Bauteile Kapitel 5 Elektrische und elektronische Bauteile 1. Anmerkung zu diesem Kapitel 2 2. Elektrische Spannungserzeugung im Kraftfahrzeug 3 3. Der elektrische Widerstand als Bauteil 4 4. Kondensator 7 5. Spulen 9 6. Relais 14 7. Reedschalter 15 8. Halbleiter 17 9. Transistor 26 10. Halbleiterbauelemente mit speziellen Eigenschaften 30 11. Operationsverstärker 33 12. Grundlegende logische Schaltungen 34 1 Bauteile 1. Kapitel 5 Anmerkungen zu diesem Kapitel Wie aus dem Inhaltsverzeichnis bereits zu entnehmen ist, wird hier ein recht umfangreiches Kapitel der Elektrotechnik angesprochen. Es soll bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass auf die Bauteile nur sehr kurz eingegangen wird. Wer zu diesem Thema intensiver einsteigen möchte, muss sich in die entsprechende Literatur einlesen. Dieses Kapitel orientiert sich ganz klar an der Verdrahtungsanleitung von Mitsubishi und zeigt nur die Bauteile, die in dieser vorkommen. Damit erhält man einen Überblick über die Bauteile und deren Schaltzeichen. Des weiteren werden zu einigen Bauteilen Beispiele aufgeführt und Hinweise gegeben. Benutzen Sie dieses Kapitel als Nachschlagewerk für die Bauteile im Zusammenhang mit der Verdrahtungsanleitung. 2 Bauteile 2. Kapitel 5 Elektrische Spannungserzeugung im Kraftfahrzeug In der Tabelle 1 werden die drei Möglichkeiten der Spannungserzeugung genannt und Bauteile als Beispiel angeführt. Tabelle 1 Ursache der Spannungserzeugung Bauteilbezeichnung 1. induktiv Generator (Lichtmaschine) G-Sensor (Bsp.: elektronisches Fahrwerk, ABS) Raddrehzahlsensor Hallgenerator (Bsp.: Kurbelwinkelsensor) 2. elektrochemisch Batterie Lambda-Sonde (Anschlüsse: PIN 1 und 3 Heizung, PIN 4 Signalleitung zur ECU, PIN 2 Masse) 3. mechanisch Klopfsensor 3 Symbol aus der Verdrahtungsanleitung Bauteile 3. Kapitel 5 Der elektrische Widerstand als Bauteil Widerstände sind Bauelemente mit einem bestimmten, für technische Anwendungen gewünschten Widerstandsverhalten. 3.1 Festwiderstände Festwiderstände sind ohmsche Widerstände mit festen, d. h. nicht einstellbaren Widerstandswerten. Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Festwiderstand Abbildung 1 Beispiel: Vorwiderstand 3.1.1 Verdrahtungsanleitung Vorwiderstand 4 Bauteile 3.2 Kapitel 5 Veränderliche Widerstände Diese Widerstände haben meistens drei Anschlüsse (Spannungsversorgung, Masse und Messanschluss). Die Widerstandsänderung erfolgt über die Stellgröße die gemessen werden soll. Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Veränderlicher Widerstand Abbildung 2 Beispiele: Stellwiderstände Drosselklappensensor (MPI) Motorpositionssensor (MPI) Drucksensor (ECS) Hinterer Drucksensor Abbildung 3 Beispiel aus der Verdrahtungsanleitung: Drosselklappensensor Masseanschluss Spannungsversorgung Messanschluss Anmerkung: Die Ausgangsspannung im Diagramm wird zwischen dem PIN 2 und 4 vom Drosselklappensensor oder dem PIN 64 und 72 der Motorsteuereinheit gemessen. 5 Bauteile 3.3 Kapitel 5 Heißleiter und Kaltleiterwiderstände Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Thermistor Thermistoren verändern ihren Widerstand unter dem Einfluss der Temperatur. Die Temperatur ist hier die Stellgröße. • Heißleiter ⇒ NTC-Widerstände (NTC = Negativer Temperaturkoeffizient) • Kaltleiter ⇒ PTC-Widerstände (PTC = Positiver Temperaturkoeffizient) Abbildung 4 Beispiel: Thermistor Kühlmitteltemperatursensor (NTC) Abbildung 5 Beispiel aus der Verdrahtungsanleitung: Kühlmitteltemperatursensor 6 Bauteile 4. Kapitel 5 Kondensator Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Kondensator Ein Kondensator speichert elektrische Energie im elektrischen Feld, das sich im Dielektrikum (Dielektrikum: isolierender Stoff) ausbildet. Die charakteristische Größe ist die Kapazität „C“. Ein Kondensator hat die Kapazität von 1 Farad (1 F), wenn er von der Ladung 1 As (Amperesekunde) um 1 V aufgeladen wird. Durch die isolierende Schicht gelangen keine Ladungsträger. Wird eine Spannungsquelle an den Kondensator angeschlossen, so ist an den jeweiligen Anschlüssen nach kurzer Zeit das gleiche Potential, wie am Plus- bzw. Minuspol der Batterie. Der Kondensator ist jetzt „aufgeladen“. Wird die Spannungsquelle entfernt und die beiden Enden des Kondensators verbunden, setzt der Entladevorgang ein. Dieser Vorgang ist abgeschlossen, wenn zwischen den beiden Anschlüssen das gleiche Potential vorhanden ist. (siehe auch Abbildung 6) Abbildung 6 Schema: ungeladener Kondensator Schema: Aufladevorgang Aufbau Abbildung 7 Beispiel: Wickelkondensator 7 Schema: Entladevorgang Bauteile Einsatz im Kraftfahrzeug: • • • • Kapitel 5 Entstörung Schutz gegen hohe Induktivspannung Verzögern von Schaltfunktionen Energiespeicher In der nachfolgenden Abbildung sehen Sie den Einsatz von zwei Kondensatoren. Einen im Rauschfilter, dieser dient der Entstörung. Einen weiteren neben dem Rauschfilter, dieser dient dem Schutz vor zu hohen Induktivspannungen. Abbildung 8 Beispiel: Einsatz von Kondensatoren 8 Bauteile 5. Kapitel 5 Spulen Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung MITSUBISHI) Spule Jede beliebige Leiteranordnung kann als Spule aufgefasst werden. Fließt Strom durch die Spule bildet sich ein elektromagnetisches Feld. Diese Umwandlung von Elektroenergie in Magnetfeldenergie spielt in der Kfz-Elektrik eine große Rolle. Auf dieser Grundlage arbeiten Anlasser, Generator, Zündspule, Relais und Regler. Abbildung 9 Stromdurchflossener Leiter im Magnetfeld Polfeld Leiterfeld Resultierendes Feld Umgekehrte Stromrichtung Pole und Stromrichtung vertauscht Ein stromdurchflossener Leiter wird im Magnetfeld abgelenkt. Die Richtung der Ablenkkraft hängt von der Richtung des Polfeldes und der Stromrichtung im Leiter (Leiterfeld) ab. 5.1 Motorprinzip Magnetfeld und stromdurchflossener Leiter erzeugen eine Bewegung. Abbildung 10 Magnetfeld und stromdurchflossener Leiter 9 Bauteile Kapitel 5 Eine stromdurchflossene Spule dreht sich im Magnetfeld. Die Drehrichtung hängt von der Stromflussrichtung in der Spule und von der Richtung des Magnetfeldes ab. Abbildung 11 Magnetfeld und Spule Abbildung 12 Stromwender Eine fortlaufende Drehung kann man erreichen, wenn man der Drehspule den Strom über einen Stromwender (Kommutator, früher Kollektor genannt) zuführt. Abbildung 13 Beispiele: Motorprinzip Schemabild Elektromotor Gleichstrommotor 10 Bauteile 5.2 Kapitel 5 Spannungserzeugung durch Induktion Die Bewegung eines Magnetfeldes induziert (=erzeugt) in einem Leiter bzw. in einer Spule eine Induktionsspannung. Die Stromflußrichtung hängt von der Bewegungsrichtung des Magnetfeldes ab. Abbildung 14 Induktion 5.2.1 Generatorprinzip ⇒ Das Magnetfeld und die Bewegung eines Leiters erzeugen eine Spannung. Abbildung 15 Generatorprinzip 11 Bauteile 5.2.2 Kapitel 5 Transformatorprinzip ⇒ In einer Spule wird eine Spannung induziert, wenn sich die Anzahl der von der Spule umfaßten Feldlinien ändern. Beispiel 1: Erzeugung einer Induktionsspannung durch die Verschiebung eines Elektromagneten Abbildung 16 Transformatorprinzip Bsp. 1 Beispiel 2: Erzeugung einer Induktionsspannung durch das Ein- und Ausschalten eines Elektromagneten Abbildung 17 Transformatorprinzip Bsp. 2 12 Bauteile Kapitel 5 Abbildung 18 Spannungs- und Stromverlauf Stromverlauf im induktiv gekoppelten Stromkreis Spannungsverlauf im induktiv gekoppelten Stromkreis (Anzeige des Voltmeters) Beim Öffnen eines Stromkreises wird in der Spule eine hohe Spannung erzeugt. Das verschwindende Magnetfeld induziert in der Spule selbst eine Spannung (Selbstinduktionsspannung). Abbildung 19 Zündspule Dieser Effekt wird z. Bsp. bei der Zündanlage ausgenutzt, um einen kräftigen Zündfunken zu erzeugen. 13 Bauteile 6. Kapitel 5 Relais Ein Relais ist ein Schalter, der durch einen Elektromagneten betätigt wird. Abbildung 20 Relais Ein kleiner Steuerstrom durch die Spule bewirkt, dass der Kontakt schließt. Abbildung 21 Relais mit Steuer- und Arbeitsstromkreis Ein kleiner Steuerstrom schaltet einen großen Laststrom. Parallel zu der Relaisspule kann eine Diode geschaltet sein. Diese dient zum Abbau der Induktionsspannung, welche beim Abschalten des Relais entsteht und zu einem Abrissfunken am Kontakt führen würde. Relais werden in der Verdrahtung im Ruhezustand dargestellt. Abbildung 22 Relaisarten Man unterscheidet: „Öffner“ „Schließer“ 14 Bauteile 7. Kapitel 5 Reedschalter Ein Reedschalter ist ein Kontaktschalter, der sich in einem Glasröhrchen befindet. Das Glasröhrchen ist mit Stickstoffgas gefüllt und die Kontakte sind vergoldet. Dies sorgt für eine einwandfreie Funktion des Reedschalters. Der Schalter wird immer über ein von außen wirksames Magnetfeld geschlossen. Abbildung 23 Reedschalter Abbildung 24 Beispiel 1: Thermoschalter Der Thermoferrit übernimmt die magnetischen Eigenschaften des Dauermagneten in Abhängigkeit von der Temperatur. Wird diese Temperatur unterschritten, „verliert“ der Thermoferrit die magnetischen Eigenschaften wieder. Abbildung 25 Beispiel 2: Füllstandsüberwachung 15 Bauteile Abbildung 26 Beispiel 3: Fahrgeschwindigkeitssensor Schaltschema: Signal: 16 Kapitel 5 Bauteile 8. Kapitel 5 Halbleiter Abbildung 27 Spezifischer Widerstand von Halbleitern Halbleiter sind feste Stoffe, deren spezifischer Widerstand zwischen dem von Metallen und dem von Isolierstoffen liegt. Der spezifische Widerstand (Kehrwert ist die elektrische Leitfähigkeit) von Halbleitern läßt sich durch stoffliche Zusätze verändern. Betrachtet man zum Beispiel reines Silizium, so sind die 4 Elektronen der äußeren Schale (siehe auch Kapitel 1, Atomaufbau) für die Kristallbindung „verbraucht“. Da die Leitfähigkeit von der Anzahl der freien Elektronen abhängig ist, so ist diese bei reinem Silizium sehr gering. Die Möglichkeit, durch Dotieren (Dotieren: kontrollierter Einbau von elektrisch wirksamen Fremdstoffen) den spezifischen Widerstand von Halbleitern definiert einstellen zu können, ist Grundlage der Halbleiterbauelemente von heute. Abbildung 28 Silizium mit Aluminium dotiert Silizium mit Aluminium dotiert 17 Bauteile 8.1 8.1.1 Kapitel 5 Halbleiterdioden Allgemein Bei Halbleiterdioden werden die Eigenschaften des pn-Übergangs genutzt. Abbildung 29 n- und p-Leiter n-leitend: Dotierung eines „Elektronenspenders“ (Phosphor) – Ladungsträger sind Elektronen p-leitend: Dotierung eines „Elektronenbinders“ (Aluminium) – Ladungsträger sind Defektelektronen (Löcher) Wie aus der Abbildung 29 zu erkennen ist, kommt es auch hier zur Elektronenwanderung vom Minus- zum Pluspol, wenn eine Spannung angelegt wird. Bei dem n-Leiter (Dotierung von Phosphor mit 5 Elektronen auf der äußeren Schale) bewegen sich die freien Elektronen in Richtung auf den Pluspol. Es fließt ein normaler Elektronenstrom, ähnlich wie in einem Metall. Einen Leitungsvorgang dieser Art nennt man Elektronenleitung oder n-Leitung. In einem p-Leiter sind es auch die Elektronen die sich bewegen. Hier wurde ein Fremdstoff eingebracht, wo auf der äußeren Schale ein Elektron weniger als bei Silizium vorhanden ist. Dadurch kommt es zum „Springen“ der Elektronen. Sie bewegen sich von Fehlstelle zu Fehlstelle oder von Loch zu Loch. Wird hier nun eine Spannung angelegt, findet ein gezieltes „Springen“ vom Minus- zum Pluspol statt. Da es nun einfacher ist die Bewegung der Fehlstellen (Löcher) zu beobachten, spricht man von Löcherwanderung. Verbindet man beide Stoffe, so entsteht der pn-Übergang. Unmittelbar in der Nähe der Verbindungsstelle springen die freien Elektronen des n-Leiters in die Löcher des pLeiters. Es handelt sich um die Sperrschicht, in der keine freien Elektronen vorhanden sind. Durch das Anlegen einer Spannung kann es zum Durchlassfall oder Sperrfall kommen (siehe auch Abbildung 30). 18 Bauteile Kapitel 5 Abbildung 30 pn-Übergang • pn-Übergang Diffundieren beweglicher Ladungsträger • Bildung einer Sperrschicht pn-Übergang mit äußerer Spannung Sperrfall - Durchlassfall Aufbau und Darstellung Den Pluspol einer Spannungsquelle an die Anode und den Minuspol an die Katode schaltet die Diode durch, in umgekehrter Anschlussrichtung sperrt die Diode. 19 Bauteile 8.1.2 Kapitel 5 Gleichrichterdioden Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Gleichrichterdiode Abbildung 31 Einsatz einer Gleichrichterdiode Schaltung Anwendung: Oszilloskopanzeige • • • Gleichrichten von Spannungen Auffangen von Spannungsspitzen als Schalter 20 Bauteile Abbildung 32 Beispiel: Einsatz von Gleichrichterdioden 21 Kapitel 5 Bauteile 8.1.3 Kapitel 5 Z-Diode Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Z-Diode Z-Dioden werden in Sperrrichtung betrieben. Es handelt sich um besonders dotierte SiDioden. Diese werden ab einer bestimmten Spannung in Sperrrichtung niederohmig. In Durchlassrichtung verhalten sie sich wie normale Silizium-Dioden. Anwendung: • • Stabilisierung von Gleichspannung Begrenzung von Gleichspannung Abbildung 33 Beispiel: Einsatz einer Z-Diode 22 Bauteile 8.2 Kapitel 5 Veränderbare Halbleiterwiderstände 8.2.1 Fotodiode Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Fotodiode Die Fotodiode ist eine in Sperrichtung betriebene Halbleiterdiode. Es fließt ein von der Beleuchtungsstärke und der Lichtwellenlänge abhängiger Strom. 8.2.2 Leuchtdiode (LED-Licht emittierende Diode) Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Leuchtdiode Abbildung 34 Leuchtdiode Leuchtdioden wandeln elektrische Energie in Lichtenergie um. Die Elektronen wandern von der n-Zone in die pZone. Dort kommt es zu häufigen Rekombinationen (Rekombination: Elektronen fallen mit Löchern zusammen). Bei jeder Rekombination wird Energie frei. Diese Energie wird in Form von Licht bestimmter Wellenlänge abgestrahlt. Abbildung 35 Kombination von Leucht- und Fotodiode Beispiel: Verwendung von Leuchtdioden und Fotodioden (MPI-Anlage: Kurbelwinkel- und Nockenwellensensor) Ausschnitt aus der Verdrahtungsanleitung 23 Bauteile 8.2.3 Kapitel 5 Fototransistor Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Fototransistor Fototransistoren sind spezielle Transistoren, bei denen Licht auf die Basis-KollektorSperrschicht fallen kann. Bei Lichteinfall schaltet der Transistor durch (siehe auch Abschnitt Transistor). Anwendung: Sie können überall dort eingesetzt werden, wo auch Fotodioden verwendet werden. Gegenüber Fotodioden haben sie unter sonst gleichen Bedingungen höhere Ausgangsspannungen. Abbildung 36 Kombination von Leuchtdiode und Fototransistor Beispiel: Lenkwinkelsensor (TCL) Ausschnitt aus der Verdrahtungsanleitung 24 Bauteile 8.3 Kapitel 5 Opto-Koppler Abbildung 37 Opto-Koppler Jeder Opto-Koppler besteht aus einem Lichtsender und einem Lichtempfänger. Als Lichtsender verwendet man vor allem Leuchtdioden. Als Lichtempfänger dienen Fotodioden oder Fototransistoren. Beispiel: siehe unter Leuchtdioden und Fototransistor 25 Bauteile 9. Kapitel 5 Transistor Transistoren können in bipolare und unipolare Transistoren unterteilt werden. Bipolare Transistoren arbeiten mit zwei unterschiedlich gepolten pn-Übergängen und unipolare Transistoren mit zwei gleichgepolten pn-Übergängen. Der folgende Abschnitt geht nur auf die bipolaren Transistoren ein. Abbildung 38 Transistorarten Transistor-Arten bipolare Transistoren npn-Transistor unipolare Transistoren pnp-Transistor Schaltzeichen Zonenfolge Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Transistor Die drei Anschlüsse des Transistors werden bezeichnet mit: • Basis (Diese Schicht war bei früheren Herstellungsverfahren die zuerst vorhandene Schicht.), • Emitter (emittere, lat. = aussenden, Von dieser Schicht werden die Ladungsträger ausgesendet.), • Kollektor (collecta, lat. = Sammlung, Diese Schicht hat die Aufgabe die Ladungsträger einzusammeln.). 26 Bauteile Kapitel 5 In der Abbildung 39 ist die Arbeitsweise eines npn-Transistors dargestellt. Die Funktion eines Transistors ist mit der eines Relais vergleichbar. Wie auch bei diesem ist bei einem Transistor ein Steuer- und ein Arbeitskreis vorhanden. Zum Steuerkreis gehören der Basis- und der Emitter-Anschluss. Der Emitter- und Kollektor-Anschluss bilden den Arbeitskreis. Die Steuerspannung ist je nach Transistor vorgegeben. Oft ist auch zu beobachten, dass im Steuerkreis ein Widerstand zur Strombegrenzung vorgeschaltet ist. Ähnlich ist es im Arbeitskreis. Der maximale Arbeitsstrom ist vorgegeben. Hier zeigen heutige Transistoren noch Nachteile gegenüber Relais. Diese werden durch eine geeignete Kühlung des Transistors und durch ständige Verbesserung der konstruktiven Eigenschaften immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Sollen Transistoren auf Funktion geprüft werden, so sind die Spannungs- und Stromgrenzen zu beachten. Oft ist in der praktischen Arbeit zu beobachten, dass Bauteile im Fahrzeug mit Batteriespannung angesteuert werden, um deren Funktion zu überprüfen. Ist nun der Kabelbaum noch angeschlossen und somit das Steuergerät, können sehr schnell Transistoren im Steuergerät zerstört werden. Deshalb sollte bei dieser Vorgehensweise klar sein, an welchem Anschluss die Spannung angelegt wird und welchen Weg der Strom „nimmt“. Abbildung 39 Beispiel: Arbeitsweise eines npn-Transistors als Schalter • Transistor sperrt Modellhafte Darstellung • Transistor schaltet durch Modellhafte Darstellung 27 Bauteile Kapitel 5 Aufgabenstellung: In der Abbildung 40 (siehe folgende Seite) ist der Zündkreis dargestellt. Markieren Sie den kompletten Steuer- und Arbeitskreis für den Leistungstransistor. Erklären Sie mit wenigen Stichpunkten das Ein- und Ausschalten des Leistungstransistors im Zusammenhang mit dem Transistor im Steuergerät. Welche Aufgabe hat der Widerstand im Steuergerät? ............................................................................................................................................ ............................................................................................................................................ ............................................................................................................................................ ............................................................................................................................................ ............................................................................................................................................ ............................................................................................................................................ ............................................................................................................................................ 28 Bauteile Abbildung 40 Beispiel: Verwendung des Transistors in Zündanlagen 29 Kapitel 5 Bauteile 10. 10.1 Kapitel 5 Halbleiterbauelemente mit speziellen Eigenschaften Hall-Geber Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Hall-Geber Schaltzeichen Allgemein Hall-Geber Funktion Abbildung 41 Funktion eines Hallelements 3 Homogene Elektronenströmung durch die leitfähige Platte eines Hallgenerators 4 Von einem äußeren Magnetfeld verursachte inhomogene Elektronenströmung (zwischen 3 und 4 – Hallspannung) Abbildung 42 Beispiel: Hallgeber als Sensor 1. 2. 3. 4. 30 Blende mit der Blendenbreite b Weichmagnetische Leitstücke Hall-IC Luftspalt Bauteile Abbildung 43 Beispiel: Verwendung des Hallgebers Funktionsdarstellung 31 Kapitel 5 Bauteile 10.2 Kapitel 5 Piezoelektrisches Element Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Piezoelektrisches Element Funktion Abbildung 44 Funktion eines Piezoelements Die Piezoscheibe erzeugt bei Druckwechsel eine elektrische Spannung. Eine Spannungsversorgung ist nicht notwendig. Die Spannung die am Piezoelement entsteht kann mittels eines Oszilloskop sichtbar gemacht werden. Abbildung 45 Beispiel: Verwendung eines Piezoelements im Klopfsensor Bauteil Schaltschema 32 Bauteile 11. Kapitel 5 Operationsverstärker Schaltzeichen (Verdrahtungsanleitung Mitsubishi) Operationsverstärker Der Operationsverstärker ist ein in integrierter Schaltung ausgeführtes Bauelement mit zwei Signaleingängen und einem Signalausgang. Der mit einem Minuszeichen gekennzeichnete Eingang wird invertierender Eingang (angelegte Spannung wird verstärkt und umgekehrt) und der mit einem Pluszeichen nicht invertierender Eingang (angelegte Spannung wird verstärkt und nicht umgekehrt) genannt. Beschaltungsmöglichkeiten Komparator Der Operationsverstärker kann auch im Differenzbetrieb arbeiten. Dazu werden an beide Eingänge des Operationsverstärkers gleichzeitig Spannungen angelegt. Beide Spannungen werden verstärkt. Da die am (-)Eingang liegende Spannung Un jedoch invertiert wird, also in ihrer Polung umgekehrt wird, erscheint am Ausgang die verstärkte Differenz beider Spannungen. 33 Bauteile 12. Kapitel 5 Grundlegende logische Schaltungen UND-Schaltung • in Kontakttechnik • in kontaktloser Technik Schaltzeichen Wahrheitstabelle A 0 0 1 1 B 0 1 0 1 Q 0 0 0 1 ODER-Schaltung • in Kontakttechnik • in kontaktloser Technik Schaltzeichen Wahrheitstabelle A 0 0 1 1 B 0 1 0 1 Q 0 1 1 1 NICHT-Schaltung • in kontaktloser Technik Schaltzeichen Wahrheitstabelle A 0 1 Q 1 0 NAND-Schaltung • in kontaktloser Technik Schaltzeichen Wahrheitstabelle A 0 0 1 1 B 0 1 0 1 Q 1 1 1 0 Bauteile Kapitel 5 NOR-Schaltung • in kontaktloser Technik Schaltzeichen Wahrheitstabelle A 0 0 1 1 35 B 0 1 0 1 Q 1 0 0 0