Salzpflanzen (Halophyten) an den Zickstellen (szik=ungarisch für Soda) Halophyten sind Pflanzen, die durch spezielle Eigenschaften einem hohen Salzgehalt im Boden standhalten. Sie besetzen damit eine ökologische Nische, denn andere Pflanzen haben keine Möglichkeit in diesem Lebensraum zu wachsen. Die Pflanzen auf salzigem Untergrund brauchen Mechanismen um mit der hohen Salzkonzentration im Boden umzugehen, die für andere Pflanzen giftig wirkt. Im Seewinkel gibt es solche salzigen Stellen („Zickstellen“) mit einer außergewöhnlichen Pflanzenwelt im Binnenland, fern von jeder Meeresküste. Der salzführende Bodenhorizont ist hier nicht von Schotter oder Sand bedeckt . Das hier vorherrschende Salz ist Soda (Na2CO3). Wie aber können Salzpflanzen nun unter solchen extremen Bedingungen wachsen? Salzpflanzen verhindern das Welken, indem sie in ihren Zellen Salze anreichern. Um den Salzgehalt kontrolliert auf einem Level zu halten, haben die Pflanzen verschiedene Mechanismen entwickelt: Eine Anpassung ist die Anreicherung von Wasser in der Vakuole. Somit wird die Salzkonzentration in der Pflanze gesenkt und das Salz wirkt nicht giftig. Weil die Zellwände der Pflanzen sehr dehnbar sind, „schwellen“ diese Pflanzen an. Diese Pflanzen nennt man sukkulente Pflanzen. Andere Pflanzen besitzen Salzdrüsen, mit welchen Salz über die Blätter ausgeschieden werden kann. Manche Pflanzen haben keine steuernden Mechanismen und sterben ab, wenn die Salzkonzentration zu hoch ist. Ihre Strategie ist es, rasch ihren Fortpflanzungszyklus abzuschließen um sich noch sicher zu vermehren. Wieder andere bilden ein Osmotikum wie z.B. Zucker, das die Salzaufnahme verhindert, indem sich die Konzentration im Zellinneren verändert. Leider sind die Salzstandorte ein bedrohter Lebensraum. Landwirtschaftliche Veränderungen und ein Absenken des Grundwasserspiegels führen zu einer starken Verringerung der Zickstellen und somit auch der typischen Salzvegetation, weshalb die meisten Salzpflanzen als „stark bedroht“ eingestuft sind. Welche der Pflanzen kommen an den Zickstellen vor? Notizen Gelber-Spargelklee (Lotus maritimus) Salzliebende Pflanze, aber nicht zwingend an Salzstandorte gebunden (fakulatativer Halophyt). Kann nur von Insekten bestäubt werden, die einen mindestens 12mm langen Rüssel besitzen (v.a. Hummeln). Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki Notizen: Strand-Aster (Tripolium pannonicum) Eine ihrer Anpassungsstrategien ist das Abwerfen von Blättern, in denen sie größere Mengen Salz gesammelt hat. Im Herbst taucht sie die Lackenränder in ein Meer von Lila. Bild:http://commons.wikimedia.org/wiki/File:33_Aster_tripholium.jpg# /media/File:33_Aster_tripholium.jpg Notizen: Salzkresse (Lepidium cartilagineum) Diese Pflanze kann ohne Salz gar nicht überleben, deshalb ist sie zwingend an Salzstandorte gebunden (obligater Halophyt). Blätter sind leicht sukkulent, Salz wird in den Vakuolen gespeichert, die Blätter schließlich abgeworfen. Bild:http://www.plantillustrations.org/illustration.php?id_illustration= 231531 Notizen: Notizen: Große Salzmelde (Suaeda pannonica) Sie ist an salzreiche Standorte angewiesen (obligater Halophyt). Ein Anpassungsmechanismus ist die Sukkulenz. Bild: http://www.botany.cz Notizen: Strand-Wegerich (Plantago maritima) Unter dem Blütenstand mancher Pflanzen befinden sich Gallen, in denen sich die Larven vom Strandwegerich-Gallrüsselkäfer entwickeln. Noch 15 weitere Insekten leben von P. maritima. Die Pflanze bildet Sorbitol als Ausgleichsosmotikum. Bild: http://commons.wikimedia.org/wiki Notizen: