GK100009 Nördliche Kalkalpen Donau [DBJ]

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Donau (inkl. Elbe) / Donau bis Jochenstein / Grundwasser
Hydrogeologische Charakterisierung
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GK100009 NÖRDLICHE KALKALPEN DONAU [DBJ]
(Tiroler und Vorarlberger Anteil)
Im Bereich des Tiroler Anteiles der Nördlichen Kalkalpen Donau (DBJ) handelt es sich um
Karstgrundwasserkörper bis Kluftgrundwasserkörper sowie um einige lokale Porengrundwasserkörper.
Nördliche Kalkalpen Donau - Tiroler
Anteil ( Westteil obere Abb., Ostteil
untere Abb.):
Ocker (nördlich von Inntal und Stanzer
Tal, ab etwa Wörgl auch östlich des
Inntales): mesozoische
Karstgrundwasserkörper der Nördlichen
Kalkalpen.
Grün: im Wesentlichen wasserstauende
Tertiärgesteine
Abbildung nicht maßstäblich.
Die z.T. viele tausend Meter mächtigen Sedimentgesteinsabfolgen beginnen im Perm (Dolomitgesteine
fraglichen permischen Alters und Gips-Haselgebirgsabfolgen des Halltales – Haller Salzstock und des
südlichen und nordöstlichen Karwendelgebirges). Nach einer meist kräftigen Tonstein-Sandsteinabfolge
des Alpinen Buntsandsteins und des Verruccanos setzen die unter-, mittel- und obertriadischen und teils
mächtigen Karbonatgesteinsabfolgen ein. Diese werden im Niveau der Nordalpinen Raibler Schichten und
der Kössener Schichten von Schieferton- und Sandsteinsedimentation (teilweise) unterbrochen. Die
Abfolgen der Jurazeit, der Kreidezeit und der Tertiärzeit stellen neben Karbonatabfolgen auch z.T.
mächtige tonig-schiefrige Sedimente dar, im Bereich von Häring findet sich auch Braunkohle.
Die Karbonatabfolgen sind mehr oder weniger deutlich verkarstet, wobei starke Verkarstung vor allem in
weiten Teilen der Lechtaler Alpen, im Zugspitzgebiet, sowie vor allem östlich des Achensees (z.B. im
Rofangebirge und im Kaisergebirge) auftritt. Westlich des Achensees sind vor allem das
Karwendelgebirge einschließlich Seefelder Senke, das Wettersteingebirge, das Mieminger Gebirge und die
Heiterwand durch schwache Verkarstung gekennzeichnet, weshalb in diesen Bereichen eher der Charakter
eines Kluftgrundwasserkörpers vorherrscht. Folge dieser geringen Verkarstung sind vor allem lange
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Verweilzeiten der Bergwässer im Untergrund, relativ ausgeglichene Schüttungen und geringe
Schwankungen in Chemismus und Wassertemperatur. Viele Quellen treten entweder entlang von teils
karstartig erweiterten Wasserwegen oder am Übergang wasserdurchlässiger Gesteine zu den gering
durchlässigen (stauenden) Gesteinen oder im Bereich alter, also fossiler Talniveaus auf.
Wichtige Quellen:

Schwarzbachquelle– Lechtaler Alpen

Doserfall (Häselgehr) – Lechtaler Alpen

Alfutzquellen – Lechtaler Alpen

Alpeilquellen – Heiterwand

Wendelinstollenquelle – Heiterwand

Immenquellen – Mieminger Gebirge

Schwarzbachmoosquellen – Mieminger Gebirge

Lehnbergquellen – Mieminger Gebirge

Stöttlquellen – Mieminger Gebirge

Karners Loch Quellen – Karwendelgebirge

Angeralmquelle – Karwendelgebirge

Quelle „Die Spritz“ – Karwendelgebirge

Pleisenreisenquellen – Karwendelgebirge

Schwarzwasserquellen – Karwendelgebirge

Amtssägequellen – Karwendelgebirge

Mühlauer Quellen – Karwendelgebirge

Quellen Trinkwasserstollen Halltal – Karwendelgebirge

Zwerchlochquellen – Karwendelgebirge

Bollenbachquelle – Karwendelgebirge

Stupbachquelle – Karwendelgebirge

Quellen des Hintersteiner Sees – Kaisergebirge
Der Grund für die teilweise relativ geringe Verkarstung liegt u.a. im morphologischen und tektonischen
Bau der Kalkalpen. Die gering verkarsteten Gebirgsbereiche sind gekennzeichnet durch überwiegende
steile Schichtenlagerung, wodurch der Charakter von Kettengebirgen gegenüber den plateauartigen
Gebirgen vorherrscht.
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Die Tiroler Kalkalpen sind durch eine klare nordvergente Deckentektonik gekennzeichnet. Es handelt sich
von unten nach oben um die

Allgäudecke

Lechtaldecke

Inntaldecke

Krabachjochdecke
Gebiete, wie die Karwendel-Schuppenzone können heute in Teilabschnitten sowohl der Lechtaldecke, als
auch der Inntaldecke zugeordnet werden. Die Kaisergebirgsdecke ist Teil der Inntaldecke. Die derzeit von
vielen Bearbeitern propagierte sinistrale oder auch dextrale Seitenverschiebung an der Inntal-Störungszone
existiert jedenfalls nicht mit den von diesen Autoren postulierten Verschiebungsweiten, sodass die
Gesteinsformationen südlich (siehe Zentralzone Donau (DBJ)) und nördlich des Inns zwanglos
miteinander in Verbindung gebracht werden können. Die nordvergenten Überschiebungsweiten zwischen
den einzelnen Decken sind in der Größenordnung von mindestens jeweils mehr als 30 bis 50 Kilometern zu
sehen. Die Stellung der Krabachjochdecke als eigene tektonische Einheit ist diskussionswürdig. Der
Deckenbau trägt dazu bei, dass nicht nur tektonisch, sondern auch hydrogeologisch ein Stockwerksbau
vorliegt.
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GRUNDWASSERERSCHLIEßUNGEN DURCH STOLLEN UND TUNNEL
Vor allem im Gebiet der Lechtaler Alpen (E-Werk Reutte), aber auch z.B. im Bereich des Achensees
(TIWAG) wurden Kraftwerksstollen vorgetrieben, die Grundwässer dem Gebirge entziehen.
Im Bereich von Thaur und in Lafatsch (Karwendel) wurden aus Bergbaugründen Stollen vorgetrieben, die
Grundwässer erschroten. Dies gilt auch für mehrere hundert Jahre alte Bergbaustollen im Bereich des
Höttinger Grabens.
Weiters wurden östlich von Zirl und bei Thaur/Absam Munitionsstollen vorgetrieben, die Bergwässer von
z.T. beträchtlicher Schüttung erschlossen haben.
Der Trinkwasserstollen Halltal wurde ebenso wie die Quellstollen der Mühlauer Quellen zur Erschließung
von Trinkwasservorkommen aus dem Karwendelgebirge vorgetrieben.
Schließlich haben die Sondierstollenvortriebe der Brenner-Eisenbahngesellschaft im Bereich Vomp z.T.
beträchtlich Grundwässer der Kalkalpen erschrotet.
2
PORENGRUNDWASSERKÖRPER
Abgesehen vom Lechtal, dem östlichen Unterinntal und dem nördlichen Teil der Großache finden sich nur
Porengrundwasserkörper lokaler Bedeutung wie z.B.:

Tannheimertal

Zwischentoren und Ehrwalder Becken

Gurgltal
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
Scharnitzer Becken

Leutascher Becken

Hinterautal

Seefelder Becken

Teile des Achentales

Falzthurntal

Tristenautal

Pillersee- und Strubtal
(Salzburger Anteil)
Die Nördlichen Kalkalpen sind in Salzburg durch eine ungefähr 2 km mächtige Karbonatplattform aus der
Triaszeit geprägt. In der Jura- und Kreidezeit zerbrach diese Karbonatplattform von stellenweise sogar 5
km Mächtigkeit, wobei nur geringmächtige Sedimente zur Ablagerung gelangen. Während der alpidischen
Gebirgsbildungsphase im Tertiär fand ein Ferntransport dieser Kalkalpen über die Tauern- und die
Grauwackenzone nach Norden in die heute Position statt.
Vor allem die mächtigen Kalke und Dolomite aus der Triaszeit sind heute tiefgründig verkarstet. Im
Tennen-/Hagengebirgskomplex reichen die Karsthöhlen auf heutiges Ni-veau der Salzach. Die großen
Karststöcke wie die Loferer und Leoganger Steinberge, das Steinerne Meer, Hochkönigmassiv,
Hagen/Tennengebirge und Dachstein aber auch die Osterhorngruppe verfügen über riesige
Karstwasserreservoirs. Im Dolomit sind die Karstwasservorräte meistens gut geschützt und weisen eine
Verweilzeit von mehreren Jahren auf. In den Kalkgebieten ist der Karst sehr vulnerabel, da er ohne
Deckschicht ist und extrem rasche Durchflusszeiten aufweist.
Während der Eiszeit sind die Kalkalpen glazial überformt und speziell die Haupttäler (Saalach und
Salzach) tiefschürfend erodiert worden. Auf die hydrogeologischen Ver-hältnisse hatte die Eiszeit nur
geringen Einfluss.
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