Mit Seife und warmem Wasser Magen‐Darm‐Keime bekämpfen Vorbeugend gegen die meisten Magen‐Darm‐Infektionen helfen nur gute Hygiene in der Küche und häufiges Händewaschen mit warmem Wasser und Seife. Viele Handdesinfektionen können die Keime nicht abtöten. Etwa 90% der Magen‐Darm‐Infektionen verursachen Noroviren, Rotaviren, Campylobacter und Salmonellen. Nur gegen Rotaviren gibt es eine Impfung. „Noroviren und Rotaviren sind sehr ansteckend, es reichen 10 bis 100 Erreger für eine Infektion. Die Viren können fäkal‐oral übertragen werden, d.h. wenn Menschen nach dem Toilettengang die Hände nicht gründlich waschen. Über von ihnen berührte Oberflächen, wie Türklinken, und von ihnen zubereitete infizierte Speisen kann der Erreger sich dann ausbreiten“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder‐ und Jugendärztin aus Weimar. Die Keime können sogar über feine Tröpfchen in der Luft (Aerosole) nach dem Erbrechen oder über eine Tröpfcheninfektion weiter übertragen werden. Noroviren sind die am verbreitesten Durchfallerreger in Deutschland. Kinder unter fünf Jahren haben ein höheres Risiko als ältere Kinder, aufgrund einer Norovirusinfektion im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Betroffene Kinder leiden u.a. unter Erbrechen, Durchfall, Fieber, Bauchkrämpfen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Flüssigkeitsverlust. „Erbrochenes oder Stuhl sollten Eltern rasch beseitigen und die Oberflächen z.B. mit einer Bleichlösung reinigen – etwa 1 Esslöffel Bleiche auf einen Liter Wasser, da dies eine sehr effektive Methode ist, um das Norovirus zu töten. Bettwäsche und Ähnliches sollten sie auf höchster Temperatur und möglichst lange in der Waschmaschine waschen und evtl. im Trockner trocknen. Vermeiden sollten Haushaltsmitglieder, die Bettwäsche oder Handtücher usw. auszuschütteln, da dies die Erreger auf Oberflächen weiter befördern kann. Wer krank ist, sollte kein Essen zubereiten und auch keine Speisen mit anderen teilen“, rät Dr. Niehaus. Auch wenn Erkrankte keine Symptome mehr zeigen, können sie noch Tage bis Wochen das Virus verbreiten. Deshalb sollten Kinder lernen, regelmäßig ihre Hände mit warmem Wasser und Seife zu waschen, insbesondere vor dem Essen, nach der Toilette und wenn sie nachhause kommen. Weitere aktuelle Informationen rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder‐ und Jugendärzte (BVKJ) unter www.kinderaerzte‐im‐ netz.de Quellen: Korioth, T.: Hows to survive dreaded stomach illness and prevent ist spread. AAP News Parent Plus 35, 4 (2014). http://aapnews.aappublications.org/content/35/4/26.6.full.pdf DOI: 10.1542/aapnews.2014354‐26e Ku, M.‐S. et al.: Clinical characteristics and outcome in Norovirus gastroenteritis. Indian J Pediatr. 2014 Apr 6. [Epub ahead of print] http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs12098‐014‐1419‐2 DOI: 10.1007/s12098‐014‐1419‐2 Epple, H.‐J.: Wenn Noroviren & Co. den Darm malträtieren. CME 9 (3), 7 (2012). DOI: 10.1007/s11298‐012‐1209‐y