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Vorwort
Da mein Interesse seit vielen Jahren den unterschiedlichen
Steinen im Hagelbach gehört, freute es mich, als Josef
und Vera Karner aus Krün sich bei mir meldeten und
von ihrer Beschäftigung mit Steinen in der Isar
erzählten. Bald war der Entschluss gefasst, gemeinsam
mein Projekt GEOWEG ins Hermannstal anzugehen.
Ihr Fachwissen und meine Vorstellungen vereinigten
sich bei der Gestaltung der ersten sieben Haltepunkte.
Die Gemeinde Seefeld stellte die finanziellen
Mittel zur Verfügung.
An der Fortsetzung des Weges wird gearbeitet.
Gönnen Sie sich Zeit, und tauchen Sie in ein
Stück faszinierender Erdgeschichte ein!
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Sailer
Kulturen-Skelett-Karte um 1860
Erste Erwähnung: Hagel Bach
Der GEOWEG Hermannstal – ein Blick auf die Eiszeit
Besondere Steine auf dem Seefelder Plateau spielen seit
alters her eine besondere Rolle.
Bei der ersten Erwähnung Seefelds aus dem Jahre 1022
heißt es: „Incipiens lapidibus, qui in silva Scarinca aput
Sevelt positi sunt …“. Diese Steine auf dem Seefeld
bezogen sich auf die Markung der alten Gaugrafschaft.
Aufmerksame Kirchenbesucher entdecken bei den
Fundamenten der Pfarrkirche, die 1474 fertiggestellt wurde,
Fundament- und Mauersteine, die im Kalkgebirge nicht
vorkommen. Es sind von Eiszeitgletschern abgelagerte
Findlinge, die auch bei Seefelder Häusern Verwendung
fanden. Der bei uns vorkommende Kalkstein ist mit seinen
Klüften, Spalten und Rissen wegen des Bodenfrostes für
Fundamente ungeeignet. Eine Besonderheit bei der Kirche
ist, dass Brekzie, ein Konglomerat, aus der Leutasch
herangeschafft und verbaut wurde.
Am heutigen „Volksaltar“ ereignete sich im Jahre 1384 das
Hostienwunder mit Oswald Milser. Lange vor diesem
Ereignis wurde der Altar aus behauenen Findlingen
aufgemauert und mit einer großen Schieferplatte abgedeckt.
In alten Dokumenten werden Grenzsteine zwischen den
Diözesen Freising und Brixen, die sich in Unterseefeld
befanden, erwähnt. Dieser Teil von Seefeld gehörte bis
um 1820, als die Diözesan- mit den Landesgrenzen in
Einklang gebracht wurden, zur alten Freisinger Diözese.
Findlinge verwendete man als Grenzsteine bei den
Waldteilen. Wegen der Auffälligkeit und der glatten
Oberfläche wurden auch Wegmarkierungen
angebracht.
In heutiger Zeit werden jährlich tonnenweise Steine,
vorwiegend aus dem Ötztal, für Böschungsverbauungen
mit Lastkraftwagen herantransportiert. Sie sind leicht an
den Bruchstellen und Kanten zu erkennen. Sie wurden
nicht durch Gletscher transportiert und sind daher
nicht abgerundet. Es ist auch Mode geworden, besonders auffällige Findlinge zur Gartengestaltung im Inntal
einzukaufen.
Doch zurück zur Eiszeit!
Allgemein spricht man in unserem Raum von vier großen
Eiszeiten, wobei die Wissenschaft im Rahmen der
Klimaforschungen immer mehr differenziert. Sicher ist,
dass die stärkste Vereisung vor ca. 18 000 Jahren war
und die Eismassen des Inngletschers bis über die
absolute Höhe von 2 150 m reichten. Die Arnspitzen
und die Seefelder Spitze mit ca. 2 200 m, die Reitherspitze mit ca. 2 400 m und die Hohe Munde mit ca.
2 600 m ragten gerade noch aus den Eismassen heraus,
wie wir es von Bildern aus Grönland oder der Antarktis
kennen. Wer die durch die Eismassen abgerundeten
Geländeformen genau betrachtet, findet das bestätigt.
Einer Theorie nach soll der Patscherkofel bei Innsbruck
mit seinen 2 250 m ebenfalls vom Gletschereis seine
runde Form bekommen haben. Ob das auch für den
Hohe-Munde-Ostgipfel mit 2 592 m gelten kann, wäre
zu erforschen.
Sicher ist, dass die Eismassen der letzten Eiszeit vor ca.
12 000 Jahren rasch zu schmelzen begannen und die
mittransportierten Steine aus den entfernten Gebieten
nicht mehr weiterbewegt wurden. Sie blieben mit
den gewaltigen Mengen Moränenschutt liegen und
fanden immer Verwendung.
Da ganze Bibliotheken mit Büchern über die Entstehung
der Alpen, ihre Geologie, die Eiszeiten usw. gefüllt
sind, soll der GEOWEG ins Hermannstal nur ein Anstoß
sein, sich mit der Faszination Steine näher zu beschäftigen.
Ein bescheidener Anfang ist gemacht. In den nächsten
Jahren sollen weitere Details dazukommen.
7
6
5
GEOWEG Hermannstal
7. Haltepunkt Abzweigung
Woldrichsteig
Granatamphibolith, Quarz, Metaandesit
6. Haltepunkt Weg/Hermannstal
Muskovitgneis, Quarzstein
mit Glimmerschiefer, Biotitgneis,
Zeilengranit
4
5. Haltepunkt Talstation REX
Pseudotachylith, Granatamphibolith,
Flasergneis, Granit
4. Haltepunkt Weg/Schiabfahrt
Glimmerschiefer, Sandstein, Granit,
Granatamphibolith
3
3. Haltepunkt Geschiebesperre
Gneis, Sandstein, Granatamphibolith
2. Haltepunkt Talstation Rosshütte
Gneis, Granit, Quarzphyllit
1. Haltepunkt Kurpark
Julier Granit, Epidot, Granatamphibolith
2
1
Wie der Name sagt, brachte diese Steine der Inngletscher
vom Julier Pass westlich von St. Moritz zu uns.
Bei der Fließgeschwindigkeit des Inngletschers von
wenigen Dezimetern pro Tag wird das bei 300 km wohl
an die 3000 Jahre gedauert haben. (www.isar-kiesel.de)
EPIDOT
ist ein häufig vorkommendes Mineral und zudem der
Namensgeber der Epidotgruppe, die chemisch ähnliche
Minerale umfasst. Er entsteht in vielen magmatischen
Steinen. Die Farbe ist variabel, doch häufig hell- bis
dunkelgrün, manchmal gelbbraun. Prächtige grünschwarze, hochglänzende, große Epidotkristalle werden
gelegentlich angeboten und grüne Epidote als
Heilsteine gehandelt.
JULIER GRANIT
ist ein sogenannter Meta-Granit, wobei meta im Altgriechischen „danach, hinter, jenseits“ bedeutet. „Danach“,
weil der ursprüngliche Granit nur eine schwache Umwandlung durchlaufen hat. Dabei wurden verschiedene
Minerale, wie zum Beispiel Biotit, zu Chlorit umgewandelt, was auch zu unterschiedlicher Färbung führt: hellgrau, hellgrün bis blaugrün.
AMPHIBOLITH
GRANATAMPHIBOLITH
Amphibolithe (Hornblende) sind mittel- bis grobkörnige,
teils massige, teils schiefrige Umwandlungsgesteine,
bestehend aus den Hauptgemengeteilen Amphibol
(30 – 70%), Plagioklas (15 – 40%), Quarz und Granat.
Die Mineralanteile hängen sowohl von der chemischen
Zusammensetzung des Ausgangsgesteines als auch
vom Umwandlungsgrad ab.
Die Umwandlung geschieht durch geänderte Temperatur
und/oder Druckbedingungen. Unter diesen veränderten
physikalischen Bedingungen kommt es beim Ausgangsgestein zu Mineralreaktionen und es entstehen Neuoder Umbildungen. Das Gestein bleibt dabei im festen
Zustand.
Granatamphibolithe sind meist schwarz-weiß gestreift,
ihr Hauptgemengeteil ist die schwarze Hornblende,
das weiße Material ist Plagioklas. Dazu kommen andere
Minerale; beim Granatamphibolith ist es eben der
Granat.
In Kanada wurden Amphibolithe auf ein Alter von 4,2
Milliarden Jahre datiert, das sind die derzeit ältesten
bekannten Gesteine der Erde.
Julier Granit
Epidot
Granatamphibolith
GNEIS
Beschreibung siehe Tafel 3
GRANITE
entstehen durch die Erstarrung von Gesteinsschmelzen
(Magma) innerhalb der Erdkruste in Zeiträumen von 10
bis 15 Millionen Jahren. Dies geschieht in größeren Tiefen
von mehreren Kilometern. Deshalb werden Granite als
Tiefengesteine bezeichnet.
Hornblende, Feldspäte, Quarz und Glimmer sind die
Ausgangsminerale der Granite. Den Schmelztemperaturen
dieser verschiedenen Minerale entsprechend, bilden
sich die ersten Kristalle, deren Größe zwischen 1 mm
und mehreren cm schwankt. Durch die Mineralzusammensetzung, die Art der Erstarrung und verschiedene
Umwelteinflüsse reicht das Farbspektrum von Hellgrau
bis Bläulich, Rot und Gelblich.
Verwerfungen, die durch Bewegungen der Erdkruste entstehen, und Abtragung des darüber befindlichen Gesteins
bringen den erstarrten Granit an die Erdoberfläche.
QUARZPHYLLIT
PHYLLIT (phillon, griech. = Blatt) ist ein feinblättriger,
kristalliner Schiefer von mehr als 50 % Serizit und
Quarz. Serizit ist eine besonders feinschuppige Art von
Muskovit (Hellglimmer). Quarz tritt ebenfalls als Hauptgemengeteil auf. Die Farbe reicht von Dunkelgrau bis
Grauschwarz, auch Grünlichgrau und Violettgrau kommen vor. Für den Seidenglanz sorgt der Serizitanteil.
Phyllit ist ein Zwischenprodukt zwischen Tonschiefer
und Glimmerschiefer.
Gneis
Granit
Quarzphyllit
Faltengebirge auf, wie zum Beispiel im Alpenhauptkamm
der Zentralalpen, von dem auch die Gneise im
Hermannstal stammen.
Gneise lassen sich auf Grund ihrer mineralischen
Zusammensetzung, nach ihrem Gefüge oder nach ihrer
Entstehung gliedern.
Mineralogisch unterscheiden sich die Gneise nach Art
der vorhandenen Minerale: Je nach den enthaltenen
Glimmern kennt man zum Beispiel den Muskovitgneis,
den Biotitgneis oder den aus beiden genannten
Glimmern bestehenden Zweiglimmergneis.
Auf Grund des Gefüges (Korngröße, Kornform, Schichtung, Schieferung oder Klüftung) spricht man von
Augengneisen, wenn feinkörniges Gesteinsmaterial größere
Mineral-Einsprenglinge „umfließt“, oder von Flasergneisen,
wenn das Gefüge linienhaft-flaserig und wenig flächenhaft-schiefrig entwickelt ist. Gneise sind oft deutlich
gebändert und werden dann Bändergneise genannt.
SANDSTEIN
ist ein Ablagerungsgestein. Der Vorgang der Ablagerung
findet auf dem Land, in Fließgewässsern oder in Seen
und Meeren statt. Der Sandstein besteht aus feinen
Sandkörnern verwitterter und abgetragener Gesteine,
die miteinander verkittet sind. Zur Verkittung des Sandes
kommt es durch den Auflastdruck jüngerer darüberliegender Ablagerungen, sowie durch die natürlichen
Chemikalien des Meer- oder Grundwassers und
teilweise auch durch weitere Beimischungen. Das kann
wenige Jahrzehnte bis mehrere Millionen Jahre dauern.
Das Tympanon der Seefelder Pfarrkirche (1472) ist aus
Füssener Sandstein, der Volksaltar (1978) und der
Ambo (1996) sind aus grünem spanischem Hartsandstein, in dem auch Muschelabdrücke erkennbar sind,
gearbeitet.
GNEIS
besteht hauptsächlich aus den Mineralen Feldspat,
Quarz sowie Hellglimmer (Muskovit) und Dunkelglimmer
(Biotit). In der Regel haben Gneise seit ihrer Entstehung
mehrere Phasen der Gesteinsumwandlung mitgemacht
und gehören zu den ältesten Gesteinsformationen der
Erde. 4 Milliarden Jahre alte Gneise sind in Kanada nachweisbar. Gneise treten auch in den Kristallinzonen jüngerer
GRANATAMPHIBOLITH
Beschreibung siehe Tafel 1
Gneis
Sandstein
Granatamphibolith
GLIMMERSCHIEFER
ist der Inbegriff der Schiefergesteine.
Er durchläuft bei seiner Entstehung mehrere Stadien.
Tonschlamm aus Verwitterungsschutt, der durch Wind
und Flüsse vom Festland zum Meer transportiert wird,
lagert sich in feinen, bis zu mehreren 1 000 m mächtigen
Schichten im Meer ab. Durch den Überlagerungsdruck
verwandelt sich der Tonschlamm in Tonstein. Während
gebirgsbildender Prozesse wird der Tonstein höherem
seitlichem Druck und höheren Temperaturen ausgesetzt. Der Tonstein wird in Tonschiefer umgewandelt
und es entsteht die eigentliche Schieferung, die nichts
mit der ursprünglichen Ablagerungsschichtung zu tun
hat. Schieferungs- und Schichtungsebene können in
beliebigem Winkel zueinander stehen. Die Schieferung
kann wellig sein oder kleinste Verfältelungen zeigen.
Wenn sich Druck- und Temperaturverhältnisse erhöhen,
kann Glimmerschiefer entstehen. Muskovitplättchen
erzeugen den auffällig silbrigen Glanz der Oberfläche.
Die Glimmerteilchen sind größer als 0,2 mm und daher
mit bloßem Auge zu erkennen. Abwechselnde Lagen
von glimmer- und quarz-/feldspatreichen Partien sind
ausgeprägt. Vereinzelt können auch größere Mineralien
wie Granat eingesprenkelt sein.
SANDSTEIN
Beschreibung siehe Tafel 3
GRANIT
Beschreibung siehe Tafel 2
GRANATAMPHIBOLITH
Beschreibung siehe Tafel 1
Glimmerschiefer
Sandstein
Granit
Granatamphibolith
PSEUDOTACHYLITH
ist ein umgewandeltes (metamorphes) Gestein, eine zu
Glas erstarrte Schmelze. Bei Verschiebungen in der
Erdkruste werden an den Reibungsstellen Minerale
mechanisch zerkleinert. Durch die Reibungswärme bei
Temperaturen bis 1000° C kommt es an solchen
Reibungsflächen zur Bildung von Gesteinsschmelzen.
Diese dringen meistens in die unmittelbaren Nebengesteine ein bzw. erstarren ohne Kristallbildung zu
formlosem Gesteinsglas.
GRANATAMPHIBOLITH
Beschreibung siehe Tafel 1
FLASERGNEIS
ist eine Gneisvarietät. In parallelen Lagen angeordnetes
Gestein nennt man flaserig, was als geädert, gemasert
sowie als gelängte, gezerrte Geisteinskomponente
erklärt wird.
AUGENGNEIS
ist eine weitere Gneisvarietät, wobei das auffälligste
Merkmal die weißen „Augen“ sind, die sich während
der Umwandlungen bildeten. Dabei handelt es sich um
verformte Feldspäte. Auslöser für die Verformung war
der Druck bei der Gebirgsbildung. Die „Augen“ erreichen
oft einen Durchmesser von mehreren Zentimetern und
sind durch den Druck nicht mehr regellos verteilt,
sondern parallel angeordnet.
GRANIT
Beschreibung siehe Tafel 2
Pseudotachylith
Granatamphibolith
Flasergneis
Granit
MUSKOVITGNEIS
MUSKOVIT
ist ein Kalium-Glimmer von heller, silbrig glänzender
Farbe. Er wird deswegen auch Hellglimmer genannt
und kann ein Bestandteil von Gneis sein, der dann als
Muskovitgneis bezeichnet wird. Als gesteinsbildendes
Mineral kommt Muskovit im Glimmerschiefer sehr
häufig vor.
Der Name bedeutet Moskowischer Stein (Moskau),
russischer Stein.
Große Tafeln von Muskovit wurden in früheren Jahrhunderten als „Fensterglas“ oder zum „Verglasen“ von
Heiligenbildern verwendet. Nicht mit „Marienglas“
verwechseln!
Verwendet wird das Mineral hauptsächlich als Elektround Wärmeisolator in Generatoren, Kondensatoren,
elektrischen Lampen usw.
QUARZ
Beschreibung siehe Tafel 7
BIOTITGNEIS
BIOTIT
hat eine dunkle, fast schwarze Farbe und wird daher
auch Dunkelglimmer genannt. Biotit kommt gesteinsbildend in vielen magmatischen Gesteinen vor, wie
zum Beispiel im Gneis.
Das Wort Magma stammt aus dem Griechischen und
bedeutet „geknetete Masse“. Darunter versteht man
die glühend-flüssige Gesteinsschmelze, die sich in der
tieferen Erdkruste und im oberen Erdmantel befindet.
Erstarrt Magma, wird es zum Gestein.
ZEILENGRANIT
Beschreibung siehe Tafel 2
Muskovitgneis
Quarz mit Glimmerschiefer
Biotitgneis
Zeilengranit
GRANATAMPHIBOLITH
Beschreibung siehe Tafel 1
QUARZ
ist nach den Feldspäten das zweithäufigste Mineral der
Erde und hat als Baustoff sowie als Rohstoff für die
Keramik-, Glas- und Zementindustrie weltweit Bedeutung.
Quarzsand ist der Basisstoff zur Gewinnung von Silicium,
dem wichtigsten Werkstoff der Halbleiterindustrie. Ca.
90% aller Halbleiterbauelemente, z.B. Dioden, Transistoren, integrierte Schaltungen, Sensoren und Solarzellen, werden aus Silicium hergestellt.
Quarzvariationen, wie der Achat, der Amethyst, der
Citrin, der Jaspis und der Onyx, werden zu Schmucksteinen verarbeitet.
METAANDESIT
ANDESIT ist ein feinkörniges, graues, braunviolettes bis
schwarzes magmatisches Vulkangestein (Ergussgestein),
das insbesonders dort auftritt, wo riesige Platten unter
andere Platten geschoben wurden (Subduktionszonen).
Andesit tritt bei Temperaturen von ca. 1000°C als zähe
Lava aus.
Das Gestein ist nach den südamerikanischen Anden
benannt. Da es in Island zu den am häufigsten vorkommenden Gesteinen zählt, wird es auch Islandit genannt.
In Mitteleuropa war früher die Bezeichnung Porphyrit in
Verwendung.
Metaandesit heißt, dass die ursprüngliche Gesteinsmasse
eine nachträgliche leichte Umwandlung durchgemacht
hat.
Granatamphibolith
Quarz
Metaandesit
Ausflug zum Hagelbach
Karo und Alex machen sich mit ihren Eltern zum Hagelbach auf. Die Kinder wissen schon, dass sie auf einiges
besonders achten müssen.
Sie ziehen feste Schuhe an, damit sie auf dem Geröll
und den Steinen guten Halt und sicheren Tritt finden.
Im Jausenrucksack steckt immer ein kleines Verbandspäckchen für kleine Wehwehchen. Sollte trotz aller
Vorsicht etwas Gröberes passieren, haben sie auch ihr
eigenes Handy dabei. Die Eltern achten nämlich darauf,
dass ihre Kinder von selbst an die Möglichkeit einer
Verletzung denken und Vorsorge treffen. Die Lupen
vom letzten Geburtstag werden auch eingepackt.
Angekommen wissen Karo und Alex schon längst, dass
nasse Füße unangenehm sind und achten daher auf den
Wasserstand. Der Bach kann sehr reißend sein.
Sie steigen nie in das Wasser. Bei nassen Steinen kennen
sie die Gefahr des Ausrutschens, dass sie sich dabei
auch leicht einen Fuß einklemmen oder gar stürzen und
sich dabei schwer verletzen können.
Von den Geschiebesperren bleiben sie weit weg, denn
ein Absturz könnte ganz schlimm ausgehen.
Während die Eltern einen Steinturm bauen oder einfach
faulenzen, suchen Karo und Alex besondere Steine
oder spielen mit dem Sand, den Steinen und dem
Wasser. Immer wieder haben sie neue Ideen.
In ihren Rucksack stecken sie nur kleine Steine. Größere
bewundern sie nur, weil sie sich die Finger nicht
einklemmen möchten und die Schlepperei sowieso
nicht ihre Sache ist.
Die Begeisterung ist so groß, dass sie kaum Zeit für die
Jause finden. Den Abfall lassen sie als richtige Outdoorkinder im Rucksack verschwinden.
Manchmal sitzen alle auf ihren Isomatten im Kreis und
Vater oder Mutter erzählen, woher die gefundenen
Steine kommen und welch weiten Weg sie vor
tausenden Jahren zurückgelegt haben.
Ganz spannend wird es, wenn die Eltern berichten,
dass der Hagelbach das ganze Gebiet zwischen dem
Karwendelweg, wo Matti wohnt, und der Reitherspitzstraße, wo Kerstin zu Hause ist, aufgeschüttet hat und
der Gemeindebauhof in die riesige frühere Schottergrube hineingebaut wurde. Da merken die Kinder, dass
der Hagelbach ein richtiger Wildbach ist. Dass er heute
gezähmt ist und keinen großen Schaden mehr anrichten
kann, das bewirken die Geschiebesperren und die Kanalisierung Richtung Loba. Die wollen sie sich demnächst
auch anschauen.
Sie wissen auch schon, dass auf Landkarten Hagelbach
oder auch Haglbach steht. In der ersten Erwähnung des
Namens um 1860 in der Kulturen-Skelett-Karte ist die
Schreibweise Hagel Bach.
Spaß beim Spielen und große Freude beim Suchen
und Entdecken, das ist die Hagelbachwelt der Kinder.
Beispiele für Findlinge im Hagelbach
Quellen: Benützte und empfohlene Internetseiten:
Lehrpfade im Oberen Isartal, am Herzogstand
und in Seefeld/Tirol
www.wikipedia.org
Granit, Gneis, Sandstein
www.geozentrum-tirol.at
Granatamphibolith
www.uni.protokolle.de
Andesit
www.isar-kiesel.de
Julier Granit
www.kristallin.de
Augengneis
www.gastein-im-bild.info
Augengneis, Glimmerschiefer
www.inatura.at
Glimmer, Muskovit, Biotit
www.schieferlexikon.de
Glimmerschiefer
www.geodienst.de
Amphibolith, Phyllit
www.geo.fu-berlin.de
Pseudotachylit
www.mineralienwissen.de
Epidot
www.nhm-wien.ac.at
Epidot
www.sammysams.de
Epidot
www.mineralienatlas.de
Phyllit
www.geologie.uni-frankfurt.de Augengneis
www.geo-trip.de
Josef und Vera Karner, Krün
www.geologie.ac.at/RockyAustria/eiszeiten.htm
www.tirol.gv.at/themen/kultur/landesarchiv
Isarkiesellehrpfad in Krün
Geologischer Lehrpfad in Wallgau
Geologischer Wanderweg in Mittenwald
Geologisch-naturkundlicher Lehrpfad am Herzogstand
GEOWEG in Seefeld/Tirol
Die GEOWEG Haltepunkte sind neben der Forststraße
im Hermannstal. Die Länge des Weges vom Dorfzentrum
bis zum Haltepunkt 7 beträgt ca. 3 Kilometer bei einem
Höhenunterschied von 250 Metern.
© Texte und Fotos: Gerhard Sailer
Grafische Gestaltung: Oswald Seyrling
Lektorat: I. und N. Hoffmann
Druck: Tiroler Repro Druck
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage 2010
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