Nr. 17 - ber die Auswahl der Zeit 2

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Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda
Das Studium aus der „Gosho“, dem Lehrtext des Sieges
Nr. 17
„Über die Auswahl der Zeit“ (Teil 2)
Der Lobgesang des menschlichen Sieges!
Das Zeitalter des Buddhismus für alle Menschen ist angebrochen
Mein Meister Josei Toda (1900-1958) sagte voller Elan:
„Die Zeit ist bereits überreif. Es sind 700 Jahre vergangen, seitdem Nichiren Daishonin
die Errichtung seiner Schule erklärte. Wo und in welchem Zeitalter überhaupt hat es eine
Glaubensgemeinschaft wie die Soka Gakkai in diesen vergangenen 700 Jahren gegeben?
Seien Sie bitte sehr stolz darauf!“
Toda Sensei erhob seine Stimme wie Löwengebrüll mit glühender Leidenschaft, dass
gerade die Soka Gakkai, die in dieser modernen Zeit erschienen ist, eine seltene
Glaubensgemeinschaft ist, die in sich eine große Aufgabe, direkt verbunden mit der
Anordnung des Buddhas, trägt und verkörpert.
Über massive Unterdrückungen während des Zweiten Weltkrieges und ferner harte
Kämpfe für den Wiederaufbau der Organisation in der Nachkriegszeit hinweg übernahm Toda
Sensei als großer Meister von Shakubuku die Leitung für das große Voranschreiten der
Kosen-rufu Bewegung.
Aufgrund seiner tiefen Entschlossenheit „Ich will von dieser Erde das Wort Elend
verbannen!“ stand er allein auf.
„Sind die Worte des Buddhas wahr, dann können wir Kosen-rufu (die Verbreitung des
Buddhismus Nichiren Daishonins) ganz sicher verwirklichen! Die Zeit, Kosen-rufu zu
verwirklichen, ist gekommen! Sollten wir jetzt nicht Kosen-rufu verwirklichen, dann können
wir unmöglich einfache Menschen erretten!“, so dachte er.
Bahne den Weg der weltweiten Kosen-rufu Bewegung an!
Mein Meister gab mir bei jeder Gelegenheit eine Führung: „Wir sollten die Zeit nicht
versäumen!“ Deshalb stellte er couragiert fest: „Gerade jetzt ist die Zeit, Kosen-rufu zu
verwirklichen!“ Und um die Basis der Kosen-rufu Bewegung in Japan zu stabilisieren,
kämpfte er selbst mit vollem Einsatz seines Lebens. Dann vertraute er mir, seinem direkten
Schüler, die große Aufgabe, des Daishonins Vermächtnis zu realisieren, den Buddhismus [des
Daishonins] nach Westen zurückkehren zu lassen, nämlich in der ganzen Welt (dem
Jambudvipa) zu verbreiten, an.
„Daisaku! Ich werde eine stabile Basis für die Verwirklichung von Kosen-rufu in Japan
erschaffen. Du sollst den Weg der weltweiten Kosen-rufu Bewegung anbahnen. Auf Dich
zähle ich!“
Diese strenge Anordnung meines Meisters geht mir auch keinen einzigen Augenblick lang
aus dem Sinn. Denn für mich, der ich die tiefe Absicht meines Meisters geerbt habe, bedeutet
die Verwirklichung von Kosen-rufu in der ganzen Welt sowohl das Wunschgelübde von
Meister und Schüler als auch der lang gehegte Wunsch unseres gemeinsamen Kampfes. Es
sind genau 50 Jahre, seit ich den ersten Schritt zur weltweiten Verbreitung des Buddhismus
des Daishonins antrat. Jetzt ist die stabile Basis der Soka Gakkai International (SGI)
vollbracht worden. Dieses Jahr ist ebenso das 35. Jubiläumsjahr seit der Gründung der SGI
1
[am 26. Januar 1975 auf der Insel Guam im Pazifik]. Von Tag zu Tag und Monat für Monat
treten neue Mutige aus der Erde ununterbrochen hervor. In der ganzen Welt ist die Formation
junger Menschen fertig gestellt worden. Die große Strömung der weltweiten Kosen-rufu
Bewegung ist nun von keinem Menschen aufzuhalten.
Die Glück bringende Tugend, die wir dadurch erlangen, dieser „Zeit“ der weltweiten
Kosen-rufu Bewegung zu begegnen und für die Erschaffung dieser „Zeit“ so viel, wie wir uns
wünschen, zu kämpfen, ist unermesslich. Weil der „Weg, der uns zur Verwirklichung der
Buddhaschaft führt“ (DG Band 3, Seite 175; JG, Seite 288), wie in der Abhandlung „Über die
Auswahl der Zeit“ dargelegt, für uns, die in der unreinen Welt im Späten Tag des Gesetzes
leben, gerade in der reißend fließenden Strömung der Kosen-rufu Bewegung, das Böse
kraftvoll zurückzudrängen, liegt.
Jetzt sind mehr als 200 Jahre vergangen, seit wir in den Späten Tag des Gesetzes
eingetreten sind.
Das trifft auf die im „Großen Gesammelten Sutra“ (Ja. Daijukkyo; Ch. Dafangdeng daji
jing; kurz daji jing) gezeichnete Zeit zu, in der „innerhalb meiner Lehren Streitigkeiten,
Konflikte und Kontroversen ausbrechen, während das reine Gesetz sich verdunkelt und
verloren geht“. Sollten diese Worte des Buddhas wahr sein, dann ist es die Zeit, in der ohne
Zweifel in der ganzen Welt (dem Jambudvipa) Streitigkeiten und Konflikte ausbrechen
sollten. (…)
Die Worte des Buddhas „Streitigkeiten und Konflikte brechen mit Sicherheit aus“ fallen
gewiss nicht auf die Erde. Dies wäre damit vergleichbar, dass die Strömung des Ozeans ebbt
und flutet, ohne den Gezeiten zu widersprechen. Wenn ich anhand dieser Fakten nachdenke,
dann sollten wir sicher nicht daran zweifeln, dass nach dieser Periode, in der das reine Gesetz
sich verdunkelt und verloren geht, wie dies im „Großen Gesammelten Sutra“ dargelegt ist, das
Große Reine Gesetz des Lotos-Sutras im Land Japan sowie in der ganzen Welt (dem
Jambudvipa) weithin verbreitet wird. (DG, Band 3, Seite 108f; JG, Seite 264f)
Wie sollte man den „Späten Tag des Gesetzes“ auffassen?
Einer der Brennpunkte im Buddhismus Nichiren Daishonins liegt darin, wie man den
„Späten Tag des Gesetzes“ auffassen sollte.
Der „Späte Tag des Gesetzes“ ist eine der drei Zeiten, nämlich der Frühe Tag des
Gesetzes, der Mittlere Tag des Gesetzes und der Späte Tag des Gesetzes, und stellt das
Zeitalter dar, das verschiedenen Sutras nach in der Zeit nach dem Erlöschen des Buddhas
Shakyamuni kommen sollte und in dem die buddhistischen Lehren [Shakyamunis] zugrunde
gehen.
Was diese drei Zeiten, den Frühen Tag des Gesetzes, den Mittleren Tag des Gesetzes und
den Späten Tag des Gesetzes, angeht, sind sie in verschiedenen Sutras erläutert, jedoch fände
ich es genau angebracht, die besonderen Merkmale des jeweiligen Zeitalters nach dem
Maßstab von Lehre, Ausübung und Beweis zu erklären. Nach dem Erlöschen des Buddhas
gibt es zuerst das Zeitalter, der „Frühe Tag des Gesetzes“ genant, in dem der Buddhismus, aus
allen Aspekten von Lehre, Ausübung und Beweis betrachtet, korrekt beibehalten wird. Dann
tritt man in das Zeitalter, der „Mittlere Tag des Gesetzes“ genannt, ein, in dem der
Buddhismus, wiewohl seine Lehre und Ausübung noch erhalten bleiben, im Verlaufe der Zeit
skelettiert wird, weil man immer weniger Beweise (tatsächliche Wirkungen) erlangt.
Und zum Schluss gelangt man zum Zeitalter, der „Späte Tag des Gesetzes“ genannt, in
dem, wiewohl die Lehre übrig geblieben, sowohl die Ausübung als auch der Beweis verloren
gegangen sind.
Dies ist eine kurze Beschreibung der drei Zeiten, des Frühen Tages des Gesetzes, des
Mittleren Tages des Gesetzes und des Späten Tages des Gesetzes.
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In diesem Schriftwerk wird der Verlauf der Verbreitung der Lehren Shakyamunis – die
Verbreitungsgeschichte des Lotos-Sutras – in den drei Zeiten, dem Frühen Tag des Gesetzes,
dem Mittleren Tag des Gesetzes und dem Späten Tag des Gesetzes zweimal ausführlich
erläutert.
Wenn wir seine erste Darlegung (DG, Band 3, von der Seite 96 bis zur Seite 114; JG, von
der Seite 260 bis zur Seite 266) aus der Vogelperspektive betrachten, so können wir verstehen,
dass der Trend, der in den drei Zeiten, dem Frühen Tag des Gesetzes, dem Mittleren Tag des
Gesetzes und dem Späten Tag des Gesetzes, zu finden ist, eine Historie über die Ereignisse,
die belegen, dass man die Absicht des Buddhas, der sich tief gewünscht hatte, dass alle
Menschen die Buddhaschaft verwirklichen, vergaß und obendrein verlor, und die Menschen,
die ihr Leben dafür einsetzten, sie (die Absicht des Buddhas) wiederaufzubauen, darstellt.
Verschiedene Einflüsse, die den wahren Kern der Lehren des Buddhas aus den Augen
verloren, greifen um sich, und zu dieser Zeit, in der in Bezug auf die Lehren des Buddhas, ein
Chaos herrscht, erscheint ein Weiser, der zur wahren Absicht des Buddhas erwacht ist, und
hebt die korrekte Lehre des Buddhas hervor. Jedoch geht die wahre Absicht des Buddhas
wieder verloren und dann wird sie wiederum durch einen neuen Weisen noch deutlicher
erklärt, so geht es immer weiter.
Das zeigt eine Historie, dass zur jeweiligen Zeit immer ein echter Schüler des Buddhas
gegen die Strömung der Zeit, in der falsche Schüler des Buddhas auswuchern und viele
Menschen ins Unglück stürzen, allein aufsteht, gegen sie das Banner der Gerechtigkeit hoch
hissend ankämpft, um einfache Menschen zu erretten, und den Kampf mit erneuten Kräften
immer weiter entfaltet.
Stützen wir uns auf solch eine historische Anschauung, so ist im Späten Tag des Gesetzes,
nämlich in der unreinen Zeit, in der das wahre Gesetz zugrunde geht, gerade die Handlung,
das herausragende und grundlegende Gesetz, das die wahre Absicht des Buddhas unmittelbar
klarstellt, zu predigen und zu lehren, von großer Wichtigkeit.
Nichtsdestotrotz war man in der damaligen religiösen Welt zu Lebzeiten des Daishonins
dazu geneigt, daran zu denken, dass, weil sie (die damalige religiöse Welt) [allgemein] auf der
Ansicht verharrte, die „Aufnahmefähigkeit“ der Lebewesen sei minder, einfache Leute, die
wegen ihrer schlechten und minderen Aufnahmefähigkeit nicht imstande waren, selbst
unschwere Lehren des Buddhas zu verstehen, das hervorragende Mystische Gesetz überhaupt
nicht begreifen könnten.
Beispielsweise beruht der Glaube, der durch Honen1) (1133–1212) gegründet wurde, der
lehrte, dass man ausschließlich durch die Anrufung des Namens des Amitaba-Buddhas die
Erlösung erlange könne, auf der Auffassung, bei der auf den Aspekt der
„Aufnahmefähigkeit“ der Lebewesen zu viel Gewicht gelegt wird. Das heißt, er stellte eine
These auf, dass die Ausübungsmethode, mit der „eigenen Kraft“ die Erleuchtung zu erlangen,
zu Lebewesen, die über eine schlechte und mindere Aufnahmefähigkeit im Späten Tag des
Gesetzes verfügen, ungeeignet ist und dass es für sie sonst gar keine Möglichkeit gebe, als
dafür zu beten, ausschließlich durch die absolute „fremde Kraft“ des Amitaba-Buddhas erst
nach dem Tod ins reine Land höchster Freude in der westlichen Richtung zu gehen und dort
geboren zu werden.
Von der „Aufnahmefähigkeit“ [der Menschen] ausgehend sich über die Errettung der
Menschen im Späten Tag des Gesetzes Gedanken zu machen erweckt zwar, oberflächlich
1)
Honen Genku (1133–1212): Ein buddhistischer Mönch, der in der Übergangszeit zwischen der Heian-Ära und
der Kamakura-Ära in Japan lebte. Zu jener Zeit, in der Nichiren Daishonin auf die Welt kam, war die Lehre der
Nembutsu Schule von Honen unter der japanischen Bevölkerung sehr weit verbreitet. Der Kern seiner Lehre
war, dass man das Leben auf der Erde, dem „unreinen Land“ aufgeben solle und durch die Anrufung des
Namens des Amida-Buddhas erst nach dem Tod im reinen Land geboren werden könne. Die Menschen, die
durch fortgesetzte Naturkatastrophen und durch menschliches Versagen verursachte heillose Unglücksreihen
total ermüdet waren, suchten nach einer schnellen Lösung des Problems.
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betrachtet, den Anschein, als ob diese Lehre [von Honen] Menschen für wichtig hielte. Jedoch
entspricht dies auf gar keinen Fall der Realität. Das liegt daran, dass er (Honen) einerseits
erklärt, einfache Menschen seien als Wesen mit einer „schlechten Aufnahmefähigkeit“ bzw.
einer „minderen Aufnahmefähigkeit“ klassifiziert, und andererseits lehrt, dass diejenigen, die
die Menschen erretten können, nur Buddhas und Bodhisattwas, nämlich absolute Erlöser, die
von Menschen völlig isoliert existieren, seien. Seine Lehre enthält in sich die Gefahr, Buddha
als Meister und Lebewesen als Schüler voneinander abzusondern und die Diskriminierung zu
fixieren. Priester und Geistliche, die auf solch einer Doktrin verharrten, platzierten sich selbst
als Vermittler von Buddha und einfachen Menschen, und versuchten, unter dem Deckmantel
der Autorität des Buddhas mal überheblich, mal geschickt einfache Menschen zu beherrschen.
Im Gegensatz dazu schätzt Nichiren Daishonin vor allem als erstes die wahre Absicht
Shakyamunis, des Herrschers der Lehren, hoch. Er nimmt nicht die vorläufigen Lehren, die
der jeweiligen Aufnahmefähigkeit der Zuhörer angepasst gepredigt wurden, sondern das
Lotos-Sutra, das dem eigenen Willen [des Buddhas] entsprechend erläutert wurde und das die
letztendliche wahre Absicht Shakyamunis offenbart, vor allem ernst. An dieser Stelle macht
er mit aller Deutlichkeit klar, dass wir allen Menschen nicht die der jeweiligen
Aufnahmefähigkeit der Zuhörer angepasst gepredigten Lehren, nach denen irregeführte
Menschen suchen, sondern das grundlegende Gesetz, das von der erleuchteten Sicht des
Buddhas aus wahrhaft unentbehrlich ist, geben sollen.
In Bezug auf das schwerwiegende Thema „Die Zeit“, der Späte Tag des Gesetzes genannt,
versuchte der Daishonin nicht einfach, darüber auf der Seite der Lebewesen stehend von
deren Aufnahmefähigkeit aus nachzudenken, sondern setzte sich intensiv dafür ein,
herauszufinden, was das kraftvolle „Gesetz“ ist, das vermag, dieses Problem zu lösen.
Das Fazit, das er aus dieser intensiven Auseinandersetzung und gründlichen Erforschung
zog, ist Nam-Myoho-Renge-Kyo, das grundlegende Gesetz des Lotos-Sutras.
Deshalb fasst der Daishonin den Späten Tag des Gesetzes als die Zeit auf, in der das
Lotos-Sutra in der ganzen Welt (dem Jambudvipa) weithin verbreitet wird, genau so, wie
Shakyamuni sie im Lotos-Sutra durchschaute und aufgrund dessen [die Verbreitung des
Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes] prophezeite.
Das heißt, weil es gerade das Lotos-Sutra ist, das lehrt, dass alle Menschen ursprünglich
Bodhisattwas sind und in sich über die Möglichkeit verfügen, die Buddhaschaft zu
verwirklichen, kann es auch solche Menschen mit der schlechten und minderen
Aufnahmefähigkeit im Späten Tag des Gesetzes erretten. Dadurch, dass wir auf diesem
Mystischen Gesetz basieren, können wir die Bedeutung der „Zeit“, des Späten Tages des
Gesetzes, als Zeitalter, in dem einfache Menschen wahrhaft siegen, sowie als Zeitalter des
Lobgesangs der Menschheit festlegen.
Demzufolge weist der Späte Tag des Gesetzes, der im Lotos-Sutra gelehrt wird, nicht auf
die „letzte Existenz voller Verzweiflung“, sondern auf „die von Hoffnung erfüllte Periode der
Veränderung“ hin.
Der Späte Tag des Gesetzes ist die „Zeit der weltweiten Kosen-rufu Bewegung“
Nun, in diesem Gosho-Abschnitt erklärt der Daishonin, dass der Späte Tag des Gesetzes
die „Zeit“ darstellt, in der das große reine Gesetz des Lotos-Sutras in der ganzen Welt
verbreitet wird.
Der im „Großen Gesammelten Sutra“ aufgestellten These der „fünf Fünfhundert-JahrPerioden“2) nach wird der Späte Tag des Gesetzes als das Zeitalter, in dem „Streitigkeiten,
Die „fünf Fünfhundert-Jahr-Perioden“: Im „Großen Gesammelten Sutra“ (Ja. Daijukkyo; Ch. Dafangdeng daji
jing; kurz daji jing), das ca. im 4. Jahrhundert nach Chr. in China zusammengefasst wurde, steht geschrieben.
Die Zeiten nach dem Tod Shakyamunis wurden jeweils mit einer Zeitspanne von 500 Jahren in fünf Ären
eingeteilt, um zu erklären, wie die Lehren Shakyamunis verbreitet werden. 1) die erste Fünfhundert-Jahr-Periode
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Konflikte und Kontroversen (Tojo Gonsho) ausbrechen und das reine Gesetz [Shakyamunis]
zugrunde geht (Byakuho-onmotsu)“ bzw. als das Zeitalter, in dem „das reine Gesetz
[Shakyamunis] zugrunde geht (Byakuho-onmotsu) sowie Streitigkeiten und Konflikte (Tojo
Kengo) ausbrechen“, charakteristisch bezeichnet. Das heißt, dass, weil innerhalb der Lehren
Shakyamunis, [die aus oberflächlichen Verständnissen inkorrekt ausgelegt werden],
[doktrinäre] Streitigkeiten immer öfter ausbrechen, das wahre Gesetz verloren geht. Und
dadurch, dass sich die verworrene Situation der buddhistischen Lehren in der Gesellschaft
widerspiegelt, kommt die Zeit, in der sich Streitigkeiten ununterbrochen ereignen.
Wenn man diese im „Großen Gesammelten Sutra“ aufgestellte These genau nimmt, heißt
es, dass der Späte Tag des Gesetzes ein Zeitalter ohne jegliche Hoffnung sein soll.
Jedoch offenbart sich die Absicht des Buddhas, die in diesem „Großen Gesammelten
Sutra“ verborgen liegt, durch das Lotos-Sutra.
Das heißt, im dreiundzwanzigsten Kapitel des Lotos-Sutras „Die frühere Begebenheit des
Bodhisattwas ‚Medizinkönig’ (Bhaisajya-raja)“ wird Folgendes gepredigt: „In der letzten der
[fünf] Fünfhundert-Jahr-Perioden nach meinem Erlöschen sollst Du ([Bodhisattwa] ‚GestirnKönig-Blume’) es (dieses Kapitel) in der ganzen Welt (dem Jambudvipa) weithin verbreiten
und niemals zulassen, dass es untergeht und dadurch der Teufel (Mara), des Teufels (Maras)
Gefolge, alle Götter (Devas), [die der Gefolgschaft des Teufels angehören], Drachen (Nagas),
Yasksas und Kumbhandas es erlangen, eine günstige Gelegenheit auszunutzen.“ (DLS, Seite
298; JLS, Seite 601)
Die „fünfte Fünfhundert-Jahr-Periode“, in der zu Recht Gefahr besteht, dass die
vorläufigen Lehren Shakyamunis durch das Auftreten von „Streitigkeiten, Konflikten und
Kontroversen“ ihre Kraft verlieren, nichts anders ist als die „Zeit“, in der das Lotos-Sutra in
der ganzen Welt (dem Jambudvipa) weithin verbreitet werden soll. Es ist nämlich die „Zeit
der weltweiten Kosen-rufu Bewegung“.
Im dreiundzwanzigsten Kapitel des Lotos-Sutras „Die frühere Begebenheit des
Bodhisattwas ‚Medizinkönig’ (Bhaisajya-raja)“ steht: „Du sollst (…) niemals zulassen, dass
(…) der Teufel (Mara), des Teufels (Maras) Gefolge, (…) es erlangen, eine günstige
Gelegenheit auszunutzen.“ Der Buddha fordert uns strikt dazu auf, in der im Späten Tag des
Gesetzes herannahenden Zeit der weltweiten Kosen-rufu Bewegung gegen jede teuflische
Natur mutig anzukämpfen und sie siegreich zu bezwingen.
Die Kraft, die dazu dient, den Späten Tag des Gesetzes, in dem die vorläufigen Lehren
zugrunde gehen, in die Zeit zu verwandeln, in der alle Menschen die Buddhaschaft
verwirklichen und das Wahre Gesetz des Buddhas in der ganzen Welt weithin verbreitet wird,
nach dem Tod Shakyamunis, auf Japanisch „Gedatsu Kengo“ genannt; das Zeitalter, in dem es viele Menschen
gibt, die den Buddhaweg eifrig ausüben und die Befreiung (Gedatsu) sowie die Erleuchtung erlangen. In dieser
Zeit wurde der Hinayana-Buddhismus verbreitet, in dem die Praxis sowie die Einhaltung der Disziplin vorrangig
betont wurde. Dadurch konnten die Menschen allgemein die Erleuchtung erlangen. 2) die zweite FünfhundertJahr-Periode nach dm Tod Shakyamunis, auf Japanisch „Zenjo Kengo“ genannt; das Zeitalter, in dem es viele
Menschen gibt, die in die Meditation voller Konzentration (Zenjo) eintreten und sich um die Ausübung des
Nachdenkens intensiv bemühen. In dieser Zeit praktizierten die Menschen die Lehren des vorläufigen
Mahayana-Buddhismus, in denen die Ausübung der Meditation unterstrichen wurde. 3) die dritte FünfhundertJahr-Periode nach dem Tod Shakyamunis, auf Japanisch „Dokuju-Tamon Kengo“ genannt; das Zeitalter, in dem
es viele Menschen gibt, die die Sutras lesen (Doku), rezitieren (ju) und viel hören (Tamon). Ums Jahr 67 nach
Chr. in dieser Ära wurde der Buddhismus von Indien nach China gebracht. Diese Zeit ist dadurch
gekennzeichnet, dass zahlreiche Sutras aus dem Sanskrit ins Chinesische übersetzt wurden. 4) die vierte
Fünfhundert-Jahr-Periode nach dem Tod Shakyamunis, auf Japanisch „Tazo-Toji Kengo“ genannt; das Zeitalter,
in dem es viele Menschen gibt, die viele Tempel und Kloster bauen (Tazo-Toji). In dieser Zeit wurden besonders
in China viele buddhistische Tempel, Kloster und Statuen des Buddhas gebaut. 5) die fünfte Fünfhundert-JahrPeriode nach dem Tod Shakyamunis, auf Japanisch „Tojo Kengo, Byakuho-onmotsu“ genannt; das Zeitalter, in
dem Streitigkeiten, Konflikte und Kontroversen (Tojo Gonsho) ausbrechen und das reine Gesetz [Shakyamunis]
zugrunde geht (Byakuho-onmotsu). 1052 war das erste Jahr der Mappo-Zeit (des Späten Tages des Gesetzes).
Der Buddhismus Shakyamunis verliert seine Kraft und wird weitgehend nur formal praktiziert.
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liegt in der Praxis des „Ausübenden des Lotos-Sutras, der gegen diese teuflische Natur
kämpft“.
Es ist der Daishonin selbst, der die Praxis des „Ausübenden des Lotos-Sutras“, gegen jede
teuflische Natur unerschrocken anzukämpfen und siegreich zu bezwingen und die Quelle der
Strömung für die weltweite Kosen-rufu Bewegung zu erschließen, in der Realität mit vollem
Einsatz des Lebens durchführte. Diese Fakten erklärt er in dieser Abhandlung „Über die
Auswahl der Zeit“ energisch.
Auch wenn von der „Verwirklichung der Buddhaschaft“ die Rede ist, kann die Lehre
selbst nur mit Worten gar keinem einzigen Menschen ermöglichen, die Buddhaschaft zu
verwirklichen. Solange wir nur in der Ebene von Idee und Ideal verbleiben, treiben wir die
Kosen-rufu Bewegung noch nicht in der Tat voran.
Der Wegbereiter, der sich in Idee und Ideal des Lotos-Sutras gründlich auskennt, tritt in
Aktion, alle Widrigkeiten, die ihn daran hindern, sie zu realisieren, eine nach der anderen zu
überwinden. Gerade zu dieser Zeit gibt es zum ersten Mal einen realen Schritt, der zur
Verwirklichung von Kosen-rufu führt. Dieser eine Schritt zur Verwirklichung von Kosen-rufu
stellt sich sozusagen als „Sprung auf Leben und Tod“, die grenzenlose Distanz, die zwischen
der Idee und Realität vorhanden ist, zu überspringen, heraus. Gerade der Sieger, der es
erlangte, diesen „Sprung auf Leben und Tod“ zu schaffen, ist „derjenige, der dazu fähig ist,
das Ideal des Lotos-Sutras zu realisieren“, nämlich der „Ausübende des Lotos-Sutras“.
Der Daishonin bezeichnet sich in diesem Schriftwerk als „Ausübenden des Lotos-Sutras,
den besten der ganzen Welt (des Jambudvipas)“. Damit erklärt er eindeutig, dass er durch die
Praxis mit vollem Einsatz des Lebens die Basis für die „Verwirklichung der Buddhaschaft
aller Menschen“ sowie die „weltweite Kosen-rufu Bewegung“ errichtet hat.
Durch diesen unsterblichen großen Kampf Nichiren Daishonins begann vom Späten Tag
des Gesetzes in der unreinen Zeit, in der einfache Menschen sich irren und leiden, zur
„Zeit“ der weltweiten Kosen-rufu Bewegung, um die Befriedung des Landes durch die
Errichtung des Wahren Gesetzes zu realisieren, eine großartige Veränderung.
Zusätzlich dazu streckte Shakyamuni seine Zunge der Unverlogenheit heraus, die bis zum
Akanishta-Himmel hinlangte, wobei er sagte, dass er zu der Zeit, in der alle Lehren des
Buddhas in der fünften Fünfhundert-Jahr-Periode zugrunde gehen, dem Bodhisattwa
„Herausragende Ausübung“ (Sk. Visistacaritra) die fünf Schriftzeichen von Myo-ho-Ren-geKyo beibehalten lässt, um sie als gute Medizin für die das [wahre] Gesetz verleumdenden
Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben (Sk. Icchantika), die an weißer Lepra erkrankt
sind, anzuwenden, und den Brahma-Himmel (Sk. Brahma), Indra (Sk. Shakra), die Götter der
Sonne und des Mondes, die vier himmlischen Könige und Drachen-Gottheiten beauftragte,
[als seine Verfechter zu handeln] – wie sollten diese goldenen Worte zur Lüge werden?
Selbst wenn die große Erde sich umdrehen sollte, selbst wenn ein hoher Berg
zusammenstürzen sollte, selbst wenn nach dem Frühling kein Sommer kommen sollte, selbst
wenn die Sonne nach Osten zurückgehen sollte und selbst wenn der Mond auf die Erde fallen
sollte, stehen diese Sachen ganz fest. (DG, Band 3, Seite 110; JG, Seite 265)
Die große gute Medizin,
um die schwere Krankheit der Verleumdung des Gesetzes zu heilen.
In diesem Abschnitt macht der Daishonin klar, dass die Lehre, die als große gute Medizin
im Späten Tag des Gesetzes, in dem „das reine Gesetz [Shakyamunis] verloren geht“, die
Lebewesen, die Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben (Sk. Icchantika)3) genannt, von
3)
Icchantika: Dies ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bezeichnet im Mahayana-Buddhismus Wesen, die, ohne
nach dem wahren Gesetz zu suchen, auf irreführenden Lehren verharren, sich vielmehr dem wahren Gesetz
widersetzen und es verleumden. Es sind die Menschen, die ihr schweres Vergehen, das wahre Gesetz des
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der schweren Krankheit, das [wahre] Gesetz zu verleumden, grundlegend retten kann, NamMyoho-Renge-Kyo ist.
Wie bereits festgestellt, werden Lebewesen im Späten Tag des Gesetzes als solche
klassifiziert, denen es wegen ihrer schlechten Aufnahmefähigkeit sowie ihrer minderen
Aufnahmefähigkeit an Kapazitäten mangelt, das Gesetz des Buddhas zu verstehen. Selbst
wenn sie seltenerweise anfangen, den Buddhismus zu praktizieren, lassen sie sich von
schlechten Lehrern irreführen und hängen deren befangenen Behauptungen an, dadurch
neigen sie umgekehrt dazu, sich dem Mystischen Gesetz, das mit allen Vorzügen vollkommen
ausgestattet ist, zu widersetzen und es zu verleumden. Demnach sind sie der Lage verfallen,
das [Wahre] Gesetz zu verleumden.
„Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben (Sk. Icchantika)“ weisen auf solche hin, die,
weil sie nach der Befriedigung der Begierden in dieser realen Welt so stark streben, an das
wahre Gesetz, das der Buddha lehrte, niemals glauben können, vielmehr das wahre Gesetz
vehement verleumden. Aus diesem Grund, wird im Nirwana-Sutra gepredigt, können sie
keine Buddhaschaft verwirklichen, obwohl ihrem Leben die Buddhaschaft innewohnt. Gerade
deshalb werden „die das [wahre] Gesetz verleumdenden Menschen mit unkorrigierbarem
Unglauben (Sk. Icchantika)“ in Bezug auf die Krankheit mit der schwersten aller schweren
Krankheiten, nämlich mit der unheilbaren Krankheit, verglichen.
Diese Tat, das [wahre] Gesetz zu verleumden, ist etwas, das das Herz eines jeden
Menschen unbemerkbar zerfrisst, und bringt die geistige Stütze der Gesellschaft zu Fall. Das
ist zu Recht das „Grundübel“, das alle Menschen unglücklich macht und die Gesellschaft in
Chaos treibt. Dieser Punkt wird in der Abhandlung des Daishonins „Über die Befriedung des
Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“ genau erläutert.
Allein die Handlung, die dazu beiträgt, dieses „Grundübel“ des Unglückes grundlegend zu
„heilen“, bedeutet, auf der Ebene jedes einzelnen Individuums sowohl „das Mystische Gesetz
anzunehmen und beizubehalten“ und auf der Ebene der Gesellschaft als auch „das Wahre
Gesetz zu errichten und dadurch das Land zu befrieden“. Die Verleumdung des [wahren]
Gesetzes heißt, sich dem wahren Gesetz zu widersetzen und es zu verleumden, deshalb ist es
wichtig, mit dieser negative Handlung sofort aufzuhören und sie aufhören zu lassen. Und
gerade die Praxis, die am Gegenpol steht, nämlich an das Mystische Gesetz zu glauben, es
anzunehmen, darauf basierend die Praxis mit vollem Einsatz des Lebens konsequent
fortzuführen und in der Gesellschaft eine stabile geistige Stütze zu errichten, ist die
Maßnahme, um alle Probleme grundlegend zu lösen. Aus diesem Grund sagt der Daishonin,
dass allein Nam-Myoho-Renge-Kyo, der Kern des Lotos-Sutras, die große gute Medizin ist,
die über die Kraft verfügt, auch die schwere Krankheit, die „Verleumdung des [wahren]
Gesetzes“ genannt, mit der der Späte Tag des Gesetzes verhangen ist, zu heilen.
Die „Verleumdung des [wahren] Gesetzes“ bedeutet, das Lotos-Sutra zu verunglimpfen,
das lehrt, dass alle Menschen die Buddhaschaft verwirklichen können, und dieser Handlung
liegt die im menschlichen Leben verborgen liegende Dunkelheit [des Lebens], Menschen zu
verachten und Leben geringzuschätzen, zugrunde. Diese Dunkelheit (Ignoranz) des Lebens
bringt verschiedene philosophische Krankheiten hervor, die Menschen zu Unrecht
diskriminiert zu behandeln, zu unterdrücken und die Gesellschaft durcheinander zu bringen.
Es ist die große gute Medizin von Nam-Myoho-Renge-Kyo, die über die Kraft verfügt,
eine derart schwere Krankheit der Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben (Sk. Icchantika)
zu heilen.
Warum hält Nam-Myoho-Renge-Kyo eine solch großartige Kraft inne? Denn NamMyoho-Renge-Kyo ist der Same des Buddhas, nämlich der Ursprung der Lebenskraft des
Buddhas selbst.
Buddhas verunglimpft zu haben, niemals bereuen. Aus dem Grund sollten sie nach dem Tod in die Hölle
unaufhörlichen Leidens fallen.
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In diesem Abschnitt erwähnt der Daishonin die Übertragung, die im einundzwanzigsten
Kapitel des Lotos-Sutras „Die übernatürliche Kraft des Tathagatas“ von Shakyamuni zum
Bodhisattwa „Herausragende Ausübung“ (Visistacaritra) stattfand.
Im besagten Kapitel wird Myoho-Renge-Kyo als das „Gesetz, das er (Buddha
Shakyamuni) die Bodhisattwas lehrt und das von den Buddhas schützend bedacht wird“,
gepredigt. (DLS, Seite 284; JLS, Seite 570) Das heißt, der Buddha behält Myoho-Renge-Kyo
beständig im Herzen bei und übt es aus, gerade deshalb ist er der Buddha, und er lehrt die
Bodhisattwas, den wahren Schülern des Buddhas, dieses Mystische Gesetz.
Aus diesem Grund gab er allen Bodhisattwas aus der Erde, angefangen mit dem
Bodhisattwa „Herausragende Ausübung“ (Visistacaritra), die den Schwur leisteten, es (das
Mystische Gesetz) in der Zeit nach dem Erlöschen des Buddhas zu verbreiten, den Auftrag,
dieses Gesetz beizubehalten und zu verbreiten.
Außerdem fasste Shakyamuni das Gesetz als vier Sätze „alle Gesetze, die der Tathagata
besitzt, alle freiverfügbaren übernatürlichen Kräfte des Tathagatas, die Schatzkammer aller
geheimen wesentlichen [Lehren] des Tathagatas und alle tiefgründigsten Angelegenheiten des
Tathagatas“ (DLS, Seite 285; JLS, Seite 572) zusammen und übertrug allen Bodhisattwas,
angefangen mit dem Bodhisattwa „Herausragende Ausübung“, die den Schwur leisteten, es
(das Mystische Gesetz) in der Zeit nach dem Erlöschen des Buddhas zu verbreiten, den
Auftrag, dieses Gesetz.
Wie in den oben zitierten Sätzen viermal „alle“ wiederholt wird, sind die Ausübung, die
zur Ursache dafür diente, dass Shakyamuni die Buddhaschaft verwirklichte, und die
verdienstvolle Tugend, die er durch die Verwirklichung der Buddhaschaft erlangte, im
Großen und Ganzen in den fünf Schriftzeichen von Myo-ho-Ren-ge-Kyo enthalten.
Ferner wird im selben Kapitel gepredigt, dass der Bodhisattwa „Herausragende
Ausübung“ dieses Myoho-Renge-Kyo in der Zeit nach dem Erlöschen des Buddhas in der
Saha-Welt in der schlechten Zeit verbreiten und so „wie der Lichtstrahl der Sonne und des
Mondes (…) und die Dunkelheit der Lebewesen auslöschen“ (DLS, Seite 286f; JLS, Seite 575)
wird. Das heißt, gerade die Handlung, dieses Mystische Gesetz, nämlich den Samen des
Buddhas, ins Feld des Herzens aller Menschen einzupflanzen und daraus voller Pracht
wohlriechend aufblühen zu lassen, ist die edle Aufgabe eines jeden Bodhisattwas aus der Erde.
Diese von uns, den Bodhisattwas aus der Erde, geführte großartige Bewegung, die allen
einfachen Menschen ermöglicht, selbst aufzublühen, stößt deshalb, weil sie sowohl im Herzen
jedes einzelnen Menschen als auch in der Welt eine grundlegende Veränderung hervorruft,
selbstverständlich auf verschiedene Widerstände. Jedoch sind wir keinesfalls allein und ohne
Schutz da.
Wie im obigen Gosho-Abschnitt steht, fordert Shakyamuni dafür, dass die Bodhisattwas
aus der Erde diesen großen Kampf führen, alle himmlischen Gottheiten dazu auf, sie zu
beschützen und zu unterstützen. Das bedeutet, dass, wenn das Mystische Gesetz im Späten
Tag des Gesetzes durch die Bodhisattwas aus der Erde weithin verbreitet wird, es für sie
zweifelsohne den Schutz himmlischer Gottheiten gibt.
Was aber hier zu beachten ist, ist die Tatsache, dass der Schutz aller himmlischen
Gottheiten gerade deshalb, weil jeder einzelne Bodhisattwa aus der Erde unter der Leitung des
Bodhisattwas „Herausragende Ausübung“ als Anführer, ohne sich davor zu scheuen, Leib und
Leben voll einzusetzen, mutig und hart kämpft, hervorgerufen wird.
Weil der Daishonin selbst inmitten der Praxis des Menschen als des Ausübenden des
Lotos-Sutras, der gegen diejenigen, die das wahre Gesetz verleumden, kämpft und einfache
Menschen im Späten Tag des Gesetzes von Leiden errettet, nichts, seit es die Stimme, sei es
das Leben, scheute, das Daimoku mit aller Entschiedenheit chantete und es bis zum Ende
verbreitete, konnte Nam-Myoho-Renge-Kyo alle Widerstände der Gesellschaft zurückweisen,
in Wirklichkeit alle Menschen erretten und dadurch weithin verbreitet werden. In diesem
unbeugsamen großen Kampf erscheint das Wirken der Menschen, die mit ihm resonieren und
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gemeinsam kämpfen, immer stärker. Durch den harten Kampf eines Mutigen der
Gerechtigkeit, der allein aufstand, wurde die Zeit erschlossen und erschaffen.
In diesem Abschnitt versichert der Daishonin mit aller Entschiedenheit, dass diese große
Strömung von Kosen-rufu im Späten tag des Gesetzes, selbst wenn die große Erde sich
umdrehen sollte und selbst wenn die Sonne nach Osten zurückgehen sollte, ohne jeglichen
Zweifel immer weiter fließen wird.
Das ist die große Überzeugung, die der Daishonin wahrhaft durch vollen Einsatz seines
Lebens bewies, so kann ich mit Respekt erachten.
Wer das Lotos-Sutra verbreitet, ist Vater und Mutter aller Lebewesen im Land Japan. Der
Großmeister Zhang’an (561-632) aus China sagte: „Ihm seinetwillen das Böse abzunehmen,
ist nämlich für ihn [eine Handlung] der Eltern.“
Demzufolge bin ich, Nichiren, Vater und Mutter des gegenwärtigen japanischen Kaisers
und der Lehrer und Herrscher der Nembutsu-Gläubigen, Zen-Anhänger und Shingon-Priester.
(DG, Band 3, Seite 111; JG, Seite 265)
Die Errichtung des Buddhismus für einfache Menschen
Das sind die von großer Überzeugung erfüllten Worte, die klarstellen, dass gerade der
Ausübende des Lotos-Sutras mit den drei Tugenden4) von Herrscher, Meister und Eltern
ausgestattet ist.
Der Ausübende des Lotos-Sutras im Späten Tag des Gesetzes ist jemand, der in seinem
eigenen Leben den durch die fundamentale Dunkelheit des Lebens5) überdeckten Ursprung
des Lebens des Buddhas selbst, nämlich Nam-Myoho-Renge-Kyo, offenbart und diesen unter
den Menschen verbreitet. Deshalb ist er dazu fähig, die fundamentale Dunkelheit des Lebens
zu durchbrechen und auch die Menschen mit unkorrigierbarem Unglauben (Sk. Icchantika),
die das wahre Gesetz verleumden, zu erretten.
Es ist wirklich ehrwürdig, dass gerade dieser Ausübende des Lotos-Sutras unter einfachen
Bürgern im Späten Tag des Gesetzes geboren wurde. Obwohl er ein gewöhnlicher Mensch
mit der schlechten Aufnahmefähigkeit sowie der minderen Aufnahmefähigkeit ist, setzt er
sein Leben für die Verbreitung des Mystischen Gesetzes voll ein und offenbart dadurch den
großen erleuchteten Lebenszustand, mit dem sein Leben ursprünglich ausgestattet ist. Gerade
deshalb gelingt es ihm, als musterhaftes Beispiel sowie als Spiegel für gewöhnliche Menschen
zu fungieren.
Daher zeigt der Daishonin in diesem Abschnitt allen einfachen Menschen gegenüber die
Tugend der Eltern auf, wie er hierbei sagt: „[Ich bin] Vater und Mutter aller Lebewesen im
Land Japan.“
Es ist seine eindeutige Erklärung, dass gerade der Daishonin, der als Ausübender des
Lotos-Sutras mit vollem Einsatz des Lebens kämpft, Vater sowie Mutter ist, die alle
Lebewesen in Wahrheit beschützen.
Der „Ausübende des Lotos-Sutras“ vermag, das Böse zu beseitigen, dem einfache
Menschen unbemerkbar verhaftet sind, das wahre Gesetz zu verleumden. Deshalb zitiert er
die Worte des Großmeisters Zhang’an: „Ihm seinetwillen das Böse abzunehmen, ist nämlich
Die drei Tugenden: sie sind die „Tugend des Herrschers“, die „Tugend des Meisters“ und die „Tugend der
Eltern“, welche alle Menschen zu verehren haben. Die „Tugend des Herrschers“ stellt die Kraft sowie das
Wirken, Lebewesen zu beschützen, dar. Die „Tugend des Meisters“ stellt die Kraft sowie das Wirken dar,
Lebewesen anzuführen. Die „Tugend der Eltern“ ist das Wirken, Lebewesen erbarmungsvoll zu lieben.
5)
Die fundamentale Dunkelheit des Lebens: Sie ist die dem Leben aller Lebewesen inhärente, grundlegende
Ignoranz sowie Dummheit. Insbesondere die grundlegende Unwissenheit darüber, dass alle Dinge die Wesenheit
des Mystischen Gesetzes darstellen, wird die „fundamentale Dunkelheit des Lebens“ genannt.
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für ihn [eine Handlung] der Eltern.“ Und dadurch zeigt er das tiefe Mitgefühl, über das der
Ausübende des Lotos-Sutras verfügt.
Außerdem sagt er: „Dann bin ich, Nichiren, Vater und Mutter des gegenwärtigen
japanischen Kaisers.“ Es ist der Daishonin, der, um dem Land seine Dankesschuld zu
vergelten, auch unter den Umständen, dass das ganze Land von Verleumdung des [wahren]
Gesetzes erfüllt war, wodurch er darauf gefasst sein musste, von der Obrigkeit verfolgt zu
werden, mit fester Entschlossenheit direkt an den Herrscher des Landes appellierte, [einerseits]
selbst keine Verleumdung des [wahres] Gesetzes zu begehen und [andererseits] allen die
Verleumdung des [wahren] Gesetzes zu untersagen. Hierdurch wird eindeutig erklärt, dass
gerade der Daishonin jemand ist, der den Herrscher des Landes im wahrsten Sinne des Wortes
beschützt, und der Meister des Landes ist, der dazu fähig ist, Ruhe und Frieden des Landes
wahrhaft zu realisieren.
Des Weiteren sagt er, dass er sowohl „Meister“ als auch „Herrscher“ von all denjenigen,
die damals den Buddhismus praktizieren, ist. Das heißt, er verdeutlicht, dass gerade der
Daishonin der wahre Religionsführer ist, der die buddhistische Welt, in der das reine Gesetz
[Shakyamunis] verloren ging, wiederbeleben kann.
Hier möchten wir davon Notiz nehmen, dass er mit aller Deutlichkeit klarstellt, dass,
nachdem er als Erstes sagt, er sei „Vater und Mutter aller Lebewesen“, und dann nach dem
Wort „demzufolge“, er der „Lehrer“ sowie der „Herrscher“ der Nembutsu-Gläubigen, ZenAnhänger und Shingon-Priester ist.
Die von tiefem Mitgefühl erfüllten Augen des Daishonins waren vor allem darauf
gerichtet, einfache Menschen, die selbst unmerklich dazu, das Böse zu begehen, nämlich das
[wahre] Gesetz zu verleumden, irregeführt werden, zu erretten. Das heißt, seine Intention
richtete sich auf den „Buddhismus für einfache Menschen“. Das ist meines Erachtens das
Mark des Kampfes für die Verwirklichung von Kosen-rufu, um das Ideal, dass alle Menschen
die Buddhaschaft verwirklichen, zu realisieren.
Sowohl Herrscher des Landes als auch Religionsanhänger müssen eigentlich zum Glück
einfacher Menschen dienen. Jedoch ist der Daishonin allein in der Lage, den wahren Kampf
für die Errettung einfacher Menschen zu führen. Auch von diesem Aspekt aus betrachtet, sagt
der Daishonin, ist er „Vater und Mutter“ der Herrscher des Landes und „Meister“ sowie
„Herrscher“ der Religionsanhänger.
Die damals renommierten buddhistischen Schulen wurden größtenteils von Herrschern
und Machthabern des Landes in Obhut genommen und verrichteten extra dafür Gebete,
Herrscher sowie Machthaber des Landes zu schützen.
Es ist mit Respekt zu erachten, dass der Daishonin der Ansicht war, dass die Art, wie der
Buddhismus der Zeit im Späten Tag des Gesetzes entsprechend sein sollte, der Buddhismus
für einfache Menschen sein muss. Deshalb zeigte er anlässlich der Zeit, den Herrscher des
Landes zu ermahnen, ihm seine Denkweise, dass Religionen dafür da sind, das Volk zu
beschützen und das Land zu schützen, und forderte ihn dazu auf, sein Bewusstsein zu
verändern. Der religiösen Welt gegenüber übte er an ihrer „Adhärenz“ mit Herrschern und
Machthabern des Landes scharfe Kritik. Das war die praktische Umsetzung seiner These
„Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“.
Jetzt ist die „Zeit“, zu siegen
Durch den Kampf, den der Daishonin als Ausübender des Lotos-Sutras führte, wurde das
große Gesetz, das im Späten Tag des Gesetzes verbreitet wird, offenbart. Und der wahre
Buddhismus für einfache Menschen, der über zehntausend Jahre im Späten Tag des Gesetzes
hinaus weithin verbreitet werden soll, errichtet.
Die einzige Glaubensgemeinschaft, die diesen Buddhismus für einfache Menschen in der
ganzen Welt verbreitet hat, ist die Soka Gakkai International (SGI).
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Wenn wir uns diesem Kampf für die Verwirklichung von Kosen-rufu anschließen, dann
können auch wir aus uns selbst das Leben des „Ausübenden des Lotos-Sutras“ hervorbringen
und das großartige Selbst aufbauen.
Wenn wir für die Verwirklichung von Kosen-rufu kämpfen, werden alle großen
Hindernisse und Widrigkeiten, welche uns widerfahren, unmittelbar zum Weg zur
Verwirklichung der Buddhaschaft – das ist durch unzählige erfahrene Mitglieder als wahr
bewiesen worden.
Mein Meister Toda sagte inbrünstig: „Sobald Ihr einmal das Banner von Kosen-rufu
gehisst habt, haltet es bis zum Ende konsequent fest! Seid vor großen Verfolgungen
unbeugsam und fallt im Glauben niemals zurück!“
Er fuhr fort: „Jetzt und hier sind wir auf das große Unterfangen, Kosen-rufu genannt,
gestoßen. Wenn Sie von diesem großen Marsch für die Verwirklichung von Kosen-rufu
abkommen, werden Sie genau so wie meine ehemaligen gleichgesinnten Freunde, die, obwohl
Sie mit mir die Zeit erlangten und ihnen wie mir gleichermaßen die Verfolgung um des
Gesetzes willen widerfuhr, zu jener Zeit nicht imstande waren, für die Verwirklichung von
Kosen-rufu zu leben, nicht das zeitlebens andauernde Glück erleben. Wenn Sie mit derselben
Absicht wie mit meiner zum großen Marsch von Kosen-rufu aufstehen, dann ist es so klar wie
der Tag, dass Sie glücklich werden.
Nie, niemals sollten Sie den großen Marsch von Kosen-rufu versäumen!“
Jetzt ist die „Zeit“, zu kämpfen und zu siegen.
(aus „Daibyakurenge“, Juni 2010)
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