Atemgeräusche Normales Atemgeräusch Bronchialatmen Vesikuläratmen Nebengeräusche Feuchte Geräusche Trocken Geräusche Pleurareiben Abnormes Atemgeräusch Abnorme Atemgeräusche entstehen durch abnorme Schallentstehung oder durch abnorme Schallleitung. Merke: Alle pathologischen Prozesse, die die Schallentstehung oder die Schallleitung beeinflussen bedingen ein verändertes Atemgeräusch! Abnorme Schallentstehung Aufgrund pathologischer Strukturänderungen in der Lunge entsteht ein abnormer Schall zu leise -> bei Hypoventilation (Strömungsgeschwindigkeit wird verlangsamt) zu laut -> bei Hyperventilation und Veränderungen des Bronchialbaumes (Strömungsturbulenzen werden begünstigt und Strömungsgeschwindigkeit wird erhöht) Abnorme Schalleitung Der Schall wird aufgrund der pathologischen Veränderungen in der Lunge abnorm weitergeleitet Abschwächung -> Vergrößerung der Übertragungsdistanz oder Verstärkung der Dämpfungsfaktoren Verstärkung -> Verminderung der Dämpfungsfaktoren Kleiner physikalischer Hintergrund: Je stärker ein Schall gedämpft wird um so leiser ist der Ton und umgekehrt, je weniger ein Schall gedämpft wird um so lauter ist der Ton. Dies bedeutet, bezogen auf die normalen Strömungsgeräusche der Lunge: - Verstärkung der Dämpfungsfaktoren Schall wird stärker gedämpft als normal -> Geräusch ist leiser als normal -> Abschwächung - Verminderung der Dämpfungsfaktoren Schall wird weniger gedämpft als normal -> Geräusch ist lauter als normal -> Verstärkung Übersicht Abnorme Schallleitung Abschwächung Vergrößerung der Übertragungsdistanz Überblähung der Lunge z.B. Asthma und Emphysem Verstärkung der Dämpfungsfaktoren -Pneumothorax -Pleuraerguss -Pleuraschwarte -schwere Bronchopneumonie -Atelektase im Unterlappen Verstärkung Verminderung der Dämfungsfaktoren -Infiltration z.B. bei Pneumonie -Atelektasen im Oberlappen Sprechgeräusche und Vibrationen hochfrequente Töne -> Bronchophonie verminderte Schallleitung dämpft hohe Frequenzen stark tieffrequente Töne -> Stimmfremitus bei erhöhter Schallleitung sind Vibrationen besser fühlbar Atemgeräusche bei einigen Lungenerkrankungen Überblähung der Lunge (Asthma bronchiale und Emphysem) Auskultation: Atemgeräusch abgeschwächt durch die großer Übertragungsdistanz Perkussion: Hypersonorer Klopfschall Pneumothorax Auskultation: Atemgeräusch abgeschwächt durch die Dämpfung durch Luft, Verminderung der Schallentstehung durch den Lungenkollaps und der Verminderung der Ventilation in den Luftwegen. Perkussion: Einseitiger hypersonorer Klopfschall, Klopfschall wird nicht mehr durch die anliegende Lunge gedämpft Pleuraerguss/Pleuraschwarte Auskultation: Schall wird an den zwei Grenzschichten reflektiert und dadurch abgeschwächt. Perkussion: Durch die Flüssigkeitsmasse die an der Thoraxwand anliegt werden die Schwingungen gedämpft. Abhängig von der Menge an Flüssigkeit (Hyposonorer Klopfschall) Konsolidation (Verdichtung von Lungengewebe) Auskultation: Atemgeräusch verstärkt, da das verdichtete Lungengewebe weniger Luft enthält, die Atemgeräusche besser leitet, die Dämpfung verringert ist, und die hohen Frequenzen nicht ausgefiltert werden. Voraussetzung ist, dass das verdichtete Gewebe direkt an der Brustwand anliegt. Perkussion: hyposonorer Klopfschall, gedämpft da die Dichte des am Thorax anliegendem Gewebe deutlich durch die Verminderung des Luftgehaltes erhöht ist. Unterlappen-Atelektase mit zentralem Bronchialverschluss Auskultation: Der Schall kann durch den Verschluss nicht auf den Unterlappen übertragen werden und ist dort abgeschwächt. Oberlappen-Atelektase mit zentralem Bronchialverschluss Auskultation: Der Schall wird durch den Verschluss nicht mehr direkt sondern über die Trachea auf das Gewebe übertragen, außerdem wird die Trachea durch den Verschluss in Richtung Atelektase verschoben damit ist die Übertragungsdistanz verringert und das Atemgeräusch wird verstärkt Zusammenfassung: Allgemein kann man sagen Auskultation: Ist viel Luft vorhanden wird der Schall gedämpft Ist wenig Luft vorhanden, z.B. durch Verdichtung des Gewebes oder durch Flüssigkeiten wird die normalerweise vorhandene Dämpfung durch die Luft verringert. Der Schall wird verstärkt. Ist gar keine Luft mehr vorhanden, dann kann kein Schall entstehen weil keine Luft mehr da ist die den Schall weiterleiten könnte. Perkussion Ist viel Luft vorhanden ist der Klopfschall erhöht (Wie bei der Trommel) Ist wenig Luft vorhanden wird der Klopfschall gedämpft (Eine mit Sand gefüllte Trommel kann nicht klingen) Literaturverzeichnis: Onlinepublikationen Frédéric Renold; Christophe Deluze; Hannes Bachofen, 1983: Die klinische Lungenuntersuchung, Lernprogramm der Medizin; URL: http://e-learning.studmed.unibe.ch/lungenauskultation/index.htm; Stand 30.03.2010 o.A., o.J.: Medico Consult Auskultation der Lunge; URL: http://www.medicoconsult.de/wiki/Auskultation_der_Lunge; Stand 30.03.2010