Salzpflanzen - WordPress.com

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Salzpflanzen (Halophyten) an den Zickstellen (szik=ungarisch für Soda)
Halophyten sind Pflanzen, die durch spezielle Eigenschaften einem hohen Salzgehalt im Boden
standhalten.
Sie besetzen damit eine ökologische Nische, denn andere Pflanzen haben keine Möglichkeit in
diesem Lebensraum zu wachsen. Die Pflanzen auf salzigem Untergrund brauchen Mechanismen um
mit der hohen Salzkonzentration im Boden umzugehen, die für andere Pflanzen giftig wirkt.
Im Seewinkel gibt es solche salzigen Stellen („Zickstellen“) mit einer außergewöhnlichen Pflanzenwelt
im Binnenland, fern von jeder Meeresküste. Der salzführende Bodenhorizont ist hier nicht von
Schotter oder Sand bedeckt . Das hier vorherrschende Salz ist Soda (Na2CO3).
Wie aber können Salzpflanzen nun unter solchen extremen Bedingungen wachsen?
Salzpflanzen verhindern das Welken, indem sie in ihren Zellen Salze anreichern.
Um den Salzgehalt kontrolliert auf einem Level zu halten, haben die Pflanzen verschiedene
Mechanismen entwickelt:
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Eine Anpassung ist die Anreicherung von Wasser in der Vakuole. Somit wird die
Salzkonzentration in der Pflanze gesenkt und das Salz wirkt nicht giftig. Weil die Zellwände
der Pflanzen sehr dehnbar sind, „schwellen“ diese Pflanzen an. Diese Pflanzen nennt man
sukkulente Pflanzen.
Andere Pflanzen besitzen Salzdrüsen, mit welchen Salz über die Blätter ausgeschieden
werden kann.
Manche Pflanzen haben keine steuernden Mechanismen und sterben ab, wenn die
Salzkonzentration zu hoch ist. Ihre Strategie ist es, rasch ihren Fortpflanzungszyklus
abzuschließen um sich noch sicher zu vermehren.
Wieder andere bilden ein Osmotikum wie z.B. Zucker, das die Salzaufnahme verhindert,
indem sich die Konzentration im Zellinneren verändert.
Leider sind die Salzstandorte ein bedrohter Lebensraum. Landwirtschaftliche Veränderungen und ein
Absenken des Grundwasserspiegels führen zu einer starken Verringerung der Zickstellen und somit
auch der typischen Salzvegetation, weshalb die meisten Salzpflanzen als „stark bedroht“ eingestuft
sind.
Welche der Pflanzen kommen an den Zickstellen vor?
Notizen
Gelber-Spargelklee (Lotus maritimus)
Salzliebende Pflanze, aber nicht zwingend an
Salzstandorte gebunden (fakulatativer
Halophyt).
Kann nur von Insekten bestäubt werden, die
einen mindestens 12mm langen Rüssel
besitzen (v.a. Hummeln).
Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki
Notizen:
Strand-Aster (Tripolium pannonicum)
Eine ihrer Anpassungsstrategien ist das
Abwerfen von Blättern, in denen sie größere
Mengen Salz gesammelt hat. Im Herbst
taucht sie die Lackenränder in ein Meer von
Lila.
Bild:http://commons.wikimedia.org/wiki/File:33_Aster_tripholium.jpg#
/media/File:33_Aster_tripholium.jpg
Notizen:
Salzkresse (Lepidium cartilagineum)
Diese Pflanze kann ohne Salz gar nicht
überleben, deshalb ist sie zwingend an
Salzstandorte gebunden (obligater
Halophyt). Blätter sind leicht sukkulent, Salz
wird in den Vakuolen gespeichert, die
Blätter schließlich abgeworfen.
Bild:http://www.plantillustrations.org/illustration.php?id_illustration=
231531
Notizen:
Notizen:
Große Salzmelde (Suaeda pannonica)
Sie ist an salzreiche Standorte
angewiesen (obligater Halophyt). Ein
Anpassungsmechanismus ist die
Sukkulenz.
Bild: http://www.botany.cz
Notizen:
Strand-Wegerich (Plantago maritima)
Unter dem Blütenstand mancher Pflanzen
befinden sich Gallen, in denen sich die
Larven vom Strandwegerich-Gallrüsselkäfer
entwickeln. Noch 15 weitere Insekten leben
von P. maritima. Die Pflanze bildet Sorbitol
als Ausgleichsosmotikum.
Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki
Notizen:
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