Forschungszentrum Karlsruhe Technik und Umwelt Institut für

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Forschungszentrum Karlsruhe
Technik und Umwelt
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Institut für Angewandte Informatik (IAI)
Modellierung und Simulation der Analysekammer eines IR-Gassensors
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Kurzbeschreibung:
Im Bereich der Gasspektroskopie sind derzeit Meßsysteme mit linearer Anordnung von Infrarotquelle und
Infrarotdetektor die auf dem Markt dominierende
Lösung. Der daraus resultierende lineare Strahlungsverlauf stellt jedoch eine wesentliche Begrenzung für die
Anwendung der Infrarotsensoren in der Gassensorik dar,
da die nachzuweisenden Gase eine gewisse Mindestabsorption im Infrarotbereich besitzen müssen, um die
Abmessung der Meßzellen beherrschbar zu machen.
Um den Strahllaufweg von IR-Quelle zum Detektor zu
vergrößern, müssen optische Reflektoren in den Strahlengang eingebracht werden. Neben der geometrischen Faltung des Systems sichern diese Reflektoren zusätzlich
noch die Strahlfokusierung.
Der optische Aufbau des Gassensors läßt sich beschreiben durch die drei Module:
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Abb. 1: Modell von IR-Quelle und Gasanalysekammer.
• IR-Quelle
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• Analysekammer
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• Detektor
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Die IR-Quelle besteht dabei wiederum aus den Bausteinen IR-Lämpchen und Lampenreflektor. Die IR-Quelle
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weist ein breitbandiges Strahlverhalten im Infrarotbe- x y
reich
auf. Der Reflektor hat zum einen die Aufgabe, die Strahldivergenz zu begrenzen, um nur einen definierten Lauf0
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wegbereich um eine mittlere Wegstrecke zuzulassen.
Abb. 2: Modell der Gasanalysekammer mit
Zum anderen wird durch die Strahlfokusierung eine hohe
Strahlberechnungen.
Leistungsdichte auf dem Detektor gewährleistet.
In der Analysekammer findet die charakteristische
Absorption durch das zu detektierende Gas statt. Um nun
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auch schwach absorbierende Gase detektieren zu können,
muß der Strahllaufweg durch die Analysekammer ver10
größert werden. Da dies ohne wesentliche Vergrößerung
der Ausmaße der Analysekammer vonstatten gehen soll,
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müssen einige Begrenzungsflächen der Kammer reflektiv z
beschichtet sein und fokusierende Aufgaben überneh10
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men.
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Dem Detektor ist ein optisches Filter vorangestellt, das
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auf die entsprechende Absorptionslinie des nachzuweiAbb. 3: y-z Schnitt durch die Analysekammer mit
senden Gases abgestimmt ist.
Strahlberechnungen
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Die Modellbildung des optischen Systems untergliedert sich in
• Modellierung der IR-Quelle
• Modellierung der Analysekammer
Messungen an Testsystemen ergaben, daß sich die Abstrahlcharakteristik der IR-Quelle fundamental von der
einer Punktquelle unterscheidet. Daraus ergibt sich, daß das Quellmodell das Abstrahlverhalten der Glühwendel nachbilden muß. Dies bedeutet, daß die Helixgeometrie der Glühwendel in das optische Modell übertragen werden muß (siehe Abb. 1). Dieses Modell wird dann anhand von Messungen der
Bestrahlungsstärkeverteilung des im Aufbau verwendeten IR-Lämpchens mit den realen Bedingungen abgeglichen.
Die strahlfokusierende Aufgabe der Begrenzungsflächen der Analysekammer führt dazu, daß das optische
Modell zum einen eine nicht-sequentielle Strahlverfolgung zulassen muß, zum anderen in einer vollen drei
dimensionalen Beschreibung vorliegen muß (Abb. 2).
Die beiden Teilmodelle werden in einem folgenden Schritt zu einem Gesamtmodell zusammengefügt.
Gewöhnliche kommerzielle optische Simulationswerkzeuge genügen diesen Anforderungen im allgemeinen
nicht, so daß die Modellierung in einer mathematischen Entwicklungsumgebung vorgenommen wird.
Die Parametrisierbarkeit dieses Gesamtmodells erlaubt die Anpassung des IR-Gassensors auf die Detektion
verschiedener Gase unterschiedlichen Absorptionsvermögens. Dies kann zum Beispiel durch eine Laufwegvergrößerung, hervorgerufen durch eine Erhöhung der Anzahl der Reflexionen innerhalb der Analysekammer,
für schwach-absorptive Gase geschehen.
Die Einsatzbereiche der vorgestellten IR-Gassensoren liegen zum einen in der Gebäudeüberwachung, hier
hauptsächlich in der Raumluftüberwachung, und zum anderen in der Umweltmeßtechnik. In diesen beiden
Bereichen wird für die kommenden Jahre durch die Übernahme von bereits jetzt in den USA geltenden Normen in den EU-Bereich mit einem nennenswerten Marktwachstum gerechnet. Durch die Einführung neu konzipierter Meßkammern und der damit verbundenen Möglichkeit der Detektion von Gasen mit geringerer
Infrarotabsorption ist eine Erweiterung der Anwendung bis hin zur Rauchgasmeßtechnik gegeben.
Kontakt
Ingo Sieber, Institut für Angewandte Informatik
Forschungszentrum Karlsruhe GmbH, Postfach 3640, D-76021 Karlsruhe
Institut für Angewandte Informatik, Tel.: 07247/82-5720, Fax:-2601
Literatur
I. Sieber, H. Eggert, H. Guth, K.-H. Suphan, Simulation and Modelling of the Analytical Chamber of an IR
Gas Sensor, to be presented at MICRO SYSTEM Technologies 2001, 27.-29.03.2001, Düsseldorf, Germany
I. Sieber, H. Eggert, H. Guth, K.-H. Suphan, Optical Modeling of the Analytical Chamber of an IR Gas
Sensor, to be presented at Design, Test, Integration and Packing of MEMS/MOEMS , 25.-27.04.2001,
Cannes, France
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