Marcel Fischer Schlehe, auch Schwarzdorn Prunus spinosa L. Die Schlehe ist ein mit Dornen bewehrter und sparrig verzweigter Strauch von bis zu 3m Höhe. Er ist sommergrün und hat eine fast schwarze Rinde. Die jüngeren Zweige sind anfangs behaart, später aber kahl. Ihre Farbe ihrer Rinde ist rötlich bis grau und wird mit dem Alter immer dunkler. An den Langtrieben entwickeln sich die abstehenden Seitenknospen unten zu Dornensprossen und oben zu unbewehrten Trieben. Die Blätter stehen wechselständig am Zweig. Sie haben einen kurzen Stiel. Die Spreite ist verkehrt eiförmig und zwischen 3-4cm lang und dabei halb so breit. Die Oberseite ist dunkelgrüner als die Unterseite. Die Adern auf der Unterseite sind behaart. Die Blütenknospen sitzen einzeln auf Kurztrieben. Sie erblühen lange bevor sich die Blätter entwickelt haben im März bis in den April hinein. Besonders in Gebüschsäumen Fallen die weiß blühenden Schlehen im Frühjahr auf. Die Blüten besitzen kleine bis 2mm lange Kelchblätter und die fünf auffälligen weißen, bis zu 6mm großen Kronblätter. Die Blüte besitzt 20 Staubblätter, die in ihrer Größe etwa den Kronblättern entsprechen. Die nur sehr kurzlebigen Blüten produzieren reichlich Nektar, der auch von kurzrüsseligen Insekten aufgenommen werden kann Im September bis in den Oktober hinein sind die 10-15mm großen runden Früchte an der Pflanze zu beobachten. Sie sind kräftig blau gefärbt und gehen mit fortschreitender Reife in Schwarz über. Sie besitzen einen gelblich, gerunzelten Steinkern, der sich nicht vom Fruchtfleisch lösen lässt. Die Frucht ist genießbar, aber sehr Sauer. Der hohe Gerbstoffgehalt macht sie in dieser Hinsicht nur für Vögel interessant, die dadurch auch für die Verbreitung der Schlehe sorgen. Die Früchte können zu Säften und Marmeladen verarbeitet werden. Der Name Schlehe lässt sich auf das slawische „sliva“ zurückführen, das sich auch in dem Wort Slivovitz wiederfindet Die Schlehe ist ökologisch sehr Anpassungsfähig. An vollsonnigen Fels- und Berghängen, und an Feldrainen sowie an sommertrockenen Standorten kann sie reine Bestände ausbilden. Zum anderen tritt sie aber auch als Unterholz in lichten Auwäldern auf, wo sie sich auf einen feuchten Lebensraum einstellt. Sie gehört zu den Pionierpflanzen bei der Besiedlung von Wiesen und Weiden. Sie Bildet hier durch Wurzelsprossung schnell Dickichte. Die Schlehe bevorzugt nährstoffreichen, nicht zu sauren, tiefgründigen Lehmboden oder Gesteinsboden. Sie ist bis auf das nördliche Skandinavien und den Nordosten in ganz Europa verbreitet. Besonders aber in Mitteleuropa. In den Alpen wächst sie bis in eine Höhe von 1000m, südlicher bis 15000m Höhe.