Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Physik-Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ 1. Theorie Durch die Einwirkung eines sich verändernden Magnetfelds auf eine Leiterschleife (oder mehrere Schleifen = Spule), wird in den Leiter (z.B. Spule) eine Spannung induziert (gemäß Drei-Finger-Regel der linken Hand). Dies geschieht entweder durch Bewegung des Magnets gegenüber der Spule oder umgekehrt. Außerdem geschieht dies bei ruhendem Magnet und ruhender Spule, indem das Feld des Magneten (z.B. durch Wechselstrom in einem Elektromagneten) verändert wird. 2.1 Durchführung zu Versuch 1 a) Versuchsaufbau Zuerst steckten wir die Spule mit 500 Windungen auf das Steckbrett und schlossen ein Vielfachinstrument, das wir auf 6mA Gleichstrom eingestellt hatten, parallel zur Spule an. b) Versuchsablauf Zunächst prüften wir den Stabmagneten mit Hilfe des Kompasses auf seine Pole. Dann bewegten wir den Magneten in möglichst gleichbleibender Geschwindigkeit gemäß Skizze zur Spule zu und dann wieder von der Spule weg, gleichzeitig beobachten wir den Ausschlag des Messinstruments. Das gleiche taten wir dann mit der anderen Seite des Magneten (Südpol). Nun wiederholten wir den Versuch mit der Spule mit doppelter Windungszahl (n = 1000). Dann schoben wir in die neue Spule einen Eisenkern und wiederholten den Versuch abermals. Schließlich untersuchten wir noch den Einfluss der Geschwindigkeit (des Hinund Herbewegens) auf den Ausschlag des Messinstruments. Hierzu nahmen wir den Eisenkern aus der Spule und setzten ihn längs auf den Nordpol des Magnets. Nun schoben wir den Eisenkern (der sich nun wie ein Stabmagnet verhält) mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in die Spule hinein und heraus, gleichzeitig beobachten wir jeweils den Zeigerausschlag des Messinstruments. Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ c) Messungen Keine genauen quantitativen Ergebnisse notwendig. Qualitativ kann man sagen, dass es bei dem ersten Teilversuch keine Rolle spielte, ob man den Süd- oder Nordpol des Magneten auf die Spule richtet. In die Spule mit doppelter Windungszahl wurde ungefähr doppelt soviel Spannung induziert. Der Eisenkern konnte die induzierte Spannung ungefähr verdreifachen. Beim letzten Versuch zeigte sich, dass die induzierte Spannung mit zunehmender Geschwindigkeit auch größer wurde (wenn man es nicht übertreibt, siehe Besonderheiten). d) Besonderheiten Beim letzten Teilversuch durfte man den Eisenkern nicht zu schnell bewegen, da sonst das Messgerät nicht mehr nachkommt, d.h. der Zeiger keinen richtigen Ausschlag mehr zeigt. Im Extremfall „zittert“ er nur noch. 3.1 Auswertung zu Versuch 1 a) Ausrechnung und Teilergebnisse Da das Messgerät auf Gleichstrom eingestellt war, pendelte der Zeiger im Rhythmus des Magneten hin und her (im negativen und positiven Bereich, in beiden Bereichen zeigte er jedoch den gleichen Ausschlag bei gleicher Geschwindigkeit). Beim Wechseln der Pole des Magneten (Südpol zu Spule anstatt Nordpol) konnten wir keine Änderung am Betrag des Ausschlags feststellen. Lediglich die Richtung änderte sich: wenn der Zeiger zuerst immer bei der Hinbewegung in den negativen Bereich pendelte, tat er dies nun bei der Wegbewegung. Die Spannung entsteht also nur durch Änderung des Magnetfeldes. Die Richtung der Magnetfeldlinien spielt für den Betrag der Spannung keine Rolle. (Hätte man das Messgerät auf Wechselspannung eingestellt, hätte man überhaupt keinen Unterschied feststellen können.) Beim zweiten Teilversuch waren doppelt so viele Leiterschleifen dem wechselnden Magnetfeld ausgesetzt. Es wurde doppelt soviel Spannung induziert (jede Schleife ist schließlich in Reihe zu den anderen geschaltet). Der Eisenkern beim dritten Teilversuch verstärkt die Wirkung des Magneten enorm (er wird schließlich kurzzeitig auch magnetisch). Wie Teilversuch vier zeigt, hat auch die Geschwindigkeit, mit der sich das elektromagnetische Feld ändert Einfluss auf die induzierte Spannung. Je schneller sich das Magnetfeld ändert, desto größer ist die induzierte Spannung (allerdings: siehe 2.1 d). b) Gesamtergebnis Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Insgesamt haben wir erkannt, dass folgende Faktoren die induzierte Spannung beeinflussen: Windungszahl (Windungszahl ~ Spannung) Eisenkern (erhöht die Effektivität des Magneten, erhöht die induzierte Spannung) Geschwindigkeit (je schneller sich das Magnetfeld ändert, desto höher ist die induzierte Spannung bzw. der Betrag von dieser) c) Fehler Da es bei diesem Versuch keine quantitativen Ergebnisse gab, ist es nicht möglich den Fehler zu bestimmen. d) Diskussion Das unter 2.1 d) genannte „zittern“ des Zeigers bei zu schneller Hin- und Herbewegung hängt mit der (vom Hersteller absichtlich herbeigeführten) Trägheit des Zeigers (Wirbelstrombremse). Daher ist der Gleichstrommessbereich auch nicht zum Wechselstrommessen geeignet. Zur qualitativen Erfassung des Sachverhalts ist es allerdings förderlich, den Zeiger tatsächlich auch „pendeln“ zu sehen. 2.2 Durchführung zu Versuch 2 a) Versuchsaufbau Zuerst steckten wir die Spule mit 1000 Windungen und Eisenkern auf das Steckbrett und schlossen ein Vielfachinstrument, das wir auf 6mA Gleichstrom eingestellt hatten, parallel zur Spule an. Nun steckten wir genau neben die Spule eine der beiden Rollen, auf die wir den Stabmagnet mittels Klebeband mittig befestigten. Neben diese Rolle steckten wir die andere Rolle, die als Antriebsrolle fungieren soll, an den Rand des Steckbrettes. Schließlich verbanden wir beide Rollen mit dem Gummiband (als Antriebsriemen). b) Versuchsablauf Zunächst drehten wir den Magnet über die Antriebsrolle gleichmäßig mit einer Umdrehung pro Sekunde. Dies erleichterten wir, indem der gerade unbeschäftigte Partner im Sekundentakt (mittels Uhr) mit einem Bleistift auf den Tisch trommelt, was dem „Dreher“ sozusagen das Metrum vorgibt. Schließlich beobachteten wir den Ausschlag des Zeigers. Nun drehten wir den Magneten mit doppelter Geschwindigkeit und beobachteten abermals das Messgerät. Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Abschließend drehten wir das Antriebsrädchen (und damit den Magneten) nochmals schneller, um den Ausschlag des Messgeräts nochmals (qualitativ) festzuhalten. Nun wiederholten wir den gesamten Versuch, stellten diesmal aber das Messgerät auf Wechselspannung. Als „Krönung“ trieben wir das Antriebsrädchen mit einem Elektromotor an (nachdem wir das Messgerät durch das Glühlämpchen ersetzt hatten). c) Messungen Beim ersten Teilversuch waren durch das pendeln des Zeigers keine genauen quantitativen Ergebnisse möglich (auch nicht verlangt). Qualitativ kann man hier sagen, dass das Pendeln des Zeigers bei höherer Umdrehungszahl (paradoxer Weise) geringer wurde. Beim zweiten Teilversuch pendelte der Zeiger nicht. Hier konnten wir folgende Werte messen: Bei einer Umdrehung pro Minute: ca. 20 mV (eigentlich 0,4 mA) Bei zwei Umdrehungen pro Minute: ca. 40 mV (eigentlich 0,8 mA) (angenommen der Widerstand der Spule ist konstant, sonst wäre keine Umrechung auf V möglich) Beim letzten Teilversuch konnten wir wiederum keinen quantitativen Wert ermitteln, allerdings leuchtete das Glühlämpchen schwach, was auf eine relativ hohe Spannung [im Vergleich zum vorherigen Teilversuch] schließen lässt). d) Besonderheiten Unerwartet war, dass der Zeiger beim zweiten Teilversuch bei zunehmender Geschwindigkeit keinen größeren Ausschlag brachte. Ansonsten mussten wir darauf achten, dass der Magnet (v.a. beim letzten Teilversuch) genau mittig auf dem Röllchen befestigt war, da sonst die Gefahr bestand, dass er sich durch die Zentrifugalkraft vom Röllchen löste... Genauso war es wichtig, dass sich der Anschlag des Eisenkerns auf der rollenabgewandten Seite der Spule befindet, dass der Magnet diesen nicht herausziehen kann. 3.2 Auswertung zu Versuch 2 a) Ausrechnung bzw. Ergebnis Da das Messgerät auf Gleichstrom eingestellt war, pendelte der Zeiger im Rhythmus des Magneten hin und her (im negativen und positiven Bereich, in beiden Bereichen zeigte er jedoch jeweils den gleichen Ausschlag). Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Die induzierte Spannung ändert sich also immer periodisch, d.h. während der einen Halbdrehung steigt die induzierte Spannung auf das Maximum an und fällt dann langsam wieder auf Null zurück. Während der anderen Halbdrehung geschieht das selbe, nur mit umgekehrter Polung des Magneten, d.h. die Spannung sinkt (im negativen Bereich) auf einen Tiefstwert und steigt dann wieder langsam auf Null. Das gleichmäßige Steigen und Fallen der Spannung hängt mit dem sich manchmal mehr oder weniger stark veränderten Magnetfeld zusammen. Steht der Magnet gerade längs zum Eisenkern (und bewegt sich), so verändert sich die vom Magnetfeld durchsetzte Fläche am meisten. Maximaler Zeigerausschlag Bewegt er sich aber z.B. gerade orthogonal zum Eisenkern, so ändert sich die vom Magnetfeld durchsetzte Fläche nur minimal. Minimaler Zeigerausschlag Wie Versuch 1 zeigte, hat auch die Geschwindigkeit, mit der sich das elektromagnetische Feld ändert Einfluss auf die induzierte Spannung. Je schneller sich das Magnetfeld ändert, desto größer ist die induzierte Spannung. Beim zweiten Teil des ersten Teilversuches (höhere Geschwindigkeit), traf dies allerdings (zumindest scheinbar) nicht zu: Der Zeiger pendelte zwar schneller, aber mit weniger Ausschlag (Erklärung: siehe 3.1 d). Teilversuch zwei brachte quantitativ zuverlässigere Ergebnisse, da dort auch wirklich Wechselspannung gemessen wurde. D.h. bei diesem Versuch zeigte das Messgerät nur Ausschläge im positiven Bereich (die negativen Werte wurden mittels Gleichrichter auf die positive Seite „gespiegelt“). Das Prinzip ist das selbe, wie im vorigen Teilversuch (Spannung wächst und fällt periodisch). Die gemessenen Werte bestätigen schön unsere vermutete Proportionalität zwischen Geschwindigkeit und dabei induzierter Spannung. Der dritte Teilversuch stellte im Prinzip nur eine Steigerung des zweiten Teilversuches dar. Es wurden viel höhere Geschwindigkeiten erreicht, wodurch auch eine viel höhere Spannung in der Spule induziert wurde (die schließlich sogar das Glühlämpchen zum –wenn auch nur schwachen– Aufleuchten brachte). b) Fehler Beim zweiten Teilversuch gab es zwar quantitative Werte, die jedoch aufgrund des sehr großen Messbereichs (im Vergleich zu den gemessenen Werten) und wegen des „unruhigen“ Zeigers sehr grob abgelesen wurden, was es unsinnig macht den Fehler zu bestimmen. c) Diskussion Das unter 2.2 d) genannte unerwartete Ausschlag des Zeigers wurde schon unter 3.1 d) eingehend erklärt. Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ 2.3 Durchführung zu Versuch 3 a) Versuchsaufbau Zuerst bauten wir die beiden Spulen mit dem Ringkern zusammen und steckten Sie dann mit den zuvor durch Klemmstecker verlängerten Steckstiften auf das Steckbrett und schlossen an der Sekundärspule (1000 Windungen) ein Vielfachinstrument, das wir auf 6 V Gleichstrom eingestellt hatten, und an der Primärspule (500 Windungen) die Flachbatterie mittels Strippen als Stromquelle an. Die Strippen zur Stromquelle unterbrachen wir mit einem Schalter. b) Versuchsablauf Wir schalteten nun die Stromquelle mittels Schalter kurz ein und gleich wieder aus. Das Messgerät zeigte immer nur kurz einen Ausschlag und fiel dann gleich wieder auf Null zurück (schon vor dem Ausschalten). Den Ausschlag des Messgeräts notierten wir. Für Teilversuch zwei ersetzten wir die Batterie mit dem Netzgerät, das wir auf Wechselstrom stellten. Den Schalter bauten wir aus und bauten zur Kontrolle der an der Primärspule anliegenden Spannung dort noch ein Vielfachmessinstrument, welches wir natürlich auf Wechselstrom stellten, ein (parallel zur Primärspule). Nun stellten wir gemäß Messtabelle an der Wechselstromquelle verschiedene Spannungen ein und maßen die dazugehörigen Gleichspannungen an der Sekundärspule. Schließlich vertauschten wir die Sekundärspule und die Primärspule, um anschließend wieder die einzelnen Spannungspaare in die Messtabelle notieren zu können. Nun bauten wir den Aufbau um, indem wir die beiden als Spannungsmesser eingesetzten Vielfachinstrumente auf Strommesser umschalteten und diese dann jeweils in Reihe der einzelnen Spulen schalteten (anstatt parallel). Zudem bauten wir noch einen Widerstand/Verbraucher in Form eines Glühlämpchens in Reihe zur Sekundarspule ein. Wie im vorigen Teilversuch maßen wir auch diesmal die einzelnen Wertepaare (diesmal allerdings keine Spannungen, sondern Ströme). Schließlich vertauschten wir auch hier wieder die beiden Spulen und notierten die gefragten Wertepaare in die Wertetabelle. c) Messungen Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Bei Teilversuch eins maßen wir beim Ein- und Ausschalten des Stromes jeweils eine Spannung von 0,3 V (an der Sekundarspule). Messtabellen zu Teilversuch zwei: n1 / n2 = 500 / 1000 U1 V 4 U2 V 7,5 n1 / n2 = 1000 / 500 U1 V 10 U2 V 4,9 6 8 11,9 15,6 14 18 6,9 8,9 Messtabellen zu Teilversuch drei: n1 / n2 = 500 / 1000 J1 mA 1000 800 600 480 385 290 n1 / n2 = 1000 / 500 J1 mA 150 200 250 375 470 J2 J2 mA mA 280 d) Besonderheiten Beim ersten Teilversuch musste darauf geachtet werden, dass die Spannung immer nur für kurze Zeit eingeschaltet wurde, da die Spule für die Batterie nur einen geringen Widerstand darstellt (ein Kurzschluss, wenn die Selbstinduktion nicht wäre...). 3.3 Auswertung zu Versuch 3 a) Ausrechnung und Teilergebnisse Teilversuch eins: Keine quantitativen Betrachtungen möglich (fehlende Vergleichswerte) bzw. unsinnig. Messtabellen zu Teilversuch zwei: n1 / n2 = 500 / 1000 = 0,5 U1 V 4 6 U2 V 7,5 11,9 8 15,6 Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst U1 / U2 0,53 Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ 0,50 0,51 Durchschnitt für U1 / U2 = 0,51 Spannung an Sekundärspule mit n = 1000 in V Verhätnis zwischen Primär- und Sekundärspannung 20 15 10 5 0 0 4 6 Spannung an Primärspule mit n = 500 in V n1 / n2 = 1000 / 500 = 2 U1 V 10 14 U2 V U1 / U2 18 4,9 6,9 8,9 2,04 2,03 2,02 Durchschnitt für U1 / U2 = 2,03 Messtabellen zu Teilversuch drei: n1 / n2 = 500 / 1000 = 0,5 J1 mA 1000 800 J2 J1 / J2 mA 600 480 385 290 2,08 2,08 2,07 Durchschnitt für J1 / J2 = 2,08 8 Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Stromstärke an Sekundärspule mit n = 1000 in mA Verhältnis zwischen Primär- und Sekundärstrom 600 500 400 300 200 100 0 1000 800 600 Stromstärke an Primärspule mit n = 500 in mA n1 / n2 = 1000 / 500 = 2 J1 mA 150 200 J2 J1 / J2 mA 250 280 375 470 0,54 0,53 0,53 Durchschnitt für J1 / J2 = 0,53 b) Gesamtergebnis Bei Teilversuch eins fließt nur kurzzeitig ein Strom durch das Lämpchen, da sich das Magnetfeld nur beim Ein- und Ausschalten ändert (beim Einschalten wird es aufgebaut, beim Ausschalten wird es wieder abgebaut). Nur beim Verändern des Magnetfeldes wird Spannung induziert (in die Sekundarspule). Beim zweiten Teilversuch kann man sehr gut den Zusammenhang zwischen dem Quotient der Windungszahlen und dem Quotient der einzelnen Spannungspaare erkennen: n1 / n2 = U1 / U2 Die Spannung der Primärspule ist proportional zur Spannung der Sekundärspule (siehe Schaubild), d.h. ihr Quotient ist konstant (Proportionalitätsfaktor ist der Quotient aus den beiden Windungszahlen). Bei Teilversuch drei lässt sich auch sehr gut ein Zusammenhang zwischen dem Quotient der Windungszahlen und dem Quotient der einzelnen Strompaare erkennen: n1 / n2 = 1 / J1 / J2 (Quotient der Windungszahlen ist gleich dem Kehrwert des Quotienten der einzelnen Strompaare) Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Die Stromstärke an der Primärspule ist proportional zur Stromstärke der Sekundärspule (siehe Schaubild), d.h. ihr Quotient ist konstant (Proportionalitätsfaktor ist der Kehrwert des Quotienten aus den beiden Windungszahlen). !! Voraussetzung ist natürlich, dass der Widerstand an der Sekundärspule konstant ist, d.h. es muss sich um einen echten ohmschen Widerstand handeln. c) Fehler Bei Teilversuch eins ist keine Fehlerrechnung möglich, da es keine Vergleichswerte gibt, bzw. das Messgerät (aufgrund des trägen Zeigers) bestimmt nicht den vollen Ausschlag anzeigen konnte (Spitzenspannung kam schließlich nur ganz kurz). Hier wären elektronische Messgeräte evtl. genauer. Teilversuch zwei: n1 / n2 = 500 / 1000 bzw. n1 / n2 = 500 / 1000 Sollwert für U1 / U2 = 0,50 Gemessen (Durchschnitt): 0,51 Absoluter Fehler: 0,01 Relativer Fehler: 2 % Teilversuch zwei: n1 / n2 = 500 / 1000 Sollwert für J1 / J2 = 2,00 Gemessen (Durchschnitt): 2,08 Absoluter Fehler: 0,08 Relativer Fehler: 4 % n1 / n2 = 500 / 1000 Sollwert für J1 / J2 = 0,50 Gemessen (Durchschnitt): 0,53 Absoluter Fehler: 0,03 Relativer Fehler: 6 % d) Diskussion Mögliche Gründe für die durchaus akzeptablen Abweichungen (2 – 6 %) in den Teilversuchen zwei und drei sind Schlechte Kontakte an Messgeräten, Strippen etc. Widerstand der verwendeten Strippen / Drähte Glühlampe hat vermutlich keinen echten ohmschen Widerstand (Teilversuch drei) Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Auch bei Trafos geht Energie in Form von Abwärme „verloren“. Die Theorie geht immer von optimalsten Bedingungen aus, die wir hier (auf jeden Fall in der Schule) nie erreichen werden (kein unerwünschter Wiederstand etc.). Und schließlich: Ablese- und Messfehler (Vielfachinstrumente ungenau, nicht genau senkrecht abgelesen usw.) 2.4 Durchführung zu Versuch 4 a) Versuchsaufbau Zuerst steckten wir die Spule mit den 1000 Windungen (ohne Eisenkern) auf das Steckbrett und schlossen dann das längliche Glühbirnchen und den Schalter in Reihe. Mit der Stromquelle (4,5 V Flachbatterie) schlossen wir schließlich den Stromkreis. Für den späteren Verlauf dieses Teilversuches eins bauten wir dann den Ringkern in die Spule. Später bauten wir dann mit Hilfe einer zweiten Spule (auch mit 1000 Windungen) und dem Ringkern eine Spule mit 2000 Windungen (siehe Zeichnung links). Für den zweiten Teilversuch erweiterten wir die Schaltung aus Teilversuch eins (mit 1000er Spule, mit Ringkern), indem wir zur Spule noch ein Glimmlämpchen parallel schalteten. b) Versuchsablauf Zu Teilversuch eins gingen wir alle drei Aufbauten (unter 2.4 a) beschrieben) durch und beobachteten jeweils die Reaktion des Lämpchens beim Einschalten. Bei Teilversuch zwei beobachteten wir das Glimmlämpchen beim Ausschalten der Stromquelle. c) Messungen Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ Quantitative Werte waren keine zu ermitteln. d) Besonderheiten Leider war gerade im ersten Teilversuch das eigentlich Wichtige (verspätetes Aufleuchten des Glühlämpchens) nicht besonders gut zu erkennen. Erst als unser Lehrer den Versuch „in groß“ durchführte (mit größerer Spule), war das Phänomen deutlich zu erkennen. 3.4 Auswertung zu Versuch 4 a) Ausrechnung Nicht möglich, da keine quantitative Werte vorhanden sind bzw. gemessen wurden. e) Gesamtergebnisse Bei Teilversuch eins fällt auf (besonders bei der dritten Variation), dass das Lämpchen nicht sofort nach dem Einschalten der Stromquelle aufleuchtet, sondern eine minimale Verzögerung abwartet. Dies liegt daran, dass die Spule Anfangs einen ziemlich hohen Widerstand darstellt, der dann langsam (jedenfalls nicht sofort) abgebaut wird. Woran liegt das? In dem Moment, in dem durch die Spule Strom fließt, baut sie ein magnetisches Feld auf, welches wiederum Strom in die Spule induziert (Selbstinduktion), dieser induzierte Strom wirkt der „eigentlichen“ Stromrichtung nach der DreiFinger-Regel der Linken Hand (wohl oder übel) entgegen. Am Anfang (beim Einschalten) ist die Veränderung des Magnetfeldes am größten (Spannung hat sich schließlich von 0 V auf 4,5 V erhöht), also wird am meisten Spannung induziert. Strom, der eigentlich zum Lämpchen „will“, wird dadurch „behindert“ (ihm wirkt schließlich eine Kraft entgegen). Allerdings „beruhigt“ sich das ganze, sobald sich das Magnetfeld nicht mehr verändert (wenn die Spannung ihren Sollwert erreicht hat und konstant bleibt). Bei Teilversuch zwei fällt auf, dass beim Ausschalten der eigentliche Plusanschluss des Glimmlämpchens aufleuchtet, d.h. (weil immer nur der Minusanschluss eines Glimmlämpchens leuchtet) muss kurz nach dem Ausschalten eine Spannung in entgegengesetzter Polung anliegen. Der Grund ist der selbe, wie zu Teilversuch eins. Beim Ausschalten verändert sich das Magnetfeld stark (von 4,5 V auf 0 V) und induziert hierbei eine Spannung mit entgegengesetzter Polung. Anders als beim Einschalten wirkt nun allerdings keine „eigentliche“ Spannung mehr dagegen, denn diese ist ja schließlich ausgeschaltet. Also kann der Strom nun ungestört (allerdings nur für kurze Zeit) in entgegengesetzter Richtung fließen. Die Spannung hierbei ist zudem sogar recht hoch, schließlich vollzieht sich auch der Spannungsabfall und damit die Magnetfeldänderung recht schnell. Andererseits induziert die Spannung, wenn Sie nun in entgegengesetzter Richtung gepolt ist wiederum eine Spannung in „eigentlicher“ Polung. Hiermit kann man begründen, dass die Spannung nie ins Unendliche steigt. Physik-Praktikum 2001/2002 Klasse 10 c I / Gruppe E Julian Schorpp / Franz Gravenhorst Praktikum Nr. 7 vom 10.06.02 „Elektromagnetische Induktion“ b) Fehler Bei beiden Teilversuchen gab es keine quantitativen Werte, was eine Fehlerbestimmung unsinnig macht. c) Diskussion Wie unter 2.4 d) beschrieben, reichte unsere Spule für den Teilversuch zwei nicht aus, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen. 4. Bemerkungen a) Praxisbezug Elektromagnetische Induktion ist elementarer Bestandteil der heutigen Technik. Mit Turbinen (=Dynamos) wird Strom erzeugt, mit Trafos (= Transformatoren) wird er auf die gewünschte Spannung transformiert um möglichst verlustfrei zum Endkunden zu kommen, wo er wiederum auf hausübliche 230 V transformiert wird. b) Sonstiges Durch das Prinzip der Selbstinduktion ist mir nun endlich klar, warum es keinen Kurzschluss darstellt, wenn man eine Stromquelle an einer Spule anschließt (was ja eigentlich einen einfachen Draht mit möglichst geringem Widerstand darstellt).