1 Jahreslosung 2015 – Röm 15,7 Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Kontext: Röm 15,5-7 (Luther 84) 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. 7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. 1. Die Art, den anderen anzunehmen – Jesu Vorbild Nicht einfach: Seid tolerant! – sondern: Orientiert Euch an Jesus! 5 nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat wichtig: Was ist hier der Vergleich? Wie hat uns Christus angenommen? 6 7 8 9 10 Denn Christus ist, als wir noch schwach waren, für die damals noch Gottlosen gestorben. Nicht einmal für einen Gerechten will einer sterben - für eine gute Sache allenfalls mag einer sogar sein Leben aufs Spiel setzen -, Gott jedoch zeigt seine Liebe zu uns gerade dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nun, da wir gerecht gemacht sind durch sein Blut, werden wir durch ihn erst recht bewahrt werden vor dem Zorn. Denn wenn wir, als wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, dann werden wir jetzt, da wir mit ihm versöhnt sind, erst recht gerettet werden durch seine Lebensmacht. (Röm 5,6-10) Röm 5 vier Stichworte – Christus nahm mich an, als a) Schwachen – musste nicht stark sein, im Gegenteil b) als Gottlose – ohne Gott lebend, redend, denkend c) als Sünder – ein Fehltritt nach dem anderen d) als Feind – gegen Gott lebend statt ihm Freude machend – Kampf gegen Gott 2 So jemanden wie mich hat Jesus angenommen! - Deshalb soll ich andere Kinder Gottes annehmen - Sind meine Mitchristen so schlimm, wie ich damals ohne Jesus? Schwach – mein Feind – gottlos – Sünder? 2. Wie geht das – den anderen annehmen? Annehmen – aufnehmen - Gegenteil annehmen: ablehnen - Gegenteil aufnehmen: abweisen Da will jmd. dazugehören zur Familie Gottes und wird abgewiesen Da will jmd. von mir Annahme und Anteilnahme an seinem Leben erfahren und wird von mir abgewiesen Wichtige Stelle zu Liebe: Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott geboren; und jeder, der den liebt, der geboren hat, liebt den, der aus ihm geboren ist. (1Joh 5,1) Scheint nicht so leicht zu sein, den anderen anzunehmen statt zurück zu stoßen – immer wieder Hinweise und Ermahnungen a) Den anderen ertragen – ist er eine Zumutung für mich? Ertragt einander in Liebe, bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens! (Eph 4,2f) b) Stichwort Vergebung – annehmen statt nachtragen Ertragt euch gegenseitig und vergebt einander, wenn einer dem andern etwas vorzuwerfen hat. Wie der Herr euch vergeben hat, so sollt auch ihr vergeben! (Kol 3,13) Auch hier: Vergeben, wie Gott vergeben hat – annehmen wie Gott angenommen hat Nicht zu vergeben hemmt mich und meine Beziehung zum Nächsten und zu Gott 3 c) nicht auf eigenen Vorteil bedacht sein – nicht das eigene Wohl in den Vordergrund stellen Tut nichts zum eigenen Vorteil, kümmert euch nicht um die Meinung der Leute. Haltet vielmehr in Demut einander in Ehren; einer achte den andern höher als sich selbst! Habt nicht das eigene Wohl im Auge, sondern jeder das des andern. (Phil 2,3f) Mit welcher Erwartung komme ich in die Gemeinde? d) Dienen Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. (Mk 10,45) e) Segnen als Weg zur Liebe Segnet, die euch verfluchen! Betet für die, die euch misshandeln! (Lk 6,28) f) Versöhnung Wenn du nun deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen und geh, versöhne dich zuerst mit deinem Bruder; dann komm und bring deine Gabe dar. (Mt 5,23f) „Du scheinst etwas gegen mich zu haben!“ Missverständnisse klären – falls möglich Ggf. Hilfe von außen g) den Mit-Christ mit den Augen Gottes sehen … die Gemeinde Gottes, die er sich erworben hat durch sein eigenes Blut. (Apg 20,28) Zu all dem nötig: die Hilfe und die Kraft Gottes – V 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch … 4 3. Das Ziel, den anderen anzunehmen – Einmütigkeit 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Einmütig, eins – Joh 17,22f Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, so wie wir eins sind: ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, so wie du mich geliebt hast. (Joh 17,22f) Nicht: einmütig in jeder Erkenntnis Thema Röm 14+15: Starke und Schwache im Glauben - 14,1 Den im Glauben Schwachen nehmt an und lasst es nicht zum Streit über verschiedene Auffassungen kommen! Der eine glaubt, alles essen zu dürfen, der Schwache aber isst nur Pflanzliches. - gleiche Formulierung: den anderen annehmen! Vorsicht vor Richten oder Verachten wegen unterschiedlicher Erkenntnis! – Röm 14,3 Wer isst, soll den nicht verachten, der nicht isst; wer aber nicht isst, soll den nicht richten, der isst; denn Gott hat ihn angenommen Der eine macht einen Unterschied zwischen den Tagen, für den andern sind alle Tage gleich. Jeder aber bleibe seiner Überzeugung treu. (Röm 14,5) - REÜ Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn völlig überzeugt! Röm 14,10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Und du, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes treten müssen. – steht mitten dieser Auseinandersetzung wegen Starken und Schwachen, die unterschiedliche Erkenntnis haben Viele Unterschiede auch hier zwischen uns - Art wie man betet, ob man die Hände im Gottesdienst hebt oder nicht - Wie ist Israel einzuschätzen? - Endzeitfragen - Was darf man als Christ und was nicht? 5 Einigkeit wird nicht durch unterschiedliche Erkenntnis zerstört, sondern wie wir mit dem, der eine andere Auffassung hat, umgehen. - bekehren oder achten? - zuhören oder zutexten? - übergehen oder verstehen suchen? - ertragen oder ändern müssen? Uneinigkeit oder gar Streit blockiert die Freude im Glauben und an der Gemeinschaft, nimmt uns die Kraft – Röm 15,13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, den er euch schenkt, und ihr werdet im Überfluss teilhaben an der Hoffnung durch die Kraft des heiligen Geistes. Einmütig in der Nachfolge Jesu – auf das Ziel hin leben als begnadigte Sünder - Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt. Das wollen wir bedenken, wir Vollkommenen. Und wenn ihr anders über etwas denkt, wird Gott euch auch das offenbaren. (Phil 3,14f) - Gelassenheit des Paulus 4. Der Grund, den anderen anzunehmen – Lob Gottes bzw. Gottes Ehre 5 Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch, dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Christus Jesus gemäß, 6 damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. a) Gott aus einem Mund loben – nicht zuletzt hier im Gottesdienst und im folgenden AM, das wir als Versöhnte – mit Gott und untereinander - feiern b) den anderen zum Lob Gottes annehmen Johannes Gerloff: „Einheit unter seinen Kindern ist das, was sich unser Vater im Himmel wünscht. Vielleicht ist er da viel mehr „Vater“, als wir uns das manchmal vorstellen. Nicht Rechtgläubigkeit, nicht Konfessionstreue, nicht Traditionsverbundenheit oder theologischen Durchblick, auch nicht religiösen Eifer, ekstatische Emotionen oder sozial-engagierte Hektik erwartet unser Vater im Himmel von seinen Kindern. Sondern ganz einfach, dass wir nicht miteinander streiten.“