Führungsstile Managementkonzeptionen In jedem Unternehmen werden Ziele festgelegt Maßnahmen zur Erreichung der Ziele angeordnet Die Erreichung der Ziele kontrolliert Das System von Regeln, das Planung, Durchführung und Kontrolle ordnet, ist die Organisation. Organisieren bedeutet, ein solches System von Regeln aufzustellen. Personen, die Ziele festlegen Maßnahmen zur Erreichung der Ziele anordnen Die Erreichung der Ziele kontrollieren Planen und organisieren bezeichnet man als Manager. Manager haben die Aufgabe, die Mitarbeiter des Unternehmens zu führen. Managementkonzeptionen Die Managementfunktionen werden von den Managern nach bestimmten Leitvorstellungen gestaltet. Man spricht von Managementkonzeptionen. Managementkonzeptionen sollen folgende Anforderungen erfüllen: Sie sollen einen wirkungsvollen Beitrag zur Bewältigung der Führungsaufgaben leisten. Sie sollen die selbstständige und eigenverantwortliche Bearbeitung abgegrenzter Aufgabengebiete ermöglichen. Vorgesetzte und Mitarbeiter sollen gleichermaßen in das Managementkonzept einbezogen werden. Sie sollen es ermöglichen, die Leistungen des einzelnen Mitarbeiters und auch des Vorgesetzten zu ermitteln. Die meisten Managementkonzeptionen schließen einander nicht aus, sondern ergänzen einander. Obwohl die Managementkonzeptionen teilweise von unterschiedlichen Überlegungen ausgehen, haben sie doch ein gemeinsames Ziel. Dieses besteht darin, die Leistung des Unternehmens auf den langfristigen Erfolg auszurichten. Management by objectives Hauptaufgabe des Managers ist hierbei Ziele mit dem Mitarbeiter zu vereinbaren Die Zielerreichung zu kontrollieren Die detaillierte Planung der Maßnahmen zur Zielerreichung und deren Durchführung wird den Mitarbeitern überlassen. Kontrolliert wird nur, ob bzw. inwiefern die Ziele erreicht wurden, nicht jedoch, welche Maßnahmen wann und wo gesetzt wurden. Der Vorgesetzte soll bei dieser Form es Managements jenen Teil seiner Arbeit und jene Entscheidungen an seine Mitarbeiter abgeben, die diese genauso gut oder besser als er erledigen können. Der Führungskraft verbleibt dadurch mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben und die Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit in einem eigenen Aufgabengebiet selbstständig tätig zu werden. Dadurch fühlen sie sich mit ihrer Aufgabe enger verbunden als bisher und es werden bessere Arbeitsergebnisse erzielt. Management by exception Bei dieser Konzeption geht man davon aus, dass es für die einzelne Führugnskraft weder notwendig noch möglich ist, jederzeit alles selbst zu bestimmen. Die Führungskraft behält sich nur die wichtigsten Entscheidungen vor. Die übrigen Aufgaben werden zur selbstständigen Bearbeitung und Entscheidung an die Mitarbeiter übertragen. Da sich jedoch Abweichungen zwischen den angestrebten Zielen und den tatsächlichen Ergebnissen nicht vermeiden lassen, werden Abweichungsbereiche festgelegt. Die Normalfälle werden vom Mitarbeiter allein erledigt. Nur Ausnahmefälle werden der Führungskraft gemeldet und von ihr entschieden. Management by exception bedeutet für den Vorgesetzten eine Entlastung von Routinearbeiten und für den Mitarbeiter bedeutet es eine engere Bindung an seine Aufgabe, da er sein eigenes Arbeitsgebiet mit Entscheidungsbefugnis und Verantwortung hat. Management by delegation Das Management by delegation bedeutet Führen durch Delegation von Verantwortung. Besonderes Gewicht wird auf die Entscheidungsfunktion, und zwar auf die Delegation von Entscheidungsbefugnissen, gelegt. Das System soll es ermöglichen, Verantwortung von oben nach unten zu übertragen. Die hierarchische Grundkonzeption des Unternehmens und der Verwaltung bleibt dabei erhalten. Die Mitarbeiter erhalten einen festen Aufgabenbereich mit bestimmten Kompetenzen, in dem sie selbstständig handeln und entscheiden. Die betrieblichen Entscheidungen werden von den Mitarbeitern durch Teamarbeit jeweils auf den Ebenen getroffen, wo sie sich als notwendig erweisen. Die Verantwortung ist nicht mehr auf die oberste Spitze konzentriert. Sie ergibt sich aus den Aufgaben und Kompetenzen, die zusammen auf die Ebene übertragen werden, die sich damit beschäftigen muss. Management by motivation Bei dieser Managementkonzeption versucht man, die Unternehmensziele und die Ziele der Mitarbeiter möglichst in Einklang zu bringen, sodass die Mitarbeiter die Unternehmensziele zur Gänze zu ihren eigenen Zielen machen und danach handeln. Wesentliche Merkmale dieser Konzeption sind: Kooperatives Festlegen von Zielen Delegation von Verantwortung Vermenschlichung des Arbeitsplatzes Ausreichende Berücksichtigung der Bedürfnisse des Mitarbeiters Führungsstile Die Managementkonzeption ist die Leitvorstellung, nach der im gesamten Unternehmen geführt werden soll. Der Führungsstil ist die Art und Weise, wie die einzelne Führungskraft mit ihren Mitarbeitern umgeht. Führungsstile Wie werden die Mitarbeiter bei Entscheidungen einbezogen Partizipativdemokratisch autokratisch An welchen Zielen orientiert sich der Manager Sachaufgabenorientiert Mitarbeiterorientiert Laissez-faireStil Partizipativ-demokratischer Stil Der Vorgesetzte berät die Vorgangsweise gemeinsam mit den Mitarbeitern. Der Vorgesetzte und die Mitarbeiter machen Lösungsvorschläge. Die Lösungsvorschläge des Vorgesetzten werden gleichrangig mit denen der Mitarbeiter behandelt. Es wird versucht, die beste Lösung durch Diskussion zu finden. Kurzfristig bewirkt der demokratische Führungsstil nicht immer Zufriedenheit. Die Entscheidungen führen zu langen Diskussionen. Die große zeitliche Belastung kann zur Unzufriedenheit führen. Es ist daher sinnvoll, unwichtige Dinge anders zu entscheiden. Vor allem bei wesentlichen Entscheidungen wird jedoch das gemeinsame Finden der Lösung geschätzt. Langfristig führt daher der demokratische Führungsstil zur großen Zufriedenheit der Mitarbeiter. Autokratischer Stil Das Verhältnis von Vorgesetzten und Mitarbeitern beruht auf Befehlen und Gehorsam. Der Vorgesetzte ordnet alles im Detail an. Die Mitarbeiter führen es gemäß den Anordnungen aus. Kurzfristig sind die Mitarbeiter häufig mit diesem Stil zufrieden. Er ermöglicht es, die Arbeit mit einer bestimmten Sicherheit zur Zufriedenheit des Vorgesetzten zu erledigen, da alles im Detail geregelt wird. Der Zeitaufwand ist geringer als beim demokratischen Führungsstil. Langfristig führt dieser Stil jedoch zur Unzufriedenheit, da die Mitarbeiter von allen wichtigen Entscheidungen ausgeschlossen werden. Laissez-faire-Stil Die Mitarbeiter genießen weitgehende Freiheit. Der Vorgesetzte greift nur dann ein, wenn er ausdrücklich dazu aufgefordert wird. Trotz der großen Freiheit sind die Mitarbeiter kurzfristig und langfristig meist unzufrieden. Sie erhalten vom Vorgesetzten keine Informationen, wieweit er mit ihrem Verhalten zufrieden ist. Sie fühlen sich allein gelassen. Die Zielorientierung des Managers Grundsätzlich kann man beim Führungsverhalten von Vorgesetzten zwei Aspekte unterscheiden: Die Orientierung an den Sachaufgaben Die Orientierung am Wohle der Mitarbeiter Selbstverständlich sollten beide Aspekte gleichermaßen beachtet werden. Dennoch werden sich manche Vorgesetzte eher an dem einen Ziel und andere an dem anderen Ziel orientieren. Führungsverhalten und Entscheidungssituation Lange Zeit ging man davon aus, dass ein bestimmtest Führungsverhalten anzustreben sei. Neuere Überlegungen und Forschungen führten jedoch zu der Erkenntnis, dass das Führungsund Entscheidungsverhalten der jeweiligen Situation anzupassen ist. Der Reifeansatz Die Basisidee ist, je weniger reif Mitarbeiter für die Erfüllung einer Aufgabe sind, desto aufgabenbezogener muss geführt werden. Das bedeutet: In Entscheidungssituationen, für die die Mitarbeiter nur geringe Reife mitbringen, muss stark aufgabenbezogen geführt werden. In Entscheidungssituationen, für die die Mitarbeiter mittlere Reife mitbringen, muss die Aufgabenorientierung Mittel sein, um die Mitarbeiter nicht zu demotivieren, die Mitarbeiterorientierung jedoch hoch, um die Ansätze zur selbstständigen Entscheidung zu entwickeln. Sind die Mitarbeiter in der Lage die Aufgabe selbst zu bewältigen so ist delegieren das angemessene Verhalten. Entscheidungsbaum Der Ansatz geht davon aus, dass die Entscheidungssituation genau diagnostiziert werden soll und erst danach sollte ein entsprechendes Entscheidungsverhalten gewählt werden. Je nach Entscheidungssituation gibt es dann fünf Möglichkeiten zu entscheiden: Alleinentscheidung, ohne weitere Informationen bei den Mitarbeitern einzuholen Alleinentscheidung, nachdem Informationen bei den Mitarbeitern eingeholt wurden Alleinentscheidung nach individueller Beratung mit den Mitarbeitern Alleinentscheidung nach Beratung mit Mitarbeitern in der Gruppe Gruppenentscheidung Um zwischen den Alternativen zu entscheiden soll der Vorgesetzte die Entscheidungssituation mit einem Entscheidungsbaum analysieren. Der Vorgesetzte muss dann bereits definierte Fragen mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten um von einem Punkt des Entscheidungsbaumes zum nächsten zu gelangen. Am Ende jedes Entscheidungsprozesses gibt der Entscheidungsbaum an, mit welchem Verfahren zweckmäßig entschieden werden soll. Kontingenztheorie (Führungsmodell von Fiedler) Das Modell geht davon aus, dass das Führungsverhalten situationsabhängig gestaltet werden muss. Es wird jedoch nicht angenommen, dass ein Manager sein Führungsverhalten ändern kann. Es wird daher versucht, für bestimmte Situationen Führungskräfte auszuwählen. Bei diesem Modell wird zunächst erhoben, ob die Führungskraft eher aufgaben- oder situationsbezogen agiert, und ob die Führungssituation günstig oder ungünstig ist. Je nach Führungssituation ergibt sich dann, dass eine augabenbezogene Führungskraft oder eine situationsbezogene Führungskraft benötigt wird. Aufgrund dessen wird dann die jeweils am besten geeignete Führungskraft ausgewählt.