Pressezentrum Nachrichtenredaktion Datum: 2. Mai Stichworte: Oratorium, Kultur Veranstaltung: Uraufführung „Hiskia“ Ort: Hauptkirche St. Nikolai Programm Seite: 189 Meldung Nr. 054 Mitreißendes Gotteslob Gelungene Uraufführung des Jazz-Oratoriums „Hiskia“ Standing Ovations in St. Nikolai: Als der letzte Ton des Gottesjubels verklungen war, hielt es das Publikum in der modernen, bis auf wenige Plätze gefüllten Hauptkirche am Klosterstern nicht mehr auf dem Plätzen. Mit begeistertem Beifall feierte es die Akteure der Uraufführung von „Hiskia“. Das Oratorium erzählt in musikalisch bewegten Bildern die im 2. Buch der Könige überlieferte Geschichte des altjüdischen Königs Hiskia als leuchtendem Vorbild unerschütterlicher Glaubensfestigkeit. Es entstand als Auftragskomposition und Beitrag der Nordkirche zum regionalen Kulturprogramm des Kirchentags. Verfasser des Librettos und Komponist ist Prof. Christoph Schönherr von der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Der erfahrene Arrangeur und Leiter von Jazz-Projekte übernahm auch selbst die musikalische Leitung der Aufführung für Chor und Extrachor, fünf Solisten und ein Orchester von Studierenden seiner Hochschule. In seiner Tonsprache knüpft er einerseits an die große barocke Oratorien-Tradition an, vor allem in den Rezitativen eines Erzählers (markant: der Tenor Stephan Zelck) und einigen Chor-Partien des Volkes Israel. Beherrschend für den Charakter des Werkes aber sind die swingenden und groovenden, von treibenden Schlagzeug-Rhythmen getragenen Stücke, die wirkungsvoll die Dramatik des Geschehens zum Ausdruck bringen: Die übermächtigen Assyrer beherrschen bis auf das kleine Jerusalem längst den Orient und seine Gesandten verhöhnen die Götter der unterworfenen Völker als Pappkameraden. Auch das wankelmütige Volk Israels ist in Gefahr, sich von Jahwe abzuwenden. Doch durch eine wundersame Intervention erfährt es die Rettung. Mit klarer Artikulation und stimmlicher Eleganz ziehen die Sopranistin Merle Gröning, Hartmut Naumann und Fabio Niehaus (beide Bariton) und der Bassist Matthias Lüderitz als Prophet Jesaja die Zuhörer in das biblische Geschehen, das im zweiten Teil eine Wendung ins Persönliche nimmt: Hiskia selbst ist plötzlich vom Tod bedroht. Doch von seiner Standfestigkeit beeindruckt, billigt ihm der Herr noch 15 Lebensjahre zu – eine zweite Errettung und Erlösung, die den Chor in die Schlussextase treibt. Verantwortlich: Sirkka Jendis