Lightlife 4 Kreativität in Architektur und Design mit internationalen Projekten aus Büro und Kommunikation, Präsentation und Verkauf, Bildung und Wissen, Kunst und Kultur Thema: IDEEN NUTZEN www.zumtobel.com Martin Brandt, COO Zumtobel AG, über Kreativität und Innovation als Teil der Unternehmensphilosophie WAS MACHT UNS KREATIV? Was macht uns kreativ? Wie entstehen Lichtlösungen und Produkte, die abseits von gängigen Denkmustern Maßstäbe setzen und über Jahre hinweg Anstoß für neue Lösungen sein können? Kreativität und Innovation sind zentrale Elemente der heutigen wissensbasierten Gesellschaften. Beide sind eng verknüpft, denn Kreativität ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Innovationsfähigkeit einer Firma. Die Aufgabe des Managements sehe ich darin, Kreativität und Innovation zu fördern. Dabei lässt sich schöpferische Kraft nicht messen oder trainieren. Unsere Unternehmensstrukturen lassen einen großen geistigen Freiraum und Toleranz zu, um auch unkonventionelle Lösungsansätze zu entwickeln. Wir möchten eine Atmosphäre pflegen, die Ungewöhnliches zulässt, die sich nicht Konventionen unterwirft. Dazu gehört auch das Zulassen von Fehlern – denn in der Konsequenz lassen sich daraus neue Erkenntnisse gewinnen. Mit der Entwicklung des Lichtkonzepts „Mildes Licht“ ist uns schon vor mehr als 20 Jahren ein kreativer und wirtschaftlicher Erfolg gelungen, und seitdem haben wir mit unserem Netzwerk viele Entwicklungen realisiert, die Maßstäbe gesetzt haben. LIGHTLIFE 4 2010 EDITORIAL Martin Brandt neben der Lichtinstallation „We are the people“ von Sam Durant (Foto: Markus Deutschmann) Kreativität hat vielfältige Facetten und Beziehungen von Kunst und Design über Wissenschaft bis hin zu unternehmerischem Geschick. Gemeinsamer Nenner ist, dass Kreativität die Grundlage bietet für die erfolgreiche Umsetzung von innovativen Ideen in allen Bereichen. Unsere Partnerschaften mit Investoren, Architekten, Planern, Designern, Künstlern und Anwendern erlauben diesen ideellen Austausch, der letztlich alle Seiten bereichert. Indem wir Freiräume schaffen, flache Hierarchien pflegen, die es jedem Mitarbeiter möglich machen, bestehende Konzepte zu hinterfragen, erhöhen wir letztlich unsere Innovationskraft und damit auch unsere Wettbewerbsfähigkeit. Gute Beispiele dafür sind die Projektlösungen, die wir Ihnen in diesem Heft vorstellen. Wussten Sie übrigens, dass 2009 das europäische Jahr der Kreativität und Innovation war? Das wurde offensichtlich durch die wirtschaftlichen Probleme verdrängt. Wir bei Zumtobel machen jedes Jahr zu Höhepunkten in Kreativität und Innovation. Zur Light + Building in Frankfurt präsentieren wir Ihnen Lösungen und Produkte, die Ihnen unsere gestalterische Kraft zeigen. Wir freuen uns darauf, mit Ihnen in einem kreativen Austausch Ideen für das Morgen zu entwickeln. Inhalt LIGHTLIFE 4 1 Editorial: Was macht uns kreativ? von Martin Brandt CEO Zumtobel AG 2 Inhalt 4 23 QUANTENSPRUNG DES LICHTS The Making of Mildes Licht V – Ein Interview mit dem Designer James Irvine 28 BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER Arbeitsplatz mit Atmosphäre COOPER UNION IN NEW YORK Der Meteorit von Manhattan von Amelie Znidaric von Katja Reich KOMMENTAR Kreative Träume 34 von Max Keller L’ECLAIREUR DESIGNERSHOP IN PARIS In Szene gesetzt 36 von Hildegard Wänger 10 MUSEUM M IN LEUVEN Im Labyrinth der Kunst von Sandra Hofmeister 16 PROJEKTE IN KÜRZE 18 LED – DAS DIGITALE ZEITALTER Stefan Behnisch und Prof. Andreas Schulz im Gespräch HIGHLIGHTS Produktneuheiten und Ergänzungen Frühjahr 2010 HIGHLIGHTS ’10 KHBO IN BRÜGGE Zeichen setzen 40 von Kerstin Schitthelm Produktneuheiten und Ergänzungen Frühjahr 2010 46 49 2 LIGHTLIFE 4 2010 INHALT News & Stories Impressum, Projektbeteiligte „Phantasie haben heißt nicht, sich etwas ausdenken; es heißt, sich aus den Dingen etwas machen.“ Thomas Mann Blick auf Kobe bei Nacht Bauherr: The Cooper Union for the Advancement of Science and Art, New York/USA Architektur: Morphosis Architects, Los Angeles, New York/USA, Design Director: Thom Mayne Partnerarchitekt: Gruzen Samton Lichtplanung: Horton Lees Brogden Lighting Design, Los Angeles/USA Fotos: Iwan Baan (S. 5, 7 – 9), Eduard Hueber (S. 6) / Text: Amelie Znidaric COOPER UNION IN NEW YORK DER METEORIT VON MANHATTAN Wie ein leuchtender Himmelskörper schiebt sich die kantige Fassade des Universitätsgebäudes zwischen seine historischen Nachbarn. In den Entwurfsskizzen werden die Einschnitte im Baukörper zu organisch geformten Kerben. Wie ein metallener Monolith steht das neue Hochschulgebäude der Cooper Union im New Yorker East Village. Der aufsehenerregenden Architektur von Pritzker-Preisträger Thom Mayne folgt eine nicht minder aufregende Lichtplanung. 4 LIGHTLIFE 4 2010 COOPER UNION IN NEW YORK 5 LIGHTLIFE 4 2010 COOPER UNION IN NEW YORK Tagsüber ist das Gebäude in metallisch anthrazitgraue Falten gehüllt (oben). Das zentrale Treppenhaus schraubt sich wie eine Lichtskulptur zum Himmel und wird von oben mit Tageslicht erhellt (rechts). Schnitt Maßstab 1:750 (unten). Es ist, als wäre ein Meteorit in New York eingeschlagen. Doch während ein echter Himmelskörper dieser Größe beim Einschlag ganz Manhattan zerstört hätte, steht dieser friedlich zwischen historischen Mansardenhäusern und den typischen Neubauten des Viertels. Bei Tageslicht schimmert der Monolith je nach Wetter weiß bis metallisch anthrazitgrau, seine Oberfläche ist kantig und wirft Falten. Nachts leuchtet er sanft aus seinem Inneren heraus. Zwei große Kerben, die als Kreuz oder kalligrafisches Zeichen interpretierbar sind, geben den Blick frei auf die innere Struktur – und auf die Studenten, für die das Gebäude bestimmt ist. Cooper Union beherbergt die vor 150 Jahren gegründete Hochschule für Architektur, Kunst und Ingenieurwesen. Pritzker-Preisträger Thom Mayne hat seinen architektonischen Meteoriten, den Neubau, gegenüber dem Hauptgebäude der Universität am Cooper Square fallen gelassen. Zwar trugen die Nachbargebäude dadurch keinerlei Schäden davon, trotzdem kam es aber zu Erschütterungen: Das Werk des Kaliforniers polarisiert die New Yorker, es sprengt gängige Konventionen und ist seiner Zeit voraus. Genau wie der Hochschulgründer Peter Cooper, ein Erfinder und Eisenbahnmagnat, der schon im 19. Jahrhundert im Hauptgebäude einen Liftschacht einbauen ließ, auch wenn es den dafür passenden Aufzug erst in den 1970er Jahren gab. 6 LIGHTLIFE 4 2010 COOPER UNION IN NEW YORK Was früher als revolutionär galt, ist heute in sein Gegenteil gekehrt ein Zeichen der Provokation: Thom Mayne lässt den Lift in seinem neuen Gebäude nur in drei von neun Stockwerken halten. Wenn sie nicht schon vorher von dessen atemberaubender Architektur angezogen wurden, lenkt spätestens diese Tatsache die Studenten und Besucher ins Treppenhaus. Wie ein gigantischer Wirbel bohrt sich die großzügige Raumstruktur in den Körper des Kometen. Akzentuiert durch ein riesiges skulpturales Gitterwerk, wird die Architektur zusätzlich durch Licht und Schatten sowie durch das milchig leuchtende Geländer in den oberen Stockwerken dramatisiert. Die Spirale zieht sich nach oben bis zur Decke und öffnet sich dort dem Himmelsgeschehen. Durch ein großes Fenster im Dach fließt Tageslicht bis ins Erdgeschoss. Licht- und Schattenspiele entfalten im Treppenhaus ihre dramatische Wirkung. Der gigantische Wirbel wird durch das skulpturale Gitterwerk betont. Für die Studenten der Cooper Union ist die großzügige Treppe auch ein zentraler Treffpunkt. 7 LIGHTLIFE 4 2010 COOPER UNION IN NEW YORK Diese Mischung aus natürlichem und künstlichem Licht sei charakteristisch für das Gebäude, sagt Teal Brogden, Senior Principal des Büros Horton Lees Brogden Lighting Design in Los Angeles und verantwortliche Lichtplanerin des Projekts. „Das Wunderbare an natürlichem Licht ist, dass es ständig wechselt, je nach Wetterverhältnissen, Tages- und Jahreszeit die Farbe und Intensität ändert. Künstliches Licht hingegen tendiert zur Gleichmäßigkeit und zum wärmeren Ende des Farbspektrums. Diesen Zusammenhang haben wir für das Konzept genutzt, das Licht auf dem Weg ins Zentrum des Gebäudes wärmer und intensiver werden zu lassen – wie im Herzen des Meteoriten.“ So wird der Besucher im Treppenhaus Zeuge unterschiedlicher Stimmungen: Bläuliches Tageslicht herrscht in den oberen Etagen, nach unten vermischt es sich mit immer wärmerem Kunstlicht. Ihr wirkungsvolles Konzept konnten die Lichtplaner mit nur einem Strahler, nämlich dem Vivo-Strahler umsetzen. Wo Licht ist, ist auch Schatten: Diese Dialektik ist in der Architektur der Cooper Union ganz bewusst in Szene gesetzt. So mutmaßte die New York Times sogar über Tom Maynes Architekturentwurf: „Wie andere radikale Architekten seines Alters, interessiert er sich mehr für die dunklen, versteckten Ecken, in denen Menschen herumlungern können, verbotene Dinge anstellen, vor den Autoritäten fliehen können.“ Teal Brogden lacht über diese Kritik des neuen Hochschulgebäudes und erklärt: „Im Atrium haben wir einige Ecken, etwa hinter den Treppen, absichtlich etwas dunkler gelassen. Als wir fertig waren, fragte der Bauherr, ob wir da etwas vergessen hätten. Wir klärten ihn auf, dass es gerade im Eingangsbereich um das Drama gehe. Deshalb sind nur Teile des Raums erhellt und wie eine Bühne im Licht. Der Rest ist Schatten.“ 8 LIGHTLIFE 4 2010 COOPER UNION IN NEW YORK Die Freiheit, mit Licht und Schatten zu spielen, war in anderen Bereichen des Gebäudes durch konkrete Funktionen bestimmt. In den Labors etwa sind doppelt so viele Leuchtmittel im Einsatz wie in den Seminarräumen, damit feine Farbunterschiede von Flüssigkeiten und andere Details leichter erkennbar sind. In den Seminarräumen und vielen Labors musste eine lichttechnische Herausforderung gemeistert werden: Die Leuchtpaneele, die in der Decke eingelassen sind, wurden in die ebenfalls eingelassenen Heiz- und Kühlelemente integriert. Eine knifflige Aufgabe, die man angesichts der generellen Umweltverträglichkeit des Hauses gern in Kauf nahm. So setzte Thom Mayne mit seinem Entwurf nicht nur ästhetisch neue Maßstäbe. Der Cooper Union-Neubau ist auf dem besten Weg, als erstes Universitätsgebäude der USA mit dem wichtigsten Umweltverträglichkeitspreis des Landes, dem LEED Platinum Award, ausgezeichnet zu werden. Das hätte sicher auch Peter Cooper gefallen. Lichtlösung Atrium und Treppenhaus: Strahler VIVO, Strahler SPIRIT Seminarräume, Labors, Künstlerateliers, Konferenzräume: Downlights (1- und 2-lampig, in die Heiz- und Kühlpaneele an der Decke integriert) Büros: SPHEROS, Labors: Lichtbandsystem RTX WC-Anlagen: Sonderlösung Downlights, Kunstgalerie: Stromschiene und Strahler Die komplexen Raumstrukturen sind mit einzelnen Strahlern in Szene gesetzt. Kunst- und Tageslicht, warme und kalte Lichttemperaturen wechseln sich zu abwechslungsreichen Lichtstimmungen ab. 9 LIGHTLIFE 4 2010 COOPER UNION IN NEW YORK Bauherr: Autonoom Gemeentebedrijf Museum Leuven/B Architektur: Stéphane Beel Architecten, Gent/B Elektroplanung: RCR studiebureau, Herent/B Elektroinstallation: Spie NV, Zaventem/B Fotos: Toon Grobet / Text: Sandra Hofmeister MUSEUM M IN LEUVEN IM LABYRINTH DER KUNST Alte und neue Kunst, Mittelalter und Moderne: Der Belgier Stéphane Beel entwickelte ein architektonisches Konzept, das die historischen Kabinette im Museum M in Leuven mit den modernen Ausstellungsräumen des Neubaus verbindet. Dabei bringen differenzierte Lichtverhältnisse die Kunstwerke auf unterschiedliche Weise zum Strahlen. 10 LIGHTLIFE 4 2010 MUSEUM M IN LEUVEN Fenster zur Stadt: Der Neubau lässt durch sein großes Panoramafenster Aus- und Einblicke zu (linke Seite). Die schillernden Wände und Holzdecken der prachtvollen historischen Kabinette stehen in deutlichem Kontrast zum Neubau. LED-Spotlights beleuchten die Ausstellungsobjekte in den Vitrinen. 11 LIGHTLIFE 4 2010 MUSEUM M IN LEUVEN In den Räumen des Altbaus sind filigrane SupersystemSchienen angebracht, die an kaum sichtbaren Seilen unter der Decke schweben (rechte Seite oben). Alt und Neu fügen sich um einen gemeinsamen Innenhof. Grundriss Maßstab 1:750 Bekannt für seine Universität, präsentiert sich das flämische Leuven etwa 20 Kilometer östlich von Brüssel seit Kurzem auch als herausragender Kunststandort: Nach fünf Jahren Planungs- und Bauzeit eröffnete im September 2009 das Museum M im Stadtzentrum. Mit einer Sammlung von insgesamt 46 000 Objekten mittelalterlicher oder zeitgenössischer Kunst wird das Museum zur maßgeblichen Institution für das kulturelle Erbe des früheren Herzogtums Brabant und fungiert außerdem als Brücke zwischen der Geschichte und der Gegenwart. „Jahrhundertealt und quicklebendig“, der Leitsatz der Hauptstadt in der Provinz FlämischBrabant, gilt auch für das neue Museum: Der weitläufige Komplex öffnet sich mit mehreren Eingängen zur Altstadt, vereint unterschiedliche Baustile und Epochen in sich und zeigt sich als belebtes, vielschichtiges Kunstareal. „Unser Ziel war, das Museum zu einem Ort zu machen, an dem die Kunst gedeihen kann und an dem man sie genießen kann, statt sie wegzusperren“, erläutert Stéphane Beel seinen Entwurf. Der Architekt und sein Genter Büro gelten als Museumsspezialisten, die sich bei bekannten Projekten wie dem Glaspavillon vor dem Rubenshaus in Antwerpen oder der Erweiterung des Centraal Museum in Utrecht bereits einen Namen gemacht haben. In Leuven entschied sich Beel für die schwierige Strategie, Alt und Neu als eigenständige Raumgefüge um einen zentralen Innenhof zusammenzuführen. Das frühere Akademiegebäude und das Vander Kelen-Mertens-Palais – beide Häuser sind in das Museum M integriert – wurden nach den Regeln der Denkmalpflege sorgfältig renoviert und über eine Brücke mit einem modernen Neubau verbunden. Insgesamt 6 500 m2 Ausstellungsfläche sind im dem labyrinthartigen Museumskomplex auf die historischen und die modernen Räume verteilt. Während sich in den Altbauten die farbige Pracht vergangener Zeiten in kleineren Kabinetten mit Holzdecken und Wandvertäfelungen ausbreitet, zeigt sich der Neubau in nüchterner Zurückhaltung. Es war dieser klare Kontrast und Gegensatz zwischen Alt und Neu, auf den Séphane Beel besonderen Wert legte. In Zukunft sollen alte Meister in neuen Räumen und vice versa gezeigt werden. An eine striktere Zuordnung der Ausstellungsflächen ist nicht gedacht. 12 LIGHTLIFE 4 2010 MUSEUM M IN LEUVEN Das differenzierte Lichtkonzept hüllt die Räume in unterschiedliche Lichtstimmungen. Beim Rundgang wechseln sich Säle mit betonten Licht- und Schattenzonen sowie großzügige Räume mit gleichmäßigem Licht ab (unten). 13 LIGHTLIFE 4 2010 MUSEUM M IN LEUVEN „Das Bewahren und Ausstellen von Kunst sowie die Kunst an sich verlangen keinen spezifischen Gebäudetypus“, meint Stéphane Beel. Statt monotoner, isolierter Räume gestaltete er einen abwechslungsreichen und vielseitig nutzbaren Museumsparcours mit großzügigen und hohen, dann wieder kleineren und niedrigeren Sälen. Das Lichtkonzept der Architekten trägt dem Charakter der einzelnen Säle Rechnung und reagiert sensibel auf ihre konkreten räumlichen Voraussetzungen. So werden die denkmalgeschützten Kunstkabinette der Bestandsbauten durch filigrane Supersystem-Schienen erhellt, die an kaum sichtbaren Seilen unter der alten Holzdecke schweben. Je nach Bedarf sorgen vertikale Wandfluter für eine flexible, expressive Akzentuierung der Ausstellungsobjekte. „Dank Wallwasher und breit strahlender Reflektoren vermeiden wir starke Kontraste zwischen den ausgestellten Werken und den umliegenden Wänden“, sagt Jan Van den Bergh von RCR studiebureau, verantwortlich für die Elektroplanung. Für die allgemeine, kompakte und flexibel gehaltene Beleuchtung sind Dreiphasenschienen mit Strahlern eingesetzt. In den deutlich geräumigeren White-Cube-Räumen des Neubaus sind die Tecton-Schienen zusätzlich mit Tempura-Spotlights in LED-Technologie ergänzt, deren Farbtemperatur sich, je nach den Bedürfnissen der Kunst, im Bereich von 2 700 bis 6 500 K einstellen lässt. Das LED-Licht vermeidet außerdem eine Schädigung der Kunstobjekte durch Wärme- oder UV-Strahlung. Die frei strahlenden Leuchtbänder an der Decke der hohen Neubausäle unterstützen das neutrale White-Cube-Konzept. Einzelne Kunstobjekte werden zusätzlich durch LED-Strahler mit regulierbarer Lichttemperatur erhellt (oben und rechts). In den modernen Ausstellungsräumen kommen die mittelalterlichen Skulpturen besonders zur Geltung. Ihre leuchtenden Farben stehen in schillerndem Kontrast zur nüchternen Architektur (rechte Seite). 14 LIGHTLIFE 4 2010 MUSEUM M IN LEUVEN Die ersten Sonderausstellungen nach der Eröffnung, bei der Prinzessin Mathilde von Belgien und Prinzessin Máxima der Niederlande anwesend waren, widmet das Museum dem lebenden belgischen Künstler Jan Vercruysse und dem Altmeister Rogier van der Weyden. Etwa 100 Meisterwerke aus dem Umfeld des berühmten niederländischen Malers sind aus europäischen und amerikanischen Kollektionen zusammengetragen; viele der empfindlichen Pigmenttafeln werden in Leuven erstmals ausgestellt – und zeugen von einer Licht- und Farbvielfalt, die das Museum M in flämischer Manier glänzen lässt. Lichtlösung Sonderlösung mit Wallwasher TC-L 36 W, SUPERSYSTEM 3-Phasen-Stromschiene, TECTON mit Stromschienenmodul, LED-Notlicht RESCLITE, LED-Strahler TEMPURA, Einbauleuchten SLOTLIGHT II in IP 54, Anbauleuchte PERLUCE 15 LIGHTLIFE 4 2010 MUSEUM M IN LEUVEN PROJEKTE IN KÜRZE SANFTE BEGRÜSSUNG IN LONDON Zumtobel gelingt eindrucksvolle Foyer-Beleuchtung im Ropemaker Place Das 10,5 m hohe Foyer im neuen Büroturm Ropemaker Place am Londoner Stadtrand zwingt allein aufgrund seiner Dimensionen zum Hineingehen, Innehalten und Umschauen. Unweigerlich wandert der Blick von den großen Fensterflächen über die gemütliche Sitzgarnitur zu den mit Nußholz verkleideten Wänden und schließlich zur Decke. Sanft ge­schwungen wie eine Welle bildet die Decke eine aufsehenerregende Struktur. Auffällig angenehm flutet das Licht von dort in die weitläufige Eingangshalle bis unter das Vordach des Gebäudes. Das plastische, wellenförmige Deckensystem ist eine gemeinsame Entwicklung von Zumtobel und Arup Associates. Die beleuchteten, wellenförmigen Deckenrundungen bestehen aus weißem mikroperforiertem PPC-Stahlblech mit einer eingebetteten Akustikmatte. Unter einer transparenten Acrylabdeckung verstecken sich einzeln ansteuerbare Leuchtstofflampen, die als direkt / indirekt strahlende Lichtquellen dienen. Die eingesetzte WaveguideTechnologie garantiert zusätzlich einen sehr guten Schutz gegen Direktund Reflexblendung, sodass eine ausgewogene Beleuchtung mit einer brillanten Lichtqualität entsteht. TECHNIK IN NEUEM LICHT Technisches Museum Wien Bauherr: British Land, London/UK Architektur: Arup Associates, London/UK Lichtplanung: SAS International, Reading/UK, Stortford Interiors, Bishop’s Stortford/UK Lichtlösung: wellenförmiges MPO-Deckenpaneelsystem, LED-Linien, Downlights 2LIGHT MINI und PANOS M, Einbauleuchte MILDES LICHT IV, Bodeneinbau- und Wandleuchte ORILED, Wandleuchte HELISSA, Sicherheitsbeleuchtung: ARTSIGN, PURESIGN, PROOFSIGN (Fotos: David Thrower/Redshift Photography) Das Technische Museum Wien ist das einzige Bundesmuseum Österreichs, das der Geschichte der Technik und der Naturwissenschaften gewidmet ist. Unter dem Namen „Licht & Klima“ wurde die gesamte Beleuchtung des Technischen Museums optimiert. Mit der Sanierung konnte eine Reduzierung der Anschlussleistung um 70 % realisiert werden. Das neue Beleuchtungskonzept sieht eine Kombination aus direkter und indirekter Beleuchtung vor, um die Lichtqualität im Museum zu verbessern. Mit der indirekten Beleuchtung, die in architektonisch anspruchsvollen Lichtkanälen untergebracht ist, wird eine Beleuchtung von 40–50 lx direkt am Objekt erreicht. Die Beleuchtung ist dimmbar. Die zusätzliche Akzentbeleuchtung wird mit Arcos Strahlern der Baugröße 2 realisiert, die mit 20- bzw. 35-W-HIT Lampen bestückt sind. Hier konnte eine beeindruckende Energieeinsparung im Vergleich zu der existierenden Beleuchtung mit 100-WHalogenstrahlern realisiert werden. Insgesamt sind im Technischen Museum 1400 Arcos Strahler auf drei Etagen eingesetzt. Ein großer Vorteil der neuen Beleuchtung ist der geringere Wärmeeintrag in die Räumlichkeiten, was besonders im Sommer die Klimaverhältnisse drastisch verbessert. Bauherr: Technisches Museum, Wien/A Lichtlösung: Strahler ARCOS, Indirektprofil in Sonderausführung (Foto: Bruno Klomfar) 16 LIGHTLIFE 4 2010 PROJEKTE IN KÜRZE WOHLFÜHLEN AUF KNOPFDRUCK Eine Lichtreise ins Grand Resort Bad Ragaz Das Schweizer 5-Sterne-Resort Bad Ragaz hat mit seinen neuen Spa Suiten eine Oase für die Sinne geschaffen. Weiche Stoffe, harmonische Farben, funkelnde Kristalle und über allem das Licht – mal kräftig strahlend, mal sanft scheinend, mal farbig leuchtend – vermitteln eine unvergessliche Aura der Geborgenheit, einen Platz zum Wohlfühlen. Der Gast wird mit allen Annehmlichkeiten verwöhnt. Das gilt auch für das Licht, wie Innendesigner Carbone leidenschaftlich beschreibt. „Licht ist für uns das A und O. Licht bringt Farben hervor und weckt mit ihnen Gefühle.“ Aus diesem Grund entschieden sich die Planer und Bauherren auch für den Einsatz des raffinierten Lichtmanagementsystems ZBOX: Beim Betreten einladend hell, zum Fernsehen dezent, zum Arbeiten fokussiert und in der Nacht angenehm gedämpft. Vier Bedienstellen an Eingang, Schreibtisch, Bett und im Badezimmer schaffen die gewünschten Lichtstimmungen auf Knopfdruck. 17 Ebenso viel Sorgfalt wurde auf die Ausstattung der Bäder gelegt: Positioniert unter edlen SwarovskiKristallen, wird jeder „Whirlpool“-Gang zu einem besonderen Genuss: Die über den Kristallen eingebauten LED-Downlights zaubern je nach Wunsch einen rot, grün, gelb oder blau funkelnden Himmel über das Schaumbad. Schnell, unkompliziert und mit nur einer Circle Bedienstelle, lässt sich die gesamte Badezimmer-Beleuchtung, bestehend aus Slotlight Lichtlinien sowie Micros und Panos Downlights, in eine wahre Wohlfühloase für Körper und Geist verwandeln. LIGHTLIFE 4 2010 PROJEKTE IN KÜRZE Bauherr: Grand Resort Bad Ragaz AG, Bad Ragaz/CH Architektur Spa-Tower: Hilmer, Sattler & Albrecht GmbH, München/D Generalplanung: Burckhardt+Partner AG, Bern/CH Innenarchitektur: Carbone Interior Design, Wolfhalden/CH Lichtplanung: Carbone Interior Design, Wolfhalden/CH (Hotelzimmer); Reflexion AG, Zürich/CH (Tamina Therme, Kursaal und Außenbereiche) Elektroplanung: R + B engineering ag, Sargans/CH Elektroinstallation: Alpic InTec Ost, Sargans/CH Lichtlösung: Lichtmanagementsystem ZBOX, LED-RGB-Downlight MICROS, Downlight PANOS Q, Einbauleuchte SLOTLIGHT, Anbauleuchte MILDES LICHT IV, Lichtbandsystem TECTON, Wandleuchte RHAPSODY, Wandleuchte HELISSA, LED-Lichtlinien, Lichtsystem LIGHT FIELDS (Fotos: Jens Ellensohn) 18 LIGHTLIFE 4 2010 GESPRÄCH LED-TECHNOLOGIE Fotos: Markus Deutschmann Interview: Kerstin Schitthelm LED – DAS DIGITALE ZEITALTER Wie geht es weiter mit der LED-Technologie? Fragen und Antworten aus dem Planungsalltag eines Architekten und eines Lichtplaners LED scheint das neue Zauberwort zu sein: Kaum spricht man die drei Buchstaben aus, beginnt eine kontroverse Diskussion zum Für und Wider der neuen Technologie. Die unbegrenzten gestalterischen Möglichkeiten begeistern einerseits, die fehlende Planungssicherheit durch eine rasant fortschreitende Technologie und immer neue Marktteilnehmer verunsichern Planer und Nutzer andererseits. Fakt ist, dass mit der LED die digitale Technik auch in die Lichtindustrie eingezogen ist. Und ähnlich wie in der Computertechnik sind nun die Leistungssprünge gigantisch. So präsentiert die Light + Building 2010 LEDLösungen, die der konventionellen Technik in der Effizienz weit überlegen sind. Stefan Behnisch, der mit seinen zukunftsorientierten Planungen als erster Architekt Gebäude zu 100% mit LED-Beleuchtung realisiert hat, ist überzeugt, dass die neue Technologie schon längst viel etablierter sein könnte. „Mehr Mut zu neuen Ideen“, heißt seine Devise. Professor Andreas Schulz, CEO der LichtKunstLicht AG, Bonn/Berlin sieht die LED-Euphorie etwas verhaltener. „Wir benötigen von der Industrie vergleichbare Daten und Planungssicherheit“, so seine Hauptforderungen. Lightlife traf die beiden Freigeister zum Gespräch über Möglichkeiten und Grenzen der neuen Technologie. Ist die LED für Sie die Revolution, von der alle sprechen? Stefan Behnisch: Ja, ich glaube, dass die LED eine neue Ära der Beleuchtung markiert und dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich habe mich immer über die Zurückhaltung der Industrie bei der LED gewundert. Aber ich glaube aus verschiedenen Gründen, dass die LED-Technik eine Zukunftstechnologie ist. Wahrscheinlich nicht die Einzige, aber es gab doch nie einfache Wahrheiten, es gab doch nie nur eine Technologie. Die Technikgeschichte zeigt ja, dass es keine endgültige technische Wahrheit gibt. Es gab die Glühbirne, die Energiesparlampe, es gab die Leuchtstoffröhre und vor der Leuchtstoffröhre war die Neonröhre. Andreas Schulz: Für mich ist die Entwicklung der LED eine echte Revolution. Sie ist allerdings noch in den Anfängen, unser Leben neu zu gestalten, aber sie ist tatsächlich revolutionär, weil sie viele Dinge ermöglicht, die wir uns als Lichtplaner immer gewünscht haben, die aber mit herkömmlichen Leuchtmitteln nur schwer zu erfüllen waren. „Ich glaube, dass die LED eine neue Ära der Beleuchtung markiert und dass sie mehr Aufmerksamkeit verdient.“ Stefan Behnisch 19 LIGHTLIFE 4 2010 GESPRÄCH LED-TECHNOLOGIE Professor Andreas Schulz setzt mit seinem Lichtplanungsbüro LichtKunstLicht seit mehr als 15 Jahren viele Projekte ins richtige Licht. Mehr als 25 Mitarbeiter in den Büros in Bonn und Berlin bearbeiten Projekte auf der ganzen Welt, z.B. das Ruhrmuseum in Essen, das Städelmuseum in Frankfurt oder die Nationalgalerie in Singapur. Prof. Schulz lehrt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, der europaweit einzigen Hochschule, an der das Studienfach Lichtdesign angeboten wird. Stefan Behnisch ist ein international renommierter Architekt mit Büros in Stuttgart, München, Boston und Los Angeles, der mit mehr als 50 Mitarbeitern vor allem durch energetisch wegweisende Projekte die Diskussion um nachhaltiges Bauen forciert hat. Projekte aus seinem Büro sind unter anderem die Universität in San Francisco, die Harvard University oder die neue Unilever Hauptverwaltung in Hamburg. 20 LIGHTLIFE 4 2010 GESPRÄCH LED-TECHNOLOGIE Was sind für Sie die wichtigsten Eigenschaften, die bedeutendsten Vorteile der LED, so wie sie heute verfügbar ist? Andreas Schulz: Die LED ist schon in einer guten Qualität verfügbar, sie ist nur im Verhältnis zu anderen Lichtquellen immer noch sehr teuer. Vorteile sind in jedem Fall die Regelbarkeit, das Verändern der Farbtemperatur und natürlich die geringen Abmessungen der Lichtquelle, mit der wir uns ein neues Leuchtendesign erlauben können. Stefan Behnisch: Der wichtigste Vorteil der LED ist die Langlebigkeit. Dazu kommen wenig toxische Abfälle und der geringere Unterhalt. Der große Verdienst der LED-Entwicklung ist, dass wir weniger Material brauchen, weniger Kunststoffe, weniger Chrom, weniger Kupfer. Und die LED hat den Vorteil, dass sie sehr flach sein kann, also nicht notwendigerweise einen Reflektor braucht. Wie weit ist denn Ihr Kunde, der Bauherr, der Investor im Hinblick auf die LED-Technik? Ist er schon informiert, sieht er die Vorteile oder erscheint es ihm noch als Experiment? Stefan Behnisch: Es ist eigentlich kein Experiment mehr. Es ist meiner Meinung nach ein Versäumnis der Beleuchtungsindustrie, dieses Thema ausreichend zu transportieren. Aber Sie haben ein Stichwort genannt: der Investor. Das ist leider ein Problem. Der Investor hat herzlich wenig Interesse an den anfänglichen Mehrkosten, da er für den Unterhalt der Gebäude ja nicht zuständig ist. Eigennutzer zu überzeugen, ist überhaupt kein Problem. Leute, die für sich selber bauen, sehen die Vorteile sofort. Diese Erfahrung haben wir jedenfalls mit den zwei Projekten gemacht, wo wir nur LEDs verwendet haben. Andreas Schulz: Der Kunde ist schon informiert, allerdings nur sehr oberflächlich. Und teilweise werden wir gedrängt, in Projekten LEDs einzusetzen, ohne dass der technische Hintergrund dafür geklärt ist. Die Medienwelt hat uns da ein Stück weit unter Zugzwang gesetzt, und auch die Indus­trie spielt dabei eine erhebliche Rolle. Bringen Sie sich durch die technischen Gegebenheiten der LED stärker als Leuchtendesigner ein? Andreas Schulz: Wir sehen uns eher als Leuchtenentwickler oder -konstrukteure. Wenn wir eine LED-Lichtdecke entwickeln, mit der wir museales Licht herstellen wollen, sind wir in gewisser Weise auch Leuchtendesigner, aber es ist eigentlich eine technische Applikation. Potenziell können wir auch kreativ arbeiten, und es gibt auch das eine oder andere wirklich sehr große Projekt, wo wir gestaltete Leuchten zeigen. In erster Linie geht es aber darum, technische Lösungen anzubieten, die vielleicht industriell nicht verfügbar, für unsere Nutzungen jedoch notwendig sind. Vor allem in Museen und sehr großen gewerblichen Projekten sind oft spezielle Anwendungen gefordert. Aufgrund des technischen Knowhows, das wir haben, und der Kontakte zur Industrie kommt man hier zu einer Applikation, die am Markt noch nicht verfügbar ist, aber doch schon State of the Art. Ich bin kein Designer, ich bin Architekt. Ich glaube nicht mal, dass ich sonderlich gut „designen“ kann, aber einer der Gründe, warum die LED mich so reizt, ist, dass sie sehr einfache technische Voraussetzungen bringt und ich so ein relativ funktionales Design ansetzen kann. Daraus ziehe ich meine gestalterische Motivation. LED ist ein neues Thema, und es gibt in meinen Augen zwei Wege für das Leuchten-Design: Es gibt mit dem Leuchtenkörper das Objekt, die Skulptur. Und dann gibt es dieses leuchtende „Nichts“ – das ist ein Ansatz, den ich sehr spannend finde. Welche Unterstützung erwarten Sie von der Industrie? Andreas Schulz: Wir warten ganz dringend auf eine gewisse Modularisierung und auch Normierung dieser Lichtquelle. Bei jeder technischen Angabe, die wir von einem Hersteller bekommen, wissen wir nicht, ob sie mit anderen vergleichbar ist. Bezüglich des Wirkungsgrads, der Lebensdauer, des Wärmeverhalten usw. brauchen wir verlässliche Angaben, die uns Planern helfen, objektive Einschätzungen zu treffen. Da unsere Projekte sehr lang laufen, ist für uns Planungssicherheit äußerst wichtig. Hätten wir uns vor anderthalb Jahren mit den LEDs beschäftigt, die wir heute kennen, hätten wir weit in die Zukunft blicken müssen ... Solche Leistungssprünge waren damals nicht abzuschätzen. Stefan Behnisch: 21 LIGHTLIFE 4 2010 GESPRÄCH LED-TECHNOLOGIE Die schnelle Entwicklung, muss man sagen, beinhaltet eine spezielle Herausforderung. Wir reden über ein Leuchtmittel, dessen großer Vorteil die Langlebigkeit ist; erleben aber gleichzeitig, dass dieses Leuchtmittel im Moment eine rasante Entwicklung durchmacht, etwa wie der Computer in den 90er Jahren – pro Jahr halber Preis, doppelte Leistung. Dies widerspricht dem Vorteil der Langlebigkeit natürlich etwas. Ein weiterer Punkt sind die Leuchtenhersteller, die nun wirklich die technischen Gegebenheiten auch für ein revolutionäres neues Leuchtendesign nutzen sollten. Da müssen alle umdenken, auch wenn keiner gern Erprobtes verlässt, um sich völlig neuen Themen zuzuwenden. Das ist halt ein Risiko. Was macht die LED so populär? Stefan Behnisch: In Diskussionen stellen wir häufig fest, dass die LED-Leuchte nicht nur technische Vorteile hat, sie hat im Moment auch einen großen Imagevorteil bzgl. hoher Innovationskraft, Umwelttechnologie usw. Auch die Diskussion um das Glühlampenverbot hat das Image der LED weiter positiv beeinflusst. Und sie ist tatsächlich der richtige Schritt zur Reduzierung von Material und Bauvolumen. Andreas Schulz: Ja, das hat viel mit Image zu tun. Wir bearbeiten gegenwärtig ein Projekt für einen großen Stahlkonzern. In der Hauptverwaltung setzen wir in den Bereichen der VorStefan Behnisch: stände große LED-Lichtlösungen für die Konferenzräume ein. Die sind zwar teurer, aber es ist natürlich so, dass die Firma damit ihre Fortschrittlichkeit demonstriert und auch durch die Energieeinsparpotenziale den Begriff Nachhaltigkeit lebt. Dazu eignet sich die LED offenbar sehr gut. Wo sehen Sie die Vorteile der OLED und wie sehen Sie deren Entwicklung? Andreas Schulz: Die OLED ist ja eine LED-Lichtquelle, die ein diffuses, flächiges Licht erzeugen kann, wozu die einzelne LED-Lichtquelle nicht in der Lage ist. Wenn ich mir vorstelle, dass wir zukünftig OLED-Lichtquellen haben, die wir so einsetzen können wie zum Beispiel diffuse, große Flächenleuchten, wird das ein riesiger Fortschritt, weil wir auf einmal keine Einbautiefe mehr brauchen. Es ist schon eine verführerische Idee, irgendwann eine Lichtquelle direkt auf eine Decke installieren zu können oder ein Fenster zu einer Leuchte zu machen. Bis die Technik so weit ist, wird es meiner Meinung nach jedoch noch viele Jahre dauern. An sich erreicht die OLED das, was ich mit der LED immer versucht habe. Das „Nichts“, das leuchtet, die Fläche, die leuchtet. Ich glaube, dass die LED eine kleine Revolution war. Aber sie arbeitet immer noch mit dem leuchtenden Punkt und nicht mit der leuchtenden Fläche. Die OLED ist eindeutig die nächste Stufe. Ich gehe davon aus, dass sie irgendwann auch preislich tragfähig sein wird. Stefan Behnisch: „Für mich ist die Entwicklung der LED eine echte Revolution. Sie ist allerdings noch in den Anfängen, unser Leben neu zu gestalten, aber sie ist tatsächlich revolutionär.“ Andreas Schulz 22 LIGHTLIFE 4 2010 GESPRÄCH LED-TECHNOLOGIE HIGHLIGHTS ’10 Highlights Frühjahr 2010 1 2 3 4 MILDES LICHT V DISCUS PANOS INFINITY ELEEA Büro und Kommunikation 5 6 7 8 9 CAPA OPURA LITENET graphics CIRIA CRAYON Kunst und Kultur 10 11 12 13 14 15 16 ARCOS LED ARCOS Wallwasher ARCOS Baugröße 2 SUPERSYSTEM 3-Phasen LED-Lichteinheit SUPERSYSTEM LED-Downlight 1-fach, 4-fach SUPERSYSTEM LED-Pendelleuchte LEDLINE Präsentation und Verkauf 17 18 19 20 ONDARIA TECTON Shopreflektor TECTON LED VIVO LED R Hotel und Wellness 21 22 23 24 25 LQ Chandelier ALVA CARICA MICROS D LED PASO II Industrie und Technik 26 27 TUBILUX LED VALUEA Gesundheit und Pflege 28 29 VE-F CONBOARD NP Fassadenbeleuchtung 30 31 32 HILIO HEDERA CAPIX Initiativen 33 34 35 36 eco+ ecoCALC dim²save 5 Jahre Garantie HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 1 MILDES LICHT V Einbauleuchte Mit der neuen Leuchtenserie MILDES LICHT V werden die bekannten Produkteigenschaften ausgebaut und um einen Quantensprung in der Effizienz ergänzt. Bis zu 87% Leuchtenwirkungsgrad übertreffen die heute existierenden, anspruchsvollen Effizienzanforderungen. Um dies zu erreichen hat Zumtobel innovative Techniken entwickelt, die MILDES LICHT V konsequent auf beste Wirkungsgrade trimmen. Hochleistungsreflektoren, Thermomanagement und entblendete Lichtkammern machen die Leuchte zum unangefochtenen Sieger ihrer Klasse. Die Leuchte gibt es als LED-Version mit stabilem Weißlicht (stable white) in 4 000 Kelvin und in konventioneller Leuchtstofflampen-Technik. Zwei Optiken, die höchsteffiziente Brightness-Optik und die Mikrovane-Optik, bieten höchsten Lichtkomfort für alle Anwendungen. Design: James Irvine www.zumtobel.com/ml HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 2 DISCUS Strahlersystem Form folgt LED – das erstmalig speziell auf die LED-Technologie ausgelegte Strahlerdesign des DISCUS fügt sich durch seine flache, zurückhaltende Bauform perfekt in jede Architektur ein. Das innovative Designkonzept gewährleistet eine rein passive Kühlung des 30W LED-Moduls, bei gleichzeitig sehr kompakten Abmessungen. Strahlerausführungen für miniaturisierte HIT-Leuchtmittel, kombiniert mit der bewährten Zumtobel Reflektortechnologie, runden das Portfolio ab. Die Stromschienen- und Deckeneinbauversionen des DISCUS ermöglichen ganzheitliche Lichtlösungen und effiziente Verkaufsraumbeleuchtung mit modernsten Lichtquellen. Die Strahler werden in Aluminiumdruckguss gefertigt und sind in schwarz, silber und weiss erhältlich. Auch die neu konzipierte Adapter-/TrackboxPlattform zeigt sich in einer kompakten, zurückhaltenden Formensprache und unterstreicht das minimalistische Strahlerkonzept. Design: EOOS www. zumtobel.com/discus HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 3 PANOS INFINITY LED-Downlightserie Reduzierte Formensprache und eine Systemlichtausbeute von bis zu 77 Lumen/Watt zeigen, dass hochwertige LED-Technik inzwischen die klassischen Kompaktleuchtstofflampen in Sachen Effizienz und Lichtqualität überholt hat. Das Design von Christopher Redfern transferiert die erfolgreiche Downlightserie PANOS in die heutige Zeit. Der Leuchtenlichtstrom von mehr als 1800 Lumen wird mit nur 27 Watt Leistungsaufnahme erzielt, für 2400 Lumen benötigt das PANOS INFINITY Downlight nur 36 W Systemleistung. Damit ist das LED-Downlight bis zu 70 Prozent effizienter als Downlights mit konventionellen Kompaktleuchtstofflampen. Eine exzellente Farbwiedergabe von Ra >90 und die stabilisierte Farbtemperatur über die Lebensdauer von 50 000 Stunden machen das Downlight zum Sieger seiner Klasse. Design: Christopher Redfern www.zumtobel.com/panosinfinity HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 4 ELEEA Direkt/Indirektleuchte Ein Wirkungsgrad von über 90 Prozent und die geringe Anschlussleistung machen die Direkt/Indirekt-Leuchte ELEEA besonders effizient. ELEEA ist als Einzelleuchte, doppellängig oder als Lichtband erhältlich und kann als Anbauleuchte oder als Pendelversion eingesetzt werden. Die Leuchten sind wahlweise mit Rasteroder LRO-Optik erhältlich und auf Anfrage auch als Hybridleuchte mit LEDs für den indirekten Lichtanteil lieferbar. Für den Einsatz als Lichtband stehen gerade und L-förmige Eckverbinder zur Verfügung. Design: Ingenhoven Architects www.zumtobel.com/eleea HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 5 6s CAPA Stehleuchte Die Stehleuchte CAPA überzeugt – dank einer um 50 Prozent reduzierten Anschlussleistung – mit maximaler Effizienz. Der hohe Direktlichtanteil und die leuchtdichtenreduzierende Optik schaffen optimale Lichtverhältnisse am Arbeitsplatz ohne störende Reflexionen. Die abgerundeten Kanten und die schlanke Säule schenken der Stehleuchte ein dezentes Erscheinungsbild. Die Steuerungseinheit SensControl II verbessert die Energieersparnis zusätzlich durch eine integrierte Konstantlichtregelung und zuverlässige Anwesenheitssensoren. Design: Titus Bernhard Architekten www.zumtobel.com/capa 5s 6 OPURA Stehleuchte OPURA bietet perfektes Licht für den Schreibtisch – je nach Wunsch mit Kompaktleuchtstofflampen oder als LED-Hybridlösung: Erstmalig werden bei dieser Stehleuchte Indirekt- und Direktlicht getrennt voneinander gesteuert. Die hochwertige MPO+ -Technologie verhindert störende Bildschirmblendungen. Auch im Design gewinnt OPURA durch ihre besonders weiche Formensprache ohne sichtbare Materialübergänge. Die neu entwickelte Steuerungseinheit SensControl II sorgt für maximale Energieeinsparung. Verständliche Symbole auf der ergonomischen Oberfläche erleichtern die Bedienung. Design: Peter Andres & ON Industriedesign www.zumtobel.com/opura HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 10 s 7 LITENET graphics Software LITENET graphics stellt einen Meilenstein in der grafischen Visualisierung von Gebäuden dar. Angepasst an die Bedürfnisse des Facility Managements bietet die Software einzigartige Möglichkeiten der Navigation, Überwachung und Bedienung von Beleuchtungsanlagen. Für eine benutzeroptimierte Darstellung sorgt ein stufenloser Zoom, die Integration von Bildern und CAD-Plänen, ein- und ausblendbare Layer, sowie frei definierbare Schaltflächen. 10 ARCOS LED Strahlersystem www.zumtobel.com/litenet 9s 8 CIRIA LUXMATE Bedienstelle Mit der Bedienstelle LUXMATE CIRIA lassen sich neben Licht auch alle weiteren Gewerke im Raum optimal steuern. CIRIA überzeugt durch ein intuitives und benutzerfreundliches Bedienmenü, geradliniges Design und eine pflegeleichte Glasoberfläche – wahlweise in schwarz oder weiß. Durch die kompakte Bauweise kann die Bedienstelle in nur einer Single-EuroInstallationsdose eingebaut werden. Design: Matteo Thun www.zumtobel.com/ciria 8s Drei neue LED-Ausführungen komplettieren das bewährte Strahlersystem ARCOS: Das RGB LED-Modul gestattet farbdynamische Lichtlösungen und variabel einstellbare Farbtemperaturen im Bereich von 2700 und 6500 K. Mit hoher Farbwiedergabe überzeugen die ARCOS Varianten in stabilem Weiß (stable white) und einstellbarer Farbtemperatur zwischen 2700 und 4200 K (tunable white) für schonende und effiziente Akzentbeleuchtung. Design: David Chipperfield www.zumtobel.com/arcos 9 CRAYON LED-Downlight Das LED-Downlight CRAYON setzt auf Funktionalität in der Anwendung. Als An- oder Einbauleuchte eignet sich CRAYON – aufgrund seiner sehr guten Farbwiedergabe, zwei Lichtfarben und einer hohen Farbstabilität – besonders gut als Grundbeleuchtung von öffentlichen Bereichen und Verkehrszonen. Neben 650 lm ist CRAYON nun auch mit 1000 lm Lichtstrom verfügbar. www.zumtobel.com/crayon 11 s 11 ARCOS Wallwasher Strahlersystem ARCOS Wallwasher ermöglicht eine gleichmäßige vertikale Lichtverteilung zur homogenen Ausleuchtung von Flächen und größeren Objekten. Auch im Design punktet der Wallwasher durch eine reduzierte, schlanke Bauform und ein klares Erscheinungsbild. Der Lampenwechsel der einsetzbaren T16, HIT-DE und QT-DE Lampen erfolgt komplett werkzeuglos. Design: David Chipperfield www.zumtobel.com/arcos HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 12 13 ARCOS Baugröße 2 Strahlersystem SUPERSYSTEM 3-Phasen LED-Lichteinheit Der kompakte ARCOS Strahler in Baugröße 2 überzeugt mit reduzierten Abmessungen für kleinere Räume und kürzere Distanzen. Optimiert für kompakte Leuchtmittel wie LED, Halogen- oder HIT-Lampen integriert sich der Strahler perfekt in jedes Raumambiente. Das neue Adapterkonzept überzeugt durch eine intuitive Bedienbarkeit und einfache Handhabung. Die reduzierte Formensprache ergänzt das moderne Designkonzept des ARCOS. Die 3-Phasen LED-Lichteinheit von SUPERSYSTEM kann in allen gängigen 3-Phasen Stromschienen eingesetzt werden. Die edlen Spots in 2,5 W oder 4,5 W liefern trotz ihrer minimalen Abmessungen bis zu 260 lm Lichtstrom. So lässt sich SUPERSYSTEM auch dort einsetzen, wo die Montage der bekannten Hoder S-Profile nicht möglich ist oder Stromschienen bereits vorhanden sind. Design: Supersymetrics www.zumtobel.com/supersystem Design: David Chipperfield www.zumtobel.com/arcos 12 s 13 s 15 s 14 SUPERSYSTEM LED-Downlight 1-fach und 4-fach Als einzelner Spot oder als 4-SpotVersion zeigt SUPERSYSTEM sein ganzes Können: Die präzise Beleuchtung erfolgt mit lediglich 2,5 oder 4,5 Watt Leistungsaufnahme. Einund ausschwenkbar, drehbar und mit einem Lichtstrom von bis zu 260 lm pro Spot ermöglichen die kompakten Lichtköpfe eine fokussierte und energiesparende Ausleuchtung von Objekten. Das Erscheinungsbild der Decke bleibt dabei fast ungestört. Design: Supersymetrics www.zumtobel.com/supersystem 14 s 15 SUPERSYSTEM LED-Pendelleuchte Die Pendelversion von SUPERSYSTEM setzt mit ihren hocheffizienten und flexibel ausrichtbaren LED-Spots präzise Lichtakzente. Gleichzeitig wird mit dem integrierten, nach unten gerichteten T16-Lichtmodul eine weiche Grundbeleuchtung erzeugt. Wahlweise können hier warmweiße oder neutralweiße Leuchtstofflampen eingesetzt werden. So können besonders repräsentative Zonen oder moderne Wohnbereiche hochwertig beleuchtet werden. Design: Supersymetrics www.zumtobel.com/supersystem HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 17 s 19 s 17 ONDARIA Opale Rundleuchte 16 s Eine runde, homogene Silhouette und weiche Außenkonturen prägen das ruhige Design der ONDARIA. Die opale Rundleuchte ist als Anbauleuchte in den Baugrößen 440, 640 und 940 mm konzipiert und lässt sich über eine separate Seilaufhängung auch leicht abpendeln. Der Einbau in die Decke wird über einen separaten Einbaurahmen bewerkstelligt. Die Hinterleuchtung der opalen Abdeckung und ein dezenter indirekter Lichtanteil lassen ein harmonisches Raumambiente entstehen. Design: Stefan Ambrozus www.zumtobel.com/ondaria 19 TECTON LED Lichtbandsystem Die Montage der LED-Leuchte erfolgt analog zur Standardleuchte und bleibt vollkommen flexibel und werkzeuglos. Somit ist der Tausch auf die neue Technologie auch in bestehenden TECTON Projekten leicht realisierbar. Die lange Lebensdauer der LED wird durch ein optimales Thermomanagement im Gesamtsystem garantiert. Design: Billings Jackson Design www.zumtobel.com/tecton 20 s 16 18 LEDLINE LED-Pendelleuchte TECTON Shopreflektor LEDLINE vereint edles Design, hochwertige Materialbeschaffenheit und modernste Lichttechnik. Die besonders schmalen Abmessungen von lediglich 31 mm Breite und 66 mm Höhe verleihen LEDLINE ein elegantes Erscheinungsbild, das sich leicht in jede Architektur integriert. Die Pendelleuchte ist in ein, zwei oder vier Metern Länge erhältlich. Die hochwertige Oberfläche wird aus glänzendem Aluminium gefertigt. Der TECTON Shopreflektor bildet eine wirtschaftliche Alternative, um Waren in Shops und Supermärkten mit einer direkt/indirekten Lichtlenkung ansprechend zu beleuchten. Dabei erreicht der Shopreflektor problemlos die geforderten vertikalen und horizontalen Beleuchtungsstärken. Die raffinierte Perforation des Reflektors garantiert ein ausgewogenes Verhältnis der Lichtführung. Kombiniert mit den TECTON Standardprodukten entsteht ein perfekt ausgerichtetes, hochwertiges Lichtband. Design: Sauerbruch Hutton www.zumtobel.com/ledline www.zumtobel.com/tecton 18 s 20 VIVO LED R LED-Strahler und LED-Pendelleuchte Hinter dem einzigartigen, optischen System im QR111 Look verbirgt sich eine für den Betrachter nicht sichtbare, perfekt entblendete LED-Lichtquelle. Auf dem neuesten Stand der Technologie bietet sie eine präzise Abstrahlcharakteristik < 20° und exzellente Farbwiedergabe > 90, besonders im roten Bereich. Der VIVO LED-R erreicht darüber hinaus eine Effizienz von mehr als 50 Lm/W. Entscheidend dafür ist ein innovatives, in das Gehäuse integriertes Kühlungssystem, das eine wartungsfreie Lebensdauer von 50 000 Stunden garantiert. Die neue Adapter-/ Trackbox-Plattform unterstreicht das Designkonzept des VIVO LED R. Design: EOOS www.zumtobel.com/vivo HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 22 s 22 24 s ALVA Tischleuchte 21 LQ Chandelier LED-Pendelleuchte Der LQ Luster, entworfen von Hani Rashid, ist eine humorvolle Referenz des New Yorker Architekten an den Sonnenkönig Louis Quartorze. Nur durch den Einsatz bestimmter geometrischer Prinzipien, die Bündelung winziger Flächen zu einem facettenreichen Reflektor und die präzise Anordnung von innovativen LED-Lichtquellen entstehen spannende optische Effekte, ein komplexes Beziehungsgefüge von Form und Licht. Die Grundeinheit besteht aus vier LED-Lichtmodulen mit je drei LEDs à 1,2 Watt. Im Design besonders charakteristisch ist die nach unten offene, tulpenförmige Formgebung der verchromten Elemente, die das avantgardistische Erscheinungsbild unterstreichen. Design: Hani Rashid www.zumtobel.com/lq 21 s ALVA setzt durch Design und Funktionalität neue Akzente. Die von Professor Andreas Ostwald konzipierte Leuchte verbindet hohe Produktansprüche mit innovativer Lichttechnik. Eine intelligente Nachtlicht-Funktion, die Energieeffizienz durch den charmanten Einsatz der LED und die geringe Oberflächentemperatur, machen ALVA auch zur idealen Nachttischleuchte. Ein extrudiertes Aluminiumprofil wird mittels Frästechnik zum Leuchtenkorpus. Der Leuchtenring dient als Blendring und ist gleichzeitig Kühlelement der LEDs. Die Oberfläche wird in schwarz eloxiert, silber poliert oder weiß angeboten. Design: Prof. Andreas Ostwald www.zumtobel.com/alva 23 s 24 MICROS D LED LED-Downlight Die neuen MICROS LED ersetzen mit den Anschlussleistungen in 3,6 und 7,2 Watt konventionelle Downlights mit 20 W bzw. 35 W Halogen-Niedervoltlampen. Die schalt- und dimmbaren Betriebsgeräte werden einfach über Anschlussstecker miteinander verbunden. MICROS LED ist mit warmweißer (3000 K) und neutralweißer (4000 K) Lichtfarbe in den Ausstrahlwinkeln 15° und 35° erhältlich. www.zumtobel.com/micros 25 PASO II Bodeneinbauleuchte 23 CARICA Steh- und Tischleuchte Die Leuchtenserie CARICA überzeugt durch ein neuartiges Design- und Funktionskonzept. Die Tisch- und Stehleuchten bestehen aus Aluminium, wobei alle Teilelemente vollkommen mobil sind. Dadurch entsteht eine be­eindruckende Leichtigkeit und Plas­tizität der Formen. Die Tischleuchten CARICA Table sind in zwei Größen wahlweise in verchromtem Aluminium oder alternativ matt schwarz mit schwarz-transparentem Leuchtkorpus erhältlich. Die Ausführung Paralume als Tisch- oder Stehleuchte mit transluzentem textilkaschiertem Leuchtenschirm sorgt für eine angenehme Lichtverteilung. Design: Carlo Forcolini, Giancarlo Fassina www.zumtobel.com/carica Die PASO II Produktfamilie wurde komplett überarbeitet und um effiziente LED-Leuchten in allen Baugrößen erweitert. Die optimierte Auswahl an Lichtfarben und Farbtemperaturen gestattet eine exzellente Orientierungs- und Akzentbeleuchtung von Innen- und Außenbereichen. Alle PASO II Bodeneinbauleuchten erfüllen die gültige Norm EN 60598-2-13. www.zumtobel.com/paso2 25 s HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 27 s 27 28 s VALUEA Hallenreflektorleuchte Die neue Hallenreflektorleuchte VALUEA arbeitet mit einem für Leuchtstofflampen optimierten, leistungsfähigen Reflektor. Das Ergebnis ist eine hochwertige Lichtlösung, die sich im Wesentlichen durch einen sehr guten Farbwiedergabeindex und eine effiziente Optik auszeichnet. So bietet VALUEA in Industrie- und Messehallen, aber auch in Sport- und Mehrzweckhallen enorme Einsparmöglichkeiten von bis zu 70 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Beleuchtungsanlagen. www.zumtobel.com/valuea 26 TUBILUX LED Rohrleuchte TUBILUX erreicht mit der neuen LED-Ausführung auch bei Temperaturen von bis zu -25°C sehr konstante Lichtströme. Ein effizientes Temperaturmanagement, geringe Wartungskosten und die Schutzart IP 68 bieten viele Vorteile für den Einsatz in widrigen, kalten Umgebungsbedingungen. TUBILUX LED ist mit neutralweißer Lichtfarbe (4000 K) erhältlich und entspricht den Anforderungen von International Food Standards. 28 VE-F Medizinische Versorgungseinheit Die medizinische Versorgungseinheit VE-F vereint hohe Funktionalität mit anspruchsvollem Design. VE-F zeichnet sich insbesondere durch die Möglichkeit aus, dass sich elektrische Komponenten sowohl von unten als auch von vorne an der gleichen Position der Versorgungseinheit installieren lassen. Das gute Preis-Leistungsverhältnis macht die Versorgungseinheit auch wirtschaftlich zu einer interessanten Alternative. www.zumtobel.com/elgaduct 29 s www.zumtobel.com/tubilux 29 26 s CONBOARD NP Medizinische Versorgungseinheit Das medizinische Versorgungssystem CONBOARD wurde in ein hochwertiges Schranksystem integriert. Die ansprechende Schiebetüren-Optik der CONBOARD NP verdeckt geschickt die Anschlüsse für Starkstrom, Gasversorgung und Kommunikationstechnik. Design: Nickl & Partner www.zumtobel.com/elgaduct HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 32 CAPIX LED-Kette Mit der LED-Kette CAPIX lassen sich Fassaden mit medialen Effekten wirkungsvoll in Szene setzen. Flexibel in Pixelabstand und Kettenlänge passt sich CAPIX an jede Gebäudestruktur an. Ein Pixel verfügt über jeweils drei RGB-LEDs, so dass CAPIX selbst über weite Distanz für brillante Helligkeit sorgt. Kombiniert mit einer intelligenten Videosteuerung kann die LEDKette nicht nur mit Farben gestalten, sondern auch komplette Bildsequenzen abspielen. 30 s 30 www.zumtobel.com/capix HILIO LED-Lichtlinie 32 s Die LED-Lichtlinie HILIO bietet sich als eine hervorragende Gestaltungsmöglichkeit an, um Gebäude- und Raumkonturen eindrucksvoll zu betonen. Dank ihrer ästhetisch, schlanken Form und drei variablen Optiken lässt sich die LED-Lichtlinie problemlos in jeden Winkel einbauen. Durch eine kluge, radiale Anordnung der Kabel bleibt der Pixelabstand immer gleich, so dass eine durchgehende Lichtlinie entsteht. Eine DMX-Steuerung erfolgt entweder leuchten- oder segmentweise. www.zumtobel.com/hilio 31 s 31 HEDERA Lineares LED-Lichtmodul Die LED-Leuchte HEDERA erreicht mit High-Power LEDs eine sehr gute Ausleuchtung von Flächen im Innen- und Außenbereich. HEDERA besteht aus einem kompakten und robusten Aluminiumrahmen mit einer 4 mm Glasabdeckung. Die Auswahl an verschiedenen Längen und Farben machen die LED-Leuchte für eine Vielzahl von Anwendungen mit dynamischen, multi- oder monocoloren Lichteffekten interessant. www.zumtobel.com/hedera HIGHLIGHTS 2010 — Frühjahr 34 eco CALC Berechnungsprogramm 33 eco+ Mit dem neuen Berechnungsprogramm ecoCALC lassen sich die anfallenden Kosten einer Lichtlösung über die gesamte Laufzeit hinweg ermitteln. Dabei werden nicht nur die Investitionskosten errechnet. ecoCALC berücksichtigt auch die finanziellen Aspekte für eine Ressourcen schonende Beleuchtung. Dazu zählen unter anderem: CO2 Emission, Energieverbrauch, Wartungskosten oder Entsorgung. www.zumtobel.com/ecocalc Das verbrauchsorientierte Produktsiegel Das besondere an der eco+-Bewertung ist der ganzheitliche Ansatz, der alle Systemkomponenten und die Lichtqualität einer Leuchte in die Bewertung mit einbezieht. eco+ ist dabei anspruchsvoller als die teilweise existierenden nationalen Energierichtlinien. So unterschreiten die mit eco+ gekennzeichneten Leuchten die Effizienzforderungen der existierenden Richtlinien um 20 Prozent. Architekten, Planer und Installateure erkennen nun auf einen Blick die besonders Ressourcen schonenden Produkte. Und dies auch innerhalb einer Produktfamilie, da eco+ auf Artikelebene angelegt ist. www.zumtobel.com/eco 35 dim 2 save Ein Gewinn für alle Mit der Energiesparinitiative von Zumtobel gewinnen alle: Die Umwelt und der Nutzer. Die neuen dim²saveLeuchten bieten den günstigen Einstieg in die Welt des aktiven Lichtmanagements. Die Leuchten mit dim²save-Komponenten sind einfach zu installieren und werden über Standardtaster oder das DIMLITE Lichtmanagementsystem zu echten Sparfüchsen in Sachen Stromverbrauch. Mehr als 900 dim²saveLeuchten stehen zur Verfügung, um dimmbare und damit energieeffiziente Lichtlösungen in allen Bereichen voranzutreiben. www.zumtobel.com/dim2save 36 ZUMTOBEL SETZT AUF QUALITÄT Qualität drin – 5 Jahre Garantie drauf Zumtobel bietet als weltweit führendes Leuchtenunternehmen ab 1. April 2010 eine fünfjährige Garantie auf die gesamte Zumtobel Produktpalette an. Mit diesem Schritt unterstreicht Zumtobel seine Vorreiterrolle in Innovation, Design und Qualität. Die freiwillige Verlängerung der Garantie auf 5 Jahre bezieht sich auf das gesamte Leuchtensystem von Zumtobel inklusive Vorschalt- oder Betriebsgeräte. Lediglich Verschleißteile wie konventionelle Leuchtmittel oder Notlicht-Batterien sind ausgenommen. Bei LED-Leuchten sind auch die LEDs Teil der Garantie. www.zumtobel.com/garantie 5 JAHRE GARANTIE Headquarters Zumtobel Lighting GmbH Schweizer Straße 30 6851 Dornbirn, AUSTRIA T +43 5572 390-0 F +43 5572 22 826 www.zumtobel.com Quantensprung des Lichts – The Making of Mildes Licht V Fotos: Thomas Filler / Text und Interview: Kerstin Schitthelm QUANTENSPRUNG DES LICHTS Das Konzept einer optisch attraktiven Leuchte, die hell leuchtet, ohne zu blenden – das ist „Mildes Licht“. Nur wenige Leuchten haben die Geschichte der Beleuchtung so nachhaltig beeinflusst wie das Konzept des Milden Lichts. Die Leuchte, die Ende der achtziger Jahre aus einer Projektlösung entwickelt wurde, hat ein Umdenken beim Thema Beleuchtung ausgelöst. 23 LIGHTLIFE 4 2010 THE MAKING OF MILDES LICHT V Bis dahin beruhte eine Bürobeleuchtung vorrangig auf Raster-Einbauleuchten, die für Helligkeit auf der Arbeitsfläche sorgten, das Raumambiente aber völlig vernachlässigten. Die erste Leuchte mit diesem revolutionär anderen Lichtkonzept wurde 1988 von Zumtobel Lichttechnikern entwickelt. Es schien, als ob der Markt auf eine solche Form der Beleuchtung geradezu gewartet hatte. Eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte begann. Die indirekte Aufhellung der Decken und Wände ermöglichte eine neue Form der Raumgestaltung mit Licht. Dass dies auf Kosten der Leuchteneffizienz ging, wurde gern in Kauf genommen. „Ein Stück vom Himmel“ war die Beschreibung, die perfekt zu diesem neuen Lichtkonzept passte und die Kommunikation über Jahre bestimmte. Heute, gut zwanzig Jahre später, hat sich das Konzept so im Markt etabliert, dass der Markenname Mildes Licht von Zumtobel fest verankert ist und sogar von anderen Anbietern für diese Form der Beleuchtung genutzt wird. Mit der Orientierung auf ressourcenschonende Beleuchtungsmöglichkeiten stand für Zumtobel fest, dass auch das hervorragende Konzept Mildes Licht in Bezug auf die technischen Werte einer Verjüngung unterzogen werden musste und gleichzeitig auf die LED-Technologie umgestellt werden sollte. „Design for efficiency“ war die Vorgabe, die in einem Designwettbewerb ausgeschrieben wurde. Als Sieger konnte sich der in Mailand lebende Designer James Irvine an die Neuinterpretation wagen. Mit viel Gespür für die Geschichte und den Anspruch an die sehr erfolgreiche Leuchtenfamilie machte sich der Designer an die formale und technische Überarbeitung. Mit Erfolg – die Generation Mildes Licht V überzeugt durch beeindruckende technische Werte und gestalterische Rafinesse. Ein Betriebswirkungsgrad von 86 % stellt eine Steigerung um fast 30 % gegenüber dem Vorgängermodell dar. Und das neue, weichere Design entspricht dem aktuellen Architekturgedanken mit fließenden harmonischen Formen. Die Mildes Licht V gibt es als LED-Variante mit stabilem Weißlicht und ab Herbst auch mit der Möglichkeit, die Farbtemperatur im Bereich von 2 700 bis 6 500 K zu adaptieren. Das charakteristische Design von Mildes Licht V wurde an die Ansprüche moderner Architektur angepasst. Bei der Wahl des Leuchtmittels ist man jetzt flexibel – LED oder Leuchtstofflampe. 24 LIGHTLIFE 4 2010 THE MAKING OF MILDES LICHT V Interview mit James Irvine über Mildes Licht in der virtuellen Ära James Irvine wurde in London geboren. Bereits 1984, nach seinem Studienabschluss am Royal College of Arts in London, zog er nach Mailand. Bis 1992 war er dort Designberater von Olivetti. Unter der Leitung von Michele de Lucchi und Ettore Sottsass gestaltete er Industrieprodukte. Nach einem Jahr im Toshiba Design Centre von Tokio, wo er für verschiedene Industrieprodukte Designstudien durchführte, eröffnete er 1988 sein eigenes Designstudio in Mailand. Von 1993 bis 1997 war er neben seiner Tätigkeit im eigenen Studio auch Partner von Sottsass Associati Mailand und dort für die IndustriedesignAbteilung zuständig. Gegenwärtig ist er Professor für Industriedesign in Karlsruhe. Sein Designstudio in Mailand arbeitet mit verschiedenen, international bekannten Firmen zusammen. 25 LIGHTLIFE 4 2010 THE MAKING OF MILDES LICHT V Wie schwer war es für Sie, sich mit einem der folgreichsten Modelle in der Zumtobel Geschichte zu beschäftigen? James Irvine: Mildes Licht ist eine Produktlinie, die bei Zumtobel eine lange Geschichte hat, und sie ist auch eine der erfolgreichsten in der Produktpalette. Mildes Licht ist ein extrem wichtiges Produkt für den Bürobereich, für öffentliche Gebäude – also für einen Bereich, in dem Zumtobel schon immer führend war. Mit der Idee von Zumtobel, einen Designwettbewerb zu veranstalten, war klar, dass man sich nicht nur auf einen Designer beschränken, sondern verschiedene Möglichkeiten ausloten wollte. Die Geschichte des Programms Mildes Licht ist hochinteressant, denn im Lauf der Zeit musste es sich weiterentwickeln und natürlich muss jedes Nachfolgeprodukt innerhalb der selben Produkttypologie in der einen oder anderen Hinsicht eine Verbesserung darstellen. Wir haben das Produkt durch unsere Modifikationen in den architektonischen Raum eingefügt; für mich ist das der moderne, eher virtuelle und weniger mechanische Ansatz. James Irvine Welche formalen Ansprüche soll die Mildes Licht V erfüllen? James Irvine: Mit den neuen Technologien, die heute für die Herstellung von Produkten zur Verfügung stehen, bewegen wir uns weg aus dem Bereich, in dem Produkte allein durch mechanische Prozesse gestaltet wurden. Wir gehen vielmehr auf eine eher virtuelle Ära zu, in der man, wenn man etwas anschaut, nicht unbedingt versteht, wie es hergestellt wurde. Es wäre allerdings unpassend, eine allzu fließende Form für ein Produkt wie Mildes Licht V einzusetzen: Wenn man einen Raum betritt, sieht man Hunderte dieser Leuchen in Reihen an der Decke, eine ständige Wiederholung desselben Produkts. Hier muss man eine Sprache finden, die auch in der Wiederholung wohltuend ist, und nicht immer wieder aufs Neue reizt. Jedenfalls ist diese Idee der Polarität zwischen dem mechanischen und virtuellen Produkt interessant und lässt sich vielleicht mit Folgendem vergleichen: Als ich noch Partner bei Sottsass war, sagte Ettore Sottsass einmal zu mir, dass, wenn wir ein Auto lenken und in einen anderen Gang schalten, wir nicht mehr darüber nachdenken, wie es eigentlich funktioniert. 26 LIGHTLIFE 4 2010 THE MAKING OF MILDES LICHT V Was waren die großen technischen Herausforderungen? James Irvine: Bei Mildes Licht V war klar, dass aufgrund der aktuellen Effizienzdebatte, wo es darum geht, die Energiemenge, die ein Produkt verbraucht, zu reduzieren, Parameter festgelegt werden mussten, die die Funktionsfähigkeit des Produkts weiter verbessern würden. Vorrangiges Ziel war es, die Effizienz des Produkts zu erhöhen. Verglichen mit dem Vorläuferprodukt Mildes Licht IV von 60 % auf über 80 %. Das ist ein Quantensprung in Sachen Energieverbrauch, und das neue Produkt ist tatsächlich um mehr als 20 % effizienter, was bedeutet, dass Ihre Stromrechnung bei der gleichen Menge Licht möglicherweise um einiges kleiner wird. Dies bereitete uns allerdings einiges Kopfzerbrechen beim Design. Wie konnte das realisiert werden? James Irvine: Im Wesentlichen dadurch, dass wir das Produkt transparenter gestaltet haben, sodass mehr Licht abstrahlen kann. Ich wollte versuchen, den Kontrast zwischen diesem sehr starken Lichtfeld, das Sie sehen, wenn Sie von unten direkt darauf schauen, und der Deckenfläche weicher zu gestalten. Früher waren alle diese Produkte im Grunde eine in die Decke eingesetzte weiße Box mit einem sehr harten Rand, wobei diese Art von Kontrast eigentlich ein Blendfaktor ist. Wenn Sie ein beleuchtetes Objekt anschauen, dann nehmen Ihre Augen die Linie, wo das Licht aufhört und die unbeleuchtete Fläche beginnt, als harten Kontrast wahr. Dieses Aufweichen des Kontrasts war daher eine Möglichkeit, um eine tatsächlich wahrgenommene Blendung zu reduzieren. Energieeffizienz und hervorragende Lichtqualität standen im Mittelpunkt der jüngsten Modifikation. Von Grund auf neu entwickelt wurden die Lichttechnik, das Thermomanagement und die optischen Systeme. 27 LIGHTLIFE 4 2010 THE MAKING OF MILDES LICHT V Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden? Ja, wir haben ein erfolgreiches Produkt in die neue Zeit übertragen und dabei alle technischen Möglichkeiten genutzt. Das Produkt besteht aus hochkomplexen Kunststoffkomponenten, die das Licht zerlegen – der Abblendwinkel wird reduziert, wenn man schräg auf die Leuchte blickt. Dank all dieser Faktoren konnten wir die Effizienz des Produkts erhöhen, denn das war ein absolut wesentlicher Parameter. Aber wir haben das Produkt durch unsere Modifikationen in den architektonischen Raum eingefügt; für mich ist das der moderne, eher virtuelle und weniger mechanische Ansatz. Das war das Ziel unseres Projekts, und ich hoffe, wir haben es erreicht. James Irvine: 28 LIGHTLIFE 4 2010 BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER VHV — Bauherr: Hannoversche Lebensversicherung AG, Hannover/D Architektur: Architekten BKSP Grabau Leiber Obermann & Partner, Hannover/D Lichtplanung öffentliche Bereiche: Lumen 3, München/D Elektroplanung/Lichtplanung: Planungsgemeinschaft Taube Goerz Liegat in Kooperation mit Planungsbüro Taube + Goerz GmbH, Hannover/D LVM — Bauherr: Landeswirtschaftlicher Versicherungsverein, Münster/D Architektur: Duk-Kyu Ryang / HPP, Düsseldorf/D Elektroplaner/Lichtplaner: Ingenieurbüro Nordhorn, Münster/D Fotos: Andrea Flak (VHV), Udo Kowalski (LVM) / Text: Katja Reich BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER ARBEITSPLATZ MIT ATMOSPHÄRE Feine Lichtlinien akzentuieren das architektonische Geflecht aus vertikalen und horizontalen Linien (linke Seite). Durchgesteckte Besprechungsboxen verbinden den Empfangsbereich mit dem Auditorium für Sonderveranstaltungen (oben). Ressourcensparende Architektur, die Maßstäbe setzt, und ein anregendes Umfeld, das effizientes Arbeiten in interdisziplinären Teams ermöglicht – Bauherren, die das erkannt haben, investieren in die Zukunft ihres Unternehmens. Faktoren wie Licht, Klima, Ergonomie, Design, Kommunikation und Konzentration spielen hierbei eine entscheidende Rolle. 29 LIGHTLIFE 4 2010 BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER Beispiel 1: VHV, Hannover/D 30 Die mit einer digitalen Struktur bedruckte gläserne Fassade zieht sich bis ins Gebäudeinnere. Die Treppen werden mit Slotlight II Lichtlinien – in der Anbauvariante und abgependelt – angenehm ausgeleuchtet. LIGHTLIFE 4 2010 BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER Der Arbeitsplatz der Zukunft ist in Hannover bereits Realität. Schon beim Betreten der imposanten Empfangshalle des neuen Hauptsitzes der VHV Gruppe fühlt man sich wie in das Szenenbild eines Science-Fiction-Films versetzt. Die enorme Gebäudemasse, in der bis zu 1500 Arbeitsplätze eingerichtet werden können, wurde geschickt auf drei Baukörper verteilt, die über das ganz in Weiß und Grau gehaltene, fast ätherisch wirkende Atrium miteinander verbunden sind. Mit bedrucktem Glas dezent gestaltet, zieht sich die Fassade von außen ins Gebäudeinnere und lässt Straßen- und Innenraum miteinander verschmelzen. Stege und Treppen mit transparenten Brüstungen verbinden die einzelnen Gebäudeteile und Etagen. „Nahtlose, elegante Lichtlinien an den Untersichten akzentuieren das Geflecht aus vertikalen und horizontalen Linien und unterstreichen die Wegeführung“, erläutert Wolfram Bliefert vom Büro Lumen3 das mit den Architekten BKSP entwickelte Lichtkonzept. Den Effekt der unterbrechungsfreien Linien erreichten die Planer durch den Einsatz der Lichtleisten Linaria mit dem neuen innovativen Leuchtmittel Seamless. Zentraler Blickfang und Verteiler sind jedoch zwei gewaltige Aufzugstürme, ummantelt von textilen hinterleuchteten Hüllen, die an japanische Laternen im XXL-Format erinnern. „Mit diesem bereits von Weitem erkennbaren Zeichen markieren wir den Neubau eindeutig als neue Zentrale. Zudem schafft das diffuse, weiche Licht eine angenehme kommunikative Atmosphäre“, ergänzt Bliefert. Neben seinem hohen repräsentativen Charakter demonstriert das Gebäude eine teamorientierte und transparente Bürostruktur, die über das Atrium hinaus bis in die einzelnen Abteilungen spürbar wird. Zukunftweisend ist auch das kombinierte Energie- und Fassadenkonzept. Durch den Einsatz einer 3-fach-Verglasung und hoch wärmedämmender Fassadenelemente wird der Gesamtenergiebedarf deutlich abgesenkt und über Erdsonden, Wärmepumpen und (ergänzend) Fernwärme gedeckt. Die Beleuchtung sowie die Lamellenraffstores mit Lichtlenkfunktion lassen sich zentral und energiesparend über das von Zumtobel entwickelte Lichtmanagementsystem Luxmate Litenet flexis steuern, ohne dass der Komfort für den einzelnen Mitarbeiter dadurch eingeschränkt wird. Eine Grundausleuchtung der Teambüros leistet das Lichtbandsystem Tecton mit der neuen dekorativen Optik Slimline. Den am Fenster angeordneten Arbeitsplatz erhellt ergänzend zum Tageslicht die Direkt/Indirekt-Stehleuchte Light Fields, die ein angenehm blendfreies Arbeiten ermöglicht. Beide Leuchten schaltet der Mitarbeiter zu Arbeitsbeginn per Hauptschalter neben der Tür ein. Die Stehleuchte fährt damit auf ein Grundniveau von 300 lx hoch. Via Präsenzmelder erkennt die intelligente Leuchte, wenn der Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz einnimmt und passt die Beleuchtungsstärke auf 500 lx an. Verlässt der Mitarbeiter den Platz wieder, reagiert die Leuchte entsprechend. So herrscht an den Arbeitsplätzen immer die optimale Lichtstärke, was ein ermüdungsfreies Arbeiten fördert und gleichzeitig hilft, Energie einzusparen. In den Büros sorgen die Direkt/Indirekt-Stehleuchten Light Fields für angenehme blendfreie Arbeitsplätze. Durch die intelligente Steuerung wird Energie eingespart, ohne dass der Komfort für die Mitarbeiter eingeschränkt wird. 31 LIGHTLIFE 4 2010 BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER In der Caféteria der LVM können die Mitarbeiter frische Energie tanken. Kräftige Farben der Möblierung und an den Wänden sowie eine sanfte Beleuchtung aus Panos Downlights unterstützen sie dabei. „Licht wird erst dann spannend, wenn man sich wohlfühlt. Deshalb haben wir bei diesem Projekt die gesamte Beleuchtung regelbar geplant“, fasst auch Klaus Nordhorn vom Ingenieurbüro Nordhorn die Planungsziele für den Neubau der LVM Versicherungen in Münster zusammen. Einfach, präzise und sehr flexibel garantiert die intelligente Software von Luxmate Litenet die Steuerung aller Leuchten und Jalousien im Gebäude. Mit der Kombination aus Tageslicht und Jalousiesteuerung lassen sich bis zu 60% Energie einsparen – bei gleichzeitig optimaler Lichtqualität. Der fast 8 000 m² Bürofläche umfassende Neubau fügt sich stimmig in seine Umgebung ein und gliedert sich in mehrere Flügel, die durch verglaste und überdachte Innenhöfe miteinander verbunden sind. Mit ihrer üppigen Bepflanzung dienen sie den Mitarbeitern als Ruheoasen. Die hier installierten Copa Pendelleuchten setzen dank ihrer ausgezeichneten Lichttechnik elegante Akzente und sorgen so für eine angenehme Aufenthaltsatmosphäre. Passend zur filigranen Gebäudestruktur fügt sich die Direkt/Indirekt-Leuchte Freeline mit ihren klaren Linien und dem zurückhaltenden Design spielerisch in die Architektur ein. „Um besonders flexibel auf Veränderungen reagieren zu können, haben wir die Leuchte jedoch modifiziert“, so die Elektroplaner vom Ingenieurbüro Nordhorn. Die Pendelleuchte ist mit einem Multiwatt-EVG ausgestattet. Dadurch können ohne Aufwand statt 49-W-Leuchtstofflampen leistungsstärkere 80-W-Lampen für die Indirektbeleuchtung eingesetzt werden. Direkt über den Arbeitsplätzen montiert, konzentriert die Leuchte das Licht optimal auf den jeweiligen Arbeitsbereich mit seinen spezifischen Sehaufgaben – ausgewogen und ohne jegliche Blendung. Die Verwendung von Standardprodukten bzw. ihre nutzungsorientierte Modifizierung steht dabei ganz im Sinne der kostensparenden und nachhaltigen Planung des Gesamtgebäudes, ohne Abstriche bei der Gestaltung machen zu müssen. 32 LIGHTLIFE 4 2010 BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER Mit ihrer energiesparenden Bauweise sowie den hoch funktionalen und designorientierten Lichtlösungen setzen beide Versicherungsgebäude Maßstäbe und wurden dafür mit dem Landespreis für Architektur, Wohnungs- und Städtebau Nordrhein-Westfalen zum Thema „Energieeffizientes Bauen für die Zukunft“ (LVM) bzw. den BDA-Preis Niedersachsen 2009 (VHV) ausgezeichnet. Lichtlösung Hannover Atrium: Lichtleiste LINARIA, Bürobeleuchtung: Lichtmanagementsystem LUXMATE LITENET FLEXIS, Lichtbandsystem TECTON, Direkt/Indirekt-Stehleuchten LIGHT FIELDS, Öffentliche Bereiche: Einbauleuchte SLOTLIGHT in Sonderausführung weiß mit Rand, Downlight PANOS, Tiefgarage: FT Wannenleuchte, Außenbeleuchtung: Einbauleuchte PHAOS Lichtlösung Münster Bürobeleuchtung: modifizierte Pendelleuchte FREELINE, Lichtmanagementsystem LUXMATE LITENET, Innenhöfe: Hallenreflektorleuchte COPA, Cafeteria: Downlight PANOS, Wannenleuchte CHIARO, Anbauleuchte PERLUCE Beispiel 2: LVM, Münster/D Architektonischer Blickfang des LVM-Gebäudes sind die kleinen, bunten Farbflächen in der gläsernen Fassade. Sie bestehen aus verschiedenfarbigen Folien, die auf die hoch isolierenden Fenster aufgebracht wurden (oben). Für Flexibilität und Blendfreiheit sorgt in den Büros die modifizierte Direkt/Indirekt-Leuchte Freeline. Mit ihren klaren Linien und dem zurückhaltenden Design fügt sie sich spielerisch in die Architektur ein (links). 33 LIGHTLIFE 4 2010 BÜROGEBÄUDE IN HANNOVER UND MÜNSTER Picasso malt mit Licht. Die ungewöhnliche Fotoserie von Gjon Mili entstand 1949 mithilfe eines kleinen Blitzlichts in einem dunklen Raum. Die Kunstwerke verschwanden ebenso schnell wie sie entstanden waren. Kreative Träume Pinsel und Farbe, Licht und Schatten: Der Basler Lichtgestalter Max Keller träumt von der Begegnung mit einem Maler und vergleicht dessen Leinwand mit der Theaterbühne. Foto: Gjon Mili Guten Morgen, Herr Kunstmaler, schon so früh beim Arbeiten? Na ja, was heißt hier arbeiten? Ich nutze das klare Morgenlicht, um neue Inspirationen für meine Bildgestaltung zu finden. Meinen Sie wirklich, dass das Arbeit ist? Ach wissen Sie, früher glaubte ich immer, dass das Ausüben einer künstlerischen Auseinandersetzung keine Arbeit sei. Es ist nur eine Arbeit anderen Ranges, keine körperliche Arbeit, dafür aber ein auszuführender kreativer Prozess. Sehen Sie das nicht auch so? Nun, ich weiß um die Schönheit meiner Arbeit. Bevor ich mit dem Pinsel Farbpigmente auf eine Leinwand male, trage ich vorher lange meine Ideen im Kopf, verwerfe immer alles, um Neues zu finden. Nichts ist mir gut genug, und wenn ich meinen künstlerischen Weg gefunden habe, bin ich glücklich über meine freie Kreativität … Ja, Sie haben recht. Was machen Sie? Bei mir ist das alles nicht so überschaubar, leider. Aber eines haben wir gemeinsam: Wir haben subjektive Sichtweisen zu unseren Themen, wir denken in Bildern, die niemand sehen kann, und erst wenn unsere Fantasie für uns selbst gut genug ist, setzen wir diese in einen kreativen Schaffensprozess um. Sie malen Bilder und ich gestalte Bilder mit Licht und Schatten, aber leider bin ich in der Um­ setzung meiner Fantasien nicht so frei wie Sie. Frei? Ich kann auch nicht immer meiner Kreativität freien Lauf lassen, weil meine Bilder sonst zum Ladenhüter werden. Aber: Jammern wir nicht. Ich bin sehr zufrieden. Aber was meinen Sie mit überschaubar? Eines steht doch fest: Wir beide schöpfen aus unserem visuellen Vorstellungsvermögen Produkte, die nur durch die eigene, individuelle Kreativität entstehen können. Mit dem Pinsel male ich meine Kopfbilder auf eine Leinwand. Bei Ihnen ist das doch ähnlich, oder? Nicht ganz. Im Theater arbeiten an einem kreativen Prozess immer mehrere Personen im Team. Sie werden ver­ stehen, was daraus folgt. Je mehr Beteiligte an einer künstlerischen Findung involviert sind, umso schwieriger ist es, die unterschiedlichen Fantasien auf einen Nenner zu bringen. Denn, machen wir uns nichts vor, der intellektuelle Egoismus und die verkrampfte Gier jedes Einzelnen verhindern oft einen einvernehmenden Erfolg. Zu viele Komponenten spielen hier eine Rolle. Lange wusste ich nicht um den Stellenwert des Egoismus und der damit verbundenen Sehnsucht, ein kreativer Mensch zu sein. Ich hatte nicht verstanden, was dies mit einer individuellen Schöpfungskraft zu tun hat. Ob mein Malerfreund mir mit Interesse zuhört, kann ich nicht feststellen. Er ist in sich zusammengesunken, seine funkelnden, schmalen Augen sind verkniffen und fixieren seine leicht beschwingten Pinselbewegungen. Mit dem Druck des Pinsels gibt er der Farbe Blau mal eine tiefe Tönung, mal eine Leichtigkeit bis hin zur Pastellartigkeit, einer zarten Ahnung von Blau. Er komponiert ein furioses Farbarrange­ ment, ohne damit aber wirklich Gegenständliches zu malen. Ich sehe, wie er mit einer ruhigen Hand Pinselstrich um Pin­ selstrich, einmal langsam, dann wieder schneller, mit Farben seiner Wahl sein Inneres nach außen kehrt. Er malt – es kann gar nicht anders sein – einen Traum, seinen Traum. Ich weiß, dass es ihm jetzt gut geht. Er ist glücklich in seiner Arbeit. Er öffnet sein Inneres für philosophische und psychologische Höhen und erfährt durch sein Schaffen Befriedigung, eine tiefe Begegnung mit sich selbst. Er will das Höchste errei­ chen. Er will keine Beliebigkeit in seiner Kunst. Sein Wissen, sein Können und sein Verständnis führen ihn zu der Erkennt­ nis, das Licht in der Oberwelt, in der Gegenwart, innerlich zu erleben. Denn ohne Licht kann man weder Farbe sehen noch empfinden. Die sanfte Wucht dieser Komplexität gibt ihm seine geniale Schöpfungskraft. Er schält dabei in seinen Traumbildern einzeln die Faktoren auseinander, er durch­ leuchtet seine Seele. Es ist sein eigener, innerer Konflikt in Form einer produktiven Auseinandersetzung mit seinem Traum. Er entdeckt und erforscht sich immer wieder selbst bei seiner Arbeit, bei seinem stets wiederkehrenden Entschluss ein Arbeiter zu sein. Arbeit ist nicht ausschließlich nur Kraft, Aufreibung und Schweiß. Seine Sinne arbeiten. Ihn beobachtend, vergesse ich mich selbst. Zu sehen, wie er in der persönlichen Trance seiner Kreativität eine reale Form erlebt, ist ein Erlebnis. Ich vergesse die Zeit und verstehe, dass die Sonne gewandert ist und das Licht sich verändert hat. Seine gemalten blauen Farben sehen jetzt anders aus, sind aber immer noch sein Blau. Ich fühle sein inneres Glück, welches ihm schöpferische Kraft gibt. Ich möchte so sein wie er. Max Keller, geboren in Basel, Lichtgestalter 1970 – 78 Beleuchtungsinspektor an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin 1978 – 10 Leiter der Beleuchtungsabteilung Münchner Kammerspiele, diverse Lehraufträge, Vorträge und Seminare im In- und Ausland 1985 Autor des Buchs „Bühnenbeleuchtung“ 1990 – 10 Gastprofessur für Lichtgestaltung Mozarteum Salzburg 1995 Hochschulprofessor für Lichtgestaltung Mozarteum Salzburg 2010 4. Auflage „Faszination Licht“ – das Buch wurde mehrfach überarbeitet und erweitert sowie in mehrere Sprachen übersetzt 35 LIGHTLIFE 4 2010 KOMMENTAR 36 LIGHTLIFE 4 2010 L’ECLAIREUR DESIGNERSHOP IN PARIS Bauherr: Armand und Martine Hadida, Paris/F Innenarchitektur/Shopdesign: SAQ, Artistic work, Arne Quinze, Brüssel/B Lichtplanung: Supersymetrics, Aysil Sari, Widnau/CH Fotos: Dave Bruel, Studio Arne Quinze / Text: Hildegard Wänger L’ECLAIREUR DESIGNERSHOP IN PARIS IN SZENE GESETZT 37 LIGHTLIFE 4 2010 L’ECLAIREUR DESIGNERSHOP IN PARIS Er liebt das bestellte Chaos und kann sich an schönen Stücken nicht sattsehen: Armand Hadida hat im Oktober 2009 zusammen mit seiner Frau Martine in Paris seinen sechsten Showroom eröffnet. Ausgewählte Designermode oder das begehrte Microsoft Surface Table, alles hat im L’Eclaireur seinen Platz – nur nicht die Langeweile. „Es ist kein Shop, es ist eine Erfahrung“, sagt Arne Quinze über den jüngsten Ableger von L’Eclaireur in der rue de Sévigné 40 in Paris. Mit dem Anspruch, mehr zu sein als ein reiner Verkaufsraum, reiht sich der neue Showroom von Armand und Martine Hadida perfekt in die Kette der bereits bestehenden Shops von L’Eclaireur ein. Auf 450 m² präsentieren sich die Kollektionen namhafter Designer aus der ganzen Welt. Aber eben nicht nur, und auch nicht jedem. Einzig allein das Personal hat die Kontrolle darüber, wer die begehrten Designerstücke zu sehen bekommt und bei wem die schließbaren Kleiderständer verborgen bleiben. SAQ liebt die Provokation, das Abweichen vom Alltäglichen. Im L’Eclaireur ist es die Kombination modernster High-End-Technologie mit Recyclingmaterialien, aus der sich ein faszinierendes Spannungsfeld entwickelt. Zwei Tonnen unbehandelte Holzbohlen, alte Druckerplatten und mit Lackfarbe besprühte Pappen bilden einen krassen Gegensatz zu den 147 animierten Videobildschirmen, auf denen die Augen von Arne Quinzes Frau, Barbara Becker, zu sehen sind. Dazwischen finden sich Lieblings- und Fundstücke von Armand und Martine Hadida und natürlich die Designerkollektionen. Alles scheint willkürlich und ist doch perfekt in Szene gesetzt. Über zwei Tonnen Holzbohlen hat Arne Quinze im neuen L’Eclaireur verarbeitet, den Großteil zu einer überdimensionalen organischen Skulptur. Hier sollen sich die Menschen begegnen, sich umschauen und sich wieder treffen. 38 LIGHTLIFE 4 2010 L’ECLAIREUR DESIGNERSHOP IN PARIS Auf 450 m2 präsentieren sich die Kollektionen namhafter Designer aus der ganzen Welt. Allerdings nicht immer und nicht jedem. Das Verkaufspersonal entscheidet spontan, bei wem die Schiebewände geöffnet oder geschlossen werden. Das Wechselspiel von Licht und Schatten wird von Meisterhand geführt. Verantwortlich dafür ist die Lichtdesignerin Aysil Sari. Zusammen mit Zumtobel entwickelte sie das Lichtsystem Supersystem, das eine fokussierte Ausleuchtung auch aus großer Höhe ermöglicht. Die auf Schienen befestigten LED-Spots mit 2,5 W überzeugen durch ein UV- und IR-strahlungsfreies Licht ohne Hitzeentwicklung – alles Eigenschaften, die besonders bei der Präsentation von Kleidung sehr wichtig sind. Die erhöhten Bereiche und die Garderoben werden mit einer Weiterentwicklung des Supersystems, einem quadratischen 4-Spot-Modul, facettenreich ausgeleuchtet. „Wer so ein außergewöhnliches Shopkonzept hat, der will keine Lichtlösung aus dem Katalog, sondern eine futuristische Lösung. Mit Zumtobel war es möglich, diese zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt die Lichtdesignerin. Schon immer wollten Armand und Martine Hadida das Besondere. Das visionäre Paar, das vor 30 Jahren seinen ersten Shop für Designerkleidung in Paris eröffnete und damit Marken wie Prada, Helmut Lang, Timberland und Tods in Frankreich einführte, ist berühmt für seine exklusiven Verkaufsstätten. Besonderes Aufsehen erregte ein 2001 in der Rue Hérold eröffneter Showroom, der von außen nicht sichtbar und nur mit Pin-Code zugänglich ist. Martine Hadida ist überzeugt, dass man nur durch faszinierende Begegnungen mit Menschen wachsen kann. Das Überraschen, das Neugierigmachen und vor allem das Inszenieren statt das Ausstellen von Kollektionen gehört für sie dazu. Das Konzept scheint aufgegangen. So beschreibt ein Blogger im Internet fasziniert die Installation und das Raumerlebnis des neuen Pariser Showrooms, bemerkt jedoch nebenbei, über seine Begeisterung die Mode ganz vergessen zu haben. Nun, so wird er sicher wiederkommen. Lichtlösung SUPERSYSTEM H Schienen mit 2,5 Watt LED, SUPERSYSTEM als 4-Spot-Modul 39 LIGHTLIFE 4 2010 L’ECLAIREUR DESIGNERSHOP IN PARIS Mit ihrem Neubau setzt die Katholische Hochschule Brügge ein architektonisches Zeichen voller Widersprüche – zur Straße hin kompakt mit nur einer einzigen Fensteröffnung im Studienbereich, zur Campusseite hin jedoch offen und vielfältig. 40 LIGHTLIFE 4 2010 KATHOLISCHE HOCHSCHULE BRÜGGE Bauherr: KHBO, Katholieke Hogeschool Brugge Oostende/B Architektur: Tijdelijke Vereniging S.A.R. – De Vloed, Heusden-Destelbergen/B Elektroplanung: Studiebureau De Klerck Engineering, Brügge/B Elektroinstallation: Electro Entreprise NV, Gullegem/B Fotos: Toon Grobet / Text: Kerstin Schitthelm KHBO IN BRÜGGE EIN ZEICHEN SETZEN Viele Universitäten haben inzwischen erkannt, dass sich ein inspirierendes Studienumfeld positiv auf Leistung und Motivation auswirkt. Nur wer gern in das Unterrichtsgebäude geht und dort eine angenehme Atmosphäre findet, wird am Ende erfolgreich sein. Gleichzeitig bemerken die Hochschulen und Universitäten, wie wichtig Eigenmarketing ist, um sich auf dem umkämpften Markt der Bildungseinrichtungen zu profilieren. Die Katholische Hochschule Brügge hat mit ihrem Neubau ein weithin sichtbares Zeichen dafür gesetzt. 41 LIGHTLIFE 4 2010 KATHOLISCHE HOCHSCHULE BRÜGGE Alle Klassen- und Seminarräume sind über den riesigen Treppenaufgang im Atrium zu erreichen (rechte Seite). In den Fluren sorgen Deckenleuchten mit Indirektprofil in Sonderausführung für ein angenehmes blendfreies Licht (oben). Das Miros Spiegel-Werfer-System wirkt fast wie ein Teil der Gebäudekonstruktion. Das über die Spiegel entstehende indirekte und warme Licht bildet einen spannenden Kontrast zu der kühlen Beton/Glas-Architektur (links). Der neue Campus in Brügge ist eine eigenständige architektonische Einheit, die sich jeglicher Form der Integration verwehrt. Er entspricht den zeitgemäßen Bedürfnissen nach Kompaktheit, optimaler interner Mobilität und Flexibilität. Zur Straßenseite zeigt sich das Gebäude geschlossen mit einer einzigen Fensteröffnung im Studienbereich. Die Campusseite hingegen ist extrem offen mit einem vielfältigen Design – eine Architektur der Widersprüche. Durch die Kombination von Stahl, Glas, Beton und Holz entstehen in den Räumen des KHBO-Gebäudes spannende Gegensätze. Gleichzeitig bietet der modulare Ansatz die Möglichkeit, sich auch in Zukunft auf geänderte Lernanforderungen einzustellen. Bei Betreten des offenen, lichtdurchfluteten Atriums sind die Hauptfunktionen und die Eingänge sofort klar erkennbar, die Studierenden werden auf logische Weise zu den internen Verkehrswegen weitergeleitet. Das Gebäude besteht aus einem Bereich mit Auditorien und Cafeteria, einer Zone mit drei markanten identischen Armen, in denen Seminar- und Büroräume untergebracht sind, sowie einem eindrucksvollen Block, der den Studienbereich umfasst. Das Atrium wurde als dreidimensionaler Treffpunkt mit breiten Stufen, offenen Galerien sowie Sitzecken und Lerninseln gestaltet. Wunsch der Architekten war eine überwiegend indirekte Beleuchtung des gesamten Gebäudes. Das Miros Spiegel-Werfer System bietet hier eine architektonisch anspruchsvolle und lichttechnisch optimale Lösung, um die teilweise 10 m hohen Räume gleichmäßig und blendfrei zu beleuchten. 42 LIGHTLIFE 4 2010 KATHOLISCHE HOCHSCHULE BRÜGGE 43 LIGHTLIFE 4 2010 KATHOLISCHE HOCHSCHULE BRÜGGE In den Auditorien, die durch Öffnung der Schallschutztrennwände in einen großen Saal für 650 Personen umgewandelt werden können, kam ebenfalls das Miros Spiegel-WerferSystem zum Einsatz. Zwei Auditorien, die durch Öffnung der Schallschutztrennwände in einen großen Saal für 650 Personen umgewandelt werden können, bieten Raum für unterschiedliche Veranstaltungen. Unter den Auditorien befindet sich eine helle Cafeteria für 350 Studenten, die durch ihre eindrucksvolle Vorhangfassade den Blick auf eine nach Süden ausgerichtete Terrasse freigibt. Die Terrasse geht in eine grüne Sonnenterrasse über. Die offene, häufig bis zu 10 m hohe Architektur greift hier bei der Beleuchtung bewusst auf das Miros Spiegel-Werfer System zurück, das wie ein Teil der Gebäudekonstruktion wirkt. Die über die Spiegel entstehende indirekte, warme Beleuchtung bildet einen spannenden Kontrast zur eher kühlen Beton/GlasArchitektur. Dieser Kontrast aus kühlem Beton und warmem Licht wird durchgängig bei allen indirekt strahlenden Leuchten umgesetzt. Koen De Klerck resümiert: „Mit Licht, sowohl mit funktionellem wie mit atmosphärischem, haben wir versucht, die Architektur und die Umgebung des ganzen Gebäudes noch zu verstärken. Dabei wurden sowohl die Flexibilität als auch der Wartungsaspekt berücksichtigt.“ 44 LIGHTLIFE 4 2010 KATHOLISCHE HOCHSCHULE BRÜGGE Die drei Blöcke mit Seminarräumen sowie der Studienbereich führen in das eindrucksvolle Atrium hinein. Kurze Gehwege verbinden die verschiedenen Funktionsbereiche. Alle Vorlesungs- und Seminarräume sind gruppenweise in den Blöcken mit je drei Stockwerken untergebracht. Die Räume sind über den riesigen Treppenaufgang im Atrium oder über Aufzüge erreichbar. Eine flexible Gestaltung zeichnet die Blöcke aus: sie sind vom übrigen Komplex getrennt in einzelne Brandschutzzonen unterteilt und schallschutztechnisch entkoppelt. Die Lehrräume werden großzügig mit deckenbündigen Mirel Einbauleuchten beleuchtet. Ein indirekt leuchtendes Sonderprofil versorgt die Verkehrszonen mit einem angenehmen blendfreien Licht. Auf der höchsten Ebene des Atriums befindet sich als optischer Abschluss der „Silent Room“. Dabei handelt es sich um ein von der Künstlerin Christine Deboosere stammendes Kunstinstallationsprojekt in eigenwilliger Gestaltung und Farbgebung. Johan Bosschem: „Es war der Wunsch von KHBO, dass das Gebäude ein weithin sichtbares Zeichen sein sollte. Wir entsprachen diesem Wunsch unter Berücksichtigung aller Einschränkungen. Das Ganze ist ein Prozess, in dem man den Aspekt der Flexibilität nicht außer Acht lassen darf. Es muss immer möglich sein, sich den Bedürfnissen des Auftraggebers anzupassen, die sich im Lauf der Zeit verändern, denn das ist immer der Fall.“ Lichtlösung Spiegel-Werfer-System MIROS, Einbauleuchten MIREL, Indirektprofil in Sonderausführung Die Seminarräume beleuchten deckenbündige Mirel Einbauleuchten (oben). Der „Silent Room“ auf der höchsten Ebene des Atriums ist eine eigenwillige Kunstinstallation von Christine Deboosere (unten). 45 LIGHTLIFE 4 2010 KATHOLISCHE HOCHSCHULE BRÜGGE NEWS & STORIES KÖNIGLICHES LICHT! SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN MIT NEUEM LED-LICHT König Ludwig II. wäre begeistert! Der Monarch, der technischen Neuerungen gegenüber immer sehr aufgeschlossen war, realisierte auch beim Bau von Schloss Neuschwanstein im 19. Jahrhundert viele technische Sensationen. Diese, aber vor allem die hochwertige künstlerische Ausstattung der Prunkräume, werden nun mit LED-Licht von Zumtobel effizient und vor allem schonend akzentuiert. So funkeln das LED-Lichtsystem Supersystem und die LED-Strahler Tempura seit Kurzem im prächtigen Thronsaal. Es ist geplant, in diesem Jahr weitgehend alle für Besucher zugänglichen Bereiche sukzessive mit individuellen LED-Lichtlösungen von Zumtobel neu zu beleuchteten. Damit überspringt die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung gleich einige Entwicklungsstufen der Lichttechnik und steigt direkt beim innovativsten Leuchtmittel, der LED ein. Vor allem die reduzierten Abmessungen und das UV-strahlungsfreie Licht haben die Verantwortlichen überzeugt. Dazu Heiko Oehme von der Bauabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung: „Die LED-Leuchten sind hervorragend für unsere historischen Räume mit den sehr empfindlichen Möbeln, Textilien und Malereien geeignet. Sie bleichen unsere wertvollen Exponate nicht aus und bieten die Möglichkeit, mit ihrem brillanten Licht die Räume perfekt zu akzentuieren. Die LED-Strahler Tempura und das Supersystem beleuchten die Details im Thronsaal facettenreich und schonend. Dank ihrer hervorragenden Lichtqualität und der variablen Einstellung der Farbtemperaturen gewinnen die wunderbaren Decken- und Wandmalereien an Ausdruckskraft (Fotos: Jens Ellensohn). Durch die Wahl der Farbtemperatur zwischen warmweißem Licht mit 3000 K und kaltweißen 6500 K lassen sich die Details perfekt betonen.“ Die Wahl für das Supersystem von Zumtobel fiel leicht, da dieses Lichtsystem architektonisch zurückhaltend und gleichzeitig sehr wirkungsvoll auch aus größeren Abständen attraktive Akzente setzt. Die LED-Spots mit nur 2,5 W sind durch verschiedene optische Aufsätze auf unterschiedliche Lichtverteilungen anpassbar. Beim LED-Strahler Tempura, der nun die prächtigen Farben in der Kuppel des Thronsaals wirkungsvoll beleuchtet, lässt sich die Farbtemperatur im Bereich von 2 700 bis 6 500 K einfach per Knopfdruck verändern. Die Museumsverantwortlichen haben so immer die Möglichkeit der Nachjustierung. Mit der LED-Beleuchtung macht Schloss Neuschwanstein den Schritt in das 21. Jahrhundert – Aus konservatorischer und gestalterischer Sicht die richtige Entscheidung zum Schutz und Betonen der wertvollen und einzigartigen Raumausstattungen. Das weltweit bekannte Schloss Neuschwanstein in der Nähe von Füssen, Deutschland, erhält eine neue LED-Beleuchtung von Zumtobel (links, Foto: Getty Images). 46 LIGHTLIFE 4 2010 NEWS & STORIES STARBRICK ALS BESUCHERMAGNET AUF DER ART BASEL IN MIAMI BEACH Vom 3. bis 6. Dezember 2009 präsentierte Zumtobel auf der 8. Art Basel in Miami Beach in der Art Collectors Lounge das Masterpiece Starbrick, das in Zusammenarbeit mit dem international bekannten Künstler Olafur Eliasson entstand. Die Art Basel Miami Beach ist die wichtigste Kunstausstellung im amerikanischen Raum und begrüßte diesmal über 40 000 Kunstliebhaber. Mehr als 250 ausgewählte Galerien aus mehr als 30 Ländern zeigten Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Installationen und Videos. Bereits zum vierten Mal präsentierte sich Zumtobel in diesem exklusiven Umfeld mit innovativen Lichtlösungen und exklusiven Masterpieces. Der Stand nach einem Entwurf von Olafur Eliasson zeigte eine Installation aus 16 Starbrick-Modulen, die noch während der Messe einen Liebhaber fanden und schon einen Tag nach Ende der Messe im atemberaubenden Wohnhaus des Designliebhabers Al Eiber neu installiert wurden. Al Eiber dazu: „Ich bin explizit kein Kunst-, sondern ein Designsammler. Alle Werke sollen auch eine Funktion haben. Ich bin glücklich, nun eine Installation aus einer Zusammenarbeit von Olafur Eliasson und Zumtobel in meiner Sammlung zu haben.“ Was bedeutet es für Sie, eine Starbrick-Installation zu besitzen? Al Eiber: Wir sind glücklich, eine der ersten verfügbaren Starbrick-Module zu besitzen, die aus der Zusammenarbeit von Olafur Eliasson mit Zumtobel entstanden ist. Wenn ein grandioses Design mit einer hohen Funktionalität kombiniert wird, werden Trends für die Zukunft gesetzt. Ein WeltklasseKünstler und ein Weltklasse-Leuchtenhersteller garantieren grenzenlose Möglichkeiten. Haben Sie eine besondere Verbindung zum künstlerischen Werk von Olafur Eliasson? Al Eiber: Nein, wir sind über die Art Basel gelaufen und wurden von der fantastischen Ausstellung angezogen wie die Motten vom Licht. 47 Sie nennen sich selbst einen Designsammler – wie unterscheiden Sie sich von einem Kunstsammler? Al Eiber: Als Designsammler mögen wir dreidimensionale Arbeiten, einige mit Funktionalität, andere eher von visueller Stärke mit einer hintergründigen Funktionalität. Die meisten Kunstsammler konzentrieren sich auf zweidimensionale Arbeiten ohne eine zusätzliche Funktion. Sie haben die Installation direkt auf der Ausstellung gekauft. Sind Sie immer so spontan? Al Eiber: Das scheint nur so – wir haben die Installation immerhin drei Tage eingehend studiert. Die Installation wurde direkt nach der Messe bei Ihnen installiert – hat sie einen besonderen Platz? Al Eiber: Ja, sie steht im Wohnbereich, wo wir sie bei Tag bewundern können und am Abend das Licht genießen. Entsprechen das Licht und die verschiedenen Schaltmöglichkeiten Ihren Vorstellungen? Al Eiber: Ja, es ist wunderbar – besonders die verschiedenen Lichtstimmungen geben uns die Möglichkeit, das Licht perfekt auf die gewünschte Atmosphäre einzustellen. www.starbrick.info www.zumtobel.com/starbrick LIGHTLIFE 4 2010 NEWS & STORIES Designliebhaber Al Eiber war von der Installation aus 16 Starbrick-Modulen auf der Art Basel Miami Beach so begeistert, dass er das Kunstwerk nach drei Tagen kaufte (unten, Foto: Zumtobel). Es steht jetzt im Wohnzimmer des Designsammlers (oben, Foto: Al Eiber). Ein faszinierendes Gebäude mit einer fantastischen Lichtshow: der Burj Khalifa, ehemals Burj Dubai, wurde Anfang Januar 2010 mit einer Lichtinszenierung mit Strahlern von spacecannon feierlich eröffnet. (Foto: www.burjdubaiskyscraper.com) BURJ KHALIFA – VON LICHT UMHÜLLT Anfang des Jahres wurde in Dubai das höchste Gebäude der Welt feierlich eröffnet. Der 828 m hohe, neu in Burj Khalifa umbenannte Turm hat mehr als 160 Etagen und ist auch aus fast 100 km Entfernung noch zu sehen. Für die beeindruckende Eröffnungsveranstaltung lieferte spacecannon, ein Unternehmen der Marke Zumtobel, unter Leitung von Prisme International in Kooperation mit Procon Hamburg und Playback Istanbul die spektakuläre Lichtinszenierung. 300 Ireos Strahler mit je 7000 W unterstrichen die gigantischen Dimensionen des Gebäudes. Als besondere Attraktion wurde hier erstmals das weltweit stärkste Searchlight Ramses 2 mit einer Gesamtlampenleistung von 72 000 W präsentiert. Mit der Anstrahlung des Burj Khalifa hat spacecannon die größte Installation in der Firmengeschichte realisiert. Geschäftsführer Peter Roos dazu: „Mit dieser gigantischen Anstrahlung können wir zeigen, dass wir der kompetente Partner für spektakuläre Event- und Architekturinszenierungen sind. Und dies mit konventionellen Leuchtmitteln, aber auch mit moderner LED-Technik.“ Die Firma spacecannon mit Sitz im italienischen Fubine steht für hochwertige Architekturinszenierungen und interaktive Medienfassaden. Mit den individuell geplanten Lichtlösungen und Steuerungen von spacecannon vervollständigt Zumtobel sein hochwertiges Leuchtenportfolio um innovative Außenleuchten. 48 MARTE.MARTE IM LICHTFORUM DORNBIRN — CONCRETE WORKS Bis zum 12. April 2010 fand im Zumtobel Lichtforum in Dornbirn die Werkschau „Concrete Works“ des österreichischen Architekturbüros Marte.Marte statt. In einer spannenden Ausstellung wurden Arbeiten und Konzepte des avantgardistischen Architekturbüros aus Vorarlberg gezeigt. Zur Ausstellungseröffnung am 4. März 2010 konnten sich mehr als 200 Besucher von der Gestaltungsvielfalt des bemerkenswerten Architekturbüros überzeugen. Der Titel „Concrete Works“ steht einerseits für die sehr konkrete Darstellung der realisierten Projekte und Konzepte, andererseits für den Baustoff Beton, der auf faszinierende Weise ein zentrales Element in den Projekten des ungewöhnlichen Architekturbüros ist. Integrale, energieoptimierte Gebäude mit durchdachter Lichtund Wegeführung sind wichtige Themen ihrer Bauten. Mit der ersten monografischen Werkschau der österreichischen Architekten werden die Arbeiten des Büros in den Mittelpunkt gerückt. Die Projekte zeichnen sich vor allem durch eine klare Gliederung, konzeptionelle Konse- LIGHTLIFE 4 2010 NEWS & STORIES quenz und skulpturale Körperhaftigkeit aus. Vielfach sind ihre Bauten verblüffende Passstücke in historischem Bestand und belegen mit großem Selbstverständnis das Weiterschreiben vorhandener Strukturen, die sowohl lokale Traditionen als auch moderne Gestaltung erkennen lassen. Die Ausstellung vermittelte einen repräsentativen Einblick in das komplexe Schaffen von Marte.Marte Architekten, zeigte Konzepte, Ideen, Materialien, innen und außen, aber auch die Menschen hinter den Projekten. Die Ausstellung wird danach in weiteren Zumtobel Lichtforen und -zentren zu sehen sein. Anspruchsvolle Architektur mit sensibler Gebäudeplanung: Marte.Marte im Zumtobel Lichtforum Dornbirn (oben und links, Fotos: Andrea Flak). Zur Ausstellungseröffnung konnten sich mehr als 200 Besucher von der Gestaltungsvielfalt des bemerkenswerten Architekturbüros überzeugen (unten, Foto: Zumtobel). Impressum Projektverantwortliche LIGHTLIFE 4 Das Lichtmagazin von Zumtobel 11. Jahrgang Frühling 2010 Cooper Union, New York/USA Bill Gonzales, DSA, Glendale, CA, in conjunction with Zumtobel US, Highland, NY Zumtobel Lighting Inc. [email protected] www.zumtobel.us Herausgeber Zumtobel Lighting GmbH Schweizer Straße 30 6851 Dornbirn/A Telefon +43 5572 390-0 [email protected] www.zumtobel.com Verantwortlich für den Inhalt Kerstin Schitthelm Projektleitung Kerstin Schitthelm [email protected] Museum M, Leuven/B Bernard Lernout N.V. Zumtobel Lighting S.A. [email protected] www.zumtobel.be VHV – Hannoversche Lebensversicherung AG, Hannover/D Peter Wypchol Zumtobel Licht GmbH [email protected] www.zumtobel.de Redaktion und Verlag Sandra Hofmeister Katja Reich Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG Hackerbrücke 6 80335 München/D LVM – Landeswirtschaftlicher Versicherungsverein, Münster/D Andre Suntrup Zumtobel Licht GmbH [email protected] www.zumtobel.de Gestaltungkonzept und Layout Atelier Bernd Kuchenbeiser, München/D L’Eclaireur, Paris/F Bruno Touzery Zumtobel Lumière Sarl [email protected] www.zumtobel.fr Koordination Fotos Markus Deutschmann Koordination HIGHLIGHTS Nadja Frank Produktion Lorenz Mayer-Kaupp Lithographie Fitz Feingrafik KHBO – Katholieke Hogeschool Brugge Oostende, Brügge/B Linda Knockaert N.V. Zumtobel Lighting S.A. [email protected] www.zumtobel.be Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier aus vorbildlicher, nachhaltiger Forstwirtschaft. Druck Druckerei Uhl, Radolfzell/D Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Titelfoto VHV, Hannover/D Andrea Flak Redaktionelle Beiträge und Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Foto U1 und S. 3 Myrzik und Jarisch, München/D Trotz sorgfältiger Recherche kann es sein, dass einige Urheber der Fotos nicht ermittelt wurden, die Urheberrechte sind aber gewahrt. Wir bitten gegebenenfalls um Nachricht an den Verlag. Abonnement des Zumtobel Lichtmagazins und Anregungen oder Wünsche: [email protected] Art.-Nr. 04923958 | LIGHTLIFE 4 | 2010 | DE www.natureOffice.com / DE-100-338191 www.pefc.org