KPOL Vorlesung am 8.10.2012 Nur den Semesterfahrplan besprochen. Inhaltlich war nichts relevantes für die Prüfung! - Institutionalismus (soziologisches und ökonomisches) - Warum Medienpolitik betreiben und warum ist es ein zentrales Gegenstand? - Zusammenhang zw. Medieninhalt und Strukturen KPOL Vorlesung am 15.10.2012 Aktuelle Debatten: ORF Fernsehen verletzt das ORF Gesetz (erfüllt die Aufgaben nicht) - Ist binnenplural organisiert - KommAustria neues Aufgabenfeld zubekommen - Herr Wrabetz hat eine Kritik gegen die RTR und die KommAustria ausgesprochen und unter anderem ein Kommunikationswissenschaftler stark angegriffen - RTR macht Programmstrukturanalysen seit 2007: Wie Programmstruktur aussieht? Wv. Information kommt davor? Worüber wird berichtet? Wie viel Unterhaltung kommt vor? Wie viel Bildung kommt vor? Usw. Gutachten wurde beigelegt, dass der ORF seine Gesetzte verletzt. - VOP (Verband Oesterreichischen Privat.. ) hat so eine Analyse vorgelegt - Klage an KommAustria wo Vertrete der VOP meint ORF hält sich nicht an Aufgaben Andere Themen: Medienpolitisch relevant ist außerdem noch: Medientransparenz; Öffentliche Stellen; Presseförderung; - Einschaltungen von öffentlichen Stellen wie z.B. OEBB - Presseförderung ist im Evaluierungsverfahren Probleme deren sich die Medienpolitik annimmt: 1) Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: - oftmals in Bezug auf finanzielles. z.B. Gebühren. Warum darf der ORF sich durch Gebühren finanzieren? Warum darf er sich zusätzlich auch noch durch Werbung finanzieren? 2) Unternehmenszusammenschlüsse: Vor allem am Print-Markt; immer Problematisch wegen der Meinungsmacht – Ökonomischer Wettbewerb führt zu Meinungswettbewerb. - Konzentrationstendezen: Debatte Regionalzeitungen. - Warum sind Unternehemenszusammenschlüsse wichtig? Was bedeutet es für die Vielfalt? 3) technische Entwicklungen: Digitalisierung: Wie läuft das in anderen Ländern? Haben wir die Technischen Ressourcen? Wollen die Leute das überhaupt? Medienpolitik kann man als etwas begreifen, dass sich unterschiedlicher Probleme annimmt. - Ersichtlich Zusammenhang zw. Struktur und Inhalt Disziplinen die sich mit Medienpolitik beschäftigen: PKW; Politikwissenschaften; Wirtschaftswissenschaften ; Rechtswissenschaften Warum ist Medienpolitik zentraler Gegenstand der PKW? Grundsätzliche Annahme: Zusammenhang zwischen Medienstrukturen und Medieninhalte sind vorhanden. - Inhalte: Medienwirkung: Wohin führt dass wenn zu gewalttätige Sachen zu sehen sind? 1 - Zwischen bestimmten medialen Inhalten und bestimmten Wirkungen gibt es ebenfalls Zusammenhänge. Es gibt sowohl große als auch kleinere (Framing, Agenda) Wirkungen. Lazersfeld: Nicht nur Wirkungen von Medieninhalten (Gewalt führt zu Amokläufen ODER Katharsis nach sich ziehen) sondern Wirkungen gibt es allein schon durch das DA SEIN der Medien. z.B. Präsentation eines Inhaltes vor Medien. Politiker werden gecoacht. Wie ziehe ich mich an? Was sage ich auf bestimmte Argumente? Welche Farben soll ich tragen? - Umstand dass es Medien gibt, führt dazu dass sich Politiker irgendwie verhalten - Organisationsstruktur der Medien ziehen bestimmte Formen der Vielfalt nach ihnen Eine weitere Wirkung ist die Wirkung der Eigentums- und Strukturen Wirkung der Medien. Fokus auf Struktur ist ein wesentlicher der PKW. – schlägt sich nieder in Form von nicht Berücksichtigung! KLASSISCHE GEBIETE DER PKW (Puppis) Who – Kommuniaktor says what in wich channel – Medieninhalte to whom with what effect – Rezipienten und Wirkungsforschung Kommunikatorforschung, Inhaltforschung , Medienforschung, Rezipientenforschung, Wirkungsforschung Die Frage nach dem warum und nach der Struktur fehlt in der Laswell Formel. - Frage der Struktur bedeutsam auch in OEKO. Wie bestimmte Inhalte produziert werden und welche öko. Bedingungen es gibt - Um Kommunikator zu verstehen muss man Medienorganisationen verstehen und wie diese eingebettet sind - Institutionen existieren um Möglichkeitsräume zu schaffen und Organisationen entstehen und diese Möglichkeitsräume zu benutzen. - Medieninhalte sind in einer Abhängigkeit von Ökonomischen Zwängen (also wenn sie sich durch Werbung finanzieren müssen sie Seriale Produktion schaffen und es reicht nicht nur 1 Fernsehstück) - Ein weiterer Punkt ist die Größe des Marktes. Man muss beachten ob man als Monopolist agiert wie z.B. Der ORF sehr lange Zeit. Da haben sie bestimmte Freiheiten und nicht abhängig an Dinge wie die Quote ist sehr wichtig. - Es gibt dann natürlich auch politische Vorbehalte, was vorkommen darf und was nicht im ORF kommen darf. Die KommAustria sagt sehr konkret zu wie viel Prozent z.B. Kultur vorkommen muss usw. die Programmstruktur von ORF1 beinhaltet weniger Information als gleichrangige Deutsche Programme. Der ORF sagt dazu, dass man ORF1 und ORF2 nicht getrennt sehen darf. Dies aber muss bei einer Programmstruktur so sein. Gesellschaftliche Struktur die auf die mediale Struktur wirkt. (Bsp. Krise des Journalismus in Printjournalismus von Komerzialisierung, Okonomisierung. Es wird sehr viel gespart vor allem am Personal. Man versucht Unternehemnsrisiko nach aussen zu verschieben. Gesellschafskonzept ist auch wichtig (liberale, soziale). Es gibt ein bestimmtes Verhalten und auf Grund dessen gibt es ein bestimmtes mediales Output. - Es ist problematisch mediale Outpot zu bewerten. Bestimmte mediale Inhalte sind meritorische Güter und bestimmte Inhalte sind gesellschaftlich erwünscht. Meritorik Debatte: wer bestimmt was gesellschaftlich erwünscht wird? D.h. Es gibt implizit Hinweise, dass strukturelle Vielfalt zur inhaltlicher Vielfalt führt. (Puppis Hinweis auf Napoli). - Begründung off Rundfunk in Deutschland: um Qualität die erwünscht wäre zu erreichen 2 Es gibt inhaltliche Vorgaben die im Mediengesetz od. ORF Gesetz definiert sind. Einflussnahme der Medienpolitik auf die Medienstruktur: Medienstrukturen haben einen entscheidenden (indirekten) Einfluss auf Medienorganisationen und damit auch darauf wie und welche Medieninhalte entstehen. Mit Medienpolitik wird über die Medienstruktur auf den Medieninhalt eingewirkt. - Politische Handel steht unten einen bestimmten Aspekt immer - Definition von Politik (2 Aspekte) Normativ (wie Ziel aussieht, wie etw. sein soll) z.B. Rechte Puppis redet von einem deskriptiven Politikbegriff: Deskriptiver Politikbegriff: Politik ist als menschliches Handeln, dass auf die Herstellung und Durchsetzung von verbindlichen Regeln und Entscheidungen abzielt. (eigentlich nicht so deskrptiv) Also: Politik ist als menschliches Handeln zu sehen. Definition von Medien: Massenmedien können verstanden werden als in die Gesellschaft eingebettete Medienorganisationen und die von diesen verbreitete massenmediale öffentliche Kommunikation. – vermitteln Informationen von Kommunikator zu Rezipienten. Massenmedien-Definition nach Maletzke: - Öffentlichkeit: allgemein zugänglich - Technisch vermittelt - Indirekt: es gibt eine räumliche und zeitliche Distanz - Einseitig: es gibt die Rollenteilung aber dies ist ein einseitiger Prozess zw. Kommunikator u. Rezipient - Disperses Publikum: räumlich und Zeitlich verstreutes Publikum Ulrich Saxer Definition des Mediums: 3 - Wer? Honorarprofessor auf der Uni Wien Definition: Medien als komplexe institutionalisierte Systeme um Organisationskanäle von Leistungsvermögen spricht Massenmedien können verstanden werden als in die Gesellschaft eingebettete Medien. Definition von Medienpolitik: „Medienpolitik ist jenes Handeln, das auf die Herstellung und Durchsetzung allgemein verbindlicher Regeln und Entscheidungen über Medienorganisationen und die massenmediale öffentliche Kommunikation abzielt.“ (Puppis) Die Grenzen sowohl zwischen den Medien verschwinden als auch zwischen Individual- und Massenkommunikation. Öffentliche Kommunikation hat aber auch im digitalen Zeitalter eine ganz andere Haltung als die Individualkommunikation. - Argument gegen Individualkommunikation: KPOL Teil eines Marketing Mix Politik: man kann auf verschiedenen Schienen der Politik fahren. Auf Werbepolitik, Medienpolitik oder Kommunikationspolitik. - - Medienpolitik umfasst nicht unbedingt alle Medien. Fokus: Presse, Radio, TV. Manche sind eher in die Kulturpolitik zu setzten. z.B. Das Buch, den Film, das Theater. Eine zentrale Frage: ist Medienpolitik so bedeutsam wie andere Politik-Felder? Ist es ein eingeständinger Begriff? Medienpolitik ist durch andere Politik-Felder entfremdet. Die Medienpolitik ist ein Politik-Feld dass sicher nicht so wirksam und bedeutsam ist wie z.B. Die Außenpolitik u.a. aber sie ist ein Feld mit eigenständigen Akteuren und Bereichen. Trotzdem ist sie ein bedeutender Politikfeld der seine eigene Stände hat. Es gibt jede Menge Politik-Felder die mit rein spielen in die Medienpolitik. Dies ist das was Saxer mit Uberfremdung meinte. z.B. Industriepolitik, Wettbewerbspolitik. Kern der Medienpolitik: „Die allgemein verbindlichen Regeln und Entscheidungen über Medienorganisation und die massenmediale öffentliche Kommunikation bilden den Kern der Medienpolitik.“ (Puppis) Dimensionen des Politikbegriffs: Polity -- Rahmen; Politische Strukturen; es geht um Normen und Regeln; es geht um die Institution und Verfassung. Es geht um formale Dimension der Politik . Es geht um die strukturelle und institutionelle Rahmenbedingungen von Medien. Was ist möglich, was ist nicht möglich? (aka. Flussbett). Möglichkeiten die ein Mediensystem hat rückbezogen auf untersch. Typologien der Demokratie Politics -- fokussiert den Bereich des Inputs; man stellt sich die Frage: Wie kommt es zu diesem Input? Man muss sich die Akteure genauer anschauen. Wie Akteure Interessen 4 durchsetzen können. Mann kann sich ansehen Konflikte, Einflussnahme von Akteuren auf den Prozess der Herstellung und Durchsetzung von Medienpolitik. Policy-- Output; Inhalt; Politische Entscheidungen; es geht um politische Inhalte und Probleme und deren Lösungen. Also medienpolitische Entscheidungen und Regeln. Polity - Typen von Demokratien: Konkordanzdemokratie: (Die Schweiz) Konsens zwischen Machtblöcken ist möglich. Konkurrenzdemokratie: (Deutschland) favorisiert das Mehrheitsprinzip Österreich würde zur Konkordanzdemokratie gehören. Direkte Demokratie: Ausübung von Herrschaft, Wird von Oppositionpartein gefordet. Fordert mehr Volkabstimmungen, mehr Initiativen. (Die Schweiz); Bürger Repräsentative Demokratie: Deutschland Präsidentielle Demokratie Wie ist Regierung abrufbar? Durch Parlament? Parlamentarische Demokratie: Deutschland (Verbindung Parlamentsmehrheit u. Regierung) Mehrheitsdemokratie Frage der Anzahl der Parteien... Konsensusdemokratie Politics: Politischer Prozess und beteilgte Akteure Akteure: - Haben verschiedene Interessen. Es kann zu Konflikte od. Kooperationen kommen - Es gibt unterschiedliche Merkmale durch die sich Akteure auszeichnen. z.B. 1) Zielorientierung (akteure haben Interessen und verfolgen. Bestimmte Ziele) Rezipienten sind keine Akteure. 2) Werteorientierung (Handlungen basieren auf best. Werten) 3) Ressourcen (Geld, Personal, Unterstützer, Mitglieder..) 4) Strategiefähigkeit (Möglichkeit haben Mittel und Ziele zu einer Strategie kombinieren) 5) Selbst- und Fremdbeschreibung sollte sie als Akteur sehen Individuelle Akteure: Innerhalb einer Organisation eine Rolle einnehmen. Kollektive Akteure: Zusammenschluss von Individuen; hängt ab an Stärke des Organisationsgrad (Verbände vs. Unternehmen/Behörden) Kollektive Akteure der Interessensartikulation: z.B. Verbände und soziale Bewegungen die einen geringerem Organisationsgrad haben. Themen werden aufgegriffen und in die Öffentlichkeit gebracht. Kollektive Akteure Interessensagregation: greifen Ideen auf, die mit den Interessen der eigenen Klienten zusammenzubringen sind. z.B. Parteien. Kollektive Akteure der Interessensdurchsetzung; z.B. Regierung und Parlament... u.a. Definition Akteure: „Ein Akteur hat Interessen und verfolgt bestimmte Ziele, verfügt über bestimmte normative Orientierungen (Werte) und Ressourcen, hat die Fähigkeit, strategisch zu handeln, versteht sich 5 selbst als Akteur und wird von anderen als solcher anerkannt. Dabei kann zwischen individuellen und kollektiven Akteuren unterschieden werden.“ (Puppis) medienpolitische Akteure: (auch Puppis) 1) Unternehmen: zB. Provider u.a. 2) Medienspezifische Interessensverbände: VÖB; VÖZ.. 3) Politische Parteien: SPÖ, ÖVP u.a. 4) Staatliche Akteure: Regulierungsbehörden u.a. 5) Zivilgesellschaftliche Akteure: Kirchen , Bewegungen, Wissenschaften Alle versuchen medienpolitische Entscheidungen auf ihre Art und Weise zu lenken. Akteure haben eigene Interessen. Doch häufig sind es keine Öffentliche Interessen obwohl sie so dargestellt werden. Publikum als Akteur: NEIN! „Medienpolitik wird dominiert von ökonomischen und politischen Akteuren. Insbesondere die Medienunternehmen selbst verfolgen wirtschaftliche Eigeninteressen. Das Publikum hingegen ist kein Akteur.“ (Puppis) - Publikumsinteresse ist immer mit der Quote gleichgesetzt. Ist die Währung des kommerziellen Fersehens. Policy-Zyklus: (Warum Policy?) – a fost intrebare la examen Poblemdefinition – Themen und Probleme müssen bearbeitet werden. Politiksdefinition – Parteien kümmern sich um ein Problem Politikformulierung – Ein politisches Programm wird entwickelt Politikimplemetation – Umsetzung durch die Verwaltung Politikevaluation – Wurde das Problem gelöst oder nicht? Fall nicht, könnte man es noch einmal als Problem definieren. Der Kreislauf würde sich wiederholen. Falls doch hätte der Kreislauf sein Ende. Policy Ebene der politischen Entscheidungen: - Protektiv ex Quoten Franzoische Filme zu sehen ca sa isi protejeze cultura 6 KPOL Vorlesung vom 22.10.2012 Regulierung u. Governance Steuerungstheorie: - um bestimmte Ziele zu erreichen - Bei Puppis Schwerpunkt auf Regulierung – Frage ob es verschiedene Verständnisse von Regulierung gibt - Regulierung als jegliche Form sozialer Kontrolle (alle Mechanismen betroffen die beeinflussen können), intendierter Staatseinfluss (Staatsregulierungsakteur; nicht nur Gebote u. Verbote fokussiert), Menge von Anordnungen (Gebote u. Verbote werden fokussiert) Intendierter Staatseinfluss: Regierung; Verwaltung und Regulierungsbehörden rücken in den Fokus. Staatliche Medienregulierung bedeutet: 1) Regelsetzung 2) Regeldurchsetzung 3) Sanktion bei Regelbruch! Ansätze der Regulierungstheorie: Fokus auf Interessen: wie hat sich Regulierung entwickeln und wie lässt sie sich delimitieren? - In welchen Interessen Regulierung liegt? In welchen Gruppen der Gesellschaft? Public-Interest Theorie: eher normativ Öffentliches Interesse – geht davon aus, dass der Staat nicht irgend wen vertritt sondern im öffentlichen Interesse handelt. z.B. bei Marktversagen; im Bereich der öffentlichen Güter.. meistens ökonomische Gründe aber auch soziale Gründe (Bildungsprogramme) begründet Regulierung immer normativ mit öffentlichem Interesse (Staat handelt in öff. Interesse) Regulatory Failure Theorie: positiven Theorie = Capture Theory - ab einem gewissen Zeitpunkt kontrollieren die Regulierungsbehörden nicht mehr sondern agieren in eigenem Interesse Private-Interest Theorie: positive Theorie kann von einzelnen Individuen oder Unternehmen sein. – Es ist interessant zu beobachten wie die Gruppen ihre Interessen in der Öffentlichkeit vertreten. - Im privaten Interessen aggieren z.B. bei Wirtschaft, in der politischen Theorie: Wahlkampf? Fokus auf Institutionen: untersch. Formen u. Arten der Regulierung Agency-Theorie: - zwischen der Regierung und dem Agenten besteht eine Informationsassymetrie! Somit hat der Agent relativ viel Freiraum die er nutzen kann um sich einfangen zu lassen oder aber auch Eigeninteressen zu entwickeln. - New Organisational Economics Neoinstutionalismus: =der soziologische Neoinstutionalismus ist gemeint. - es geht um Fragen wie: Wie muss eine Regierung aufgebaut sein um richtig zu regulieren? 7 Ist eher eine Organisationstheorie (Vertreter: Patrick Donnez). Fokus auf Ideen: wenn sie untersch. Regulierungstraditionen unterscheiden wollen. Warum hat sich Privatisierung/Liberalisierung usw. Anders entwickelt als in Europa Rolle von Ideen und Traditionen: Regulierungsentwicklung in unterschiedlichen Ländern zu vergleichen. Um eventuell Prognosen machen zu können; Länderanschauung; institutioneller Wandel; Frage nach Kultur und Individualität.. u.a. - Wirtschaftliche Freiheit bedeutet freier Wettbewerb. - Medienförderung und Presseförderung in Frankreich: mit deutlich höheren Summen als in Österreich! - In Deutschland handelt es sich um eine legalistische Kultur. Das öffentliche Interesse durchzusetzen ist von größtem Interesse. Interessen, Institutionen, Ideen „Mit Interessen kann analysiert werden, wem welche Regulierung Vorteile verschafft. Die Bedeutung von Institutionen hilft bei der Analyse von Regulierungsbehörden. Und mit Ideen lässt sich erklären, wie unterschiedliche Regulierungstraditionen entstehen konnten.“ (Puppis) Formen der Privatisierung (von öffentl. auf privat): • Organisationsprivatisierung: Öffentliches Unternehmen wird in eine private Rechtsform überführt. Staat bleibt Eigentümer, Bsp Aktiengesellschaft. • Vermögensprivatisierung: Dass es zu einem Verkauf an private Investoren kommt. • Aufgabenprivatisierung:Staatliche Aufgaben werden in den privaten Sektor verlagert. Der Staat verzichtet auf Leistungen die er bisher erbracht hat. (Dualisierung im Rundfunkbereich) In den USA hat man private Monopole geduldet. In Europa wurden sie verstaatlicht. Es kam zu Öffentlichen Monopolen in Europa. De-Regulierung: Mit der Abschaffung von Regulierung gleichgesetzt. Puppis meint dass es zu Veränderungen und Verbesserungen kommt. Man würde dann jedoch jede Form von DeRegulierung mit Re-Regulierung gleichsetzen. Weil, die Ersetzung von einer bestehenden Regel durch einer neueren Regel= Re-Regulierung. - Jede Form von DeRegulierung eine Form von ReRegulierung? Wir sprechen nicht mehr von Medienregulierung sondern von Media-Governance! (laut Puppis) Governance und Government • „Governance meint (…) das Gesamt aller nebeneinander bestehenden Formen der kollektiven Regelung gesellschaftlicher Sachverhalte.“ Form der wissenschaftl. Legitimierung dieser Formen... 8 • Government bezieht sich auf Regulierung durch staatliche Akteure. Governance kann als horizontale Erweiterung von Government empfunden werden. Es geht also nicht mehr nur um staatliche Akteure sondern auch private Akteure. Es dürfen jetzt auch private Akteure Regeln setzen und auch Regelverstöße sanktionieren. = Selbst-Regulierung! In vielen Bereichen wird Selbst-Regulierung schlagend. Selbstregulierung meint, dass statt des Staates private Akteure für die eigene Branche Regeln setzen, deren Einhaltung durchsetzen und Regelverstöße sanktionieren. +Vorteil: funktioniert unabhängig von Landesgrenzen. Postulat Unabhängigkeit der Medien von Staat: wesentliche Entwicklung war die Erfahrung unter der Deutschen Führung daher heutzutage wichtig unabh. Nachteil: man sagt das Medienbranchen ihre eigene Interesse haben und das Selbstregulierung stattfindet um staatliche zu verhindern (ca sa scapi de stat) Ko-Regulierung meint, dass private Akteure im Auftrag des Staates (gemeinsam mit staatlichen Akteuren) Regeln für die eigene Branche setzen … Wenn Selbst-Regulierung und StaatlicheRegulierung zusammenspielen spricht man von Ko-Regulierung. Vertikale Ausweitung: auch europäische (Europarat, EU, EMRK, Fernsehrichtlinien) und globale Ebene zu berücksichtigen Begründungen für Medienregulierung • technische : Rundfunk anders als Print ist terrestrisch verbreitet. Vor der Digitalisierung Begrenzt!! Man musste stark schauen wer etwas bekommt. Frequenzspektrum gerecht verteilen. Diese Engpässe haben sich durch die Digitalisierung einbisschen gebessert aber sie ist immer noch begrenzt. • ökonomische : Markt u. Marktversagen: Durch Angebot und Nachfrage kommt es zur Preisbildung. Ressourcen werden so opitmal wie möglich verteilt. Es gibt Kriterien der Effizienz. - Allokative Effizienz: Güterangebote entsprechend der Nachfrage produziert. - Produktive Effizienz: Möglichst kostengünstig produzieren. (Im Medienbereich ist die produktive Effizienz vorherrschend) Spielregel: im Medienbereich wird versucht, Wettbewerb zu umgehen (sa evite). – Im Idealfall eine Monopol ähnliche Stellung haben und determinieren somit was produziert wird! Öffentliche Güter: Keine Ausschließbarkeit von Konsumenten möglich und zweitens keine Konsumrivalität. Wenn einer eine Sache nutzt, können dies andere auch machen. Öffentliche Güter können zum Marktversagen führen weil sie keine Preise bestimmen. - Sind auch Mischgüter - Private Güter hingegen kann nur ein einzelner Benutzen. Wenn ich ein Brötchen esse, kannst du dieses in dieser Form nicht mehr haben. - Folge: Trittbrettfahrer? Externe Effekte: Im Medienbereich, wenn man bestimmte Inhalte bekommt kann das 9 Folgenreich für andere sein. Es betrifft unbeteiligte Dritte. z.B. Berichterstattung über bestimmte Dinge kann Börsenkurse verändern. - Positive Externe Effekte: Werden sofort angepriesen und gilt als Qualitätsmerkmal des Produkts. - Negative Externe Effekte: Werden sofort weggeschoben. Man will nicht mit ihnen konfrontiert werden. (Bsp: Fisch von The Simpsons are 3 ochi...) - Wertewandel: wenn permanent Werbung betrieben wird, es nicht nur zu erhöhtem Konsum kommt sondern, dass es zu einem Wandel des Verhaltens kommt. z.B. Seifenwerbung – Man kauft nicht nur mehr seife sondern es kommt auch zu einem Wandel des Sauberkeitsgefühl. - BSP: Politikkarrieren, Börsenkurse, Wertewanden, Befinden der Rezipienten, Umweltschäden Strukturprobleme des Wettbewerbs: lässt sich sehr stark über die Kostenstruktur zurückführen. Economies of Scale: Größenvorteile zurückzuführen auf die allgemeine Kostenstruktur die bei Medien durch hohen Fixkostenanteil gekennzeichnet sind. und Economies of Scope: Verbundvorteile. Es kommt zu Verklumpungen inhaltlicher Themen. z.B. bei Frauenzeitschriften. Vorm Urlaub: Blitzdiät; nach Weihnachten: Wie werde ich den Winterspeck weg.. Immer die gleichen Themen. Fixkostendegression Informationsmängel: Qualitätstransparenz. Qualität und Nutzen vor dem Konsum nicht abschätzbar. Medien sind keine homogene Güter wie Kohle oder Waschmittel. Auch keine Such oder Inspektionsgüter wie z.B. Nachrichten, Unterhaltung. Medien sind Erfahrungsgüter oder Vertrauensgüter. Bsp.: Bevor man ins Kino geht kann man schwer abschätzen ob der Film einen interessieren wird. Man tauscht somit Erfahrungen mit anderen aus. - Homogene Güter - Such od. Inspektionsgüter - Erfahrungsgüter - Vetrauensgüter (Info. Benannt... auch nach dem Konsum kann man nicht Qualität feststellen) meritorische Güter: Konsumenten-Präferenzen sind in gewissen Bereichen verzerrt. Folgen des Marktversagens: 1) Werbung 2) Öffentliche Finanzierung 3) Anzeigen-Auflagen Spirale: mehr Werbung – mehr Gewinn – bessere Inhalte – mehr Publikum – und von Anfang an. Oder: weniger Werbung – weniger Gewinn – schlechtere Inhalte – weniger Publikum – und von Angfang an. • gesellschaftlich-politische : 10 „Die soziale, kulturelle und politische Bedeutung der Massenmedien stellt eine wichtige Begründung für Medienregulierung dar. Sollen die Medien dieser Bedeutung gerecht werden, so kann sich Medienregulierung nicht mit der Korrektur von Marktversagen begnügen.“ KPOL Vorlesung vom 29.10.2012 Medienkonzetration geschieht bei Marktversagen! Unterschiedliche Formen von Medienkonzentration: - horizontale Medienkonzentration: Zusammenschluss von Medienunternehmen in einem Markt;ein Tageszeitungsverlag kauft einen anderen - vertikale Medienkonzentration: Zusammenschluss von Vor und nachgelagerten Märkten - multimediale Konzentration (Mediendiagonal): Zusammenschluss von Medien verschiedener Märkte (Print+Fernsehen zusammen) - konglomerate Medienkonzentration (Branchendiagonal): Zusammenschluss von Medienunternehmen mit Unternehmen außerhalb des Mediensektors. (= Mischkonzerne) Warum wird Medienkonzentration als ein Problem gesehen: 1) Konzentration führt dazu, dass wenn neue Akteure den Markt betreten wollen, dies nicht so einfach machen können. Markt-Zutrittsschranken! 2) Publizistische Folgen: Mehr Anbieter – mehr Vielfalt; Weniger Anbieter – weniger Vielfalt; 3) Gesellschaftlich-politische Begründungen: Medien sind nicht nur Wirtschaftsgüter sondern auch Kulturgüter. Die meisten Erfahrungen die wir machen sind durch Medien entstanden. 4) Politische Bedeutung: Durch öffentlich rechtlichen Rundfunk verständlich. APA hat die Mediawatch die genau beobachtet wie oft die einzelnen Parteien im ÖRF vorkommen. Ökonomische Aspekte von Regulierung und von Medien! Wirtschaft und Politik sind interdependente Systeme. Also nicht abgeschottet. Politische Steuerungssysteme sind im Bereich der Wirtschaft nicht systemfremd. Prototyp solcher Interdependenz wären Wirtschaftspolitische- Berater! - Bertelsmannstiftung – versucht alle andere Politikfelder nachhaltig zu beeinflussen - Vermischung zw. Wirtschaft u. Politik da eine neue Regierung kommt und überzeugt Das politisch-ökonomische Modell Regierung kann unterschiedliche Ideologien folgen: Angebotsorientiert (Verringerung der 11 Staatsquote z.b. Investitionsbedingungen zu verbessern) oder Nachfrageorientiert (Erhöhung der Staatsquote) Also Politischer Bereich beeinflusst die Wirtschaft und umgekehrt! - Effektiv beudetet Grad der Zielerreichung - Effizienter beudetet in welcher Relation Input u. Output stehen Staatlich-politisches Handeln: vielfältig abgestuft möglich!: – direkte Leistungserstellung – Regulierung – bestimmte öffentliche Teilaufgaben werden in den privaten Sektor übertragen – Markt mit welchen Kriterien kann man sich richtig entscheiden? 2 wesentliche Faktoren: - Strategische Relevanz des Outputs - Spezifität des Inputs/der Investition nach diesen zwei Faktoren kann man die Optionen von Oben noch einmal Graphisch darstellen. Folie Seite 3! Öffentliche Unternehmen und regulierte erwerbswirtschaftliche Privatunternehmen • Handlungsparameter unterscheiden sich diametral • zentraler Unterschiede in den Zielhierarchien - Öffentliche Unternehmen sind aus ökonomischer Perspektive nur dann zulässig, wenn sie besondere öffentliche Aufgaben wahrnehmen z.B. Öffentliche Güter bereitstellen und sie müssen Gemeinwohl orientiert sein. Was dahinter steht: Unterschiedliche Vorstellungen von sozialer Verantwortung. Wie z.B. demokratische Modelle aussehen sollten. Liberalismus-Modell: Man gibt dem Individuum und seinen Bedürfnis den Vorrang gegenüber der Gesellschaft als Ganzes. 12 Neue Kooperationsformen zwischen Staat und Privatwirtschaft wie wird dieses Verhältnis erfasst? • Neokorporatistische Kompromisssysteme: Krisenkartelle sagen Ökonomen dazu. Aushandlunsprozesse werden so beschrieben. • Kompromisssysteme sind an Voraussetzungen gekoppelt : Wenn es zu solchen Aushandlungsprozessen zw. Staat u Privat kommt funktionieren die nicht automatisch. Die Bereitschaft zu Kooperation ist ein wesentlicher Aspekt. – Aushandlungsprozesse führen zur Reproduktion von Machtverhältnissen. 13 – In weiterer Folge: Die gewählten Repräsentanten haben nicht mehr so viel mitzureden. Neokorporatistische Kompromissysteme Krisenkartelle Kompromissysteme sind an Voraussetzungen gekoppelt Im Medienbereich muss solchen Kompromisssystemen mit Skepsis begegnet werden. Grund: mangelnde Organisiertheit und Organisierbarkeit des Publikums. Was versteht man unter Politischer Ökonomie der Medien? Annäherung an die Frage in mehreren Schritten: 1. Schulensystematik: Politische Ökonomie zeichnet sich Durch Konsension und Unschärfe aus. Gewisse kritische Haltung zu anderen Vertretern. • Konfusion • Unschärfe Konfusion und Unschärfe lassen sich an dem Begriff politische Ökonomie zweifellos diagnostizieren. Die einzelnen Begriffe übertreffen zahlenmäßig eindeutig Systematisierungsversuche. Politische Ökonomie wird häufig auch bezeichnet als politische Wirtschaftslehre, als Sozialökonomie, oder als Polit-Ökonomie, oder als neue politische Ökonomie. 2. International Bibliography of Economics • Dogmengeschichte: Hier wird vom mittelalterlichen Islam, bis zu den Klassikern argumentiert. Das ist eher die Geschichte des ökonomischen Denkens • Wirtschaftliche Tätigkeit: im Spannungsfeld Politik und Wirtschaft. Das wäre das was wir stärker fassen • Öffentlicher Sektor: Das heißt, manche Arbeiten werden deshalb als politischökonomisch beschrieben, weil sie sich mit dem öffentlichen Sektor auseinander setzen • Weltwirtschaft: Arbeiten, die sich grundsätzlich mit Welthandel, Globalisierung, Liberalisierung und Protektionismus auseinander setzen 3. Medienökonomie • Neoclassicism/Neoliberalism: die herkömmliche mainstream-Ökonomie, die bísher sehr stark und dominant ist • New Institutional Economy/New Political Economy: Das sind Ansätze, die auf der Neoklassik sehr wohl aufbauen, die sie aber weiter entwickeln und argumentieren, dass wir Ökonomie und auch das Verhältnis von Ökonomie und Politik nur begreifen, verstehen, analysieren und bewerten können, wenn wir akzeptieren, dass eben nieland einzig und allein im ökonomischen Raum agiert, sondern, Unternehmen immer auch ein Interesse daran haben dass das institutionelle Gefüge zu verändern, um Rahmenbedingungen zu schaffen die Handeln im ökonomischen dann erleichtern oder in eine Richtung voran bringen, die der Gewinnmaximierung dann entspricht. • Critical Political Economy • Marxist Political Economy 4. Neue Politische Ökonomie Makroökonomie: betrachtet Wirtschaftliche Prozesse wie Beschäftigung, Konjunktur, Wachstum und verscuth diese Prozesse aus der Perspektive von Aggregaten zu beschreiben • Makroökonomisch geprägte Neue Politische Ökonomie – Politische Konjunkturzyklen (Nordhaus) 14 – Wirtschaftswachstum (Olson) Politische Konjunkturzyklen (Nordhaus): Er bezieht sich auf Michael Kalecki, und der ging davon aus, dass der Staat in bestimmten Zyklen so etwas wie eine destabilisierende Wirtschaftspolitik fährt. Also dass Staaten bewusst eine destabilisierende Wirtschaftspolitik fahren, um die Klasse der Kapitalisten zu begünstigen, da spricht er eben von politischen Konjunkturzyklen. Hier wird argumentiert, dass der Zustand permanenter Vollbeschäftigung die Position des Kapitalisten unterminieren würde. Es bedarf der Arbeitslosigkeit um die Bevölkerung ruhig zu halten. Weniger radikal formuliert hat es dann Nordhaus. Er argumentiert auf der Basis der Stimmen-Maximierungs-These. Also er geht davon aus, es geht Politikern darum Stimmen zu maximieren im Rahmen von Wahlvorgängen. Er geht von rational-typischen Konjunkturzyklen aus, die indoziert werden. Das heißt die Wähler orientieren sich bei ihrem Wahlverhalten weniger an Parteiprogrammen, sondern sie machen ihre Entscheidung abhängig, wie bestimmte Dinge gerade stehen, wie die Arbeitslosenquote, oder die Inflationsrate. Das bedeutet, dass die Parteien mit den Makrogrößen spielen, sie vor den Wahlen sehen, dass die Arbeitslosenzahlen eher gering ist, nach den Wahlen wieder nach oben schnellen lassen und auf der anderen Seite in Bezug auf die Inflationsrate ähnliche 51 Aktionen setzen. Das heißt, hier haben sie schon eine Verbindung, das würde in Kauf nehmen das eben diese Verbindung zwischen Politik und Ökonomie daran erkennbar ist, dass wirtschaftliche Größen relevant sind, für das was wir im Vorfeld Popularität der Politiker beschrieben haben – Wirtschaftswachstum (Olson) Er hat sich mit Wirtschaftswachstum auseinander gesetzt. Er ist zu dem Schluss gekommen, dass verbandliche Organisationen das Wachstum einer Volkswirtschaft vermindern. Je höher die verbandliche Organisation, desto geringer ist das Wachstum einer Volkswirtschaft Mikroökonomie: fokussiert das einzelne Wirtschaftssubjekt. z.B. Kaufinvestition, Produktionsentscheidungen • Mikroökonomisch geprägte Neue Politische Ökonomie – Demokratie (Downs) – Bürokratie (Niskanen) – Politische Unternehmer (Wagner) – Regulierung (Stigler) – Institutionen (Williamson) – Demokratie (Downs): Er beschreibt Demokratie als einen politischen Wettbewerb. Er baut auf Schumpeter auf, der hat relativ früh, 1942, in seiner Schrift „Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie“ befunden, dass wie es die klassische Demokratielehre sieht, dass Politiker dem Gemeinwohl frönen, oder sich am Gemeinwohl orientieren, dass diese Annahme nicht so richtig ist. Er argumentiert, es gibt kein eindeutig bestimmbares Gemeinwohl des ganzen Volkes, deshalb würden politische Führer gerade in unterschiedlichen Interessen von individuellen und Gruppen ihre Chance sehen. Gerade dass es unterschiedliche Interessen gibt ist das was Politik ausmacht. Hier wird sehr stark von einem Konkurrenzkampf um Macht ausgegangen und es wird argumentiert, dass soziale Funktionen in der Politik nur nebenher erfüllt werden, im gleichen Sinne, wie die Produktion eine Nebenerscheinung beim Erzielen von Profit ist. Es geht weniger darum bestimmte Dinge zu produzieren, es geht weniger um die Folgen die mit diesem Produkt zusammen gebracht werden, sondern es geht sehr viel stärker darum, dass Profite erzielt werden. Downs baut auf dieser Theorie auf, und es ist ein Modell dass man durchaus auch kritisieren kann, es ist das Modell des politischen Wettbewerbs. Er argumentiert politische Parteien handeln um Einkommen, Prestige und Macht zu erlangen, diese mit einem staatlichen Amt verbundenen Vorteile sind nur zu erreichen, wenn man gewählt wird, also wollen die Leute gewählt, das Hautziel der Regierenden ist deshalb die Wiederwahl. Aber auch Bürger wären 15 Nutzenmaximierer sie stimmen immer für die Partei die die höchsten Nutzen-Einkommen ermöglichen. Interessensgruppen würden in diesem Modell eine vermittelnde Stellung zwischen den Parteien und den Bürgern einnehmen. – Bürokratie (Niskanen): hier ist die Rede vom maximierenden Bürokraten. Hier wird das Maximierungs-Nutzenmodell auch noch auf den Bürokraten gelegt. Sie wissen dass die Regulierungsbehörden im Rundfunk auch ihre eigenen Interessen verfolgen, und dass es hier maximierende Bürokraten gibt, die dann quasi gegen die Positionen der eigenen Regierung kommentieren würden. – Politische Unternehmer (Wagner): er argumentiert, dass es sehr wohl auch für einen Politiker, er spricht von einem politischen Unternehmer rational ist, Interessen unorganisierter Gruppen aufzunehmen, zu berücksichtigen, insbesondere Unzufriedenheit unorganisierter Gruppen. – Regulierung (Stigler); Regulierte Unternehmen sind schlau, auch Wirtschaftszweige oder Berufsgruppen versuche die Regulierer einzufangen. Das heißt, dass man im Großen und Ganzen in regulierenden Instanzen, der öffentlichen Instanzen immer ein wenig im Hinterkopf hat, ich bin als Beamter nicht so cool, ich wäre auch gerne einmal interessant, und wenn einem von den Kommerziellen genug geschmeichelt wird, kann es durchaus sein, dass die Interessen auch in diese Richtung sich bewegen, also dass man eingefangen wird. Es gibt aber auch Regulierungsinstanzen, 52 die sind schon von Haus aus so angelegt, die nicht regulieren sollen, sondern stärker fördernd agieren. Das sind die sogenannten Landesmedienanstalten in Deutschland sehr stark – Institutionen (Williamson): Er ist der Vater der Institutions- und der TransaktionsKostentheorie. Transaktionskosten sind ein wesentlicher Faktor, warum es so etwas wie Unternehmen gibt, und die TransaktionskostenTheorie stammt aus der Erkenntnis, dass die Richtung und Erhaltung von Institutionen letztlich dazu führt, dass Kosten verursacht werden und dass es darum geht, diese Kosten zu minimieren. Die Frage war, warum wirtschaftliche Aktivitäten nicht nur auf Märkten, sondern letztendlich auch dann innerhalb von Unternehmen abgewickelt werden. Anwendung der Gruppentheorie (und Güterlehre) auf die Medien „Welchen Vorteil können am Gewinn orientierte Presseunternehmer aus einem Verhalten ziehen, ein Gesprächsforum für kontroverse Diskussion bereitzustellen, wenn sie den Nutzen, den diese Tätigkeit abwirft, individuell nicht zurechnen können, bei der Masse ihrer gegenwärtigen und potentiellen Kunden der Verkauf des Produktes sogar ,,disutility‘ (Dissonanzen) auslöst? Es gibt sehr viele Anforderungen an Medien und ihre Inhalte. 16 KPOL- Vorlesung vom 12.11.2012 Bereich der Grundlagen abgeschlossen. (Definitionen, Begründungen für Regulierung, Governance auf horizontaler und vertikaler Ebene...) Aufgrund des Umstands das sehr viel Dinge auch mit Ökonomie zu tun haben, hat uns zur Medienökonomie gebracht. Es gibt verschiedene Ansätze der Ökonomischen Politik. Heute: Weiterführung – Medienpolitik und Institutionen! Anschlusspunkt: Wir haben erkannt dass es eine gewisse Entwicklung weg von der Regulierung in Richtung Governance gibt. Wir haben diese Tendenzen in vielen Bereichen, dass man skeptisch ist im Bezug auf die Regierung. Aber wir wissen das ,,Markt“ der richtige Steuerungsmechanismus ist. Es ist aber nicht so einfach passiert, sondern ist ein Ergebnis von unterschiedlichen Interaktionen von unterschiedlichen Akteuren. „[I]mmer stärker begibt sich die Politik mit den gesellschaftlichen Akteuren auf den Weg von Aushandlungen“. (Grimm zit. n. Steininger 2001, S. 206) Organisationsgrad, Ressourcen.. sind Kriterien dafür ob jemand ein Akteur ist oder nicht. Verhältnis zw. Wirtschaft und Politik ist sehr wichtig. Man muss es stark fokussieren und stark in Betracht nehmen. - Kiefer sagt das Aushandlungsprozesse Vorteile bringen können aber nicht für den Publikum - Für den Bereich der Medien ist die mangelnde Organisierbarkeit des Publikums zentral Wie stellt sich Medienpolitik aus ökonomischer Perspektive dar? Das Verhältnis von Ökonomie und Politik wird unterschiedlich zu fassen versucht. Manche Autoren fordern eine ‚Politisierung’ ökonomischer Theorien (also alles mit dem Markt zu erklären), manche betonen, dass politische Akteure sich der ökonomischen Logik gemäß verhalten. (nämlich rational und nutzenmaximierend) Differenzierung zw. Makroökonomie (=Wirtschaftliche Prozesse wie Konjunktur und Wachstum aus der Perspektive von Agregaten also von zu Gruppen zusammengefassten Haushalten oder von in Gruppen zusammengefassten unternehmen oder Gütern usw.) und Mirkoökonomie (=betrachtet das individuelle Wirtschaftssubjekt und versucht das Verhalten des Individuums zu erklären und Wiederzugeben also geht es um Kauf oder Investitionsverhalten. Objekt kann z.B. ein Wirtschaftsunternehmen sein.) Es geht also darum eine konkrete Vorstellung des methodologischen Individualismus umzusetzen. (nur Individues an Handlungen fähig. Kollektive Entscheidungen berufen auf die von individuelle) Methodologischen Individualismus: (Homo Okonomikus) Die Handlungseinheit ist das Individuum und Menschen handeln nicht zufällig sondern in systematisch vorhersagbarer Weise. Man geht davon aus, dass eine Triebkraft des Einzelnen wesentlich ist. Man muss permanent mit Einschränkungen klarkommen. Hier schließt die Neo-Klassik an. Diese Einschrenkungen werden durch Institutionen transportiert. Der Einzelnen gilt als rational agierend, als in Wahrung seines Vorteils. - Auf der Ebene der Makroökonomie ist es die Rede von politische Konjunkturzyklen. Wenn die Wählermehrheit mit der Regierung zufrieden ist, dann steht die Regierung in der Popularitätsskala weiter oben und es könnte zur Wiederwahl kommen. Vor den Wahlen können diese Zahlen optimiert werden. 17 Es geht den politischen Partein darum, gezielt spezifische Interessen bei bestimmten Gruppen durchzusetzen. Die Politiker arbeiten nicht für das Allgemeinwohl. Das Hauptziel des Regierenden ist die Wiederwahl. Wiederholung: Mikroökonomische geprägte Okonomie befasst sich mit Demokratie; Bürokratie; Politische Unternehmer; Regulierung; Institution (Schumpeter) => es gibt versch. eigene Interessen Der Bereich der Institutionen führt vor Augen, dass es nicht nur Mikroökonomisch ist sondern, dass es eigentlich genau zwischen Mikro und Makro ist, also MESOEBENE. (Mikro: der einzelne; Makro: Das Gesamte; Meso: Zusammenspiel) Der Bereich der Mesoebene der Institutionen ist sehr bedeutsam. Anschlusspunkt: Güterlehre Sehr stark auf Wilson zurückgeführt. (Lehre des kollektiven Handelns). Er hat versucht die Gruppen aufzubrechen. - - Frage ob Institutionen wie Unternehmen/Markt dazu dienen Transaktionskosten einzusparen? Warum gewisse Sachen innerhalb von Unternehmen abgewickelt werden? Begriff Institution: Schriftlich fixierte Regel Tradierten Normen u. Werte Ordnung Beschränkungen/Restriktionen Medienkrise weil wir die Mediuminstitution vernachlassen. Ursprung der Krise ist in seiner Institutionalisierungsform als Wirtschaftsunternehmen zu suchen. Wenn primäre Zielsetzung ist Geld zu machen ist es schwer andere zu verfolgen. Erster Schritt: Zu einem Verständnis von Institution gelangen. Marktwettbewerb und Unternehmen sind die klassischen ökonomischen Institutionen. Wir hatten genau diese Formen bei Williamson beschrieben ( und Kooperationsformen). Viele Dinge werden mit Institutionen verbunden. (z.B. Tradierte Normen und Werte, Ordnung; Beschränkungen und Restriktion; die Ehe;) Der Begriff ist definitorisch nicht geklärt. Sehr weitreichend. Medien und Journalismus als Institutionen die unser Leben strukturieren. Sie haben eine Gemeinsamkeit: Sie dienen als eine Grundlage von Erwartungen. Man kann sie jetzt noch unterscheiden ob sie auf der einen Seite Regel und Normen sind oder auf der anderen Seite Gebilde. (z.B. Staat) Unterschied Organisation und Institution: abgeleitete Institutionen können auch Organisationen sein. Wir können unterscheiden ob beteiligte Personen ins Zentrum gerückt werden. Oder Formale (Unternehmen) Organisation und Informelle (Märkte) Organisationen. Institutionen werden gemacht um Möglichkeitsräume zu schaffen und Beschränkungen zu setzen. Und Organisationen werden geschaffen um diese Möglichkeitsräume zu nutzen. 18 Bertelsmann Stiftung versucht auch vieles anderes zu beeinflussen wie Universität System, Gesundheit usw. -enge Verbindung zu privat Uni’s - Aushandlungsprozesse die mit der Medienpolitik geschehen Institutionen bestehen nicht nur sondern Verändern sich auch. Beim Wandel von Institutionen spielen Organisationen eine wichtige Rolle. Das Unternehmen gilt als ökonomische Institution und Organisation. Sie werden gegründet um Gewinne zu erzielen. Wer treibt wen? Die Gesellschaft die Medien oder umgekehrt? (Henne/Ei Frage) Medienwandel (als Form des institutionelles Wandel beschreiben) - Wandel der Medienpolitik Saxer fordert zu Recht „[v]ermehrt wissenschaftstheoretische Reflexionen über die Theoretisierung von Wandel“. Zur Befassung mit Medienwandel bedürfe es ‚vieldimensionaler, hochkomplexer Modelle’. Begründet wird dies von Saxer (1994, 348) wie folgt: „Das Mediensystem ist ja über sein Produkt Medienkommunikation ein unendlich multideterminiertes System, und schon das Problem der disparitären Wandlungsgeschwindigkeiten all der involvierten Systeme wirft die größten Schwierigkeiten auf, Wandel hier modellhaft abzubilden.“ - Ökonomische Aspekte sind sehr bedeutsam. Evolutorische Ökonomik: Bereich der sehr stark auf die Evolutionsbiologie geht. Es gibt aber so viele Meinungen darüber: „Sie [die Evolution, Anm. d. Verf.] ist zwar mächtig, aber den noch lediglich ein blinder und planloser Prozess.“ (Meyer 2007, 30) - Es gibt einzelne Positionen innerhalb der Wirtschaftstheorie die als evolutionär beschrieben werden Deutsche historische Schule: hat den alten amerikanischen Institutionalismus geprägt. Es gibt eine Anknüpfung zum neuen Institutionalismus (also Kiefer). Es gibt jede Menge Arbeiten der ökonomischen Klassiker (Smith; Befassung mit Wettbewerb bei Marx; Evolutorische und nach-Darwinistische Wirtschaftstheorien) 19 - - Binde Merkatilismus, neue Instutionsökonomik Wurzeln der KOWI (erste Fragen des Fachs waren ökonomische) History matters! Okonomische Handel muss auf Frameworks (werden als Institutionen beschrieben) bezogen werden Merkantilismus (Kameralisten) –hat Dt. Historische Schule beeinflusst Deutsche Historische Schule: Bücher ist bedeutsam aus Kowi Perspektive da er der Gründevater der Zeitungskunde ist. Schmoller, Sombart u. Knies sind Vertretern der älteren historischen Schule. New Organizational Economics – Principal Agent Theory Konstitutionenökonomik (Verfassungökonomik) – ,,Theorie des institutionellen Wandels: Entscheidungen von heute u. Morgen durch die Vergangenheit „ KPOL Vorlesung vom 3.12.2012 - - Röpke Text: Schluss dass Volk hat sich die Presse verdient (Steininger stimmt nicht zu) Was können Medienunternehmen machen um mit dem Verhalten des Rezipieten umzugehen der eigentlich wenige Interesse hat kognitive Dissonanzen zu vermeiden (sie können eine interne Selektion betreiben oder dass sie sich auf eine spezifische Gruppe spezialisieren -> Homogenisierung der Inhalte oder Füllen von Marktnischen) Im Wettbewerbprozess 3 Prozessen: Konzentration, Homogenisierung, optimale Versorgung mit öffentlicher Meinung Fachdebatte: Bundesdeutsche Debatten des Rundfunks (Jürgen Doetz) - dokumentiert in Mediaperspektiven. Teilnehmer war Herr Dötz. Langjähriger Präsident des Verbandes der Privaten Rundfunkorganisation. ,,Wenn sie sich die Bild am Sonntag kaufen, ist das ihre freiwillige Entscheidung. Zu Gebühren werden sich verdammt oder verdonnert. Das ist ein großer Unterschied.“ 1 Frage: Warum bedient sich ein kommerzieller Rundfunkanbieter eines Beispiels aus dem Printbereich? → Dötz spricht von der Bild am Sonntag, weil das eigene Unternehmen nur noch deshalb besteht, dass die Gesellschaft schlechtes Fernsehen akzeptiert. 20 2. Frage: Warum wird die Bild am Sonntag mit dem Begriff „Gebühr“ entgegengesetzt? → Öffentlich rechtlicher Rundfunk ist mit Kosten verbunden. Bild am Sonntag verbindet man mit etwas was man bekommt und nicht mit Kosten. 3.Frage: Warum gerade die Bild am Sonntag? → Mit ihr assoziiert man bestimmte Dinge wie Freiheit, freier Kauf! 4.Frage: Warum werden Rezipienten des öffentlich rechtlichen Rundfunks verdammt oder verdonnert? → verlängerter Arm des Staats ist der öffentlich rechtlichen der Gebühren einsammelt. 5.Frage: Worin besteht obig postuierter grosses Unterschied tatsächlich? -Im Printbereich kann der Preis seine Funktion kaum erfüllen. Im Rundfunkbereich ist es aber noch einmal weniger der Fall. → reine werbliche Finanzierung! <bei manchen Medien kann man deutliche Preise verlangen.. zB. Bei Büchern. Finanzierung und Rundfunk - Dualisierung des Rundfunks ist immer vorangetrieben worden mit der Annahme, dass mehr Vielfalt kommen würde. - Die meisten Medien fallen in die Mautgüter rein. Die Rivalität im Konsum ist nicht gegeben. - Wenn Medien die wir mit Freiheit, Wahrheit usw. Assozieren, Probleme mit der Finanzierung haben wird es innerhalb der Inhalten ersichtlich (müssen möglicherweiseauf Flohproduktion zurückgreifen) - Die Finanzierung über Gebühren ist sicher nicht der Königsweg. Doch es ist eher möglich bzw. wahrscheinlich dass sie produziert werden. (z.B. ORF) Markt und Rundfunk - ,,Was ein Markt ist, weiß niemand so recht aber alle reden davon“ - Versuch der Abgrenzung unterschiedlicher Märkte aber beschränkt sich bei den Beschreibungen meist auf Angebot und Nachfrage. Dieses fokussieren auf den Markt, ohne genau zu wissen, was ein Markt eigentlich ist wird zum Problem. Damit Marktwirtschaft funktioniert braucht man nicht nur ein Steuerungsmechanismus sondern anderen Gütern. Selbst wenn sind sie trotzdem noch auf einen gesellschaftlichen Kontext angewiesen. -ethisch-individualistische Interpretation: Meinungsfreihat als zweckfrei zu gewährleitestendes Grundrecht (Verfechter des kommerziellen Rundfunks) - utilitaristisch-kollektive Intepretation: Meinungsfreiheit als Bedingung für die öffentliche Meinungsbildung u. Damit für die Funktionsfähigkeit einer Demokratie (Verfechter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Regulierungsbefürworter sowie Mitglieder des Bundesverfassungsgerichts) Öffentlich rechtlicher Rundfunk im Markt: Vorwurf: notorische Staatsnähe wird dem Rundfunk nachgesagt einerseits marktlich befreit ist. Andererseits Staatlich - - In Gremien plötzlich fühlen sich einige Leute Parteizugehörig und man erkennt somit warum einige Sachen passieren (Hintergrund: diese Parteien auch mit Jobs in Unternehen) Akzeptanz von Monopolen in USA verschieden von Europa. In USA Privatmonopole akzeptiert und minimal reguliert.. in EU , Privatmonopole auch sehr früh in öffentliche Monopole geändert Offentlich Unternehmen sind nicht nur überflüssig, si esind auch mit der marktwirtschaftlichen Grundordnung unvereinbar. Dafür gibt es 3 Ursachen: 1. Aus den Unternehmen selbst oder Verbände/ z.B.VOEP hat deutlich gemacht das ORF Gesetz nicht entsprich 21 2. Position Mainstream Oekonomik – dass es nicht nur Homo Okonomikus gibt sondern auch der Markt die richtige Variante ist 3. Die Europäische Komission Rezipienten und Rundfunkfinanzierungen - das ökonomische Axiom vom rational persönlichen Interessen verfolgenden Individuum impliziert nicht nur mündige Konsumenten. ,,Konsumentensouveranität meint auch das in seiner Rolle als Konsumenten mit Marktmacht ausgestattete Individuum“ (Kiefer) - ,,Der Mythos vom souveränen Konsumenten auch im Bereich der Medien endet endgültig bei den voll werbefinanzierten Medien“ - Im Bereich der Vollwerbefinanzierten Medien gibt es keine Konsumentesouveranität FAZIT: Die Grade logisches Beweisführung im Rahmen bundesdeutscher medienpolitischer Debatten zur Rundfunkfinanzierung -> Viele Argumente sind verständlich einer Auseinandersetzung mit Begrifflichkeiten KPOL VORLESUNG VOM 10.12.2012 Anwendungsbeispiel: Bertelsmann-Stiftung ,,Durch ihr gesellschaftspolitisches Interesse und Engagement sowie der satzungsgemäßen Gemeinnützigkeit dient die Bertelsmann Stiftung der Herstellung eines günstigen Meinungsklimas für den Gesamtkonzern sowie der Kontaktherstellung zu Mitgliedern politischer und gesellschaftlicher Eliten.“ (Hachmeister/Rager 2000,70) - Medienpolitik start durch Aushandlungsprozesse determiniert - ,,Fähigkeit, politische Entscheidungsträger direkt zu beraten“. - Grosse Stiftung - Stiftung verfügt über einen definierte Arbeitsmethode BertelsmannAG- Aktiengesellschaft in mehreren Medienbereichen tätig. (RTL, ARVATO, jede Menge Buchhandelsketten, Bücherclubs.. usw.). Unter der TOP 10 der Weltunternehmen, ~300 Mitarbeiter beschäftigt; es wird mit internationalen Datenmaterial vergelichend gearbeitet. - Versucht Wettbewerbe (Bertelsmann Preis) zu gestalten, eigene Projekte, Kooperation mit Partner im Bereich von Forschungsprogramme, Perspektiven Sozialwirtschaft -> Interesse ist nicht nur im Medienpolitik angesiedelt Mohn sagt ,,Wenn man als Unternehemn gelernt hat, komplexe Aufgaben zu übernehmen, ein Unternehmen zu gestalten und täglich Problemlösungen zu entwickeln. Blickt man auf die Ordnungsstrukturen von Gesellschaft, Staat und Politik mit anderen Augen. Es wird einem deutlich, dass in diesen öffentlichen Bereichen eine Führungsststematik vorherrscht, die den Erfodernissen der Zeit nicht angepasst ist.“ ,,Aus diesem Unbehagen, welches eigentlich jeder empfinden muss, wenn die Gesellschaft nicht zufriedenstellend geordnet ist, erwuchs mein Wunsch, bei dieser Besserung der Dinge behilfihc zu sein. Dabei liess ich mich von der Verpflichtung leiten, in der jeder von uns gegenüber der Gemeinschaft steht. Dies führte zur Gründung der Stiftung“ Herr Mohn von der Bertelsmann-Stiftung hat gesagt: „Wir brauchen Sendboten überall, die unsere Gedanken verbreiten. Es wäre schön, wenn einer voran gehen könnte, wie einst Christus, der hatte in relativ kurzer Zeit einen enormen Erfolg. Aber Propheten haben es heute nicht mehr so leicht.“ Das ist eine Aussage, die deutlich macht, wie das Selbstverständnis solcher Leute ausgelegt ist. Die Bertelsmann ist nach eigenen Aussagen durch besondere Kriterien gekennzeichnet, wie 22 dass sie über ein klar definiertes Instrumentarium von Arbeitsmethoden verfügt. Das ist sehr kryptisch formuliert. Man weiß nie was hier im konkreten gemeint ist. Die Rede ist immer von internationalen Vergleichen das besagt nichts anderes, als dass mit international vergleichendem Datenmaterial gearbeitet wird. Das ist nichts besonders neues, das ist auch in den Unternehmensberatungen üblich. Ein weiterer Punkt ist nach eigenen Aussagen, dass die Stiftung Wettbewerb innovativer Ideen organisiert. Sie sieht sich selbst als eine Fürsprecherin gesellschaftlicher Innovation und sie kooperiert Zweck-orientiert mit Partnern. Es geht darum Anschlüsse für Innovation in Staat, Verwaltung und Gesellschaft zu geben und laut Eigenaussage betreibt die Stiftung Reformdruck, aktive Öffentlichkeitsarbeit. Das macht schon deutlich, dass die Bertelsmann-Stiftung eine Vorstellung davon hat, wie Gesellschaft funktionieren sollte, sie hat auch ein konkretes Bild davon wie es in Unternehmen funktionieren sollte und beides hängt zusammen. Dienste an der Gesellschaft: → Privatuniversität Witten/Herdecke, 1983, scheinbar war die Bertelsmann nicht zufrieden mit den Absolventen, sie gilt als die erste und bedeutendste Privatuniversität. Hier geht es um zeitgemäße Führungs- und Berichtsinstrumente, die wirtschaftliche Effizienz der Universität zu erhöhen und zugleich mehr Freiheit in Forschung und Lehre zu ermöglichen. Es gibt einige andere Universitäre Gründungen, wie in St. Gallen, ein Managmentinstitut → Carl Bertelsmann Preis, seit 1988. jedes Jahr werden für innovative und Modellhafte Lösungsansätzezu zentralen Gesellschaftspolitischen Aufgabenfeldern solche Preise vergeben. → International Bertelsmann Forum. Wird alle zwei Jahre veranstaltet. Alles was es an Politikern gibt was Rang und Namen hat kommt zu einem gesamteuropäischen Gedankenaustausch. Es treffen sich amtierende Staats- und Regierungschefs, aktive Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur und Medien, namhafte Verantwortungsträger auch solche, die sich aus der aktiven Politik zurück gezogen haben, aber trotzdem noch die wichtigen Kontakte in die Parteizentralen aufweisen → Forschungsprogramm Soziale Marktwirtschaft, gibt es seit 1992. die soziale Marktwirtschaft steht zur Diskussion. Hier will man der Friedrich Spre-Stiftung und mit der Ludwig Erhard- Stiftung eine Matte über den Modellcharakter und Erfolgsfaktoren der Marktwirtschaft führen. Ziel ist es, das ist sehr konkret, es geht um das Herausarbeiten von Leitlinien für Ordnungspolitische Neuorientierungen und institutionelle Reformen → Reformkommission Soziale Marktwirtschaft, 1997 die Bertelsmann-Stiftung schlägt vor dass der Staat die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit erhöhen soll, durch attraktive steuerliche Anreize, es geht um die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, es geht darum dass die Aktivitäten des Staates in Deutschland deutlich herunter gefahren werden, es geht um weitere DeRegulierung, die deshalb unerlässlich wäre, es geht um den Produktionsanstieg für zusätzliche Arbeitskräfte einzusetzen und nicht um Lohnerhöhungen zu geben. Lohnerhöhungen sollten in Deutschland in den kommenden Jahren moderater ausfallen und es gibt auch in Bezug auf den Arbeitsmarkt konkrete Vorschläge, wie etwa auf die anfänglich geringere Produktivität der Langzeitsarbeitslosen durch eine entsprechend geringere Bezahlung zu reagieren. → Zentrum für Hochschulentwicklung (CHE) es gibt eigene Rankings dafür, welche Hochschulen man besuchen sollte und welche nicht. Das ist das CHE-Ranking das regelmäßig in der Zeit in Ausschnitten aber auch in einer eigenen Printausgabe an Studierende im 80 deutschsprachigen Raum verteilt wird. Wir werden unterschiedliche Studienrichtungen miteinander verglichen, mitunter sind es sogar Universitäten aus Österreich. → Bertelsmann Wissenschaftsstiftung, das ist eine selbständige Stiftung des privaten Rechts. Hier geht es um konkrete Projekte für die Förderung der Wissenschaft, insbesondere der Politik und Sozialwissenschaft. Sie werden erstaunt sein, wie viele Stiftungs Professuren es in Deutschland gibt. Die sogenannten Reinhard Mohn-Stiftungs Professuren die verteilt über die unterschiedlichsten Universitäten zu finden sind. Sie können kaum in ein Berufungsverfahren 23 rein gehen, ohne dass da nicht zufällig ein Bertelsmann drinnen sitzt. Man hat sich bei der Bertelsmann Stiftung- immer unter das Dach eines höheren Auftrags gestellt. Im 19. Jahrhundert und bis Ende der 20er Jahre ging es um die Bertelsmann-Stiftung als theologischen Verlag. Hier wurde Gottes Werk verrichtet. In der NS-Zeit hat man für sich reklamiert dem deutschen Volk das Buch zu bringen. In den 50er Jahren folgte der Lesering im Dienste der Volksbildung und auch heute wird argumentiert, dass die Bertelsmann-Stiftung, die einen sehr sozialdemokratischen Ruf hat. Also es gab immer die Zuschreibung in Deutschland, die Bertelsmänner, auch deshalb weil sie in einem SPD regierten Land ansässig waren, aber die Bertelsmänner sind eher die SPD-nahen, also RTL, der ganze private Bereich im Rundfunk wäre eher SPD und der andere Flügel wäre der Kirch-Flügel, wäre der SAT1-Flügel, eher im Bereich der CDU/CSU angesiedelt wurde. Aber das was zu sagen ist, man ist in unterschiedlichsten Bereichen der gesellschaft dienlich. Hier ist es als dienlich an der Gesellschaft beschrieben. Was aus Kommunikations-wissenschaftlicher Perspektive besonders interessant ist, sind die Vorstellung, die die Bertelsmann-Stiftung zur Entwicklung der Medienwelt der Zukunft entwickelt hat. Hier hat es zwei Studien gegeben. Mittlerweile ist der Bereich der Medienpolitik der Bertelsmann-Stiftung zu heiß geworden und man hat aufgehört hier eine Abteilung zu betreiben → Kommunikationsordnung 2000 und 2010. es sind zwei herausgekommen. Die Kommunikationsordnung 2000 wurde 1997 veröffentlicht und in den folgenden Jahren die sogenannte Kommunikationsordnung 2010. von der Strategie her hat man hier versucht führende Politiker aller Coleur rein zu bringen, auch teilweise Leute aus dem Medienbereich. Erstaunlicherweise finden sich z. B. in der Medienordnung 2000 Vertreter des öffentlichrechtlichen. Hier wurden konkrete Empfehlungen für die Medienwelten der Zukunft gegeben. Die Stichwort sind Selbstkontrolle der Anbieter, Eigenverantwortung der Nutzer → mcm Institut für Medien- und Kommunikationsmanagment St. Gallen, seit 1998. St. Gallen gilt als eine renommierte Schweizer Hochschule, das Sudium wird als interdisziplinär und Praxis-orientiert bezeichnet. Erstaunlich viele Absolventen haben in den einzelnen Hochschulen zu etwas gebracht → Medienakademie Köln → it akadenie ostwestfalen, hier wird deutlich gemacht, dass Fach- oder Nachwuchskräfte Mangelware sind und es wird versucht die Ausbildung so Praxis-nah zu legen, dass tatsächlich die Absolventen direkt in das Unternehmen integriert werden können. Die Ausbildungsinhalte sind weitest gehend schon Problembereiche des Unternehmens, so dass es hier einen lückenlosen Übergang zwischen Ausbildung und Unternehmen selbst gibt. Die 81 Absolventen sollen für die Wirtschaft wie gemacht sein, im wörtlichen Sinne. → Berliner Forum, hier haben sich z. B. im Mai 2000 50 Top-Entscheider aus Wirtschaft, Politik und Medien getroffen. Thema war: Perspektiven der sozialen Marktwirtschaft. Es gab weitere Konferenzen und es gibt natürlich auch konkurrierende Stiftungen zur BertelsmannStiftung, allerdings finanziert sich keine dieser Stiftungen über einen Medienkonzern und deshalb stellt die Bertelsmann-Stiftung als größte europäische Stiftung auch einen Sonderfall dar. Es wird formuliert, dass Politiker die bei diesen Veranstaltungen auftreten der Bertelsmann auch einiges zu verdanken haben. Es geht nicht nur um die Gelegenheit zum unverfänglichen Informationsaustausch, es geht auch um unverfängliche Vorabsprachen und die Auftritte im 24 Bertelsmann-Forum verbessern auch das politische Image und die Projekte der Stiftung liefern auch die politische Legitimation dazu. Es ist zwar bekannt, dass hinter der Stiftung der weltgrößte Medienkonzern steht, aber kein Politiker macht ausdrücklich Propaganda für den Konzern, die Unterstützung erfolgt indirekt und subtil. Zitat: „in Berlin und Brüssel legt man Bertelsmann keine großen Steine in den Weg, räumt sie vielmehr diskret beiseite. Manchmal muckt die Funktionskontrolle auf, das ist aber auch schon alles.“ Satzung der Stiftung: Die Aufgaben der Bertelsmann-Stiftung sind nach §2 der Satzung 2007: → die Förderung der Medien-Wissenschaft, insbesondere durch Maßnahmen zur Verbesserung von Kompetenz und Verantwortung in den Medien und bei den Nutzern sowie durch Erforschung und Weiterentwicklung der Rolle der Medien und ihrer Ordnung in der Gesellschaft. Das ist etwas was nicht so weit von den Aufgaben der Kommunikationswissenschaft entfernt ist → die Erforschung und Entwicklung von innovativen Konzepten der Führung und Organisation in allen Bereichen der Wirtschaft und des Staates, insbesondere durch Systementwicklung und anschließende Implementierung. Die Idee ist immer dass in kleineren Projekt gemacht wird, wenn das einigermaßen funktioniert, wird es der Politik angeboten zu geringen Kosten quasi implementiert zu werden → die Förderung der internationalen Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Politik, Bildung und Kultur → die Förderung der Aus- und Weiterbildung sowie der Systementwicklung in allen Bereichen, insbesondere durch Unterstützung von Forschung und Modellversuchen, Lehr- und Beratungsinstituten usw. → die Förderung gemeinnütziger Maßnahmen (beispielsweise die Erforschung des Arbeitsmarktes und von Arbeitsbedingungen), insbesondere durch die Unterstützung von Forschungsprojekten, Konzeptentwicklungen, Modellversuchen und die Förderung entsprechender steuerlich begünstigter Einrichtungen → die Förderung zeitgemäßer und wirkungsvoller Strukturen und Ordnungen in der Gesellschaft, den internationalen Beziehungen, den Medien, der Medizin, der Wirtschaft und den Unternehmen, insbesondere durch die Unterstützung von Forschungsvorhaben, Konzeptentwicklungen, Modellversuchen usw. Die Bertelsmann Stiftung als politische Institution und Organisation Sie finden vor allem in der soziologischen Literatur immer so etwas wie eine idealtypische Trennung, das eine ist die Organisation, das andere ist die Institution. Sie erinnern sich, wir haben mit Kiefer schon erkannt, dass Organisationen immer auch abgeleitete Institutionen sind. Das verdeutlicht uns, dass Organisation in dieses institutionelle Gefüge eingebettet sind. Das bedeutet aber auch dass solche Organisationen, wie die Bertelsmann Stiftung oder der Verbund aus Bertelsmann Stiftung und Bertelsmann AG sowohl als Organisation, als auch als Institution begriffen werden muss. Das heißt, die Leistungen die der Verbund der Bertelsmann Stiftung als politische Institution und Organisation erbringt sind sowohl Leistungen der Steuerung, hier ist 25 schon von primären Leistungen die rede und von sekundären und die primäre Leistung etwa der Institution wäre die Orientierung. Also sie werden mit Normen und Regeln von Institutionen eher etwas orientierendes interpretieren, sie werden aber stärker mit einer Organisation Steuerungselemente in Verbindung bringen. Tatsächlich ist es auch so, dass Normen dazu führen, dass es so etwas wie Steuerung gibt und dass letztlich auch innerhalb der Organisation Fragen der Integration bedeutsam ist. Wie gelingt das, wie gelingt hier primär die Steuerung. Das gelingt über sogenannte Leitideen. Auf der Seite der Organisation nach innen hin, geht es um die Steuerung gemäß Organisationszweck. Also es muss ganz klar deutlich gemacht werden was ist der Organisationszweck. Das klar machen dieses Organisationszwecks dient dieser Steuerung und nach außen hin geht es um Steuerung durch Regulierung von Handlungsoptionen der Adressaten. Also hier geht es ganz genau um das was wie bisher beschrieben haben, um die Steuerung durch Regulierung von Handlungsoptionen die verändert werden können. Im Bereich der Institution sind die Leitideen nach innen, Orientierung in Organisationen und auch Orientierung der Adressaten durch Symbole. Das heißt, so etwas wie Symbole werden festgesetzt. Es geht hier bei Symbolen um sogenannte Sets von Leitideen und diese Leitideen sind auch gleichzeitig die Symbole. Das heißt, hier werden Dinge Implementiert und es wird hier argumentiert, es wird nicht mit Brachialgewalt gesteuert sondern es gibt so etwas wie Steuerung vermittels Symbolen, es gibt auch so etwas, wie eine symbolische Politik. Wenn sei vorhaben über Symbole, über Sets von Leitideen zu gehen, wie Leistung, Erfolg, Eigenverantwortung, Autonomie, individuelle Entfaltung usw. dann brauchen sie aber auch so etwas, wie einen Resonanzboden für die Steuerung. Das was die Verbindung zwischen AG und Stiftung besonders macht, ist der Umstand, dass es sich hier nicht um eine Wurstfabrikanten oder ähnliches handelt, sondern um eine Medienunternehmen. Das bedeutet, dass dieses Unternehmen einzig aufgrund der Tatsache, dass es mediale Inhalte produziert und das Aufgabenfeld ist, einiges dazu beitragen kann, dass es so einen Resonanzboden gibt und dass dieser Set an Symbolen oder Leitideen gesellschaftlich auch akzeptiert sein kann. Das heißt die Form der Steuerung über Symbole ist letztlich auf einen Resonanzboden angewiesen. Darauf dass der Adressat eine Disposition hinsichtlich der Symbolik aufweist und für diesen Resonanzboden sorgt auch die Bertelsmann AG mit der von ihr produzierten Inhalte. Das heißt, der beschriebene Verbund aus Konzern und Stiftung ist mehr als die Summe seiner Teile, dies nicht zuletzt durch die vermeintliche Trennung von auf der einen Seite organisationalen und auf der anderen Seite institutionellen Leistungen und Ideen. Die Bertelsmann AG betont ihren Charakter als Organisation die Stiftung jenen der orientierenden und integrierenden Institution. Durch diese vermeintliche Arbeitsteilung werden Orientierungsund Ordnungsleistungen effizient in das institutionelle Gefüge exportiert und stärken rückwirkend den Konzern, der durch seine Produkte medialer Inhalte Steuerung vermittels Symbolen betreiben kann. Das ist genau der Unterschied, die Produktion ist im medialen Bereich eben keine Nebenerscheinung im Kontext der unternehmerischen Gewinnmaximierung, also für einen Wurstfabrikanten geht es sehr stark darum auch Wurst zu fabrizieren und im Medienbereich macht es durchaus Sinn sich auch des Medium selbst sich als Medienunternehmer zu bedienen um Marktergebnisse zu beeinflussen. Bertelsmann Stiftung als Institutionen-Gefüge Wir haben versucht uns das Institutionen-Gefüge an anderer Stelle anzusehen und wir haben 26 erkannt dass es so etwas wie fundamentale Institutionen gibt, wie Menschenrechte, dass abgeleitet so etwas wie Verfassungsrechtliche Kodifizierung der Presse und Rundfunkfreiheit gegeben sind, dass es konkrete Gesetze gibt, oder Rundfunk ist hier das Beispiel das sie sehen und das ist ja in Deutschland Landessache. Zu allen wichtigen Fragen muss es Rundfunkstaatsverträge geben, oder spezielle Mediengesetze. Das wir hier eine abgeleitete Institution oder Organisation haben die sich quasi vor die Bertelsmann AG schiebt und versucht hier so explizit und aufgrund ihrer gemeinnützigen Orientierung eben auch weitgehend auch akzeptiert Einfluss auf diese Rundfunkstaatsverträge und die speziellen Mediengesetze zu nehmen. Die Bertelsmann AG haben sie hier und sie haben hier noch eine, um ihnen das Gefüge exemplarisch deutlich zu machen, eine weitere abgeleitete nieder-rangige Organisation, auch so etwas wie journalistische Berufsnormen.Es ist für sie nachvollziehbar dass durch ein solches Vorgehen in Medienkonzernen sich auch das Selbstverständnis von Journalismus grundsätzlich ändert. Sie haben es hier nicht mit dem klassischen Journalismus, der quasi wie mit dem Schmetterlingsnetz hinter dem Falter der Objektivität her läuft, zu tun, sondern sie haben es hier mit Bereichen zu tun, die beinhart strukturiert sind. Also innerhalb des Konzerns gibt es die Simulation von Unternehmen. Also einzelne Abteilungen werden wie Unternehmen begriffen die haben rigide Gewinnvorgaben und wenn sie diese Gewinnvorgaben erfüllen, bei Managern funktioniert das, es handelt sich um 13-16% des eingesetzten Kapitals. Wenn sie es nicht schaffen, werden sie zu hochpeinlichen Befragungen geladen, wenn sie es ein zweites Mal nicht schaffen, dann war es das , dann sind sie in den meisten Fällen ihren Job los. Das heißt die Bertelsmann AG wirkt ordnend sowohl auf die interne Normgebung, als auch im Rahmen jener Aushandlungsprozesse dieses Verhältnisses von Wirtschaft und Politik auch im nicht medialen Kontext, auf die Mediengesetzgebung. Nach innen ordnet die Bertelsmann AG menschliches Handeln gemäß Organisationszweck und delegiert die Orientierungsleistung weitestgehend an die Bertelsmann Stiftung, welche über herkömmliche Aushandlungsprozesse hinaus auf die Medienpolitik einwirkt. Dies um so stärker als den Medien-regulierenden Rahmen direkt über geordnete Institutionen nicht bzw. nur partiell unterliegt und vor dem Hintergrund vermeintlich Beispiel-gebenden gesellschaftlichen Integration durch Symbole, welche letztlich einem rigiden Ökonomismus das Wort redet, einen idealen Resonanzboden für symbolische Politik darstellt Einflussebenen der Bertelsmann Stiftung → Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Sicherheit → Wohlfahrt (Verfassungskern Art. 20 GG Sozialstaat 86 → Wettbewerb, Effizienz, Selbstregulierung → Einführung neuer Führungstechniken → Beispiele aus „fortschrittlichen Großbetrieben Wie wir schon gehört haben sind Veränderungen von institutionellen Gefügen nur von unten nach oben möglich. Je weiter sie sich unten im institutionellen Gefüge befinden, umso eher haben sie die Möglichkeiten Veränderungen durchzuführen, die Möglichkeit der Veränderung wird sich nach oben immer verlangsamen. Wir müssen aber trotzdem berücksichtigen, dass ein Agieren der Bertelsmann Stiftung z. B. im Bereich des Sozialstaates, tatsächlich auch Folgen für Fragen der Menschenrechte hat, weil sie in der Verfassungsrechtlichen Kodifizierung eine Festlegung haben, dass eine Verpflichtung in Deutschland auf den Sozialstaat gibt. Wenn sie als Unternehmen oder als Stiftung immer sehr stark gegen den Sozialstaat argumentieren, deutlich machen, dass der beste Staat der ist, der sich überhaupt nicht einmischt, dann haben sie in letzter Konsequenz eine Veränderung, oder ein anderes Verständnis oder ein Aufweichen von verfassungsrechtlichen 27 Kodifizerungen der Menschenrechten wir haben auf dieser untersten Ebene ein sehr starkes Argumentieren in Bezug auf neue Führungstechniken. All das was ich ihnen gesagt habe. Also der Politiker ist ineffizient die öffentliche Verwaltung ist ineffizient, man braucht neue Führungstechniken und dafür gibt es Beispiele aus sogenannten fortschrittlichen Großbetrieben. Das ist die Bertelsmann AG. Auf einer weiteren Ebenen determinieren jetzt die konkrete Gesetzgebung. Wenn sie immer argumentierne Wettbewerb ist der Steuerungsmechanismus der optimal ist, auch im Medienbereich, Politik wie Wirtschaft müssen auf Effizienz setzen, Staat zurück fahren, wir müssen zu Konzepten der Selbstregulierung kommen, deshalb ist das herunter beten von Governance-Konzepten auch nicht ungefährlich, weil es quasi beschreibt, dass wir hier eine natürliche Entwicklung hin zur Selbstregulierung haben. Also es gibt schon noch so traditionell historisch gewachsene Sozialstaaten, die zwar aufgrund des Wegfalls der politischen Alternative ihr soziales Antlitz immer mehr verlieren, aber wir haben schon noch etwas wie Restbestände der sozialen Marktwirtschaft. Also diesen Bereich, Effizienz, Selbstregulierung, das hat auch Folgen auf fundamentale Menschenrechte, wie Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Sicherheit und Wohlfahrt. Wozu braucht es eine neue Führungstechnik? Mohn und das gesamte Bertelsmann Managment argumentiert sehr stark, dass es darum geht neue Führungstechniken zu implementieren, deshalb weil es darum geht angestrebte Reformen schneller voran zu treiben: „Schon jetzt wird erkennbar, dass bald nicht mehr die Eigentumsrechte, sondern nur bewiesene Führungskompetenz das Mandat zur Leitung eines Unternehmens rechtfertigen ...“ Das heißt, im großen und ganzen wird als Erklärung für alle gesellschaftlichen Probleme die wir haben heran gezogen, dass es ein Führungsproblem gibt. Also alle Probleme in Gesellschaften wären dadurch zu lösen, dass es andere Modelle der Führung in Unternehmen geben soll. Vordergründig ist nur die Bertelsmann Stiftung gemeint. Bei den einzelnen Tochterunternehmen gibt es keine Vorschriften bezüglich der Inhalte, aber sehr wohl bezüglich der Rendite. Das heißt, es geht weniger um journalistische Qualität. Mohn hält sich sehr stark an die amerikanische Management-Lehre. Das was die Bertelsmann AG ausmacht ist ein sehr ausgefeiltes Kontrollen- und Berichtswesen. Es gibt ein Korsett von RenditeVorgaben, wenn die verfehlt werden hat das für alle Konsequenzen. Das widersprüchliche an Mohns Aussagen zeigt sich nicht an dem von ihm vorgegeben RenditeVorgaben, sondern daran, dass es das falsche Ziel der Gewinnorientierung anderen Unternehmen abspricht, das eigene Unternehmen strikt danach ausrichtet. Das heißt, das wäre dieser erste Bereich die Einführung neuer Führungstechniken, mit dem konkreten Beispiel fortschrittlicher Großbetriebe. Eine abgeleitet höhere Stufe, Wettbewerb, Effizienz und Selbstregulierung betreffend, also die konkrete Medienumgebung werden wir uns noch genauer ansehen. Vorerst schauen wir uns die fundamentalen Institutionen an das agieren auf den niederen Ebenen bleibt nicht folgenlos für die fundamentalen Institutionen. Zu den allgemein demokatischen Kernzielen gehören neben Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Sicherheit eben auch Dinge wie Wohlfahrt. Also es geht um Glück und Zufriedenheit und auch um materielles Wohlbefinden. Es stellt sich die Frage, ob sich Wohlfahrt als Kernziel der Demokratie mit der von Mohn gepredigten ausschließlichen Wettbewerb und Marktorientierung vereinbaren lässt. Das ist tatsächlich eine fundamentale Frage. Zu dem gehören zum unveränderlichen Verfassungskern der Bundesrepublik Deutschland auch die Untastbarkeit der Menschenwürde Artikel 1, Grundgesetz. Hier finden sie auch abgeleitete Grundrechte zu den Prinzipien von Republik, Demokratie, Rechts, Bundes und wie ich es ihnen 28 schon angekündigt habe, Sozialstaat. Das heißt Sozialstaatlichkeit wird im Grundgesetz unter anderem verwirklicht über ein individuellen Fürsorgeanspruch. Das heißt, der Staat hat im weiten Bereich der Daseinsfürsorge, im Bereich mit Strom, Wasser, Bildung, öffentlicher Verkehr für den einzelnen Bürger Leistungen zu gewähren und soziale Errungenschaften, wie Sozialsicherung zu schützen. Bei Mohn und insgesamt bei der Bertelsmann Stiftung ist das ein Bereich der nicht sehr schützenswert erscheint, vielmehr werden sie Beispiele finden, die an der USA orientiert sind, wo sich ein anderes Konzept der Demokratie konstatieren ließe. Die Amerikaner würden aus Überzeugung sagen, so wenig Staat wie möglich, das ist ein Credo dass er auch vermehrt in Deutschland verwirklicht sehen würde wollen. Stiftungseinfluss auf den drei Politikebenen Stiftungseinfluss auf die Medienpolitik, wenn wir jetzt nur die Medienpolitik fokussieren wollen, haben wir erkannt, dass die Bertelsmann Stiftung klug genug ist, sich nicht mehr auf die Medienpolitik zu beschränken. Derzeit streitet sie auch ab, überhaupt Medien-politisch aktiv zu sein. Das ist eine sehr heikle Geschichte. Ich erinnere mich Anfang 2000 konnten sie kaum in Fachgruppensitzungen der deutschen Publizistik und Kommunikationswissenschaft gehen, ohne dass ein bis zwei Bertelsmänner drinnen gesessen sind, die eifrig mit geschrieben haben. Es hat hier wirklich ein sehr großes Interesse an Kommunikationswissenschaft, an Kommunikationsökonomie gegeben und das führt dazu dass die Bertelsmänner sehr stark offensiv auf Wissenschaftler zugegangen sind und für Projekte gewinnen wollten. Sie können sich vorstellen dass es für einen Wissenschaftler sehr eindrucksvoll ist, wenn er die Möglichkeit hat große Projekte, oder große Gelder zu bekommen, oder auch nur so Kleinigkeiten, wenn er von irgend wo mit dem Privatjet abgeholt wird, und nicht mit dem Zug oder Linienflugzeug fliegen muss. Das heißt es gibt hier einige Ebenen, die hier eingezogen wurden, die eine Zeit lang sehr stark forciert wurden, und mittlerweile aufgehört haben. → Policy-Ebene, es geht um den inhaltlichen Aspekt der Politik. Hier werden sie erkennen, dass die Bertelsmann Stiftung über diverse Veranstaltungen und Diskussionsforen an dem die Teilnehmer auf Grundlage eines von der Stiftung ausgearbeiteten Papiers diskutieren, eben auf den inhaltlichen Aspekt der Politik Einfluss nehmen. So gehen die Inhalte der Stiftung in die Politik ein. Um zu veranschaulichen, für welche Werte und Interessen die Bertelsmann Stiftung der Konzern eintreten, kann einer Äußerung von Schmidtholz heran gezogen werden: „So sei es nicht Aufgabe eines Senders sein Publikum zu erziehen oder zu bilden, sondern es sei die Aufgabe des Staates durch gezielte Medienpädagogik dafür zu sorgen, dass dem Privatfernsehen mündige Zuschauer vorgesetzt werden.“ Das ist auch eine erstaunliche Aussage. Widersprüchliche Aussagen bleiben stehen und werden nicht aufgelöst. Wir rekapitulieren, wir haben selbständige Führung der Konzernleitung einerseits, Kontrolle auf der anderen Seite. Wir haben ökonomische Maßnahmen stehen, publizistische Liberalität und Freiheit gegenüber. Die Mitarbeiter sollen auf der einen Seite eigenverantwortlich handeln, obwohl Entscheidungen von der Familie Mohn sehr zentral ausgehen. → Politics-Ebene, das ist eher der prozessorale Aspekt der Politik, hier kann man eine besonders intensive Betätigung der Stiftung ausmachen. Entscheidend hierfür ist, dass eben formale Prozesse und Verfahren politischer Entscheidungsfindung zunehmend an Bedeutung verlieren und es sehr häufig Netzwerke und Beziehungsgeflechte gibt, die diese formalen Strukturen ersetzen. Das sind diese klassischen Aushandlungsprozesse, wie sie derBundesverfassungsrichter 29 Grimm so treffend beschrieben hat. Die Folge ist, dass in der Momentanphase zunehmender Ökonomisierung und Kommerzialisierung die ökonomischen Akteure, wie die Bertelsmann Stiftung durch staatliche Steuerung der Ausgangsbedingungen für den nationalen und internationalen Wettbewerb zu erhalten. Es geht für die Bertelsmann Stiftung nicht immer zu de regulieren oder Regulierung völlig ersatzlos zu streichen, es ist mitunter für ein Medienunternehmen vorteilhaft, beispielsweise im Bereich der Konzentration oder Regulierung genau solche Grenzen eingezogen werden, die Konkurrenten treffen und nicht einem selbst. Das heißt, es kann durchaus auch Sinn machen, Regulierung oder staatliche Steuerung zu nutzen um sich selbst in eine gute Position zu bringen. Es gibt die Tendenz der Ökonomisierung, der Privatisierung der Politik, Politiker suchen Rat und Unterstützung in der Stiftung, und die stiftung empfiehlt den Politikern unterschiedliche Ausdeutungen der Mohnschen Führungsphilosophie. Die Bertelsmann Leute beraten so über die Rahmenbedingungen ihrer eigenen Geschäftstätigkeit mit. Also sie haben ein Expertentum entwickelt in der Politikberatung, die sie in die Position versetzt, selbständig über die Rahmenbedingungen mit zu entscheiden. → Polity-Ebene, das ist die politische Institutionen-Ordnung, hier kann und will die Bertelsmann Stiftung Einfluss ausüben, obwohl die Möglichkeiten ein wenig limitiert sind, weil in Deutschland die Rundfunk-Rechtentwicklung sehr stark von der verfasssungsgerichtlichen Rechtssprechung bestimmt worden. Also in Deutschland wird immer argumentiert, es gäbe eigentlich keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr ohne das Bundesverfassungsgericht. Erstaunlicherweise haben sich im Bundesverfassungsgericht immer wieder Verfassungsrichter gefunden, die deutlich gemacht haben, dass der öffentlichrechtliche bedeutsam ist. Man kann trotzdem nicht sagen dass die Bertelsmann Stiftung im Bereich der politischen Institutionen einflusslos wäre. Verfassungsökonomik ich habe an anderer Stelle schon kurz angerissen, dass die Verfassungsökonomik dadurch auszeichnet, dass sie Institutionen als Ausfluss der Gesellschaftsvertrages interpretiert. Ob Institutionen gerecht sind, solche wie die Bertelsmann Stiftung, oder ungerecht, hängt von der konkreten Verwirklichung ab. Wichtig ist, dass Institutionen dem Grundsatz derVolkssouveränität folgen müssen und demokratisch kontrollierbar sein müssen. Ausnahmen von dieser Regelung der demokratischen Kontrolle gibt es, dass sind dann autonome Institutionen, ein klassisches Beispiel wären die Gerichte. Sie sind der Kontrolle entzogen und unterliegen allenfalls einer Rechtsaufsicht. Auch Medien können in den Bereich der autonomen Institutionen eingeordnet werden. Es gibt noch eine Differenzierung zwischen kommerziellen und öffentlich-rechtlichen. Idealtypisch sind die öffentlich-rechtlichen als semi-autonome, auch ein wenig weniger begründungspflichtig als es die kommerziellen wären. „Autonome Institutionen sollen dem Kurzzeitrythmus der Politik eine Langfristenorientierung entgegen setzen, so die langfristigen Vorteile der gesellschaftlichen Kooperation gegenüber kurzfristigem und zügellosem Anspruchsdenken und -druck der rentensuchenden Gesellschaft sichern und dadurch die Demokratie stabilisieren.“ Der Umstand dass das kommerzielle eine Spur stärker zu begründen wäre, ist der Grund, warum die Bertelsmann erkannt hat, dass sie die Stiftung sehr gut dazu gebrauchen kann, diesen Umstand zu kaschieren. Sie sorgt dafür dass sie unter den beschriebenen Bedingungen die Partner des hypothetischen Gesellschaftsvertrages zwar Konsens über einen meritorischen Eingriffsbedarf zur Herstellung einer Freiheits und Demokratie sichernden Öffentlichkeit erzielen, sich dann aber als Träger und Mittel auf eine Organisationform einigen, die sich diesen Eingriff im Interesse der eigenen Existenz weitestgehend entziehen muss. Das heißt, man formuliert 30 Ziele, setzt aber Rahmenbedingungen, die diese Zielerreichung erschweren, oder bei einzelnen Institutionen, wie den kommerziellen sogar verunmöglichen. Rekapitulierend können wir sagen, es handelt sich bei der Bertelsmann Stiftung um ein kooperatives Gebilde, es handelt sich um eine sekundäre abgeleitete Institution, sie ist insbesondere im Verbund mit der Bertelsmann AG eine politische Institution, und sie gehört zu einer bestimmten Form der autonomen Institution. Im Rahmen der Zielerreichung wirkt die Bertelsmann Stiftung auf Normensysteme ein, einerseits formeller Art, auf Verfassungen, andererseits versucht sie es auch informeller Art im Bereich der Symbolsysteme. Das was deutlich werden sollte ist, dass die quasi autonome Institution Teil der Rentengesellschaft ist, die dem Ideal autonomer Institutionen nur in dem Sinne entspricht, als sie als wirtschaftliches Unternehmen der Stabilisierung des wirtschaftlichen Systems nachkommt. Das sagt aber nichts über andere nicht ökonomische Kategorien. KPOL Mitschrift vom 7.01.2013 Kommunikationspolitik und Medienpolitik haben wir hinter uns gebracht. Zu dem Schluss gekommen dass es sich in der Medienpolitik sehr viel um Geld geht. Unternehmen ist es nicht leicht gemacht, sich nicht allein über Werbung zu finanzieren. - Der ökonomische Bereich ist sehr bedeutsam. Die Gründe für Regulierung sind in den meisten Fällen ökonomische Gründe. In der Praxis haben wir aber erkannt das es von Seiten der Politik auch Interesse an Mischformen der Regulierung gibt z.B. Ko-Regulierung. Regulierung kann ganz unterschiedliche Wege gehen. Wenn man Europa und die USA vergleicht, sind heute ganz andere Ausgangssituationen gegeben. Wir haben uns mit Regulierung und Gouvernance auseinandergesetzt. Im Rahmen der Gastvorträge haben wir viel darüber gesprochen. Z.B. eine Erhöhung der Presseförderung ist ein wichtiges Thema in Österreich. Die Regulierung die die Medien selbst präferieren ist die Selbstregulierung. Bsp. BertelsmannStiftung. Debatte des Leistungsschutzrechts in Deutschland hat auch viel mit der Finanzierung zu tun. D.h. Das was sehr stark herein strahlt in die Regulierungsdebatte ist eine grundsätzliche Wirtschaftliche Einstellung der Medien. Die nicht wirklich erfolgreiche Suche nach neuen Geschäftsmodellen ist eine großes Problem der Medien. Vor allem bei den Printmedien. Unproduktiver Ökonomie: man geht in eine Sache rein weil es andere auch tun ohne wirklich zu überlegen ob es produktiv für das Unternehmen wäre. Anquette: Was hat die Politik davon dass es Qualitätsjournalismus gibt? Ist Medienpolitik etw. eingenständiges oder ist es nur Parteipolitik? Bsp.: man denkt dass man über die Premien an öff. Rechtlichen auch einen Zugang an Inhalte hat (um gut in der Offentlichkeit auszuschauen) - Wie kann Journalismus überleben? Wie kann Gesellschaft ohne guter Journalismus überleben? Zusammengefasst und auf den Aspekt des Marktes und der Öffentlichkeit runter zu brechen. 1) Warum wird der Steuerungsmechanismus Markt grundsätzlich in unserer Gesellschaft als extrem kompatibel mit Demokratie verbunden ? – Diese Frage betrifft nicht nur die Medien – Märkte werden als eine demokratische Form der Äußerung und Durchsetzung von Bedürfnissen begriffen (Kiefer) – ab 1960: Kritische Befassung von Medien bezog sich auf die Aufklärungsfunktion 31 – Hickethier konstatiert diesbezüglich, dass "gerade diese kritische Einführung des Marktbegriffs in den Medientheorien dazu [führte], daß sukzessive der Öffentlichkeitsbegriff durch den Begriff des Marktes ersetzt wurde und dieser nach und nach seiner negativen Konnotation entkleidet und schließlich in den neunziger Jahren positiv aufgewertet wurde." → Aufwertung des Begriffes ,,Markt“! – Grund für die Position des Marktes in den mit Öffentlichkeit befassten Ansätzen mag auch der Umstand sein, dass Wettbewerb bzw. Konkurrenz als dem Theoriendiskurs ähnlich begriffen werden, so dass eine wissenschaftsintern bewährte Spielregel auch auf das gesellschaftliche Umfeld übertragen wird. – Da Öffentlichkeit in der Topographie der Gesellschaft im Vorhof zur Macht platziert sei, gilt auch sie als ein umkämpftes Gebiet. Insofern übernehme Öffentlichkeit "ähnliche Funktionen wie der Markt für die Wirtschaft" (Gerhards/Neidhardt -soziologen) Da Thema Öffentlichkeit ist ein recht prominentes. Jeder hat seine Sichtweise von Öffentlichkeit. Die Systemtheorie ist sich überhaupt nicht einig ob die Öffentlichkeit ein System ist oder nicht. Das ist recht undeutlich geblieben. Die Definition der Öffentlichkeit als Meinungsmarkt findet man öfters. Liberales Öffentlichkeitsmodell: es wird durch den Respekt vor der Autonomie öffentlicher Meinungsbildung dominiert. Hier wird davon ausgegangen dass öffentliche Meinung im politischen Prozess moderner Demokratien im großen und ganzen deshalb bedeutsam ist, weil sie ein von Zwängen befreit gehaltener Kommunikationsraum beschrieben wird. Sehr viel mehr will man dazu nicht sagen, einige argumentieren diese Annahmen von Öffentlichkeit sehr nah an den sogenannten AutopoesisKonzepten der modernen Systemtheorie stehen, also dass aus sich selbst heraus sich etwas entwickelt, das an sich schon einen Wert hat. Darum man sich auch nicht mehr die Frage stellt, wie er denn entsteht. Ausführungen dazu finden sie auch bei Luhmann usw. De-liberatives Öffentlichkeitsmodell: sie gehen einen Schritt weiter. Sie stellen auch Anforderungen, sie sagen das Modell hört nicht da auf, wo der Politikbetrieb beginnt und repräsentiert wird, sondern es werden im konkreten Forderungen gestellt die in Richtung kommunikative Verständigung geht. Ein klassisches Beispiel wäre der Strukturwandel der Öffentlichkeit von Jürgen Habermas. Markt (=ökonomisches Ort der Tausch..., Preissystem, Wettbewerb) und die Verschiebung der Bewertungsmaßstäbe für Öffentlichkeit • "Wie sollen nun aber soziale Zusammenhänge aus dem Zusammenspiel nutzenmaximierender Individuen erklärt werden, wenn Nutzen weder empirisch messbar noch intersubjektiv vergleichbar ist?" (Frank 1998, 88) • Die Ökonomik beantwortet diese Frage, indem sie die individuelle Verwendung knapper Ressourcen als Wahlhandlung und die Wahl selbst als Präferenzoffenbarung interpretiert Funktionen, Instrumente und Bewertungsmaßstäbe von und für Markt und Öffentlichkeit Das heißt, ich versuche hier nicht deutlich zu machen, dass Märkte keine Funktionen haben, sondern wir müssen Märkte sehr wohl als eine soziale Innovation begreifen, ohne sie wären die Transaktionskosten des Tauschs in den meisten Fällen hoch epetiv. Ohne Märkte wäre wirtschaften durch einen hohen Anteil an Subsistenz-Produktion gekennzeichnet, also der Notwendigkeit zur Selbstversorgung zu produzieren. Ich versuche ihnen das graphisch zu vermitteln. Wenn wir uns die Funktionen der Instrumente und der Bewertungsmaßstäbe von und für Markt und Öffentlichkeit ansehen, also Markt auf der linken, 32 Öffentlichkeit auf der rechten, so sehen sie, dass es unterschiedliche Zuschreibungen zu deren Funktionen gibt. Märkte dienen der Allokation knapper Ressourcen und bei Öffentlichkeit haben sie keine ökonomischen Funktionen zugeteilt, sondern stärker politische Funktionen, also Öffentlichkeit soll der Information soll auch der Meinungsbildung dienen. Das interessante ist, dass in der Öffentlichkeitstheorien der Bereich der Instrumente im großen und ganzen fehlt. Es wird hier sehr selten auf Diskurs rekuriert, sondern die Instrumente fehlen explizit. Im Bereich des Marktes sind diese Instrumente vorhanden. Die wichtigen und bedeutsamen Instrumente sind einerseits der Preis, der verstanden wird als das ideale Informationskonzentrat, also als etwas, das Produzenten und Konsumenten zusammen führt und hier zu einer informatorischen Kopplung führt, und eben dazu führt, dass der Produzent das produziert, was der Konsument will und auch Informationen gibt für den Konsumenten wie viel seines Einkommens er aufwenden muss, um das eine oder andere zu erwerben. MARKT ÖFFENTLICHKEIT FUNKTION Ökonomisch, (Allokativ) Politisch, (Information und Meinungsbildung) INSTRUMENTE Preis und Wettbewerb keine BEWERTUNGSMAßSTÄBE d. Zielerreichung Effizienz: Produktive Effizien Vielfalt,Aktualität,Richtigkeit, (Produktion ist so wirtschaftlich Relevanz wie möglich); allokative Effizienz (Produktion gemäß der Präferenzen kaufkräftiger Konsumenten) Wettbewerb, da muss ich nicht mehr viel sagen, das ist die Spielregel des Marktes. Diese Instrumente, haben dann plötzlich auch für Öffentlichkeit Bedeutung bekommen, von Meinungswettbewerb ist da die Rede gewesen und das Problem ist, dass mit diesen Instrumenten auch Bewertungsmaßstäbe einhergehen und für Öffentlichkeit gewann dadurch nicht die Bewertung, wie Vielfalt, Aktualität, Richtigkeit oder Relevanz an Bedeutung, sondern die haben an Bedeutung verloren, sondern es sind vielmehr die Bewertungsmaßstäbe der Zielerreichung aus dem ökonomischen Bereich, die auch für Medien und Öffentlichkeit bedeutsam wurden. Die setzen auf Effizienz als die wichtigste ökonomische Kategorie, produktive Effizienz, so wirtschaftlich, wie 33 möglich zu produzieren, oder vereinfacht gesagt, so günstig wie möglich, oder allokative Effizienz, Produktion gemäß den Präferenzen der kaufkräftigen Konsumenten. Gesellschaftliche Meinung "Gesellschaftliche Meinung' entsteht laufend aus dem Zusammenspiel von individueller und öffentlicher Meinung. Meinungswettbewerb führt tendenziell zu einem Maximum an vielfältigen Meinungen, die einer Gesellschaft zur Verfügung stehen. Mit ihm erfolgt eine 'Institutionalisierung des sozialen Wandels'." (Braun 1990, 98f.) → Meinung wird hier von Braun scheinbar als bedarfshomogenes Gut begriffen, sonst müsste von verschiedenen Märkten die Rede sein. • Dass die mediale Güterspezifik zu Marktversagen führt, insbesondere im Rahmen der Argumentation auf Ebene der Medieninhalte, wird von Braun negiert Folgt man Brauns Argumentation, so wäre das Konzept des free market place of ideas geeignet, öffentliche Meinungsbildungsprozesse in offenen Systemen dezentraler Steuerung zu beschreiben. Für Röpke spielt sich der Wettbewerb nicht in einem sozialen Vakuum ab, sondern er ist – entsprechend der Eigenart der in ihm getauschten Produkte – in einen kommunikationssoziologischen Zusammenhang eingebettet. Schluss: Markt ist keine Öffentlichkeit.. → Markt und Öffentlichkeit unterscheiden sich! Es gibt trotz ihrer gemeinsamen Fundamentalnorm eine Kollision der Auffassung von Öffentlichkeit als Forum der demokratischen Willensbildung mit der Auffassung von Öffentlichkeit als Markt. Wir haben schon versucht das zu thematisieren, wir haben im Bereich der öffentlichen Güter schon die Frage gestellt, wie öffentliche Güter den in Gesellschaften bereit gestellt werden können. Wir wissen dass Medien als öffentliche Güter nicht einfach über Märkte bereit gestellt werden können, sondern dass es legitim ist, diesen Bereich der Staat reguliert und Instanzen schafft, die diese Güter bereit stellen. Das heißt, dass es in Gesellschaften auch Räume geben muss, die marktlich befreit sind um so etwas wie inhaltliche Vielfalt zu ermöglichen. Öffentlichkeit ist nicht Markt auf einer grundsätzlichen ebene. Wir haben aber auf dieser Ebene auf mit Marktversagen zu tun. Es kann hier dann staatliche/regulierende Eingriffe geben. Man kann sich aus einer sehr defensiven Position ein Paar Schritte nach vor wagen. Das was ich ihnen deutlich machen wollte, dass Markt keine Öffentlichkeit ist, dass Markt und Öffentlichkeit sich unterscheiden und dass es trotz ihrer gemeinsamen Fundamentalnorm, nämlich der Freiheit, eine Kollision der Auffassung von Öffentlichkeitsforum der demokratischen Willensbildung, mit der Auffassung von Öffentlichkeit als Markt gibt. Das Individuum wird auf politischer Ebene als Bürger definiert, der öffentliche Rechte (Meinungsäußerung, Wahl) innerhalb einer gesellschaftlich akzeptierten Normenstruktur ausübt. Das ist eine ganz andere Aufgabe und eine ganz andere Funktionssteuerung wie auf der wirtschaftlichen Ebene. Auf wirtschaftlicher Ebene wird der Einzelne als Produzent und Konsument verstanden, der private Rechte ausübt, indem er sie durch seine Kaufkraft am Markt in Verfolgung privater Interessen einsetzt. Die zentrale Norm im Bereich der Wirtschaft ist die Maximierung individuellen Nutzens. Sie sehen, dass hier, ohne das wir stark in die Theorie des Marktes einsteigen, sie wissen was mit Markt verbunden ist, sie wissen was mit Öffentlichkeit verbunden ist und das ist aus einer Perspektive der Kommunikationswissenschaft heraus, eigentlich fahrlässig, dass sowohl auf begriffliche, wie auf theoretische Ebene hier nicht sauber differenziert wird. Das heißt, Markt und Öffentlichkeit unterscheiden sich, und zwar deshalb, weil der Einzelne in wirtschaftlichen Konzeptionen grundsätzlich anders gefasst wir, als in den gesellschaftspolitischen Positionen. Medien und Marktversagen Sinkende Durchschnittskosten, Grenzkosten von Null, externe Effekte der Produktion und des 34 Konsums unvollkommene Märkte, verzerrte Präferenzen sowie das nicht durchsetzbare Ausschlussprinzip sind Mängel, die – folgt man der ökonomischen Theorie – zu partiellem oder völligem Marktversagen führen. wir im Bereich der Medienproduktion häufig eine first copy Produktion haben und dass dann die Verbreitung nicht mehr so viele Kosten verursacht, so dass es bei steigendem output zu sinkenden Durchschnittskosten kommt. Dass die sinkenden Durchschnittskosten dazu führen, dass es Sinn macht auch im Medienbereich ein möglichst großer Akteur zu sein, dass sich hier häufig Marktformen bilden, die nahe dem Monopol sind, Grenzkosten von Null, externe Effekte der Produktion und des Konsums unvollkommene Märkte, verzerrte Präferenzen sowie das nicht durchsetzbare Ausschlussprinzip sind Mängel, die – folgt man der ökonomischen Theorie- zu partiellen oder völligem Marktversagen führen. Also wir merken es ist doppelt eigenartig Öffentlichkeit durch Markt beschreiben zu wollen, wenn wir auf der einen Seite davon ausgehen, dass Öffentlichkeit Ausfluss der Medien ist, dass wir andererseits wissen, dass Medien sich gerade dadurch auszeichnen, dass in ihrem Bereich der Markt nicht funktioniert. Auch das ist ein Bereich, der von der Kommunikationswissenschaft erst relativ kurz akzeptiert und berücksichtigt wird, das heißt, die Disziplin der Medienökonomie ist, obgleich sie eine lange Tradition in der Kommunikationswissenschaft hat, in der Wahrnehmung der Disziplin Kommunikationswissenschaft noch nicht so bedeutend, als dass das jeden deutlich wird. Also noch einmal, Marktversagen ist ein wesentlicher Punkt im Medienbereich, Durchschnittskosten die sinken, Grenzkosten von Null, die auch auf die bestimmte Kostenstruktur zurück zu führen sind, externe Effekte der Produktion, das heißt, die Medienproduktion führt dazu, dass unbeteiligte Dritte betroffen werden, unvollkommene Märkte, dass eben der Idealtypus des Marktes ganz sicher im Medienbereich nicht gegeben ist, er ist auch in anderen Bereichen nicht gegeben, aber das ist nur eine Randnotiz, verzerrte Präferenzen, das heißt, wir haben auch noch das Problem im Medienbereich, dass Qualität und Nutzen für das einzelne Produkt für den Konsumenten nicht so einfach abschätzbar sind und wir haben dann noch das nicht durchsetzbare Ausschlussprinzip. Auch das ist ein Bereich, im Bereich der öffentlichen Güter, der zu Partiellen oder sogar zu völligem Marktversagen führt. Ökonomisches Dilemma der Kulturproduktion • Medienproduktion bedarf handwerklichen Könnens und muss dem Dienstleistungssektor zugerechnet werden, einem Sektor, der auf kaum substituierbarer Arbeitsleistung beruht. • Obwohl im Rahmen der Medienproduktion Anschluss an die Produktivität industrieller Fertigung gesucht wird, bleiben die Möglichkeiten des Produktionszuwachses begrenzt. → Erstens müssten wir die Kostenstruktur berücksichtigen, der Umstand, dass es einen hohen Fixkostenanteil gibt, damit verbunden positive Skaleneffekte → Zweitens müssen wir auch verstehen, dass die Imaterialität des Medieninhalts, also in den meisten Fällen, wir sind ja an der Information des Mediums interessiert, fehlt hier jeglicher materieller Input, das führt eben dazu, dass ein Medienprodukt Wert nur durch Nachfrage erhält → Drittens das Kriterium dass Medienproduzenten auf dem Gesetz kultureller Produktion unterliegen, dass heißt, das Medienproduktion auch deshalb riskant ist, weil es permanent darum geht neue Inhalte anzubieten und dass dieses Anbieten von neuen Inhalten gleichzeitig auch sehr riskant ist, weil sie den Unternehmer auf immer wieder völlig neues Terrain führen. Das heißt: → Medienproduktion bedarf handwerklichen Könnens und muss dem Dienstleistungssektor zugerechnet werden, einem Sektor, der auf kaum subtituierbarer Arbeistleistung beruht. Das genau ist eben das ökonomische Dilemma der Kulturproduktion, das heißt im Vergleich zu anderen 35 Sektoren wird dieser Dienstleistungssektor immer weniger produktiv, in anderen Bereichen ist es möglich Arbeitskraft durch Maschine zu ersetzen, das ist im Kultursektor und im Mediensektor nicht so einfach. Das heißt: → Obwohl im Rahmen der Medienproduktion Anschluss an die Produktivität industrieller Fertigung gesucht wird, bleiben die Möglichkeiten des Produktionszuwachses begrenzt. Das was man jetzt als das ökonomische Dilemma der Kulturproduktion begreift, könnte man noch um das politische Dilemma der Medienproduktion ergänzen. 36