Predigt über Lukas 18 (Jahreslosung)

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Predigt über Lukas 18 (Jahreslosung)
"Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich." Lukas 18,27
Die Jahreslosung für 2009 macht uns Mut, Gott zu vertrauen. Wir dürfen getrost unsere Angelegenheiten Gott übergeben, besonders die, in denen wir keinen Rat mehr wissen, bei denen
wir versagen oder an unsere Grenzen stoßen! Wenn wir mit unseren Möglichkeiten am Ende
sind, dann weiß Gott immer noch einen Rat und öffnet uns neue Türen. Dieses Wissen nicht
nur im Kopf, sondern auch im Herzen zu haben, ist ein großer Schatz aus dem wir im neuen
Jahr Mut und Zuversicht schöpfen können. Damit wäre ja auch das Wesentliche über die Jahrelosung gesagt und ich könnte an dieser Stelle, zur Freude mancher heute Morgen, meine
Predigt beenden.
Doch ganz so einfach kann ich es mir und euch nicht machen, und das hat einen bestimmten
Grund: Dieser Vers steht nämlich nicht für sich alleine in der Bibel, sondern in einem ganz
bestimmten Zusammenhang. Er ist Teil eines spannenden Gesprächs zwischen Jesus und einem reichen jungen Mann, bei dem die Jünger als Zuhörer daneben standen. Diese Begegnung wird uns in allen drei synoptischen Evangelien überliefert, also bei Matthäus, Markus
und Lukas. Das allein spricht dafür, dass sie ein große Bedeutung hat. Wir hören jetzt den
Bericht über diese Begegnung, wie Lukas ihn uns überliefert hat: (Lukas 18, 18-27):
Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was muss ich tun, damit ich das
ewige Leben ererbe? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als
Gott allein. Du kennst die Gebote: »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst
nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter
ehren!« Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf.
Als Jesus das hörte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und
gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach!
Als er das aber hörte, wurde er traurig; denn er war sehr reich. Als aber Jesus sah, dass er
traurig geworden war, sprach er: Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes! Denn
es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich
Gottes komme. Da sprachen, die das hörten: Wer kann dann selig werden? Er aber sprach:
Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich.
Unsere anfängliche Freude über das Losungswort ist sicher jetzt etwas gedämpft, nachdem
wir die Umstände erfahren haben, in denen Jesus dieses Wort gesagt hat. Es ist nämlich keine
Geschichte mit einem glücklichen Ausgang. Der reiche Mann zieht traurig davon, weil Jesus
Unmögliches von ihm verlangt: Er soll seinen Besitz verkaufen und den Erlös an die Armen
verteilen. Die Jünger sind betroffen und schockiert, weil ihr Meister so eine harte Forderung
stellen kann. Und wir sind aufgefordert, über unser Verhältnis zu Geld und Reichtum und
über unsere Beziehung zu Gott nachzudenken.
Geld steht für vieles: Sicherheit, Geborgenheit, Macht über andere Menschen, Freiheit, Spaß,
Sorglosigkeit, Anerkennung, Selbstwert, Beweis, dass man "Gott wohlgefällig ist".
Geld regiert die Welt. Menschen und Länder, die das Geld im Überfluss haben, üben eine
große Macht aus über andere, die Geld brauchen und Kredite aufnehmen müssen. Kann ein
Kreditnehmer nicht mehr zahlen, gibt das Gesetz dem Kreditgeber die Macht, dem "Schuldner" alles wegzunehmen, was dieser an "Sicherheiten" besitzt, und das noch mit bestem Gewissen, denn es ist ja "legal"!
Predigt über Lukas 18, 18-27
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Geld ist das Schmiermittel, das unser globales Wirtschaftsystem am Laufen hält. Wenn es,
wie in der gegenwärtigen Finanzkrise, nicht mehr so fließt, wie es soll, dann löst dies eine
weltweite Wirtschaftskrise aus, von der fast jeder einzelne betroffen ist. Alle Regierungen
brechen in hektische Aktivitäten aus, um die Folgen der Finanzkrise abzufangen. Kein anderes Thema der Weltpolitik hat so viel Aufmerksamkeit auf sich vereinen können. Diese Beispiele zeigen uns, dass wir heute, noch viel mehr als zur Zeit von Jesus, abhängig sind vom
Geld. Darum ist der Predigttext heute aktueller denn je.
Wir wenden uns jetzt diesem Text zu und hören, was er uns zu sagen hat. Der Text erzählt
von einem jungen Mann. Er ist reich und angesehen (ein Oberer im Volk). Dieser junge Mann
wäre wahrscheinlich der Traum von einem Schwiegersohn für viele christliche Eltern. Denn
er ist nicht nur reich, sondern gut erzogen. Er kennt die Gebote Gottes aus der Bibel und hält
sich auch daran. Er selbst scheint aber nicht hundertprozentig mit seinem Leben zufrieden zu
sein, darum kommt er zu Jesus und stellt ihm eine Frage: Guter Meister, was muss ich tun,
damit ich das ewige Leben ererbe?
Dieser Mann hat schon in jungen Jahren das erreicht, wonach viele Menschen ihr Leben lang
streben: Geld, Besitz und Reichtum. Aber er merkt: Das kann nicht alles sein, was das Leben
wirklich ausmacht. Es gehört doch mehr dazu, dass man ein sinnvolles und erfülltes Leben
führen kann.
Diese Frage treibt auch heute junge Menschen um, die früh in ihrem Leben ein großes Vermögen geerbt oder sich erarbeitet haben. Sie merken: Geld allein macht nicht glücklich. Es
eröffnet zwar viele Möglichkeiten, aber es kann dem Leben weder Sinn noch Erfüllung
schenken. Sie stellen sich die Frage, ähnlich wie der junge Mann in unserem Predigttext, wie
ihr Leben denn eine andere Qualität bekommen kann. Einige gründen Stiftungen, andere engagieren sich in sozialen Projekten oder für den Umweltschutz. In einer Fernsehreportage
wurde kürzlich eine junge Frau vorgestellt, die als Beraterin diesen reichen Leuten hilft, geeignete Projekte zu finden, in denen sie ihr Geld sinnvoll einsetzen können.
Der junge Mann in unserer Geschichte will aber mehr als Gutes tun. Er stellt die Frage: Wie
bekomme ich das ewige Leben? Es mag sein, dass diese Frage heute nicht mehr so wichtig
erscheint. Viele denken: Das ewige Leben fängt erst nach dem Tod an, und wer kann da schon
mit Sicherheit sagen, was da auf uns zukommt. Sie wollen sich dem Leben hier und heute
zuwenden. Ich denke, der junge Mann interessiert sich nicht nur für ein Leben nach dem Tod.
Er fragt nach einem Leben von einer anderen Qualität, das er bei Jesus gesehen hat. Dieses
Leben überschreitet die Grenzen der Vergänglichkeit, weil es aus einer anderen Quelle
kommt, nämlich aus Gott und wieder bei ihm einmündet. Wer die Frage nach diesem Leben
stellt, der beweist, dass er klug und weitsichtig ist. Hören wir was Jesus als Antwort auf diese
Frage gibt.
Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein. Du kennst die Gebote: "Du sollst
nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis
reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!"
Der erste Teil der Antwort – was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein – sorgt
für einige Irritation. Wir als Christen bekennen, dass Jesus Gottes Sohn ist und in seinem Wesen völlig eins mit dem Vater. Jesus scheint dies hier aber zu bestreiten. Es klingt so, als ob er
sagen möchte: "Ich bin nicht gut; Niemand ist gut als Gott allein." Wer aber die Bibel gut
kennt, weiß, dass dies nicht gemeint sein kann. Erinnern wir uns als Petrus sagte: "Du bist
Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." Da hat Jesus dieses Bekenntnis nicht zurück gePredigt über Lukas 18, 18-27
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wiesen, sondern klar bestätigt: "Selig bist Du Simon, Sohn des Jona, denn nicht Fleisch uns
Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel."
Was haben diese Worte also für einen Sinn? Jesus fragt lediglich zurück: Warum sprichst du
mich so an? Wenn du damit recht hast, dass ich gut bin, dann musst du auch zugestehen, dass
ich Gott bin, denn nur einer ist gut, nämlich Gott.
Jesus will den Fragesteller zunächst zum Nachdenken über die wahre Identität seines Gegenübers bringen. Er ist nämlich nicht nur ein guter Rabbi, ein begabter Lehrer, sondern der
menschgewordene Sohn Gottes. Und nur auf diesem Hintergrund kann man nachher die Aufforderung verstehen: Folge mir nach, wenn du das ewige Leben haben willst. Das kann kein
Mensch, sei er noch so weise und klug, von sich behaupten. Das wäre eine Anmaßung.
Jesus bleibt aber nicht bei der Anrede stehen. Er gibt eine klare und direkte Antwort auf die
Frage, wie man das ewige Leben bekommt: Du kennst die Gebote: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du
sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!" Jesus weiß, dass sein Gegenüber, der ihm diese
Frage stellt, ein frommer Jude ist und er verweist ihn auf die Zehn Gebote. Er zählt einige
davon auf, beispielhaft für alle anderen. Es fällt auf, dass er nur Gebote erwähnt, die zur
zweiten Tafel gehören, d.h. Gebote, die die Beziehung von Mensch zu Mensch regeln. Die
Gebote aus der ersten Tafel, die über die Beziehung zu Gott sprechen, bleiben erst mal außen
vor. Warum? Ich denke, dass Jesus bei den einfacheren Geboten beginnt und nachher bei den
schwereren weiter macht, nämlich bei der Beziehung zu Gott.
Der junge Mann antwortet mit einem Brustton der Überzeugung: "Ich habe diese Gebote von
klein auf gehalten." Das kann man ihm auch abnehmen. Er hatte eine gute religiöse Erziehung
und war in der Furcht Gottes aufgewachsen. Er hat es auch nicht nötig gehabt, zu kämpfen
und die Ellenbogen notfalls zu gebrauchen, um sich einen Platz an der Sonne zu verschaffen.
Er war schon auf der Sonnenseite des Lebens geboren. Und so ähnlich gibt es heute viele
Menschen, die von sich sagen können: Ich habe ein ethisch einwandfreies Leben geführt. Ich
habe niemanden betrogen, habe mich an die Gesetze gehalten. Ich war nett und hilfreich zu
den Nachbarn, habe sogar nicht nur Kirchensteuer bezahlt, sondern viel gespendet. Wenn Gott
gerecht ist und es so etwas, wie ein ewiges Leben gibt, dann bin ich ein sicherer Kandidat
dafür.
Jesus streitet diese ethische Leistung des jungen Mannes nicht ab. Er sagt ihm nicht: "Das ist
unmöglich, dass du alle Gebote gehalten hast. Irgendwo muss doch Sünde in deinem Leben
sein." Er lässt die Antwort gelten und sagt zu dem jungen Mann: "Es fehlt dir noch eines.
Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben,
und komm und folge mir nach!"
Der reiche Mann hat wohl mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser Forderung. Ich habe großes Verständnis für seine Reaktion: "Als er das aber hörte, wurde er traurig; denn er war sehr
reich." In der Parallelstelle bei Matthäus heißt es: "Als der junge Mann das hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte großen Besitz."
Jesus stellt, menschlich gesehen, eine unmögliche Forderung. Wer von uns wäre bereit, so
etwas zu tun? Wir würden wahrscheinlich genau so reagieren, wie dieser junge Mann. Muss
man denn wirklich auf alles verzichten, was man hart erarbeitet hat und Jesus nachfolgen, um
das ewige Leben zu bekommen?
Predigt über Lukas 18, 18-27
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Wie können wir das verstehen was Jesus von dem Mann verlangt? Jesus stellt hier indirekt die
Frage, wie der junge Mann es mit dem ersten und wichtigsten Gebot hält: "Der Herr dein Gott
ist Herr allein und du sollst den Herrn Dein Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele
und mit deiner ganzen Kraft." Das ist die zentrale Frage des Glaubens schlechthin, nämlich,
wie es um unsere Beziehung zu Gott steht. Daran wird es sich entscheiden, wie wir unser Leben führen und wo wir in der Ewigkeit sein werden. Jesus erkennt, dass der junge Mann an
seinem Reichtum hängt. Er führt zwar ein ethisch einwandfreies Leben, aber Gott steht nur
ganz am Rande darin. Die Mitte, um die sich alles dreht ist der Besitz und das Geld. Jesus legt
den Finger auf die Wunde Stelle im Leben des jungen Mannes: "Du hast den falschen Gott.
Löse dich davon und komm wieder zu mir. Mache dich frei von allem, was eine echte Hingabe an Gott hindert und folge mir nach, denn bei mir bekommst du das ewige Leben, nach
dem du dich sehnst."
Das ewige Leben ist also eine Frage der Beziehung zu Jesus und nicht eine Frage der Ethik.
Die Ethik folgt dann aus dieser Beziehung: Sie gibt uns die Kraft, den Nächsten zu lieben und
schenkt uns die Einsicht, dass Gottes Gebote zu unserem Besten dienen. Wer ein moralisch
einwandfreies Leben führt, aber nicht in einer Beziehung zu Gott steht, der verdient Anerkennung, aber er hat nicht das ewige Leben. Dieses Leben ist nämlich ein Geschenk von Gott und
nicht das Ergebnis eigener Bemühung.
Trotzdem darf man hier die Frage stellen: Ist der Preis nicht zu hoch? Müssen wir alles aufgeben, woran unser Herz hängt, um das ewige Leben zu bekommen? Muss jeder, der Christ
werden will, seinen Besitz aufgeben? Einige Leute, wie Franz von Assisi, haben das so verstanden und auch umgesetzt. Jesus hat dies aber nicht zu einer Regel für alle gemacht. Dennoch ist diese Geschichte eine Anfrage an uns alle. Geld und Besitz sind auch heute eine
große Gefahr, weil sie in Konkurrenz zu Gott stehen. Der junge Mann entscheidet sich für den
Besitz und gegen ein Leben mit Jesus. Deshalb sagt Jesus: "Wie schwer kommen die Reichen
in das Reich Gottes! Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass
ein Reicher in das Reich Gottes komme."
Man hat oft versucht, diese Aussage zu entschärfen. Manche behaupten, es gab damals in Jerusalem ein kleines Tor an der Stadtmauer, das noch nachts offen blieb. Weil es so schmal
war, wurde es als Nadelöhr bezeichnet. Wenn Reisende mit ihren Kamelen nachts ankamen
und die Haupttore bereits geschlossen waren, dann konnten sie noch durch dieses kleine Tor
in die Stadt kommen. Zuerst musste man aber die Lasten von den Kamelen herunter nehmen.
Dann konnten sie mit etwas Schieben und Zerren und unter großer Mühe durch dieses Tor
gelangen. Leider gibt es keine geschichtlichen Beweise für diese Behauptung. So bleibt die
Aussage von Jesus in ihrer ganzen Deutlichkeit und Schärfe bestehen: Es ist leichter, dass ein
Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme.
Die Jünger reagierten damals mit großer Betroffenheit: "Wenn das so ist, wer kann da überhaupt gerettet werden?" Sie wissen aus eigener Erfahrung: Nicht nur die Reichen hängen an
ihrem Besitz, sondern auch die, die weniger haben. Die einen sorgen sich ständig darum, wie
sie ihren Besitz mehren. Sie fragen sich: Welche Investmentfonds bieten die besten Aussichten auf Gewinn und welche Aktien versprechen die höchste Wertsteigerung? Und wer nur
wenig besitzt, der quält sich mit den Gedanken, ob das Geld auch für die Bedürfnisse des
Alltags reicht. Oder er blickt mit Neid auf die Reichen und kann sich seines Lebens nicht
freuen.
Predigt über Lukas 18, 18-27
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Wie kommt man los von dieser unheimlichen Macht des Geldes? Es ist sehr schwer. Das wissen wir alle. Und nun kommt das tröstliche Wort von Jesus, das er damals an die Jünger richtete und uns auch heute zusagt: "Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich." Gott kann und will uns frei machen von anderen Mächten, die uns heimlich an sich binden. Das, was menschlich gesehen so schwer, ja fast unmöglich erscheint, das schafft Gott.
Wenn wir an unserem Geld und Besitz hängen, dann zeigt er uns viele Auswege aus dieser
Abhängigkeit, damit wir für die Gemeinschaft mit ihm frei werden:
1. Indem er uns zusichert, für unsere Bedürfnisse zu sorgen: "Darum sollt ihr nicht sorgen
und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all
dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so
wird euch das alles dazu gegeben werden."
Gott verspricht, dass wir nicht zu kurz kommen, wenn wir ihn an die erste Stelle setzen.
Ich habe das immer wieder in meinem Leben so erfahren. Das hilft mir gegen meinen
Kleinmut und gegen die Sorgen, das Geld könnte nicht reichen, anzukämpfen.
2. Indem er uns in seinem Wort ganz praktische Hilfen für einen sinnvollen und befreienden
Umgang mit dem Geld gibt. So zum Beispiel im ersten Brief von Paulus an Timotheus:
"Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den
unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen;
dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, sich
selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben
ergreifen." (1. Tim. 6, 17-19)
3. Indem er uns zeigt, dass er viel wertvolleres uns geben will, als der ganze Reichtum den
die Welt uns bieten kann, nämlich die Gemeinschaft mit ihm und mit den vielen Menschen, die den gleichen Weg gehen wie wir. Dieses Leben in Gemeinschaft mit Gott wird
in der Bibel als das Himmelreich bezeichnet. Jesus sagt davon in einem Gleichnis: "Das
Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und
verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den
Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und
als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte
sie."
Das Himmelreich ist da, wo Gott ist. Das Leben mit ihm übertrifft alles andere an Schönheit, wie diese eine kostbare Perle. Der kluge Kaufmann verkaufte alles, was er hatte, um
sie zu erwerben.
Der junge Mann, der Jesus die Frage nach dem ewigen Leben stellte, hatte leider nicht die
Weitsicht, um zu unterscheiden, was wirklich wichtig und wertvoll ist. Darum hat er sich an
seinen Besitz geklammert und die Einladung von Jesus zu einem Leben in der Nachfolge ausgeschlagen. Wir haben heute die Gelegenheit, mehr Weitsicht zu beweisen und uns für das
Leben mit Jesus zu entscheiden.
Predigt über Lukas 18, 18-27
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