1.) Nenne drei klassische und drei neue Schwerpunkte in der

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1.) Nenne drei klassische und drei neue Schwerpunkte in der Geomorphologie.
Klassische Schwerpunkte:
 Geomorphogenetik (Entwicklung der Erdoberfläche)
 Geomorphographie/-metrie (Reliefgefüge, Disaggregation)
 Geomorphodynamik (reliefverändernde Prozesse)
Neue Schwerpunkte:
 Naturgefahren und Naturrisiken an der Schnittstelle zwischen den
Geowissenschaften und den Gesellschaftswissenschaften
 Datierungsmethoden (kosmogene Nuklide, TL/OSL)
 Erkundung des oberflächennahen Untergrundes mittels geophysikalischer
Verfahren (Radar, Seismik, Geoelektrik)
2.) Erklärung in Stichworten: räumliche Differenzierung von Permafrost
(hypsometrisch und planetarisch).
- Permafrost: durchschnittliche Jahrestemperatur der Lithosphäre < 0º C
- geomorphologisch aktive Auftauschicht des Sommers
3.) Palimpsest.
1. Generation glazialer Trog
2. Generation periglaziale Überprägung
3. Generation menschliche Überprägung
„Unter geomorphogenetischen Gesichtspunkten werden die ineinander verschachtelten und
hierarchisch
strukturierten
Reliefformen
als
Ausdruck
unterschiedlich
alter
Formungsprozesse betrachtet und von Büdel (1981) als Reliefgenerationen bezeichnet.
Reliefgenerationen sind mit dem Raum durch die Größe der Form und ihre Einbindung in das
Gesamtrelief verknüpft. Diese räumliche Verschachtelung ist durch Chroley et al. (1984) als
Palimpsest beschrieben worden, was bedeutet, dass ältere Formungsprozesse bereits
abgeschlossen sind und als Vorzeitform noch im heutigen Georelief mehr oder weniger stark
vorhanden sind. Sie bilden eine Reliefformenhierarchie.“
(Gebhardt et al.: Geographie, 2007. S. 231)
4.) Erklären: Solifluktion, rezent in welcher Höhenstufe?
 tritt nur im Zusammenhang mit Bodenfrost in der späten Auftauphase auf
 erfolgt in erster Linie als Durchtränkungsfließen (und nicht Regelationsfließen),
d.h. die Zahl der Frostwechsel im Boden hat für das Ausmaß der Solifluktion
praktisch keine Bedeutung
 die Hauptsolifluktionsbewegung läuft in rel. kurzer Zeit ab (wenige Tage bis max.
Wochen)
 Tiefgang/Mächtigkeit der Solifluktion orientiert sich am wasserstauenden Horizont
des Winterfrostes
 Frosteindringtiefe und Auftaugeschwindigkeit beeinflussen die Solifluktion
5.) Prinzip der BTS-Methode.
 Indirekte Prospektionsmethode
 geothermische Methode (BTS, Quelltemperaturen)
 BTS (Basistemperatur der Winterschneedecke)
 BTS < -3°C
= Permafrost wahrscheinlich
BTS - 3° bis -2°C
= Permafrost möglich
BTS > -2°C
= Permafrost unwahrscheinlich
6.) Karte globaler Lößverteilung -> Information?
ein äolisches Sediment der pleistozänen Kaltzeiten (im Periglazialraum abgelagert)
Verkarstungsfähige Gesteine:
• Kalkstein CaCO3 (ca. 30 Mill. Km², ca. 6% der Erdoberfläche) Dolomit CaMg (CO3)2
• Gips CaSO4 x 2H2O
Anhydrit CaSO4
• Salze, z.B. NaCl
• generell: lösungsfähige Gesteine
• Korndurchmesser 0,01-0,05 mm
• Die Ablagerung in Mittel- und Westeuropa erfolgte meist östlich von den
Auswehungsgebieten und lässt eine Korngrößensortierung mit der Entfernung vom
Liefergebiet erkennen. Die Mächtigkeit nimmt in der gleichen Richtung ab.
• Gute bodenphysikalische Eigenschaften (Korngrößenzusammensetzung, Porosität und
damit Wasserhaltvermögen und Durchlüftung) > sehr gutes Ausgangsmaterial für
Bodenbildungen.
7.) Prozesse Saltation und Reptation.


Saltation: Aufprall von Körnern auf Hindernisse und bogenförmiges Abspringen
Reptation: Anstoßen von größeren Körnern durch saltierende Körner
8.) Glaziale Isostasie? Wo?
Ursachen von Meeresspiegelschwankungen:
Glazial - Eustasie (terrestrische Eisbildung und -schmelze)
>>
Glazial - Isostasie (eiszeitliche Eisbe- und -entlastung)
Wo? Skandinavien, Strandterrassen Hudson Bay
Als das Land während der letzten Eiszeit vom Eis bedeckt war, ist es aufgrund der starken
Auflast vom Eis runter gedrückt worden. Die sich unter der Erdkruste befindende Lithosphäre
(flüssig) ist dabei ausgewichen. Als die Eismassen begonnen abzuschmelzen, und die Auflast
geringer wurde, begannen die Landmassen sich wieder zu heben. Dieser Prozess, die
Ausgleichsbewegung Skandinaviens durch das Ansteigen der Landmassen, findet noch heute
statt.
9.) Skizze Küstengebiet: Benennung der Teilabschnitte.
Küste als Gebiet zw. der obersten und äußersten landwärtigen und untersten oder äußerster
seewärtigen Brandungswirkung. Es ist das am weitesten verbreitete Landschaftselement
10.) Zwei Beispiele für zurückweichende und vorrückende Küsten.
Küstenformen:
 Bodden: Hohlform infolge von Eisschurf, teilweise Zungenbecken und
halbertrunken (Ostdeutschland)
 Förde: subglaziale Vertiefung unter verstärkter Mitwirkung von Schmelzwasser,
rinnenförmig und schmal (Deutschland)
 Schären: walfischrückenartige Erhebungen (oft Tausende) im glaialen Felsrelief
(Südfinnland)
 Fjord: ehemals glaziales Trogtal im Festgestein (Skandinavien, Neuseeland,
Chile)
 Rias: durch nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieg ertrunkene Flußunterläufe
(Galizien, Südengland, Bretagne)
 Canale, Vallone (dalmatinischer Küstentyp): fluviale, denudative Ausraumzonen
und Strukturmulden (Adria, Kroatien)
 Ästuar: Mündungsgebiete von Flüssen mit großem Tidenhub (Themse, Elbe)
11.) SDR erklären
Mit Hilfe des Sedimentaustragsverhältnisses (“Sediment-Delivery-Ratio”), das sich als
Quotient von Sedimentaustrag des Einzugsgebietes und Sedimentanlieferung zum Vorfluter
berechnet, kann die Wirksamkeit interner Speicher und Umlagerungsprozesse quantitativ
ausgedrückt werden.
12.) Drei Methoden der Geomorphologie (z.B. glazial, direkte Methoden).
Direkte Messungen:
1. Fluviale Geomorphologie (Abfluss, Sedimentfracht, Sinuositätsindex = Fluss/Tallänge, Längsprofil)
2. Glaziale Geomorphologie (Granulometrie an Moränen, Rundungsindex,
Lichenometrie)
3. Periglaziale Geomorphologie (BTS, Quelltemperaturen)
Übergeordnete Methoden:
 Geomorph. Kartierung
 Luftbildinterpretation
 Altersdatierungen
 Geophysikalische Methoden
 Laserscanning, GP
13.) Drei Karstformen in Mitteleuropa.
 Trockentäler
 Karren (auch Schratten genannt)
 Dolinen (trichter-, schüssel-, wannenförmige Hohlformen), Uvalas (längliche
Hohlform)
 Ponore (Schlucklöcher)
 Poljen (größte geschlossene Karsthohlform) (serb.= Feld, Ebene)
 Kegel-, Turmkarst
 Karsthöhlen
 Opferkessel (häufig im Granit)
Sonderform: Thermokarst, Kryokarst
14.) Bestimmung von Sedimentationsraten in Geomorphologie.
[?]
15.) Bild: Höhenstufen, Prozesse, Reliefformen.
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