Franz Marc - Das blaue Pferdchen (1912) [déjà fait en CO] aus : Spontan 3 Auf diesem Bild kann man ein Pferd sehen, ein blaues Pferd, das sehr jung ist. Es wurde mit dunkelblauen und hellblauen Farben gemalt. Dieses Bild entspricht überhaupt nicht der Wirklichkeit : es gibt ja keine blauen Pferde! Man kann aber seine Fantasie anregen! Im Hintergrund sieht man bunte Farben. Die Konturen kann man nicht genau erkennen aber man könnte ahnen, dass es einen Fluss, Gebirge und Bäume gibt. Das Pferd ist eines der Lieblingsmotive des Malers, und Blau ist seine Lieblingsfarbe. Diese Farbe drückt seiner Meinung nach die Ruhe und die Unendlichkeit aus. Dieses Gemälde hat Franz Marc dem Sohn von Elisabeth und August Macke gewidmet. Dieses Bild zeugt von der Freundschaft zwischen Franz Marc und August Macke, die einander 1910 in München kennen lernten. Der Tiger (1912) Im Mittelpunkt steht ein Raubtier. Dieses Tier ist gefährlicher als die Katze! Der Körper besteht aus Dreiecken und Vierecken, die sich fortsetzen. Es blickt nach links. Das Tier ist mit Präzision gezeichnet, während man den Hintergrund nicht genau erkennen kann. Wahrscheinlich ist er im Dschungel und geht spazieren, um eine Beute zu finden. Das Tier wird mit geometrischen Formen und einer warmen Farbe dargestellt. Es wird nämlich in Gelb gemalt. Es sieht stark, kräftig und königlich aus. Der Maler zeigt das Tier im Einklang mit seiner Umwelt. Uns fallen die Primärfarben auf! Tierschicksale – 1913 Am Anfang trug das Gemälde den Titel: „Die Bäumen zeigten ihre Ringe, die Tiere ihre Adern“. Auf der Rückseite des Bildes schrieb der Maler: „Und alles Sein ist flammend Leid“ Dieses Gemälde wurde im Jahre 1913 unter den Bildern der Künstlervereinigung der Blaue Reiter in Berlin ausgestellt. Das Bild zeigt verschiedene Tiere in einem Wald. Unten links kann man zwei rote Schweine sehen. Im Zentrum des Bildes ist ein blaues Reh zu sehen. Rechts neben diesem Reh befinden sich vier rot-braune Wölfe. Oben links stehen wahrscheinlich noch zwei grüne Pferde. Das linke Pferd hat einen aggressiven Gesichtsausdruck. Der Hintergrund des Bildes besteht aus spitzen Formen. Das Bild illustriert eine symbolische Zerstörung und kann als Vorahnung des Kriegs betrachtet werden. Die roten Linien können nämlich Flammen oder sogar Blut symbolisieren. Vögel - 1914 Das Gemälde gehört zum späteren Werk des Künstlers. Das Bild zeigt farbige Formen, die an Flügel von Vögel erinnern. Dank den schwarzen Umrissen kann man drei Vögel erkennen : sie befinden sich in der Mitte, auf der linken Seite des Bildes, am oberen mittleren Rand des Gemäldes. Die zahlreichen Farben und die zersplitterten Formen drücken eine explosive Atmosphäre aus. Die spitzen Formen und die Farben Rot und Schwarz lassen eine Gefahr oder eine Bedrohung ahnen. Tirol – 1914 Das Bild zeigt eine Landschaft in Tirol. Im Vordergrund kann man einen dürren Baum bemerken. Andere Details sind schwer zu erkennen : Hügel oder Berge, zwei braun-weiße Bauernhäuser, zwei abgestorbene Bäume, ein violettfarbener Kirchturm… Das Gemälde besteht aus spitzen Formen oder Linien, die auf andere Farbflächen treffen. Das erweckt den Eindruck einer Gefahr. Diese bedrohliche Atmosphäre gab es auch, als der Künstler das Bild malte. Es könnte sein, dass der Maler den Krieg vorausgeahnt hat und dass er dieses Gefühl im Bild ausdrücken wollte. Spielende Formen – 1914 Das Gemälde zeigt freie Kreisformen und bogenförmige Linien. Das Bild enthält sowohl warme und helle als auch kalte und dunkle Farben. Einige Farbfiguren erinnern an wachsende Pflanzen. Dieses Bild wirkt leicht und drückt noch kurz vor dem Krieg die Idylle und die Harmonie, die positiven Seiten des Lebens aus. August Macke – Mädchen unter Bäumen [déjà fait en CO] aus : Spontan 3 Auf dem Bild kann man sechs Mädchen erkennen. Sie stehen unter Bäumen. So heißt das Bild auch! Man kann die Umrisse von den Figuren nicht genau sehen, denn es sind Farbkleckse. Die Mädchen gehen ins Freie spazieren, sind in einem Garten. Sie tragen schöne Kleider. Ihre leuchtend rot-weißen Kleider stehen im Gegensatz zur sanften Abendstimmung Robert Delaunay – formes circulaires (1912/1913) /Kreisformen Dieses Gemälde wurde im September 1913 in der Berliner Sturm-Galerie ausgestellt. Das Bild besteht ausschließlich aus abstrakten Formen. Es handelt sich um Kreise und Kreissegmente. Bei diesem Bild fällt auf, dass der Maler intensive Farben benutzt, die er abstuft. In der Mitte sind die Farbflächen besonders hell und erinnern an Sonnen. Der Kreis erinnert auch an ein Rad. Das Gemälde vermittelt den Eindruck von Dynamik, von Bewegung. Die Umrisse heben sich als Kontrast vom Hintergrund ab. Die gelbe Kuh, 1911, Franz Marc Das Bild drückt Lebensfreude und Energie aus. Für den Maler ist „gelb: das weibliche Prinzip, sanft, heiter, und sinnlich.“ Eine massive gelbe Kuh ist hier dargestellt, in Bewegung. Sie springt durch das Bild, und man hat sogar den Eindruck, dass sie bald aus dem Bild entschwindet, dass sie zu groß und zu dick für den Rahmen des Bildes ist. Ihren Kopf richtet sie nach oben, als würde sie sich freuen, so stark zu sein, so hoch und so weit zu springen. Die Landschaft im Hintergrund ist im Kontrast dazu sehr ruhig, man sieht zwei weitere, kleine Kühe, die friedlich grasen. Die Landschaft ist sehr konkret, die Berge sind grau, die Blätter sind grün… Die Kuh scheint zu sagen: „Seht, was ich kann!“ Der Maler interessiert sich hier für die Empfindungen des Tieres, für seine Gefühle. Der Turm der blauen Pferde, 1913, Franz Marc Dieses Bild ist seit 1945 verschollen, es war riesig groß, 2 Meter hoch und erschien den Zuschauern als eine Art Vision! Wir kennen es von Reproduktionen. Es zeigt eine Gruppe von vier blauen Pferden, die einen Turm bilden, weil sie in einer originellen Perspektive repräsentiert werden. Sie schauen nach links. Ihre Kruppen sind in der Mitte der Komposition, auf der Brust des ersten Pferdes sind Mond und Sterne zu sehen. Die Pferde sind so mächtig, dass sie den ganzen Rahmen des Bildes einnehmen. Die Landschaft im Hintergrund ist eher klein, und in warmen Farben gemalt. Die Symbole des Kosmos wie der orangenfarbene Regenbogen im Hintergrund zeigen, dass das Tier und der Kosmos einig sind. Die Pferde zeigen eine Macht, die normalerweise dem Menschen gehört. Das arme Land Tirol, 1913, Franz Marc Maler sind manchmal Visionäre! 1913, also ein Jahr vor dem ersten Weltkrieg hat der Maler dieses Bild entworfen. Obwohl das Bild auch helle Farben trägt, dominieren hier die schwarzen Linien und die dunklen Farben. Eine traurige Stimmung herrscht über das Bild. Im Vordergrund sind zwei schwarze magere Pferde zu sehen. Im Hintergrund ist die Landschaft auch dunkel und öde. Ein geographisches Indiz könnten die Berge bilden, sie ähneln aber auch einem Vulkan, was auch eine Katastrophe ankündigt. In der Mitte ist ein Friedhof, auf einem roten Hügel. Das Rot steht vielleicht für das Blut. Alle Menschen scheinen gestorben zu sein, die Häuser sind isoliert und leer. Oben rechts sitzt ein Adler. Vielleicht will er wie in der Bibel das Ende der Welt prophezeien. Es ist zu bemerken, dass das Gemälde einen Titel trägt, unten links, was selten ist. Rehe im Wald II, 1914, Franz Marc Es handelt sich um das letzte Bild des Malers, der kurz danach im ersten Weltkrieg in Frankreich fiel. Es ist aber ein idyllisches Bild, das die geliebten Tiere des Malers zeigt. Sieht man Menschen in diesem Paradies? Nein! In der Landschaft ist eine Tierfamilie versteckt, und dies zeigt wieder die Einheit der Tiere mit der Welt. Die Rehfamilie drückt Harmonie und Stille aus, die Farben bedeuten viel: das Blaue für das Geistige, für den Vater, das Gelb bedeutet hier Ruhe, Sänfte und das Rote die Jugend. Kämpfende Formen, Franz Marc, 1914 Auf diesem Bild kämpfen die Farben rot und schwarz gegeneinander, und die anderen Farben schauen zu. Wer gewinnt? Das kann man nicht wissen! Wenn man die Formen und Farben betrachtet, sieht man, dass das Gemälde Abstraktionsmotive zeigt, die rhythmisch alternieren: Linien, Kreisformen, helle, kalte und dunkle Farben. So hat der Maler selbst sein Bild beschrieben: “Wir sehen eine intensive, feurig rote Farbmasse von links oben ins Zentrum des Bildes strömen.„ Er will den Kampf des Guten mit dem Bösen zeigen. Es kann auch an die Bibel erinnern, wo ein Engel Feuer auf die Erde wirft, um den Menschen das Ende der Welt anzukündigen. Fensterbilder, Robert Delaunay, 1912 Das Gemälde gehört zu einer Serie Les Fenêtres aus dem Jahre 1912; wir sehen hier ein Fenster mit Blick auf den Eiffelturm. Das Fenster hat Vorhänge, die Farben sind eher kalt und blau. Die Aussicht ist wie aus einem Prisma gesehen, sie ist stark stilisiert .Es gibt viele geometrische Formen: Rauten, Quadrate, Dreiecke. Die kalten und die warmen Farben alternieren, und dies stellt eine Art Rhythmus her. Die Fensterscheiben brechen das Licht, und der Eifelturm ist hier in Stücken zu sehen. Auf der rechten Seite erscheinen ein violettes Rechteck und ein leuchtendes Gelb. Weltuntergang, August Macke,1913 Künstler sind Visionäre… Und der Maler hat in dieser Skizze eine Art Vision gemalt. Das Bild zeigt eine zerstörte Stadt, in der die Menschen, meist Frauen diese Katastrophe nicht mehr sehen wollen. Das Gemälde besteht aus geometrischen Formen. Im Vordergrund befindet sich hier eine Frau, die ein weites Kleid trägt. Sie scheint wie aus Stein gehauen. Sie versteckt ihr Gesicht mit der linken Hand, während man ihre Brust sieht. Rechts sieht man eine kleinere Frau, die ihre nackte Brust zeigt, aber auch ihr Gesicht versteckt. Man sieht auch kleinere Figuren, die auf den Boden fallen. Man erkennt auch links ein Haus, das untergeht. Die geometrische Formen, das Zeichnen mit dem Bleistift ohne Farben, die Sepiafarbe des Blattes erinnern an Zeichnungen vergangener Zeiten. Es erinnert aber auch an ein bekanntes Bild von Delacroix: La Liberté guidant le peuple, wo die Freiheit als Frau über die Ruinen siegte. Hier gibt es aber keine Freiheit, keine Hoffnung mehr.