson
Die gerade skizzierte Theorie beschreibt Wirkungsquerschnitte, Zerfallsraten etc. mit hoher Prazision. Die
Feynman-Regeln enthalten auch Teilchenmassen, z.B.
s +1
(e; ! e;) = 2
ln
s
m2 2
2
Die SU (2)L U (1) Theorie kann aber konsistent nur
fur mi = 0 formuliert werden. Am einfachsten sieht
man das im Fall der Fermionen. Einordnung in getrennte Multipletts ist nur fur m = 0, also v = c lorentzinvariant. Ein uberholender Beobachter wurde rechts
und links vertauschen. Um die Massen zu berucksichtigen, wahlten GSW den sog. Higgs-Mechanismus. Ein
zusatzliches Feld, wird so eingebaut, da die Theorie
insgesamt SU (2)L U (1) invariant ist, der Grundzustand jedoch nicht. Anschaulich kommt die Masse
durch Wechselwirkung mit dem Higgsfeld zustande
(Yukawa-Wechselwirkung).
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Die GSW-Theorie bestimmt alle Eigenschaften des
Higgs-Bosons (Feynman-Regeln), nur die Masse nicht.
Higgs-Sektor ist nicht veriziert. Massenlimit vom
CERN: 115 GeV.
Die Frage nach dem Mechanismus der elektroschwachen Symmetriebrechung ist wohl das zentrale
Problem der derzeitigen Teilchenphysik.
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