„Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse: Jedes Jahr 30.000

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Kleines Organ – Große Wirkung
„Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse:
Jedes Jahr 30.000 Neuerkrankungen in
Deutschland“
Gastro-Liga informiert am 3. November mit bundesweiten
Veranstaltungen zum Aktionstag Bauchspeicheldrüse 2007
Gastro-Liga e.V.
Deutsche Gesellschaft
zur Bekämpfung der Krankheiten
von Magen, Darm und Leber
sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung e.V.
Friedrich-List-Str. 13
D-35398 Gießen
Phone +49-641-97481-0
FAX
+49-641-97481-18
[email protected]
www.gastro-liga.de
In Zusammenarbeit mit
Arbeitskreis der
Pankreatektomierten e.V.
Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind in der Bevölkerung weitestgehend unbekannt. Zwar wissen viele, dass die
Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) etwas mit dem in der
Bauchspeicheldrüse gebildeten Insulin zu tun hat. Weniger
bekannt ist, dass die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) unabhängig davon auch eine Vielzahl von Enzymen produziert,
ohne die wir unsere Nahrung nicht verdauen können. Fehlen
diese Stoffe oder werden sie nicht ausreichend produziert,
weil die Bauchspeicheldrüse z. B. entzündet ist oder aufgrund eines Tumors entfernt wurde, drohen massive Verdauungsstörungen; erhebliche Durchfälle, Blähungen,
Bauchkrämpfe sowie Gewichtsverlust und Mangelernährung
können die Folge sein.
Die Zahl der Pankreaserkrankungen steigt. In Deutschland
erkranken jedes Jahr mindestens 20.000 Menschen neu an
Entzündungen des Pankreas, etwa 8.000 Menschen sind
von der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs betroffen.
Die Gastro-Liga e.V. veranstaltet daher in Zusammenarbeit
mit der Selbsthilfegruppe Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP) am 3. November den Aktionstag Bauchspeicheldrüse 2007. An diesem Tag finden unter dem Motto „Kleines
Organ – Große Wirkung“ im gesamten Bundesgebiet Informationsveranstaltungen statt. In einer Reihe von Vorträgen
stellen die Mediziner der Gastro-Liga Ursachen, Diagnoseund Therapiemöglichkeiten der wichtigsten Erkrankungen
des Pankreas, akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung sowie Bauchspeicheldrüsenkrebs, vor.
Interessenten finden auf www.gastro-liga.de in der Rubrik
Termine eine Übersicht aller Veranstaltungen. Der Eintritt zu
den Veranstaltungen ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zusätzlich bietet die Gastro-Liga Telefon-Hotlines an. Wer
sich lieber in einem persönlichen Gespräch bei den Experten informieren möchte, kann dies am 2. November bei einer
der Hotlines tun. Eine Zusammenstellung, wann und unter
welcher Telefonnummer die Experten zur Verfügung stehen,
steht ebenfalls auf www.gastro-liga.de/Termine.
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Die Bauchspeicheldrüse – ein Organ mit Doppelfunktion
Die nur 15 x 5 x 3 cm große Bauchspeicheldrüse erfüllt als einziges Organ im Körper eine Doppelfunktion. In ihr werden die
Hormone Insulin und Glukagon gebildet, die den Blutzuckerspiegel regulieren. Ist diese Funktion des Pankreas gestört, kann
dies zur Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) führen. Unabhängig
davon produziert das Pankreas Enzyme, ohne die wir Fette, Einweiße und Kohlenhydrate aus unserer Nahrung nicht verdauen
können. Ist die Enzymproduktion unzureichend, weil das Pankreas entzündet ist oder ein Tumor vorliegt, kann es insbesondere
bei der Fettverdauung zu Problemen kommen.
Nicht nur Alkohol die Ursache für Bauchspeicheldrüsenentzündungen
„Die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ist die häufigste Erkrankung des Pankreas. Bei uns sind circa 50.000 – 70.000
Menschen davon betroffen. Zwar ist häufig ein erhöhter Alkoholkonsum die Ursache, aber es gibt Menschen, bei denen schon
geringe Mengen ausreichen, um die Krankheit auszulösen“, erklärt Prof. Dr. Joachim Mössner, stellvertretender Vorsitzender
der Gastro-Liga und Leiter des Aktionstages Bauchspeicheldrüse. Eine weitere wichtige Ursache sind Gendefekte (Mutationen).
Auch sie können eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) auslösen bzw. ihr Entstehen begünstigen.
Dies ist bei jedem 4. bis 5. Patienten der Fall. Aber auch Gallensteine können eine Pankreatitis hervorrufen.
Eine fortschreitende Bauchspeicheldrüsenentzündung führt zu
einer zunehmenden Zerstörung des Organs. Es werden weniger
bzw. gar kein Insulin oder Verdauungsenzyme produziert. Heftigste Schmerzen im Oberbauch, Durchfälle/Fettstühle, Gewichtsabnahme und Diabetes mellitus sind wichtige Anzeichen
der Erkrankung.
Therapie der Bauchspeicheldrüsenentzündung:
Alkohol ist Tabu!
Professor Mössner mahnt, „Für die Behandlung gilt: Alkohol und
Rauchen ist Tabu! Darüber hinaus richtet sich die Therapie vor
allem nach den Beschwerden.“ Durch die Einnahme von Verdauungsenzymen wird versucht, eine ausreichende Verdauung
der Nahrung wiederherzustellen. Werden die Oberbauchschmerzen trotz des Verzichts auf Alkohol, Nikotin und der Einnahme
von Verdauungsenzymen nicht gelindert, können mehr oder weniger starke Schmerzmittel helfen. Insulinspritzen senken einen
ggf. erhöhten Blutzuckerspiegel.
Wirken auch stärkste Schmerzmittel nicht mehr oder zieht die
durch die chronische Entzündung veränderte Bauchspeicheldrüse umliegende Organe in Mitleidenschaft, hilft oft nur die Teilent-
Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels
und der Ernährung (Gastro-Liga) e.V.
Friedrich-List-Straße 13 35398 Gießen
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fernung des Pankreas (Pankreasresektion). Aber auch mittels
endoskopischer Maßnahmen gelingt manchmal eine Beherrschung der Komplikationen. Die Therapie der Pankreatitis ist daher ein interdisziplinärer Ansatz: Zusammenarbeit zwischen Magen-Darm-Spezialist (Gastroenterologe) und Bauch(Viszeral)chirurg.
Bauchspeicheldrüsenkrebs – Risikofaktor Rauchen
Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen,
deren Frühsymptome selten und uncharakteristisch sind. „Leider
werden gürtelförmige Rückenschmerzen häufig anderen Ursachen zugeschrieben“, erklärt Professor Mössner. „Pankreastumoren werden oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert,
wenn die Galle nicht mehr abfließen kann und dann dem Patienten die Gelbsucht, der dunkle Urin und der helle Stuhl auffallen
oder der Patient deutlich an Gewicht verliert.“ Für die überwiegende Zahl der an einem Pankreaskarzinom Erkrankten besteht
nach wie vor kaum eine Aussicht auf Heilung.
Je früher bösartige Pankreastumoren operiert werden, desto
besser sind die Chancen. Zusammen mit den Möglichkeiten der
Chemotherapie können mittlerweile Überlebensraten von in der
Regel allerdings nur wenigen Jahren erreicht werden.
Die molekulargenetischen Veränderungen bei der Entstehung
von Pankreastumoren sind inzwischen schon relativ gut erforscht. Trotzdem gibt es noch keine Möglichkeit der Frühdiagnose, wie beispielsweise beim Dickdarmkrebs.
Rauchen erhöht das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Auch Menschen, die viel Fleisch und tierische Fette
verzehren, erkranken häufiger.
Weitere Informationen im Internet unter:
www.gastro-liga.de
www.adp-dormagen.de
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