Klinische Zusammenfassung Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit einer aktiv selbstwärmenden Decke, die zur Prävention von Hypothermie eingesetzt wird Data on file. 2012. Hauptaussagen • Mit der aktiven selbstwärmenden Decke BARRIER® EasyWarm® konnte die intraoperative Körperkerntemperatur 2,5 Stunden lang aufrecht erhalten werden. • Mit BARRIER EasyWarm trat der typische Temperaturabfall von 1 bis 1,5 °C bei Einleitung der Anästhesie bei den Patienten nicht ein. Der Temperaturabfall betrug lediglich 0,6 °C. • Es konnten keine ernsthaften Vorkommnisse bei der Verwendung von BARRIER EasyWarm festgestellt werden. • BARRIER EasyWarm wurde im Hinblick auf Komfort und Wärme von den Patienten sehr gut bewertet. Hintergrund Methodik Patienten, die eine Allgemein- oder eine • Prospektive, offene, einarmige, größere Regionalanästhesie erhalten, multizentrische Versuchsstudie. erfahren häufig einen typischen • Untersucht wurden erwachsene Patienten Körpertemperaturverlust von bis zu 3ºC in mit einer Einstufung von 1 bis 3 (gemäß der den ersten drei Stunden. Dieser ist mit einem American Society of Anesthesiologists), die Verlust von 1,5 ºC während der ersten Stunde während eines chirurgischen Eingriffs einer der Anästhesie am ausgeprägtesten.2 Die Allgemeinanästhesie unterzogen wurden, durch Anästhetika induzierte unbeabsichtigte, die mindestens 60 Minuten und höchstens leichte Hypothermie (34-36 °C) zeigte negative 180 Minuten dauerte, wobei die Test­ Wirkungen, einschließlich einer dreifachen personen laut OP-Plan mit einer vollständig Zunahme der Infektionen von Operations­ aktivierten Decke mindestens 30 Minuten wunden, einer Verdreifachung von Herzvor der Anästhesie gewärmt wurden. Kreislaufbeschwerden, Blutgerinnungs­ • Die Anamnese, Begleitmedikation und störungen und eine längere Genesung, was weitere Faktoren, die mit der insgesamt längere Krankenhausaufenthalte Thermoregulation und Hautintegrität in und erhöhte Kosten zur Folge hat.1,2-6 Verbindung stehen, wurden beurteilt. Hypothermie verursacht teilweise • Weiterhin wurden Körpertemperatur der Angstzustände und scheint sich ferner Testpersonen, Raumtemperatur und erheblich auf die Zufriedenheit der Patienten Vitalzeichen vor der Operation festgehalten. auszuwirken. Das Pflegepersonal auf dem Kongress der Association of periOperative • Die Verabreichung von Flüssigkeit, Registered Nurses im Jahre 2003 (AORN) und zusätzliche Wärmevorrichtungen, Art und die Versammlung der American Society of Dauer des Eingriffs wurden ebenfalls PeriAnesthesia Nurses (ASPAN) bezeichneten zusammen mit der Begleitmedikation die Patientenwärme als den wichtigsten aufgezeichnet. Aspekt für den Patientenkomfort.7 • Die bedeckte Fläche sowie der Strategien zur Aufrechterhaltung der Hautzustand unter den Heizpads wurde alle perioperativen Normothermie umfassen die 30 Minuten beurteilt: während der passive Isolierung und aktive Erwärmung. Operation sowie der Allgemeinanästhesie Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass alle 15 Minuten. aktive Methoden wirksamer sind als die • Nach der Operation wurde die Beurteilung passive Isolierung zur Aufrechterhaltung der von Temperatur, Hautzustand, 7-12 perioperativen Normothermie. Abdeckungsbereich der Decke und Von den aktiven Wärmesystemen haben sich Vitalzeichen fortgesetzt, bis die Decke Warmluftsysteme und leitfähige, elektrische entfernt wurde. Wärmematten und -decken als wirksam zur • Die Nachsorgeuntersuchung wurde 24 (+/Prävention von unbeabsichtigter 6) Stunden nach dem Entfernen der Decke 12,13 perioperativer Hypothermie bewährt. durchgeführt und der Hautzustand bewertet. Ziele Das Ziel der Studie war es, Daten über Sicherheit und Wirksamkeit der aktiv selbstwärmenden Decke zu sammeln, die perioperativ eingesetzt wird. Mit dem Ziel, die Prävention der Veränderung der Körpertemperatur zu erforschen. • Die Probanden wurden darum gebeten, zwei Fragen in Bezug auf Komfort und Wärme zu beantworten. • Ernsthafte Vorkommnisse wurden während des gesamten Studienzeitraums aufgezeichnet. Ergebnisse Die Erfahrung der Patienten in Hinblick auf Komfort und Wärme: • Es wurden insgesamt 112 Patienten aufgenommen und nach Sicherheitskriterien bewertet; 63 % Männer, 37 % Frauen. • 23 wurden aufgrund fehlender Daten ausgeschlossen, 18 aufgrund falscher Temperaturaufzeichnungen (über die Haut und nasal), und bei 3 wurden zusätzliche Wärmevorrichtungen (unbeabsichtigt als Pflegestandard) eingesetzt. • 68 Patienten wurden auf die Wirksamkeit bewertet. • Es wurden keine ernsthaften Vorkommnisse gemeldet. Nur ein mit der Decke in Zusammenhang stehendes Vorkommnis wurde berichtet. Hierbei wies der Patient an den Stellen, an denen die Wärmepads angeordnet waren, rote Stellen auf. Die Rötung verschwand innerhalb von 20 Minuten nach Entfernen der Decke. Es war keine weitere Nachsorge erforderlich. Während der Operation wurden keine bedeutenden Veränderungen der Körpertemperatur in einem Zeitraum von 2,5 Stunden verzeichnet. Körpertemperatur im Zeitverlauf Temperatur (°C) Einleitung der Anästhesie 37.0 36.5 36.0 35.5 35.0 34.5 34.0 -3 -2 -1 1 Zeit (in Stunden) 80 60 40 20 0 Sehr Unkomfortabel Komfortabel unkomfortabel Sehr komfortabel Keine Angabe Grad des empfundenen Komforts Komfort vor dem Eingriff Komfort nach dem Eingriff Die meisten Patienten beurteilten die Temperatur der Decke als „warm“ oder „genau richtig“, sowohl vor als auch nach der Operation. Patienten (%) Patientenbeurteilung (Wärme) 100 60 • Nach einem 30-minütigem oder längerem Prewarming mit der aktiv selbstwärmenden Decke konnte der typische Temperaturabfall bei Patienten von 1 bis 1,5 °C nach Einleitung der Anästhesie nicht mehr festgestellt werden. Der Temperaturabfall betrug lediglich 0,6 °C. 37.5 100 80 • Die Körpertemperatur betrug im Durchschnitt 36,5 °C präoperativ. 38.0 Patientenbeurteilung (Komfort) Patienten (%) 2 3 40 20 0 Sehr kalt Kühl Genau Warm Zu warm richtig Grad der empfundenen Wärme Wärme vor dem Eingriff Wärme nach dem Eingriff Keine Angabe Fazit Diese Studie zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit von BARRIER EasyWarm, einer aktiv selbstwärmenden Decke, zeigt, dass die Verwendung der Decke die Prävention einer Hypothermie unterstützt. Der typische Temperaturabfall von 1 bis 1,5 °C bei Einleitung der Anästhesie trat nicht auf. In dieser Studie wurde ein Abfall von lediglich 0,6 °C verzeichnet. Es wurde festgestellt, dass die Körpertemperatur 2,5 Stunden lang während des Eingriffs auf einem stabilen Niveau gehalten wurde. Nur ein mit der Decke in Zusammenhang stehendes nicht ernsthaftes Vorkommnis trat auf, erforderte aber keine weitere Nachsorge, weil die aktive selbstwärmende Decke sicher für die Verwendung bei Patienten war, die in diese Studie aufgenommen wurden. Die Decke wurde im Hinblick auf Komfort und Wärme von den Patienten als hoch bewertet. Literaturverzeichnis 1. Frank SM et al. Perioperative maintenance of normothermia reduces the incidence of morbid cardiac events: a randomized clinical trial. JAMA. 1997; 277: 1127–34. 2. Kurz A et al. Study of wound infections and temperature group: perioperative normothermia to reduce the incidence of surgical wound infection and shorten hospitalization. N Engl J Med. 1996; 334: 1209–15. 3. Schmied H et al. Mild intraoperative hypothermia increases blood loss and allogeneic transfusion requirements during total hip arthroplasty. Lancet. 1996; 347: 289–92. 4. Winkler M et al. Aggressive warming reduces blood loss during hip arthroplasty. Anesth Analg. 2000; 91: 978–84. 5. Rajagopalan S et al. The effects of mild perioperative hypothermia on blood loss and transfusion requirement: a meta-analysis. Anesthesiology. 2008; 108: 71–77. 6. Fleisher LA. ACC/AHA 2007 Guidelines on Perioperative Cardiovascular Evaluation and Care for Noncardiac Surgery: Executive Summary: A Report of the Am College of Cardiology/Am Heart Association Task Force on Practice Guidelines. J Am Coll Cardiol. 2007; 50: 1707–32. 7. Hannenberg MD. Improving Perioperative Temperature Management, IARS. 2003; 107: No 5 . 8. American Society of Anesthesiologists newsletter. 2008; 72: No 11. 9. K Kolcaba and L Wilson. Comfort care: A framework for perianesthesia nursing. Journal of PeriAnesthesia Nursing. 2002; 102-14. 10.Lopez M et al. Rate and gender dependence of the sweating, vasoconstriction, and shivering thresholds in humans. Anesthesiology. 1994; 80: 780-8. 11.Sessler DI. Current Concepts in mild perioperative hypothermia. JAMA. 1997. 12.Matsukawa T et al. Heat flow and distribution during induction of general anesthesia. Anesthesiology. 1995; 82: 662-73. 13.Sessler DI and Kurz A. Mild Perioperative Hypothermia. Anesthesiology. News special edition. 2007. Erfahren Sie mehr unter www.molnlycke.com/de Mölnlycke Health Care GmbH, Wagenseilgasse 14, A-1120 Wien. Telefon +49 (0) 211 920 88 0 Name und Logo von Mölnlycke Health Care, BARRIER® und EasyWarm® sind weltweit eingetragene Warenzeichen der Mölnlycke Health Care Gruppe. Copyright (2012). MRM 38983