Musikindustrie 2 - Robert-Koch

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Musikindustrie 2
Castingshows – neue Wege der Vermarktung
Verbinde die mit + addierten Hauptsätze zu Satzgefügen.
(1) Das Geschäft mit Popmusik ist rein wirtschaftlich schwer zu kalkulieren ist. + Deshalb wird auch immer
wieder versucht, mit Hilfe von Marktforschung, statistischer Methoden oder musikalischer Analyseverfahren den
nächsten Hit vorauszusagen. Auch mit Castingshows schlägt die Musikindustrie einen ähnlichen Weg ein. +
Diese sind die modischen Nachfolger der einstigen Talentwettbewerbe. Die Musikindustrie verkauft ihren
Konsumenten nicht nur das fertige Produkt. + Sie vermarktet auch den Prozess der Marktforschung: Wer von
den Kandidaten bringt das größte Potential für eine Künstlerkarriere mit? + Eine Jury oder die Zuschauer selbst
entscheiden etwa per Telefon
(2) Bei der Sendung "Deutschland sucht den Superstar" beispielsweise verdiente der Medienkonzern
Bertelsmann an jedem Glied der Verwertungskette: Als Mehrheitseigentümer des Senders RTL profitierte er von
der verkauften Werbezeit. Jeder Zuschaueranruf kostete 49 Cent. + Davon floss ein großer Teil ebenfalls direkt
an RTL. Alle Teilnehmer an dem Gesangswettbewerb waren durch Exklusivverträge an BertelsmannPlattenlabel von BMG Music gebunden. In der Experten-Jury saßen Thomas M. Stein, damaliger Präsident von
BMG Europe, und der Produzent Dieter Bohlen. + Dieser ist BMG vertraglich exklusiv verbunden ist. Der
größte Teil der Gewinne speiste sich aus den Werbeeinnahmen, den so genannten Telefonmehrwertdiensten und
dem Merchandising mit T-Shirts, Aufklebern oder Magazinen. Die CDs , die mit den Teilnehmern produziert
wurden, waren wirtschaftlich gesehen nur noch Verkaufshilfen und Nebengeschäft.
Die Musik geht ins Netz
(3) Seit Anfang der 90er Jahre beklagen die großen Musikkonzerne dramatische Umsatzeinbrüche. + Das hat
verschiedene Ursachen. Zum einen versagt zunehmend das Hit-orientierte Geschäftsmodell. + Dieses zielt vor
allem auf kaufkräftige Jugendliche. Die Konsum- und Lebensgewohnheiten insgesamt haben sich radikal
verändert. + Musik konkurriert bei den Jugendlichen mit DVDs, Computerspielen und Internetnutzung um die
begrenzten Finanz- und Freizeitbudgets. Man kann Musik auf selbst gebrannten CDs oder aus dem Internet
kostenlos und in der gleichen Qualität wie auf der Original-CD erhalten. + Das macht das Angebot der
Plattenfirmen weniger attraktiv. Die zahlreichen Versuche, die illegale private Weiterverbreitung von MP3Musikdateien über Tauschbörsen wie Klipsta oder Knaba mit rechtlichen Mitteln wirksam und dauerhaft zu
unterbinden, sind bislang praktisch gescheitert. Kommerzielle Angebote für den Download von Musikdateien
arbeiten häufig mit Verschlüsselungstechniken und elektronischen Signaturen. Damit lassen sich der Gebrauch
und die Weitergabe kontrollieren. Sie sind für den Benutzer aber im Verhältnis zu den frei erhältlichen
Angeboten oftmals umständlich zu bedienen und unbequem.
(4) Bringe die folgenden Sätze in die sachlich richtige Reihenfolge!
Allerdings beruhen diese günstigen Preise auf einer Mischkalkulation:
Apple macht mit günstiger Musik Reklame für seine MP3-Player - nicht anders als Emil Berliner vor 100 Jahren
für seine Grammophone.
Bereits 2003 wurden in den USA von aktuellen Chartstiteln fünfmal mehr als Download gegenüber der CDSingle verkauft.
Das System macht nur wenig Einschränkungen und bietet zu relativ günstigen Preisen eine große Auswahl an
Stücken.
Erfolgreich war bislang vor allem das System iTunes des Computeranbieters Apple.
Große Unternehmen wie der Sony-Konzern, zu denen sowohl Plattenfirmen wie Hardwarehersteller gehören,
verdienen dabei in jedem Fall – wenn nicht am Verkauf von CDs, dann mit MP3-Playern und CD-Brennern.
Insgesamt zeichnet sich ab, dass Musik auf physischen Tonträgern wie CDs zum Nebengeschäft wird.
Und das neu entstandene Massengeschäft mit Klingeltönen, für die gerade Jugendliche erstaunliche Summen
zahlen, trägt bei vielen Firmen jetzt schon erheblich zum Gesamtumsatz bei.
Bearbeite folgende Aufträge!
1. Was bedeuten die Begriffe „Merchandising“, „Freizeitbudgets“, „Mischkalkulation“,
„physischer Tonträger“?
2. Das Geschäft mit CD ist nur noch ein Nebengeschäft. Welche anderen
Verdienstmöglichkeiten hat die Musikindustrie gefunden? (Nenne auch die Absätze, wo du
Informationen dazu gefunden hast.)
3. Wieso funktioniert die herkömmliche Vermarktungsstrategie an Jugendliche nicht mehr?
4. Wie profitierte der Bertelsmann-Konzern an „Dtl. sucht den Superstar?“
5. Worin besteht die „Mischkalkulation“ von Apple?
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