Christophorus-Sonntag, 24. Juli 2016 Gottesdienstvorschlag 17

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Christophorus-Sonntag, 24. Juli 2016
Gottesdienstvorschlag
17. Sonntag im Jahreskreis – Lesejahr C
zum Thema
„Vater unser“
Vorbemerkung
Die Angaben im Liturgischen Kalender zum 17. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C,
in den Direktorien der Diözesen sind zu beachten.
Begrüßung durch einen Vertreter der KMB
Grüß Gott und herzlich willkommen zum Gottesdienst heute am Christophorus-Sonntag.
Der Hl. Christophorus spielt speziell für alle Autofahrer und Reisenden, aber auch für uns
Männer der Kath. Männerbewegung eine wichtige Rolle. Wir möchten uns am Tag des
Schutzpatrons aller Verkehrsteilnehmer mit dem Motto „Bleib Mensch am Steuer“ für
mehr Sicherheit und mehr Verantwortung im Straßenverkehr stark machen. Als Christen
tragen wir Verantwortung nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Mitfahrenden und
für die anderen Verkehrsteilnehmer.
Wenn am Ende dieses Gottesdienstes diese Gebetskärtchen, die von Flüchtlingen
mitgestaltet wurden, gesegnet werden (Gebetskärtchen hochhalten), dann wollen wir
damit Gott bitten, dass er uns auf unseren Fahrten begleite.
Die Christophorus-Aktion beinhaltet drei Schwerpunkte:
1) Besinnung auf unsere Verantwortung im Straßenverkehr;
2) Dank für unfallfreies Fahren, der seinen besonderen Ausdruck findet in der
Solidarität mit den Glaubensboten, unseren Missionaren und Missionsschwestern.
3) Durch unsere Spende heute tragen wir zu ihrer Mobilität bei.
Einleitung
In der frühen Christenheit war es üblich, das „Vater Unser“ dreimal am Tag zu beten,
morgens, mittags und abends. Der ganze Tag sollte vom Gebet des Herrn umfangen
sein. Es ist nicht in der Einzahl, sondern in der Mehrzahl formuliert. Es reiht uns ein in die
große Gemeinschaft aller Glaubenden, aller Kinder Gottes. So können wir es auch
bewusst für andere beten und werden ermutigt, uns für andere Menschen einzusetzen.
Kyrie-Ruf
Herr Jesus Christus, du Brot des Lebens – Herr, erbarme dich unser.
Herr Jesus Christus, du lehrst uns das Beten – Christus, erbarme dich.
Herr Jesus Christus, du stiftest Gemeinschaft – Herr, erbarme dich unser.
Der Herr erbarme sich unser. Er befreie uns aus den Fesseln der Sünde und helfe uns,
einander mit Wertschätzung und Hilfsbereitschaft zu begegnen. Amen.
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Gloria
Tagesgebet (vom Sonntag)
1. Lesung: Gen 18,20–32;
2. Lesung: Kol 2,12–14;
Evangelium: Lk 11,1–13.
Orationen aus dem Messbuch vom 17. Sonntag im Jahreskreis.
Predigt
Betest du? Betest du gern? Oder ist dir das Gebet eine mehr oder weniger lästige Pflicht,
die du eben erfüllst, damit Gott zufrieden ist mit dir? Oder hast du das Beten
aufgegeben, weil es ja doch keinen Zweck hat?
Im Evangelium sind es heute die Jünger, die Jesus bitten: „Herr lehre uns beten“. Und
das Erste, was Jesus ihnen aufträgt, ist, sich um eine vertrauensvolle, familiäre, intime
Beziehung zu Gott zu bemühen. Ein liebevoller Vater ist Gott, wenn wir mit ihm reden.
Einer, der es gut mit uns meint, uns voll Wohlwollen und Zuneigung begegnen will.
So hat sich Gott dem Mose im Dornbusch mitgeteilt: Ich bin, der ich bin; ich bin, der
ich da sein werde, gestern, heute und morgen.
So erinnert uns die zweite Vaterunser-Bitte an diese Weite Gottes. Damit Gottes
Gegenwart unter uns wirksam bleibt und immer neu lebendig wird, bitten wir, dass sein
Reich komme. Wir erleben, allzu oft, dass unsere Welt die Würde von Menschen
missachtet, Gier und Misstrauen unsere Gemeinschaften vergiften. Oft hat es den
Anschein, dass die Macht des Bösen die Oberhand gewinnt. Viele sind geneigt zu
resignieren, weil man dagegen ja doch nichts ausrichten könne. Wie sehr wünschten wir,
dass Gottes Verheißungen sich deutlicher zeigen würden. Umso mehr braucht es die
Verbindung mit Jesus Christus, in dem Gottes Reich schon in dieser Welt angekommen
ist, damit es sich immer mehr entfalten kann.
So ist die zweite Bitte des Vaterunsers auch die Bitte, das Reich Gottes komme zu allen
Menschen und Völkern. Unser Beten wird erst dort wahrhaftig, wo es sich in unserem
konkreten Handeln ausweist. So wird unser Einsatz für gerechtere soziale Strukturen,
menschlichere Lebensbedingungen zum Glaubensbekenntnis, dass Gott schon begonnen
hat, sein Reich zu vollenden. Das ist ein ständiger Prozess, der sich in uns als Konflikt
zwischen unserem eigenen Willen und dem Willen Gottes vollzieht.
So meint die dritte Bitte, unser Leben in seinen vielen kleinen und großen
Entscheidungen immer wieder darauf abzustimmen, was mehr dem Leben und damit
dem Lebensspender Gott dient. Sie erinnert uns auch, unser Leben nicht als
unabänderliches Schicksal zu verstehen, sondern unsere begrenzten Möglichkeiten ernst
zu nehmen und zu nutzen. Gott will uns seinen Willen nicht aufzwingen, sondern uns
bestärken, dass er nichts anderes will, als dass unser Leben gelingt.
Dazu ermutigt uns die Bitte um das tägliche Brot. Dabei geht es nicht nur um das eigene
Brot, sondern darum, die Lebensgrundlagen so zu bewahren, dass für alle Menschen
genug für ein menschenwürdiges Leben da ist.
Das führt uns unmittelbar zur Bitte um Vergebung. Sie ist ein Grundpfeiler menschlichen
Zusammenlebens. Wo sie empfangen und geübt wird, besteht die Aussicht, dass auch
verfahrene Verhältnisse in Ordnung kommen. Dort, wo wir uns Menschen an die
unerschöpfliche Barmherzigkeit wenden, wächst in uns die Bereitschaft zur Versöhnung.
Wer ehrlich auf sein Leben schaut, weiß um Versuchung und Anfechtung. So führt uns
diese Bitte zur Einsicht gegenüber dem eigenen Leben und Nachsicht im Blick auf unsere
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Mitmenschen. Sie mahnt uns, nicht in Selbstgerechtigkeit zu verharren, sondern alle
unsere Hoffnung auf den zu setzen, der sagt, „er sei gekommen, zu suchen und zu
retten, was verloren ist“ (Lk 19,10).
Das Matthäusevangelium fügt noch die Bitte um die Erlösung vom Bösen an. Wer
Christus und seiner lebensbejahenden Botschaft vertraut, dem wird deutlicher spürbar,
wie sehr in unserem eigenen Leben und in dieser Welt auch zerstörerische Mächte am
Werk sind, die uns oft unbemerkt in ihren Fängen halten. Dass wir diesen Mächten nicht
einfach verfallen, sondern beherzt an ihrer Aufdeckung und Verminderung mitarbeiten,
verbinden wir uns im Gebet mit Jesus. Das Vaterunser ist jenes Gebet, das uns ganz
nahe bei Jesus sein lässt und damit auch mit Gott verbindet. Es hilft, das eigene Leben
dankbar als Geschenk zu begreifen. Es ermutigt, unsere Mitmenschen und Mitgeschöpfe
zu bejahen und alles zu tun, damit Leben für alle in Fülle gelingt.
Die Christophorus-Aktion ist eine ganz konkrete Möglichkeit, wie wir das Vaterunser im
Blick auf Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, in die Tat umsetzen können.
Glaubensbekenntnis
Fürbitten
Barmherziger Vater, du lädst uns ein, unsere Sorgen vor dich zu bringen und dir
hinzuhalten, was der Heilung bedarf. Darum bitten wir dich:
Gott, unser barmherziger Vater! A: Wir bitten dich erhöre uns.
1. Für alle, die auf deinen Namen getauft sind, dass sie den Mut finden, die Welt um sich
herum heilbringend zu verändern.
Gott, unser barmherziger Vater!
2. Für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Gesellschaft, dass sie sich leiten
lassen vom Vertrauen in die Kraft des Guten.
Gott, unser barmherziger Vater!
3. Für alle, die im Dienste der Mission stehen, und für alle, die dazu beitragen, dass
ihnen durch die Christophorus Aktion geholfen werden kann.
Gott, unser barmherziger Vater!
4. Für die Flüchtlinge, die für ein besseres Leben einen gefahrvollen Weg zurückgelegt
haben, und für all jene, die ihnen darin beistehen, dass sie deine bergende Nähe
erfahren.
Gott, unser barmherziger Vater!
5. Für alle Verstorbenen, dass sie bei dir das Leben in Fülle finden, das du uns verheißen
hast.
Gott, unser barmherziger Vater!
Gott, du hörst unser Beten. Wir vertrauen auf dich und danken dir jetzt und in Ewigkeit.
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Einleitung zum Vater unser
„Herr, lehre uns beten“ bitten die Jünger und Jesus antwortet: „Wenn ihr betet, so
sprecht“: Vater unser
Vater unser – Meditation nach der Kommunion:
Mag sein, dass viele Menschen sich schwer tun mit der Anrede Vater unser,
die nur dann Sinn macht, wenn Vertrauen möglich ist.
Und noch mehr Wagnis liegt in der Feststellung der du bist im Himmel.
Wer kann noch so ohne weiteres die Vorstellung von oben und unten,
von diesseitig und jenseitig übersetzen?
Wo ist Gott und wer ist Gott - Fragen über Fragen.
Geheiligt werde dein Name - in einer Zeit und in einer Welt,
die von vielen verflucht wird, weil Leid und Ungerechtigkeit,
Angst und Schrecken überhand nehmen.
Aber der heimliche Wunsch, dass dein Reich komme,
ist unausgesprochen immer und überall dabei.
Bei allem Zweifeln und Verzweifeln bitten wir darum, dass dein Wille geschehe.
Geradezu als Aufschrei der Hoffnung wie im Himmel und auf Erden.
Es ist der weltweite Hunger nach Brot und nach Zuneigung,
der uns rufen lässt: unser tägliches Brot gib uns heute.
Dass alle Menschen satt werden, ein Dach über dem Kopf und Kleidung haben,
dass Menschsein möglich ist und Zukunft denkbar wird
hängt von jedem einzelnen ab.
Weil wir alle schuldig sind und immer wieder Schuld auf uns laden,
bleibt die Bitte und vergib uns unsere Schuld stets verbunden
mit der guten Absicht wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Diese Herausforderung wird zur Nagelprobe,
ein dauernder Kampf gegen die Macht des Bösen in uns und in der Welt:
und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
So ist das zwischen Gott und uns untereinander.
Ein Abenteuer des Glaubens und der Zuversicht,
denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Wir sind unterwegs zwischen Geburt und Tod
und über den Tod hinaus schenkt uns der freundliche Gott Leben.
(Text von Werner Schaube in: Ohne Wenn und Amen, Freiburg 1992)
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Segenswort
Gott, sei bei uns und leite uns,
Lass leuchten über uns dein Angesicht.
Lass unsrer Hände Werk gelingen.
Lass uns aufstehen mit deinem Segen
und unter deinem Schutz unsere Wege gehen.
Christus, zeige auch durch uns den Menschen,
was deine Kraft und Güte vermag.
Bleibe uns zur Seite und stehe uns bei.
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen
Segnung der Christophorus-Gebetskärtchen
Wir wollen beten.
Guter Gott, wir danken dir, dass du deinen Sohn gesandt hast, um die Menschen aus
dem Dunkel in das Licht zu führen.
Wir bitten dich: Segne + auf die Fürbitte des heiligen Christophorus diese
Gebetskärtchen. Sie erinnern uns daran, dass wir alle Christusträger sind. Hilf uns,
rücksichtsvoll, verantwortungsbewusst und hilfsbereit zu sein.
Lass uns sicher an das Ziel unserer Fahrten gelangen.
Das gewähre uns durch Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.
(Die Gebetskärtchen und die TeilnehmerInnen an der Feier werden mit Weihwasser
besprengt.)
Gebet der VerkehrsteilnehmerInnen:
Guter Gott! Sei du bei uns, wenn wir im Straßenverkehr unterwegs sind. Schenke uns
wachsame Augen und gute Konzentration, damit niemand durch uns zu Schaden kommt.
Lass uns rücksichtsvoll mit allem Leben, vernünftig mit der Technik und sorgfältig mit der
Umwelt umgehen. Beschütze uns und alle Verkehrsteilnehmer vor Unfall und Gefahr.
Bewahre uns vor Unachtsamkeit, Leichtsinn und Hektik. Gib uns
Verantwortungsbewusstsein und lass uns nach allen Fahrten gut nach Hause kommen.
Wenn wir einmal unseren letzten Weg antreten, dann sei du guter Gott, unser Ziel.
Amen
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