8.1 Grundlegendes Netzdesign und Dokumentation 8.1.1 Allgemeiner Designprozess Dieses Kapitel enthält eine umfassendere Liste der Schritte, die Sie zum Entwerfen eines Netzes durchführen müssen. Während Ihres strukturierten Verkabelungsprojekts werden Sie nicht all diese Schritte durchgehen. Viele der Entscheidungen wurden bereits mit dem vorhandenen Netzdesign und durch den Netzadministrator getroffen, aber dies ist der Prozess, nach dem Sie letzten Endes vorgehen werden. In Ihrem Netzdesign könnten Sie zahlreiche Technologien, wie Token Ring, FDDI und Ethernet, berücksichtigen. Der Schwerpunkt dieses Designs liegt auf dem Ethernet, da Sie bei zukünftigen Planungen vermutlich hauptsächlich auf diese Technologie stoßen werden. Beim Ethernet liegt eine logische Bustopologie vor, was zu Kollisionsdomänen führt. Anhand des als Segmentierung bezeichneten Verfahrens werden Sie jedoch versuchen, diese möglichst klein zu halten. Nachdem Sie sich für das Ethernet entschieden haben, müssen Sie eine Schicht-1-LAN-Topologie entwickeln. Zunächst müssen Sie die zu verwendende Kabelart und physische Topologie (Verkabelung) festlegen. Üblicherweise wird ein UTP-Kabel der Kategorie 5 als Übertragungsmedium und eine erweiterte Sterntopologie für die Verkabelung gewählt. Anschließend müssen Sie entscheiden, welche der verschiedenen Ethernet-Technologien Sie benötigen. Zwei weit verbreitete EthernetArten sind 10BASE-T und 100BASE-TX (Fast-Ethernet). Wenn Sie über die entsprechenden Ressourcen verfügen, können Sie 100BASE-TX für das gesamte Netz verwenden. Ist dies nicht der Fall, verbinden Sie über Fast-Ethernet den Hauptverteiler (zentraler Kontrollpunkt Ihres Netzes) mit den Zwischenverteilern. In Ihrem Netzdesign können Sie neben anderen Schicht-1-Komponenten wie Stecker, Kabel, Anschlussdosen und Verteilerfeldern auch Hubs, Repeater und Transceiver verwenden. Zum Abschluss des Schicht-1-Designs müssen Sie sowohl eine logische als auch eine physische Topologie erstellen. (Hinweis: Auch hier besteht ein wichtiger Teil Ihres Designs darin, Ihre Arbeit zu dokumentieren.) Im nächsten Schritt entwickeln Sie eine Schicht-2-LAN-Topologie, d. h., Sie fügen Ihrer Topologie Schicht-2-Komponenten hinzu, um ihre Funktionen zu verbessern. Mit Switches verringern Sie darüber hinaus die Überlastung und die Größe der Kollisionsdomänen. Später sind Sie vielleicht in der Lage, Hubs durch Switches und andere weniger intelligente Schicht-1-Komponenten durch intelligentere Schicht-2-Komponenten zu ersetzen. Der nächste Schritt umfasst die Entwicklung einer Schicht-3-Topologie, d. h., Sie fügen Schicht-3-Komponenten hinzu, die wiederum die Funktionen der Topologie verbessern. In Schicht 3 wird das Routing implementiert. Sie könnten Router verwenden, um skalierbare Internets, beispielsweise LANs, WANs oder einen Netzverbund, aufzubauen. Mit Routern erhält das von Ihnen entworfene Netz eine logische Struktur. Sie können auch für die Segmentierung verwendet werden. Im Gegensatz zu Bridges, Switches und Hubs unterteilen Router sowohl Kollisions- als auch Broadcast-Domänen. Die LAN-Verbindung zu WANs und zum Internet muss auch in Betracht gezogen werden. Wie immer sollten Sie die physische und die logische Topologie Ihres Netzdesigns dokumentieren. Ihre Dokumentation sollte durch Brainstorming gewonnene Ideen, Problemlösungsmatrizen und andere, für die Entscheidungsfindung verwendete Notizen enthalten. 8.1.2 Aspekte des Netzdesigns Damit ein LAN effektiv ist und die Bedürfnisse der Benutzer erfüllt, sollte es anhand einer Reihe systematisch geplanter Schritte eingerichtet werden. Während Sie sich mit dem Designprozess befassen und Ihre eigenen Netzentwürfe entwickeln, sollten Sie ausgiebig von Ihrem Laborbuch Gebrauch machen. Der erste Schritt des Verfahrens besteht darin, Informationen über das Unternehmen zusammenzutragen. Dazu gehören: 1. 2. 3. 4. 5. Geschichte des Unternehmens und gegenwärtige geschäftliche Lage Angestrebtes Wachstum Betriebliche Vorgehensweise und Managementprozesse Bürosysteme und -abläufe Ansichten derjenigen, die das LAN verwenden werden Mithilfe dieses Schritts sollten Sie alle Punkte oder Probleme ermitteln und festlegen, die geklärt werden müssen. (Dabei könnten Sie beispielsweise feststellen, dass ein abgelegener Raum im Gebäude u. U. keinen Netzzugang hat). Der zweite Schritt umfasst eine detaillierte Analyse und Bewertung der gegenwärtigen und voraussichtlichen Anforderungen der Benutzer des Netzes. Im dritten Schritt ermitteln Sie die Ressourcen und Einschränkungen des Unternehmens. Unternehmensressourcen, die die Implementierung eines neuen LAN-Systems beeinflussen können, lassen sich in zwei Hauptkategorien unterteilen: Computer-Hardware- und Software-Ressourcen einerseits und Human Resources (Personal) andererseits. Die vorhandene Hardware und Software eines Unternehmens muss dokumentiert und die voraussichtlichen Hardware- und Software-Anforderungen müssen ermittelt werden. Anhand der Antworten auf einige dieser Fragen können Sie bestimmen, wie viele Schulungen notwendig sind und wie viele Personen zur Unterstützung des LANs benötigt werden. Sie sollten u. a. folgende Fragen stellen: 1. Welche finanziellen Ressourcen stehen der Organisation zur Verfügung? 2. Wie werden diese Ressourcen gegenwärtig miteinander verknüpft und gemeinsam genutzt? 3. Wie viele Personen werden das Netz benutzen? 4. Welche Computer-Kenntnisse haben die Netzbenutzer? 5. Welche Einstellungen haben sie gegenüber Computern und ComputerAnwendungen? Diese Schritte und die im Rahmen eines formalen Berichts dokumentierten Informationen erleichtern Ihnen eine Kostenschätzung und die Entwicklung eines Budgets für die LANImplementierung. 8.1.3 Allgemeiner Netzdesignprozess Auf technischen Gebieten, wie z. B. im Ingenieurwesen, umfasst der Designprozess Folgendes: Designer - Person, die das Design vornimmt Kunde - Person, die das Design, vermutlich gegen Bezahlung, in Auftrag gegeben hat Benutzer - Person, die das Produkt verwenden wird Brainstorming - Sammlung kreativer Ideen für das Design Entwicklung von Spezifikationen - i. d. R. Zahlen, mit denen gemessen wird, wie gut das Produkt funktioniert Aufbau und Erprobung - zur Erreichung der Ziele des Kunden und Erfüllung bestimmter Standards Eine Methode, die Sie für den Prozess der Designentwicklung verwenden können, ist der Problemlösungszyklus. Diesen Prozess verwenden Sie wiederholt, bis das Designproblem gelöst ist. Ingenieure setzen zur Organisation ihrer Ideen und Pläne bei der Konstruktion beispielsweise die Problemlösungsmatrix ein. In dieser Matrix werden Alternativen und verschiedene Möglichkeiten oder Optionen zur Auswahl aufgeführt. 8.1.4 Netzdesign-Dokumente In der folgenden Liste ist ein Teil der Dokumentation aufgeführt, die Sie beim Entwerfen eines Netzes erstellen sollten: Laborbuch Logische Topologie Physische Topologie Verkabelungspläne Problemlösungmatrizen Beschriftete Anschlussdosen Beschriftete Installationsstrecken Übersicht über Anschlussdosen und Installationsstrecken Übersicht über Geräte, MAC-Adressen und IP-Adressen 8.2 Planen einer strukturierten Verkabelung: VerteilerraumSpezifikationen 8.2.1 Übersicht über die Verteilerraumwahl Eine der ersten Entscheidungen bei der Planung Ihres Netzes ist der Standort des oder der Verteilerräume bzw. Kabelschränke, - , da Sie hier viele Netzkabel und Netzkopplungselemente installieren müssen. (Hinweis: Es werden detaillierte Beispiele und Übungen zu Verteilerräumen gegeben.) Die wichtigste Entscheidung besteht in der Auswahl des Hauptverteilers (Main Distribution Facility, MDF). Für MDFs und IDFs sind Standards zu beachten. Einige dieser Standards werden Sie kennen lernen, wenn Sie sich mit der Auswahl des bzw. der Verteilerräume beschäftigen. Sehen Sie sich nach Möglichkeit die MDF/IDF in Ihrer Schule oder in einer ortsansässigen Firma an. Schließlich lernen Sie, das Netz so zu planen, dass Sie einige Probleme hinsichtlich negativer Auswirkungen von der Wechselstromversorgung durch das EVU (Energie Versorgungs-Unternehmen) auf Netze vermeiden können. 8.2.2 Größe Der Standard TIA/EIA-568-A schreibt vor, dass die Horizontal-Verkabelung in einem Ethernet-LAN mit einem zentralen Punkt der Sterntopologie verbunden sein muss. Der zentrale Punkt ist der Verteilerraum. Hier müssen das Verteilerfeld und der Hub installiert werden. Der Verteilerraum muss die gesamte Ausrüstung und die notwendige Verkabelung aufnehmen können. Darüber hinaus muss er für zukünftige Erweiterungen ausgelegt sein. Selbstverständlich ist die Größe des Verteilerraums von der Größe des LANs und von der Ausrüstung abhängig, die für das Netz erforderlich ist. Für ein kleines LAN reicht ein Platz von der Größe eines großen Aktenschranks aus, während ein großes LAN einen ganzen Raum erfordert. Laut Standard TIA/EIA-569 muss jedes Stockwerk mindestens einen Verteilerraum aufweisen. Zusätzliche Verteilerräume sind pro 1.000 m 2 erforderlich, wenn die versorgte Stockwerkfläche über 1.000 m2 groß ist oder die Länge der Horizontal-Verkabelung 90 m überschreitet 8.2.3 Betriebsbedingungen Ein für einen Verteilerraum gewählter Standort muss bestimmte Umgebungsanforderungen erfüllen. Dazu gehört u. a. die Stromversorgung sowie Heizung, Belüftung und Klimatisierung. Darüber hinaus dürfen Unbefugte keinen Zutritt haben, und der Standort muss alle entsprechenden Bau- und Sicherheitsvorschriften erfüllen. Räume oder Schränke, die als Verteilerraum dienen sollen, müssen Richtlinien für folgende Bereiche einhalten: Materialien für Wände, Fußböden und Decken Temperatur und Luftfeuchtigkeit Ort und Art der Beleuchtung Steckdosen Zugang zum Raum und zur Ausrüstung Kabelzugang und -abstützung 8.2.4 Wände, Fußböden und Decken Gibt es im Gebäude nur einen Verteilerraum oder dient der Verteilerraum als MDF, muss der Fußboden des Raums die Last (siehe beigefügte Installationsanweisungen) der erforderlichen Einrichtung tragen können. Die Mindesttragfähigkeit beträgt 490 kg/m 2. Wird der Verteilerraum als IDF verwendet, muss der Fußboden eine Mindesttragfähigkeit von 245 kg/m2 aufweisen. Wenn möglich, sollte der Raum einen Doppelboden haben, um die von den Arbeitsplätzen kommenden horizontalen Kabel aufzunehmen. Falls dies nicht möglich ist, sollte eine 30,5-cm-Kabelbrücke installiert werden, die so ausgelegt ist, dass es alle geplanten Geräte und Kabel aufnehmen kann (Heranführung der Kabel über Kabelpritschen, s. Abb.). Der Bodenbelag sollte entweder aus Fliesen oder einem anderen Material mit glatter Oberfläche bestehen. Auf diese Weise lässt sich Staub leichter entfernen und die Geräte werden vor statischer Elektrizität abgeschirmt. Es sollten mindestens zwei der Wände mit 20 mm dicken, feuerhemmenden Sperrholzplatten mit mindestens 2,4 m Höhe verkleidet sein. Dient der Verteilerraum als MDF für das Gebäude, befindet sich der Telekommunikationsanschluss-Point-of-Presence (POP) möglicherweise ebenfalls in diesem Raum. In diesem Fall sollten die Innenwände des POP-Standorts hinter der TK-Anlage vom Fußboden bis zur Decke mit 20 mm dickem Sperrholz verkleidet sein, wobei eine Wandfläche von mindestens 4,6 m2 für Anschlüsse und damit verbundene Einrichtungen vorhanden sein muss. Darüber hinaus müssen für die Konstruktion des Verteilerraums nicht brennbare oder flammwidrige Materialien verwendet werden, die allen zu erfüllenden Vorschriften entsprechen (z. B. Sperrholz mit geringer Brandlast, feuerhemmende Anstriche an allen Innenwänden usw.). Der Raum darf keine abgehängte Decke oder Zwischendecke haben. Bei Nichtbeachtung dieser Spezifikation besteht die Gefahr einer ungesicherten Einrichtung, bei der ein unberechtigter Zugang möglich ist 8.2.5 Temperatur und Luftfeuchtigkeit Der Verteilerraum sollte ausreichend beheizt, belüftet und klimatisiert werden, damit die Raumtemperatur bei Betrieb der gesamten Ausrüstung auf etwa 21° C gehalten werden kann. Es sollten keine Wasserleitungen oder Heizungsrohre durch den Raum oder oberhalb des Raums verlaufen. Eine Ausnahme bildet eine Sprinkleranlage, die je nach Standort zu den Auflagen der Brandschutzbestimmungen gehört. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 30 % und 50 % betragen. Bei Nichtbeachtung dieser speziellen Spezifikationen kann es zu einer starken Korrosion der Kupferdrähte in den UTP- und STP-Kabeln kommen. Eine solche Korrosion würde die effektive Funktionsfähigkeit des Netzes beeinträchtigen. 8.2.6 Lichtauslässe und Steckdosen Falls sich im Gebäude nur ein Verteilerraum befindet oder der Verteilerraum als MDF dient, sollte er über mindestens zwei dedizierte, festverdrahtete Doppelsteckdosen verfügen, die getrennt abgesichert sind. Darüber hinaus sollte entlang jeder Wand des Raums im Abstand von 1,8 m mindestens je eine Doppelsteckdose 0,15 m über dem Boden angebracht sein. Ein Wandschalter für die Hauptbeleuchtung des Raums sollte sich direkt innen neben der Tür befinden. Während Leuchtstoffröhren aufgrund der von ihnen ausgehenden Interferenz in Kabelnähe vermieden werden sollten, eignen sie sich in Verteilerräumen bei ordnungsgemäßer Installation als Lichtquelle. Gemäß den Beleuchtungsanforderungen für einen Telekommunikationsraum sind mindestens 500 lx erforderlich, wobei die Lichtquellen mindestens 2,6 m über dem Boden angebracht sein müssen. 8.2.7 Zugang zu Raum und Ausrüstung Die Tür des Verteilerraums sollte mindestens 90 cm lichte Weite haben und nach außen aufgehen, so dass Personen problemlos hinausgelangen können. Das Schloss sollte sich außen an der Tür befinden, wobei sich die Tür jederzeit von innen öffnen lassen muss. Ein Hub und ein Verteilerfeld lassen sich in einem schwenkbaren Bügel an der Wand oder einem Verteilergestell befestigen. Wenn die Wahl auf einen schwenkbaren Bügel an der Wand fällt, muss der Bügel auf dem Sperrholz angebracht werden, das die darunter liegende Wandoberfläche bedeckt. Der Arm ist schwenkbar, damit die Baugruppe zur Seite geschwenkt werden kann und Mitarbeiter und Monteure leicht an die Rückwand gelangen können. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass für das Ausschwenken des Verteilerfeldes 48 cm Platz vorhanden ist. Bei einem Verteilergestell müssen für die Ausrüstung mindestens 15,2 cm Abstand von der Wand sowie weitere 30 bis 45 cm für den Zugang von Mitarbeitern und Monteuren vorhanden sein. Eine ca. 56 cm tiefe Bodenplatte, auf der das Verteilergestell montiert wird, sorgt für Stabilität und bestimmt den Mindestabstand für dessen endgültige Position. Wenn das Verteilerfeld, der Hub und andere Geräte in einem vollständig ausgerüsteten Schrank montiert werden, müssen davor mindestens 76,2 cm Platz vorhanden sein, damit die Tür sich öffnen lässt. In der Regel sind solche Schränke 1,8 m hoch x 0,74 m breit x 0,66 m tief 8.2.8 Kabelzugang und -abstützung Dient ein Verteilerraum als MDF, müssen alle Kabel, die zu IDFs, Computern und Kommunikationsräumen in anderen Stockwerken desselben Gebäudes führen, durch ein 100-mm-Kabelrohr oder einen Kabelschlauch geschützt werden. Alle zu IDFs führenden Kabel sollten ebenfalls durch ein 100-mm-Kabelrohr oder einen Kabelschlauch laufen. Die genaue Menge an Kabelrohr hängt von der Menge der Glasfaser-, UTP- und STP-Kabel ab, die in den einzelnen Verteiler-, Computer- und Kommunikationsräumen geschützt werden müssen. Bei der Kabelrohrlänge sollten Reserven vorgesehen werden, um zukünftigen Erweiterungen gerecht zu werden. Um dieser Spezifikation zu entsprechen, sollten in jedem Verteilerraum zwei zusätzliche Kabelschläuche oder Kabelrohre vorhanden sein. Wenn die baulichen Gegebenheiten es erlauben, sollten die Kabelrohre und Kabelschläuche höchstens 15 cm von der Wand entfernt sein. Die Horizontal-Verkabelung, die von den Arbeitsplätzen zum Verteilerraum läuft, sollte unter einem Doppelboden verlegt werden. Ist dies nicht möglich, sollten die Kabel durch 100-mmKabelschläuche oberhalb des Türrahmens geführt werden. Um einen ordnungsgemäßen Schutz zu gewährleisten, sollte das Kabel vom Kabelschlauch direkt auf eine 30,5-cmKabelbrücke im Raum führen. Bei dieser Variante sollte die Kabelbrücke zum Halten der Kabel so installiert sein, dass sie zur Geräteanordnung passt. Schließlich müssen alle Wand- bzw. Deckenöffnungen, durch die Kabelrohre oder schläuche verlaufen, mit rauch- und feuerhemmendem Material, das allen relevanten Bestimmungen entspricht, abgedichtet werden. 8.3 Planen einer strukturierten Verkabelung: Identifizieren potenzieller Verteilerräume 8.3.1 Verwenden von Grundrissen Laut EIA/TIA-568-A muss bei Verwendung einer Ethernet-Sterntopologie jedes zum Netz gehörende Gerät durch eine Übertragungsstrecke (Channel) mit dem Hub verbunden werden. Der zentrale Punkt der Sterntopologie, an dem sich der Hub befindet, wird als Verteilerraum bezeichnet. Man kann sich den Hub als Mittelpunkt eines Kreises vorstellen, von dem horizontale Kabel sternförmig wie Speichen von einer Radnabe ausgehen. Um einen geeigneten Standort für einen Verteilerraum zu ermitteln, zeichnen Sie (annähernd maßstabsgerecht) zunächst einen Grundriss des Gebäudes. Tragen Sie dann alle Geräte ein, die mit dem Netz verbunden werden sollen. Denken Sie daran, dass nicht nur Computer mit dem Netz verbunden werden müssen, sondern auch Drucker und Fileserver. Wenn Sie damit fertig sind, sollte Ihr Grundriss ähnlich wie in der Abbildung aussehen. Struktur des Systems für die horizontale Verkabelung Das System für die horizontale Verkabelung verläuft von der Telekommunikationsanschlussdose im Arbeitsbereich zur horizontalen Verbindungsleitung im TK-Verteilerraum. Es umfasst die Telekommunikationsanschlussdose sowie einen optionalen Anschluss mit Übergangspunkt und Konsolidierungszeiger (horizontale Verkabelung und die mechanischen Anschlüsse und die Patch-Kabel oder Jumper), die die horizontale Verbindungsleitung bilden. Einige Punkte zum horizontalen Verkabelungssubsystem: Anerkannte horizontale Kabel: 100-Ohm-UTP mit 4 Aderpaaren Zweifasriges 62,5/125- oder 50/125-µm-Multimode-Glasfaserkabel (duplex) (Hinweis: 50/125-µm-Multimode-Glasfaserkabel ist zulässig für ANSI/TIA/EIA-568-B.) Hinweis: ISO/IEC 11801 sind 120-Ω-UTP- und 50/125-µm-MultimodeGlasfaserkabel. Mehrpaarige und Mehrfach-Kabel sind unter der Voraussetzung zulässig, dass sie die Anforderungen von TIA/EIA-568-A-3 im Hinblick auf gebündelte Hybrid-Kabel erfüllen. Die Erdung muss nach den geltenden Baubestimmungen und ANSI/TIA/EIA-697 vorgenommen werden. Für jeden einzelnen Arbeitsbereich sind mindestens zwei Telekommunikationsanschlussdosen erforderlich. Erste Dose: 100-Ω-UTP (Kategorie 5e empfohlen) Zweite Dose: 100-Ω -UTP (Kategorie 5e empfohlen) Zweifasriges Multimode-Glasfaserkabel, entweder 62,5/125 µm oder 50/125 µm. Zwischen unterschiedlichen Formen desselben Kabeltyps ist ein Übergangspunkt zulässig (d. h. die Stelle, an der unter dem Teppich verlegtes Kabel mit rundlaufendem Kabel verbunden wird). Hinweis: Die in ISO/IEC 11801 enthaltene Definition von "Übergangspunkt" ist allgemeiner als die von 568-A. Sie umfasst Übergänge zu Verkabelung unter Teppich sowie Konsolidierungspunkt-Verbindungen. 50-Ω-Koaxial- und 150-Ω-STP-Verkabelung wird für neue Installationen nicht empfohlen. Es können weitere Dosen vorgesehen werden. Diese Dosen ergänzen die Mindestanforderungen des Standards, ersetzen diese aber nicht. Parallele Verbindungen und Spleiße sind für horizontale Kupferkabel nicht zulässig. (Für Glasfaser sind Spleiße zulässig.) Hinweis: In ISO/IEC 11801 wird das Verkabelungselement, das der horizontalen Verbindungsleitung entspricht, als "Floor Distributor" (FD) bezeichnet. Anwendungsspezfische Komponenten werden nicht als Teil der horizontalen Verkabelung installiert. Wenn sie benötigt werden, müssen sie außerhalb der Telekommunikationsanschlussdose oder der horizontalen Verbindungsleitung platziert werden (z. B. Verteiler, Symmetrierübertrager). Die Nähe von horizontaler Verkabelung zu Quellen elektromagnetischer Interferenzen muss berücksichtigt werden. .3.2 Auswählen potentieller Standorte Bei der Suche nach einem potenziellen Standort für den Verteilerraum bietet es sich an, zunächst sichere Standorte zu ermitteln, die in der Nähe des POP liegen. Der ausgewählte Standort kann entweder als einziger Verteilerraum oder, sofern IDFs erforderlich sind, als MDF dienen. Am POP sind die von der Telefongesellschaft zur Verfügung gestellten Telekommunikationseinrichtungen mit den Kommunikationseinrichtungen des Gebäudes verbunden. Wichtig ist, dass sich der Sternpunkt der Kabelinstallation in der Nähe des POP befindet, damit der Aufbau eines Weitverkehrsnetzes und die Verbindung zum Internet erleichtert wird. Im Grundrissplan wurden fünf potenzielle Standorte für Verteilerräume ausgewählt. Sie sind auf dem Plan mit A, B, C, D und E gekennzeichnet. 8.3.3 Festlegen der Anzahl von Verteilerräumen Nachdem Sie alle Geräte, die mit dem Netz verbunden werden sollen, in einen Grundriss eingezeichnet haben, bestimmen Sie im nächsten Schritt, wie viele Verteilerräume für den Bereich, über das sich Ihr Netz erstrecken soll, erforderlich sind. Dazu benötigen Sie den Lageplan. Zeichnen Sie mit einem Zirkel um jeden potenziellen Sternpunkt der Kabelinstallation einen Kreis mit einem Radius von 50 m. Jedes Netzkopplungselement, das Sie auf Ihrem Grundriss eingezeichnet haben, sollte sich innerhalb eines Kreises befinden. Können Sie sich einen Grund vorstellen, warum bei einer Installationsstrecke, die 90 m lang sein kann, ein Radius von nur 50 m verwendet wird? Sehen Sie sich den Grundriss noch einmal an, nachdem Sie die Kreise gezeichnet haben. Gibt es potenzielle Sternpunkte der Kabelinstallation, deren Einzugsgebiete sich stark überschneiden? Wenn ja, können Sie wahrscheinlich einen der Sternpunkte der Kabelinstallation weglassen. Gibt es potenzielle Sternpunkte der Kabelinstallation, deren Einzugsgebiet alle Geräte enthalten kann, die mit dem Netz verbunden werden sollen? Wenn ja, könnte einer davon wahrscheinlich als Verteilerraum für das gesamte Gebäude dienen. Wenn Sie mehrere Sternpunkte benötigen, um alle mit dem Netz zu verbindenden Geräte entsprechend abzudecken, überprüfen Sie, ob sich einer näher am POP befindet als der bzw. die anderen. Wenn ja, wählen Sie diesen Sternpunkt als Standort für den MDF aus. 8.3.4 Übung zur Auswahl der Verteilerräume Verwenden Sie den in diesem Kapitel vorgegebenen Grundrissplan. Auf diesem Plan sind fünf potenzielle Standorte für Verteilerräume angegeben: A, B, C, D und E. Stellen Sie Ihren Zirkel anhand des auf dem Grundriss vorgegebenen Maßstabs so ein, dass ein Kreis mit einem Durchmesser von umgerechnet 50 m entsteht. Zeichnen Sie für jeden potenziellen Verteilerraumstandort einen Kreis. Beantworten Sie anschließend folgende Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Überschneiden sich irgendwelche Kreise? Kann irgendein potenzieller Standort entfallen? Deckt einer der Kreise alle Geräte ab, die mit dem Netz verbunden werden sollen? Welcher der potenziellen Verteilerraumstandorte scheint am besten geeignet zu sein? Gibt es Kreise, bei denen nur wenige Geräte außerhalb des Einzugbereichs liegen? Welcher potenzielle Verteilerraum befindet sich am nächsten zum POP? Listen Sie aufgrund Ihrer Ergebnisse die drei geeignetsten Standorte für Verteilerräume auf. Wie viele Verteilerräume sind Ihrer Meinung nach und aufgrund Ihrer Ergebnisse für das Netz erforderlich? Welche Vor- und Nachteile weisen die einzelnen auf dem Grundriss eingezeichneten, potenziellen Verteilerraumstandorte auf? 8.4 Planen einer strukturierten Verkabelung: Auswahlverfahren 8.4.1 Gebäudebeschreibung In dem Gebäude, in dem Sie das LAN installieren, werden Arbeitsstationen für 71 Mitarbeiter und zusätzlich sieben Drucker eingerichtet. Die Beschreibung des Gebäudes lautet wie folgt: Das Gebäude hat eine Bürofläche von 669,8 m 2 in einem einzigen Stockwerk. Es ist 18,3 m breit und 36,6 m lang. Die Deckenhöhe beträgt in allen Räumen 3,7 m, sofern nichts anderes angegeben ist. Bei den Decken handelt es sich durchweg um abgehängte Decken, sofern nichts anderes angegeben ist. Die Fußböden bestehen aus Estrich mit Industrieteppich, sofern nichts anderes angegeben ist. Die Heizung und Kühlung des Gebäudes erfolgt durch ein Umluftsystem. Mögliche Standorte für Verteilerräume wurden bereits ermittelt. Sie sind auf dem Grundrissplan mit A, B, C, D, E, F, G, H, I und J gekennzeichnet. Die Bezeichnungen auf dem Grundriss lauten wie folgt: Der Point-of-Presence der Telefongesellschaft ist mit POP beschriftet. Die Herrentoiletten sind mit HT gekennzeichnet. Die Damentoiletten sind mit DT gekennzeichnet. Rote gepunktete Linien stehen für Wasserleitungen, die durch die Decke vom Warmwasserbereiter bis zu den Toiletten verlaufen. Blaue gepunktete Linien geben die Standorte von vorhandenen Leuchtstofflampen an. Grüne gepunktete Linien weisen auf vorhandene Elektroinstallationen hin, die unter Putz verlegt sind. Magenta gepunktete Linien weisen auf vorhandene Heizungs- und Kühlungskanäle hin. 8.4.2 Verteilerraum A Standort A ist ein kleiner Raum mit ca. 0,9 m Breite und 2,4 m Tiefe. Er hat eine abgehängte Decke mit Leuchtstofflampen. Der Lichtschalter befindet sich innen direkt neben der Tür. Der Fußboden ist mit Teppich ausgelegt, und die Wände sind aus Betonstein. Es befindet sich nur eine Steckdose im Verteilerraum. Diese befindet sich an der Rückwand. Gegenwärtig wird der Raum als Lager für Büromaterial benutzt. Obwohl ein Heizungs- und ein Kühlungskanal durch die abgehängte Decke oberhalb des Raums verlaufen, ist keine Belüftungsöffnung im Raum vorhanden. Der nächstgelegene Thermostat für diesen Gebäudeteil befindet sich in Raum 113. Die Tür öffnet sich nach außen und ist etwa 75 cm breit. Da alle Mitarbeiter Zugang zum Lagerbereich haben müssen, befindet sich kein Schloss an der Tür. 8.4.3 Verteilerraum B Raum B ist etwas größer als Raum A. Er misst ca. 1,7 m in der Breite und 1,5 m in der Tiefe. Wie Standort A hat auch Standort B eine abgehängte Decke. Der Fußboden ist gefliest. Die Wände bestehen aus Betonstein, der mit Asbest verkleidet ist. Dieser wurde mit feuerhemmender Farbe gestrichen. Im Raum befinden sich keine Steckdosen. Beleuchtet wird der Raum durch eine an der Decke angebrachte Glühlampe. Der Lichtschalter befindet sich jedoch an der Wand auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors. Es verläuft weder ein Heizungs- oder Kühlungskanal durch die abgehängte Decke, noch führt ein Heizungs- oder Kühlungskanal in den Raum hinein. Der nächstgelegene Thermostat für diesen Gebäudeteil befindet sich an einer Innenwand im Korridor. Gegenwärtig wird der Raum als Lager für giftige Reinigungsmittel benutzt. Die Tür öffnet sich nach außen und ist 82 cm breit. Da der Raum giftige Substanzen enthält, befindet sich ein Schloss an der Tür. Sie kann sowohl von innen als auch von außen aufgeschlossen werden. 8.4.4 Verteilerraum C Der zentral im Gebäude liegende potenzielle Verteilerraum C ist größer als A und B. Er misst ca. 2,4 m in der Breite und 2,4 m in der Tiefe. Im Raum sind fünf Steckdosen vorhanden. von denen je zwei entlang jeder Seitenmauer installiert sind. Eine Steckdose ist an der Rückwand angebracht. Der Fußboden ist mit Teppich ausgelegt. Die Beleuchtung erfolgt durch eine große, in der Deckenmitte angebrachte Leuchtstofflampe. Im Korridor direkt vor dem Raum befinden sich zwei zusätzliche, große Leuchtstofflampen. Der Lichtschalter für alle drei Lampen ist an der Wand direkt außerhalb von Raum C angebracht. Es verläuft weder ein Heizungs- oder Kühlungskanal durch die abgehängte Decke, noch führt ein Heizungs- oder Kühlungskanal in den Raum hinein. Der nächstgelegene Thermostat für diesen Gebäudeteil befindet sich in Raum 120. Die Wände bestehen aus Betonstein und sind mit Asbest verkleidet. Obwohl der Raum mit einem Schloss versehen ist, kann er nur von außen aufgeschlossen werden. Gegenwärtig dient der Raum als Postzimmer für das Gebäude. 8.4.5 Verteilerraum D Der ebenfalls zentral gelegene Raum D ist etwas größer als Raum C. Er ist ca. 3 m breit und 1,5 m tief. Außerdem liegt Raum D in der Nähe des POP. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Für die Belüftung sorgt eine Belüftungsöffnung an der Decke, die an den durch den Raum verlaufenden Belüftungsschacht angeschlossen ist. Die Raumtemperatur wird durch einen Thermostat geregelt, der im Türbereich angebracht ist. Die Tür öffnet sich nach außen und ist 90 cm breit. Der Fußboden ist gefliest. Die Lichtquelle besteht aus einer Glühlampe an der Decke. Der Lichtschalter befindet sich direkt neben der Tür außerhalb des Raums. Im Raum sind acht Steckdosen vorhanden, und zwar zwei an jeder Wand. Die Wände bestehen aus Betonstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Da der Raum gegenwärtig als zusätzliches Lager für Büromaterial benutzt wird, ist er stets verschlossen. Die Tür kann nur von außen aufgeschlossen werden. 8.4.6 Verteilerraum E Raum E liegt ebenfalls zentral im Gebäude in unmittelbarer Nähe des POP. Er ist kleiner als Raum D und misst ca. 2,4 m in der Breite und 1,8 m in der Tiefe. Durch Raum E führt eine Wasserleitung ins Gebäude und verläuft von dort aus in andere Teile des Gebäudes. Im Raum befindet sich außerdem ein Warmwasserbereiter. Die Wasserleitungen in Raum E sind trotz wiederholter Sanierungsversuche stark korrodiert. Der Raum weist keine Zwischendecke auf. Der Fußboden ist gefliest. Für die Belüftung sorgt eine Belüftungsöffnung an der Decke, die an den durch den Raum verlaufenden Belüftungsschacht angeschlossen ist. Der nächstgelegene Thermostat befindet sich im Korridor außerhalb des Raumes. Die Lichtquelle besteht aus einer an der Decke hängenden Glühlampe. Der Lichtschalter befindet sich innen direkt neben der Tür. Die 82 cm breite Tür öffnet sich nach innen. Im Raum sind zwei Steckdosen vorhanden. Sie befinden sich an gegenüberliegenden Wänden. Der Raum wird aufgrund der darin befindlichen Objekte stets verschlossen gehalten und kann sowohl von innen als auch von außen aufgeschlossen werden. 8.4.7 Verteilerraum F Raum F liegt zentral an der Vorderseite des Gebäudes am Haupteingang direkt hinter dem Empfangsbereich. Gegenwärtig wird er als Garderobe genutzt. Es führen zwei Türen in den Raum. Diese sind jeweils ca. 0,9 m breit und öffnen sich nach außen. An den Türen ist kein Schloss angebracht. Die Lichtquelle besteht aus einer Glühlampe. Zum Ein- und Ausschalten der Deckenlampe sind zwei Lichtschalter vorhanden. Sie befinden sich innen neben den beiden Türen. Es sind keine Ventilationsöffnungen zu Heizungs- oder Kühlkanälen vorhanden. Der nächstgelegene Thermostat befindet sich im Korridor vor Raum 118. Der Fußboden ist mit Teppich ausgelegt. Der Raum verfügt über eine Steckdose. Diese befindet sich an der Wand hinter dem Tisch im Empfangsbereich. Durch die Außenwände verlaufen außerdem Elektroleitungen. 8.4.8 Verteilerraum G Raum G ist relativ klein. Er ist ca. 1,8 m breit und 0,9 m tief. Die Außenwand des Raums ist nur eine halbhohe Wand. Sie reicht nicht ganz bis zur 3,7 m hohen abgehängten Decke. Es handelt sich um eine Leichtbauwand, die auf den Boden aufgesetzt ist. Die beiden Rückwände reichen dagegen bis zur Decke. Sie bestehen aus Betonstein. An der längeren Rückwand ist eine Steckdose angebracht. Raum G besitzt keine eigene Lichtquelle. Die Beleuchtung erfolgt durch Leuchtstofflampen im Korridor und in einem gemeinsamen Arbeitsbereich. Es ist keine Tür zu Raum G vorhanden. Der Eingang ist jedoch 0,9 m breit. Der Fußboden ist mit Teppich ausgelegt. Vom Heizungs- und Kühlungskanal gehen keine Ventilationsöffnungen in Raum G. Der nächstgelegene Belüftungsschacht ist etwa 4,6 m entfernt. Der nächste Thermostat befindet sich an der Wand gegenüber dem Eingang zu Raum G. Gegenwärtig sind in Raum G der Wasserkühler, eine kleine Mikrowelle und ein kleiner Kühlschrank untergebracht. 8.4.9 Verteilerraum H Der potenzielle Verteilerraum H ist etwas größer als Raum G. Er misst ca. 2,4 m in der Breite und 0,9 m in der Tiefe. Die Tür ist zwar 0,9 m breit, aber der Raum H muss durch einen kleinen, engen Flur betreten werden. Die Tür öffnet sich nach innen. In der Zwischendecke des Raums sind Wasserleitungen verlegt. Kabelrohre der Elektroinstallation führen ebenfalls durch den Raum. Beleuchtet wird der Raum durch eine an der Decke angebrachte Glühlampe. Der Lichtschalter befindet sich allerdings außerhalb des Raums neben der Tür. Der Fußboden ist mit Teppich ausgelegt. Es gibt weder eine Ventilationsöffnung im Raum, noch verläuft ein Heizungs- oder Kühlungskanal durch die Zwischendecke. Der nächstgelegene Thermostat befindet sich um die Ecke im Hauptkorridor. Im Raum H befindet sich nur eine Steckdose. 8.4.10 Verteilerraum I Der potenzielle Verteilerraum I befindet sich am anderen Ende des Gebäudes neben dem Haupteingang. Er ist ca. 2,4 m breit und 4,6 m tief. In Raum I ist die Heizungs- und Belüftungsanlage des Gebäudes untergebracht. Alle Belüftungskanäle verlaufen von diesem Raum aus in die anderen Teile des Gebäudes. Elektroinstallationskanäle führen entlang der Außenwände durch den Raum. Die Wände bestehen aus Betonstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Der Fußboden ist gefliest. Die Lichtquelle besteht aus einer Glühlampe an der Decke. Der Lichtschalter befindet sich innen direkt neben der Tür. Die Tür öffnet sich nach außen. Da in dem Raum potenziell gefährliche Anlagen untergebracht sind, kann die Tür sowohl von innen als auch von außen aufgeschlossen werden 8.4.11 Verteilerraum J Der potenzielle Verteilerraum J befindet sich am Ende des Gebäudes. Er ist ca. 1,8 m breit und 0,9 m tief. Die Elektroinstallation für das Gebäude führt durch Raum J. Von diesem Raum aus verläuft ein Elektrokabel in einem Installationsrohr in andere wichtige Bereiche des Gebäudes. Der Fußboden ist gefliest. Der Raum verfügt über eine abgehängte Decke. Die Tür ist 0,9 m breit und öffnet sich nach außen. Da der Raum mit potenziell gefährlichen Anlagen ausgestattet ist, ist die Tür stets verschlossen. Sie kann sowohl von innen als auch von außen aufgeschlossen werden. Die Lichtquelle besteht aus einer Glühlampe an der Decke. Der Lichtschalter befindet sich innen rechts neben der Tür. Im Raum befinden sich zwei Steckdosen, die an gegenüberliegenden Wänden angebracht sind. Die Wände bestehen aus Betonstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Ein Heiz- und Kühlungskanal verläuft oberhalb der abgehängten Decke des Raums. Es ist jedoch keine Belüftungsöffnung im Raum vorhanden. 8.5 Planen einer strukturierten Verkabelung: Horizontal-Verkabelung und BackboneVerkabelung 8.5.1 Probleme mit dem Einzugsbereich Wenn das 100 m umfassende Einzugsgebiet eines Verteilerraums für eine einfache Sterntopologie nicht alle zu vernetzenden Geräte abdecken kann, lässt sich die Sterntopologie durch Repeater erweitern. Durch diese als Hubs bezeichneten Komponenten soll das Problem der Signaldämpfung umgangen werden. Repeater oder Hubs, die diesem Zweck dienen, sind in zusätzlichen Verteilerräumen, die als IDFs bezeichnet werden, angeordnet. Über ein Übertragungsmedium sind sie mit einem zentralen Hub in einem anderen Verteilerraum, dem sogenannten MDF, verbunden. Laut TIA/EIA-568-A muss eines der folgenden Netzmedien verwendet werden: Aus vier Paaren bestehende UTP-Adernpaare mit 100 Ohm Widerstand Aus zwei Paaren bestehende STP-Adernpaare mit 150 Ohm Widerstand Zweifasriges 62,5/125-oder 50/125-µm-Glasfaserkabel (duplex) Multimode-Glasfaserkabel Laut TIA/EIA ist bei einem Ethernet-LAN mit einfacher Sterntopologie für die HorizontalVerkabelung UTP-Kabel der Kategorie 5 zu verwenden. 8.5.2 MDF-Standort in einem mehrstöckigen Gebäude Der Sternpunkt eines Ethernet-LANs mit erweiterter Sterntopologie ist üblicherweise zentral angeordnet. Die zentrale Lage ist sehr wichtig. Deshalb wird beispielsweise die MDF in einem Hochhaus in einem der mittleren Stockwerke untergebracht, auch wenn sich der POP im Erdgeschoss oder Untergeschoss befindet. Das Hauptdiagramm zeigt, wo Backbone-Verkabelung und Horizontal-Verkabelung in einem Ethernet-LAN in einem mehrstöckigen Gebäude verwendet werden. In der linken Abbildung verbindet die Backbone-Verkabelung (rote Linien) den POP mit der MDF. Mit der BackboneVerkabelung wird auch die MDF mit den IDFs verbunden, die sich in den einzelnen Stockwerken befinden. Horizontal-Kabel (blaue Linien) verlaufen sternförmig von den IDFs der einzelnen Stockwerke zu den verschiedenen Arbeitsplätzen. Ist die MDF der einzige Verteilerraum auf dem Stockwerk, verläuft die Horizontal-Verkabelung von dort zu den Arbeitsplätzen auf diesem Stockwerk. 8.5.3 Beispiel für die Verwendung mehrerer Verteilerräume Ein Beispiel für ein LAN, das vermutlich mehr als einen Verteilerraum erfordert, ist ein aus mehreren Gebäuden bestehenden Campus. Das Hauptdiagramm zeigt, wo die BackboneVerkabelung und die Horizontal-Verkabelung in einem Ethernet-LAN bei einem solchen aus mehreren Gebäuden bestehenden Campus installiert worden ist. Die MDF befindet sich in der Mitte des Campus. In diesem Beispiel ist der POP innerhalb der MDF untergebracht. Die Backbone-Verkabelung (rote Linien) verläuft von der MDF zu den einzelnen IDFs. Die IDFs (gelbe Kästchen) befinden sich jeweils in einem Campus-Gebäude. Darüber hinaus verfügt das Hauptgebäude sowohl über eine IDF als auch eine MDF, so dass alle Computer innerhalb des Einzugsgebietes liegen. Die Horizontal-Verkabelung, die von den IDFs und MDFs zu den Arbeitsplätzen verläuft, wird durch blaue Linien dargestellt. 8.5.4 Verkabelung für MDF- und IDF-Verbindungen Die Art der Verkabelung, die laut TIA/EIA-568 für die Verbindung von Verteilerräumen untereinander in einem Ethernet-LAN mit erweiterter Sterntopologie vorgeschrieben ist, wird als Backbone-Verkabelung bezeichnet. Um Backbone-Verkabelung gegen HorizontalVerkabelung abzugrenzen, spricht man mitunter auch von Vertikal-Verkabelung. Die Backbone-Verkabelung besteht aus folgenden Komponenten: Die eigentliche Backbone-Kabelstrecke Zwischen- und Hauptverteiler Mechanische Anschlüsse Patch-Kabel für Backbone-zu-Backbone-Verbindungen o Vertikal-Verkabelung zwischen Verteilerräumen in verschiedenen Stockwerken o Verkabelung zwischen der MDF und dem POP o Verkabelung zwischen Gebäuden bei einem aus mehreren Gebäuden bestehenden Campus 8.5.5 Backbone-Verkabelungsmedien Der Standard TIA/EIA-568-A legt vier Netzmedien für die Backbone-Verkabelung fest. Diese sind: 100 Ω UTP-Kabel (aus vier Paaren bestehend) 150 Ω STP-Kabel (aus zwei Paaren bestehend) 62,5/125-µm-Multimode-Glasfaserkabel Einmodenglasfaser 50-Ω-Koaxialkabel ist zwar nach TIA/EIA-568 anerkannt, wird aber im Allgemeinen nicht für Neuinstallationen empfohlen. Es ist davon auszugehen, das es bei der nächsten Überarbeitung des Standards von der Liste gestrichen wird. In den meisten Installationen wird derzeit in den USA 62,5/125-µm-Multimode-Glasfaserkabel und in Europa 50/125-µmMultimode-Glasfaserkabel als Backbonekabel eingesetzt. 8.5.6 TIA/EIA-568-A-Anforderungen für Backbone-Verkabelungen Wenn mehr als ein Verteilerraum erforderlich ist, wird die erweiterte Sterntopologie verwendet. Da sich in einer erweiterten Sterntopologie eine komplexere Ausrüstung am zentralsten Punkt befindet, spricht man mitunter auch von einer hierarchischen Sterntopologie. In der erweiterten Sterntopologie gibt es zwei Möglichkeiten, um eine IDF an die MDF anzuschließen. Die erste besteht darin, jede IDF direkt mit der MDF zu verbinden. Da sich die IDF an dem Punkt befindet, an dem die Installationsstrecke mit einem Verteilerfeld im Verteilerraum verbunden ist und dessen Backbone-Verkabelung an den Sternpunkt in der MDF angeschlossen ist, wird die IDF auch als Stockwerkverteiler (Horizontal-CrossConnect, HCC) bezeichnet. Bei der MDF spricht man auch vom Hauptverteiler (Main CrossConnect, MCC), da er die Backbone-Verkabelung des LANs mit dem Internet verbindet. Die zweite Möglichkeit, eine IDF mit dem zentralen Hub zu verbinden, besteht darin, eine "erste" IDF an eine "zweite" IDF zu koppeln. Die "zweite" IDF wird anschließend mit der MDF verbunden. Die IDF für die Verbindung mit den Arbeitsbereichen wird als Stockwerkverteiler bezeichnet. Die IDF, die den Stockwerkverteiler mit der MDF verbindet, wird als Zwischenverteiler bezeichnet. Wenn diese Art von hierarchischer Sterntopologie verwendet wird, sind weder Arbeitsplätze noch horizontale Kabel unmittelbar mit dem Zwischenverteiler verbunden. Bei der zweiten Verbindungsart darf laut TIA/EIA-568-A-Standard nur ein Zwischenverteiler auf dem Weg zum Hauptverteiler liegen. 8.5.7 Maximale Entfernungen bei Backbone-Verkabelungen Wie Ihnen bereits bekannt ist, ist die maximal zulässige Länge für die Installationsstrecken von der Kabelart abhängig. Bei der Backbone-Verkabelung wird die maximale Entfernung darüber hinaus davon beeinflusst, wie die Verkabelung verwendet werden soll. Um dies zu veranschaulichen, nehmen wir einmal an, dass für die Backbone-Verkabelung die Wahl auf Einmodenglasfaserkabel gefallen ist. Wenn mit dem Netzmedium, wie oben beschrieben, der Stockwerkverteiler (HCC) mit dem Hauptverteiler (MCC) verbunden werden soll, beträgt die Länge für die Backbone-Installationsstrecke maximal 3.000 m. Falls mit der Backbone-Verkabelung der Stockwerkverteiler an einen Zwischenverteiler und der Zwischenverteiler an den Hauptverteiler angeschlossen werden soll, muss die maximale Kabellänge von 3.000 m auf die beiden Backbone-Verkabelungsabschnitte aufgeteilt werden. In diesem Fall beträgt die Installationsstrecke für die Backbone-Verkabelung zwischen HCC und ICC maximal 500 m und zwischen ICC und MCC maximal 2.500 m. 8.6 Planen einer strukturierten Verkabelung: Netzanschluss und Erdung 8.6.1 Unterschiede zwischen Wechselstrom und Gleichstrom Elektrizität ist aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir verwenden sie für eine Vielzahl von Aufgaben. Sie wird in Form von Wechselstrom (AC) über Leitungen in unsere Wohnungen, Schulen und Büros gebracht. Eine andere Art von Strom, der Gleichstrom (DC), wird in Blitzlichtbatterien, Autobatterien und auf der Hauptplatine eines Computers verwendet. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen diesen beiden Arten des Stromflusses zu verstehen. Gleichstrom fließt mit einem konstanten Wert, sobald der Stromkreis geschlossen ist. Wie dies funktioniert, sehen Sie in Abbildung . Wie dargestellt, liefert die Batterie während eines gegebenen Zeitraums einen gleichbleibenden Stromfluss. Der Wechselstrom steigt und fällt in periodischen Werten, abhängig davon, wie er von den Elektrizitätswerken ins Netz eingespeist wird. Das Steigen und Fallen wird durch die hier gezeigten Diagramme erklärt: Abbildung zeigt den Anstieg des Stromflusses bis zum Scheitelwert, während der Südpol über den Kern der Spule wandert. Abbildung stellt das Abfallen des Wechselstroms auf 0 dar. Beide Pole überfahren den Kern, so dass sich der Wechselstrom bei 0 einpendelt. Abbildung zeigt, wie der Wechselstrom zum Scheitelwert entgegengesetzter Polarität ansteigt (ein negativer Wert), während der Nordpol über den Kern der Spule wandert. Abbildung stellt dar, wie der Wechselstrom auf 0 fällt, da der Magnet den Bereich der Spule verlässt. Für den Wechselstrom, mit dem die Haushalte versorgt werden, wird dieses Konzept verwendet. 8.6.2 Störungen vom Elektrizitätsnetz Wenn die Elektrizität die Haushalte, Schulen und Büros erreicht, wird sie über in Mauern, Böden und Decken verlegte Stromkabel zu Geräten und Maschinen transportiert. Als Folge sind wir in diesen Gebäuden überall vom Rauschen der Wechselstromleitungen umgeben. Wenn man sich nicht richtig darum kümmert, kann Rauschen aus der Elektrizitätsversorgung zu Netzproblemen führen. Bei Ihrer Arbeit mit Netzen werden Sie feststellen, dass bereits das Rauschen der Wechselstromleitung eines sich in der Nähe befindenden Monitors oder Festplattenlaufwerks ausreichen kann, um Fehler in einem Computer-System zu verursachen. Das Rauschen fügt dabei den gewünschten Signalen unerwünschte Spannung hinzu und verhindert so, dass die Logikgatter eines Computers den Anfang und das Ende der Rechtecksignale erkennen können. Dieses Problem kann sich verstärken, wenn ein Computer schlecht geerdet ist. 8.6.3 Elektrostatische Entladung Elektrostatische Entladung (Electrostatic Discharge, ESD), allgemein eher bekannt als statische Elektrizität, ist die Form der Elektrizität, die die schwersten Schäden verursacht und am schwersten kontrolliert werden kann. Vor ihr müssen empfindliche elektronische Geräte geschützt werden. Sicher wissen Sie, was passieren kann, wenn Sie über einen Teppich gehen. Bei kalter und trockener Luft springt ein Funke von Ihren Fingerspitzen, sobald Sie einen Gegenstand berühren, und Sie spüren einen kleinen Stromschlag. Aus Erfahrung wissen Sie, dass diese elektrostatischen Entladungen einen kurzen Schmerz verursachen. Bei Computern kann ein solcher Schlag allerdings katastrophale Folgen haben. Elektrostatische Entladungen können Halbleiter und Daten willkürlich zerstören, wenn sie durch einen Computer "schießen". Eine Möglichkeit, derartige Probleme zu vermeiden, besteht in einer guten Erdung. 8.6.4 Erden von Computergeräten In elektrischen Wechselstrom (AC)- und Gleichstrom (DC)-Systemen fließen die Elektronen immer von der negativ geladenen Quelle zur positiv geladenen Quelle. Damit jedoch ein gesteuerter Elektronenfluss stattfinden kann, muss ein geschlossener Stromkreis vorhanden sein. Elektrischer Strom fließt immer auf dem Weg mit dem geringsten Widerstand. Da Metalle wie beispielsweise Kupfer einen geringen Widerstand bieten, werden sie häufig als Leiter für elektrischen Strom eingesetzt. Werkstoffe wie Glas, Gummi oder Kunststoff bieten hingegen mehr Widerstand. Daher eignen sie sich nicht als elektrische Leiter. Diese Materialien werden statt dessen häufig als Isolatoren verwendet Sie werden zur Ummantelung von Leitern eingesetzt, um vor Stromschlag, Feuer und Kurzschlüssen zu schützen. Normalerweise wird elektrischer Strom zu einem Transformatorenhäuschen geführt. Der Transformator reduziert die für die Übertragung verwendete Hochspannung auf eine Spannung von 230 Volt, die von herkömmlichen elektrischen Geräten verwendet wird. Abbildung zeigt ein bekanntes Objekt, nämlich eine Steckdose, wie sie in den USA üblich ist (in anderen Ländern werden andere Steckdosenkonfigurationen verwendet). Die beiden oberen Kontakte dienen zur Stromversorgung. Der runde untere Kontakt schützt Personen und Geräte vor Stromschlägen und Kurzschlüssen. Diese Kontakte werden als Schutzkontakte bezeichnet. Bei Elektrogeräten, die einen Schutzleiter verwenden, ist dieser mit allen berührbaren Metallteilen des Geräts verbunden. Die Hauptplatinen und Schaltkreise in Computern sind über elektrische Leiter mit dem Gehäuse verbunden. Auf diese Weise sind sie gleichzeitig mit dem Schutzleiter verbunden, der zum Abführen von statischer Elektrizität dient. Der Schutzleiter wird mit allen ungeschützten Metallteilen des Computers verbunden, um bei Verdrahtungsfehlern im Gerät zu verhindern, dass diese Metallteile unter lebensgefährlicher Spannung stehen. Ein Beispiel für einen Verdrahtungsfehler, der in einem Gerät auftreten könnte, ist eine versehentliche Verbindung zwischen einem spannungsführenden Draht und dem Gehäuse. In einem solchen Fall würde der mit dem Gerät verbundene Schutzleiter als Pfad mit geringem Widerstand zur Schutzerde dienen. Die Schutzleiterverbindung bietet einen geringeren Widerstand als der menschliche Körper. Wenn der Schutzleiter, der den Pfad mit geringem Widerstand bildet, richtig installiert ist, bietet er einen ausreichend geringen Widerstand und eine ausreichende Stromtransportkapazität, um zu verhindern, dass sich lebensgefährliche Spannungen bilden. Der Schutzleiter stellt im Fehlerfall eine direkte Verbindung zur Erdung her. Sobald ein elektrischer Strom über diesen Pfad zur Erde geleitet wird, werden Schutzeinrichtungen, wie beispielsweise Leitungsschutzschalter ("Sicherungen") und Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) aktiviert. Indem Schutzschalter und FI-Schalter den Schaltkreis unterbrechen, stoppen sie den Elektronenfluss und reduzieren die Gefahr eines elektrischen Schlags. Schutzschalter schützen Sie und die Verdrahtung im Haus. Für den Schutz von Computer- und Netzkopplungselementen ist weiterer Schutz notwendig, wofür häufig Überspannungsschutzschaltungen und eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) erforderlich sind. 8.6.5 Zweck der Erdung von Computern Der Schutzleiter wird mit allen ungeschützten Metallteilen des Computers verbunden, um bei Verdrahtungsfehlern im Gerät zu verhindern, dass diese Metallteile unter lebensgefährlicher Spannung stehen 8.6.6 Schutzleiter Ein Beispiel für einen Verdrahtungsfehler, der in einem Gerät auftreten könnte, ist eine versehentliche Verbindung zwischen einem spannungsführenden Draht und dem Gehäuse. In einem solchen Fall würde der mit dem Gerät verbundene Schutzleiter als Pfad mit geringem Widerstand zur Schutzerde dienen. Wenn ein solcher Pfad mit geringem Widerstand in Form eines Schutzleiters richtig installiert ist, bietet er einen ausreichend geringen Widerstand und eine ausreichende Stromtransportkapazität, um zu verhindern, dass sich lebensgefährliche Spannungen aufbauen. Da der Stromkreis die spannungsführende Verbindung direkt mit der Erde verbinden würde, würden darüber hinaus Schutzvorrichtungen wie Schutzschalter ansprechen, sobald elektrischer Strom durch diesen Pfad in die Erde geleitet wird. Indem Schutzschalter den Stromkreis zum Transformator unterbrechen, stoppen sie den Elektronenfluss und reduzieren die Gefahr eines elektrischen Schlags. 8.6.7 Probleme mit Schutzleitern Bei großen Gebäuden ist häufig mehr als eine Erdung erforderlich. Bei einem aus mehreren Gebäuden bestehenden Komplex sind separate Erdungen für jedes einzelne Gebäude notwendig. Leider ist die Erdung zwischen Gebäuden selten gleich. Separate Erdungen für ein einziges Gebäude können ebenfalls unterschiedlich sein. Schutzleiter, die ein leicht unterschiedliches Potential (Spannung) bezogen auf gemeinsame und spannungsführende Drähte aufweisen, können ein ernsthaftes Problem darstellen. Nehmen wir zur Veranschaulichung einmal an, der Schutzleiter für Gebäude A weist bezogen auf gemeinsame spannungsführende Leiter eine Potentialdifferenz zum Schutzleiter für Gebäude B auf. Demzufolge haben die Gehäuse der Computer-Geräte in Gebäude A eine andere Spannung (Potential) als die Gehäuse der Computer-Ausrüstung in Gebäude B. Wenn eine Verbindung zwischen den Geräten in Gebäude A und denen in Gebäude B hergestellt würde, würde der elektrische Strom vom negativen zum positiven Pol fließen. Jeder, der mit einem Gerät dieses Stromkreises in Berührung käme, erhielte einen unangenehmen Stromschlag. Darüber hinaus könnte diese unbeabsichtigte Spannung die empfindlichen Speicherchips der Computer stark beschädigen. 8.7 Planen einer strukturierten Verkabelung: Verkabelung und Erdung 8.7.1 Ursachen von ErdungspotentialProblemen Zur Veranschaulichung der Bedingungen, die zu einem Problem führen, nehmen wir einmal an, der Schutzleiter für Gebäude A weist, bezogen auf gemeinsame und spannungsführende Drähte, eine Potentialdifferenz zum Schutzleiter für Gebäude B auf. In diesem Beispiel hätten die Gehäuse der Computer in Gebäude A ein anderes Potential als die Gehäuse der Computer-Ausrüstung in Gebäude B. Beim Aufbau eines Stromkreises zwischen den Geräten in Gebäude A und denen in Gebäude B würde der elektrische Strom von der negativen zur positiven Quelle fließen. Bei diesen Bedingungen würde eine Person, die Netzkopplungselemente mit unterschiedlichen Erdungsverbindungen berühren würde, theoretisch einen unangenehmen Stromschlag erhalten. Können Sie erklären, warum die Person im obigen Beispiel gleichzeitig Geräte mit verschiedenen Erdungen berühren muss, damit ein Stromschlag auftritt? Wie dieses theoretische Beispiel zeigt, können Geräte mit verschiedenen Erdungspotentialen in einem Stromkreis gefährliche Stromschläge auslösen. In der Realität ist das Risiko des oben beschriebenen Szenarios allerdings recht gering, da die entsprechende Person in den meisten Fällen extrem lange Arme haben müsste, um den Stromkreis zu schließen. Dennoch gibt es Situationen, in denen ein solcher Stromkreis entstehen kann. 8.7.2 Netzkopplungselemente und gefährliche Stromkreise Wie im vorhergehenden Beispiel dargestellt, würde der durch Ihren Körper und das UTPKabel erzeugte Stromkreis den Fluss von Elektronen durch Ihren Körper vom negativen Pol zum positiven Pol ermöglichen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Schutzleiter für die Geräte des ersten Standorts bezogen auf gemeinsame spannungsführende Drähte ein etwas anderes Potential als die Schutzleiter für die Geräte des zweiten Standorts haben. Der durch den Einsatz von UTP-Kabel geschlossene Stromkreis würde den elektrischen Strom vom negativen zum positiven Pol fließen lassen. Käme man mit dem Gehäuse eines Geräts im Netz in Berührung, erhielte man einen unangenehmen Stromschlag. Um zu vermeiden, dass Strom durch den Körper, insbesondere das Herz, fließt, sollte man die Eine-Hand-Regel anwenden. Diese Regel besagt, dass man elektrische Geräte immer nur mit einer Hand gleichzeitig berühren sollte. Die andere Hand sollte man in die Tasche stecken. 8.7.3 Fehlerhafte Schutzleiter Wenn alles ordnungsgemäß nach IEEE-Standards eingerichtet ist, sollte kein Spannungsunterschied zwischen dem Netzmedium und dem Gehäuse eines Netzkopplungselementes vorhanden sein. Der Grund hierfür besteht darin, dass laut Standard LAN-Medienverbindungen und Stromanschlüsse voneinander getrennt werden. Es verläuft jedoch nicht immer alles nach Plan. Nehmen wir an, ein Schutzleiter zu einer Steckdose ist fehlerhaft, dann wäre zwischen dem UTP-Kabel des LAN und dem Gehäuse eines Netzkopplungselementes eine möglicherweise lebensgefährliche Spannung vorhanden. Stellen Sie sich zur Veranschaulichung möglicher Konsequenzen einmal vor, was passieren würde, wenn Sie eine Hand auf dem Computer-Gehäuse hätten, während Sie mit der anderen einen Ethernet-Anschluss berührten. Ihr Körper würde bei gleichzeitiger Berührung des Computer-Gehäuses und des Ethernet-Anschlusses den Stromkreis schließen, und Elektronen könnten vom negativen zum positiven Pol fließen. Sie würden dabei einen schmerzhaften Stromschlag erhalten. 8.7.4 Vermeiden potentiell gefährlicher Stromkreise zwischen Gebäuden Laut TIA/EIA-568-A-Spezifikationen ist sowohl Glasfaserkabel als auch UTP-Kabel für die Backbone-Verkabelung zugelassen. Da Glas ein Isolator und kein Leiter ist, fließt durch Glasfaserkabel kein Strom. Daher wird für die Vernetzung von mehreren Gebäuden Glasfaserkabel als Backbone-Kabel empfohlen. 8.7.5 Mit Glasfaserkabeln Stromschläge vermeiden Die meisten Netzinstallateure empfehlen heute Glasfaserkabel für die BackboneVerkabelung, mit der Verteilerräume sowohl in verschiedenen Stockwerken eines Gebäudes als auch in verschiedenen Gebäuden verbunden werden. Dies geschieht aus einem einfachen Grund. Es kommt häufig vor, dass die Stockwerke eines Gebäudes mit Strom aus unterschiedlichen Transformatoren versorgt werden. Die verschiedenen Transformatoren können verschiedene Erdungen aufweisen, so dass es zu den bereits beschriebenen Problemen kommen kann. Durch nichtleitendes Glasfaserkabel entfällt das Problem, das sich durch unterschiedliche Erdungen ergibt. 8.7.6 Gründe für die Vermeidung von UTP-Kabeln für die Backbone-Verkabelung zwischen Gebäuden Eine fehlerhafte Verdrahtung stellt für ein LAN mit UTP-Kabel in einer Umgebung mit mehreren Gebäuden nicht nur ein Problem im Elektrizitätsbereich dar. Es kann noch ein ganz anderes Problem auftreten. Für die Backbone-Verkabelung verwendetes Kupferkabel kann Blitzen einen Weg ins Gebäude bieten. Blitzschlag gehört zu den Hauptursachen für Schäden an LANs, die sich über mehrere Gebäude erstrecken. Aus diesem Grund wird für neue Installationen dieser Art zunehmend Glasfaserkabel für die Backbone-Verkabelung verwendet 8.8 Designübung Nr. 1: Verkabelungsplan für ein Ethernet-LAN mit Sterntopologie 8.8.1 Übersicht Entwickeln Sie einen Verkabelungsplan für ein Ethernet-LAN mit erweiterter Sterntopologie, für das sowohl Glasfaserkabel als auch UTP-Kabel der Kategorie 5 verwendet werden. Die Beschreibung des zu vernetzenden Bereichs lautet wie folgt: Der Gebäudekomplex besteht aus drei Gebäuden. Jedes Gebäude hat zwei Stockwerke. Das Hauptgebäude misst 40 m x 37 m. Die Abmessungen des Ost- und Westgebäudes betragen jeweils 40 m x 23 m. Die einzelnen Gebäude haben jeweils eine andere Erdung. Jedes Gebäude hat nur eine Erdung. Die Fußböden sind gefliest, sofern nichts anderes angegeben ist. In den Grundrissplänen sind folgende Standorte eingezeichnet: H-WC = Herrentoilette D-WC = Damentoilette POP im Hauptgebäude Strom-Hausanschlussleitungen in jedes Gebäude Wasser-Hausanschlussleitungen in jedes Gebäude Erstellen Sie einen Plan zur Vernetzung der Geräte aller drei Gebäude in einem EthernetNetz mit erweiterter Sterntopologie. Gehen Sie dabei von zwei anzuschließenden Geräten in jedem nummerierten Raum aus. Auf Ihrem Plan sollte Folgendes zu sehen sein: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. MDF-Standort Standort und Anzahl der IDFs IDFs, die als Stockwerkverteiler dienen IDFs, die als Zwischenverteiler dienen Verlauf der Backbone-Kabel zwischen MDF und IDFs Verlauf der Backbone-Kabel zwischen IDFs Verlauf der Installationsstrecken zwischen den IDFs und den Arbeitsplätzen Tragen Sie in Ihren Grundriss auch die zwischen Stockwerken und Gebäuden verlegten Backbone-Kabel ein. Darüber hinaus sollte Ihr Grundriss Aufschluss darüber geben, welches Netzmedium für die Horizontal- und für die Backbone-Verkabelung verwendet werden soll 8.8.2 Hauptgebäude: Erdgeschoss Die Abmessungen des Hauptgebäudes betragen ca. 40 m x 37 m. Es wurde bereits eine vorläufige Analyse durchgeführt, die im Erdgeschoss sechs mögliche Standorte für einen Verteilerraum ergab. Sie sind auf dem Grundrissplan mit A, B, C, D, E und F gekennzeichnet. Ursprünglich wurde der POP als möglicher Verteilerraum in Betracht gezogen. Bei der vorläufigen Analyse wurde jedoch festgestellt, dass die Größe des POP nicht ausreicht, um alle in einem MDF benötigten Geräte aufzunehmen. 1. Standort A ist mit Leuchtstoffröhren ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach innen und hat kein Schloss. Der Lichtschalter befindet sich, wenn man hereinkommt, innen rechts neben der Tür. Der Raum hat eine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum befinden sich keine Steckdosen. 2. Standort B ist ebenfalls mit Leuchtstoffröhren ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach innen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich, wenn man hereinkommt, innen links neben der Tür. Der Raum hat eine abgehängte Decke. An einer Seite des Raums verlaufen Wasserleitungen. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind zwei Steckdosen vorhanden. 3. Standort C ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich, wenn man hereinkommt, innen rechts neben der Tür. Dieser Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein. Sie sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Der Raum befindet sich in der Nähe des POP. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 4. Standort D ist ebenfalls mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich, wenn man hereinkommt, innen rechts neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Wie bei Standort C bestehen auch hier die Wände aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Der Raum befindet sich, ähnlich wie Standort C, in der Nähe des POP. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 5. Standort E ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich, wenn man hereinkommt, innen rechts neben der Tür. Wie die Standorte C und D hat auch dieser Raum keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind drei Steckdosen vorhanden. 6. Standort F ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich, wenn man hereinkommt, innen rechts neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden 8.8.3 Hauptgebäude: erstes Obergeschoss Für das erste Obergeschoss des Hauptgebäudes wurden fünf weitere mögliche Verteilerraumstandorte ermittelt. Sie sind auf dem entsprechenden Grundrissplan mit G, H, I J und K gekennzeichnet. 1. Standort G ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach innen und ist nicht mit einem Schloss gesichert. Der Lichtschalter befindet sich, wenn man hereinkommt, links neben der Tür. Oberhalb der abgehängten Decke verlaufen interne Wasserleitungen entlang der rechten aus Ziegelstein bestehenden Wand. Die Wände sind mit feuerhemmender Farbe gestrichen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 2. Standort H ist mit Leuchtstoffröhren ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen rechts neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind fünf Steckdosen vorhanden. 3. Standort I ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen rechts neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Insgesamt sind sechs Steckdosen im Raum vorhanden. 4. Am Standort J sind Leuchtstoffröhren vorhanden. Die Tür öffnet sich nach innen und kann nicht verschlossen werden. Der Lichtschalter befindet sich außerhalb des Raums an der gegenüberliegenden Korridorwand. Der Raum hat eine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind zwei Steckdosen vorhanden. 5. Standort K kann nur von Raum 212 aus betreten werden. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet und dient als Lager für giftige Chemikalien, die für Versuche verwendet werden. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum befindet sich nur eine Steckdose. 8.8.4 Ostgebäude: Erdgeschoss Das Ostgebäude liegt etwa 20 m vom Hauptgebäude entfernt. Es misst 40 m x 37 m. Eine vorläufige Analyse des Gebäudes wurde durchgeführt. Dabei sind für das Erdgeschoss drei potenzielle Verteilerraumstandorte ermittelt worden. Sie sind auf dem Grundrissplan mit L, M und N gekennzeichnet. 1. Standort L befindet sich in der Nähe des Vordereingangs des Ostgebäudes. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind drei Steckdosen vorhanden. 2. In Raum M führt die Wasser-Hausanschlussleitung in das Ostgebäude hinein. Der Raum ist mit Leuchtstoffröhren ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann nicht verschlossen werden. Der Lichtschalter befindet sich außerhalb des Raums links neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind zwei Steckdosen vorhanden. 3. In Raum N führt die Strom-Hausanschlussleitung in das Gebäude hinein. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen rechts neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden 8.8.5 Ostgebäude: erstes Obergeschoss Bei der vorläufigen Analyse wurden für das erste Obergeschoss drei potenzielle Verteilerraumstandorte ermittelt. Sie sind auf dem Plan mit O, P und Q gekennzeichnet. 1. Oberhalb der abgehängten Decke von Standort O verlaufen interne Wasserleitungen. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 2. Standort P ist mit Leuchtstoffröhren ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 3. Standort Q befindet sich in der Nähe der Gebäudevorderseite. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 8.8.6 Westgebäude: Erdgeschoss Das Westgebäude liegt etwa 17 m vom Hauptgebäude entfernt. Es misst 40 m x 37 m. Bei der vorläufigen Analyse wurden für das Erdgeschoss drei potenzielle Verteilerraumstandorte ermittelt. Sie sind auf dem Grundrissplan mit R, S und T gekennzeichnet. 1. In Raum R führt die Strom-Hausanschlussleitung in das Gebäude hinein. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 2. In Raum S führt die Wasser-Hausanschlussleitung in das Gebäude hinein. Wasserleitungen sind oberhalb der abgehängten Decke verlegt und führen zu den angrenzenden Herren- und Damentoiletten. Wie in Standort R erfolgt die Beleuchtung mittels Glühlampen. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich außen rechts neben der Tür. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind drei Steckdosen vorhanden. 3. Standort T befindet sich in der Nähe der Gebäudevorderseite. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Der Raum hat keine abgehängte Decke. Die Wände bestehen aus Ziegelstein und sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 8.8.7 Westgebäude: erstes Obergeschoss Für das erste Obergeschoss des Westgebäudes wurden bei der vorläufigen Analyse drei potenzielle Verteilerraumstandorte ermittelt. Diese sind auf dem Grundrissplan mit U, V und W gekennzeichnet. 1. In Raum U sind Leuchtstoffröhren vorhanden. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen links neben der Tür. Der Raum hat eine abgehängte Decke. Die Wände sind mit einem asbesthaltigen Material verkleidet. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 2. In Raum V verlaufen Wasserleitungen oberhalb der abgehängten Decke zu den angrenzenden Herren- und Damentoiletten. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen rechts neben der Tür. Die Wände sind mit einem asbesthaltigen Material verkleidet. Im Raum sind vier Steckdosen vorhanden. 3. Standort W befindet sich an der Gebäudevorderseite. Der Raum ist mit Glühlampen ausgestattet. Die Tür öffnet sich nach außen und kann mit einem Schloss gesichert werden. Der Lichtschalter befindet sich innen rechts neben der Tür. Die Wände sind mit einem feuerhemmenden Anstrich versehen. Im Raum sind zwei Steckdosen vorhanden. 8.9 Designübung Nr. 2: Probleme mit unterschiedlichen Erdungen 8.9.1 Übersicht Im Folgenden soll veranschaulicht werden, wie unterschiedliche Erdungen den Verkabelungsplan eines LAN beeinflussen können. Nehmen wir dazu einmal an, Sie sind mit der Erstellung eines Verkabelungsplans für ein zwanzigstöckiges Gebäude beauftragt worden. In dem Gebäude sind drei Unternehmen untergebracht: Unternehmen A belegt die ersten fünfzehn Stockwerke. Unternehmen B belegt das 16., 17. und 18. Stockwerk. Unternehmen C befindet sich im 19. und 20. Stockwerk. Die Beschreibung des Gebäudes lautet wie folgt: Das Gebäude verfügt über drei separate Stromversorgungseinrichtungen. Jede hat eine eigene Erdung. Alle Erdungen sind unterschiedlich. Die Geschosshöhe beträgt jeweils 4,9 m. Auf jedem Stockwerk ist nur ein Verteilerraum zur Aufnahme der HorizontalVerkabelung, die zu den Arbeitsplätzen auf dem Stockwerk führt, erforderlich. Der POP befindet sich im Erdgeschoss. 8.9.2 Unternehmen A: MDF-Standort Sie wurden angewiesen, einen Verkabelungsplan für Unternehmen A zu entwickeln. Eine Untersuchung wurde durchgeführt, und alle Arbeitsplätze wurden in die Grundrisspläne der einzelnen Stockwerke eingetragen. In den Plänen sind auch die Verteilerräume auf den einzelnen Stockwerken enthalten. Diese sind im Gebäudeprofil in Abbildung dargestellt. In mehrstöckigen Gebäuden ist die MDF normalerweise auf einem der mittleren Stockwerke zu finden, da es den zentralen Punkt einer Ethernet-Sterntopologie bildet. Ein mittleres Stockwerk ist der beste Standort, selbst wenn sich der POP möglicherweise im Erdgeschoss befindet. Auf welchem Stockwerk würden Sie die MDF unterbringen? 8.9.3 Unternehmen A: Backbone-Medien Da es sich hier um eine Neuinstallation handelt, werden als Netzmedien für die HorizontalVerkabelung UTP-Kabel der Kategorie 5 verwendet. Sie müssen jetzt die Netzmedien auswählen, die für die Backbone-Verkabelung verwendet werden sollen. Nach einer Vorstudie haben Sie die Auswahl auf zwei Typen eingegrenzt: UTP-Kabel der Kategorie 5 und 62,5/125-µm-Glasfaserkabel. Aufgrund der hohen Installationskosten soll Glasfaserkabel nur verwendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Anhand Ihrer vorläufigen Analyse und Ihrer Planungen haben Sie entschieden, dass Sie auf Glasfaserkabel verzichten können, da UTP-Kabel alle zu erwartenden Netzdaten der nächsten zehn Jahre problemlos übertragen kann. Darüber hinaus sind jedoch zwei weitere Faktoren für Ihre Entscheidung ausschlaggebend - Sicherheit und Kabellänge. Diesbezüglich müssen Sie die folgenden Punkte beachten: 1. Das Gebäude verfügt über drei verschiedene Erdungen. Kann dies zu Sicherheitsproblemen für das Netz von Unternehmen A führen? 2. Die laut TIA/EIA-568-A festgelegte maximale Kabellänge für UTP-Kabel der Kategorie 5 beträgt 100 Meter. Bei einer Stockwerkhöhe von 4,9 m überschreiten Sie diese Kabellänge, wenn Sie UTP-Kabel als Backbone-Verkabelung verwenden. Wie könnte das Problem der Entfernung zwischen dem POP und der MDF gelöst werden? 3. Wie könnte das Problem der Entfernungen zwischen der MDF und den IDFs gelöst werden? 4. Die Hubs mit Repeater-Funktion werden in IDFs untergebracht. 8.9.4 Unternehmen A: IDFs und ICCs Um festzulegen, welche IDFs als Zwischenverteiler fungieren, multiplizieren Sie jedes Stockwerk mit seiner Höhe, wenn Sie sich von der MDF wegbewegen. Unter der Annahme, dass alle Backbone-Kabel von der MDF bis zur IDF im neunten Stockwerk vertikal verlaufen, beträgt die Entfernung 4,9 m. Die Entfernung von der MDF bis zum zehnten Stockwerk beträgt 9,8 m. Beantworten Sie die folgenden Fragen: 1. 2. 3. 4. 5. Wie groß ist die Entfernung von der MDF bis zur IDF im elften Stockwerk? Wie groß ist die Entfernung von der MDF bis zur IDF im zwölften Stockwerk? Wie groß ist die Entfernung von der MDF bis zur IDF im dreizehnten Stockwerk? Wie groß ist die Entfernung von der MDF bis zur IDF im vierzehnten Stockwerk? Wie groß ist die Entfernung von der MDF bis zur IDF im fünfzehnten Stockwerk? 8.9.5 Unternehmen A: HCC-Standorte IDFs, die durch Installationsstrecken mit den Arbeitsplätzen verbunden sind, werden als Stockwerkverteiler (Horizontal-Cross-Connect, HCC) bezeichnet. Wo sollten sich Ihrer Meinung nach die HCCs für das Netz von Unternehmen A befinden? 8.9.6 Unternehmen A: Einzeichnen der Horizontal-Kabelverläufe Zeichnen Sie die horizontalen Kabelverläufe für jedes Stockwerk mit einem blauen Buntoder Filzstift ein. Zeichnen Sie die Backbone-Verkabelung für das Ethernet-LAN mit Sterntopologie von Unternehmen A mit einem roten Bunt- oder Filzstift ein. 8.9.7 Unternehmen B: MDF-Standort Sie wurden angeleitet, einen Verkabelungsplan für Unternehmen B zu entwerfen, das sich im 16., 17. und 18. Stockwerk desselben Gebäudes befindet wie Unternehmen A. Eine Untersuchung wurde durchgeführt, und alle Arbeitsplätze wurden in einem Plan für jedes Stockwerk eingezeichnet. In den Plänen sind auch die Verteilerräume auf den einzelnen Stockwerken enthalten. Diese sind im Gebäudeprofil in der Grafik dargestellt. Da das Unternehmen B nur drei Stockwerke des Gebäudes belegt und so weit vom POP entfernt ist, haben Sie entschieden, die MDF im 16. Stockwerk unterzubringen. Die übrigen Verteilerräume, die sich im 17. und 18. Stockwerk befinden, dienen als IDFs. 8.9.8 Unternehmen B: Backbone-Medien Da es sich hier um eine Neuinstallation handelt, werden als Netzmedien für die HorizontalVerkabelung UTP-Kabel der Kategorie 5 verwendet. Sie müssen jetzt die Netzmedien auswählen, die für die Backbone-Verkabelung verwendet werden sollen. Nach einer Vorstudie haben Sie die Auswahl auf zwei Typen eingegrenzt: UTP-Kabel der Kategorie 5 und 62,5/125-µm-Glasfaserkabel. Darüber hinaus sind zwei weitere Faktoren für Ihre Entscheidung ausschlaggebend - Sicherheit und Kabellänge. Diesbezüglich müssen Sie die folgenden Punkte beachten: 1. Das Gebäude verfügt über drei verschiedene Erdungen. Kann dies zu Sicherheitsproblemen für das Netz des Unternehmens B führen? 8.9.9 Unternehmen B: Einzeichnen der Horizontal-Kabelverläufe Zeichnen Sie die horizontalen Kabelverläufe für jedes Stockwerk mit einem blauen Buntoder Filzstift ein. Zeichnen Sie die Backbone-Verkabelung für das Ethernet-LAN mit Sterntopologie von Unternehmen B als rote Linien mit einem Bunt- oder Filzstift ein. 8.10 Aspekte der Netzwerk-Stromversorgung: Probleme mit Stromversorgungsleitungen 8.10.1 Klassifizierung von Stromversorgungsproblemen In einem Stromkabel befinden sich drei Drähte, und auftretende Probleme werden nach den jeweils betroffenen Drähten bezeichnet. Wenn es zu einer Störung zwischen dem spannungsführenden Draht und dem Neutralleiter kommt, spricht man von einem Gegentaktproblem. Wenn eine Störung zwischen dem spannungsführenden Draht und dem Schutzleiter oder zwischen dem Neutralleiter und dem Schutzleiter auftritt, wird dies als Gleichtaktproblem bezeichnet. Wie in der Abbildung dargestellt, lassen sich die Codes für Stromversorgungsprobleme folgendermaßen erläutern. In der ersten Zeile gibt der braune Punkt an, dass der Schutzleiter nicht angeschlossen ist. In der zweiten Zeile gibt der braune Punkt an, dass der Neutralleiter nicht angeschlossen ist. In der dritten Zeile ist kein Punkt farbig dargestellt; dies gibt an, dass der spannungsführende Draht nicht angeschlossen ist. In den beiden folgenden Zeilen geben der blaue und der weiße Punkt an, welche Leitungen vertauscht wurden, und die letzte Zeile gibt an, dass keine Probleme beim Stromanschluss vorliegen. 8.10.2 Gegentakt- und Gleichtaktprobleme Gegentaktprobleme stellen in der Regel keine Gefahr für Sie oder Ihren Computer dar, da sie normalerweise vom Netzteil des Computers, einer unterbrechungsfreien Stromversorgung oder einem Netzfilter aufgefangen werden. Gleichtaktprobleme hingegen können ungefiltert direkt in das Gehäuse eines Computers gelangen und somit Datensignale stärker beeinträchtigen als Gegentaktprobleme. Außerdem sind sie schwerer zu erkennen 8.10.3 Typische Probleme mit Stromversorgungsleitungen Spannung, die unerwünscht in ein Elektrogerät gelangt, wird als Netzrückwirkung bezeichnet. Typische Beispiele für Netzrückwirkungen sind Spannungsstöße, -spitzen, einbrüche und Schwingungen. Eine weitere Situation, die Probleme mit der Stromversorgung verursachen kann, ist ein vollständiger Stromausfall. Spannungsstoß Bei einem Spannungsstoß handelt es sich um einen Spannungsanstieg auf über 110 % der Nennspannung in einer Stromversorgung. Spannungsstöße dauern in der Regel nur wenige Sekunden. Dennoch ist diese Art der Netzrückwirkung für fast alle auftretenden HardwareSchäden verantwortlich. Dies liegt daran, dass die meisten Computer-Netzteile, die mit 230 V arbeiten, nicht dafür ausgelegt sind, 500 V standzuhalten. Hubs sind aufgrund ihrer empfindlichen Niederspannungs-Datenleitungen besonders durch elektrische Spannungsstöße gefährdet. Spannungseinbruch Spannungseinbrüche, wie wir sie hier betrachten, dauern weniger als eine Sekunde. Diese Störungen treten auf, wenn die Spannung in einer Stromversorgung auf unter 80 % der Nennspannung abfällt. Gelegentlich werden sie von überlasteten Stromkreisen verursacht. Spannungseinbrüche können auch absichtlich von Stromversorgungsunternehmen verursacht werden, die damit versuchen, die von Benutzern während den Spitzenzeiten abgenommene Leistung zu reduzieren. Ebenso wie Spannungsstöße sind Spannungseinbrüche für einen Großteil der Stromversorgungsprobleme in Netzen und den angeschlossenen Computern verantwortlich. Spannungsspitze Bei einer Spannungsspitze handelt es sich um einen Impuls, der eine Überspannung in einer Stromversorgung bewirkt. Spannungsspitzen dauern in der Regel 0,5 bis 100 Mikrosekunden. Vereinfacht gesehen bedeutet eine Spannungsspitze, dass Ihre Stromversorgung in diesem Augenblick einem Spannungsimpuls von mindestens 450 V ausgesetzt ist. Schwingungen und Rauschen Schwingungen werden gelegentlich auch als Oberwellen oder Netzspannungsverzerrung bezeichnet. Eine häufige Ursache für Schwingungen sind extrem lange Stromversorgungsleitungen, die wie eine Antenne wirken. 8.10.4 Ursachen von Spannungsstößen und Spannungsspitzen Elektrische Spannungsstöße und -spitzen können zahlreiche Ursachen haben. Am häufigsten werden sie wahrscheinlich durch einen in der Nähe einschlagenden Blitz ausgelöst. Durch Induktion kann ein Blitzeinschlag in der Nähe auch Datenleitungen beeinträchtigen. Vom lokalen Stromversorgungsunternehmen im Stromnetz durchgeführte Schaltvorgänge können ebenfalls elektrische Spannungsstöße und -spitzen auslösen. Andere Verursacher von Spannungsstößen und -spitzen können sich in Ihrer Schule, in Ihrem Büro oder Gebäude befinden. Wenn beispielsweise Fahrstühle, Fotokopierer oder Klimaanlagen vom Standby- in den Betriebsmodus schalten, verursachen sie kurzfristige Spannungsabfälle und -stöße in der Stromversorgung. 8.10.5 Schäden durch Spannungsstöße und Spannungsspitzen Spannungsspitzen oder -stöße können in allen empfindlichen elektronischen Einrichtungen und Geräten, einschließlich Netzkomponenten, Schäden verursachen. Diese Schäden können schwerwiegende Folgen haben. Dazu zählen unter anderem: Sperrungen Speicherverluste Probleme beim Abrufen von Daten geänderte Daten verstümmelte Daten Schutzprodukte können Ihre Datenverarbeitungskomponenten vor Schäden schützen, die durch die direkte Einwirkung von Blitzschlag, Stromleitungen oder elektrostatische Entladung verursacht werden. Geräte für den Primärschutz sollen Menschen und Gebäude schützen und werden in der Regel auf der geregelten Seite eines Netzes vom Ortsnetzbetreiber installiert. Der Primärschutz wird bei Blitzeinschlag, kreuzenden Stromleitungen oder anderen Situationen aktiviert, bei denen hohe Spannungen entstehen. Die Spannungsstöße werden dabei vom Gerät in die Erde abgeleitet. Geräte für den Primärschutz reagieren jedoch nicht schnell genug, und ihre Blockierebenen sind nicht genau genug, um die heutigen empfindlichen elektronischen Geräte zu schützen. Sekundärschutz, der hinter dem Primärschutz installiert wird, stoppt schädliche Spannungsstöße oder Ströme, die den Primärschutz überwinden. 1. Um die Systemkomponenten vor Spannungsstößen zu schützen, die zwischen dem Gebäudezugang und den Komponenten auftreten, installieren Sie den InlineÜberspannungsschutz zwischen diesen beiden Punkten und so nahe wie möglich bei den zu schützenden Komponenten. 2. Um die Systemkomponenten vor Spannungsstößen zu schützen, die zwischen den Systemkomponenten und dem Arbeitsbereich auftreten, installieren Sie den InlineÜberspannungsschutz zwischen diesen beiden Punkten und so nahe wie möglich bei den zu schützenden Komponenten. 3. Um die Komponenten im Arbeitsbereich zu schützen, die mit dem Ortsnetzbetreiber, dem Campus-Backbone oder den Systemkomponenten verbunden sind, installieren Sie den Inline-Überspannungsschutz so nahe wie möglich bei den zu schützenden Komponenten, wenn die Komponenten im Arbeitsbereich über mehrere Paare betrieben werden. 8.10.6 Lösungen für Spannungsstöße und Spannungsspitzen Häufig werden Überspannungsschutzeinrichtungen eingesetzt, um durch Spannungsstöße und -spitzen verursachte Probleme zu vermeiden. Theoretisch führt ein Überspannungsschutz eintreffende Spannungsstöße oder -spitzen zur Erdleitung ab. In der Praxis hat sich jedoch herausgestellt, dass eine Verteilung von Überspannungsschutzeinrichtungen auf nur einen Teil der Komponenten die Gefahr elektrischer Probleme erhöht. Falls beispielsweise ein Gerät nicht richtig geerdet ist, wenn ein Überspannungsschutz einen Spannungsstoß zur Erde ableitet, erhöht er tatsächlich das Erdungspotential. Die sich ergebenden Unterschiede in Erdungsspannungen können elektrischen Strom erzeugen, der im Erdungsstromkreis fließt. In einem Erdungsstromkreis fließender Strom kann ungeschützte Geräte beschädigen. Daher gilt für jede LANInstallation als Faustregel, alle Netzkomponenten mit einem Überspannungsschutz zu versehen. Wenn Ihr Netz für den Einsatz von Modems und Faxgeräten an eine Telefonleitung angeschlossen ist, muss auch die Telefonleitung unbedingt mit einem Überspannungsschutz ausgestattet werden. Blitzeinschläge in Telefonleitungen sind keine Seltenheit. Sogar durch Blitzschlag verursachte Spannungsspitzen, die über Telefonleitungen in nicht angeschlossene Netzkopplungselemente gelangen, können Komponenten zerstören. Daher sollten Sie die Telefonleitung generell als Bestandteil des Netzes betrachten. Wenn Sie ein Netzkopplungselement durch einen Überspannungsschutz schützen, sollten Sie dies mit allen Geräten, einschließlich der Telefonleitung, auf dieselbe Weise tun 8.10.7 Lösungen für Spannungseinbrüche Während Überspannungsschutzeinrichtungen als Lösung bei Problemen mit Spannungsstößen und -spitzen in Frage kommen, können sie das Auftreten von kurzen und längeren Spannungseinbrüchen nicht verhindern. Ein Wechselspannungsabfall, der sich einerseits nur als leichtes Flackern des elektrischen Lichts bemerkbar macht, kann zugleich jedoch verheerende Schäden an Ihren Daten verursachen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein Stromausfall während der Aktualisierung eines Dateiverzeichnisses auftritt. Durch einen derartigen Spannungseinbruch können das Verzeichnis, alle Unterverzeichnisse und Dateien im Pfad verloren gehen. Die Auswirkungen von Stromausfällen können Sie zwar verringern, indem Sie immer aktuelle Datensicherungen erstellen, aber diese Maßnahme schützt Sie nicht vor dem Verlust von Arbeitsdateien, die während des Stromausfalls auf Computern im Netz geöffnet sind. Jedes Netz sollte über eine unterbrechungsfreie Stromversorgung verfügen. 8.10.8 Lösung für Schwingungen Das Problem der Schwingungen lässt sich am besten durch eine Neuverkabelung lösen. Obwohl diese Lösung vielleicht extrem und kostspielig erscheint, ist sie wahrscheinlich die einzig zuverlässige Maßnahme, um vollständig störungsfreie, direkte Strom- und Erdungsleitungen zu gewährleisten 8.11 Aspekte der Netzwerk-Stromversorgung: Überspannungsschutz und unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) 8.11.1 Überspannungsschutz: Standorte von Netzkopplungselementen Überspannungsschutzeinrichtungen werden im Allgemeinen an Netzsteckdosen angebracht, an die Netzkopplungselemente angeschlossen sind. Diese Art von Überspannungsschutz verfügt über Schaltkreise, die speziell dafür ausgelegt sind, Beschädigungen von Netzkopplungselementen durch Spannungsstöße und -spitzen zu verhindern. Ein Metalloxid-Varistor (MOV) wird am häufigsten für diese Art von Überspannungsschutz eingesetzt. MOVs schützen Netzkopplungselemente, indem sie bei Spannungsstößen und -spitzen auftretende Ströme zur Erdung ableiten. Vereinfacht betrachtet handelt es sich bei einem Varistor um ein Gerät, das höhere Ströme ohne Schaden aufnehmen kann. MOVs können in einem 230-V-Stromkreis Spannungsstößen bis zu 500 V standhalten. Leider bieten MOVs den daran angeschlossenen Netzkopplungselementen keinen wirkungsvollen Schutz. Der Grund dafür ist, dass die Erde zugleich als gemeinsamer Bezugspunkt für Datensignale auf ihrem Weg zum und vom Computer dient. Das Ableiten von Spannungsstößen in Stromleitungen in der Nähe von Computern kann zu Problemen führen. Während diese Art der Spannungsableitung einerseits Schäden an der Stromversorgung verhindern kann, kann sie anderseits immer noch eine Verstümmelung von Daten bewirken. Wenn Überspannungsschutzeinrichtungen, die in unmittelbarer Nähe von Netzkopplungselementen angebracht sind, große Ströme in die gemeinsame Erde ableiten, kann dies zu erheblichen Spannungsunterschieden zwischen den Netzkopplungselementen führen. In diesen Geräten können dadurch Datenverluste auftreten und möglicherweise Schaltkreise beschädigt werden. Sie sollten zudem beachten, dass diese Art von Überspannungsschutz nur eine begrenzte Lebensdauer aufweist, die zum Teil von der Einsatzhäufigkeit und der Wärmeeinwirkung abhängig ist. Aus all diesen Gründen stellt diese Art von Überspannungsschutz nicht die optimale Lösung für Ihr Netz dar. 8.11.2 Überspannungsschutz: für Stromverteilerstandorte Zur Vermeidung von Problemen im Zusammenhang mit Spannungsstößen können Sie einen handelsüblichen Überspannungsschutz verwenden, anstatt individuelle Überspannungseinrichtungen für jede einzelne Arbeitsstation zu installieren. Dieser Überspannungsschutz sollte an jedem Stromverteiler und nicht in der Nähe von Netzkopplungselementen angebracht werden. Durch die Installation eines handelsüblichen Überspannungsschutzes in der Nähe des Stromverteilers lassen sich die Auswirkungen von in die Erde abgeleiteten Spannungsstößen und -spitzen auf das Netz verringern. 8.11.3 USV: für bestimmte LAN-Geräte Probleme im Zusammenhang mit kurzen und längeren Spannungseinbrüchen lassen sich am besten durch den Einsatz von unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USVs) vermeiden. In welchem Umfang ein LAN mit USVs ausgestattet werden muss, ist unter anderem von folgenden Faktoren abhängig: Budget, Art der Dienste, die das LAN bietet, Häufigkeit von regionalen Stromausfällen sowie deren typische Dauer. Zumindest jeder Fileserver im Netz sollte mit einer zusätzlichen Stromversorgung für den Notfall ausgerüstet sein. Wenn aktive Hubs für die Verkabelung erforderlich sind, müssen diese ebenfalls mit einer zusätzlichen Stromversorgung ausgestattet werden. In Netzen, in denen z. B. Hubs, Bridges und Router als Netzkopplungselemente eingesetzt werden, müssen diese mit einer zusätzlichen Stromversorgung versehen werden, um Systemausfälle zu vermeiden. Wo immer es möglich ist, sollten alle Netzbereiche über eine zusätzliche Stromversorgung für den Notfall verfügen. Wie jeder Netzadministrator weiß, nützt ein funktionierender Server und ein störungsfreies Kabelsystem wenig, wenn nicht gewährleistet ist, dass die Computer nicht abstürzen, bevor die Benutzer ihre Tabellenkalkulations- oder Textverarbeitungsdateien sichern können. 8.11.4 USV: bei bestimmten elektrischen Problemen Bei Spannungseinbrüchen handelt es sich in der Regel um relativ kurzzeitige Unterbrechungen der Stromversorgung, die z. B. durch einen Blitzschlag verursacht werden. Dadurch entsteht eine Spannungsüberlastung, die einen Schutzschalter auslöst. Da Schutzschalter automatisch zurückgesetzt werden, können sie vom umgebenden Stromnetz aus arbeiten und die Quelle eines Kurzschlusses ermitteln, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Dies geschieht im Allgemeinen innerhalb von Sekunden oder Minuten. Länger andauernde Stromausfälle können jedoch auftreten, wenn Ereignisse wie z. B. ein schwerer Sturm oder Hochwasser zu einer physischen Unterbrechung des Stromversorgungssystems führen. Anders als bei kurzzeitigen Stromausfällen ist bei dieser Art der Betriebsunterbrechung in der Regel der Einsatz von Servicepersonal für die Reparaturarbeiten erforderlich. Unterbrechungsfreie Stromversorgungen sind nur für die Überbrückung kurzzeitiger Stromausfälle ausgelegt. Wenn ein LAN eine unterbrechungsfreie Stromversorgung benötigt, die auch mehrere Stunden dauernde Stromausfälle überbrücken kann, ist zusätzlich zu einer USV ein Generator erforderlich. Können Sie sich Situationen vorstellen, in denen ein LAN einen zusätzlichen Generator für die Notfall-Stromversorgung benötigt? 8.11.5 USV: Komponenten Eine USV besteht aus Akkus, einem Akku-Ladegerät und einem Wechselrichter. Diese Komponenten erfüllen folgende Funktionen: Wechselrichter - wandelt die niedrige Gleichspannung des Akkus in die Wechselspannung um, mit der die Netzkopplungselemente normalerweise aus dem Stromnetz versorgt werden. Akku-Ladegerät sorgt dafür, dass die Akkus in Zeiten, in denen das Stromversorgungssystem störungsfrei arbeitet, immer optimal aufgeladen sind. Akkus - Als Faustregel gilt, je größer die Akkus einer USV, desto länger können sie Netzkopplungselemente während eines Stromausfalls mit Strom versorgen. 8.11.6 USV: Unterschiede zwischen den USV-Funktionen Zahlreiche Hersteller haben USV-Systeme entwickelt. Sie unterscheiden sich in: der Speicherkapazität der Akkus, der Leistung des Wechselrichters und der Betriebsart (ob sie ständig in Betrieb sind oder nur, wenn die Eingangsspannung einen bestimmten Wert unterschreitet). Der Preis einer USV steigt mit den Funktionen, die sie bietet. 8.11.7 USV: Beschreibung und Betrieb Normalerweise werden preisgünstige USV-Systeme, die weniger Funktionen bieten, nur als Standby-Stromversorgungssysteme eingesetzt. Das heißt, sie überwachen die Stromversorgung. Sobald ein Problem auftritt, schaltet die USV auf den akkubetriebenen Wechselrichter um. Die für diese Umschaltung erforderliche Zeitspanne wird Umschaltzeit genannt. In der Regel ist die Umschaltzeit nur kurz und stellt für die meisten modernen Computer, die darauf ausgerichtet sind, sich mindestens 100 Millisekunden von ihrer eigenen Stromversorgung speisen zu lassen, kein Problem dar. Teurere USV-Systeme, die mehr Funktionen bieten, arbeiten normalerweise online. Das heißt, sie liefern ständig Spannung von den akkugetriebenen Wechselrichtern. Während dieses Vorgangs werden ihre Akkus weiterhin aus der Netzleitung aufgeladen. Da ihre Wechselrichter ständig frisch generierten Wechselstrom liefern, bieten diese USV-Systeme einen zusätzlichen Vorteil: Sie gewährleisten, dass keine Spannungsspitzen aus dem Stromversorgungsnetz in die von ihnen versorgten Netzkopplungselemente gelangen. Sobald die Netzversorgung ausfällt, schalten die Akkus der USV reibungslos vom Aufladevorgang zur Stromversorgung für den Wechselrichter um. Auf diese Weise wird die erforderliche Umschaltzeit bei diesem USV-Typ auf Null reduziert. Andere USV-Produkte gehören zu einer Hybridkategorie. Obwohl sie wie Online-Systeme aussehen, sind ihre Wechselrichter nicht ständig in Betrieb. Aufgrund dieser Unterschiede sollten Sie sich genau über die Funktionen der USV informieren, mit der Sie Ihre LANInstallation ausstatten möchten. Eine gute USV sollte auf jeden Fall mit dem Fileserver kommunizieren können. Dies ist wichtig, damit der Fileserver zum Schließen von Dateien aufgefordert werden kann, wenn die Akkuleistung der USV zur Neige geht. Darüber hinaus berichtet eine gute USV über Vorkommnisse, bei denen der Server nach einem Stromausfall auf Akkustrom umschaltet, und gibt diese Informationen an alle Arbeitsstationen im Netz weiter.