19. Dezember 2016 Ein großer Stadtplatz und Promenaden am Wasser – der FreiraumWettbewerb für das Quartier Elbbrücken ist entschieden Daten & Fakten Auslober des Wettbewerbs HafenCity Hamburg GmbH im Einvernehmen mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Art des Wettbewerbs Offener, zweiphasiger freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb, Teilnahme von 30 Landschaftsarchitekten aus dem In- und Ausland Lage (Quartier) Quartier Elbbrücken (Das Wettbewerbsgebiet umfasste das Areal bis zu den Elbbrücken; die Spitze östlich der Elbbrücken war nicht Teil des Wettbewerbs) Größe Wettbewerbsgebiet Rund 21.000 qm öffentliche Freiflächen Rund 21.000 qm private, öffentlich zugängliche Freiflächen Besondere Qualitäten des Wasserflächen zu drei Seiten: Elbe, Baakenhafen, Quartiers Elbbrücken Billehafen; Nähe zur Insel Entenwerder U- und S-Bahn-Station „Elbbrücken“ derzeit im Bau; Eröffnung geplant für Ende 2018 Wettbewerbsaufgabe Das Quartier Elbbrücken soll ein starkes räumliches Gravitationszentrum für die östliche HafenCity als großstädtisches Dienstleistungs-, Geschäfts- und Wohnviertel bilden und neben dem Überseequartier das zweite urbane Zentrum der HafenCity werden. Dabei nehmen der Freiraum und das feinmaschige Wegenetz einen bedeutenden Stellenwert ein. Der fußläufigen Vernetzung von maritimen Aufenthalts- und Begegnungsorten sollte im Rahmen des Wettbewerbs besonderes Augenmerk geschenkt werden. Die Vernetzung des Promenadensystems und des städtebaulichen Gefüges des Quartiers mit öffentlichen Räumen und zum Teil öffentlich zugänglichen Privatflächen sollte als urbaner Raumzusammenhang wahrnehmbar und nutzbar entwickelt werden. Zudem galt es, eine intensive Auseinandersetzung mit der Gliederung und Formung des öffentlichen Raums zu führen, bei der eine komfortable Verknüpfung der unterschiedlichen Höhenniveaus von Promenaden, Warften, Platzflächen und Straßen gelingt. Die Bezüge zum benachbarten Quartier Baakenhafen und den Freiräumen entlang der Elbe waren dabei wichtige Parameter. Schwerpunkt der Wettbewerbsaufgabe war darüber hinaus die Gestaltung des Amerigo-Vespucci-Platzes, der als zentraler Freiraum des Quartiers den Abschluss des Baakenhafens bildet. Preisträger 1. Preis Freiraumplanerischer Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH, Berlin Realisierungswettbewerb 2. Preis Arriola & Fiol, Barcelona 3. Preis POLA Landschaftsarchitekten, Berlin Anerkennungen: sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin capatti staubach Landschaftsarchitekten GbR, Berlin Entwurf des ersten Preisträgers Atelier Loidl Landschaftsarchitekten Berlin GmbH, Berlin Wie der florentinische Entdecker Amerigo-Vespucci zu Beginn einer neuen Reise, soll auch der Empfangsplatz die Neugierde der Besucher wecken und einen unverwechselbaren Einstieg in die HafenCity bieten. Die beiden großen Freiräume, Platz und Promenade, verbinden sich. Die angrenzenden Brückenplätze erhalten eine Terrasse mit Ausblick. Im Sinne eines Freiraums für alle wird der große Höhensprung zwischen der Kaipromenade und dem Warftniveau möglichst mühelos überwunden. Rampen sind nicht länger ergänzendes Beiwerk, sondern der Weg der ersten Wahl. Die Platzfläche des zentralen Amerigo-VespucciPlatzes neigt sich und sorgt für ein kommunikatives Miteinander. Die Trennung der Ebene der Promenaden und der Warftebene wird aufgelöst, die unterschiedlichen Niveaus nähern sich an und verbinden sich spielerisch über eine leicht geneigte und vielfältig nutzbare Platzfläche. Die sich langsam herausschälenden Warftwände werden zu einem überaus prägenden und charakterstarken Element des Ortes und vernetzen ihn gleichzeitig eng mit den angrenzenden Freiräumen. Die schrägen und abgetreppten Flächen eigenen sich hervorragend als lässige Liegefläche oder als Sonnentribüne. Das Belagsmaterial der Promenaden, ein gesägter Granitstein, wird auf dem Platz im großen Fischgrätmuster fortgeführt. Grüne, blühende Landschaftsausschnitte aus Findlingen, Sträuchern und Stauden unterstützen die intuitive Wegeführung über die große Platzfläche. Die Gehölzauswahl aus mehrstämmigen Bruch-Weiden und dunkleren Robinien geben dem Raumgebilde eine atmosphärische Weichheit. Paarweise schräg gestellte, hölzerne Lichtmasten nehmen das Motiv der landschaftlichen Bäume auf. Eine „neue Welt“, in die es sich einzutauchen lohnt. Die Brückenplätze erhalten mit großformatigen Betonplatten einen eigenen Charakter. Entlang der Fassaden setzt sich ein fünf Meter breiter Streifen subtil vom Platzbelag ab. Das Baumbild aus locker gesetzten, lichten Gleditschien kontrastieren die rationale Geometrie.