Vom Vorbild zum Modell

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Vom Vorbild zum Modell
Das Empfangsgebäude des Eystruper Bahnhofs wurde 1847 errichtet und im Laufe der
Jahre erweitert, bis es um die Jahrhundertwende sein typisches Aussehen erhielt. 1979 fiel
das Bauwerk zugunsten eines „neuzeitlichen Zweckbaus“ der Spitzhacke zum Opfer.
Da trotz umfangreicher Recherchearbeit keine Baupläne mehr aufzutreiben waren, griff ich
schließlich auf Lagepläne und alte Fotografien zurück, die ich größtenteils selbst noch vor
dem Abriss aufgenommen hatte. Weitere Fotos fanden sich zudem im Freundeskreis sowie
im Bellingrodt-Archiv und in der EK-Postkartenserie.
Diese Fotografien dienten als Anhaltspunkte für eine Bauzeichnung in vierfacher HO-Größe,
um so die Proportionen der Fenster, Türen und Giebelelemente besser abschätzen zu
können.
Baumaterial und Werkzeug
Als Baumaterial diente ausschließlich Polystyrol in unterschiedlichen Stärken,
Abmessungen und Profilierungen.
Dieses Material lässt sich meiner Meinung nach am besten schneiden, verkleben und
bemalen.
Zudem behält es später seine Form.
Anfängliche Versuche in Mischbauweise mit Kunststoff, Holz und Pappe zu arbeiten,
scheiterten bald auf Grund der relativ starken Schwankungen der Luftfeuchtigkeit in meinem
Modellbahnraum.
Durch diese Luftfeuchtigkeitsschwankungen neigten die Verklebungen zu starken
Verwerfungen und - damit verbunden zum Aufbrechen der Verklebungen Bei der
ausschließlichen Verwendung von Polystyrol tauchten diese Probleme bisher nicht auf.
Für die Herstellung meiner Modellgebäude finden hauptsächlich folgenden Produkte
Anwendung:
1mm Polystyrol-Platten, die im Kunststoffhandel recht preiswert in großen Tafeln (100 x 200
cm) zu haben sind.
Polystyrol-Profile der Firma "Evergreen" in unterschiedlichen Abmessungen von 0,25 bis 4
mm Stärke und Breite.
Mauersteinplatten mit gotischem Ziegelverband aus dem Architekturmodellbau.
Läuferverband
Läufer sind Steine, bei denen man die Längsseite sieht.
Sind die Kopfseiten der Steine zu sehen,
spricht man von Bindern.
Kreuzverband
Beim Kreuzverband wechseln sich Binder- und Läufer Schichten ab.
Jede zweite Läuferschicht ist um einen halben Stein versetzt.
Dadurch bildet sich eine Kreuzstruktur.
Gotischer Verband
Beim Gotischen Verband liegen in jeder Schicht abwechselnd Läufer und Binder
nebeneinander.
Er stellt die einzige Mauerstein-Nachbildung dar, die in Größe und Erscheinungsbild dem in
Norddeutschland häufig vorkommenden Kreuzverband am nächsten kommt.
Als Klebstoffe eignen sich Nitroverdünnung oder Modellbaukleber von Revell. Klebstoffe
anderer Hersteller brachten nicht die gewünschten Ergebnisse:
Entweder trockneten sie wulstartig auf, oder sie führten zu starker Erweichung der
Klebestellen. Entsprechende Versuche sollte aber jeder selbst durchführen.
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Als Werkzeug hat sich hauptsächlich ein spitzes Schablonenmesser mit auswechselbaren
Klingen bewährt. Hinzu kommen eine Schneideunterlage - damit der Basteltisch nicht leidet , ein Zeichendreieck, ein feiner, weicher Druckbleistift (HB) sowie verschiedene Haarpinsel
(Plakatschreiber) in unterschiedlichen Breiten zum Auftragen des Klebstoffs.
Nachdem alle wesentlichen Abmessungen gefunden und nochmals verglichen waren,
entstand zunächst eine Ätzzeichnung der Fenster- und Türstürze - beim Empfangsgebäude
allesamt Rundbögen.
Die Ätzung erfolgte anschließend mit 0,5-mm- und 0,3-mm-Messingblech.
Die Ätzvorlage wurde zuerst in Originalgröße mit Computerunterstützung angefertigt und
anschließend in einer Reproanstalt auf einen Film im Maßstab 1:87 belichtet. So ließ sich
nahezu 100%ige Detailtreue erreichen; die Abmessungen passen zudem sehr gut zu den
Mauersteinplatten
Die unterschiedlichen Materialstärken von 0,3 und 0,5 mm dienten lediglich der Erprobung.
Zunächst stand zu befürchten, die Feinheiten könnten beim Durchätzen von 0,5 mm starkem
Messingblech verloren gehen. Die Praxis hat mich jedoch eines Besseren belehrt.
Für zukünftige Modelle werde ich daher 0,5-mm Messingblech verwendet, da es in der
Stärke genau der Dicke der Mauersteinplatten entspricht. So lassen sich Mauersteinplatten
und Fensterstürze bündig miteinander verbinden.
Herstellung der Fenster und Türöffnungen
Wie kommen nun Fensteröffnungen. Fensterstürze und Mauerplatten ineinander? Nachdem
ich mir von jeder Seitenansicht des Gebäudes eine Zeichnung im Maßstab 1:87 ausgedruckt
hatte - und so die Position der Fenster ersehen konnte - wurde diese mit einem weichen
Druckbleistift (HB) von vorne auf die Mauersteinplatte gezeichnet.
Als gute Hilfe zur Führung der Bleistiftmine erwies sich dabei die Mauersteinfuge. Die
senkrechten Begrenzungen wurden rechtwinklig zur Mauersteinfuge mit Hilfe eines Winkels
gezeichnet. Wenn es die Lage des Fensters oder der Türöffnung ermöglichte, habe ich dabei
auf die Lage der Ziegelköpfe Rücksicht genommen. Die Breite des Fensters wurde im
Interesse der Passgenauigkeit mit Hilfe des entsprechen Rundbogens aus dem Ätzblech
ermittelt. Anschließend gilt es, die noch rechteckige Fensteröffnung mit dem spitzen
Bastelmesser - kein Cuttermesser – von der Vorderseite her vorzuritzen und dann
herauszubrechen.
Diese Technik klappt hervorragend:
Auf der Oberfläche des Materials bilden sich dabei keine starken Schnittwülste Im nächsten
Schritt wurde nun das Ätzblech des Fenstersturzes auf die Rückseite der Mauersteinplatte
gelegt und mit dem Zeigefinger fest angedrückt. Nun wird leicht mit der spitzen Messerklinge
um das zuvor vom Haltesteg entgratete Ätzblech geritzt. Dabei fährt die Messerspitze leicht
in die glatte Oberfläche der Mauersteinplatte.
Das Messer kann nach Wegnehmen des Ätzblechs - in dem dann sichtbaren Schnitt unter
sanftem Druck geführt werden, bis eine ausreichende Schnitttiefe erreicht ist, um den
Halbkreis aus der Mausteinplatte herauszubrechen. Dieses Verfahren ist lange nicht so
kompliziert und schwierig, wie es vielleicht klingen mag.
Ein paar Versuche auf Reststücken genügt zur Übung. Notfalls sorgt leichtes Nachschneiden
für passgenauen Sitz des geätzten Fenstersturzes.
Sind alle Türöffnungen samt dem zugehörigen Sturz ausgeschnitten, gilt es, die
Fassadenfläche auf das genau Außenmaß zu schneiden und ganzflächig auf eine 1 mm
starke Polystyrolplatte zu kleben. Dafür eignet sich am besten Nitroverdünnung, die mit
einem weichen Plakatpinsel ganzflächig auf die 1 -mm-Polystyrolplatte aufgetragen wird.
Unmittelbar nach Auftragen der Verdünnung wird nun die ausgeschnittene Mauerwerksplatte
auf die noch nasse Oberfläche gelegt und angedrückt. Dabei heißt es zügig arbeiten: Die
Verdünnung verdunstet schnell, ausreichende Verklebung ist dann nicht mehr gewährleistet.
Achtung: Beim Kleben mit Nitroverdünnung sollte stets für gute Durchlüftung der
Arbeitsstelle gesorgt werden. Außerdem empfiehlt sich die Benutzung einer
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Atemschutzmaske mit einer Gasfilterpatrone Typ A gegen organische Gase. Wer die starke
Geruchsbelästigung und Gesundheitsgefährdung vermeiden will, muss statt dessen auf
herkömmlichen Kunststoffkleber zurückgreifen. Die sollen aber auch „nicht ganz ohne“ sein.
Zur Darstellung des Sockelbereichs an den Gebäudefassaden eignen sich die Profile aus
dem "Evergreen"-Sortiment.
Bei den Gesimsverzierungen handelt es sich dagegen um Messing-Ätzteile.
Bei ganzflächiger Verklebung mit Hilfe herkömmlicher Plastikkleber sollte darauf geachtet
werden, dass die Randbereiche der Wandflächen sowie Fenster- und Türöffnungen
ausreichende Verklebung aufweisen. Den Sockelbereich der Fassadenflächen stelle ich
durch Verklebung von entsprechenden Kleinprofilen aus dem „Evergreen“-Sortiment her. Zur
Darstellung der Gesimsverzierungen aus Ziegelstein dienen entsprechende Ätzteile, die
zwischen die Polystyrol-Kleinprofile geklebt wurden
Die im Foto gezeigten Giebelverzierungen entstehen dagegen wieder aus den SlatersMauersteinplatten. Die Form der Giebelverzierung, die ich anschließend - den Fugen folgend
- mit dem weichen Bleistift auf die Mauersteinplatten übertrage und mit dem spitzen
Schablonenmesser ausschneide, geht wieder aus Vorbildfotos und Skizzen hervor. Zwei
Mauersteinschichten übereinander verleihen dem Modell ausreichende Plastizität. Freilich
sollte darauf geachtet werden, dass beide Ziergiebelelemente aus der selben
Mauersteinplatte geschnitten werden:
Die Platten weisen fertigungsbedingte Toleranzen auf, die zu ungenauer Passung führen
können. Sind alle Zierelemente aufgeklebt, steht ein etwas kraftaufwendiger Teil des
Gebäudebaus an: Die Fenster- und Türöffnungen müssen nun aus der 1 mm starken
Polystyrolplatte herausgebrochen werden siehe
Dazu setze ich die entsprechenden Messsingblech-Fensterstürze in die Mauersteinplatte ein
- nicht einkleben, nur lose einsetzen - und ritze mit dem spitzen Messer den
Fensteröffnungen entlang.
Im Bereich der Rundungen wird das Messer hervorragend durch das Messingblech geführt;
somit ist eine harmonische Ausformung des Fenster- beziehungsweise Türbogens
gewährleistet.
Nachdem hinreichend tief mit dem in das Polystyrol geritzt wurde - nicht fluchen und
aufgeben, auch wenn Finger oder Hand etwas schmerzen, das Ergebnis entschädigt für
alles - kann die Öffnung vorsichtig herausgebrochen werden. Das Polystyrol muss nicht
vollständig durchgeschnitten sein; es bricht randscharf heraus und bedarf oft nur leichter
Nacharbeit in den Ecken mit einer kleinen Feile oder mit dem Messer.
Zur Überarbeitung der Ausrundung genügt es meist, noch einmal mit dem scharfen Messer
am Blechsturz entlang zu schaben. Das Ergebnis sollte dann zufriedenstellend ausfallen.
Noch ist es aber möglich, mit relativ geringem Aufwand ein besseres Ergebnis zu erreichen.
Sind alle Fenster- und Türöffnungen fertiggestellt, werden die geätzten Stürze mit dem etwas
zähflüssigen Sekundenkleber Bylamet von Weinert in die vorhandenen Mauersteinöffnungen
geklebt.
Zur Herstellung der Ausfachungen unter den Fenstern werden entsprechende MauersteinZuschnitte auf Polystyrolplättchen geklebt und in die Wand eingefügt.
Fertigstellung der einzelnen Wandflächen und Zusammenbau
Nun gilt es, die Wandflächen auf Gehrung zu schleifen, damit sie sich rechtwinklig
zusammenkleben lassen.
Dazu werden alle Wandflächen an den entsprechenden Stellen von der Rückseite her mit
einem Schleifbrett bearbeitet, auf dem Schleifpapier (80er-Körnung) mit
Hilfe eines doppelseitigen Klebebands befestigt wurde.
Diese grobe Vorarbeit sollte an einer Tischkante erfolgen und in gleichmäßigen Zügen
diagonal zur Schnittkante verlaufen. Der abschließende Gehrungsschliff erfolgt mit Hilfe
einer Schleiflehre. die ich mir aus einem Schleifbrett und zwei 45-Grad-Klötzchen gebaut
habe.
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Bei dieser Arbeit gilt es darauf zu achten, dass die Mauersteinplatte auf planem Untergrund
liegt und nicht bewegt wird. Die Schleiflehre gleitet nun, an einer Führungsschiene
(Holzbrett) liegend, an der zu schleifenden Polystyrolplatte entlang, bis die gesamte
Schleifffläche scharfkantig ausfällt.
Würde man die Polysryrollatte an der Schleiflehre entlangführen, käme es unweigerlich zur
nicht beabsichtigten Abrundung an den Kanten der Wand; die ganze Arbeit wäre damit
zunichte gemacht.
Nach den Schleifarbeiten erfolgt – vor dem Zusammenkleben des Gebäudes – die
abermalige Kontrolle auf Maßhaltigkeit und Rechtwinkligkeit. Dann werden die Teilflächen
von der Vorderseite her mit einem Klebestreifen (beispielsweise Kreppband) auf Stoß
zusammengehalten und anschließend rechtwinklig abgebogen. Die gewährleistet den
sicheren Sitz der Klebenaht während des Trocknens.
Der Klebstoff, diesmal herkömmlicher Plastikklebstoff, wird vor dem Abbiegen :auf die
Klebekanten aufgetragen und nach dem Abwinkeln mit der Kanüle dort hineingedrückt.
Freilich darf dabei kein Klebstoff unter das Kreppband laufen, da die feine Mauersteinstruktur
durch das Lösemittel des Klebers irreparabel zerstört würde. Nun ist das Gebäude im
Rohbau fertig.
Herstellung der Dachflächen
Das Dach des Empfangsgebäudes weist wie fast alle anderen Bauten des Eystruper
Bahnhofs - Teerpappen-Eindeckung auf; dies erleichtert die Durchgestaltung der
Dachflächen erheblich.
Zunächst wurden einfache Kartonschablonen zugeschnitten, die dann nach erstem
Probeliegen als Zuschnittmuster für 1mm-Polystyrolplatten dienen. Die an den Firstkanten
ebenfalls auf Gehrung geschliffenen Dachflächen werden anschließend stumpf auf das
Gebäude geklebt und zusätzlich innen mit einem Klebstoffauftrag verstärkt. Da ich die
Inneneinrichtung von unten in das Gebäude einsetze, kann das Dach dauerhaft festgeklebt
werden. Dachrinnen und Fallrohre lassen sich bei dieser Bauweise dann ebenfalls
unkompliziert anbringen.
Details über den Fensterstürzen
Nach dem Fertigstellen der Dachflächen wurden die Fensterstürze dem Vorbild
entsprechend detailliert.
Wie die Vorbildfotos zeigen, laufen um die Fensterstürze profilierte Sandsteinbänder, die aus
„Evergreen“-Profilen entstehen. Nach anfänglichem Misserfolg mit zu breitem Profil
entschied ich mich für das kleinste Profil mit den Maßen 0,25 x 0,25 mm, das dann zur
Vervollständigung mit einem Profil in der Stärke 0,25 x 0,5 mm umlagert wurde. Das
Verkleben erfolgte zunächst mit Nitroverdünnung, die mit einem Spritzpinsel aufgetragen
wurde und bei geraden Formen (Gesimse und Bänder) zu guten Ergebnissen führten.
Bei Rundungen stieß diese Technik jedoch an ihre Grenzen, da sie keine ausreichende
Klebekraft erzielte.
Zum Kleben verwendete ich schließlich Kunststoffkleber der Firma Revell. Dieser legte im
Vergleich mit entsprechenden Produkten anderer Hersteller die günstigsten Eigenschaften
an den Tag. Er verfügt über ausreichende Klebekraft, gutes Anlösevermögen des Kunststoffs
und eine angemessene Trockenzeit. Außerdem lässt er sich mit der feinen Kanüle
hervorragend dosieren. Faller-Expert und Vollmer-Klebstoffe erwiesen sich in diesem Fall als
zu stark lösend:
Sie führten zu starker Erweichung der „Evergreen“-Profile Lind damit zu wenig ansehnlichen
Kunststoffverschmierungen und Kleberverkrustungen.
Die Eckstürze unterhalb der Fenstersturz-Profilierungen wurden aus stärkeren
Kunststoffprofilen zugeschnitten und anschließend auf ein Rechteckprofil und unter die
Profilierung gesetzt. Wie weit die Detaillierung getrieben werden soll, bleibt natürlich jedem
Modellbauer selbst überlassen.
Mit Hilfe der «Evergreen»-Profile lassen sich jedenfalls nahezu alle Detaillierungswünsche
realisieren. Zum Abschluss wurden die Fensterbänke - die beim Vorbild ebenfalls aus
Sandstein bestehen - durch Aufkleben eines 0,5 mm starken Kunststoffprofils angefertigt.
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Bau der Inneneinrichtung
Zum Bau der Inneneinrichtung lagen mir - vom eigenen Erinnerungsvermögen über die
Anordnung der für die Öffentlichkeit zugänglichen Räume einmal abgesehen - keine
Informationen vor. Folglich versuchte ich, die Aufteilung der Räume aus der Lage der
Schornsteine und der Gebäudeecken zu rekonstruieren.
Da früher die Feuerstätten mehrerer Räume von einem Schornstein versorgt wurden, kamen
zur Lage der Räume nur wenige Alternativen in Frage.
Ich baute die von unten her einsetzbare Inneneinrichtung ebenfalls aus 1 mm starken
Polystyrolplatten, die sich in drei Segmente für das Hauptgebäude und die beiden Anbauten
aufteilen. Sie wurden nach ihrer Fertigstellung lackiert, mit Details (Fahrpläne, Plakate,
Türen, Bänke, Figuren) bestückt und von unten im Gebäude platziert.
Bei der Herstellung der Inneneinrichtungs-Einsätze empfiehlt es sich, auf Passgenauigkeit zu
achten:
Lücken zwischen Innen- und Außenwänden sind später durch den Lichteinfall der Fenster
gut zu sehen. Eine Beleuchtung des Gebäudes habe ich nicht vorgesehen
Feindetaillierung und Farben
Schließlich galt es noch, die Dachsparren (Profile 1,5 x 1,5 mm) und die Pfetten (Profile 2,0 x
2,0 mm) anzukleben, die Treppenaufgänge aus «Evergreen»-Profilen nachzubauen und die
Schornsteine aus Mauersteinplatten und Polystyrolstreifen zusammenzufügen.
Zur Nachbildung der Mauersteinköpfe beim Treppenaufgang des Anbaus habe ich auf die
Weinert'schen Steinsockel (Best.-Nr.:3352) für den Fabrikzaun zurückgegriffen, die in punkto
Detaillierung hervorragend zu den Mauersteinplatten passen. Dachrinnen, Fallrohre und
Dachfenster aus den Zubehörsets diverser Hersteller runden die Feindetaillierung vor der
folgenden Farbgebung ab.
Das Mauerwerk erhält als Grundfarbe einen Anstrich mit Revell Ziegelrot Nr. 37: für
Holzverkleidungen, Dachbalken und Dachrinnen fand Revell Hellgrau Nr. 75 Verwendung.
Das Mauerwerk aus verwittertem Sandstein sowie die Zierelemente über den Fensterstürzen
wurden mit einem Mischton aus Weiß, Hellgrau Nr. 75 und Braun Nr. 85 gefärbt. Dieser
Farbton entspricht der Wirkung von Sandstein gut.
Ist der ziegelrote Grundton gut durchgetrocknet, werden die Mauersteinfugen
hervorgehoben. Dazu rührte ich eine Mischung aus wasserverdünnbarem Deckweiß, etwas
schwarzer Ausziehtusche, viel Wasser und etwas Spülmittel an. Dieses Gemisch wird nun
mit einem breiten Haarpinsel auf das Mauerwerk aufgetragen.
Das Spülmittel sorgt dafür, daß sich die Farbmischung sofort nach dem Auftragen in die
feinen Mauerwerksfugen zurückzieht. Allerdings darf nicht zu viel aufgetragen werden: Die
Mauersteinflächen sollten nicht in der Farbe schwimmen.
Nach dem Auftrocknen der "Fugenmischung" zeigt die Oberfläche der Mauersteine einen
matten Farbton, der dem verschmutzten beziehungsweise verwitterten Braunrot des Vorbilds
sehr nahe kommt. Vorversuche zur Ermittlung des richtigen Mischungsverhältnisses sind
indes unerlässlich, denn mit der Farbgebung
steht und fällt das gesamte Erscheinungsbild des Gebäudes.
Die Dachflächen habe ich mit Revell Mattchwarz Nr. 8 gestrichen. Die Fenster
und Türeinsätze (Foto 17), die erst nach der farblichen Behandlung eingeklebt
werden. sind aus einer gegossenen 3M-Folie von 0,1 mm Stärke mit Hilfe eines
Schneideplotters entstanden und auf eine 0,4mm dicke glasklare Kunststoffplatte geklebt
worden. Sie verleihen dem Bahnhofsgebäude erst das richtige Flair.
Segen der modernen Technik: Per Schneidplotter kamen die filigranen Fenster- und
Türeinsätze zustande. Indes: Ätzen tut's auch.
Wer keinen Plotter nutzen kann, kommt über den Weg der Ätztechnik aus 0,4-mm
Messingblech zu sehr filigranen und ausgefallenen Fenstereinsätzen - oder er greift auf
entsprechendes Industriematerial zurück.
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