Schaltungstechnik Lösungen zu den Übungen Prof. Dr. Siegl Im Buchteil sind im Kap. Übungen zahlreiche praktische Übungsaufgaben zu den wichtigen Hauptkapiteln enthalten. Nachfolgend finden sich die Lösungen zu den Übungsaufgaben. Im Vordergrund steht das Abschätzen von Eigenschaften vorgegebener Schaltungsbeispiele. Die Lösungen enthalten detaillierte Hinweise für die Abschätzanalyse. Die Abschätzanalyse ist bei der Schaltungsentwicklung für die Ermittlung der Eigenschaften von Schaltungen unverzichtbar. Bei Kenntnis der wesentlichen Eigenschaften von Schaltungen und deren Zustandekommen (welche Eigenschaft wird durch welche Schaltkreiselemente beeinflusst) ergeben sich Ansatzpunkte für mögliche Verbesserungen. Somit ist die Abschätzanalyse eine wichtige Basis für die Schaltungsentwicklung. Für die meisten Beispiele sind Experiment-Workspaces verfügbar, so dass darüberhinaus eine ausführliche Analyse mit dem Schaltkreissimulator PSpice möglich ist. Damit lassen sich die Abschätzergebnisse überprüfen. (c) Springer Verlag 1 Siegl: Schaltungstechnik Übung 1 Antwort 1: Design-Methode z.B. Schematic-Entry Setup Libraries Packages Workspace Bild L1.0 - 1: Prinzipielles "Environment" einer Design-Methode Setup: Voreinstellungen von Pfaden (u.a. Librarypfade), vom User-Interface (u.a. Fenstergestaltung, Font) und von Design-Parametern. Das Setup wird im *.ini File bzw. in der Registry definiert. Die Bearbeitung des *.ini File erfolgt mit einem Text-Editor. Festlegung von Library-Pfaden bei PSpiceA/D: Basis ist die Voreinstellung im *.ini File (üblicherweise im Systemverzeichnis) bzw. in der Registry. Libraries lassen sich nachregistrieren, u.a. Model Libraries im Menü zur Definition des "Simulation Profile", bzw. Symbol Libraries im Menü der "Place Part" Funktion von Capture. Ergebnisse von "objekterstellenden" Design-Methoden werden im "Workspace" eines Projekts abgelegt. Antwort 2: siehe Bild 2.1-27; Libraries: Symbol Libraries, Model Libraries, Part Libraries (Kaufteile; in Orcad-Lite: CIS), Package Libraries (Gehäuse), Footprint/Pad/Padstack Libraries (2D-Abbildungen von Gehäusen) u.a. Objekt-Bearbeitungswerkzeuge: Symbol Editor, Model Editor, Property Editor, Footprint/Pad/ Padstack Editor u.a. Design-Bearbeitungswerkzeuge: Design Manager, Design Entry (Schematic Entry bzw. Design Capture), Packager (Abbildung der logischen Instanzen in physikalische Instanzen), Place&Route Tool für Physical Design (Board Design), Manufacturing Data Processing Tool. Design-Analysewerkzeuge: Analog- und Mixed-A/D-Simulator z.B. mit PSpice-A/D, Logiksimulator, "Waveform-Analyzer". Antwort 3: Ein Design-Container bzw. Experiment-Workspace beinhaltet alle zu einer Designbeschreibung einer Baugruppe notwendigen Design-Objekte: u.a. designspezifische Symbole, designspezifische Modelle, Schematic, Layout, BOM, Manufacturing Daten. Alle zu einem Design gehörigen Objekte werden üblicherweise im Design-Workspace abgelegt. Antwort 4: ❑ Instanziieren von Symbolen ("Place Part"); ❑ Instanziieren von Parts (physikalische Instanziierung); ❑ "Place Wire": u.a. Netze zeichnen; (c) Springer Verlag 2 Siegl: Schaltungstechnik ❑ Editor-Funktionen: u.a. Selekt-Funktionen; Move, Delete, Flip/Rotate von selektierten Objekten; ❑ Property Editor: Definition von Properties an Instanzen und Netzen; Antwort 5: ❑ Erstellen eines Symbols für die neue Funktion; ❑ Ablage des Symbols im Workspace; ❑ Erstellung eines Schematic-Modells oder Subcircuit Modells und Zuordnung zum neuen Symbol (Festlegung der Referenz vom Symbol zum Modell); ❑ Das neue Symbol mit dem dahinterliegenden Modell kann wie jedes andere Symbol belie- big instanziiert werden. Antwort 6: ❑ Symbolgraphik mit Bodygraphik und Anschlusspins; ❑ Bodyproperties bzw. Body Attribute; ❑ Pinproperties bzw. Pin Attribute. Antwort 7: ❑ Body-Properties: Ref-Property, Model-Property (Implementation Attribute), Part-Property (Component Attribut), Package-Property, Footprint-Property; ❑ Pin-Property: Pin-Name, Pin-Type; Antwort 8: ❑ Netzsegmente; ❑ Endpunkte (Endpunkt: Vertex) von Netzsegmenten; Antwort 9: ❑ Design-Instanzen (instanziierte Symbole): Body und Pin; ❑ Netze: u.a. Vertex; ❑ Properties haben Eigner, Name und Wert; der Name muss einer Konvention gehorchen. ❑ Properties sind Attribute, die von nachgeordneten Werkzeugen verwendet werden; z.B. fin- det das System über das Model-Property (Implemenation Attribute) das Modell in einer registrierten Library. Prinzipiell gibt es identifizierende Attribute (u.a. Ref-Attribut), Attribute die Eigenschaften kennzeichnen (u.a. Value Attribut), Referenz-Attribute (u.a. Implementation Attribute, Footprint Attribut und Attribute für Check-Funktionen in nachgeordneten Werkzeugen. Antwort 10: ❑ Eigner selektieren; ❑ Property modify: Achtung Name muss der Konvention gehorchen, Wert kann geändert werden; Antwort 11: Text-Attribute werden nicht für nachgeordnete Werkzeuge vom Design-Viewpoint Generator ausgewertet. (c) Springer Verlag 3 Siegl: Schaltungstechnik Antwort 12: Die Mapping-Information beschreibt die Abbildung vom Symbol-Interface auf das Part/Package-Interface (Footprint) und enthält Information über ❑ Vertauschbarkeit von Pins; ❑ Vertauschbarkeit von Symbolen; Die Mapping-Information "hängt" am Part. In manchen Systemen ist die Mapping-Information in einem eigenen Mapping-Objekt definiert. Antwort 13: ❑ Primitiv-Modelle (Intrinsic-Modelle) ohne Parametersatz; ❑ Primitiv-Modelle (Intrinsic-Modelle) mit Parametersatz; ❑ Subcircuit-Modelle; ❑ Schematic-Modelle. Antwort 14: ❑ Das Model-Property (Implementation Attribut) muss mit dem Modell-Namen des Parametersatzes als Wert besetzt sein; ❑ Der Parametersatz mit dem Namen am Model-Property muss in einer Library enthalten sein, die registriert (dem System bekannt) ist. ❑ Die Registrierung einer Model-Library erfolgt über das *.ini File, über die nom.lib oder über <Libraries> im Menü zur Definition des Simulation Profile. Antwort 15: ❑ Das Template-Property legt fest, wie der Eintrag der Instanz in die Netzliste *.net erfolgt. Jede Instanz, die in die Netzliste werden soll, muss ein gültiges Template-Property aufweisen. Darüberhinaus kann der Eintrag von Attributen und deren Formatierung in die Netzliste über das Template Attribut gesteuert werden. ❑ Findet sich beispielsweise in der Schaltung ein Widerstand mit 1kΩ, so muss der Wert des Template-Properties lauten: R^@Refdes %1 %2 @Value; dabei sind 1 und 2 die Namen der Anschlusspins am Symbol; bei einem Transistor: Q^@Refdes %c %b %e @Model; c, b und e sind die Namen der Anschlusspins am Symbol. bei einem parametrisierbaren Subcircuit Modell mit Parametern RX, L1, L1, CP: X^@Refdes %a %b @Model PARAMS: RX=@RX L1=@L1 L2=@L2 CP=@CP; dabei sind a und b die Namen der Anschlusspins am Symbol. ❑ Sollen Vorbesetzungen für Parameterwerte berücksichtigt werden, so ist dies nach folgen- der Syntax zu berücksichtigen: V^@Refdes %+ %- ?DC/DC=@DC ?AC/AC=@AC; + und - sind die Namen der Anschlusspins am Symbol. (c) Springer Verlag 4 Siegl: Schaltungstechnik Antwort 16: Makromodelle sind Funktionsmodelle, im allgemeinen bestehend u.a. aus gesteuerten Quellen; Beispiel: Differenzstufe mit Stromquelle ersetzt durch GVALUE mit entsprechendem Funktionsausdruck. I x = ( 1mA ) ⁄ ( 1 ⁄ ( ( 1 + exp ( U 1 ⁄ ( 26mV ) ) ) ) – 1 ⁄ ( ( 1 + exp ( – U 1 ⁄ ( 26mV ) ) ) ) ) Ix U1 Bild L1.0 - 2: Makromodell für eine spannungsgesteuerte Stromquelle Antwort 17: ❑ Einführung eines neuen Symbols in einer Symbol-Library; Achtung auf Template-Property; das MODEL-Property (hier: Implementation Attribut) muss den Modell-Namen RHF als Wert aufweisen. Bild L1.0 - 3: Property Editor angewandt auf die neue Instanz; "Implementation Type" = PSpice Model (c) Springer Verlag 5 Siegl: Schaltungstechnik Bild L1.0 - 4: Symbol Editor angewandt auf die neue Instanz mit Pin Property a ❑ Einführung einer Subcircuit-Modellbeschreibung in einer Model Library; Achtung Pin- Bezeichner (a, b) müssen zum Symbol konsistent (Pin-Properties). *$ .SUBCKT RHF a b + params: RX=10k LSi=0 LS1=0 LS2=0 CP=0 RX 2 3 {RX} LSi 1 3 {LSi} LS1 a 1 {LS1} LS2 b 2 {LS2} CP 1 2 {CP} .ENDS RHF * Ersatzschaltung für HF-Widerstand *$ ❑ Beispielschaltung mit HF-Widerstand: Bild L1.0 - 5: Beispielschaltung mit neuem HF-Widerstand (c) Springer Verlag 6 Siegl: Schaltungstechnik Antwort 18: ❑ Einführung eines neuen Symbols in einer Symbol-Library; Bild L1.0 - 6: Symbol der neuen Instanz mit Property Editor; "Implementation Type" = Schematic View ❑ Einführung eines Schematic-Modells mit Interface-Symbolen; Achtung Pin-Bezeichner (+, -, out) müssen zum Symbol konsistent (Pin-Properties); Ablage unter dem am Symbol definierten Pfad. Bild L1.0 - 7: Schematic Modell für neu eingeführtes Symbol (c) Springer Verlag 7 Siegl: Schaltungstechnik Übung 2 Lösung Ü2.1: 1. Schritt: Netzwerkanalyse der Schaltung zur Bestimmung des gewünschten Ausdrucks. Hier sei nach der Übertragungsfunktion T = U2/U1 gefragt. C U1 R C U2 R Bild L2.1 - 1: Allpass Ergebnis der Netzwerkanalyse ist die Zielfunktion: 1 ⁄ ( jωC ) - – ------------------------------R T = ------------------------------R + 1 ⁄ ( jωC ) R + 1 ⁄ ( jωC ) 2. Schritt: Im zweiten Schritt muss der zu untersuchende Ausdruck normiert und in Primitivfaktoren zerlegt werden. 1 – jω ⁄ ω g jϕ T 1 – jωCR = ------------------------- = P1 ⋅ ( 1 ⁄ Q1 ) = T ⋅ e T = ----------------------1 + jω ⁄ ω g 1 + jωCR mit: ω g = 1 ⁄ ( RC ) Es ergibt sich für die Übertragungsfunktion ein Primitivfaktor im Zähler und Nenner jeweils vom Typ2. 3. Schritt: Bestimmung des asymptotischen Verhaltens der Primitivfaktoren. Grenzbetrachtung des Primitivfaktors z1: P1 : ω « ωg : ω » ωg : ω = ωg : P1 = 1 ; ϕ P1 = 0°; P1 = ω ⁄ ωg ; ϕ P1 = - 90°; P1 = 2; ϕ P1 = - 45°; Grenzbetrachtung des Primitivfaktors 1/Q1: 1 ⁄ Q1 : ω « ωg : 1 ⁄ Q1 = 1 ; ϕ 1 ⁄ Q = 0°; 1 ω » ωg : 1 ⁄ Q 1 = ω g ⁄ ω ; ϕ 1 ⁄ Q = - 90°; ω = ωg : 1 ⁄ Q 1 = 1 ⁄ 2 ; ϕ 1 ⁄ Q = - 45°; (c) Springer Verlag 1 1 8 Siegl: Schaltungstechnik T 10 0, 01 0, 1 1 1 10 100 f ⁄ fg 0, 1 ϕ f ⁄ fg - 90 - 180 Bild L2.1 - 2: Allpass: Ergebnis Lösung Ü2.2: Ergebnis der Übertragungsfunktion und Normierung der Übertragungsfunktion; der Zähler entspricht Primitivfaktor Typ2, der Nenner ebenfalls Primitivfaktor Typ2. 1 R 2 + -----------U2 jωC 1 ( 1 + jωC 1 R 2 ) P ------ = ------------------------------------- = ------------------------------------------------------= ---U1 1 ( 1 + j ( ωC 1 ( R 1 + R 2 ) ) ) Q R 1 + R 2 + -----------jωC 1 ωC 1 ( R 1 + R 2 ) = 1 1⁄ Q ωC 1 R 2 = 1 P Bild L2.2 - 1: Ergebnis (c) Springer Verlag 9 Siegl: Schaltungstechnik Lösung Ü2.3: Ergebnis der Übertragungsfunktion von Knoten 1 nach Knoten 3 und Normierung: jωC 1 R 1 U3 R1 ------ = ------------------------ = ---------------------------- ; 1 + jωC 1 R 1 U1 1 R 1 + -----------jωC 1 Ergebnis der Übertragungsfunktion von Knoten 3 nach Knoten 2 und Gesamtergebnis mit Normierung: 1 -----------jωC 2 U2 1 ------ = 1000 ------------------------- = 1000 ---------------------------- ; 1 1 + jωC U3 2 R2 R 2 + -----------jωC 2 P1 jωC 1 R 1 U2 1 ------ = 1000 --------------------------------- * ---------------------------- = 1000 ------------- ; 1 + jω ( C 1 R 1 ) 1 + jωC 2 R 2 Q1 Q2 U1 Das Gesamtergebnis besteht aus einem Zählerausdruck, zwei Nennerausdrücken und einer Konstanten. Der Zähler entspricht Primitivfaktor Typ1, die beiden Nenner Primitivfaktor Typ2. 90d 50d 0d -50d SEL>> -90d p(V(2)/V(1)) 1.0K 1 ⁄ Q2 P1 1 ⁄ Q1 100 ωC 1 R 1 = 1 10 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz ωC 2 R 2 = 1 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L2.3 - 1: Ergebnis Lösung Ü2.4: Für die Eingangsimpedanz erhält man für die Ersatzreihendarstellung: 1 1 + ------------------------1 1 + -----------1 - ; Z 11′ = ------------ = -----------1 – ---------------------- jωC 1 G 2 + jωC 2 jωC 1 jωC 2 jω ( C 2 R 2 ) 1 1 - ; mit ------------- ≈ 1 – X ⇒ 1 – ----------------------1+X jω ( C 2 R 2 ) (c) Springer Verlag 10 Siegl: Schaltungstechnik Die Ersatzreihendarstellung stellt sich wie folgt dar: C1 C2 1 1 1 Z 11′ = -----------+ ------------ + ------------------------2 ; C = ------------------- ; jωC 1 jωC 2 R 2 ( ωC 2 ) C1 + C2 1 R = ------------------------2 ; R 2 ( ωC 2 ) Um nun zur Ersatzparalleldarstellung zu kommen, muss der Ersatzleitwert ermittelt werden. C1 C2 1 1 Y 11′ = --------------------------------------------------- = jω ------------------- * ------------------------------------------------------- ; C1 + C2 C1 C1 + C2 1 1 ------------------+ -----------------------1 + j ------------------- * ----------------C 1 + C 2 ωC 2 R 2 jωC 1 C 2 R 2 ( ωC 2 ) 2 2 C1 C2 C1 1 Y 11′ = jω ------------------- + ------------------- ------ ; C1 + C2 C1 + C2 R2 C1 C2 C = ------------------- ; C1 + C2 C1 + C2 2 R = R 2 ⋅ ------------------- ; C1 Der Realteil der Ersatzparallelschaltung ergibt sich aus R2 multipliziert mit dem quadratischen Verhältnis der Kapazitäten. Es liegt eine Impedanztransformation vor, wenn die Bedingung 1 ⁄ ( ωC 2 R 2 ) « 1 erfüllt ist. Um den Realteil der Ersatzparallelschaltung zu bestimmen, muss die Eingangsspannung durch den Realteil des durch die Kapazität C1 fließenden Zweigstroms gebildet werden. Bei Erfüllung der angegebenen Bedingung stellt sich die ermittelte Impedanztransformation ein. 100m 10m 100u SEL>> 10u V(2)/V(1) 100G R 2 » 1 ⁄ ( jωC 2 ) 100M ≅ 100 ⋅ R 2 10K 10Hz 100Hz V(1)/R(I(C1)) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L2.4 - 1: Ergebnis Lösung Ü2.5: Die Spannung U1 ist proportional der Impedanz Z11’ an Knoten 1 bei Konstantstromspeisung: 1 Y 11′ = G + jωC + --------- ; jωL jωL --------Z 11′ P 1 R --------- = ---------------------------------------- = ----------------------------------------------- = ---- ; Q R R jωL 1 + jωCR + --------1 + --------- + ( jω ) 2 LC jωL R (c) Springer Verlag 11 Siegl: Schaltungstechnik Die Impedanz Z11’ besteht aus einem Primitivfaktor Typ1 im Zähler und einem Primitivfaktor Typ3 im Nenner. Die Eckfrequenz des Primitivfaktors Typ3 ergibt sich aus ( jω ) 2 LC = – 1 . Diese Eckfrequenz bestimmt die Resonanzfrequenz von 1MHz. Der Widerstand R besteht aus der Parallelschaltung von R1 und 4R2, wegen der Impedanztransformation von R2 über den kapazitiven Teiler. Damit ergibt sich ein Ersatzwiderstand R = 10kΩ. Bei der Resonanzfrequenz erhält man für Z11’/R den Wert 1. Bei 1mA Konstantstrom beträgt damit die Spannung bei der Resonanzfrequenz 10V. Der Kennwiderstand des Resonanzkreises liegt mit L ⁄ C = 100Ω so, dass man für die Güte Q0 = 100 erhält. 1 Mit ω o = ----------LC ist 1 L⁄C --L- = ------ --------------ωo R R ; Zk = L- ; Q = ---R- ; tan δ = 1 ⁄ Q ; --0 0 C Zk In normierter Darstellung ergibt sich für die Eingangsimpedanz: j ( ω ⁄ ω 0 ) ⋅ tan δ Z 11′ P -------- = ---------------------------------------------------------------------------------2- = ---- ; Z k = 100Ω ; Q R 1 + j ( ω ⁄ ω ) ⋅ tan δ + ( j ( ω ⁄ ω ) ) 0 tan δ = 0, 01; 0 100d 0d -100d p(V(1)) 10V 1.0V P 10mV 2 SEL>> 1.0mV 10KHz V(1) ω LC = 1 30KHz 100KHz 300KHz 1.0MHz 1⁄ Q 3.0MHz 10MHz 30MHz 100MHz Frequency Bild L2.5 - 1: Ergebnis Lösung Ü2.6: L 1 ⁄ C 1 = R erhält man: Mit R11 = R22 = R und U 1 – U L1 U L1 U L1 – U 2 - + ---------------------- ; --------------------- = ----------R jωL 1 R U2 U L1 – U 2 ( U 1 – U 2 ) ⋅ jωC 1 + --------------------- = ------ ; R R (c) Springer Verlag 12 Siegl: Schaltungstechnik j2ωL 1 + R U 1 + U 2 = U L1 ------------------------- jωL 1 jωL 1 ⁄ R ( U 1 – U 2 ) ⋅ jωC 1 R + ( U 1 + U 2 ) -------------------------------- = 2 ⋅ U 2 1 + j2ωL 1 ⁄ R Mit jω ( L 1 ⁄ R ) = jω ( C 1 R ) ergibt sich: U 1 { jω ( C 1 R ) + jω ( C 1 R ) ⋅ j2ωL 1 ⁄ R + jω ( C 1 R ) } = . U 2 { 2 + 4jωL 1 ⁄ R + jω ( C 1 R ) + jω ( C 1 R ) ⋅ j2ωL 1 ⁄ R – jωL 1 ⁄ R }; U 1 ⋅ jω ( C 1 R ) = U 2 ⋅ ( 1 + jω ( C 1 R ) ); jωC 1 R U 2 ⁄ U 1 = ------------------------------- ; 1 + jω ( C 1 R ) 75 50 Z 11' 25 SEL>> 0 V(1)/I(RG) 1.0 U2 ⁄ U1 10m 100u 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz 1.0GHz Frequency Bild L2.6 - 1: Ergebnis (c) Springer Verlag 13 Siegl: Schaltungstechnik Übung 3 Lösung Ü3.1: Ohne Signalleistung wird am Ausgang die Rauschleistung Pr,2 gemessen. P2 = P 20 = P r2 ; Ohne Signal Mit Signalleistung setzt sich die Ausgangsleistung aus der am Ausgang wirksamen Signalleistung PS,2 und der Rauschleistung Pr,2 zusammen. Damit ergibt sich: P S2 -------- = 5; P2 = 6P 20 = 6P r2 = P S2 + P r2 ⇒ P r2 Mit Signal Die verfügbare Rauschleistung und die verfügbare Signalleistung am Eingang erhält man aus: 2 P r1 = k ⋅ T ⋅ B = 0,008pW; P S1 ( U S0 ⁄ 2 ) = ---------------------- = 0,16pW; 2 ⋅ RG Damit bestimmt sich die Rauschzahl: P S1 ⁄ P r1 = 20 ------ = 4; ⇒ F = -------------------5 P S2 ⁄ P r2 Bei bekannter Rauschzahl erhält man die Grenzsignalleistung: P SGrenz = FkTB = 0,032pW; Lösung Aufgabe 3.1.1: Der Rechengang ist ähnlich wie bei der vorherigen Aufgabenstellung P2 = P 20 = P r2 ; Ohne Signal P S2 -------- = 1; = 2P 20 = 2P r2 = P S2 + P r2 ⇒ P2 P r2 Mit Signal P r1 = k ⋅ T ⋅ B = 0,004pW; P S1 = 0,04pW; P S1 ⁄ P r1 ⇒ F = -------------------= 10 ------ = 10; 1 P S2 ⁄ P r2 Lösung Ü3.2: Die Rauschanalyse ist eine Kleinsignalanalyse, demzufolge gilt das Superpositionsprinzip. Es sind vier unabhängige Quellen gegeben. Als erstes wird das Eingangssignal betrachtet. Aufgrund des Eingangswiderstandes des Verstärkers ergibt sich eine leichte Abschwächung mit nachfolgender Verstärkung. U2 = 90, 9mV; U r, R = 0 ,U r, v = 0 ,I r, v = 0 Als nächstes werden die drei Rauschquellen nacheinander betrachtet. Links ist der Wert der Rauschquelle im zugrundeliegenden Frequenzbereich aufgelistet, rechts der am Ausgang nach erfolgter Verstärkung wirkende Beitrag der jeweiligen Quelle. Der Rauschstrombeitrag ist über den wirksamen Ersatzparallelwiderstand der Quelle und des Eingangswiderstandes des Verstärkers in eine Ersatzspannung überzuführen, die dann verstärkt auf den Ausgang wirkt. (c) Springer Verlag 14 Siegl: Schaltungstechnik U r, R = 4kTBR = 4, 07µV; U r, 2 U r, v = B ⋅ ( U r, v ⁄ Hz ) = 1µV; U r, 2 I r, v = B ⋅ ( I r, v ⁄ Hz ) = 100pA; U r, 2 U 0 = 0 ,U r, v = 0 ,I r, v = 0 U 0 = 0 ,U r, R = 0 ,I r, v = 0 U 0 = 0 ,U r, R = 0 ,U r, v = 0 = 37µV; = 9, 09µV; = 90, 9µV; Die Gesamtrauschspannung ergibt sich aus der Summation der Quadratwerte der Einzelbeiträge: U r, 2 = U 2 r, 2 2 U 0 = 0 ,U r, v = 0 ,I r, v = 0 + U r, 2 U 0 = 0 ,U r, R = 0 ,I r, v = 0 +U 2 r, 2 U 0 = 0 ,U r, R = 0 ,U r, v = 0 U r, 2 = 98, 5µV; Das Signal-zu-Rauschverhältnis ist demnach: ( S ⁄ N ) 2 = 20 ⋅ log U 2 ⁄ U r, 2 = 59, 3dB; U r, R = 0 ,U r, v = 0 ,I r, v = 0 Lösung Ü3.3: Die Aufgabe ist mit PSpice zu lösen. 100u 1.0u 10n 100p 300Hz V(ONOISE) 1.0KHz 3.0KHz SQRT(s(V(ONOISE)*V(ONOISE))) 10KHz 30KHz 100KHz 300KHz 1.0MHz Frequency Bild L3.3 - 1: Lösung Aufgabe 3.4 Im Ergebnis mit PSpice ergibt sich eine Rauschspannung am Ausgang in der Größenordnung von ca. 50µV. Aufgrund des niederohmigeren Eingangswiderstandes Rid = 100kΩ - verglichen mit der vorhergehenden Aufgabenstellung - ist bei ansonsten vergleichbaren Daten die Rauschspannung nur etwa halb so groß. (c) Springer Verlag 15 Siegl: Schaltungstechnik Lösung Ü3.4: Die Rauschzahl zweier hintereinander geschalteter Verstärker bestimmt sich aus: F2 – 1 F ges = F 1 + --------------; v p1 Bei gegebenen Daten der Rauschzahl der beiden Verstärker und der Verstärkung des ersten Verstärkers erhält man folgende Zahlenwerte: Verstärker vp1 a b c d 10 20 100 200 F1 3 4 10 20 F1+(F2-1)/vp1 13 9 11 20.5 Demzufolge ist der günstigste Verstärker: Typ b. Damit erhält man eine minimale Gesamtrauschzahl. (c) Springer Verlag 16 Siegl: Schaltungstechnik Übung 4 Lösung Ü4.1: a) Das Makromodell für das reale DC-Verhalten des Linearverstärkers zeigt nachstehendes Bild. 1 IIB+ (+) U IO IIB U1 U11’ I IO ------2 rid 2 Uid v ug ⋅ U 1′ v ud ⋅ U id U1’ 1’ IIB- (-) IIB Bild L4.1 - 1: Makromodell für das reale DC-Verhalten des Linearverstärkers Dabei ist: UIO: Eingangsoffsetspannung, typisch ca. 10mV; IIB: Eingangsruhestrom, typisch ca. 100nA; IIO: Eingangsoffsetstrom, typisch ca. 20nA; rid: Differenzeingangswiderstand, typisch ca. einige 100kΩ; vud: Differenzverstärkung, typisch ca. 100.000; vug: Gleichtaktverstärkung, typisch ca. 1; b) Das Zustandekommen der Eingangsoffsetspannung und des Eingangsruhestroms zeigt ein Blick in die "innere" Schaltung eines Linearverstärkers. IIB- IIB+ U IO Bild L4.1 - 2: Ausschnitt aus der Eingangsstufe eines Linearverstärkers (c) Springer Verlag 17 Siegl: Schaltungstechnik Bei endlicher Stromverstärkung der Einganstransistoren der Eingangsstufe eines Linearverstärkers ergeben sich endliche Eingangsruheströme. Sind die Basis-Emitter-Diodenspannungen der Eingangstransistoren nicht exakt gleich, so ergibt sich eine Differenzeingangsspannung bzw. Eingangsoffsetspannung. c) Jeder Eingang benötigt normalerweise eine DC-Pfad gegen Masse, ansonsten kann der Eingangsruhestrom nicht fließen. Bei der gegebenen kapazitiven Beschaltung ist dies nicht der Fall. Lösung Ü4.2: a) Unter Berücksichtigung der gegebenen Parameter ergeben sich folgende Ströme und Spannungen am konkreten Beispiel. Es wird angenommen, dass die Eingangsoffsetspannung vom (+) Knoten zum (-) Knoten wirkt. R2 I R2 = 150nA I R1 = 325nA I IB – R1 1Meg = 175nA 1 100k U IO = 10mV R3 VK 1’ I IB + = 225nA + LV 2 U 2O = 182mV 100k UK = 0 Bild L4.2 - 1: Ströme und Spannungen am Beispiel Das Experiment bestätigt die Abschätzungen. Bild L4.2 - 2: DC-Lösung ohne Kompensationsspannung Allgemein gilt ohne UK: U 20 = U I0 ⋅ ( 1 + R 2 ⁄ R 1 ) + I IB – ⋅ R 2 – I IB + ⋅ R 3 ⋅ ( ( R 1 + R 2 ) ⁄ R 1 ); U 20 = ( – 10 )mV ⋅ ( 1 + 10 ) + 175nA ⋅ 1MegΩ – 225nA ⋅ 100kΩ ⋅ ( 1 + 10 ) = – 182, 5mV; (c) Springer Verlag 18 Siegl: Schaltungstechnik b) Mit der Kompensationsspannung UK erhält man: U 20 = U I0 ⋅ ( 1 + R 2 ⁄ R 1 ) + I IB – ⋅ R 2 – I IB + ⋅ R 3 ⋅ ( ( R 1 + R 2 ) ⁄ R 1 ) + U K ⋅ ( 1 + R 2 ⁄ R 1 ); Damit die Offsetspannung verschwindet muss UK = 16,6mV sein. Bild L4.2 - 3: DC-Lösung mit Kompensationsspannung b) Ruhestromkompensation ist gegeben bei R3 = R1||R2. Lösung Ü4.3: a) Solange der Linearverstärker nicht in die Begrenzung ausgesteuert wird, gilt der Überlagerungssatz. Die DC-Komponente wird mit 1 verstärkt. Die AC-Komponente weist eine Frequenz von 10kHz auf. In diesem Frequenzbereich beträgt die Verstärkung 10. Die endliche Bandbreite des Verstärkers macht sich noch nicht bemerkbar. Damit erhält man für den zeitlichen Momentanwert des Ausgangssignals nach Überlagerung der DC-Lösung mit der ACLösung das folgende Ergebnis. 3.2V 2.8V 2.4V 2.0V 1.6V 1.2V 0.8V 0s 50us 100us 150us 200us 250us 300us 350us 400us 450us 500us V(2) Time Bild L4.3 - 1: Überlagerung der DC-Lösung mit der AC-Lösung (c) Springer Verlag 19 Siegl: Schaltungstechnik Es ergibt sich: U 2 = 2V + 1V ⋅ sin ( ωt ); b) Ruhestromkompensation ist gegeben bei R2 = R3||R4. In diesem Fall bringt der allein wirkende Ruhestrom keinen Beitrag für die Ausgangsoffsetspannung. Lösung Ü4.4: a) Bei einer Versorgungsspannung von 0V und -5V muss das Potenzial der Ausgangsspannung bei -2,5V liegen, damit der Verstärker symmetrisch ausgesteuert werden kann. Hier ist der Zählpfeil der Ausgangsspannung so gewählt, dass am Ausgang +2,5V vorliegen müssen. Im Idealfall stellt die Zenerdiode eine Spannungsquelle mit sehr niederohmigem Innenwiderstand dar. Die Spannungsquelle der Zenerdiode ist eine unabhängige Quelle, die nach dem Überlagerungssatz so wie eine Eingangsspannung behandelt wird. Unter Vernachlässigung der inneren DC-Parameter des Verstärkers gilt unter Berücksichtigung des gegebenen Zählpfeilsystems: U 2 = – U 1 ⋅ R 2 ⁄ R 1 – ( U z – U B – ) ⋅ ( 1 + R 2 ⁄ R 1 ); U 2 = – ( 2, 5V ) ⋅ 5 – ( 2, 5V – 5V ) ⋅ 6 = 2, 5V; Die DC-Komponente der Eingangsspannung U1 muss 2,5V sein. Es ergibt sich eine gewollte Ausgangsoffsetspannung von 2,5V. Allgemein lässt sich feststellen, dass der Spannungsunterschied am + und - Eingang des Verstärkers im Arbeitspunkt gleich Null ist. Ohne Ansteuerung muss im Ruhezustand die +Eingangsspannung gleich der -Eingangsspannung gleich der gewünschten Ausgangsspannung sein. Es fließt dann über R1 und R2 kein Strom. Im nachstehende Bild sind die Knotenpotenziale und Zweigströme angegeben. Unter Vernachlässigung der Eingangsruheströme des Verstärkers findet man die getroffene Aussage bestätigt. Bild L4.4 - 1: DC-Lösung Als nächstes wird die DC-Übertragungkurve mittels DCSweep ermittelt. Die Verstärkung vom Eingang 1 zum Ausgang 2 ist gleich -5. An den (+) Eingang des Verstärkers muss eine Hilfsspannung (Potenzial -2,5V) angelegt werden. Im Idealfall wäre die Aussteuerbarkeit des Ver(c) Springer Verlag 20 Siegl: Schaltungstechnik stärkers bis 0V bzw. bis -5V gegeben. Im Experiment wurde ein reales Modell (LM324) zugrunde gelegt, womit die idealen Aussteuergrenzen nicht erreicht werden. Würde man die realen DC-Parameter des Verstärkers (Ruheströme, Eingangsoffsetspannung) berücksichtigen, so würde sich eine zusätzliche Verschiebung (Offset) von der idealen gewollten Offsetspannung von -2,5V ergeben. Unter Zugrundelegung des Überlagerungssatzes wirken dann 5 unabhängige Quellen auf den Verstärker ein: zwei äußere Quellen und drei innere Quellen. 0.0V -1.0V -2.0V U2 -3.0V -4.0V -5.0V -5.0V V(2) -4.5V -4.0V -3.5V -3.0V -2.5V -2.0V -1.5V -1.0V -0.5V 0V V_V1 Bild L4.4 - 2: DC-Übertragungskurve mit Aussteuergrenzen b) Ruhestromkompensation ist gegeben bei R3 = R1||R2. In diesem Fall bringt der allein wirkende Ruhestrom keinen Beitrag für die Ausgangsoffsetspannung. Lösung Ü4.5: a) Die Vorgehensweise ist dieselbe wie in der vorhergehenden Aufgabe. Ist U1 = 5V, so fließt wegen der Vorspannung am (+) Eingang des Linearverstärkers über R1 und R2 kein Strom. Die Ausgangsspannung ist dann gleich der Eingangsspannung gleich 5V. Der Spannungsabfall an RX ist vernachlässigbar, wenn der Ruhestrom hinreichend klein ist. b) Rechnerisch erhält man für das gegebene Zählpfeilsystem:: U 2 = – U 1 ⋅ R 2 ⁄ R 1 + U z ⋅ ( 1 + R 2 ⁄ R 1 ); U 2 = – 5V ⋅ 10 + 5V ⋅ 11 = 5V; Das folgende Bild zeigt das Ergebnis der DC-Analyse der gegebenen Schaltung. Anschließend ist im Bild die DC-Übertragungskurve nach DCSweep-Analyse dargestellt. Die maximale Aussteuerbarkeit ist durch die Versorgungsspannung +10V und 0V gegeben. Im realen Modell werden allerdings die Idealwerte nicht erreicht. (c) Springer Verlag 21 Siegl: Schaltungstechnik Bild L4.5 - 1: DC-Lösung 10V 8V 6V 4V 2V 0V 0V 1V 2V 3V 4V 5V 6V 7V 8V 9V 10V V(2) V_V1 Bild L4.5 - 2: DC-Übertragungskurve c) Ruhestromkompensation ist gegeben bei RX = R1||R2. In diesem Fall bringt der allein wirkende Ruhestrom keinen Beitrag für die Ausgangsoffsetspannung. (c) Springer Verlag 22 Siegl: Schaltungstechnik Übung 5 Lösung Ü5.1: a) Zunächst wird der Geradeausverstärker betrachtet: 1 5 v ud = 10 ⋅ ----------------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1MegHz ) Der Rückkopplungsfaktor ist k = 0,1. Der rückgekoppelte Verstärker weist damit eine Verstärkung mit 1/k = 10 und wesentlich größerer Bandbreite als der Geradeausverstärker auf: 1 v 21 = 10 ⋅ -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------4 ; 1 + ( ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1MegHz ) ) ⁄ 10 In dem Maße wie die Verstärkung des Geradeausverstärkers reduziert wird, erhöht sich die erste Eckfrequenz der Verstärkung, wenn die zweite Eckfrequenz noch nicht wirksam ist (hier gegeben). Die Verstärkung wird um 104 reduziert, also erhöht sich die erste Eckfrequenz um denselben Faktor. Das Simulationsergebnis bestätigt diese Überlegung. Die Bandbreite des rückgekoppelten Verstärkers liegt bei ca. 1MHz. Wenn |g| > 1 ist, nimmt der rückgekoppelte Verstärker die Eigenschaften des Geradeausverstärkers an. Wegen des hochohmigen Eingangswiderstands kann der Spannungsabfall an R1 vernachlässigt werden. 100K 10K U 2 ⁄ U id 100 g U 2 ⁄ U 1 = 10 = 1 ⁄ k U2 ⁄ U1 1.0 f = 1MHz 10m 1.0m 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz V(2)/(V(LV1.+)-V(LV1.-)) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.1 - 1: Verstärkung des Geradeausverstärkers und des rückgekoppelten Verstärkers (c) Springer Verlag 23 Siegl: Schaltungstechnik -0d ϕU2 ⁄ U1 -50d 90 ϕ U2 ⁄ Uid o -100d -150d -180d 10Hz 100Hz 1.0KHz p(V(2)/V(1)) p(V(2)/(V(LV1.+)-V(LV1.-))) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.1 - 2: Phasenverlauf des Geradeausverstärkers und des rückgekoppelten Verstärkers b) Der Eingangswiderstand ist unter Vernachlässigung von R1: I 1 = U id ⁄ Z id ; U 2 = U id ⋅ v ud ; U 2 = U 1 ⋅ v 21 ; U 1 ⁄ I 1 = Z id ⋅ v ud ⁄ v 21 ; (c) Springer Verlag 24 Siegl: Schaltungstechnik 1.0G 100kΩ ⋅ 10 4 100M U1 ⁄ I1 10M 1.0M r id = 100kΩ 100K 10K 10Hz V(1)/I(R1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.1 - 3: Eingangswiderstand des seriengegengekoppelten Verstärkers Lösung Ü5.2: a) Der Widerstand RX ist ein Hilfswiderstand zur Strommessung. Er hat keinen Einfluss auf das Schaltungsverhalten. Die Verstärkung U2/Ux ist: 1 v 2x = 1 ⋅ ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------3 ; 1 + ( ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1000Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1MegHz ) ) ⁄ 10 Bei 1MHz ist demnach: 1 1 1 v 2x = 1 ⋅ --------------------------------------------------------------------------3- = 1 ⋅ ---------------------------------- = 1 ⋅ --- ; 1 + j1 ⋅ ( 1 + j ) j 1 + ( ( 1 + j1000 ) ⋅ ( 1 + j ) ) ⁄ 10 der Betrag der Verstärkung gleich 1, die Phase -900. Bei 10MHz wird: 1 1 v 2x = 1 ⋅ ------------------------------------------------------------------------------------3 = 1 ⋅ ----------------------------- = ( – 1 ⁄ 100 ); 1 + j10 ⋅ j10 1 + ( ( 1 + j10000 ) ⋅ ( 1 + j )10 ) ⁄ 10 der Betrag der Verstärkung 1/100 und die Phase ist -1800. Das Simulationsergbnis bestätigt die getroffenen Abschätzungen. (c) Springer Verlag 25 Siegl: Schaltungstechnik -0d -100d ϕU2 ⁄ Ux -200d SEL>> -270d p(V(2)/V(X)) 1.0 U2 ⁄ Ux 10m 1.0m 100Hz V(2)/V(X) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.2 - 1: Verstärkung von U2/Ux nach Betrag und Phase Für den Widerstand Zx erhält man allgemein: Z x = Z id ⋅ v ud ⁄ v 2x ; Dabei ist Z id = 100kΩ || 1 ⁄ ( jω16pF ) . Ab 100kHz überwiegt der kapazitive Anteil. Damit wird Zid zunehmend niederohmiger. Unterhalb 100kHz ist Zid deutlich hochohmiger als R1. Die vorangestellte Betrachtung ergab, dass bis ca. 1MHz v2x = 1 ist; damit ist: Z x = Z id ⋅ 1000 ⁄ ( 1 + jf ⁄ 1kHz ) ; Bei 1MHz ist |Zid| nur noch ca. 10kΩ; die Verstärkung des Geradeausverstärkers ist v ud = 1 ⁄ j , die Verstärkung des rückgekoppelten Systems v 2x = 1 ⁄ j . Damit wird |Zid| nicht mehr hoch transformiert. Also stellt ab ca. 1MHz der Eingangswiderstand Zx eine nicht mehr zu vernachlässigende Belastung für R1 dar. Soll der Eingangswiderstand |Zx| deutlich hochohmiger sein als R1, so gilt dies bis ca. einige 100kHz. (c) Springer Verlag 26 Siegl: Schaltungstechnik 100M Zx 1.0M 10K 100 100Hz V(X)/I(RX) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.2 - 2: Eingangswiderstand Zx des rückgekoppelten Systems b) Unter der Voraussetzung, dass der Spannungsfolger Verstärkung 1 aufweist, erhält man für U2/U1 im Frequenzbereich bis einige 100kHz: U 2 ⁄ U 1 = ( U x ⁄ U 1 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U x ) ≈ ( U x ⁄ U 1 ); Dabei ist: jω ⋅ R1 ⋅ C1 U x ⁄ U 1 = -------------------------------------- ; 1 + jω ⋅ R1 ⋅ C1 Dies stellt einen Hochpass mit einer Eckfrequenz von 10kHz dar. Oberhalb der Eckfrequenz des Hochpasses wirkt die Kapazität C1 zunehmend als Kurzschluss. Ab ca. 1MHz geht das Hochpassverhalten verloren, da der Frequenzgang des Spannungsfolgers zunehmend das Verhalten beeinflusst. Das Simulationsergebnis bestätigt die getroffenen Abschätzungen. (c) Springer Verlag 27 Siegl: Schaltungstechnik 2.0 1.0 U2 ⁄ U1 100m 10m 1.0m 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.2 - 3: Betrag der Übertragungsfunktion der Schaltung Lösung Ü5.3: a) Die zweite Eckfrequenz des Geradeausverstärkers ist mit 100MHz so hoch, dass sie im betrachteten Frequenzbereich vernachlässigbar ist. Die Verstärkung U2/U3 ist: 1 v 23 = 10 ⋅ ------------------------------------ ; 1 + j ⋅ f ⁄ 1MHz In dem Maße wie sich die Verstärkung des rückgekoppelten Systems gegenüber dem Geradeausverstärker reduziert, erhöht sich die Bandbreite des rückgekoppelten Systems. Das Simulationsergebnis bestätigt diese Abschätzung. Bei tiefen Frequenzen ist der Widerstand Zx ca. 100MΩ; bei 1MHz ca. 100kΩ und damit im betrachteten Frequenzbereich vernachlässigbar. b) Unter der Voraussetzung, dass der Verstärkung eine Verstärkung von 10 aufweist, erhält man für U2/U1 im Frequenzbereich bis ca. 1MHz: U 2 ⁄ U 1 = ( U 3 ⁄ U 1 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U 3 ) ≈ U 3 ⁄ U 1 ⋅ 10 ; Dabei ist: jω ⋅ R1 ⋅ C1 U 3 ⁄ U 1 = -------------------------------------- ; 1 + jω ⋅ R1 ⋅ C1 Dies stellt einen Hochpass mit einer Eckfrequenz von 100kHz dar. Oberhalb der Eckfrequenz beträgt der Übertragungsfaktor 10. Ab ca. 1MHz macht sich die endliche Bandbreite des Verstärkers bemerkbar. (c) Springer Verlag 28 Siegl: Schaltungstechnik 10K U 2 ⁄ U id 100 U2 ⁄ U3 1.0 U2 ⁄ U1 10m 1.0m 10Hz V(2)/V(1) 100Hz V(2)/V(3) 1.0KHz V(2)/(V(3)-V(4)) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.3 - 1: Verstärkung des rückgekoppelten Systems, Verstärkung des Geradeausverstärkers und Übertragungsfunktion einschließlich Hochpass Lösung Ü5.4: Die zweite Eckfrequenz des Geradeausverstärkers ist mit 100MHz so hoch, dass sie im betrachteten Frequenzbereich vernachlässigbar ist. Die Verstärkung U2/U4 ist: 1 v 24 = 1 ⋅ ------------------------------------ ; 1 + j ⋅ f ⁄ 1MHz Der Widerstand R3 dient zur Ruhestromkompensation. Für das AC-Verhalten hat er keinen Einfluss. Allgemein ist: 1 U 2 ⁄ U 1 = ( U 4 ⁄ U 1 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U 4 ) = U 4 ⁄ U 1 ⋅ 1 ⋅ ------------------------------------ ; 1 + j ⋅ f ⁄ 1MHz Weiterhin gilt bei hochohmigem Eingangswiderstand des Verstärkers und C1 = C2 = C: R 1 + 1 ⁄ ( jωC ) 1 + jωC ⋅ R 1 = ------------------------------ ; U 3 ⁄ U 4 = ---------------------------------R1 jωC ⋅ R 1 Mit Bildung der Knotenpunktsgleichung an Knoten 3 erhält man: + jωC ⋅ R 1 1 + jωC ⋅ R U – U ⋅ 1----------------------------- ⋅ jωC = U 4 ⁄ R 1 + U 4 ⋅ -----------------------------1- – U 2 ⁄ R 2 ; 1 4 jωC ⋅ R 1 jωC ⋅ R 1 Im Frequenzbereich bis ca. 1MHz ist U2 = U4, also ist: + jωC ⋅ R 1 1 U – U ⋅ 1----------------------------- ⋅ jωC – U 2 ⁄ R 1 = U 2 ⋅ -------------------⁄R ; 1 2 jωC ⋅ R 1 jωC ⋅ R 1 2 Damit wird: 2 2 U 1 ⋅ ( jωC ) ⋅ R 1 ⋅ R 2 = U 2 ⋅ ( 1 + 2 ⋅ jωC ⋅ R 2 + jωC ⋅ R 1 ⋅ R 2 ) ; (c) Springer Verlag 29 Siegl: Schaltungstechnik also ist: 2 ( jωC ) ⋅ R 1 ⋅ R 2 -; U 2 ⁄ U 1 = ----------------------------------------------------------------------------2 1 + 2 ⋅ jωC ⋅ R 2 + jωC ⋅ R 1 ⋅ R 2 Mit R1 = R2 = R wird: 2 ( jωC ⋅ R ) U 2 ⁄ U 1 = -------------------------------------------------------------------2 ; 1 + 2 ⋅ jωC ⋅ R + ( jωC ⋅ R ) Der Zählerterm weist ein Hochpassverhalten von 40dB pro Dekade auf; bei zehnfacher Frequenz (1 Dekade) erhöht sich der Betrag um den Faktor 100. Die Eckfrequenz des Hochpasses liegt bei 1kHz. Oberhalb ca. 1MHz ist U2 = U4 nicht mehr gültig. 100K 10K U 2 ⁄ U id 100 U2 ⁄ U4 1.0 10m 1.0m 10Hz V(2)/V(4) 100Hz 1.0KHz V(2)/(V(4)-V(2)) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.4 - 1: Verstärkung des Geradeausverstärkers und des inneren rückgekoppelten Systems (c) Springer Verlag 30 Siegl: Schaltungstechnik 180d 100d ϕ U2 ⁄ U1 0d -100d SEL>> -180d p(V(2)/V(1)) 1.0 U2 ⁄ U1 10m 100u 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.4 - 2: Übertragungsverhalten der Gesamtschaltung nach Betrag und Phase Lösung Ü5.5: a) Die Photodiode wird in einem Arbeitspunkt in Sperrrichtung betrieben. Dabei stellt sie eine gesteuerte Stromquelle dar. Bei Ansteuerung mittels einer sich sinusförmig ändernden Lichtleistung erhält man einen sich sinusförmig ändernden Strom mit der AC-Amplitude von 10µA. Zu berücksichtigen ist die Sperrschichtkapazität CF von 16pF. Zx IF U id U2 Bild L5.5 - 1: AC-Ersatzschaltbild des Photoempfängers b) Der Eingangswiderstand Zx ergibt sich aus der Transimpedanzbeziehung 1 1 v 23 = 1000 ⋅ ------------------------------------- ; Z x = R 2 ⋅ ---------------- ; 1 + jf ⁄ ( 1MHz ) 1 + v 23 Im Frequenzbereich bis 1MHz beträgt der Eingangswiderstand Zx ca. 100Ω. Ab ca. 1MHz geht die Transimpedanzbeziehung wegen der Abnahme der Verstärkung zunehmend verloren; Zx wird hochohmiger. (c) Springer Verlag 31 Siegl: Schaltungstechnik 1.0M 100K 10K Zx 1.0K 100 10 10Hz V(3)/I(R2) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.5 - 2: Eingangswiderstand |Zx| c) Im mittleren und oberen Frequenzbereich stellt C1 einen Kurzschluss dar. Demzufolge fließt der Photostrom IF über Zx solange Zx niederohmig ist gegenüber R0 bzw. 1 ⁄ ( jωC F ) . Fließt der Photostrom über Zx, so bildet er über R2 und an R2 bei hinreichend großer Verstärkung die Ausgangsspannung. Unterhalb ca. 100Hz nimmt der kapazitive Widerstand 1 ⁄ ( jωC 1 ) zu, es fließt der Photostrom IF dann über den Widerstand R0, die Ausgangsspannung nimmt ab. Die Kapazität C1 verhindert bei tiefen Frequenzen den Stromfluss von IF über R2. Es ergibt sich eine untere Eckfrequenz. Für die Ausgangsspannung erhält man demzufolge im Frequenzbereich bis ca. 1MHz: jf ⁄ ( 100Hz ) U 2 = I F ⋅ R 2 ⋅ -------------------------------------- ; 1 + jf ⁄ ( 100Hz ) Im mittleren Frequenzbereich ist: U 2 = I F ⋅ R 2 = 1V ; Ab ca. 1MHz wird Zx zunehmend hochohmiger, so dass zunehmend mehr Strom über R0 fließt und damit die Ausgangsspannung abnimmt. Würde der Verstärker beliebig breitbandig sein, so ergibt sich breitbandig ein Zx von 100Ω. In diesem Fall würde sich dennoch aufgrund der Sperrschichtkapazität CF eine obere Eckfrequenz bei 100MHz ergeben. Der Photostrom fließt dann nicht mehr über Zx, sondern zunehmend über die Sperrschichtkapazität CF. Bei der Eckfrequenz wäre R 0 = 1 ⁄ ( ωC F ) . (c) Springer Verlag 32 Siegl: Schaltungstechnik 10V U2 1.0V 100mV 10mV 1.0mV 100uV 10Hz V(2) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.5 - 3: Ausgangsspannung des Photoempfängers Lösung Ü5.6: a) Für Zx gilt die Transimpedanzbeziehung: 1 1 Z x = R 2 ⋅ ---------------- ; v 23 = 1000 ⋅ ----------------------------------------- ; 1 + jf ⁄ ( 100kHz ) 1 + v 23 Dabei ist die zweite Eckfrequenz des Geradeausverstärkers vernachlässigt. Im Frequenzbereich bis ca. 100kHz beträgt damit der Eingangswiderstand Zx etwa 10Ω. 10K 1.0K Zx 100 10 1.0 10Hz V(3)/I(R2) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.6 - 1: Eingangswiderstand |Zx| (c) Springer Verlag 33 Siegl: Schaltungstechnik b) Der Eingangswiderstand |Zx| ist im Frequenzbereich bis ca. 100kHz so niederohmig, dass der Innenwiderstand des Geradeausverstärkers Zid vernachlässigt werden kann. Es ist dann bei genügend großer Verstärkung des Geradeausverstärkers näherungsweise: U 1 ⋅ jωC 1 = – U 2 ⋅ R 2 ; Damit ist U 2 ⁄ U 1 = – jωC 1 ⋅ R 2 ; Dies stellt die Übertragungsfunktion eines idealen Differenziators dar. Ab ca. 100kHz wirkt C1 nahezu als Kurzschluss, die Eingangsspannung U1 ist näherungsweise gleich Uid. Die Anordnung übernimmt damit die Eigenschaften des Geradeausverstärkers. Die Abschätzungen werden sehr gut durch das nachstehende Simulationsergebnis bestätigt. 180d ϕ U2 ⁄ Uid 0d ϕU2 ⁄ U1 -200d SEL>> -360d p(V(2)/V(V1:+)) p(V(2)/V(3)) 1.0K U 2 ⁄ U id 100 U2 ⁄ U1 1.0 100m 10Hz 100Hz V(2)/V(V1:+) V(2)/V(3) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.6 - 2: Übertragungsfunktion des Differenziators und Verstärkung des Geradeausverstärkers nach Betrag und Phase Lösung Ü5.7: Mit der Bedingung R4||R3 = R12 ist Ruhestromkompensation gegeben. Als erstes kann im Frequenzbereich bis ca. 1MHz festgestellt werden, dass U4 = U2/2 ist, da der Verstärker von Knoten 4 nach Knoten 2 Verstärkung 2 aufweist. Damit ist die Spannung an Knoten 5: 1 + jωRC U 5 = ( U 2 ⁄ 2 ) ⋅ ----------------------- ; jωRC Mit dieser Vorüberlegung erhält man für die Knotenpunktsgleichung an Knoten 3: + jωRC + jωRC U – ( U ⁄ 2 ) ⋅ 1---------------------- U – ( U ⁄ 2 ) ⋅ 1----------------------⋅ jω ( C ⁄ 2 ) + ⁄R = 1 2 2 2 jωRC jωRC 1 + jωRC U 2 ⁄ ( 2R ) + ( U 2 ⁄ 2 ) ⋅ ----------------------- ⋅ jω ( C ⁄ 2 ) ; jωRC Nach einer Umformung ergibt sich: jωRC – 1- ; U 1 ⋅ jωRC = U 2 ⋅ 2 + jωRC – ---------------------jωRC (c) Springer Verlag 34 Siegl: Schaltungstechnik In normierter Form wird schließlich daraus die gesuchte Übertragungsfunktion: 2 ( jωRC ) U 2 ⁄ U 1 = ---------------------------------------------------2- ; 1 + jωRC + ( jωRC ) Die Übertragungsfunktion stellt einen Hochpass dar. Wird die Frequenz um 1 Dekade erhöht (Faktor 10), so ergibt sich ein Anstieg der Ausgangsamplitude durch den Zählerausdruck um den Faktor 100 bzw. um 40dB. Oberhalb der Eckfrequenz gegeben durch die Bedin2 gung ( ωRC ) = 1 , ist U2/U1 = 1. Dies gilt allerdings nur solange, wie der Verstärker von Knoten 4 nach Knoten 2 Verstärkung 2 aufweist. Oberhalb ca. 1MHz geht diese Eigenschaft verloren. Der Hochpass nimmt die Eigenschaft des Verstärkers von Knoten 4 nach Knoten 2 an. Im Frequenzbereich ab ca. 100kHz stellen die Kapazitäten C10, C11 und C12 nahezu einen Kurzschluss dar, damit wird U1 = 2U4. 10 1.0 10m U2 ⁄ ( 2 ⋅ U4 ) U2 ⁄ U1 100u 10u 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz V(2)/(2*V(4)) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.7 - 1: Übertragungsfunktion der Anordnung mit |U2/(2U4)| Lösung Ü5.8: a) Vom +Eingang des Linearverstärkers müßte ein 1kΩ Widerstand gegen Masse eingefügt werden. Für das AC-Verhalten hat der Widerstand keinen Einfluss. (c) Springer Verlag 35 Siegl: Schaltungstechnik b) Zunächst wird die Schaltung betrachtet bei idealem Verstärker. 1 + ( jωRC ) U 2 ⋅ ---------------------------( jωRC ) U2 0 0 U1 U 2 ⁄ ( jωRC ) U2 Bild L5.8 - 1: Spannungsgrößen unter Berücksichtigung der Eigenschaften eines idealen Verstärkers Mit dieser Vorüberlegung erhält man für die Knotenpunktsgleichung an Knoten 3: U2 U2 1 + jωRC U – ------------- ⁄ ( R ⁄ 2 ) = -------------- ⁄ ( R ⁄ 2 ) + U 2 ⁄ R + U 2 ⋅ ----------------------- ⋅ jωC ; 1 jωRC jωRC jωRC Nach einer Umformung ergibt sich: 2 jωRC U 1 ⋅ ( jωRC ) ⁄ 2 = U 2 ⋅ 1 + ( jωRC ) ⁄ 2 + -------------- ; 2 In normierter Form wird schließlich daraus die gesuchte Übertragungsfunktion: ( jωRC ) ⁄ 2 U 2 ⁄ U 1 = ---------------------------------------------------------------------------2 ; 1 + ( jωRC ) ⁄ 2 + ( ( jωRC ) ⁄ 2 ) Im Gegensatz zur vorhergehenden Aufgabe erhält man hier im Beispiel unterhalb der Eckfrequenz einen Anstieg der Übertragungsfunktion um den Faktor 10 bzw. 20dB pro Dekade (Frequenzerhöhung um den Faktor 10). Oberhalb der Eckfrequenz ergibt sich ein Abfall um den 2 Faktor 10 bzw. um 20dB pro Dekade. Die Eckfrequenz bestimmt man aus ( ( ωRC ) ⁄ 2 ) = 1 ; im Beispiel beträgt die Eckfrequenz 20kHz. Aufgrund der gegebenen Zählpfeilbelegung muss bei der Phase von U2/U1 ein Phasengrundwert von 1800 addiert werden, da im Simulationsergebnis immer die Knotenspannungen gegen Masse gezählt werden. Bei tiefen Frequenzen ist die Phase der Übertragungsfunktion + 900, oberhalb der Eckfrequenz bei -900. Im Frequenzbereich ab ca. MHz macht sich der Frequenzgang des Verstärkers bemerkbar. (c) Springer Verlag 36 Siegl: Schaltungstechnik 90d ϕ U2 ⁄ U1 + 180 0 0d -100d SEL>> -180d p(V(2)/V(V1:+))+180 1.0 U2 ⁄ U1 10m 1.0m 100Hz V(2)/V(V1:+) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.8 - 2: Übertragungsfunktion des Bandpasses Lösung Ü5.9: a) Ruhestromkompensation liegt vor, wenn R4 = R1||(R21+R22) ist, was in der gegebenen Anordnung der Fall ist. b) Zunächst wird die Schaltung wieder bei idealem Verstärker betrachtet. U1 ⁄ R1 U1 ⁄ 2 0 0 U1 0 U2 Bild L5.9 - 1: Spannungsgrößen unter Berücksichtigung der Eigenschaften eines idealen Verstärkers (c) Springer Verlag 37 Siegl: Schaltungstechnik Für die Knotenpunktsgleichung am Knoten wo R21, R22 und C20 verbunden sind, erhält man: U1 U 1 ⁄ R + ------ ⋅ jωC 20 + ( U 2 + U 1 ⁄ 2 ) ⁄ ( R ⁄ 2 ) = 0; 2 Nach einer Umformung ergibt sich die Übertragungsfunktion. In normierter Form wird schließlich daraus die gesuchte Übertragungsfunktion: U 2 ⁄ U 1 = – ( 1 + jωRC ) ; Die Schaltung weist Differenziatorverhalten auf ab einer unteren Eckfrequenz von 1kHz. Aufgrund der realen Eigenschaften des Geradeausverstärkers geht das Differenziatorverhalten ab ca. 1MHz verloren. Bei höheren Frequenzen stellt die Kapazität C20 einen Kurzschluss dar. Am (-) Eingang des Geradeausverstärkers liegt die Spannung U1/3 an. Die Rückkopplung ist dann nicht mehr wirksam. 1.0K U 2 ⁄ U id 100 U2 ⁄ U1 10 1.0 100m 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz V(2)/V(3) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L5.9 - 2: Übertragungsverhalten und Verstärkung des Geradeausverstärkers der gegebenen Differenziator-Anordnung (c) Springer Verlag 38 Siegl: Schaltungstechnik Übung 6 Lösung Ü6.1: a) Aufgetrennt wird zweckmäßigerweise dort, wo die Schnittstelle sehr hochohmig ist, um keine Lastkorrektur vornehmen zu müssen. Dies ist am (-) Eingang des Geradeausverstärkers der Fall. b) Der Geradeausverstärker weist folgenden Verstärkungsfrequenzgang auf: 1 5 U 2 ⁄ U 1 = – 10 ⋅ ----------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 10kHz ) Für den Rückkopplungsfaktor k gilt k = 0,1; damit ergibt sich für die Schleifenverstärkung: 1 4 g = U k ⁄ U 1 = – 10 ⋅ ----------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 10kHz ) Bei der Frequenz von 10kHz erhält man: 1 4 g = – 10 ⋅ ------------------------------- ; j100 ⋅ ( 1 + j ) Schließlich ergibt sich bei f = 100kHz: 1 4 g = – 10 ⋅ -------------------------- = 1; j1000 ⋅ j10 Der Betrag der Schleifenverstärkung ist bei dieser Frequenz 1, die Phase 00. Allerdings wird die Phasengrenze von 00 nicht durchschnitten. Die Phasenreserve beträgt etwa 00. Es liegt keine brauchbare Phasenreserve vor. Das System neigt zur Instabilität. Würde man f2 = 1MHz wählen, so erhielte man eine Phasenreserve von 450. In der Aufgabe 5.1 wurde die Eckfrequenz f2 so vorgegeben, dass hinreichende Phasenreserve für das rückgekoppelte System unter der Bedingung ra = 0 und CL = 0 vorliegt. 150d ϕg 100d 50d ϕR 0d p(V(K)/V(1)) 10K g g = 1 1.0 SEL>> 1.0u 10Hz V(K)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L6.1 - 1: Schleifenverstärkung des offenen Systems nach Betrag und Phase ohne Einfluss Lastkapazität (ra = 0 und CL = 0) c) Bei tiefen Frequenzen ist der Innenwiderstand des Geradeausverstärker gegeben durch ra = 1kΩ gegenüber dem Lastwiderstand RF1+RF2 = 100kΩ vernachlässigbar. Desweiteren kann (c) Springer Verlag 39 Siegl: Schaltungstechnik bei tiefen Frequenzen (unterhalb 10kHz) der kapazitive Widerstand 1 ⁄ ( ωC L ) unberücksichtigt bleiben. Oberhalb ca. 10kHz ist die Lastkapazität niederohmig im Vergleich zu RF2+RF1. Es ergibt sich eine zusätzliche Eckfrequenz bei 1 ⁄ ( ωC L ) = 1kΩ aufgrund der Lastkapazität in Verbindung mit dem Innenwiderstand des Geradeausverstärkers. Damit erhält der Verstärkungsfrequenzgang des Geradausverstärkers eine dritte Eckfrequenz. 1 5 U 2 ⁄ U 1 = – 10 ⋅ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 10kHz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ) Für den Rückkopplungsfaktor gilt nach wie vor k = 0,1; es ergibt sich für die Schleifenverstärkung: 1 4 g = U k ⁄ U 1 = – 10 ⋅ ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 10kHz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ) Bei der Frequenz von 100kHz erhält man: 1 4 g = – 10 ⋅ ---------------------------------------------- ; j1000 ⋅ j10 ⋅ ( 1 + j ) Der Betrag der Schleifenverstärkung ist bei dieser Frequenz 0,7, die Phase -450. In diesem Fall wird die Phasengrenze (Stabilitätsgrenze) von 00 durchschnitten. Das System ist instabil. Die Phase der Schleifenverstärkung durchschneidet die Stabilitätsgrenze bei ca. 40kHz. Bei der Frequenz, wo die Phase der Schleifenverstärkung die Stabilitätsgrenze durchschneidet ist |g| > 1. Damit ist die Schwingbedingung erfüllt. 180d ϕg 100d ϕR Stabilitätsgrenze 0d SEL>> -90d p(V(K)/V(1)) 10K g g = 1 1.0 1.0u 10Hz V(K)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L6.1 - 2: Schleifenverstärkung des offenen Systems nach Betrag und Phase mit Berücksichtigung von ra = 1kΩ und CL = 1,6nF Die Instabilität der Schaltung zeigt sich bei einer TR-Analyse der Anordnung. Dazu wird die Schleife wieder geschlossen und am (+) Eingang ein rechteckförmiges Signal der Amplitude 0,1V eingespeist. Würde der Linearverstärker funktionsgerecht arbeiten, so müsste das Eingangssignal um den Faktor 10 proportional verstärkt werden. Die TR-Analyse zeigt jedoch eine neue Eigenfrequenz von ca. 40kHz. Der Verstärker wird bis zur Eigenbegrenzung von +-10V ausgesteuert. Die Eigenfrequenz korrespondiert mit der Frequenz, bei der die Phase der Schleifenverstärkung die Stabilitätsgrenze durchschneidet. (c) Springer Verlag 40 Siegl: Schaltungstechnik Bild L6.1 - 3: Untersuchung der Schaltung bei geschlossener Schleife mittels TR-Analyse 100mV 50mV SEL>> 0V V(1) 10V 0V -10V 0s 20us 40us 60us 80us 100us 120us 140us 160us 180us 200us V(2) Time Bild L6.1 - 4: Ergebnis der TR-Analyse - es zeigt sich eine Eigenfrequenz mit der Eigenamplitude des Verstärkers von 10V (Ua,max des Geradeausverstärkers) Lösung Ü6.2: a) Das Makromodell unter Verwendung von EVALUE für gesteuerte Spannungsquellen zeigt das nachstehende Bild. Bild L6.2 - 1: Makromodell mit EVALUE für gesteuerte Spannungsquellen (c) Springer Verlag 41 Siegl: Schaltungstechnik b) Zur Untersuchung der Stabilität wird am (-) Eingang des Geradeausverstärkers aufgetrennt und neu eingespeist, der (+) Eingang liegt an Masse (siehe obiges Bild). Wegen k = 1 ist die Verstärkung des Geradeausverstärkers gleich der Schleifenverstärkung. Ohne CK ist die Verstärkung des Geradeausverstärkers U2/U1: 1 v ud = – 100 ⋅ -------------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 10kHz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ) Bei der Frequenz f = 100kHz erhält man wegen vud = g: 1 g = – 100 ⋅ ---------------------------- ; j10 ⋅ ( 1 + j ) Bei |g| =1 ist die Phasenreserve < 450. Das System ist stabil, aber die Phasenreserve ist nicht hinreichend. 180d ϕg 90d ϕR 0d p(V(2)/V(1)) Stabilitätsgrenze 100 g g = 1 1.0 100u SEL>> 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L6.2 - 2: Schleifenverstärkung ohne Einfluss von CK c) Die Phasenreserve soll nunmehr 450 betragen. Dazu ist eine Frequenzkompensation der ersten Stufe mittels CK erforderlich. (c) Springer Verlag 42 Siegl: Schaltungstechnik 180d ϕg 90d ϕR SEL>> 0d p(V(2)/V(1)) Stabilitätsgrenze 100 g g = 1 1.0 100u 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L6.2 - 3: Schleifenverstärkung mit Einfluss von CK Liegt die Eckfrequenz der ersten Stufe bei 1kHz, so erhält man: 1 g = – 100 ⋅ ----------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1kHz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ) Bei der Frequenz f = 100kHz wird jetzt die Schleifenverstärkung: 1 g = – 100 ⋅ ------------------------------- ; j100 ⋅ ( 1 + j ) Damit erhöht sich die Phasenreserve auf mindestens 450. Zur Verdeutlichung der Wirkung der Frequenzkompensation wird eine TR-Analyse des Spannungsfolgers durchgeführt. Dazu muss wiederum die Schleife geschlossen werden. Als Testsignal des Spannungsfolgers wird ein rechteckförmiges Eingangssignal gewählt. Bild L6.2 - 4: Spannungsfolger mit rechteckförmigem Eingangssignal (c) Springer Verlag 43 Siegl: Schaltungstechnik 1.5V 1.0V 0.5V 0V -0.5V 0s V(2) 50us V(1) 100us 150us 200us 250us 300us 350us 400us Time Bild L6.2 - 5: Spannungsfolger ohne Kompensation mit CK Ohne die Kompensationsmaßnahme zeigt sich ein deutliches Überschwingen des Ausgangssignals bei Ansteuerung des Spannungsfolgers mit einem rechteckförmigen Eingangssignal. Bei Erhöhung der Phasenreserve mittels der Kompensationskapazität CK verbessert sich das Einschwingverhalten signifikant. 1.2V 0.8V 0.4V 0V -0.4V 0s V(2) 50us V(1) 100us 150us 200us 250us 300us 350us 400us Time Bild L6.2 - 6: Spannungsfolger mit Kompensation mittels CK (c) Springer Verlag 44 Siegl: Schaltungstechnik Lösung Ü6.3: a) Die Rückkopplungsschleife wird am zweckmäßigsten am (-) Eingang des Geradeausverstärkers aufgetrennt. Uk U2 U1 b) Die Verstärkung U2/U1 des Geradeausverstärkers ist: 1 v 21 = – 1000 ⋅ ----------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1kHz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ) Der Rückkopplungsfaktor k = Uk/U2 ist in normierter Form: 1 + jωC 1 ⋅ R 1 1 + jωC 1 ⋅ R 1 k = -------------------------------------------------- ≈ --------------------------------- ; 1 + jωC 1 ⋅ ( R 1 + R 2 ) 1 + jωC 1 ⋅ R 2 Damit erhält man für die Schleifenverstärkung: 1 + jωC 1 ⋅ R 1 1 g = v 21 ⋅ k = – 1000 ⋅ ----------------------------------------------------------------------------------------- ⋅ --------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1kHz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ) 1 + jωC 1 ⋅ R 2 180d ϕg 100d 0d ϕR Stabilitätsgrenze SEL>> -90d p(V(K)/V(V1:+)) 1.0K g g 100 U2 ⁄ U1 1⁄k g = 1 1.0 100m 10Hz V(K)/V(V1:+) 100Hz V(2)/V(V1:+) 1.0KHz V(2)/V(K) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz Frequency Bild L6.3 - 1: Schleifenverstärkung nach Betrag und Phase (c) Springer Verlag 45 Siegl: Schaltungstechnik Die Schleifenverstärkung weist ohne Berücksichtigung von R1 drei Eckfrequenzen auf. Die erste Eckfrequenz wird verursacht durch R2 und C1, die beiden übrigen durch den Geradeausverstärker. Bei |g| =1 beträgt die Phasenreserve 00. Damit befindet sich die Schaltung an der Stabilitätsgrenze. c) Um 450 Phasenreserve zu erzielen, muss der Zählerausdruck in der Schleifenverstärkung eine Eckfrequenz von 10kHz aufweisen, d.h. R1 muss 100Ω gewählt werden. Eine andere Möglichkeit wäre, einen breitbandigeren Geradeausverstärker zu wählen. Allerdings müsste dann die erste Eckfrequenz des Geradeausverstärkers bei 100kHz liegen, um 450 Phasenreserve zu erreichen. Dies hätte den Vorteil, dass dann die Differenziatorfunktion auch entsprechend breitbandiger wird. 180d ϕg 90d ϕR SEL>> 0d p(V(K)/V(V1:+)) Stabilitätsgrenze 1.0K g g 100 U2 ⁄ U1 1⁄k g = 1 1.0 100m 10Hz V(2)/V(V1:+) 100Hz V(K)/V(V1:+) 1.0KHz V(2)/V(K) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz Frequency Bild L6.3 - 2: Differenziator mit Frequenzgangkorrektur im Rückkopplungspfad mittels geeignet gewähltem R1 Zur Untersuchung der Auswirkung der Frequenzkompensationsmaßnahme mittels R1 wird der Differenziator bei geschlossener Schleife mit einem dreieckförmigen Eingangssignal betrieben. Ohne Kompensationsmaßnahme ergibt sich ein unakzeptables Einschwingverhalten. Mit Frequenzkompensation mittels R1 erhält man eine brauchbare Differenziatorfunktion. Bild L6.3 - 3: Differenziator angesteuert mittels dreickförmigem Eingangssignal (c) Springer Verlag 46 Siegl: Schaltungstechnik 8.0V 4.0V 0V -4.0V -8.0V 0s V(2) 0.2ms V(V1:+) 0.4ms 0.6ms 0.8ms 1.0ms 1.2ms 1.4ms 1.6ms 1.8ms 2.0ms 1.6ms 1.8ms 2.0ms Time Bild L6.3 - 4: Differenziator ohne Frequenzkompensation mittels R1 5.0V 0V -5.0V 0s V(2) 0.2ms V(V1:+) 0.4ms 0.6ms 0.8ms 1.0ms 1.2ms 1.4ms Time Bild L6.3 - 5: Differenziator mit Frequenzkompensation mittels R1 = 100Ω Lösung Ü6.4: a) Grundsätzlich weist die Schaltung zwei Rückkopplungsschleifen auf, eine über R4, R3 und eine weitere über C2, R2. Die Rückkopplungsschleife über R4, R3 ist unkritisch, da die zweite Eckfrequenz f2 = 1MHz des Geradeausverstärkers dort liegt, wo die Asymptote von |vud| gleich 1 ist. Demnach ist die Phasenreserve dieser Rückkopplungsschleife mindestens 450. (c) Springer Verlag 47 Siegl: Schaltungstechnik Verbleibt die Analyse der zweiten Rückkopplungsschleife. Diese wird am zweckmäßigsten am (+) Eingang des Geradeausverstärkers aufgetrennt. Uk U1 U2 Bild L6.4 - 1: Aufgetrennte Rückkopplungsschleife zur Bestimmung der Schleifenverstärkung b) Die Verstärkung U2/U1 des rückgekoppelten Systems von Knoten 1 nach Knoten 2 ist: 10 v 21 = -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------3 ≈ 1 + ( ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1MegHz ) ) ⁄ 10 10 ≈ --------------------------------------------------------------------------------------------- ; 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1MegHz ) Der Rückkopplungsfaktor k = Uk/U2 ist in normierter Form bei R1 = R2 = R und C1 = C2 = C: R 1 ⁄ ( 1 + jωC 1 ⋅ R 1 ) jωCR k = -------------------------------------------------------------------------------------= ----------------------------------------------------------; R 2 + 1 ⁄ jωC 2 + R 1 ⁄ ( 1 + jωC 1 ⋅ R 1 ) 1 + 3 ⋅ jωCR + ( jωCR ) 2 Damit erhält man für die Schleifenverstärkung: jωCR 1 g = v 21 ⋅ k = 10 ⋅ --------------------------------------------------------------------------------------------- ⋅ ----------------------------------------------------------2- ; 1 + j ⋅ f ⁄ 100kHz ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1MegHz ) 1 + 3 ⋅ jωCR + ( jωCR ) Der Rückkopplungsfaktor weist eine Bandpasscharakteristik auf mit der Mittenfrequenz bei der Bedingung 1 ⁄ ( ω16nF ) = 1kΩ . Das ist bei f = 10kHz der Fall. Bei dieser Frequenz f = 10kHz beträgt die Verstärkung v21 = 10. Der Frequenzgang des rückgekoppelten Systems von Knoten 1 nach Knoten 2 macht sich hier noch nicht bemerkbar. c) Bei der Frequenz von ca. 10kHz ergibt sich im Beispiel eine Schleifenverstärkung |g| > 1 mit einem Phasenwinkel von 00. Damit ist bei dieser Frequenz die Schwingbedingung erfüllt. Die Schaltung zeigt bei ca. f = 10kHz Selbsterregung, sofern v21 > 3 ist. (c) Springer Verlag 48 Siegl: Schaltungstechnik 90d 0d ϕg Stabilitätsgrenze -100d -200d SEL>> -270d p(V(K)/V(1)) 10 U2 ⁄ U1 1.0 g = 1 g k 1.0m 100u 10Hz V(K)/V(1) 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz V(K)/V(2) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz Frequency Bild L6.4 - 2: Schleifenverstärkung g, Rückkopplungsfaktor |k| und Verstärkung |v21| Zur Untersuchung der Selbsterregung muss die Schleife wieder geschlossen werden. Um ein Anschwingen zu ermöglichen, ist eine Erregung erforderlich, die im praktischen Betrieb allein durch innere Rauschquellen gegeben ist. Im Simualtionsexperiment sind die inneren Rauschquellen nicht wirksam. Gibt man dem Kondensator C1 eine Anfangsspannung von z.B. IC = 1V (IC: Initial Condition), so stellt sich Selbsterregung ein. Das Modell des Geradeausverstärkers muss allerdings durch ein Modell ersetzt werden, das eine Begrenzungseigenschaft aufweist. Bild L6.4 - 3: Untersuchung der Schaltung mit Selbsterregung (c) Springer Verlag 49 Siegl: Schaltungstechnik 10V 5V 0V -5V -10V 0s 0.2ms 0.4ms 0.6ms 0.8ms 1.0ms 1.2ms 1.4ms 1.6ms 1.8ms 2.0ms V(2) Time Bild L6.4 - 4: Ausgangssignal bei Selbsterregung Lösung Ü6.5: a) Grundsätzlich weist auch hier die Schaltung zwei Rückkopplungsschleifen auf, eine über R3 und eine weitere über R2. Die Rückkopplungsschleife über R3 ist unkritisch, da die zweite Eckfrequenz f2 = 100MHz des Geradeausverstärkers so hoch liegt, dass die Verstärkung |vud| bereits in diesem Frequenzbereich kleiner 1 ist. Demnach ist die Phasenreserve dieser Rückkopplungsschleife größer 900. Somit verbleibt die Analyse der zweiten Rückkopplungsschleife. Diese wird am zweckmäßigsten am (+) Eingang des Geradeausverstärkers aufgetrennt. Uk U1 U2 Bild L6.5 - 1: Aufgetrennte Rückkopplungsschleife zur Bestimmung der Schleifenverstärkung (c) Springer Verlag 50 Siegl: Schaltungstechnik b) Die Verstärkung U2/U1 des rückgekoppelten Systems von Knoten 1 nach Knoten 2 ist: 1 v 21 = ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------5 ≈ 1 + ( ( 1 + j ⋅ f ⁄ 10Hz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100MegHz ) ) ⁄ 10 1 1 ≈ ----------------------------------------------------------------------------------------------- ≈ ------------------------------------ ; 1 + j ⋅ f ⁄ 1MHz ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 100MegHz ) 1 + j ⋅ f ⁄ 1MHz Der Rückkopplungsfaktor k = Uk/U2 bestimmt sich bei R1 = R2 = R und C1 = C2 = C aus der Knotenpunktpunktgleichung am Knoten 3 mit der Spannung an Knoten 3: 1 + jωCR U 3 = U k ⋅ ----------------------- ; jωCR U 1 + jωCR 1 + jωCR U k ⋅ ----------------------- ⋅ jωC + ------k = U 2 – U k ⋅ ----------------------- ⁄ R ; jωCR jωCR R Nach Umformung ergibt sich für den Rückkopplungsfaktor in normierter Form: jωCR k = ----------------------------------------------------------2- ; 1 + 3 ⋅ jωCR + ( jωCR ) Damit erhält man für die Schleifenverstärkung: 1 jωCR g = v 21 ⋅ k = ------------------------------------ ⋅ ----------------------------------------------------------2- ; 1 + j ⋅ f ⁄ 1MHz 1 + 3 ⋅ jωCR + ( jωCR ) Der Rückkopplungsfaktor weist eine Bandpasscharakteristik auf mit der Mittenfrequenz bei der Bedingung 1 ⁄ ( ω160nF ) = 1kΩ . Das ist bei f = 1kHz der Fall. Bei dieser Frequenz f = 1kHz beträgt die Verstärkung v21 = 1. Der Frequenzgang des rückgekoppelten Systems von Knoten 1 nach Knoten 2 macht sich hier noch nicht bemerkbar. 0 c) Bei der Frequenz von ca. 1kHz wird mit ϕ g = 0 zwar die Stabilitätsgrenze durchschnitten, allerdings ist der Betrag der Schleifenverstärkung |g| < 1. Damit ist bei dieser Frequenz die Schwingbedingung nicht erfüllt. Die Schaltung würde sich bei ca. f = 1kHz selbst erregen, wenn v21 > 3 wäre, was aber hier nicht der Fall ist. 90d ϕg 0d -100d -200d SEL>> -270d p(V(K)/V(1)) 1.0 g U2 ⁄ U1 1.0m 1.0u 10Hz V(K)/V(1) 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L6.5 - 2: Schleifenverstärkung g und Verstärkung |v21| (c) Springer Verlag 51 Siegl: Schaltungstechnik Als nächstes wird die Schaltung im Zeitbereich analysiert. Das Eingangssignal ist ein rechteckförmiges Signal. Wegen des Hochpassverhaltens werden höhere Frequenzanteile übertragen und niederfrequente Anteile unterdrückt. Die TR-Analyse zeigt - wie erwartet - keine Anzeichen von Selbsterregung. Bild L6.5 - 3: Untersuchung der Schaltung im Zeitbereich mit einem rechteckförmigen Engangssignal 1.2V 0.8V 0.4V 0V -0.4V -0.8V -1.2V 0s V(2) 0.1ms V(1) 0.2ms 0.3ms 0.4ms 0.5ms 0.6ms 0.7ms 0.8ms 0.9ms 1.0ms 1.1ms 1.2ms Time Bild L6.5 - 4: Ausgangssignal des Hochpasses Lösung Ü6.6: a) Die Rückkopplungsschleife wird am zweckmäßigsten am (-) Eingang des Geradeausverstärkers aufgetrennt. Die Schleifenverstärkung bildet sich aus dem Produkt der Verstärkung des Geradeausverstärkers v21 = U2/U1 und des Rückkopplungsfaktors k = Uk/U2. (c) Springer Verlag 52 Siegl: Schaltungstechnik Uk U1 U2 Bild L6.6 - 1: Aufgetrennte Rückkopplungsschleife zur Bestimmung der Schleifenverstärkung b) Die Verstärkung U2/U1 des Geradeausverstärkers ist: 4 – 10 v 21 = ----------------------------------------------------------------------------------------------- ; ( 1 + j ⋅ f ⁄ 1kHz ) ⋅ ( 1 + j ⋅ f ⁄ 10MegHz ) Der Rückkopplungsfaktor k = Uk/U2 bestimmt sich bei R12 = 2R1 = 2R10 = R und C1 = C12 = C aus: ( U 2 – U k ) ⁄ R = ( U k – U 3 ) ⋅ jωC ; 1 + jωCR U 3 = U k ⋅ ----------------------- – U 2 ⁄ jωCR ; jωCR ( U 2 – U 3 ) ⋅ jωC + ( U k – U 3 ) ⋅ jωC = U 3 ⁄ ( R ⁄ 4 ) ; U 2 ⋅ jωCR ⁄ 4 + U k ⋅ jωCR ⁄ 4 = U 3 ⋅ ( 1 + jωCR ⁄ 2 ) = 1 + jωCR = U k ⋅ ----------------------- – U 2 ⁄ jωCR ⋅ ( 1 + jωCR ⁄ 2 ) ; jωCR Nach Umformung ergibt sich für den Rückkopplungsfaktor in normierter Form: 2 1 + jωCR ⁄ 2 + ( jωCR ) ⁄ 4 -----------------------------------------------------------------------; k = 2 1 + 3 ⋅ jωCR ⁄ 2 + ( jωCR ) ⁄ 4 Bei tiefen Frequenzen ist k = 1, ebenso bei hohen Frequenzen; bei ωCR ⁄ 2 = 1 ist k = 1/3. Damit erhält man für die Schleifenverstärkung im Frequenzbereich bis 10MHz: 4 2 – 10 1 + jωCR ⁄ 2 + ( jωCR ) ⁄4g = v 21 ⋅ k = ---------------------------------- ⋅ -----------------------------------------------------------------------; 1 + j ⋅ f ⁄ 1kHz 1 + 3 ⋅ jωCR ⁄ 2 + ( jωCR ) 2 ⁄ 4 c) Der Rückkopplungsfaktor weist eine Bandstoppcharakteristik auf mit der Mittenfrequenz bei der Bedingung 1 ⁄ ( ω16nF ) = 2kΩ . Bei dieser Frequenz ist die Phase des Rückkopplungsfaktors 00, der Betrag 1/3. Die Phase des Geradeausverstärkers beträgt bei dieser Frequenz 900. Die Stabilitätsgrenze wird im Bereich |g| > 1 nicht erreicht. Die Schaltung ist stabil. (c) Springer Verlag 53 Siegl: Schaltungstechnik 180d ϕg 93d ϕk 0d -93d p(V(K)/V(V1:+)) p(V(K)/V(2)) 10K g 1.0K k 1.0 SEL>> 100m 100Hz 300Hz V(K)/V(V1:+) 1.0KHz V(K)/V(2) 3.0KHz 10KHz 30KHz 100KHz 300KHz 1.0MHz 3.0MHz 10MHz Frequency Bild L6.6 - 2: Schleifenverstärkung g und Rückkopplungsfaktor k Lösung Ü6.7: a) Die spannungsgesteuerte Stromquelle entspricht einem idealisierten Bipolartransistor im Normalbetrieb mit einer Steilheit von gm = 1/100Ω im Arbeitspunkt. Der Transistor wird am Emitter angesteuert und hat somit einen relativ niederohmigen Eingangswiderstand. Der Innenwiderstand der gesteuerten Stromquelle sei 10kΩ. Die Rückkopplungsschleife wird am zweckmäßigsten am (+) Eingang des Geradeausverstärkers aufgetrennt. Demnach erhält man folgende Ersatzanordnung: U1 Uk Uk U1 U2 U Bild L6.7 - 1: Aufgetrennte Rückkopplungsschleife zur Bestimmung der Schleifenverstärkung Die Schleifenverstärkung bildet sich aus dem Produkt der Verstärkung des Geradeausverstärkers v21 = U2/U1 und des Rückkopplungsfaktors k = Uk/U2. Der Eingangswiderstand des Ver(c) Springer Verlag 54 Siegl: Schaltungstechnik stärkers an der betrachteten Schnittstelle ist rid = 100Ω. Demnach ist die Schnittstelle nicht hochohmig. Es muss der Knoten k mit einem Widerstand von 100Ω beschaltet werden, um den Lastkreis so wie bei geschlossener Schleife zu belasten. Im Beispiel ist der Lastkreis ein Parallelresonanzkreis. Würde die Lastkorrektur am Knoten k nicht durchgeführt werden, so hätte der Parallelresonanzkreis eine wesentlich höhere Güte (Leerlaufgüte). b) Der kapazitive Spannungsteiler transformiert den 100Ω Widerstand etwa im Verhältnisquadrat des kapazitiven Teilers hoch, so dass bei Resonanz ein Lastwiderstand von ca. 5kΩ vorliegt (Parallelschaltung aus ra und dem hochtransformierten Widerstand von 100Ω). Die Verstärkung U2/U1 des Geradeausverstärkers bei der Resonanzfrequenz ist demnach: v 21 f0 = g m ⋅ 5kΩ ≈ 50 ; Die Resonanzfrequenz liegt bei ca. 1MHz. Der Kennwiderstand des Parallelresonanzkreises beträgt ca. 1kΩ. Damit erhält man eine Güte von ca. <10. Bei hochohmigerer Belastung würde die Güte erhöht werden können. Der Rückkopplungsfaktor k ergibt sich im Beispiel aus dem kapazitiven Teilerverhältnis. Die Spannung U2 wird um den Faktor 1/10 proportional auf Uk übertragen; damit ist k = 0,1 solange der kapazitive Spannungsteiler hochohmig abgeschlossen ist. 180d ϕg 100d 0d -90d p(V(K)/V(1)) 100 U2 ⁄ U1 g 1.0 SEL>> 100m 100KHz V(K)/V(1) 300KHz 1.0MHz 3.0MHz 10MHz V(2)/V(1) F Bild L6.7 - 2: Schleifenverstärkung g und Spannungsverstärkung |U2/U1| c) Bei der Resonanzfrequenz von ca. 1MHz ist der Betrag der Schleifenverstärkung größer 1 und die Phasenbedingung erfüllt, also ist die Schwingbedingung gegeben. Die Schaltung zeigt Selbsterregung bei ca. 1MHz. Die Selbsterregung benötigt allerdings eine Anfangsbedingung. Durch eine Vorspannung am Kondensator C1 mit 0,5V (IC = 0.5V) kann dies erreicht werden. Durch die begrenzte Ausgangsspannung eines Verstärkers ergibt sich bei Selbsterregung eine endliche Ausgangsamplitude. Im linearen Makromodell ist keine Begrenzerwirkung enthalten, daher muss eine externe Begrenzung vorgesehen werden. Mittels des Parallelbegrenzers mit zwei antiparallel geschalteten Dioden am Eingang des Verstärkers erzielt man eine Begrenzung der Spannung am Knoten 1 auf +-0,7V. Bei einer Verstärkung von ca. 50 ergibt sich eine Ausgangsamplitude des Oszillators von ca. 35V. (c) Springer Verlag 55 Siegl: Schaltungstechnik Bild L6.7 - 3: Geschlossene Schleife mit Anfangsbedingung an C2 und Spannungsbegrenzung der Amplitude an Knoten 1 1.0V 0V SEL>> -1.0V V(1) 40V 0V -40V 0s 5us 10us 15us 20us 25us 30us 35us 40us V(2) Time Bild L6.7 - 4: Zeitlicher Momentanwert der Ausgangsspannung und der Spannung an Knoten 1 bei Selbsterregung (c) Springer Verlag 56 Siegl: Schaltungstechnik Übung 7 Lösung Ü7.1: a) Der Querstrom des Basisspannungsteilers beträgt 0,25mA. Unter Vernachlässigung des Basisstroms ergibt sich eine Spannung von ca. 2V am Widerstand RE. Damit beträgt der Arbeitspunktstrom ca. 4mA. Bei DC stellt die Spule L2 einen Kurzschluss dar, also ist UCE = 8V. Bild L7.1 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei 270C Die Arbeitsgeraden des Ausgangskreises erhält man aus der Maschengleichung des Ausgangskreises. Man unterscheidet die DC-Arbeitsgerade und die AC-Arbeitsgerade. Die DC-Arbeitsgerade ergibt sich aus: U B – U CE I C = ----------------------RE Für die AC-Arbeitsgerade gilt im Arbeitspunkt bei der Resonanzfrequenz: – ∆U CE ∆I C = ----------------ZC f0 (c) Springer Verlag 57 Siegl: Schaltungstechnik Der Resonanzwirkwiderstand im Kollektorkreis beträgt ca. 10kΩ. 12 IC/mA 8 (A) IC R~ 4 0 IB/uA R= 0 (A) 5 U CE Bild L7.1 - 2: Arbeitsgeraden des Ausgangskreises 10 12 UCE/V Die Aussteuerbarkeit ist auf 7,5V Ausgangsamplitude begrenzt. Wegen der Speicherelemente im Lastkreis ist eine höhere Aussteuerbarkeit möglich, als durch die Versorgungspannung gegeben. b) Nach Gl. 5.2-16 gilt für die gegebene Schaltung unter Berücksichtigung der Ersatzgrößen des Eingangskreises aus der Maschengleichung des Eingangskreises nach genauerer Analyse: RB + RE U BB – U BE I C = ------------------------------------------- + ---------------------------------------------- ⋅ I CB0 ( RB ⁄ B ) + ( RE ⁄ A ) ( RB ⁄ ( B + 1 ) ) + RE Bei einer Stromverstärkung von B = 150 wird IC(A) = 3,6mA. Die Ersatzgrößen des Eingangskreises erhält man aus der folgenden Ersatzanordnung: R3 29.2k RB R4 10.8k RBB UBB -10V -10V Bild L7.1 - 3: Ersatzgrößen des Eingangskreises Für die Ersatzgrößen gilt: R BB = 8kΩ; U BB = 2, 7V; Bei 1250C ist UBE nicht mehr 0,7V, sondern ca. 0,5V. Weiterhin steigt die Stromverstärkung und der Strom ICB0 wird jetzt ca. 1µA. Dies führt zu einem geänderten Arbeitspunkt. Bei einer Stromverstärkung von B = 200 ergibt sich damit ein Strom im Arbeitspunkt von IC(A) = (c) Springer Verlag 58 Siegl: Schaltungstechnik 4,1mA. Das nachstehende Bild zeigt das Simulationsergebnis der DC-Analyse bei 1250C. Bild L7.1 - 4: Ergebnis der DC-Analyse bei 1250C In der gegebenen Schaltung ist hauptursächlich für die Änderung des Arbeitspunktstroms die geänderte Spannung UBE verantwortlich. Mit einem temperaturabhängigen Spannungsteiler R3&R4 könnte man die temperaturabhängige Arbeitspunktstromänderung vermindern. Dazu müsste der Temperaturkoeffizient von UBB möglichst gleich dem Temperaturkoeffizienten von UBE sein. Eine Möglichkeit wäre im Stromzweig von R4 eine Diode einzufügen und den Widerstand R4 entsprechend zu ändern. Der Temperaturkoeffizient der Diode ist in etwa gleichsinnig zu UBE . c) Für die Verstärkung des Resonanzverstärkers gilt: U2 ⁄ U1 = gm ⋅ ZC ; Die Steilheit gm im gegebenen Arbeitspunkt ist gm = 1/(6.5Ω). Die Impedanz im Kollektorkreis ist: jωL ⁄ R C -; Z C = R C ⋅ ------------------------------------------------------------2 1 + jωL ⁄ R C + ( jω ) ⋅ LC Dabei ist RC = R2, L = L2 und C = C20/2. Somit liegt die Resonanzfrequenz bei ca. 1MHz. Die Verstärkung bei der Resonanzfrequenz ist demnach ohne Berücksichtigung des Spannungsverlustes am äußeren Basiswiderstand RB und am inneren Basisbahnwiderstand: U 2 ⁄ U 1 = 1 ⁄ ( 6, 5Ω ) ⋅ 10kΩ ≈ 1500; Damit steht zu erwarten, dass die reale Verstärkung bei der Resonanzfrequenz ca. 1000 ist, u.a. wegen des Spannungsverlustes an RB+rb. (c) Springer Verlag 59 Siegl: Schaltungstechnik 1.0K 100 U2 ⁄ U1 1.0 10m 1.0m 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.1 - 5: Verstärkung des Resonanzverstärkers Lösung Ü7.2: a) Prinzipiell ist zur Bestimmung des Arbeitspunktstroms eine Netzwerkgleichung so zu bilden, dass neben den Transistorströmen nur die Steuerspannung UBE und nicht UCE auftaucht. Die Maschengleichung über R2, R3 und R4 erfüllt diese Bedingung: 10V = ( I C + I B + U BE ⁄ R 4 ) ⋅ R 2 + ( I B + U BE ⁄ R 4 ) ⋅ R 3 + U BE ; I CB0 I 10V = I C ⋅ 1 + --1- + U BE ⁄ R 4 ⋅ R 2 + ----C- + U BE ⁄ R 4 ⋅ R 3 + U BE – ---------- ⋅ ( R 2 + R 3 ); A B B Bei gegebenen Werten der Schaltkreiselemente ergibt sich mit B = 200 und UBE = 0,7V unter Vernachlässigung von ICB0 bei Normaltemperatur: 10V – U BE ⋅ ( R 2 + R 3 + R 4 ) ⁄ R 4 (A) - = 1, 8mA ; I C = ---------------------------------------------------------------------------R2 ⁄ A + R3 ⁄ B Für die Spannung UCE gilt: (A) IC (A) U CE = -------- + U BE ⁄ R 4 ⋅ R 3 + U BE = 5, 2V ; B Das nachstehende Simulationsergebnis bestätigt die Abschätzung der Arbeitspunktanalyse. Eine exakte Übereinstimmung ist nicht gegeben, da die Annahme der Stromverstärkung B und (c) Springer Verlag 60 Siegl: Schaltungstechnik der Schwellspannung nicht exakt zutrifft. Bild L7.2 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei Normaltemperatur Die Arbeitsgeraden des Ausgangskreises erhält man aus der Maschengleichung des Ausgangskreises über R2 und UCE. 10V – U BE ⋅ R 2 ⁄ R 4 – U CE I C = --------------------------------------------------------------- ; R2 ⁄ A Die graphische Darstellung der Arbeitsgeraden des Ausgangskreises zeigt das folgende Bild: IC/mA 8 IB/uA 4 R= (A) IC 0 0 5 (A) U CE Bild L7.2 - 2: Arbeitsgerade des Ausgangskreises 10 UCE/V Die Aussteuerbarkeit ist auf etwa +-4,5V Ausgangsamplitude begrenzt. b) Unter Berücksichtigung der von B = 300, UBE = 0,5V und ICB0 = 1µA bei 1250C ergibt sich aus: ( R2 + R3 ) 10V – U BE ⋅ ( R 2 + R 3 + R 4 ) ⁄ R 4 I CB0 (A) I C = ---------------------------------------------------------------------------- + ---------- ⋅ ---------------------------------- = 2, 4mA ; A R2 ⁄ A + R3 ⁄ B R2 ⁄ A + R3 ⁄ B der geänderte Arbeitspunkt bei der hohen Temperatur. Auch hier zeigt sich, dass der ICB0 Ein- (c) Springer Verlag 61 Siegl: Schaltungstechnik fluss nur dann signifikant ist, wenn allgemein der Arbeitspunktstrom deutlich kleiner mA ist. Bild L7.2 - 3: Ergebnis der DC-Analyse bei 1250C c) Für die innere Verstärkung gilt: U 2 ⁄ U 3 = g m ⋅ R 2∗ ; Die Steilheit gm im gegebenen Arbeitspunkt ist gm = 1/(14Ω). Der Lastwiderstand R2* am Kollektorausgang ist etwa gleich R2||R3 wegen der Transimpedanzbeziehung am Ausgang. Damit wird die innere Verstärkung: U 2 ⁄ U 3 = g m ⋅ R 2∗ = 2350 ------------ = 170; 14 Für den Widerstand Zx erhält man unter Anwendung der Transimpedanzbeziehung: 1 Z x = R 3 ⋅ --------------------------- = 235Ω; 1 + U2 ⁄ U3 Die Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 bestimmt sich aus: U 2 ⁄ U 1 = ( U 3 ⁄ U 1 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U 3 ) ≈ 32; Mit guter Näherung werden die Abschätzwerte durch die Simulation bestätigt. Die innere Verstärkung ist deutlich breitbandiger, da sich hier die "Miller"-Kapazität nicht bemerkbar macht. (c) Springer Verlag 62 Siegl: Schaltungstechnik 10K 1.0K U 3 ⁄ I R3 Z x = 235Ω SEL>> 100 V(3)/I(R3) U 2 ⁄ U 3 = 170 100 U2 ⁄ U1 U2 ⁄ U3 U 2 ⁄ U 1 = 32 1.0 100Hz V(2)/V(3) 1.0KHz V(2)/V(1) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.2 - 4: Verstärkung und Eingangswiderstand Zx Lösung Ü7.3: a) Bei zwei DC-gekoppelten Transistoren sind zur Bestimmung der Arbeitspunktströme der Transistoren zwei Netzwerkgleichungen so zu bilden, dass neben den Transistorströmen nur die Steuerspannungen UBE und nicht UCE auftauchen. Die Maschengleichung über RE1, UEB,Q1, R4 und R5 , sowie die über R3, UBE,Q2 und R5 erfüllt diese Bedingung. Es werden Richtungspfeile für die Ströme und Spannungen bei Ausformulierung der Netzwerkgleichungen zugrundegelegt. 12V = I E, Q1 ⋅ R E1 + U EB, Q1 + I B, Q1 ⋅ R 4 + ( I B, Q1 + I E, Q2 ) ⋅ R 5 ; ( I C, Q1 – I B, Q2 ) ⋅ R 3 = U BE, Q2 + ( I B, Q1 + I E, Q2 ) ⋅ R 5 ; Bei gegebenen Werten der Schaltkreiselemente ergibt sich mit B = 200 und UBE = 0,7V unter Vernachlässigung von ICB0 bei Normaltemperatur: 11, 3V ≈ I C, Q1 ⋅ ( 400Ω + 100kΩ ⁄ B ) + I C, Q2 ⋅ 500Ω ; I C, Q1 ⋅ 500Ω ≈ 0, 7V + I C, Q2 ⋅ 500Ω; Daraus erhält man schließlich: (A) (A) I C, Q2 ≈ 7, 17mA; I C, Q1 ≈ 8, 57mA; Für die Spannung UEC,Q1 gilt: 12V = I E, Q1 ⋅ R E1 + U EC, Q1 + U BE, Q2 + ( I B, Q1 + I E, Q2 ) ⋅ R 5 ; 12V = I C, Q1 ⋅ R E1 + U EC, Q1 + I E, Q1 ⋅ R 5 ; Daraus erhält man die Arbeitsgerade des Ausgangskreises für den Transistor Q1: 12V – U EC, Q1 (A) I C, Q1 ≈ ---------------------------------- ; U EC, Q1 ≈ 4, 3V; R E1 + R 5 Für die Spannung UCE,Q2 gilt: (c) Springer Verlag 63 Siegl: Schaltungstechnik 12V = I C, Q2 ⋅ R 2 + U CE, Q2 + ( I B, Q1 + I E, Q2 ) ⋅ R 5 ; 12V ≈ I C, Q2 ⋅ ( R 2 + R 5 ) + U CE, Q2 ; Daraus erhält man die Arbeitsgerade des Ausgangskreises für den Transistor Q2: 12V – U CE, Q2 (A) I C, Q2 ≈ ---------------------------------- ; U CE, Q2 ≈ 3V; R2 + R5 Das nachstehende Simulationsergebnis bestätigt in etwa die Abschätzung der Arbeitspunktanalyse. Eine exakte Übereinstimmung ist nicht gegeben, da die Annahme der Stromverstärkung B und der Schwellspannung nicht exakt zutrifft. Bild L7.3 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei Normaltemperatur b) Wird die Temperatur auf 1250C erhöht, so wird etwa UBE = 0,5V, bzw. UEB = 0,5V, B = 300 und ICB0 = 1µA. Allgemein ist: I C = I B ⋅ B + ( B + 1 ) ⋅ I CB0 ; I C = I E ⋅ A + I CB0 ; I B = I C ⁄ B – I CB0 ⁄ A ; I E = I C ⁄ A – I CB0 ⁄ A ; Eingesetzt in obige Maschengleichungen ergibt sich mit den neuen Werten bei der erhöhten Temperatur ein geänderter Arbeitspunkt. Die Arbeitspunktänderung ist nicht unerheblich, allerdings bleiben beide Transistoren im Normalbetrieb. (c) Springer Verlag 64 Siegl: Schaltungstechnik Bild L7.3 - 2: Ergebnis der DC-Analyse bei 1250C c) Zunächst gilt es die innere Verstärkung von Knoten 3 nach Knoten 5 abzuschätzen. Die Verstärkung von Q1 von Knoten 3 nach Knoten 4 beträgt: U 4 ⁄ U 3 = g m ⋅ R 3∗ ; Die Steilheit gm im gegebenen Arbeitspunkt ist gm = 1/(3Ω). Der Lastwiderstand R3* am Kollektorausgang ist etwa gleich R3, da die Impedanz Z4 als hochohmig angenommen werden kann. Der Transistor Q2 arbeitet von Knoten 4 nach Knoten 5 als Spannungsfolger mit Verstärkung 1. Damit wird die innere Verstärkung von Knoten 3 nach Knoten 5: U 5 ⁄ U 3 = g m ⋅ R 3∗ = 500 --------- = 160; 3 Für den Widerstand Zy erhält man unter Anwendung der Transimpedanzbeziehung: 1 Z y = R 4 ⋅ -------------------------------------- ≈ R 4 ; 1 + 1 ⁄ ( U5 ⁄ U3 ) Damit kann Zy gegenüber dem parallelliegenden Widerstand R5 vernachlässigt werden. Somit ergibt sich für den Widerstand Z4 : Z 4 = ( r e, Q2 + R 5 ) ⋅ ( β + 1 ) ≈ 100kΩ; Der Widerstand Z4 ist deutlich hochohmiger als der parallelliegende Widerstand R3, wie bereits angenommen. Gemäß der Transimpedanzbeziehung erhält man für den Widerstand Zx : 1 Z x = R 4 ⋅ ------------------------------- ≈ R 4 ⁄ 160 ≈ 620Ω ; 1 + ( U5 ⁄ U3 ) Der Eingangswiderstand am Basiseingang des Transistors ist: Z B, Q1 = r e, Q1 ⋅ ( β + 1 ) + r b, Q1 ≈ 600Ω + r b, Q1 ; Damit liegt der Eingangswiderstand Z1 = U1/I1 bei etwa 300Ω. Bei Stromsteuerung durch I1 mit einer Amplitude von 20µA ergibt sich eine Spannung U3 von ca. 6mV. (c) Springer Verlag 65 Siegl: Schaltungstechnik Die Verstärkung von Knoten 3 nach Knoten 2 bestimmt sich aus: U 2 ⁄ U 3 = ( U 5 ⁄ U 3 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U 5 ) ≈ 160 ⋅ 1, 6 ≈ 250 ; Mit guter Näherung werden die Abschätzwerte durch die Simulation bestätigt. 300 100 U2 ⁄ U3 U 5 ⁄ U 3 = 160 U5 ⁄ U3 SEL>> 1.0 V(5)/V(3) V(2)/V(3) 1.0V 10mV U3 U 3 ≈ 6mV 100uV 100Hz V(3) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.3 - 3: Eingangsspannung |U3| bei Stromsteuerung mit einer Amplitude von 20µA und Verstärkung von Knoten 3 nach Knoten 5 bzw. nach Knoten 2 100K 10K Zx 1.0K Z xB, Q1 = 600Ω 100 Z xB, Q1 10 100Hz V(3)/I(R4) 1.0KHz V(3)/IB(Q1) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.3 - 4: Eingangswiderstand ZB,Q1 am Basiseingang des Transistors Q1 und Eingangswiderstand Zx (c) Springer Verlag 66 Siegl: Schaltungstechnik Lösung Ü7.4: a) Bei zwei DC-gekoppelten Transistoren sind zur Bestimmung der Arbeitspunktströme der Transistoren zwei Netzwerkgleichungen so zu bilden, dass neben den Transistorströmen nur die Steuerspannungen UBE und nicht UCE auftauchen. Die Maschengleichung über RB, UEB,Q1, R1, UBE,Q2 und R3, sowie die Knotenpunktgleichung an Knoten 3 erfüllt diese Bedingung. Es werden Richtungspfeile für die Ströme und Spannungen bei Ausformulierung der Netzwerkgleichungen zugrundegelegt. I B, Q1 ⋅ R B + U EB, Q1 + I E, Q1 ⋅ R 1 = U BE, Q2 + I E, Q2 ⋅ R 3 ; I 0 = I E, Q1 + I B, Q1 ; Bei gegebenen Werten der Schaltkreiselemente ergibt sich mit B = 200 und UBE,Q2 = UEB,Q1 = 0,7V unter Vernachlässigung von ICB0 bei Normaltemperatur bei R1 = R3: I E, Q1 ≈ I E, Q2 ; I C, Q1 ≈ I 0 ≈ I C, Q2 ; Bei deutlich unterschiedlichen UBE der Transistoren würde sich eine merkbare Unsymmetrie ergeben. Für die Spannung UEC,Q1 gilt: 15V + U BE, Q2 + I E, Q2 ⋅ R 3 = I E, Q1 ⋅ R 1 + U EC, Q1 ; U EC, Q1 = 15, 7V; Prinzipiell könnte man auf die negative Versorgungsspannung verzichten. Die Spannung UEC,Q1 würde dann immer noch 0,7V betragen, was heißt, dass Q1 im Normalbetrieb arbeitet. Für die Spannung UCE,Q2 gilt: 15V = I C, Q2 ⋅ R 2 + U CE, Q2 + I E, Q2 ⋅ R 3 ; Daraus erhält man die Arbeitsgerade des Ausgangskreises für den Transistor Q2: 15V – U CE, Q2 (A) U CE, Q2 ≈ 4, 5V; I C, Q2 ≈ ---------------------------------- ; R2 + R3 Das nachstehende Simulationsergebnis bestätigt in etwa die Abschätzung der Arbeitspunktanalyse. Eine exakte Übereinstimmung ist nicht gegeben, da beide Transistoren deutlich unterschiedliche Kollektor-Emitter-Spannungen aufweisen. Wegen des Early-Effekts ergibt sich eine Unsymmetrie der Arbeitspunktströme. Je niederohmiger die Seriengegenkopplung mir R1 bzw. R3 dimensioniert wird, um so unsymmetrischer werden die Arbeitspunktströme. Aufgrund der starken Gegenkopplung bleibt der Arbeitspunkt auch bei starker Temperaturerhöhung stabil. (c) Springer Verlag 67 Siegl: Schaltungstechnik Bild L7.4 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei Normaltemperatur Bild L7.4 - 2: Ergebnis der DC-Analyse bei 1250C b) Die verfügbare Versorgungsspannung für Q2 beträgt 14,5V wegen des Spannungsabfalls an R3. Für größtmögliche Aussteuerung sollte UCE,Q2 = 7,5V und der Spannungsabfall an R2 im Arbeitspunkt 7V sein. Demzufolge ergibt sich ein optimaler Lastwiderstand für R2 in Höhe von 7kΩ. c) Für die Zweigimpedanz Z3 erhält man mit einer Stromverstärkung von 100: Z 3 = ( r e, Q2 + R 3 ) ⋅ ( β + 1 ) ≈ 52, 6kΩ; (c) Springer Verlag 68 Siegl: Schaltungstechnik Der Einganswiderstand Z1 wird demnach: Z 1 = ( r e, Q1 + R 1 + ( r e, Q2 + R 3 ) ⋅ ( β + 1 ) ) ⋅ ( β + 1 ) + R B ≈ 5, 3MΩ; 10M Z 1 = ( r e, Q2 + R 3 ) ⋅ ( β + 1 ) Z1 2 1.0M 100K Z 3 = ( r e, Q2 + R 3 ) ⋅ ( β + 1 ) Z3 10K 1.0K 100 10Hz V(1)/I(RB) 100Hz V(3)/IB(Q2) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.4 - 3: Zweigimpedanz Z3 und Eingangswiderstand Z1 Wegen der hohen Zweigimpedanz Z3 im Vergleich zu R1 + re,Q1 fällt nahezu die gesamte Eingangsspannung an U3 ab. Der Transistor Q2 ist mit einer Seriengegenkopplung von 500Ω versehen. Somit erhält man für die Verstärkung von Knoten 3 nach Knoten 2: U2 ⁄ U3 = Gm ⋅ R2 ; Die Steilheit Gm im gegebenen Arbeitspunkt ist Gm = 1/(526Ω), also erhält man: U 2 ⁄ U 3 = U 2 ⁄ U 1 = G m ⋅ R 2 = 10000 --------------- = 19; 526 (c) Springer Verlag 69 Siegl: Schaltungstechnik Mit guter Näherung werden die Abschätzwerte durch die Simulation bestätigt. 50 U 2 ⁄ U 1 = 19 U2 ⁄ U1 10 U3 ⁄ U1 = 1 1.0 U3 ⁄ U1 100m 10Hz V(2)/V(1) 100Hz V(3)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.4 - 4: Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 bzw. von Knoten 1 nach Knoten 3 Lösung Ü7.5: a) Die Funktion des Signaldetektors erfordert einen Arbeitspunkt im AB-Betrieb der EmitterBasis-Diode, d.h. UBE,Q1 muss im Bereich der Schwellspannung liegen. Wobei im Knickpunkt der Strom höchstens ca. 100µA sein sollte. Der Basisspannungsteiler ist so zu dimensionieren, dass sich ein Arbeitspunkt im AB-Betrieb ergibt. Der Transistor Q1 ist seriengegengekoppelt. Die Übertragungskennlinie wird in einer gesonderten Testbench ermittelt. Damit ergibt sich für den Transistor der Zusammenhang zwischen IC und U1. Bild L7.5 - 1: Testbench zur Ermittlung der Übertragungskennlinie des seriengegengekoppelten Transistors (c) Springer Verlag 70 Siegl: Schaltungstechnik 20mA IC ∆U ⁄ ∆I = 50Ω 15mA 10mA 5mA 0A 0V 0.2V 0.4V 0.6V 0.8V 1.0V 1.2V 1.4V 1.6V 1.8V 2.0V IC(Q1) V_V1 Bild L7.5 - 2: Übertragungskennlinie des seriengegengekoppelten Transistors Die Schwellspannung des Transistors liegt bei ca. 0,6V. Aufgrund der Seriengegenkopplung steigt dann der Kollektorstrom nahezu linear an bis ca. 20mA, dann wird der Transistor gesättigt. Die gegebene Versorgungsspannung von -5V lässt bei R3 + R2 = 250Ω keinen höheren Strom zu. Die Dimensionierung des Basis-Spannungsteilers mit R3 und R4 ist so gewählt, dass der Arbeitspunkt UBE,Q1 bei 0,6V liegt. Bild L7.5 - 3: DC-Analyse bei Normaltemperatur b) Die TR-Analyse zeigt, dass positive Halbwellen übertragen und negative Halbwellen abgeschnitten werden. Die detektierte positive Halbwelle an Knoten 2 ist etwa um den Faktor 4 verstärkt gegenüber dem Eingangssignal, aber um 1800 phasenverschoben. (c) Springer Verlag 71 Siegl: Schaltungstechnik 20mA iC 10mA 0A IC(Q1) u1 0V u2 -2.0V u B, Q -4.0V u3 SEL>> -6.0V 0s V(1) V(2) 50us V(3) 100us 150us 200us 250us 300us V(Q1:b) Time Bild L7.5 - 4: TR-Analyse Spannungen an Knoten 1, 2, 3 und dem Basisknoten, sowie des Kollektorstroms Lösung Ü7.6: a) Bei zwei DC-gekoppelten Transistoren sind zur Bestimmung der Arbeitspunktströme der Transistoren zwei Netzwerkgleichungen so zu bilden, dass neben den Transistorströmen nur die Steuerspannungen UBE und nicht Spannungen an gesperrten Diodenstrecken (z.B. UCE) auftauchen. Die Maschengleichung über UBE,Q1 und UBE,Q2 , sowie die Knotenpunktgleichung an Knoten 3 erfüllt diese Bedingung. Es werden Richtungspfeile für die Ströme und Spannungen bei Ausformulierung der Netzwerkgleichungen zugrundegelegt. ( I E, Q1 + I B, Q2 ) ⋅ R 3 + U BE, Q1 = 10V; U BE, Q1 = U BE, Q2 ; Die zweite Gleichung lässt sich auch anders mit I C = I S ⋅ exp ( U BE ⁄ U T ) formulieren: ln ( I C, Q1 ⁄ I S ) = ln ( I C, Q2 ⁄ I S ) ; Bei gleicher Temperatur und gleichem Sättigungssperrstrom der Transistoren sind die Arbeitspunktströme der beiden Transistoren identisch (Stromspiegel). Aus der Knotenpunktgleichung an Knoten 3 erhält man dann den Absolutwert des Arbeitspunktstroms. Bei Vernachlässigung des Basisstroms ist: (A) (A) (A) (A) U CE, Q2 = 5V ; I C, Q1 = I C, Q2 = 1mA ; U CE, Q1 = 0, 7V ; Beide Transistoren arbeiten im Normalbetrieb. b) Bei 1V Restspannung an Q2 verbleiben 9V Versorgungsspannung. Im Arbeitspunkt sollte also an R2 eine Spannung von 4,5V abfallen. Damit müsste für größtmögliche Aussteuerbarkeit R2 = 4,5kΩ sein. (c) Springer Verlag 72 Siegl: Schaltungstechnik Bild L7.6 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei Normaltemperatur c) Im Arbeitspunkt weisen beide Transistoren einen differenziellen Widerstand an der BasisEmitter-Diode in Höhe von re = 26Ω auf. Die Steilheit gm der Transistoren ist demzufolge gm = 1/(26Ω). Damit ergeben sich für die Impedanzwerte folgende Ergebnisse bei Vernachlässigung des Basisbahnwiderstands und unter Zugrundelegung einer Stromverstärkung von 200: Z 3 = r b, Q2 + r e, Q2 ⋅ ( β + 1 ) ≈ 5, 2kΩ ; Z x = r e, Q1 || R 3 || Z 3 ≈ 26Ω ; Z 1 = R 1 + Z x ≈ 526Ω ; Die Steuerspannung an Q2 ist die Knotenspannung an Knoten 3, sie ist: U3 = U1 ⋅ Zx ⁄ Z1 ; U 3 ⁄ U 1 = Z x ⁄ Z 1 ≈ 0, 05 ; Damit erhält man für die Ausgangsspannung: U 2 = U 3 ⋅ g m, Q2 ⋅ R 2 ; 1 ⁄ g m, Q1 U 2 ⁄ U 1 = ( U 3 ⁄ U 1 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U 3 ) ≈ ---------------------------------- ⋅ g m, Q2 ⋅ R 2 ≈ 9, 6 ; R 1 + 1 ⁄ g m, Q1 Die Abschätzungen werden mit guter Näherung durch die Simulation bestätigt. (c) Springer Verlag 73 Siegl: Schaltungstechnik 10K Z 3 = r b, Q2 + r e, Q2 ⋅ ( β + 1 ) ≈ 5, 2kΩ Z3 1.0K Z 1 = R 1 + Z x ≈ 526Ω Z1 Z x = r e, Q1 || R 3 || Z 3 ≈ 26Ω Zx 100 10 100Hz V(3)/IB(Q2) 1.0KHz V(3)/IE(Q1) 10KHz V(1)/I(R1) 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.6 - 2: Impedanzverläufe und deren Abschätzungen 10 U 2 ⁄ U 1 = 9, 6 U2 ⁄ U1 1.0 100m U 3 ⁄ U 1 = 0, 05 10m 100Hz V(3)/V(1) 1.0KHz V(2)/V(1) 10KHz U3 ⁄ U1 100KHz 1.0MHz Frequency Bild L7.6 - 3: Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 Lösung Ü7.7: a) Bei zwei DC-gekoppelten Transistoren sind zur Bestimmung der Arbeitspunktströme der Transistoren zwei Netzwerkgleichungen so zu bilden, dass neben den Transistorströmen nur die Steuerspannungen UBE und nicht Spannungen an gesperrten Diodenstrecken (z.B. UCE) auftauchen. Die Maschengleichung über R20, UEB,Q2 und R3, sowie die über UBE,Q1, VB- und (c) Springer Verlag 74 Siegl: Schaltungstechnik R5 erfüllen diese Bedingung. Es werden Richtungspfeile für die Ströme und Spannungen bei Ausformulierung der Netzwerkgleichungen zugrundegelegt. Bei Vernachlässigung der Basisströme ergibt sich für die Netzwerkgleichungen zur Bestimmung der Kollektorströme von Q1 und Q2: I 0 = I E, Q2 – I C, Q1 = ( U R3 – U EB, Q2 ) ⁄ R 20 = ( 15V ⋅ 1 ⁄ 5, 5 – 0, 7V ) ⁄ 500Ω ≈ 4, 05mA ; 15V + U BE, Q1 = I C, Q2 ⋅ R 5 ; Die beiden Gleichungen stellen zwei Bestimmungsgleichungen für die gesuchten Arbeitspunktströme der Transistoren Q1 und Q2 dar. Man erhält: (A) I C, Q1 = 4, 05mA – ( 15V + U BE, Q1 ) ⁄ R 5 ≈ 3, 05mA ; (A) I C, Q2 ≈ 1mA; Die Schaltung hat den Vorteil, dass keine Seriengegenkopplung im Emitterpfad von Q1 erforderlich ist und dennoch eine Änderung von UBE,Q1 - verursacht beispielsweise durch Temperaturänderung - keinen signifikanten Einfluss auf den Kollektorstrom von Q1 aufweist. In der Bestimmungsgleichung addiert sich zu UBE,Q1 die Versorgungsspannung von 15V, so dass eine Änderung von ca. 0,2V unerheblich ist. Es wird ein Kollektorstrom IC,Q1 = I0 - IR5 eingeprägt. Die verfügbare Versorgungsspannung für Q1 ist gleich der Versorgungsspannung von 15V vermindert um den Spannungsabfall an R20, also ca. 12,3V. Damit wird:: (A) U CE, Q1 = 7V ; (A) U EC, Q2 = 12, 3V ; b) Bei 1V Restspannung an Q1 verbleiben 12V verfügbare Versorgungsspannung. Im Arbeitspunkt sollte also an R2 eine Spannung von 6V abfallen. Damit müsste für größtmögliche Aussteuerbarkeit R2 = 2kΩ sein. Bild L7.7 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei Normaltemperatur c) Im unteren Frequenzbereich ist C2 nicht wirksam. Der Eingangswiderstand am Emitter (c) Springer Verlag 75 Siegl: Schaltungstechnik beträgt demnach mit B = 200: Z E, Q2 = r e, Q2 + ( r b, Q1 + R B ) ⁄ ( β + 1 ) ≈ 26Ω + 24Ω ≈ 50Ω ; 1 Z x ≈ Z E, Q2 || ------------ || 500Ω ; jωC 2 Im unteren Frequenzbereich beträgt die Zweigimpedanz Zx ca. 50Ω und damit ist dieser Zweig deutlich niederohmiger, als der Zweig des Widerstands R20. In diesem Fall ist der Kollektorstrom von Q1 nahezu gleich dem Emitterstrom von Q2. Mit C2 = 100µF ergibt sich eine untere Eckfrequenz von einigen 10Hz ab der die Kapazität wirksam wird. Das folgende Bild zeigt die Verhältnisse bei AC-Analyse im unteren Frequenzbereich. g m, Q1 ⋅ U 5 g m, Q1 ⋅ U 5 g m, Q1 ⋅ U 5 U5 Bild L7.7 - 2: AC-Analyse im unteren Frequenzbereich, wo C2 nicht wirksam ist Für die Zweigimpedanz Zy erhält man damit im unteren Frequenzbereich: Z y ≈ 1 ⁄ g m, Q1 ≈ 9Ω ; Der Kollektorzweig von Q2 wirkt also bei tiefen Frequenzen nicht als Stromquelle. Vielmehr ergibt sich eine sehr niederohmige Impedanz aufgrund der Stromsteuerung. Bei mittleren Frequenzen wird die Stromsteuerung von Q2 durch den Kurzschluss am Emitter mit C2 unterbunden. Der Kollektorzweig von Q2 wird dann hinreichend hochohmig. Das nachstehend dargestellte Ergebnis der Simulation bestätigt sehr gut die vorangestellten Überlegungen. Ab einigen 10Hz wird Zx zunehmend niederohmig, womit die Stromsteuerung von Q2 zunehmend aufgehoben wird, was den Kollektorzweig zunehmend hochohmiger werden lässt. (c) Springer Verlag 76 Siegl: Schaltungstechnik 100K 10K Zy 100 Z x ≈ 50Ω Z y ≈ 9Ω Zx 1.0 100m 10Hz V(3)/I(R2) 100Hz V(5)/IC(Q2) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.7 - 3: AC-Analyse für die Impedanzverläufe von Zx und Zy d) Im Frequenzbereich ab einigen kHz wird der Transistor Q2 weder an der Basis noch am Emitter angesteuert. Im Normalbetrieb ist der Kollektor hochohmig (Stromquelle). Damit hat er keinen Einfluss auf das AC-Verhalten. Für das AC-Verhalten ist nur der Transistor Q1 mit seinem Lastwiderstand R2 interessant. Im Arbeitspunkt weist der Transistor Q1 einen differenziellen Widerstand an der Basis-Emitter-Diode in Höhe von re = 8.6Ω auf. Die Steilheit gm der Transistoren ist demzufolge gm = 1/(8.6Ω). Damit erhält man für die Verstärkung und für die Impedanzwerte folgende Ergebnisse bei Vernachlässigung des Basisbahnwiderstands und unter Zugrundelegung einer Stromverstärkung von ca. 200: Z B = r b, Q1 + r e, Q1 ⋅ ( β + 1 ) || 1 ⁄ ( jωC C ⋅ ( 1 + g m ⋅ R 2 ) ) ; 1 Z x ≈ 1, 7kΩ ⋅ ------------------------------------------------- ; 1 + jωC C ⋅ ( 1 + v 25 ) Für die Verstärkung von Knoten 5 nach Knoten 2 ergibt sich unter Vernachlässigung der inneren Sperrschichtkapazität des Transistors und des Basisbahnwiderstands: U 2 ⁄ U 5 = g m, Q1 ⋅ R 2 ≈ 230 ; Zur Ermittlung des Eingangswiderstands Z1 muss zu Zx der Widerstand R1 addiert werden. Z1 = R1 + Zx ; Die Abschätzungen werden mit guter Näherung durch die Simulation bestätigt. Es zeigt sich, dass die Verstärkung von Knoten 5 nach Knoten 2 deutlich breitbandiger ist, als die Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2. Dieser Unterschied wird durch die "Miller"-Kapazität CC verursacht. Mit dem Widerstand R1 bildet CC ein zusätzliches Tiefpassverhalten. Bei einer Sperrschichtkapazität CC von 2pF ergibt sich eine obere Eckfrequenz von ca. 4MHz, was im Simulationsergebnis gut bestätigt ist. (c) Springer Verlag 77 Siegl: Schaltungstechnik 2.0K Z B = r b, Q1 + r e, Q1 ⋅ ( β + 1 ) ≈ 1, 7kΩ ZB 100 SEL>> 10 V(5)/IB(Q1) 300 100 U 2 ⁄ U 5 ≈ 230 U2 ⁄ U1 1.0 10Hz V(2)/V(5) 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.7 - 4: Impedanzverlauf von ZB und Verstärkung von Knoten 5 nach Knoten 2 bzw. von Knoten 1 nach Knoten 2 Lösung Ü7.8: a) Der Querstrom des Basisspannungsteilers beträgt 0,1mA. Unter Vernachlässigung des Basisstroms ergibt sich eine Spannung von ca. 3,4V am Widerstand RB1. Aufgund der gegebenen zwei DC-gekoppelten Transistoren werden zwei Beschaltungsgleichungen benötigt. Eine Beschaltungsgleichung ist die Maschengleichung über beide Basis-Emitterstrecken. Die zweite Beschaltungsgleichung ist die Knotenpunktgleichung am Emitterknoten von Q1. 3, 4V = U BE, Q1 + U BE, Q2 + I E, Q2 ⋅ R E2 ; I E, Q1 = I B, Q2 + ( U BE, Q2 + I E, Q2 ⋅ R E2 ) ⁄ R E1 ; Bei Normaltemperatur möge die Basis-Emitter-Spannung 0,7V betragen. Unter Vernachlässigung des Basistroms stellen die beiden Netzwerkgleichungen Bestimmungsgleichungen für die gesuchten Arbeitspunkte dar. Man erhält: (A) (A) I C, Q2 ≈ 1mA; I C, Q1 ≈ 0, 1mA; Die Kollektor-Emitterspannungen ergeben sich bei bekannten Arbeitspunktströmen: (A) (A) U CE, Q2 ≈ 3, 6V; U CE, Q1 ≈ 2, 9V; In Bild L7.8 - 1 werden die ermittelten Arbeitspunkte in etwa bestätigt. (c) Springer Verlag 78 Siegl: Schaltungstechnik Bild L7.8 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei 270C b) Die verfügbare Versorgungsspannung beträgt ca. 8V. Bei einer Mindestspannung von 1V an UCE,Q2 verbleiben 3,5V am Arbeitswiderstand RC im Arbeitspunkt. Somit sollte der Lastwiderstand RC = 3,5kΩ betragen. c) Ist CE unwirksam, so ergibt sich ein Z3 von ca. 200kΩ bei einer Stromverstärkung von 100. Damit fällt nahezu die gesamte Eingangsspannung an RE2 ab; die Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 ist somit gleich 2: Z 3 = ( β 0 + 1 ) ⋅ ( r e, Q2 + R E2 ) ≈ 200kΩ ; Z3 U 2 ⁄ U 1 = ( U be, Q2 ⁄ U 1 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U be, Q2 ) ≈ ------------------------ ⋅ G m, Q2 ⋅ R C ≈ 2 ; r e, Q1 + Z 3 d) Bei mittleren Frequenzen erhält man für Z3 einen Widerstand von ca. 2,6kΩ bei einer Stromverstärkung von 100. Diese Impedanz ist deutlich niederohmiger als RE1; RE1 kann somit vernachlässigt werden. Der differenzielle Emitterwiderstand von Q1 beträgt ca. 260Ω. Damit ist der Eingangswiderstand Z1 ca. 290kΩ. Etwa 90% der Eingangsspannung fällt als Steuerspannung an der Basis-Emitterstrecke von Q2 ab. Die Verstärkung beträgt unter Vernachlässigung von RE1 somit: Z 3 = ( β 0 + 1 ) ⋅ r e, Q2 ≈ 2, 6 kΩ ; Z 1 = ( β 0 + 1 ) ⋅ ( r e, Q1 + Z 3 || R E1 ) ≈ 290kΩ ; Z3 U 2 ⁄ U 1 = ( U be, Q2 ⁄ U 1 ) ⋅ ( U 2 ⁄ U be, Q2 ) ≈ ------------------------ ⋅ g m, Q2 ⋅ R C ≈ 140 ; r e, Q1 + Z 3 (c) Springer Verlag 79 Siegl: Schaltungstechnik 200 100 U 2 ⁄ U 1 ≈ 140 U2 ⁄ U1 10 U2 ⁄ U1 ≈ 2 1.0 U 2 ⁄ U be, Q2 U 2 ⁄ U be, Q2 ≈ 0, 9 100m 1.0Hz V(2)/V(1) 10Hz 100Hz V(Q2:b)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.8 - 2: Ergebnis der AC-Analyse - Verstärkung 10M 1.0M Z1 Z 1 = r b, Q1 + ( r e, Q1 + Z 3 ) ⋅ ( β + 1 ) ≈ 290kΩ Z3 10K Z 3 = r b, Q2 + r e, Q2 ⋅ ( β + 1 ) ≈ 2, 6kΩ 100 10 1.0Hz 10Hz V(Q2:b)/IB(Q2) 100Hz V(Q1:b)/IB(Q1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.8 - 3: Ergebnis der AC-Analyse - Impedanzverläufe Lösung Ü7.9: a) Der Querstrom des Basisspannungsteilers beträgt 0,1mA. Unter Vernachlässigung des Basisstroms ergibt sich eine Spannung von ca. 1,7V am Widerstand R4. Aufgund der gegebenen zwei DC-gekoppelten Transistoren werden zwei Beschaltungsgleichungen benötigt. Eine Beschaltungsgleichung ist die Maschengleichung über die Basis-Emitterstrecke von Q1 und (c) Springer Verlag 80 Siegl: Schaltungstechnik R1, die zweite Beschaltungsgleichung ist die Maschengleichung über die Basis-Emitterstrecke von Q2 und RE2. 1, 7V = U BE, Q1 + ( I E, Q1 + I C, Q2 ) ⋅ R 1 ; I C, Q1 ⋅ R C1 = U EB, Q2 + I E, Q2 ⋅ R E2 ; Bei Normaltemperatur möge die Basis-Emitter-Spannung 0,7V betragen. Unter Vernachlässigung des Basistroms stellen die beiden Netzwerkgleichungen Bestimmungsgleichungen für die gesuchten Arbeitspunkte dar. Man erhält: (A) (A) I C, Q1 ≈ 1mA; I C, Q2 ≈ 0, 5mA; Die Kollektor-Emitterspannungen ergeben sich bei bekannten Arbeitspunktströmen: (A) (A) U CE, Q1 ≈ 4V; U CE, Q2 ≈ 2, 2V; In Bild L7.9 - 1 werden die ermittelten Arbeitspunkte in etwa bestätigt. Bild L7.9 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei 270C b) und c) Ist C3 wirksam, so ergibt sich ein Z3 von ca. 5kΩ bei einer Stromverstärkung von 100. Damit beträgt der Lastwiderstand von Q1 ca. 2,5kΩ wegen der Parallelschaltung von RC1 zu Z3 und die Verstärkung von Q1 ist: Z 3 = ( β 0 + 1 ) ⋅ r e, Q2 ≈ 5kΩ ; U 3 ⁄ ( U 1 – U R1 ) ≈ g m, Q1 ⋅ R C1 || 5kΩ ≈ 100 ; Die Steuerspannung von Q2 ist die Ausgangsspanung U3 von Q1. Somit ergibt sich ein Kollektorstrom von Q2, der von Knoten 2 in den Widerstand R2 hineinfließt: I C, Q2 = g m, Q1 ⋅ R C1 || 5kΩ ⋅ ( U 1 – U R1 ) ⋅ g m, Q2 ; Die Knotenpunktgleichung am Emitterknoten von Q1 ist eine Bestimmungsgleichung für die unbekannte Spannung UR1. ( U 1 – U R1 ) ⋅ g m, Q1 + g m, Q1 ⋅ R C1 || 5kΩ ⋅ ( U 1 – U R1 ) ⋅ g m, Q2 = U R1 ⁄ R 1 ; ( g m, Q1 + g m, Q1 ⋅ R C1 || 5kΩ ⋅ g m, Q2 ) ⋅ R 1 U R1 ⁄ U 1 = ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- ≈ 1 ; 1 + ( g m, Q1 + g m, Q1 ⋅ R C1 || 5kΩ ⋅ g m, Q2 ) ⋅ R 1 Bei hinreichend wirksamer Seriengegenkopplung und genügend großer innerer Geradeausver(c) Springer Verlag 81 Siegl: Schaltungstechnik stärkung ist die Gegenkopplungsspannung UR1 in etwa gleich der Eingangsspannung. Die Ausgangsspannung ist unter dieser Voraussetzung: R2 R U 2 = U 1 + U 1 ⋅ ------ = U 1 ⋅ 1 + -----2- ≈ U 1 ⋅ 8, 3 ; R1 R 1 Die innere Geradeausverstärkung ist: U 2 ⁄ ( U 1 – U R1 ) = U 3 ⁄ ( U 1 – U R1 ) ⋅ U 2 ⁄ U 3 ≈ 10000 ; Damit liegt ein klassischer seriengegengekoppelter Verstärker vor, dessen Verstärkung mit guter Näherung 1+R2/R1 ist. Der Eingangswiderstand Z4 am Emitterknoten von Q1 beträgt ca. 26Ω. Wegen der Transimpedanzbeziehung wirkt an diesem Knoten der Rückkopplungswiderstand R2 mit R2/10000. Es ist somit trotz niederohmiger Eingangsimpedanz Z4 des Verstärkers dessen Eigangsimpedanz immer noch deutlich hochohmiger als der tranformierte Rückkopplungspfad. 10K U 2 ⁄ U be, Q1 ≈ 10000 1.0K 100 U 3 ⁄ U be, Q1 ≈ 100 10 U2 ⁄ U1 1.0 10Hz V(2)/V(1) U 2 ⁄ U 1 ≈ 1 + ( R 2 ⁄ R 1 ) ≈ 8, 3 100Hz 1.0KHz 10KHz V(2)/( V(Q1:b)-V(Q1:e)) V(3)/(V(Q1:b)-V(Q1:e)) Frequency 100KHz 1.0MHz 10MHz Bild L7.9 - 2: Ergebnis der AC-Analyse - Verstärkung (c) Springer Verlag 82 Siegl: Schaltungstechnik 1.0M Z3 100K 10K Z 3 = r b, Q2 + r e, Q2 ⋅ ( β + 1 ) 1.0K 100 10 10Hz V(3)/IB(Q2) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz Frequency Bild L7.9 - 3: Ergebnis der AC-Analyse - Impedanzverläufe Lösung Ü7.10: a) Der Querstrom des Basisspannungsteilers beträgt ca. 1mA. Unter Vernachlässigung des Basisstroms ergibt sich eine Spannung von ca. 2,1V an UCE,Q1. Eine Beschaltungsgleichung ist die Maschengleichung über R1, R2 und über die Basis-Emitterstrecke von Q1. 10V = U BE, Q1 + ( U BE, Q1 ⁄ R 3 + I C, Q1 ) ⋅ R 1 ; Bei Normaltemperatur möge die Basis-Emitter-Spannung 0,7V betragen. Die Netzwerkgleichung stellt eine Bestimmungsgleichungen für den gesuchten Arbeitspunkt dar. Man erhält: (A) (A) I C, Q1 ≈ 1mA; U CE, Q1 ≈ 2, 1V; Damit beträgt die DC-Leerlaufspannung der Spannungsquelle an Knoten 2 ca. 2,1V. In Bild L7.10 - 1 werden die ermittelten Arbeitspunkte in etwa bestätigt. b) Ist C2 als Kurzschluss wirksam, so ergibt sich gemäß der Knotenpunktsgleichung an Knoten 2: I 2 = g m, Q1 ⋅ U be, Q1 + U be, Q1 ⁄ ( R 3 || ( β 0 + 1 ) ⋅ r e, Q1 ) + U 2 ⁄ R 1 ; mit r e, Q1 ≈ 26Ω; ( R 3 || ( β 0 + 1 ) ⋅ r e, Q1 ) U be, Q1 ≈ ------------------------------------------------------------------ ⋅ U 2 ≈ 0, 3 ⋅ U 2 ; ( R 3 || ( β 0 + 1 ) ⋅ r e, Q1 ) + R 2 Damit erhält man für den Innenwiderstand am Knoten 2 näherungsweise: I 2 ≈ g m, Q1 ⋅ 0, 3 ⋅ U 2 ; Z 22' ≈ 85Ω; (c) Springer Verlag 83 Siegl: Schaltungstechnik Bild L7.10 - 1: Ergebnis der DC-Analyse bei 270C Wie erwartet ist der Innenwiderstand sehr niederohmig. 250 Z2 200 150 100 Z 2 ≈ r e, Q1 ⁄ ( 0, 3 ) 50 100Hz V(2)/I(C2) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L7.10 - 2: Ergebnis der AC-Analyse für den Innenwiderstand Z2 (c) Springer Verlag 84 Siegl: Schaltungstechnik Übung 8 Lösung Ü8.1: a) Für die Arbeitspunkteinstellung notwendig ist die Kenntnis der Übertragungskennlinie ID = f(UGS). Mit dem Simulation Profile "DCSweep1" wird die Übertragungskennlinie bestimmt. Um die Ausgangskennlinien darzustellen ist ein "Nested Sweep" erforderlich. Das Simulation Profile "DCSweep2" ermöglicht die Darstellung der Ausgangskennlinien. Bild L8.1 - 1: Testbench für die Ermittlung der Kennlinien des JFET 10mA 8mA I D = f ( U GS ) 6mA 4mA I D = – U GS ⁄ ( 1kΩ ) 2mA 0A -5.0V -4.5V ID(X_J1.J_J1) -4.0V -3.5V -3.0V -2.5V -2.0V -1.5V -1.0V -0.5V 0V V_V1 Bild L8.1 - 2: Übertragungskennlinie ID = f(UGS) und Arbeitsgerade des Eingangskreises (c) Springer Verlag 85 Siegl: Schaltungstechnik 10mA U GS = 0V 8mA U GS = – 1 V 6mA 4mA U GS = – 2 V 2mA U GS = – 3 V 0A 0V 2V ID(X_J1.J_J1) 4V 6V 8V 10V 12V 14V 16V 18V 20V V_VB+ Bild L8.1 - 3: Ausgangskennlinien des Feldeffekttransistors b) Allgemein ist eine Beschaltungsgleichung so zu formulieren, dass der Drainstrom ID und die Steuerspannung UGS vorkommt. Die Maschengleichung am Eingangskreis erfüllt diese Bedingung. 0 – U GS I D = ------------------- ; RS Diese Gleichung stellt die Arbeitsgerade des Eingangskreises dar. Zusammen mit der Gleichung des Feldeffekttransistors im Abschnürbetrieb stehen zwei Gleichungen für die zwei Unbekannten ID und UGS zur Verfügung. β 2 I D = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 Es ist darauf zu achten, dass in PSpice β BETA = --- ; 2 ist. Mit den beiden gegebenen Gleichungen ist eine rechnerische Lösung für den gesuchten Arbeitspunkt möglich. Bild L8.1 - 2 zeigt die graphische Lösung. Es ergibt sich: (A) = 2, 17mA; (A) U GS = – 2, 17V; Die Steilheit im Arbeitspunkt ist: ID gm = (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ 430Ω ; Mit Bildung einer Maschengleichung der gegebenen Beschaltung, die UDS enthält, ergibt sich die Arbeitsgerade des Ausgangskreises. U B+ – U DS I D = -------------------------- ; RD + RS Im Ausgangskennlinienfeld von Bild L8.1 - 3 ist der Arbeitspunkt eingetragen. Man erkennt, (c) Springer Verlag 86 Siegl: Schaltungstechnik dass die Aussteuerbarkeit ca. 2,5V beträgt. Die verfügbare Versorgungsspannung liegt bei 17,8V. Bei einer Mindestspannung von ca. 2V für UDS am Transistor verbleiben 15,8V für die Aussteuerbarkeit am Knoten 2. Für größtmögliche Aussteuerbarkeit sollten demnach im Arbeitspunkt 7,9V am Lastwiderstand abfallen. Damit ist: 7, 9VR D, opt ≈ -----------≈ 3, 6kΩ ; (A) ID In diesem Fall würde die Arbeitsgerade des Ausgangskreises deutlich steiler verlaufen und somit eine größere Aussteuerbarkeit ermöglichen. Allerdings verringert sich bei niederohmigerem Lastwiderstand die Verstärkung. Bild L8.1 - 4: Ergebnis der DC-Analyse bei Normaltemperatur und einem Lastwiderstand von 6kΩ c) Für die Verstärkung gilt im gegebenen Arbeitspunkt: U 2 ⁄ U 1 = g m ⋅ R D ≈ 14; Wegen der gesperrten Diodenstrecken ist der Eingangswiderstand sehr hochohmig ca. 500kΩ entsprechend dem Widerstand R3. Allerdings wirkt aufgrund der Transimpedanzbeziehung eine Kapazität von Knoten 3 gegen Masse der Größenordnung: C ein ≈ 15 ⋅ 5pF + 5pF ≈ 80pF ; Diese Eingangskapazität verursacht eine obere Eckfrequenz zusammen mit dem Quellwiderstand des Generators von 1kΩ bei ca. 2MHz. Damit beträgt die obere Eckfrequenz der Verstärkung ca. 2MHz. Die untere Eckfrequenz ist durch die Abblockkondensatoren gegeben. (c) Springer Verlag 87 Siegl: Schaltungstechnik 20 U 2 ⁄ U 1 ≈ 14 10 f 1 ≈ 2MegHz 1.0 100m 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L8.1 - 5: Verstärkung der Sourcegrundschaltung d) Um einen Verstärker in Gategrundschaltung zu erhalten, ist die Signalquelle an den Sourceknoten über eine Abblockkapazität anzuschließen. Der Gateknoten kann in diesem Fall direkt auf Masse gelegt werden. Die Arbeitspunkteinstellung bleibt davon unbeeinflusst. Die Verstärkung der Gategrundschaltung ist dieselbe wie in Sourcegrundschaltung. Allerdings entfällt die Wirkung der Transimpedanzbeziehung aufgrund der "Miller"-Kapazität. Demzufolge ergibt sich eine größere Bandbreite. Die Bandbegrenzung verursacht die Drain-Gate-Kapazität am Ausgangsknoten 2 im Zusammenhang mit dem Lastwiderstand von 6kΩ. Damit ergibt sich eine obere Eckfrequenz von nahezu ca. 10MHz aus: R D ≈ 1 ⁄ ( ω 1 C dg ) ; Der Eingangswiderstand in Gategrundschaltung ist niederohmig, nämlich etwa: Z 11' ≈ 1 ⁄ g m || R S ≈ 300Ω; (c) Springer Verlag 88 Siegl: Schaltungstechnik 10K 1.0K Z 11' ≈ 1 ⁄ g m || R S ≈ 300Ω SEL>> 100 V(1)/I(CS) 20 U 2 ⁄ U 1 ≈ 14 10 1.0 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L8.1 - 6: Verstärkung und Eingangswiderstand der Gategrundschaltung Lösung Ü8.2: a) Der Feldeffekttransistor weist dieselben Parameter auf wie in der vorhergehenden Aufgabe. Damit gelten dieselben Kennlinien. Der Gatestromstrom ist vernachlässigbar. Das Potenzial am Gate beträgt dann -5V. Die Maschengleichung am Eingangskreis ergibt: 5V – U GS I D = ----------------------- ; RS Mit der Transistorgleichung β 2 I D = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 erhält man wiederum zwei Bestimmungsgleichungen für den gesuchten Arbeitspunkt. Neben der rechnerischen Lösung ist eine graphische Lösung möglich. ID 10mA 8mA 6mA 2mA -4.0V -3.5V -3.0V -2.5V -2.0V -1.5V -1.0V -0.5V 0V 1V Bild L8.2 - 1: Graphische Lösung für den Arbeitspunkt V_V1 (c) Springer Verlag 89 2V U GS 5V Siegl: Schaltungstechnik Es ergibt sich: (A) (A) U GS = – 1, 2 V; Die Steilheit im Arbeitspunkt ist: ID = 5mA; gm = (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ 280Ω ; Die DC-Analyse bestätigt die gefundene Lösung. Bild L8.2 - 2: Ergebnis der DC-Analyse für den Arbeitspunkt Die Mindestspannung für UDS ergibt sich aus: U DS ≥ U DSP = 2, 8V ; Damit erhält man als Bedingung für die Spannung an Knoten 2 (Potenzial gegen Masse): U 2 ≥ 2, 8V + U RS – 10V ≥ – 1 V; Unterhalb einem Potenzial von -1V an Knoten 2 ist im gegebenen Arbeitspunkt kein Stromquellenbetrieb möglich. b) Zunächst wird der Widerstand R3 geändert. Damit verändert sich der Konstantstrom der Stromquelle. ID 10mA 8mA R 3 = 5kΩ 6mA R 3 = 18kΩ 2mA -4.0V -3.5V -3.0V -2.5V -2.0V -1.5V -1.0V -0.5V 0V 1V Bild L8.2 - 3: Graphische Lösung für den Arbeitspunkt V_V1 (c) Springer Verlag 90 2V U GS 5V Siegl: Schaltungstechnik Bei R3 = 5kΩ ist 5V – U GS I D = ----------------------- ; RS damit ergibt sich: (A) ID (A) = 6, 08mA; Bei R3 = 18kΩ ist 3, 57V – U GS I D = -------------------------------- ; RS damit erhält man: (A) ID U GS = – 0, 87 V; (A) = 4, 05mA; U GS = – 1, 45 V; c) Als nächstes wird der Widerstand RS geändert. Damit verändert sich ebenfalls der Konstantstrom der Stromquelle. ID 10mA 8mA R S = 980Ω 6mA R S = 1, 6kΩ 2mA -4.0V -3.5V -3.0V -2.5V -2.0V -1.5V -1.0V -0.5V 0V 1V Bild L8.2 - 4: Graphische Lösung für den Arbeitspunkt V_V1 2V U GS 5V Aus der nachstehenden Beschaltungsgleichung 6, 67V – U GS I D = -------------------------------- ; RS ergibt sich der gesuchte Arbeitspunkt bei gegebenem Widerstand RS. Bei RS = 980Ω ist: (A) ID = 6, 01mA; (A) U GS = – 0, 89 V; Bei RS = 1,6kΩ ist: (A) = 4, 04mA; (A) U GS = – 1, 45 V; Im Arbeitspunkt mit dem größeren Strom (6,08 mA bei R3 = 5kΩ) und dem Widerstand RS = 1,24kΩ ist der Spannungsbedarf der Stromquelle am größten. Die Mindestspannung für UDS ergibt sich in diesem Fall aus: ID U DS ≥ U DSP = 3, 1V ; Damit erhält man als Bedingung für die Spannung an Knoten 2 (Potenzial gegen Masse): U 2 ≥ 3, 1V + U RS – 10V ≥ 0, 64V; Unterhalb einem Potenzial von +0,64V an Knoten 2 ist im Arbeitspunkt mit R3 = 5kΩ und RS = 1240Ω kein Stromquellenbetrieb möglich. (c) Springer Verlag 91 Siegl: Schaltungstechnik d) Der Innenwiderstand der Stromquelle bestimmt sich mittels der AC-Analyse. Es ist gefragt, wie ändert sich der Strom der Konstantstromquelle, wenn sich die Spannung ändert. Je hochohmiger der Innenwiderstand ist, um so geringer ist die Stromänderung bei einer gegebenen Spannungsänderung. Allerdings darf die ermittelte Mindestspannung nicht unterschritten werden. Der Innenwiderstand des Feldeffekttransistors ist, unter der Voraussetzung, dass er als Stromquelle arbeitet (Abschnürbetrieb): 1 - = 200kΩ ; r DS = -----------A λ ⋅ ID Aufgrund der Seriengegenkopplung erhöht sich der wirksame Innenwiderstand am Ausgang der Stromquelle. U 2 = I 2 ⋅ R S + ( I 2 – g m ⋅ U GS ) ⋅ r DS ; mit U GS = – I 2 ⋅ R S ; Damit wird der Innenwiderstand: Z 22' = R S + ( 1 + g m ⋅ R S ) ⋅ r DS ≈ 1, 1MegΩ ; Aufgrund der Sperrschichtkapazität CDG = 5pF der Drain-Gate Diode ergibt sich eine obere Eckfrequenz des Innenwiderstandes bei einigen 10kHz ( Z 22' = 1 ⁄ ( ω 1 C dg ) ). 10M 1.0M Z 22' ≈ ( 1 + g m ⋅ R S ) ⋅ r DS ≈ 1, 1MegΩ 100K 10K 1.0K 10Hz 100Hz V(V2:+)/I(V2) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L8.2 - 5: Innenwiderstand der Konstantstromquelle Lösung Ü8.3: a) Die Testbench des P-JFET zur Bestimmung der Übertragungskennlinie ist im folgenden Bild dargestellt. Achtung: In Orcad-Lite/PSpice-9.2 und Vorgängerversionen muss der Parameter VTO beim P-Kanal Transistor ebenfalls mit negativem Vorzeichen besetzt werden. Beim P-Kanal Feldeffekttransistor ist der Drainanschluss dort, wo der Strom herausfließt. Bei positiver Gate-Source-Spannung erhält man für den herausfließenden Drainstrom positive Werte. (c) Springer Verlag 92 Siegl: Schaltungstechnik U GS ID Bild L8.3 - 1: Testbench für den P-Kanal Feldeffekttransistor ID 10mA 10.0mA 8mA 8.0mA 6mA 6.0mA 4mA 4.0mA 2mA 2.0mA 0A –5 V –4 V –3 V –2 V 0V –1 V 0.5V ID(X_J1.J_J1) 0V 1.0V 1V 1.5V 2.0V 2V 2.5V V_V1 3V 3.0V 3.5V U GS 4V 4.0V Bild L8.3 - 2: Graphische Lösung für den Arbeitspunkt von J2 Der Feldeffekttransistor weist dieselben Parameter auf wie in den vorhergehenden Aufgaben. Allerdings liegt jetzt ein P-Kanal Transistor vor. Der Gatestromstrom ist vernachlässigbar. Die Maschengleichung am Eingangskreis von J2 ergibt: 5V + U GS I D, J2 = ----------------------- ; RS Mit der Transistorgleichung β 2 I D, J2 = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 erhält man wiederum zwei Bestimmungsgleichungen für den gesuchten Arbeitspunkt. Neben der rechnerischen Lösung ist obige graphische Lösung möglich. Man erhält: (A) (A) U GS, J2 = 2, 2V; Wegen der Gleichheit der Drainströme von J1 und J2 (Knotenpunktgleichung am Knoten 2) weist der Feldeffekttransistor J1 denselben Arbeitspunkt auf wie J2. U SD, J1 ≥ U SDP, J1 = 1, 8V ; I D, J2 = 2mA; Damit erhält man als Bedingung für die Spannung an Knoten 2 (Potenzial gegen Masse): – 4V ≥ U 2 ≥ – 8, 2V ; (c) Springer Verlag 93 Siegl: Schaltungstechnik Unterhalb einem Potenzial von -8,2V an Knoten 2 ist im Arbeitspunkt von J1 kein "Stromquellenbetrieb" möglich. Das Gate-Potenzial beträgt aufgrund des Spannungsteilers mit R3 und R4 ca. -3,33V. Damit liegt das Potenzial an Knoten 2 bei -5,53V. Somit arbeitet der Feldeffekttransistor J1 im Abschnürbetrieb bzw. Stromquellenbetrieb. Bild L8.3 - 3: Ergebnis der DC-Analyse Im Arbeitspunkt von J1 beträgt die Steilheit des Feldeffekttransistors: gm = (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ 450Ω ; b) Der Feldeffekttransistor J1 wird am Source-Knoten 2 sehr hochohmig belastet, da der Feldeffekttransistor J2 als Stromquelle arbeitet und somit am Knoten 2 einen hochohmigen Innenwiderstand aufweist. Die Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 ist damit bei mittleren Frequenzen gleich 1. Die Testbench für die Bestimmung des Innenwiderstand des Sourcefolgers J1 ist im folgenden Bild L8.3 - 4 dargestellt. Die Verifikation ergibt einen Innenwiderstand von 1/gm = 450Ω. (c) Springer Verlag 94 Siegl: Schaltungstechnik Bild L8.3 - 4: Testbench für die Bestimmung des Innenwiderstandes des Feldeffekttransisors J1 als Sourcefolger Lösung Ü8.4: a) Es liegt eine Schaltung mit zwei Transistoren vor. Damit werden zwei Beschaltungsgleichungen benötigt, um die Arbeitspunktströme zu bestimmen. In den beiden Gleichungen darf nur die Steuerspannung UGS und nicht UDS bzw. UDG auftauchen. Die Stromquelle mit J2 ist dieselbe, wie in der vorhergehenden Aufgabe. Damit erhält man denselben Arbeitspunkt; es ergibt sich: (A) (A) U GS, J1 = 2, 2V; Die Steilheit von J2 ist im Arbeitspunkt: I D, J2 = 2mA; g m, J2 = (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ 450Ω ; Für den Transistor J1 gilt, dass dessen Drainstrom gleich dem von J1 ist. Die Gate-Source spannung ergibt sich aus: L (A) (A) U GS, J1 = 2 ⋅ I D ⋅ ---------------- + 1V = 3V ; KP ⋅ W Damit erhält man: (A) (A) I D, J1 = 2mA; U GS = 3V; Die Steilheit von J1 im Arbeitspunkt ist: g m, J1 = (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ 500Ω ; Für die Aussteuerbarkeit des Potenzials an Knoten 2 gilt: U SD, J2 ≥ U SDP, J2 = 1, 8V ; U DS, J1 ≥ U DSP, J1 = 2V ; Damit erhält man als Bedingung für die Spannung an Knoten 2 (Potenzial gegen Masse): – 4V ≥ U 2 ≥ – 13V ; Bei Erfüllung dieser Bedingung arbeiten beide Transistoren als Stromquelle. (c) Springer Verlag 95 Siegl: Schaltungstechnik Die DC-Analyse bestätigt die gefundene Lösung. Bild L8.4 - 1: Ergebnis der DC-Analyse für den Arbeitspunkt b) Im Arbeitspunkt stellen beide Transistoren Stromquellen dar, wobei J2 nicht angesteuert wird. Der Innenwiderstand der hochohmigen Stromquelle von J2 bildet einen Beitrag zum Lastkreis an Knoten 2. Der Ausgangsknoten 2 wird über die Parallelgegenkopplung mit R3 zusätzlich belastet. Wegen der Transimpedanzbeziehung ist der Lastbeitrag von R3 bei genügend hoher Verstärkung etwa R3. Der Lastbeitrag der Stromquelle mit J2 ist vernachlässigbar, da wegen der Seriengegenkopplung der Innenwiderstand ( 1 + g m, J2 ⋅ R S ) ⋅ r DS, J2 wirkt. Einen weiteren Lastbeitrag bringt der Innenwiderstand der Stromquelle von J1. Damit ist die Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 ohne Berücksichtigung der kapazitiven Last an Knoten 2: U 2 ⁄ U 1 = – g m, J1 ⋅ R 3 || r DS, J1 || 1 ⁄ ( ωC d ) = – 1000 ; Oberhalb einer oberen Eckfrequenz wirkt eine Lastkapazität Cd an Knoten 2 aufgrund parasitärer Kapazitäten von J1 und J2 und reduziert die Verstärkung bei höheren Frequenzen, weil der Lastkreis zunehmend niederohmiger wird. c) Der Eingangswiderstand Z1 wird wesentlich durch die Transimpedanzbeziehung bestimmt. Der Parallelgegenkopplungswiderstand R3 unterliegt der Impedanztransformation nach: R3 Z 11' = --------------------- || R 4 = 1kΩ ; 1 + 1000 Im mittleren Frequenzbereich werden die getroffenen Abschätzungen gut bestätigt. (c) Springer Verlag 96 Siegl: Schaltungstechnik 100K 10K R3 Z 11' ≈ --------------------- ≈ 1kΩ 1 + 1000 SEL>> 1.0K V(1)/I(C1) 1.0K U 2 ⁄ U 1 ≈ g m, J1 ⋅ 500kΩ ≈ 1000 100 1.0 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L8.4 - 2: Verstärkung und Eingangswiderstand des NMOS Verstärkers Lösung Ü8.5: a) Auch hier liegt eine Schaltung mit zwei Transistoren vor. Damit werden zwei Beschaltungsgleichungen benötigt, um die Arbeitspunktströme zu bestimmen. In den beiden Gleichungen dürfen nur die Steuerspannungen UGS bzw. UBE und nicht UDS, UDG bzw. UCE, UCB auftauchen. Unter Vernachlässigung des Basisstroms ergibt die Maschengleichung um den Steuerkreis von J1: 18, 66V + U GS = I D ⋅ R S ; Mit der Gleichung des Feldeffekttransistors: β 2 I D = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 erhält man den Arbeitspunkt: (A) (A) = 1, 06mA; U GS = 2, 7V; Die Steilheit von J1 ist im Arbeitspunkt: ID g m, J1 = (A) U SD = 4, 6V; (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ 615Ω ; Für den Bipolartransistor Q1 gilt: 28V = I D ⋅ R S + U BE + ( I D + I E ) ⋅ 400Ω + 4V ; Unter Vernachlässigung des Basisstroms erhält man: (A) IC = 4, 03mA; (A) U CE = 6V; Die Steilheit von Q1 ist im Arbeitspunkt: (A) g m, Q1 = I C ⁄ U T = 1 ⁄ 6, 5Ω ; (c) Springer Verlag 97 Siegl: Schaltungstechnik Bild L8.5 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Die Maschengleichung des Steuerkreises von J1 ergibt im Arbeitspunkt unter Vernachlässigung des Basisbahnwiderstandes von Q1: U be U 1 – U gs = U gs ⋅ g m, J1 – ------------------------------------ ⋅ 20k ; ( β 0 + 1 ) ⋅ r e, Q1 Die Knotenpunktsgleichung am Knoten 5 liefert eine weitere Bestimmungsgleichung: U be U ⋅ g – ------------------------------------ ⋅ 20k = U be + ( g m, Q1 ⋅ U be – U gs ⋅ g m, J1 ) ⋅ 400Ω ; m , J1 gs ( β 0 + 1 ) ⋅ r e, Q1 Bei gegebenen Werten erhält man aus den beiden Gleichungen: U 1 ≈ 63 ⋅ U be ; Mit der Knotenpunktgleichung am Ausgangsknoten 2 ergibt sich schließlich die gesuchte Verstärkung. U 2 ≈ g m, Q1 ⋅ U be ⋅ R 2 ; U 2 ⁄ U 1 ≈ 9, 5; Insgesamt liegt eine seriengegengekoppelte Verstärkerschaltung vor, deren Verstärkung näherungsweise R2/R5 = 10 ist. (c) Springer Verlag 98 Siegl: Schaltungstechnik 10 U 2 ⁄ U 1 ≈ 9, 5 3.0 1.0 300m 100m 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L8.5 - 2: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü8.6: a) Der mehrstufige Verstärker besteht im Prinzip aus drei Stufen: erste Stufe mit J1, zweite Stufe mit Q1 und dritte Stufe mit J2&Q2. Die dritte Stufemit J2&Q2 wurde in der vorhergehenden Aufgabe bereits analysiert. Alle drei Stufen sind AC-gekoppelt, so dass die Arbeitspunkte voneinander unabhängig eingestellt werden. Der Arbeitspunkt von J1 ergibt sich aus der Maschengleichung um den Steuerkreis. Am Gate von J1 stellt sich über den Spannungsteiler von R3 und R4 ein Potenzial von ca. 26,5V ein. Damit lautet die Maschengleichung des Steuerkreises von J1 bei der DC-Analyse: 1, 5V + U GS = I D ⋅ ( R 5 + R 10 ) = I D ⋅ 2, 8kΩ ; Mit der Gleichung des Feldeffekttransistors J1: β 2 I D = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 erhält man den Arbeitspunkt: (A) (A) (A) I D, J1 = 0, 5mA; U GS, J1 = – 0, 25V; U SD, J1 = 16, 7V; Die Steilheit von J1 ist im Arbeitspunkt: (A) g m, J1 = 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ ( 2, 2kΩ ) ; Für den Bipolartransistor Q1 gilt: 2, 6V = U BE + I E ⋅ 20kΩ ; Unter Vernachlässigung des Basisstroms erhält man: (A) (A) I C = 0, 1mA; U CE = 16V; Die Steilheit von Q1 ist im Arbeitspunkt: (A) g m, Q1 = I C ⁄ U T = 1 ⁄ ( 260Ω ) ; (c) Springer Verlag 99 Siegl: Schaltungstechnik Der Arbeitspunkt der dritten Stufe wurde bereits in der vorhergehenden Aufgabe bestimmt. b) Bei mittleren Frequenzen stellen die Abblockkondensatoren einen Kurzschluss dar. Die zweite Stufe weist von Knoten 3 nach Knoten 5 eine Verstärkung von ca. 380 auf. Wie bereits ermittelt beträgt die Verstärkung von Knoten 5 nach Knoten 2 ca. 10; im Makromodell wird die erste Stufe real angenommen. U gs ⁄ ( 2200Ω ) 3 1 U gs 260 U gs ⋅ -----------2200 260 U gs ⋅ -----------------------------2200 ⋅ 0, 1Ω 3, 3kΩ 260Ω 2 U2 4 U1 100Ω 11kΩ Bild L8.6 - 1: Makromodell der mehrstufigen Anordnung mit realer ersten Stufe Die Leerlaufverstärkung ohne Rückkopplungswiderstand liegt in der Größenordnung von ca. 3800. Mit den Knotenpunktsgleichungen am Knoten 4 und am Knoten 2 des skizzierten Makromodells erhält man die gesuchte Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 des rückgekoppelten Systems. U gs U 2 + U gs – U 1 U 1 – U gs ---------------+ ---------------------------------= --------------------- ; 2200Ω 11kΩ 100Ω 260 U 2 = U gs ⋅ --------- ⋅ 2, 5kΩ ; 220 U 2 ⁄ U 1 ≈ 100; Mit guter Näherung werden die Abschätzwerte durch die Schaltkreissimulation bestätigt. Der Transistor Q1 weist eine endliche Early-Spannung auf. Im Arbeitspunkt arbeitet Q1 als Stromquelle. Der Innenwiderstand der Stromquelle liegt damit bei einigen 10kΩ. Dadurch wird die idealerweise abgeschätzte Verstärkung für die zweite Stufe |U5/U3|= 380 nicht erreicht. Es ergibt sich eine Verstärkung von ca. 300 für |U5/U3|. (c) Springer Verlag 100 Siegl: Schaltungstechnik 3.0K U2 ⁄ U3 1.0K U 5 ⁄ U 3 ≈ 300 U 2 ⁄ U 1 ≈ 100 100 10 U 2 ⁄ U gs 1.0 U 3 ⁄ U gs ≈ 0, 12 100m 10Hz V(2)/V(1) 100Hz V(3)/(V(1)-V(4)) 1.0KHz V(5)/(V(1)-V(4)) 10KHz V(5)/V(3) Frequency 100KHz 1.0MHz 10MHz V(2)/V(3) Bild L8.6 - 2: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü8.7: a) Gegeben sind zwei Transistoren ein NJFET und ein Bipolartransistor. Es werden zwei unabhängige Beschaltungsgleichungen gesucht bei denen außer Zweigstömen nur die Steuerspannungen der Transistoren auftauchen. Folgende Maschengleichungen erfüllen diese Bedingung: 0V + U GS = ( I D + I C ) ⋅ R 1 ; I D ⋅ R 3 = I E ⋅ R E + U EB ; Mit der Gleichung des Feldeffekttransistors J1: β 2 I D = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 und mit UEB = 0,7V erhält man die Arbeitspunkte: (A) (A) I D, J1 = 1, 24mA; U GS, J1 = – 2, 6V; (A) (A) U DS, J1 = 6, 2V; (A) I C, Q1 = 1, 36mA; U CE, Q1 = 1, 57V; Die Steilheit von J1 und Q1 ist im Arbeitspunkt: g m, J1 = (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ ( 568Ω ) ; (A) g m, Q1 = I D ⁄ U T = 1 ⁄ ( 19, 1Ω ) ; b) Unter Vernachlässigung des Basisstroms erhält man: g m, J1 ⋅ U gs + ( g m, J1 ⋅ U gs ⋅ 5kΩ ) ⁄ ( 4kΩ ) = ( U 1 – U gs ) ⁄ ( 1kΩ ) ; U 2 = ( g m, J1 ⋅ U gs ⋅ 5kΩ ) ⁄ ( 4kΩ ) + U 1 – U gs ; (c) Springer Verlag 101 Siegl: Schaltungstechnik Damit ergibt sich: U 2 ⁄ U 1 ≈ 2, 56; U 1 ⁄ U gs ≈ 5; Die Zweigimpedanz Z3 ist: Z 3 ≈ 1 ⁄ g m, J1 = 568Ω ; 3.0 U 2 ⁄ U 1 ≈ 2, 56 1.0 10Hz V(2)/V(1) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L8.7 - 1: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü8.8: a) Der NMOS-Feldeffekttransistor wird mittels der Steuerspannung Ust so angesteuert, dass er bei Ust = 0 gesperrt ist und bei Ust = 5V leitend (Stromfluss) wird. Aufgrund des hochohmigen Lastwiderstands von 10kΩ ist bei gegebenem Stromfluss UDS deutlich kleiner als UDSP. Somit arbeitet der NMOS-Transistor im "Widerstandsbetrieb", er ist niederohmig im Vergleich zu den 10kΩ als Lastwiderstand. Bei positiven Halbwellen ist der NMOS-Transistor "Widerstand"; positive Halbwellen werden mit -1 verstärkt. Bei negativen Halbwellen ist der NMOS-Transistor gesperrt. An R3 fällt keine Spannung ab. Damit fällt auch an R1 ebenfalls keine Spannung ab. Der Verstärker arbeitet als Spannungsfolger mit der Verstärkung +1. b) Um die Schaltung als phasenempfindlichen Gleichrichter zu betreiben, muss die Steuerspannung Ust synchron zur Signalspannung u1 sein. Man spricht von einem Synchrondemodulator. Mit sehr hoher Selektivität werden nur Eingangssignale synchron zur Steuerspannung (Taktsynchron) gleichgerichtet. Die Schaltung bewirkt eine Unterdrückung asynchroner Anteile. (c) Springer Verlag 102 Siegl: Schaltungstechnik 400mV 0V SEL>> -400mV V(2) 400mV 0V -400mV V(1) 5.0V 2.5V 0V 0s 50us V(VSt:+) 100us 150us 200us 250us 300us 350us 400us 450us 500us Time Bild L8.8 - 1: Ergebnis der TR-Analyse (c) Springer Verlag 103 Siegl: Schaltungstechnik Übung 9 Lösung Ü9.1: a) Bei U1 = 0V am Eingang ist UBE,Q1 = UBE,Q2. Bei gleichen Transistoren ist bei gleicher Steuerspannung der Emitterstrom der Transistoren gleich groß. Unter Vernachlässigung des Basisstroms ist damit auch der Kollektorstrom der beiden Transistoren gleich groß. Für den Steuerkreis erhält man: 15V = U BE, Q1 + 2 ⋅ I E ⋅ R 3 ; Damit ergibt sich folgender Arbeitspunkt für die Transistoren: (A) = 0, 5mA; (A) U CE = 8, 2V; Die Steilheit der Transistoren im Arbeitspunkt ist: IC (A) g m ≈ I C ⁄ U T = 1 ⁄ 52Ω ; Die verfügbare Versorgungsspannung beträgt 15,7V; somit ist der optimale Lastwiderstand für größtmögliche Aussteuerbarkeit 7,5V/0,5mA. Die Mindestspannung an Q1 bzw. Q2 beträgt demnach 0,7V. Der vorliegende Lastwiderstand ist gleich dem optimalen Lastwiderstand für größtmögliche Aussteuerbarkeit. Bild L9.1 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Bei Differenzansteuerung im Arbeitspunkt ergeben sich die im nachstehenden Bild L9.1 - 2 skizzierten Verhältnisse. Die AC-Analyse berücksichtigt nur die Änderungen im Arbeitspunkt. g m ⋅ ∆U 11′ g m ⋅ ∆U 11′ ∆U 22' = ------------------------- ⋅ R C1 + ------------------------- ⋅ R C2 = g m ⋅ ∆U 11′ ⋅ 15kΩ = 290 ⋅ ∆U 11′ ; 2 2 Die Zweigimpedanz Zx ist: r b, Q2 Z x = r e, Q2 + -------------- ≈ 52Ω ; β0 + 1 Diese Zweigimpedanz ist deutlich niederohmiger als R3. Somit ergibt sich für den Eingangswiderstand: Z 11' = ( r b + r e ⋅ ( β 0 + 1 ) ) ⋅ 2 ≈ 10kΩ ; (c) Springer Verlag 104 Siegl: Schaltungstechnik ∆U 22′ I 0 ⁄ 2 + ( g m ⋅ ∆U 11′ ) ⁄ 2 1 2′ 2 Q2 Q1 U BE, Q1 + ∆U 11′ ⁄ 2 I 0 ⁄ 2 – ( g m ⋅ ∆U 11′ ) ⁄ 2 1′ U BE, Q2 – ∆U 11′ ⁄ 2 I0 Bild L9.1 - 2: Emittergekoppelte Differenzstufe: Änderungen im Arbeitspunkt 100K 10K Z 11' ≈ ( r b + r e ⋅ ( β 0 + 1 ) ) ⋅ 2 ≈ 10kΩ 100 SEL>> 10 V(V1:+)/IB(Q1) 300 U 22' ⁄ U 11' ≈ 290 100 10 100Hz 1.0KHz (V(2+)-V(2-))/V(V1:+) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.1 - 3: Ergebnis der AC-Analyse bei Differenzansteuerung c) Bei Gleichtaktansteuerung im Arbeitspunkt wirkt jeder der beiden Transistoren als seriengegengekoppelter Einzeltransistor. Die Steilheit bei Seriengegenkopplung ist Gm = 1/(2R3). Die AC-Analyse für den Transistor Q1 ergibt: ∆U 2 = G m ⋅ ∆U 11′ ⋅ R C1 ≈ 0, 5 ⋅ ∆U 11′ ; Der Eingangswiderstand bei Seriengegenkopplung ist: Z 11' = ( r b + ( r e + 2 ⋅ R 3 ) ⋅ ( β 0 + 1 ) ) ⁄ 2 ≈ 1500kΩ ; (c) Springer Verlag 105 Siegl: Schaltungstechnik 1.0M Z 11' ≈ 2 ⋅ R 3 ⋅ ( β 0 + 1 ) ⁄ 2 ≈ 1500kΩ 10K SEL>> 1.0K V(V1:+)/I(V1) 2.0 1.0 U 2 ⁄ U 11' ≈ 0, 5 100m 100Hz 1.0KHz V(2-)/V(V1:+) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.1 - 4: Ergebnis der AC-Analyse bei Gleichtaktansteuerung Lösung Ü9.2: a) Bei U1 = 0V am Eingang ist UGS,J1 = UGS,J2. Bei gleichen Transistoren ist bei gleicher Steuerspannung der Drainstrom der Transistoren gleich groß. Für den Steuerkreis erhält man: 15V – U GS I D = -------------------------- ; 2 ⋅ RS Diese Gleichung stellt die Arbeitsgerade des Eingangskreises dar. Zusammen mit der Gleichung des Feldeffekttransistors im Abschnürbetrieb stehen zwei Gleichungen für die beiden Unbekannten ID und UGS zur Verfügung. β 2 I D = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 Mit den gegebenen Gleichungen ist eine rechnerische Lösung für den gesuchten Arbeitspunkt möglich; es ergibt sich: (A) = 1, 73mA; (A) U GS = – 2, 33V; Die Steilheit im Arbeitspunkt ist: ID gm = (A) 2 ⋅ β ⋅ I D = 1 ⁄ 480Ω ; Die verfügbare Aussteuerung von UDS liegt bei 11V. Für größtmögliche Aussteuerbarkeit sollten demnach im Arbeitspunkt 5,5V am Lastwiderstand abfallen. Damit ist: 5, 5VR D, opt ≈ -----------≈ 3, 2kΩ ; (A) ID (c) Springer Verlag 106 Siegl: Schaltungstechnik Bild L9.2 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Für die Verstärkung gilt im gegebenen Arbeitspunkt bei symmetrischer Aufteilung der Eingangsspannung U1 auf UGS,J1 und UGS,J2.: g m ⋅ ∆U 11′ g m ⋅ ∆U 11′ ∆U 22' = ------------------------- ⋅ R D1 + ------------------------- ⋅ R D2 = g m ⋅ ∆U 11′ ⋅ 4kΩ ≈ 8, 3 ⋅ ∆U 11′ ; 2 2 Die Zweigimpedanz Zx ist: Z x = 1 ⁄ g m ≈ 480Ω ; Diese Zweigimpedanz ist nahezu um den Faktor 10 niederohmiger als R3. Somit ergibt sich bei Differenzansteuerung eine weitgehend symmetrische Aufteilung der Eingangsspannung U1 auf UGS,J1 und UGS,J2. 10 9.0 7.0 U 22' ⁄ U 11' ≈ 8 5.0 3.0 1.0 100Hz 1.0KHz (V(2+)-V(2-))/V(1) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.2 - 2: Ergebnis der AC-Analyse bei Differenzansteuerung (c) Springer Verlag 107 Siegl: Schaltungstechnik c) Bei Gleichtaktansteuerung im Arbeitspunkt wirkt jeder der beiden Transistoren als seriengegengekoppelter Einzeltransistor. Die Steilheit bei Seriengegenkopplung ist unter Vernachlässigung der "inneren" Steilheit gm gegeben durch Gm = 1/(2R3). Die AC-Analyse für den Transistor J1 ergibt: ∆U 2 = G m ⋅ ∆U 11′ ⋅ R D1 ≈ 0, 4 ⋅ ∆U 11′ ; 1.2 1.0 0.8 0.6 0.4 U 2 ⁄ U 11' ≈ 0, 5 0.2 100Hz V(2-)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.2 - 3: Ergebnis der AC-Analyse bei Gleichtaktansteuerung Lösung Ü9.3: a) Der Steuerkreis der beiden Feldeffekttransistoren J1 und J2 ist identisch mit dem der vorhergehenden Aufgabe. Insofern ergibt sich derselbe Arbeitspunktstrom für die beiden Feldeffekttransistoren. Den Arbeitspunktstrom von Q1 erhält man über die Maschengleichung: U R4 = U BE, Q1 + I E ⋅ R 5 ; Unter Vernachlässigung des Basisstroms ist: U R4 = 30V – ( I D + U R4 ⁄ R 4 ) ⋅ R D – ( U R4 ⁄ R 4 ) ⋅ R 3 ; Daraus ergibt sich die Spannung am Widerstand R4; sie beträgt 5,8V. Der Strom durch den Widerstand R4 liegt bei 1mA. Damit erhält man folgenden Arbeitspunkt für den Transistor Q1: (A) (A) = 5mA; U CE = 10V; Die Steilheit des Bipolartransistors im Arbeitspunkt ist: IC (A) g m ≈ I C ⁄ U T = 1 ⁄ ( 5, 2Ω ) ; Für die Feldeffekttransistoren gilt im Arbeitspunkt: = 1, 73mA; (A) (c) Springer Verlag 108 (A) (A) (A) U DS, J2 = 4, 4V; U GS = – 2, 33V; U DS, J1 = 12, 67V; Bemerkenswert ist, dass bei der gegebenen Dimensionierung das Ausgangspotenzial am Knoten 2 bei Null liegt. ID Siegl: Schaltungstechnik Bild L9.3 - 1: Ergebnis der DC-Analyse Die Aussteuerbarkeit am Knoten 3 erhält man durch DCSweep-Analyse. 4.0mA I D, J2 = f ( U 1 ) 2.0mA SEL>> 0A I(J2:d) 12V 8V U3 = f ( U1 ) 4V 0V -4.0V V(3) -3.0V -2.0V -1.0V 0.0V 1.0V 2.0V 3.0V 4.0V V_V1 Bild L9.3 - 2: Aussteuerbarkeit am Knoten 3 durch DCSweep b) Die Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 3 ist im gegebenen Arbeitspunkt: g m, J ⋅ ∆U 1 ∆U 3 = -------------------------- ⋅ R D2 ≈ 3 ⋅ ∆U 1 ; 2 Das Signal wird von Knoten 3 nach Knoten 4 um den Faktor 0,27 abgeschwächt, um dann von Knoten 4 nach Knoten 2 um den Faktor 3 vestärkt zu werden. Somit ist die Gesamtverstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 lediglich ca. 2,5. (c) Springer Verlag 109 Siegl: Schaltungstechnik 3.0 U3 ⁄ U1 U2 ⁄ U1 1.0 300m 100m 100Hz V(3)/V(1) 1.0KHz V(2)/V(1) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.3 - 3: Ergebnis der AC-Analyse c) Wegen des relativ niederohmigen Lastkreises vom Feldeffekttransistor J2 ergibt sich eine geringe Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 3. Prinzipiell könnte der Lastwiderstand RD2 durch eine Stromquelle mit hochohmigem Innenwiderstand ersetzt werden, was die Verstärkung erheblich erhöhen würde. Bleibt aber noch die ungünstige Abschwächung von Knoten 3 nach Knoten 4, die notwendig ist, wenn das Ausgangspotenziel Null sein soll (Potenzialausgleich). Würde man statt eines npn-Transistors einen pnp-Transistor nehmen, so ließe sich das Nullpotenzial am Ausgangsknoten einstellen ohne Abschwächungsfaktor. Die nachstehend modifizierte Schaltung weist nicht mehr den erheblichen Abschwächungsfaktor auf. Allerdings stellt sich jetzt eine zusätzliche Phasendrehung um 1800 ein. Die Phasendrehung lässt sich vermeiden, wenn die Ausgangsspannung am Drainanschluss von J1 abgegriffen würde. Bild L9.3 - 4: Modifikation der Schaltung zur Vereidung des Abschwächungsfaktors für einen Potenzialausgleich von Knoten 3 nach Knoten 2 (c) Springer Verlag 110 Siegl: Schaltungstechnik Lösung Ü9.4: a) Der Feldeffekttransistor J1 arbeitet als Konstantstromquelle zur Arbeitspunkteinstellung der Ströme der Differenzstufe. Für den Steuerkreis des Feldeffekttransistors gilt: 0 = U GS, J1 + I D ⋅ R S ; Mit β 2 I D = --- ⋅ ( U GS – U P ) ; 2 ergibt sich die rechnerische Lösung für den gesuchten Arbeitspunkt: (A) = 2, 15mA; (A) U GS = – 2, 15V; Der Querstrom des Spannungsteilers mit R3, R4 und R5 beträgt 0,5mA; somit ist der Basisstrom von Q2 vernachlässigbar. Das Potenzial an der Basis von Q2 liegt bei ca. 6V. Das Potenzial am Drainknoten ist ca. 5,3V. Damit wird der Feldeffekttransistor J1 als Stromquelle betrieben, da UDS ausreichend groß ist. ID Mit dem Widerstand R4 ergibt sich eine Kompensation der Eingangsdifferenzspannung: U 11' = U R4 – I B, Q1 ⋅ R B ≈ 0 ; Bei geeigneter Wahl des Widerstandes R4 ist das Potenzial an Knoten 1+ identisch mit dem von Knoten 1-. Bei gleichen Tarnsistoren Q1 und Q2 ergibt sich eine symmetrische Stromaufteilung des Konstantstroms von J1 auf die Arbeitspunktströme von Q1 und Q2. Somit erhält man als Arbeitspunkte für Q1 und Q2: (A) (A) I C, Q1 = I C, Q2 = 1, 07mA; (A) (A) U CE, Q1 = U CE, Q2 = 4, 4V; Die Widerstände RE1 und RE2 wirken als Seriengegenkopplung. Unter Berücksichtigung der Seriengegenkopplung beträgt die Steilheit eines Bipolartransistors: 1 G m, Q ≈ ------------------------------------ = 1 ⁄ ( 50Ω ) ; (A) U T ⁄ I C + 25Ω Der optimale Lastwiderstand der Differenzstufe für maximale Aussteuerbarkeit liegt bei der verfügbaren Versorgungsspannung von ca. 9,7V: 9V ⁄ 2R C, opt = ------------≈ 4, 2kΩ ; (A) I C, Q (c) Springer Verlag 111 Siegl: Schaltungstechnik Bild L9.4 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Der Widerstand R4 bewirkt eine Offsetkompensation. Ohne die Hilfsspannung an R4 würde sich wegen des Spannungsabfalls an RB, verursacht durch den Basisstrom von Q1, eine Offsetspannung am Eingang der Differenzstufe ergeben. Allerdings ändert sich Dimensionierung der Hilfsspannung an R4, bei geänderter Stromverstärkung des Transistors Q1. Ersetzt man den Widerstand RB durch eine Induktivität, so entsteht keine DC-Offsetspannung. Für genügend hohe Signalfrequenzen ist die Induktivität genügend hochohmig, so dass sich eine Differenzansteuerung ausbilden kann. c) Der AC-Spannungsabfall am Widerstand R4 ist vernachlässigbar. Die Differenzverstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2+ beträgt: G m, Q ⋅ ∆U 1 ∆U 2 + = ---------------------------- ⋅ R C2 ≈ 50 ⋅ ∆U 1 ; 2 d) Für den Eingangswiderstand Z11´ und die Zweigimpedanz Zx erhält man bei Vernachlässigung von R4: Z 11' ≈ R B || ( r b + ( r e + 25Ω ) ⋅ ( β 0 + 1 ) ) ⋅ 2 ≈ 4kΩ; Z x ≈ ( r e + 25Ω ) + r b ⁄ ( β 0 + 1 ) ≈ 50Ω; e) Die Widerstände RE1 und RE2 wirken als Seriengegenkopplung. Sie vermindern die Verstärkung und erhöhen die lineare Aussteuerbarkeit. Die Erhöhung des Eingangswiderstandes macht sich hier kaum bemerkbar, da der Eingangswiderstand im wesentlichen durch RB gegeben ist. (c) Springer Verlag 112 Siegl: Schaltungstechnik 10K Z 11' ≈ 4kΩ Z 11' Z x ≈ 50Ω Zx 100 SEL>> 10 V(1)/I(C1) V(3)/IE(Q2) 100 U 2+ ⁄ U 1 U 2+ ⁄ U 1 ≈ 50 10 1.0 100Hz V(2+)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.4 - 2: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü9.5: a) Unter der Annahme, dass U1+ nahezu Null ist und der Basisstrom von Q2 vernachlässigbar ist, ergibt sich eine symmetrische Stromaufteilung zwischen Q1 und Q2. Die Arbeitspunktströme von Q1 und Q2 sind: (A) (A) I C, Q1 = I C, Q2 = 0, 5mA; (A) U CE, Q1 = 4, 7V; Der Spannungsabfall an RC1 beträgt demnach ca. 2V. Somit ergibt sich als Arbeitspunkt von Q3: (A) I C, Q3 ≈ 1mA; (A) U EC, Q3 = 5, 7V; Weiterhin gilt für U2 (Spannung gegen das Bezugspotenzial) am Ausgangsknoten bei Vernachlässigung des Basisstroms von Q2: U2 U 2 + 6V ------------+ ------------------- = 1mA; 13kΩ 6kΩ Damit ergibt sich für U2 ein Potenzial von ca. 0V, d.h. die getroffene Annahme ist richtig. Der endliche Basisstrom von Q2 verursacht einen geringfügigen Offset von der angenommenen Symmetrie. (c) Springer Verlag 113 Siegl: Schaltungstechnik Bild L9.5 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Die Verstärkung von Knoten 1+ zum Ausgangsknoten ergibt sich unter der Annahme eines hochohmigen Eingangswiderstandes am Eingang des Basisanschlusses von Q2 aus: U 1+ – U 2 ⁄ 13 1 -------------------------------- ⋅ g m, Q1 ⋅ 4kΩ ⋅ ---------------⋅ 6kΩ || 12kΩ = U 2 ; 2 1, 3kΩ U 2 ⁄ U 1+ = 11, 7; Die "innere" Differenzverstärkung erhält man aus: U 1+ – U 11 ------------------------ ⋅ g m, Q1 ⋅ 4kΩ ⋅ ---------------⋅ 6kΩ || 12kΩ = U 2 ; 2 1, 3kΩ U 2 ⁄ ( U 1+ – U 1- ) = 125; (c) Springer Verlag 114 Siegl: Schaltungstechnik 200 100 U 2 ⁄ ( U 1+ – U 1- ) ≈ 125 10 U 2 ⁄ U 1+ ≈ 12 1.0 100Hz V(2)/V(1+) 1.0KHz V(2)/(V(1+)-V(1-)) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.5 - 2: Ergebnis der AC-Analyse bezüglich der rückgekoppelten Verstärkung und der "inneren" Verstärkung c) Der Eingangswiderstand ermittelt sich aus: U 1+ – U 1U 1- = U 2 ⁄ 13 = U 1+ ⋅ 12 ⁄ 13 ; I 1+ = ---------------------------------------------------- ; ( rb + re ⋅ ( β0 + 1 ) ) ⋅ 2 Z 11' ≈ 130kΩ; Die Seriengegenkopplung macht den Eingang hochohmig. 1.0M 1.0M 100K 100K Z 11' ≈ 130kΩ 10K 10K 1.0K 1.0K 100 100 100Hz 100Hz V(1+)/IB(Q1) V(1+)/IB(Q1) 1.0KHz 1.0KHz 10KHz 10KHz 100KHz 100KHz 1.0MHz 1.0MHz 10MHz 10MHz 100MHz 100MHz Frequency Frequency Bild L9.5 - 3: AC-Analyse - Eingangswiderstand (c) Springer Verlag 115 Siegl: Schaltungstechnik d) Die Verstärkeranordnung entspricht einem seriengegengekoppelten Verstärker mit der "inneren" Verstärkung von ca. 125 und der rückgekoppelten Verstärkung von ca. R2/R1 = 12. Durch die Seriengegenkopplung wird der Eingang hochohmiger. Lösung Ü9.6: a) Bei USt = 10V ergeben sich folgende Arbeitspunkte für Q1 und Q2: (A) (A) (A) (A) U CE, Q1 = U CE, Q2 = 5, 7V; I C, Q1 = I C, Q2 = 0, 5mA; Die Lastwiderstände RC1 und RC2 sind so gewählt, dass bei dieser Steuerspannung größtmögliche Aussteuerbarkeit an den Knoten 2+ und 2- gegeben ist. b) Die Steuerspannung USt stellt eine Gleichtaktansteuerung dar. Damit verändert sich der Arbeitspunktstrom von Q1 und Q2. Mit den Arbeitspunktströmen verändern sich auch die DCSpannungen an den Ausgangsknoten (Gleichtaktkomponente). Wird nur die Differenzspannung U2+ - U2- abgenommen, so unterdrückt man die Gleichtaktkomponente. 1.0mA VC = 10V I C, Q2 I C, Q1 VC = 10V 0.8mA 0.6mA VC = 5V VC = 5V VC = 1V VC = 1V 0.4mA 0.2mA 0A -100mV -80mV IC(Q1) -60mV IC(Q2) -40mV -20mV 0mV 20mV 40mV 60mV 80mV 100mV V_V1 Bild L9.6 - 1: Ergebnis der DCSweep-Analyse - Kollektorströme von Q1 und Q2 bei geänderter Steuerspannung USt = 1V, 5V und 10V Im Arbeitspunkt bei U1 = 0 ergeben sich für USt = 1V, 5V und 10V folgende Kollektorströme und Steilheiten für Q1 und Q2: (A) (A) g m = 1 ⁄ ( 1, 2kΩ ) ; (A) (A) g m = 1 ⁄ ( 110Ω ) ; (A) (A) g m = 1 ⁄ ( 52Ω ) ; U St = 1V; I C, Q1 = I C, Q2 = 0, 022mA; U St = 5V; I C, Q1 = I C, Q2 = 0, 23mA; U St = 10V; I C, Q1 = I C, Q2 = 0, 5mA; c) Bei veränderter Steuerspannung erhält man eine von der Steuerspannung abhängige Verstärkung, wegen veränderter Steilheit der Transistoren Q1 und Q2. Aufgrund der Kapazität C1 (c) Springer Verlag 116 Siegl: Schaltungstechnik ergibt sich die Eckrequenz der Verstärkung von Knoten 1 zum Differenzausgang aus: 1 ⁄ ( ωC 1 ) = 20kΩ; Damit erhält man eine Eckfrequenz von ca. 50kHz VC = 10V 100 VC = 5V U 22' ⁄ U 1 ≈ 90 10 VC = 1V U 22' ⁄ U 1 ≈ 8, 5 1.0 100m 10m 100Hz 1.0KHz (V(2+)-V(2-))/V(1+) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.6 - 2: Ergebnis der AC-Analyse - Verstärkung von Knoten 1+ zum Ausgangsknoten 2 bei geänderter Steuerspannung USt = 1V, 5V und 10V Lösung Ü9.7: a) Es ergeben sich folgende Arbeitspunkte für Q1, Q2, Q5 und Q6 unter der Voraussetzung gleicher Transistoren und unter Vernachlässigung des Early-Effektes: (A) (A) (A) (A) I C, Q1 = I C, Q2 = I C, Q5 = I C, Q6 = 0, 5mA; (A) (A) U CE, Q1 = 10V; U CE, Q2 ≈ 5, 7V; Ist der Early-Effekt nicht zu vernachlässigen, so erhält man wegen der unterschiedlichen Kollektor-Emitterspannungen unterschiedliche Kollektorströme bei gleicher Steuerspannung, was zu einem Offsetstrom am Ausgang führt. Um Unsymmetrien klein zu halten, wird die EarlySpannung im Modell von Q1 und Q2 auf 400V erhöht. Je hochohmiger der Abschluss durch R6 und R7 an Knoten 2 ist, um so stärker machen sich Unsymmetrien durch eine Offsetspannung an Knoten 2 bemerkbar. Bei zu hochohmigem Abschluss kann der mögliche Offsetstrom Q6 bzw. Q2 in die Sättigung aussteuern, so dass kein linearer Betrieb möglich ist. (c) Springer Verlag 117 Siegl: Schaltungstechnik Bild L9.7 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Wird für die Eingangsspannung U1 von -0,05V bis +0,05V durchgestimmt, so erhält man das nachstehende Ergebnis der DCSweep-Analyse. Bei U1 = 0 sind die Arbeitspunktströme von Q1 und Q2 gleich aufgeteilt. Bei Änderung von U1 ergibt sich die für Differenzstufen typische Übertragungsfunktion der Ströme. Gleichzeitig ist dargestellt die Ausgangsspannung U2. Bei +30mV erreicht U2 die obere Aussteuergrenze, Q6 geht in Sättigung; bei ca. -30mV wird die untere Aussteuergrenze erreicht, Q2 geht in Sättigung. 10V 5V 0V SEL>> -5V V(2) 1.0mA 0.5mA 0A -50mV -40mV IC(Q1) IC(Q2) -30mV -20mV -10mV -0mV 10mV 20mV 30mV 40mV 50mV V_V1 Bild L9.7 - 2: Ergebnis der DCSweep-Analyse (c) Springer Verlag 118 Siegl: Schaltungstechnik c) Für die Verstärkung entscheidend sind die Zweigimpedanzen am Ausgangsknoten 2. Neben R6||R7 schalten sich die Innenwiderstände der Stromquellen von Q2 und Q6 parallel. Der Innenwiderstand am Kollektor eines Transistors betrieben als Stromquelle ergibt sich aus: VA r o = r e ⋅ ------- ; UT In beiden Fällen ist der differenzielle Widerstand re von Q2 und Q6 ca. 52Ω. Wegen der hohen Early-Spannung von Q2 ist dessen Innenwiderstand vernachlässigbar. Der Innenwiderstand von Q6 ist bei VA = 115V ca. 230kΩ und damit ebenfalls sehr viel hochohmiger als R6||R7. Somit ergibt sich als Verstärkung von Knoten 1+ nach Knoten 2: U 2 ⁄ U 1+ = g m ⋅ r o, Q2 || r o, Q6 || 10kΩ ≈ 190 ; Unter den gegebenen Umständen liegt eine nahezu gleiche Aufteilung der Eingangsspannung auf die Steuerspannungen von Q1 und Q2 vor, wie dies auch im Simulationsergebnis bestätigt wird. Den Eingangswiderstand erhält man aus: U 1+ ⁄ I RB1 ≈ 2 ⋅ ( R B1 + r b, Q + r e ⋅ ( β 0 + 1 ) ) ≈ 22kΩ ; 1.0 U be ≈ 0, 5 ⋅ U 1+ SEL>> 100m (V(Q2:e)-V(Q2:b))/V(1+) (V(Q1:b)-V(Q1:e))/V(1+) 100 U 2' ⁄ U 1+ ≈ 190 1.0 100m 100Hz V(2)/V(1+) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.7 - 3: Ergebnis der AC-Analyse mit VA = 400V für Q1 und Q2 Lösung Ü9.8: a) Für die DC-Analyse zur Ermittlung der Ausgangsspannung U2 werden die Knotenpunktgleichungen an Knoten 4 und 5 angesetzt. I 0 ⁄ 2 + U R6 ⁄ R 6 = ( U B+ – U R6 ) ⁄ R C2 ; I 0 ⁄ 2 + ( U R6 – U 2 ) ⁄ R 7 = ( U B+ – U R6 ) ⁄ R C1 ; Bei RC1 = RC2 und R6 = R7 ist das Gleichungssystem nur dann erfüllt, wenn U2 = 0 ist. c) Für die AC-Analyse werden ebenfalls die Knotenpunktgleichungen für die Knoten 4 und 5 (c) Springer Verlag 119 Siegl: Schaltungstechnik angesetzt: g m ⋅ U 1 ⁄ 2 + ( U R6 – U 2 ) ⁄ R 7 + U R6 ⁄ R C1 = 0 ; – g m ⋅ U 1 ⁄ 2 + U R6 ⁄ R 6 + U R6 ⁄ R C2 = 0 ; Nach Subtraktion der zweiten Gleichung von der ersten erhält man für RC1 = RC2 und R6 = R7: U 2 ⁄ U 1 = g m ⋅ R 7 ≈ 1900 ; 10K U 2' ⁄ U 1+ ≈ 1900 100 1.0 10m 100u 100Hz V(2)/V(1+) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.8 - 1: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü9.9: a) Für die Transistoren Q1 und Q2 ergeben sich folgende Arbeitspunkte: (A) (A) I C, Q1 = I C, Q2 = 0, 5mA; (A) (A) U CE, Q1 = U CE, Q2 = 1, 4V; Den Arbeitspunktstrom von Q3 erhält man aus der Knotenpunktgleichung am Knoten 4. Unter Vernachlässigung des Basisstroms von Q3 ist: (A) (A) I RC3 = ( 10V – I C, Q1 ⋅ R C1 – U BE, Q3 ) ⁄ R C3 ≈ 3, 6mA; (A) I C, Q3 = 2, 6mA; (c) Springer Verlag (A) U CE, Q3 = 2, 7V; 120 Siegl: Schaltungstechnik Bild L9.9 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Die Steilheit der Transistoren Q1 und Q2 beträgt gm = 1/52Ω, die von Transistor Q3 ist gm = 1/10Ω. Den Lastwiderstand von Q3 erhält man aus RC3||RC1. Somit liegt die Verstärkung von Q3 von Knoten 3 nach Knoten 4 bei ca. 130. Näherungsweise erzwingt der Transistor Q3 an Knoten 3 bei Aussteuerung eine sehr kleine Wechselspannung (ca. Null). Die Ausgangsspannung an Knoten 2 ist damit näherungsweise aus der Maschengleichung zwischen Knoten 2 und dem "Quasi"-Masseknoten 3: g m, Q2 ⋅ U 1 ⁄ 2 ⋅ R C2 + g m, Q1 ⋅ U 1 ⁄ 2 ⋅ R C1 = U 2 ; U 2 ⁄ U 1 ≈ 80; Wegen der Transimpedanzbeziehung, gültig für RC1 aufgrund der Verstärkung von Q3, fließt die Änderung des Kollektorstroms von Q1 über RC1. Allerdings ist die Aussteuerbarkeit an Knoten 2 auf maximal ca. 1V begrenzt. (c) Springer Verlag 121 Siegl: Schaltungstechnik 200 U4 ⁄ U3 100 U 2 ⁄ U 1 ≈ 80 10 1.0 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz V(4)/V(3) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.9 - 2: Ergebnis der AC-Analyse bezüglich der Verstärkungen 3.0V 2.5V 2.0V 1.5V 1.0V 0.5V 0V 0s V(2) 50us V(3) 100us 150us 200us 250us 300us 350us 400us 450us 500us V(4) Time Bild L9.9 - 3: Ergebnis der TR-Analyse Lösung Ü9.10: a) Für die Transistoren Q1 und Q2 ergeben sich folgende Arbeitspunktströme: (A) I C, Q1 = 2mA; (c) Springer Verlag (A) I C, Q2 = 0mA; 122 Siegl: Schaltungstechnik Aufgrund des Spannungsabfalls an Widerstand R4 übernimmt Q1 den vollen Strom der Stromquelle I0, der Transistor Q2 ist gesperrt. Bild L9.10 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Bei Ansteuerung mit einer positiven Amplitude mit 0,4V erreicht man zum zeitlichen Momentanwert des Spitzenwerts eine gleichmäßige Stromaufteilung zwischen Q1 und Q2. Ist die Signalamplitude des Eingangssignals größer als 0,4V, so übernimmt für zeitliche Momentanwerte oberhalb 0,4V der Transistor Q2 den vollen Strom von I0 und Q1 ist gesperrt. 6.0V 5.0V 4.0V V(3) V(4) 4.0V 0.8V 0.6V 2.0V 0.4V SEL>> 0V 0s 0.2V 50us V(2) 100us 150us 200us 250us 300us 350us 400us 450us 500us Time Bild L9.10 - 2: TR-Analyse bei einer Eingangssignalamplitude von U1 = 0,2V; 0,4V; 0,6V und 0,8V (c) Springer Verlag 123 Siegl: Schaltungstechnik Lösung Ü9.11: a) Für die Transistoren J1 und J2, sowie für Q1 und Q2 ergeben sich folgende Arbeitspunkte unter idealen Bedingungen: (A) (A) (A) (A) U SD, J1 = 8, 1V; (A) I C, Q1 = I C, Q2 = 1mA; I D, J1 = I D, J2 = 1mA; (A) (A) U SD, J2 = 4, 3V; (A) U CE, Q1 = 0, 7V; U CE, Q2 = 2, 5V; Die maximale Aussteuerbarkeit an Knoten 2 ist gegeben zum einen durch die Aussteuergrenze von Q2 (maximal 2V) und zum anderen durch die Aussteuergrenze von J2 (maximal 3V, wegen UDSP = 1,3V). b) Die Steilheit der Feldeffekttransistoren J1 und J2 beträgt im Arbeitspunkt gm = 1/(630Ω). Damit erhält man eine Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 in Höhe von: ( g m, J1 ⋅ U 1 ⁄ 2 + g m, J2 ⋅ U 1 ⁄ 2 ) ⋅ 60kΩ || 140kΩ = U 2 ; U 2 ⁄ U 1 ≈ 67; Der Innenwiderstand der Stromquelle von Q2 ist vernachlässigbar hochohmig, aufgrund der Seriengegenkopplung mit RE2. 100 U 2 ⁄ U 1 ≈ 67 10 1.0 100m 10m 100Hz V(2)/V(1) 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.11 - 1: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü9.12: a) Die Arbeitspunkteinstellung der gegebenen Schaltung erfolgt über die Maschengleichung über R0 und M6. Aus den beiden nachstehenden Gleichungen erhält man den Arbeitspunktstrom von M6. (c) Springer Verlag 124 Siegl: Schaltungstechnik 20V = I D, M6 ⋅ R 0 + U GS, M6 ; KP ⋅ W 2 I D, M6 = ---------------- ⋅ ( U GS, M6 – U P ) ; 2⋅L (A) (A) (A) U GS, M6 = U DS, M6 ≈ 2, 1V; I D, M6 ≈ 0, 2mA; Damit ergeben sich folgende Arbeitspunkte der übrigen Transistoren: Tabelle 1: Arbeitspunkte ID(A) UGS(A) UDS(A) M1 0,1mA 1,79V 10V M2 0,1mA 1,79V 9,67V M3 0,1 mA -1,79V -1,79V M4 0,1mA -1,79V -2,11V M5 0,2mA 2,11V 8,21V M6 0,2mA 2,11V 2,11V M7 0,2mA -2,11V -2,11V M8 0,2mA 2,11V 10V Bild L9.12 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Die Verstärkung von Knoten 1 nach Knoten 2 beträgt wegen der Parallelgegenkopplung R2/ R1 = 100. Die "innere" Verstärkung von Knoten 3 nach Knoten 4+ ist aufgrund des sehr hochohmigen Knotens 4+ entsprechend hoch. Knoten 4+ ist durch die Innenwiderstände der als "Stromquellen" betriebenen Transistoren M2 und M4 sehr hochohmig belastet. Knoten 2 ist im wesentlichen durch R2 belastet. Somit ergibt sich eine "innere" Verstärkung von Knoten 4+ (c) Springer Verlag 125 Siegl: Schaltungstechnik nach Knoten 2 in Höhe von: ( g m, M7 ⋅ U 4+ ) ⋅ 500kΩ ≈ U 2 ; g m, M7 ≈ 1 ⁄ ( 2, 8kΩ ) ; U 2 ⁄ U 4+ ≈ 178; Die "Kompensations"-Kapazität C2 reduziert die Bandbreite so, dass ein Tiefpassverhalten erster Ordnung für den rückgekoppelten Verstärker vorliegt. Es ist Stabilität auch bei Spannungsfolgerbetrieb gegeben. 10M U2 ⁄ U3 1.0M 10K U 4+ ⁄ U 3 U 2 ⁄ U 1 ≈ 178 100 U 2 ⁄ U 1 ≈ 100 1.0 10m 1.0Hz V(2)/V(1) 10Hz V(4+)/V(3) 100Hz V(2)/V(4+) 1.0KHz V(2)/V(3) 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.12 - 2: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü9.13: a) Aus den beiden nachstehenden Gleichungen erhält man den Arbeitspunktstrom von M1. U GS, M1 = – 1, 788V ; KP ⋅ W 2 I D, M1 = ---------------- ⋅ ( U GS, M1 – U P ) ; 2⋅L (A) I D, M1 ≈ 0, 1mA; Wie aus der vorhergehenden Aufgabe zu entnehmen ist, liegt der Arbeitspunktstrom von M4 bei 0,2mA. Somit stellt sich an M2 derselbe Arbeitspunkt ein, wie bei M1. Voraussetzung für die hier vorliegende symmetrische Aufteilung des Arbeitspunktstroms von M4 auf M1 und M2 ist die richtige Wahl der DC-Spannung an Knoten 1. Sie muss so gewählt werden, dass sich für M1 aufgrund der Vorspannung der halbe Arbeitspunktstrom von M4 ergibt (gleiche Steuerspannungen UGS). Bei gleichem Arbeitspunktstrom weisen M1 und M2 gleiche Steilheit auf. (c) Springer Verlag 126 Siegl: Schaltungstechnik Bild L9.13 - 1: Ergebnis der DC-Analyse b) Die AC-Analyse der Knotenpunktsgleichung von Knoten 2 ergibt: g m, M1 = g m, M2 ≈ 1 ⁄ ( 3, 95kΩ ) ; g m, M1 ⋅ U 1 + g m, M2 ⋅ U 2 = 0 ; U2 ⁄ U1 = –1 ; Damit ist die Ausgangsspannung gleich der invertierten Eingangsspannung. 1.0 300m 100m 30m 10m 1.0Hz V(2)/V(1) 10Hz 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.13 - 2: Ergebnis der AC-Analyse Lösung Ü9.14: a) Die gegebene Schaltung besteht in der ersten Stufe aus einer sourcegekoppelten Differenzstufe mit einer gategekoppelten Differenzstufe im Lastkreis. Es folgt eine Phasenumkehrstufe (c) Springer Verlag 127 Siegl: Schaltungstechnik gemäß der vorhergehenden Aufgabe. Die Phasenumkehrstufe steuert eine zweite Verstärkerstufe mit M7, M8, M9 und M10 an. Aufgrund der Beschränkungen der Student-Edition von Orcad Lite dürfen nicht mehr als 10 Transistoren in einer Schaltung verwendet werden. Die Stromquellen-Transistoren der ersten Stufe und der Phasenumkehrstufe werden durch originäre Stromquellen ersetzt, um das Transistorlimit nicht zu überschreiten. Die Vorgabe des Konstantstroms der Stromquellen bewirkt, dass alle Transistoren einen Arbeitspunktstrom von 0,1mA aufweisen. Grundsätzlich ist die "Stromergiebigkeit" (Parameter: KP) bei PMOS-Transistoren geringer als bei NMOS-Transistoren. Um gleiche "Stromergiebigkeit" zu erhalten, müssen PMOS-Transistoreren anders dimensioniert werden, als NMOS-Transistoren. Im Beispiel ist gleiche "Stromergiebigkeit" für beide Typen angenommen. b) Der Vorteil der Schaltung besteht in der Aussteuerbarkeit bis auf die von den Versorgungsspannungen vorgegebenen Grenzen. Es liegt ein sogenannter "Rail-to-Rail"-Verstärker vor. 10V 5V 0V -5V -10V -200mV V(2) -150mV -100mV -50mV 0V 50mV 100mV 150mV 200mV V_V1 Bild L9.14 - 1: Ergebnis der DCSweep-Analyse c) Der "innere" Knoten 4+ ist hochohmig beschaltet, insofern ergibt sich eine hohe "innere" Verstärkung. Der Knoten 2 ist ebenfalls durch Transistoren beschaltet, die aufgrund ihres "Stromquellen"-Betriebs eine hochohmige Last darstellen. Der Knoten 2 ist im wesentlichen nur durch den Widerstand R2 belastet. Das Ergebnis der AC-Analyse weist eine hohe "innere" Verstärkung auf. Die Gegenkopplung mit R2 und R1 bewirkt eine Verstärkung des gegengekoppelten Systems von ca. 100. Wegen der kapazitiven Belastung der "inneren" Knoten ergibt sich für die "innere" Verstärkung ein Integratorverhalten. (c) Springer Verlag 128 Siegl: Schaltungstechnik 100M 1.0M 10K 100 1.0 10m 1.0Hz V(2)/V(1) 10Hz V(2)/V(3) 100Hz 1.0KHz 10KHz 100KHz 1.0MHz 10MHz 100MHz Frequency Bild L9.14 - 2: Ergebnis der AC-Analyse (c) Springer Verlag 129 Siegl: Schaltungstechnik