Vitus-Bodyscanner - kompakt und smart Die Wiesbadener Firma Vitronic Dr.-Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH hat mit Vitus einen 3D-Farb-Bodyscanner entwickelt, mit dem ein Traum in Erfüllung geht. Es geht darum, Menschen und andere lebende Objekte, die nicht beliebig lange stillstehen können, schnell und vollständig dreidimensional zu vermessen. Der Scanvorgang Das 3D-Scannen ist denkbar einfach: Man stellt sich in die Mitte des Messportals und auf Knopfdruck schalten sich die augensicheren Laserlichtquellen ein. Das System tastet nun die Konturen einer Person von Kopf bis Fuß ab. Wenige Sekunden später sind die Daten im Rechner gespeichert. Eine sogenannte "3DPunktewolke mit Farb-Overlay", zusammengesetzt aus mehreren Millionen 3DMesspunkten, ist entstanden. Mit millimetergenauer Präzision ist ein virtuelles Double der Person erschaffen. Kombiniert mit dem CAD-Menschmodell „RAMSIS“ wird ein virtueller Mensch erschaffen. Er schlüpft in die 3D-Punktewolke hinein, fügt sich so eng wie möglich an jeden Punkt dieser Wolke und nimmt so das genaue Aussehen des "digitalisierten Menschen" an. Aus der Punktewolke ist ein mathematisches Modell geworden, das sich nun auf Befehl drehen kann, vergrößert und verkleinert werden kann und seine Körperglieder bewegen kann. In Kombination mit einem speziellen Softwaremodul wird die Herstellung persönlicher Maßkonfektion möglich. Neu Anfang diesen Jahres hat Vitronic den Ganzkörperscanner Vitus Smart, eine kleine, kompaktere Version auf den Markt gebracht. Durch einzelne technische Veränderungen hat der Vitus Smart eine Größe erreicht, die beispielsweise eine Integration direkt in die Umkleidekabine eines Bekleidungsgeschäftes erlaubt. Abbildung 1: Die 4 Säulen des Vitus Smart lassen sich in die Verkaufsräume eines Bekleidungsgeschäfts integrieren. „Vitus Smart ist eine smarte Weiterentwicklung des bewährten Vitus-Scanners, der durch seine Kompaktheit und seinen attraktiven Preis einen großen Markt erschließen soll“ erklärt Markus Maurer, Vertriebsingenieur von Vitronic. Einsatzmöglichkeiten Weitere Einsatzmöglichkeiten des 3D-Bodyscanners liegen im medizinischen Bereich. Orthopäden können völlig ohne belastende Röntgenstrahlung und in echter Dreidimensionalität die Form des Rückens oder anderer Gliedmaßen vermessen. Mit Teilkörperscannern können kleinere Objekte oder auch Details wie Gesichter oder Hände. Der ebenfalls zur Vitus-Familie gehörende Pedus dient speziell zur Vermessung von Füßen. Designer der Automobilindustrie verwenden die 3D-Daten, um die Innenräume der Wagen unter ergonomischen Gesichtspunkten zu optimieren. Gescannte Personendaten dienen allen Herstellern allgemeiner Gebrauchsgüter, um formgerechtere, besser passende oder funktionalere Produkte für den Verbraucher zu entwickeln und zu produzieren. In der Bildhauerei können die Daten einer Fräsmaschine zugeführt werden, die anschließend aus einem Steinblock eine Skulptur als absolut identisches Abbild fräst. In der Filmbranche werden bereits Musiker und Schauspieler in "virtuellen Welten" nachgebildet und animiert. Hier könnten ganze Datenbanken von Schauspielern geschaffen, Bewegungsstudien erstellt und spezielle Haltungen digitalisiert und eingespielt werden. Der Übergang zwischen Realität und Animation wird noch fließender. Seit ein paar Jahren arbeiten 3D-Scanner erfolgreich in ihrer täglichen Routine. Vitus ist Teil des größten Menschvermessungsprojektes aller Zeiten. Die Durchschnittsgröße sowie die allgemeinen Körpermaße der Bevölkerung haben sich im Laufe der Zeit verändert. Das Projekt CAESAR (Civilian American and European Surface Anthropometry Resource), hat sich zum Ziel gesetzt, diese neuen anthropometrischen Daten der Bewohner verschiedener Länder in einer Datenbank zusammenzustellen. Vitus liefert diese dreidimensionalen Datensätze mit der exakten Erfassung der Körperform eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung u.a. der Niederlande. So soll eine Datenbasis für die Neubestimmung von Konfektionsgrößen entstehen.