Hilfsmittel Küchenhelfer Pfiffige Unterstützung in Haushalt und

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Hilfsmittel
Küchenhelfer
Pfiffige Unterstützung in Haushalt und Küche
Hürden im Küchenalltag sind oft Konservengläser, die partout nicht
aufgehen wollen und Dosen, die sich auch unter Gewaltanwendung
nicht öffnen lassen. Für Menschen mit zeitweisen oder dauerhaften
körperlichen Einschränkungen kann das Öffnen von Gläsern, Dosen oder
Flaschen zum Dauerproblem werden. Denn vor allem das Aufdrehen von
Deckeln und Verschlüssen erfordert Kraft und Fingerfertigkeit. Aber
auch andere Tätigkeiten, wie Brotschneiden oder Obst und Gemüse
schälen, sind beschwerlich, wenn Arthrose in den Fingergelenken
schmerzt oder Rheuma die Beweglichkeit von Schultern und Armen
einschränkt. Für diese Fälle gibt es spezielle „Küchenhelfer“, die die
fehlende Kraft oder Beweglichkeit kompensieren, wenn es zu altersoder krankheitsbedingten Funktionseinschränkungen kommt. Auch für
Menschen mit Seheinschränkung sind einige Produkte erhältlich, die in
der Küche Hilfestellung leisten können.
Welche Produkte sind zu empfehlen?
Eine Überprüfung der Stiftung Warentest vor einige Zeit von verschiedensten
Küchenhelfern zeigte: nicht alle Produkte halten, was sie versprechen. Allerdings
gibt es auch eine Reihe von Hilfen, die tatsächlich gute Dienste leisten und dabei
auch noch relativ günstig sind.
Hilfen zum Öffnen
Hilfsmittel zum Öffnen von Dosen oder Flaschen sollen den notwendigen
Kraftaufwand reduzieren und ermöglichen zum Teil auch das einhändige Öffnen.
Unterscheiden lassen sich Öffner für Gläser, Flaschen oder Dosen. In der Regel
nutzen die Glas- und Flaschenöffner die Hebelkraft, um den Kraftaufwand zu
verringern. Dabei wird der Deckel des Glases oder der Flasche mit einer Art Zange
festgehalten und der Nutzer dreht an einem verlängerten Griff (Hebel) den
Verschluss auf. In dem damaligen Test der Stiftung Warentest hatte auch ein
Produkt gut abgeschnitten, das ganz anders arbeitet: es handelt sich um einen
Hohlkegel aus Plastik oder Gummi, der einen guten Halt der Hand am Deckel
sichert. Dieses oder ähnliche Produkte sind – unter unterschiedlichen
Bezeichnungen – immer noch im Handel zu erwerben.
Dosenöffner werden von jedem genutzt, spezielle Hilfsmittel gibt es in diesem
Sinne nicht. Es kann aber, je nach Produkt, Unterschiede im benötigten
Kraftaufwand zum Öffnen der Dose geben. Im Test der Stiftung Warentest schnitt
ein günstiger Zangen-Dosenöffner der Firma Fackelmann am besten ab. Eine
Alternative können elektrische Dosenöffner sein. Allerdings ist hier gegebenenfalls
ein gewisser Kraftaufwand beim Ansetzen des Öffners nötig.
Generell muss zwischen mobilen Geräten und Öffnern, die fest unter einem
Küchenregal oder eine Arbeitsplatte montiert werden, unterschieden werden.
Letztere sind vorteilhaft, wenn nur eine Hand genutzt werden kann. Zu beachten
ist aber, dass der Nutzer in der Lage sein muss, das Glas oder die Dose sicher in der
Hand zu halten, auch wenn sich der Deckel gerade öffnet. Die Stiftung Warentest
hatte bei weniger Fingerfertigkeit eher mobile Öffner empfohlen, dann kann die
Dose auf dem Tisch stehen bleiben. Die meisten Hilfen zum Öffnen von Flaschen
und Dosen leisten gute Dienste und sind in der Anschaffung nicht teuer, so sind
viele Produkte unter 10 Euro erhältlich.
Fixierhilfen
Für Menschen, die z. B. nach einem Schlaganfall nur eine Hand nutzen können,
kann das Schneiden von Brot oder Obst und Gemüse zum Balanceakt werden. In
diesem Fall können Fixierbretter Abhilfe schaffen. Hierbei handelt es sich um
Schneidebretter, die mit Haltehilfen für verschiedene Lebensmittel ausgestattet
sind. So kann Brot oder Obst mittels Stiften, die aus dem Brett ragen, fixiert
werden. Die funktionsfähige Hand kann so ungehindert schneiden. Experten
bescheinigen solchen Fixierbrettern einen hohen Nutzen, allerdings bedarf es ein
einer gewissen Umgewöhnungszeit bei der Nutzung. Fixierbretter sind ab ca. 50
Euro im Handel erhältlich.
Auch für Dosen oder Flaschen gibt es Fixierhilfen. Sie können in
größenveränderbare Vorrichtungen eingeklemmt und dann mit einer Hand geöffnet
werden. Zum einhändigen Schälen oder Raspeln von Obst und Gemüse sind
spezielle Schäler und Reiben erhältlich, die fest am Tisch oder einer Arbeitsplatte
befestigt werden können.
Hilfen zum Schneiden
Damit das Schneiden von Brot oder anderen Lebensmitteln auch mit weniger
Kraftaufwand möglich ist, wurden spezielle Messer mit abgewinkelten Griffen
entwickelt. Sie erlauben das Schneiden ohne Abknicken des Handgelenks, somit
steht die gesamte Kraft zum Schneiden zur Verfügung.
Produkte für sehbehinderte Menschen
Menschen mit Seheinschränkung bekommen in der Küche vor allem Probleme, wenn
es darum geht, kleine Schriften und Anzeigen abzulesen. Im Spezialhandel gibt es
deshalb Küchengeräte, die Anzeigen hörbar oder tastbar machen.
Hierzu zählen u.a. sprechende Küchenwaagen, Messbecher oder auch
Küchenwecker. Auch Mikrowellen mit sprachgesteuerter Bedienführung sind
erhältlich. Allerdings werden auch einige Produkte speziell für Sehbehinderte
angeboten, die man günstiger in jedem Kaufhaus bekommt, z. B. Trichter oder
Eierschneider.
Kosten und Anbieter
Von den Krankenkassen werden die Kosten für die Küchenhelfer in der Regel nicht
übernommen. Spezielle Küchenhilfen sind manchmal auch in Kaufhäusern oder
Haushaltsgeschäften erhältlich, auf jeden Fall aber im Sanitätshandel oder bei
Spezialversendern über das Internet zu beziehen. Hier einige Beispieladressen:
O www.seniola.de
O www.proaktivo.de
O www.alltagshilfen24.com
O www.pabs-online.de (Hilfsmittel für Sehbehinderte)
Die Autorin
Heike Clauss
ist Mitarbeiterin der DIAS GmbH.
Die DIAS GmbH ist ein praxisorientiertes
Forschungs- und Dienstleistungsunternehmen
im Rehabilitationsbereich.
www.dias.de
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