Zusammenfassung Marketing WS 2011 VERSION : 2.0 LETZE ÄNDERUNG AM : 28.01.2012 1. Entwicklung und Konzept des Marketing, Strategisches und STPMarketing Grundidee des Marketing Marketing beschäftigt sich mit der effizienten und bedürfnisgerechten Gestaltung von Austauschprozessen. Als Beispiel kann man hier einen Wochenmarkt sehen. Die Pfeile unter dem Bild zeigen ein Einfaches Anbieter-Nachfragermodell. Für das Zustandekommen von Austauschprozessen gibt es 2 Prinzipien, diese werden auch als theoretische Leitidee des Marketing bezeichnet: Gratifikationsprinzip Ein Produkt wird gekauft wenn die Leistung des Anbieters stimmt Ein Produkt wird verkauft wenn die Gegenleistung des Kunden stimmt Das heißt der Austausch ist für beide Vorteilhaft Kapazitäts- bzw. Knappheitsprinzip Die Ressourcen der Anbieter und Nachfrager sind begrenzt (Nachfrager hat begrenztes Einkommen, Anbieter begrenzte Produktionsressourcen (Personal, Material,…) Beide Seiten wollen möglichst hohen Nutzen mit den knappen Ressourcen erzielen Market-Based View (MBV): Der dauerhafte Unternehmenserfolg ist abhängig von der Struktur der Märkte und dem Verhalten des Unternehmens. Kritik an dieser Sichtweise: Die Wechselseitige Beeinflussung von Marktstruktur, -verhalten und –erfolg werden ignoriert Beschränkt auf die reine Anpassung des Unternehmens an die Marktstruktur, weil die Marktstruktur als gegeben gesehen wird. Jedoch könnte diese durch das Unternehmen verändert werden. Es wird unterstellt das alle Unternehmen die gleiche Ausstattung mit Ressourcen und Fähigkeiten haben -> mit internen Stärken und Schwächen setzt man sich nicht auseinander (Black Box) Ressource-Based View (RBV): Der Unternehmenserfolg wird durch die internen Stärken und Schwächen bestimmt welche unternehmensindividuell verschieden sind. Diese Stärken und Schwächen basieren auf 3 Punkte: • Inputgüter (Produktionsfaktoren unternehmensextern oder –intern hergestellt ) • Ressourcen (Inputgüter werden durch einen Veredelungsprozess zu Ressourcen weiterentwickelt – Dienen zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit; kann jedoch auch in die andere Richtung gehen, Ressourcen erstellen die nicht nachgefragt werden) • Kompetenzen (Kombination von Ressourcen zum Aufbau von einzigartigen Nutzen, hierzu zählt z.B. sehr gute Teamarbeit) Heutige Situation: Nicht die Produktionskapazität stellt den Engpass dar sondern der Absatzmarkt, da es so viele Angebote von Gütern und Dienstleistungen (Einkaufscenter, Internet Bestellungen,…) gibt -> Käufermarkt -> Marktorientierung der Anbieter Entwicklung des Marketingbegriffs Entwicklungsstufen des Marketing ist diese Skizze relevant? In den 60er Jahren verbreitete sich der Marketing –Begriff im deutschsprachigen Raum und löste die Begriffe „Absatzpolitik“ und „Absatzwirtschaft“ mehr und mehr ab. Durch die Entwicklung sind vier Interpretationen des Marketings entstanden (chronologisch entstanden): • instrumentell verkürztes Marketingverständnis Gleichsetzung von Marketing und Werbung, Verkauf bzw. Distribution => diese Haltung existiert heute auch noch • klassisch, ökonomisches (enges) Marketingverständnis Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potentiellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten. Dauerhafte Befriedigung der Kundenbedürfnisse zur Erreichung der Unternehmensziele • modernes und erweitertes Marketingverständnis jegliche Form des Austauschs zwischen zwei Kontrahenten, bei dem beide Parteien ihre Bedürfnisse zu befriedigen versuchen. Auch Vermarktung von nicht kommerziellen • Organisationen und Individuen in Betracht gezogen (Parteien Vermarktung, Spendenorganisationen,…) generisches Marketingverständnis Marketing als universelles Konzept der Beeinflussung und Marketing als Sozialtechnik. Ideen verbreiten die einen gesellschaftlichen Nutzen bringen. Z.B. Aufklärungskampagnen Merkmale des Modernen Marketings: AMA-Definition (2003) „Marketing is an organizational function (1) and a set of processes (2) for creating (3), communicating (4) and delivering value to customers (5) and for managing customer relationships (6) in ways that benefit the organization (7) and its stakeholders (8).“ Marketing als duales Führungskonzept (1) + (2) ”...an organizational function and a set of processes“ Funktionsbezogen: Funktionen wie Markenführung, Marktforschung, Kundenbindung, Messebetreung, Direct Mailing, ... Funktionsübergreifend: Leitkonzept der Unternehmensführung, Koordination aller betrieblichen Funktionsbereiche, Jeder Mitarbeiter soll wissen welchen Wert das Produkt für den Nachfrager hat und welchen Beitrag er dazu leistet. Funktionsübergreifende Prozesse (Produktentwicklungs-, Qualitäts-, Beschwerdemanagement, …) Informations- und Aktionsorientierung (3) u. (4) „… for creating, communicating and delivering“ Alle Aktivitäten sollen zu einem Kundennutzen führen, welcher dann kommuniziert und vertrieben wird. Bei vorhandener Nachfrage: Bedarf decken Bei fehlender Nachfrage: Bedarf schaffen, wecken Bei latenter Nachfrage: Bedarf entwickeln Bei stockender Nachfrage: Bedarf beleben Bei schwankender Nachfrage: Bedarf mit dem Angebot synchronisieren Bei übersteigender Nachfrage: Bedarf reduzieren Kundennutzenorientierung (5) „… value to customers“ Es soll ein Kundennutzen geschaffen werden denn ein Kunde kauft kein Produkt das keinen Nutzen für ihn bringt. Der Nutzen soll auch größer sein als die Aufwendungen die der Kunde für den Kauf macht (z.B. Informationsgewinnung, Vergleichen, Geld, zeitliche Belastung, … ) diese Differenz zwischen Nutzen und Aufwendungen nennt man Netto-Nutzen. Beziehungsorientierung (6) „… for managing customer relationships“ Beziehung zwischen Anbieter und Nachfrager (Relationship-Marketing), Kundenbindung schaffen und diese zum Wiederkauf anregen Die Große Marktsättigung führte dazu mehr auf den Kunden einzugehen und das der Kunde in den Vordergrund rückte. Wertorientierung (7) „… in ways that benefit the organization“ Beitrag zum finanziellen Unternehmenserfolg leisten, die Orientierung an dem Kunden folgt aus der Erkenntnis das hiermit finanzielle Unternehmensziele (Umsatzerhöhung, Gewinn- oder Renditeerzielung) besser erreicht werden. Stakeholderorientierung (8) „… and its stakeholders“ Und auch die Orientierung an den Anspruchsgruppen bzw. Stakeholder (Aktionäre, Bürger, Lieferanten,…) Merkmale des Modernen Marketingmanagements: Die Vier Kernaufgaben des Marketings: -Kundenakquisition : Themen werden an breite Masse kundgemacht (z.B. Red Bull) um neue Kunden zu gewinnen -Kundenbindung: Karten, Bonuspunkte,.. (BipaCard) -Leistungsinnovation: neue Produkte schaffen, Apple -Leistungspflege: auf Qualität setzen Definition Marketingmanagement: Marketingmanagement umfasst sämtliche Aufgaben und Aktivitäten des Marketing diese können zusammenfassend auch als eindeutig identifizierbarer Prozess der Willensbildung und Willensdurchsetzung gekennzeichnet werden. Prozessschritte des Marketingmanagements: Aufgaben des Marketings als Managementprozess: Zwischen den einzelnen Schritten kann es immer Rückkopplungen geben. Situationsanalyse Beantwortung der Frage „Wo stehen wir?“ Information über die Unternehmensexterne und interne Ausgangssituation zu erhalten. Marktbedingungen, Verhalten der Marktteilnehmer und Stakeholder sind zu erfassen. Zum Beispiel Wachstumsrate der Branche, Konkurrenz, finanzielle Mittel. Hierfür gibt es umfassende Theorien, Modelle und Methoden Bsp.: - Chancen Risiken Analyse - Ressourcenanalyse(Erfassung finanzieller, physischer, organisatorischer und technologischer Ressourcen und Gegenüberstellung mit Schlüsselanforderungen des Marktes) - Stärken- /Schwächenanalyse Stärken und Schwächen des eigenen Unternehmens mit einem Konkurrenzunternehmen vergleichen um Wettbewerbsvorteile zu erhalten. Prognosephase Beantwortung der Frage „Wohin geht die Entwicklung?“ Zukunftschancen aufdecken, Trends im Nachfrager verhalten erfassen Marketingziele Beantwortung der Frage „Was wollen wir erreichen?“ Zur Festlegung der Marketingziele sind die übergeordneten Unternehmensziele von Bedeutung. Die Marketingziele müssen in das Zielsystem eingegliedert werden. Zuerst bestehen immer die Unternehmensziele, dann kommen erst die Marketingziele hinzu Marketingstrategie Beantwortung der Frage „Welche grundlegenden Stoßrichtungen sind bei der Marktwahl und Marktbearbeitung zu verfolgen?“ Wird von den Marketingzielen abgeleitet. Eine Marketingstrategie stellt einen globalen langfristigen Verhaltensplan dar und gibt den Handlungsrahmen vor welcher mit den Marketinginstrumenten gefüllt wird Operative Marketingplanung (Marketing Mix) Beantwortung der Frage „Welche Marketingmaßnahmen ergreifen wir?“ Hier werden die Instrumente ausgewählt welche die Marketingstratgie durchführen 7 P’S: Product Leistungs- und Programmpolitik Price Preis- und Konditionenpolitik Place Distributionspolitik Promotion Kommunikationspolitik People Processes Physical Facilities Dienstleistungspersonal Dienstleistungserstellungsprozess Physisch fassbare Leistungspotenzale des Anbieters (Gebäude, Warteräume, …) Realisierung und Durchsetzung Beantwortung der Frage „Wer bzw. welche Abteilung soll für die Umsetzung welcher Marketingaktivitäten verantwortlich sein? Welche abteilungsübergreifenden Prozesse sind notwendig um im Unternehmen alle marktbezogenen Aktivitäten zielgerichtet abzustimmen?“ Es muss eine Entscheidung über die Aufbau- und Ablauforganisation (Einfluss, Reine, Matrixorganisation) die Verantwortlichkeiten, Führungskonzepte sowie Budgets getroffen werden. Und die Umsetzung selber. Marketing Controlling Beantwortung der Frage „Haben wir unser Ziel erreicht? Welche Ursachen für Soll-IstAbweichung bestehen? Welche Ziel-, Strategie- und Maßnahmenanpassungen sind notwendig?“ Zielerreichungsgrad bestimmen und Anpassungen in allen Phasen des Planungsprozesses vornehmen um die Zielerreichung zu verbessern. Strategien der Marktabdeckung: Ein Geschäftsfeld ist wenn man den Markt in Segmente aufteilt, die sich ähnlich sind z.B. die Telekom mit Internet und Festnetz oder bei Baken mit Geschäftskunden und Privatkunden Wie möchten wir auf dem Markt tätig sein? Entscheidung über die Anzahl der abzudeckenden Marktsegmente und die Art der Segmentbearbeitung treffen. Hier kann man unterscheiden zwischen Gesamtabdeckung und Spezialisierung. Beispiele für Spezialisierungen : - Zielgruppen (Bank wendet sich nur an Vermögende Kunden - Funktionen bzw. Bedürfnisse (Finanzdienstleistung für Immobilienerwerb) - Technologie (Online Banking, Online Shop) Kombinationen aus den 3 Man kann 4 Strategien zur Segmentbearbeitung bilden: Grad der Differenzierung Abdeckung des Marktes Vollständig Teilweise undifferenziert differenziert 1 Undifferenziertes Marketing 2 Konzentriertes Marketing 3 Differenziertes Marketing 4 Differenziertes Marketing (einzelne Segment) Differenzierung meint verschiedene Produkte oder einzelne Marketing Mix. Abdeckung des Marktes meint verschiedene Zielgruppen 1 undifferenziertes Marketing: mit einem Produkt und einem Marketingprogramm den Gesamtmarkt ansprechen -> Segmentierung ist hinfällig, deutet auf eine Massenproduktion hin, Produktions- und Absatzkosten niedrig halten, verfolgen mehrere Unternehmen in der selbigen Branche diese Strategie ist ein sehr harter Konkurrenzkampf und hohe Marketingkosten die Folge. 2 konzentriertes Marketing: Starke Marktstellung auf einem Teilmarkt (Marktnische) Unternehmen können sich optimal auf die Wünsche und Bedürfnisse einstellen. Meist verfolgen kleine und mittlere Unternehmen diese Strategie 3 differenziertes Marketing: mit unterschiedlichen Marketinginstrumenten alle Marktsegmente abdecken, bedeutet hohe finanzielle, produktionstechnische und verwaltungsmäßige Ressourcen. Meist von großen Unternehmen verwendet 4 differenziertes Marketing auf einzelne Segmente: die Marketinginstrumente werden auf einzelne Marktsegmente angewendet Vorteil der letzten beiden ist das man mit weit höheren Umsätzen rechnen kann, jedoch stehen diesen erhebliche Kosten gegenüber. Systematisierung von Marketingstrategien und strategischen Optionen Marktwahlstrategien vor allem um die Auswahl des Marktes (Produkte, Räume, Differenzierung) • Marktfeldstrategie Welche Märkte mit welchen Produkten? Z.B. neuer Markt mit neuen Produkten (Restaurant bietet zusätzlich noch Vegetarische Gerichte an) • Marktarealstrategie Welche geographischen Räume, Zeitaspekte? • Marktsegmentierungsstrategie Art und Grad der Differenzierung? Undifferenziert oder welche verschiedenen Zielgruppen werden angesprochen Marktteilnehmerstrategien mit wem wird zusammengearbeitet (Abnehmer, Absatzmittler, Konkurrenz, Anspruchsgruppen) und wie verhalte ich mich Ihnen gegenüber? • Abnehmer Welche Schwerpunkte setzt man: Innovation, Qualität, Marken, Programm-/Service, Preis-Mengen um bei den Abnehmern positiv aufzuscheinen? • Absatzmittler Welcher Schwerpunkt wird gegenüber Handel gesetzt? • Konkurrenz Wie verhält sich Strategie gegenüber Mitbewerbern? • Anspruchsgruppen Stakeholder Welche Position nimmt die Strategie gegenüber indirekt marktbeeinflussenden gesellschaftlichen Anspruchsgruppen ein? Elemente der Markterschließung STP-Marketing Schritte um einen definierten Markt zu erschließen Marktsegmentierung : Definition: Wird die Aufteilung des Gesamtmarktes in bezüglich ihrer Marktreaktion intern homogene und untereinander heterogene Untergruppen (Marktsegmente) sowie die Bearbeitung eines oder mehrerer dieser Marktsegmente verstanden. Grundidee: Anhand von Merkmalen der Konsumenten den Gesamtmarkt in Teilmärkte aufteilen. Bsp.: billigere Autos für junge und teure Autos für ältere Vermögende Kunden Und ist ein integriertes Konzept der Markterfassung und Bearbeitung Marktidentifizierung durch: • Abgrenzung des relevanten Produktmarktes - Sachlich (Welche Art von Leistungen werden im Markt angeboten?) - Zeitlich (Ist der Markt zeitlich begrenzt?) Saisonal Skihütten - Räumlich(Ist der Markt lokal, regional, national oder international begrenzt?) • Die Ermittlung der relevanten Marktsegmente innerhalb des Produktmarktes • Auffinden von Marktlücken • Bessere Befriedigung der Konsumenten Bedürfnisse durch den differenzierten Einsatz der Marketinginstrumente Komponenten und Instrumente Ziel ist es hinreichend große und ökonomisch interessante Marktsegmente zu erhalten. Marktsegmentierungskriterien: Diese Kriterien müssen die Anforderungen (Kaufverhaltensrelevanz, Messbarkeit (Operationalität), Erreichbarkeit bzw. Zugänglichkeit, Handlungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit, Zeitliche Stabilität) erfüllen. • Geographisch Regionen, Stadt- und Landbevölkerung, Gemeindegrößenklassen, … • Soziodemographisch Geschlecht, Alter, Familienstand, Ausbildung, Einkommen, Soziale Schicht • Psychographisch Einstellungen, Persönlichkeitsmerkmale, Nutzenvorstellungen • Verhaltensorientiert Informations- und Kommunikationsverhalten, Produktbezogene Verhaltensmerkmale, Nutzungsintensität, Preisverhalten, Einkaufsstätten-wahl Targeting: Zielmarktauswahl: Auswahl von Zielgruppen. Herausfinden welche von den gefundenen Segmenten bearbeitet werden sollen, bzw. welche angesprochen werden sollen. Dies erfolgt mit 3 Schritten: - 1.Schritt: Marktsegmente ausschließen die nicht mit den Unternehmenszielen kompatibel sind. Bsp.: hohes Qualitätsimage als Ziel -> Marktsegment mit günstigen Produkten und schlechter Qualität ausschließen - 2.Schritt: Verbliebene Segmente mit folgenden Kriterien bewerten segmentspezifisches Marktpotenzial und Marktvolumen schätzen, wie viel verträgt der Markt Aktivitäten der Konkurrenz und die eigene Marktstellung erreichbarer Marktanteil und Ansprechbarkeit des Segments Umsatz zusätzlich anfallende Kosten zeitliche Stabilität - 3.Schritt: Anzahl der Zielsegmente und deren Auswahl anhand unternehmensinternen und –externen Beurteilungsfaktoren interne Begrenzungsfaktoren: Kapazitäten, Qualifikation der Beschäftigten, Ausgestaltung des betrieblichen Produktionsapparates externe Begrenzungsfaktoren: rechtliche oder technologische Beschränkungen Widerstände der Absatzmittler (Händler wollen Produkt nicht oder nicht wie gewünscht in ihr Programm aufnehmen Strategie der Marktbearbeitung: Welche und wie viele Segmente werden bedient? Differenzierung = ob unternehmensweit ein einziges oder mehrere Marketingprogramme erarbeitet werden. Marktabdeckung = vollständige oder teilweise Marktabdeckung (siehe auch Strategien der Marktabdeckung) Positioning: Ist das Bestreben des Unternehmens, sein Angebot so zu gestalten, dass es im Bewusstsein des Zielkunden einen besonderen, geschätzten und von Wettbewerbern abgesetzten Platz einnimmt. Positionierung anhand des Markennutzenversprechens: Kommt aus der Markenidentität (Selbstbild der Marke, wie die Marke gesehen werden will) steht im Gegensatz zu Markenimage (Fremdbild der Marke, wie wird sie tatsächlich gesehen). Positionierungsansätze: • Mehrere Nutzenkomponenten vs. USP Herausstellung mehrerer Nutzenkomponenten oder eines Kernnutzens Positionierung auf Basis eines unverwechselbaren Nutzenangebots (USP = Unique Selling Proposition) Fokus ausschließlich auf wichtigsten Nutzen einer Marke z.B. Energie bei RedBull • Balance: aktiv vs. reaktiv reaktiv: Orientierung insbesondere an den artikulierten Wünschen der Nachfrager (primär Outside-In) Kunde handelt zuerst aktiv: Besetzung kaufentscheidungsrelevanter Eigenschaftsdimensionen, die den Nachfragern bislang jedoch unbekannt sind (primär Inside-Out) Anbieter handelt zuerst Positionierungsmodelle: • Abbildung der relativen Positionierung der eigenen Marke zu den Konkurrenzmarken • Abbildung der Positionierung der eigenen Marke in Relation zur idealen Positionierung aus Nachfragersicht • Dimensionen: funktionale und/oder symbolische Nutzenkomponenten mit Relevanz für die Markenwahl Bsp. Einfaches 2 dimensionales Positionierungsmodell Bsp.: Positionierungsanalyse: Vorgehensweise: • Bestimmung der relevanten Positionierungsobjekte • Ermittlung relevanter Bewertungsdimensionen • Ermittlung der Objektwahrnehmungen • Erstellung des Positionierungsraumes • Interpretation des Objektraumes • Formulierung der Positionierungsstrategie Möglichkeiten und Grenzen: • Möglichkeiten • Aufdecken objektiver Mängel • Wahrnehmungsverzerrungen der Konsumenten erkennen • Marktnischen entdecken und ausnutzen • ungünstige Positionierungen im Wettbewerbsvergleich erkennen und neue Beurteilungsdimensionen finden • Grenzen • • Trend zur Gleichschaltung konkurrierender Angebote mangelnde Innovationsorientierung 2. Marketingforschung Marktforschung (Markt) systematisch betriebene Erforschung (Gewinnung, Aufbereitung, Interpretation) der Absatz- und Beschaffungsmärkte eines Unternehmens Bezugspunkt der Informationsgewinnung: Markt Marketingforschung umfasst die Gewinnung, Auswertung und Interpretation von Informationen über jetzige und zukünftige Marketingsituationen und Entscheidungen eines Unternehmens Bezugspunkt der Informationsgewinnung: sämtliche internen und externen Informationsprobleme, die zur Gestaltung von Marktbeziehungen zu lösen sind Zum Untersuchungsbereich der Marketingforschung gehören: - Marktentwicklung (Marktpotenzial und Marktvolumen) - Marktteilnehmerverhalten (Bsp.: würde WLan in der U-Bahn genutzt werden?) nicht nur Nachfrager sondern auch Stakeholder sind Marktteilnehmer - Marktreaktionsfunktionen für Marketinginstrumente (Wirkung eines Instrumentes beim Einsatz) - Unternehmensbezogene Marketingfaktoren (Marketingbudget, Vertriebskosten, Deckungsbeitrag,…) Sekundärforschung Beschaffung, Zusammenstellung und Analyse bereits vorhandenen Materials, z.B. Statistiken, Berichte Primärforschung Deckung des Informationsbedarfs durch Erhebung am Markt, eigene Erhebung Diese Beiden (Primär, Sekundär) lassen sich auch Kombinieren In der Marketingforschung gibt es somit folgende Funktionen der Marketingforschung: • Selektion: selektieren der relevanten Information für die Ziel-, Strategie- und Maßnahmenentscheidungen • Frühwarnung: Risiken frühzeitig erkennen und abschätzen • Innovation: Chancen aufdecken und nutzen • Strukturierung: Strukturierte Gewinnung Analyse und Interpretation von Informationen • Unsicherheitsreduktion: Objektivierung der Sachverhalte für die Entscheidungen • Kontrolle: Erforschen des Erfolgs bzw. Misserfolgs • Intelligenzverstärker: trägt zur Unterstützung des Managements bei Erfüllt die Marketingforschung diese Funktionen wird sie als „Marketing-Intelligence“ bezeichnet. Zusammenhang zwischen Marketingtheorie, Marketingentscheidung, Marketingforschung und Marktverhalten Hypothesenbildung -> es werden Annahmen gebildet Prozesse der Marketingforschung: • Phase 1: Problemdefinition Definition des Problems (z.B. Umsatzentwicklung in bestimmtem Geschäftsfeld) Nutzer wie auch Käufer sind in die Forschung mit einzubeziehen. Bei externer Vergabe ist detailliertes Briefing wichtig über die zu erzielenden Ergebnisse der Marktforschung, aber auch Restriktionen wie z.B. Zeitbudget, finanzielles Budget (z.B. Abtestung eines Werbesubjekts braucht einfach Zeit, wenn es repräsentativ sein soll) • Phase 2: Informationsgewinnung Qualität hängt davon ab, inwieweit zur Strukturierung des Bedarfs Erkenntnisse der Marketingtheorie einbezogen werden. Welche Instrumente der Primär- und Sekundärforschung werden eingesetzt? Primärforschung = aufwändiger • Phase 3: Informationsverarbeitung Erhobene Daten datentechnisch überprüfen und für die EDV-gestützte Analyse zu codieren und zu erfassen Im Hinblick auf die Lösung des definierten Problems auszuwerten • Phase 4: Kommunikation Ausarbeiten einer geeigneten Präsentation hängt von der Zielgruppe der Kommunikation ab wie diese aussehen wird Anforderungen an die zu gewinnenden Information: • Relevanz: nur wirklich relevante Informationen erheben, den Rest weglassen • Reliabilität: Zuverlässigkeit, die Informationen sollen bei erneuter Messung stabil sein -> Reproduzierbarkeit • Validität: Gültigkeit Ist das Ergebnis auch wirklich im Bezug auf das Untersuchungsthema, wurde das gemessen was man messen wollte • Aktualität: Sind die Informationen aktuell • angemessenes Kosten-Nutzen-Verhältnis: stimmt das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen demoskopisch vs. ökoskopische Marketingforschung Nach Art des Untersuchungsobjekts kann man zwischen diesen beiden Arten unterscheiden: Demokoskopische Marketingforschung: bezieht sich auf vom Marktteilnehmer untrennbare Tatbestände Objektiv: Alter, Geschlecht, Beruf,… Subjektiv: Moral, Einstellung, Meinung, Bedürfnisse,.. Ökoskopisch Marketingforschung: bezieht sich auf vom Marktteilnehmer trennbare (losgelöste) Tatbestände Umsätze, Distributionsquoten,.. Diese Größen entstehen aufgrund des Verhaltens des Marktteilnehmers Entscheidungsprobleme der Informationsgewinnung: Bei der Informationsgewinnung sind eine Reihe von Detailentscheidungen zu treffen: - Festlegung der zu untersuchenden Zielgruppen und Untersuchungsobjekte, - Die Präzisierung des Untersuchungsgegenstandes im Hinblick auf die Art und Operationalisierung der zu messenden Größen bzw. Variablen. Was will ich erreichen? z.B. Image einer Marke bestimmen - Festlegung des benötigten Stichprobenumfangs in Abhängigkeit des geforderten Sicherheitsgrades der Aussagen und der untersuchten Grundgesamtheit. Wie viele Personen - Eine Analyse der Anwendbarkeit alternativer Stichproben-Auswahlverfahren und die Auswahl eines Verfahrens . z.B. je Altersgruppe (18-25, 26-35, 36-45, 46+) 25 Personen befragen (insgesamt 100) - Die Bestimmung der einzusetzenden Informationsgewinnungs-Methoden bzw. Methodenkombinationen Informationsgewinnung durch Sekundärforschung Sekundärforschung ist die Beschaffung, Zusammenstellung und Auswertung bereits vorhandenen Datenmaterial. Man bekommt Daten aus internen und externen Informationsquellen. Vorteile: - Schneller und günstiger als Primärforschung - Verfügbarkeit weltweit (Internet) Nachteile: - Vergleichbarkeit der Informationen - Genauigkeit - Detaillierungsgrad - Umfang - Zuverlässigkeit (Reliabilität) Reproduzierbar - Gültigkeit (Validität) - Reaktivität - Objektivität Informationsgewinnung durch Primärforschung a) Beobachtung = systematische Erfassung von sinnlich wahrnehmbaren Sachverhalten zum Zeitpunkt ihres Geschehens Varianten: Fremd- und Selbstbeobachtung: Fremd meint außerhalb der Person, man beobachtet jemand anderen, Selbst meint man beobachtet sich selbst und seine psychischen Vorgänge persönliche und unpersönliche Beobachtung: durch eine Person oder durch ein Gerät (Kamera) teilnehmende und nicht teilnehmende Beobachtungen: man nimmt selbst an dem Experiment teil oder man beobachtet von außen Feld- und Laborbeobachtung: Feld meint in der freien Natur (bzw. freies natürliches Umfeld wo man beobachtet), Labor meint ein künstlich erstelltes Umfeld • • Bewusstseinsgrade bei der Beobachtung sind unterschiedlich: - offene und durchschaubare Situation: Versuchsperson weiß davon - nicht durchschaubare Situation: der Versuchsperson ist die Tatsache das sie beobachtet wird und der Gegenstand bekannt nicht aber das Ziel der Beobachtung - quasi-biotische Situation: Person weiß nur das sie Beobachtet wird - biotische Situation: Person vollkommen im Ungewissen Vorteile - Aufnahme spezifischer Umweltsituationen - unabhängig von der Auskunftsbereitschaft der Versuchsperson Nachteile - nicht geeignet für lange Perioden - „Beobachtungseffekt“ (anderes Verhalten in der Beobachtung) - nicht geeignet für Messung bestimmter subjektiver Sachverhalte (z.B. Einstellungen, Meinungen) - Ermittlung von Ursachen nicht möglich b) Befragung am weitesten verbreitete Methode schriftlich – mündlich – telefonisch Entscheidung über Gestaltung und Art der Fragestellung i. 4 Gruppen von Fragen 1. Eisbrecherfragen: Kontaktfragen Aufgeschlossenheit hervorrufen 2. Sachfragen: Hauptteil der Befragung des Untersuchungsgegenstands 3. Kontroll- und Plausibilitätsfragen: Überprüfen der Konsistenz 4. Fragen zur Person: soziodemokratische und ökonomische Merkmale erfassen ii. indirekt vs. Direkt indirekt: Ist in Ihrer Familie jemand für Tempo 100? Direkt: sind sie für Tempo 100? iii. geschlossene vs. offene Fragen geschlossene meist als Multiple Choice offene selber Text formulieren schriftliche Befragung: • Vorteile - Abdeckung eines großen räumlichen Gebietes - niedrige Kosten (abhängig von Interesse der Stichprobe und Erwartung an die Höhe der Rücklaufquote) - keine Beeinflussungsmöglichkeiten durch Interviewer • Nachteile - postalische Adresse muss bekannt sein - Rücklaufquoten oft gering - Fragenumfang begrenzt - Repräsentativität - keine Kontrolle der Reihenfolge der Beantwortung mündliche Befragung: • Vorteile - hohe Erfolgsquote - Fragebogenumfang kann größer sein - Befragungssituation kontrollierbar • - zusätzliche Informationen können erhoben werden Nachteile - hohe Kosten - Interviewer-Einfluss, Verzerrungsgefahren telefonische Befragung: • Vorteile - kurzfristig einsetz.B.ar - Kosten geringer als bei mündlicher Befragung • Nachteile - nur bestimmte Befragungsthemen möglich - nur bestimmte Frageformen möglich – keine umfangreichen Antwortkategorien - keine optischen Hilfen möglich online Befragung: • • Vorteile - relativ geringe Kosten - schnelle Kontaktierung von Befragten - hohe Reichweite, internationale Zielgruppe - automatische Datenerfassung Nachteile - Rücklaufquoten ggf. gering - unzureichende Informationen über Grundgesamtheit - ggf. Repräsentativitätsprobleme durch Selbstselektion - keine Kontrolle der Ausfüllsituation c) Experiment Definition Experiment: Unter einem Experiment wird eine wiederholbare, unter kontrollierten, vorher festgelegten Umweltbedingungen durchgeführte Versuchsanordnung verstanden, die es mithilfe der Messung von Wirkungen eines oder mehrerer unabhängiger Faktoren auf die jeweilige(n) abhängige(n) Variable(n) gestattet, aufgestellte Hypothesen empirisch zu überprüfen. Bsp.: Direct Mailings Kundenbindung (abhängige Variable) 2 Gruppen eine bekommt direct Mailings eine nicht, welche Gruppe hat dann bessere Kundenbindung Elemente eines Experiments - Testelemente/Testeinheiten: Objekte an denen Experiment ausgeführt wird - unabhängige Variablen: Faktoren deren Einfluss gemessen werden soll, was bewirken sie - abhängige Variablen: Faktoren an denen man die Wirkung sieht - Störvariablen: nichtkontrollierbare Faktoren die auch einwirken - kontrollierte Variablen: sind die nicht untersuchten vom Unternehmen steuerbaren Faktoren • • Labor- vs. Feldelement: Genau wie bei Beobachtung, künstliche oder natürliche Umgebung formal vs. informal formal: Versuche die von einer bestimmten Anordnung der unabhängigen Faktoren und der Störvariablen ausgehen informal: Versuche bei denen auf eine systematische Variation der Versuchsbedingungen verzichtet wird d) Spezialformen - Panelerhebungen = Untersuchungen, die bei einem bestimmten gleichbleibenden Kreis von Untersuchungseinheiten in zeitlichen Abständen wiederholt zum gleichen Untersuchungsgegenstand durchgeführt werden. • Ziel: Erforschung von Markt- bzw. Verhaltensänderungen im Zeitablauf • Arten: Unternehmens-, Handels-, Verbraucherpanel • Panelsterblichkeit: Ausscheiden von Teilnehmern aus dem Panel durch laufende Fluktuation, beispielsweise aufgrund eines Ortswechsels • Paneleffekt: Panelteilnehmer reagieren auf die ständige Selbstkontrolle mit unbewussten oder bewussten Verhaltensänderungen • Panelerstarrung: durch Veränderungen von soziodemographischen Merkmalen des Panels im Zeitablauf - Apparative Verfahren basieren auf objektiven Messungen; versuchen die psychischen Zustände und Reaktionen des Menschen messbar zu machen Beispiele: - Messung der Lidschlagfrequenz - Messung des elektrischen Hautwiderstands - Blickregistrierungsverfahren - Computergestützte Systeme CATI (= Computer-Assisted-Telephone-Interviewing) CAPI (= Computer-Assisted-Personal-Interviewing) Onlinebefragung Vorteile - Kosten- und Zeitersparnis - erhöhte Antwortbereitschaft bei bestimmten Zielgruppen - Psychologische Testverfahren Tiefeninterview = besonders intensives Gespräch mit einer Testperson Gruppenexploration = gleichzeitige Befragung mehrerer Personen, denen während des Gesprächs die Kommunikation untereinander erlaubt ist e) Sonstige Vorgehensweisen 3. Produktpolitik Merkmale des modernen Marketingmanagement Der Marketing Mix wird in dieser Phase betrachtet. Er regelt die Umsetzung des Marketings auf operativer Ebene. Die 4 Ps spielen hier eine wichtige Rolle: Product Produkt und Programmpolitik Price Preispolitik Promotion Kommunikationspolitik Place Distributionspolitik 3.1 Inhaltliche Bestimmung des Produkt- und Programmbegriffs Generischer Produktbegriff: Alles, was einer Person angeboten werden kann, um ein Bedürfnis bzw. einen Wunsch zu befriedigen Komponenten des Produktnutzens: Definition Art des Nutzen Beispiel Die aus den technischGrundnutzen Transport von A nach B mit funktionalen einem Auto Basiseigenschaften eines Produktes resultierenden Bedürfnisbefriedigung Über den Grundnutzen Zusatznutzen Sicherheit und Komfort des hinausgehend Autos Ästhetische Wirkung eines Zusatznutzen Schönes Design eines Autos Produktes (Erbauungsnutzen) Soziale Wirkung eines Zusatznutzen (Geltungsnutzen) Soziale Anerkennung durch Produktes Kauf eines teuren Autos Summe aller obiger ======= Produktnutzen 3.2 • • • Ziel und Entscheidungstatbestände Produkt- oder Angebotsprogramm • Gesamtheit aller Leistungen, die ein Anbieter den Nachfragern zum Kauf anbietet Produktlinie • Gruppe von Produkten, die aufgrund bestimmter Kriterien wie z.B. Bedarfs oder Produktions-Zusammenhang in enger Beziehung zueinander stehen Programmbreite • • Anzahl der Produktlinien im Programm Programmtiefe • Zahl der Produkte innerhalb einer Produktlinie Strategische Programmplanung: Innovation, Modifikation, Differenzierung und Elimination von Produktlinien Operative Programmplanung: Innovation, Modifikation, Differenzierung und Elimination von Produkten innerhalb von Produktlinien Die zentrale Zielsetzung der Produkt & Programm Politik ist die Ausrichtung des Angebotsprogramms an den Bedürfnissen der Nachfrager, und dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu generieren. Es können dabei folgende Ziele verfolgt werden: • ökonomische Ziele - z.B. Gewinn- und Rentabilitätsziele, Wachstumsziele, Rationalisierungsziele, Kapazitätsauslastungsziele, Sicherheitsziele, Marktstellungsziele • psychographische Ziele - z.B. Einstellungen, Image 3.3 Produktinnovation Produktinnovation = mit der Entwicklung von Neuprodukten verbundene Veränderungsprozesse, die alle Funktionsbereiche des Unternehmens betreffen können unterschiedliche Begriffsauffassungen in Theorie und Praxis Prozessinnovation = neuartige Faktorkombinationen, die die Produktion eines bestimmten Gutes kostengünstiger, qualitativ sicherer oder schneller machen. Neuheit als relativer Begriff • Subjektdimension: Neu für wen? Hersteller- und Nachfragerneuheiten • Intensitätsdimension: Wie sehr neu? „Innovationshöhe“: Betriebs- und Marktneuheiten • Zeitdimension: Wann beginnt und endet eine Innovation? Wann gibt es erste Imitationen? • Raumdimension: In welchem Gebiet neu? stufenweise Einführung in versch. Märkten Notwenigkeit eines professionellen Innovationsmanagement • Marktdynamik Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit • hohe Misserfolgs rate von Innovationen Strategische Entscheidungen • zwei komplementäre strategische Ausrichtungen: technologieinduzierte Innovationen (technology-push)(drücken) und nachfrageinduzierte Innovationen (market-pull) (ziehen) • Organisation: Einzelprojekt, F&E-Abteilung, funktionsübergreifend • Bezugsquellen für Innovationen: eigenes Innovationsmanagement, Imitation, Kauf, Lizenznahme, Kooperation,… • Verwendung von Innovationen: Unternehmensintern, Kooperation, Lizenzverkauf Oft liegt die Lösung in einer Kombination von vielen Innovationsstrategien 3.3.1 Operatives Investitionsmanagement Es gibt auch eine Rückkoppelung der einzelnen Phasen. Zu Ideenprüfung: Hier werden Scoring Methoden eingesetzt, um Ideen zu Bewerten 3.4 Produktvariation & Produktdifferenzierung Produktvariation: Befassen sich mit der Veränderung von Produkten, die bereits am Markt eingeführt sind. Somit können die Produkte die bereits am Markt sind den Kundenbedürfnissen angepasst werden. Die Anzahl der Produkte Im Produktprogramm bleibt konstant. Arten von Produktvariationen a) Produktpflege - kontinuierliche Verbesserung eingeführter Produkte mit dem Ziel, deren Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern - kleine Veränderungen (z.B. Nivea) - Ästhetische Veränderungen (Design, Verpackung) b) Produktmodifikation (Relaunch) - umfassende Veränderung eingeführter Produkte meist zur Wiederbelebung der Umsatz- und Gewinnentwicklung in späten Phasen des Produktlebenszyklus - Symbolische Eigenschaften ändern(Z.B. durch Markenzusätze) Produktdifferenzierung: Ein Produkt durch das zeitlich parallele Angebot mehrerer Produktvarianten gezielt auf Bedürfnisse unterschiedlicher Zielgruppen abzustimmen. Anzahl der Produkte im Produktprogramm vergrößert sich. a) Produktdifferenzierung im eigentlichen Sinne • segmentgerichtet: Erreichung bestimmter Käufersegmente • Mass Customization (für jedes Segment wird ein passendes Produkt angeboten) • Änderungen von phys/fktionellen Eigenschaften (Materialart, Qualität) b) Produktdifferenzierung im weiteren Sinne (Produktvariätet) • nicht segmentgerichtet: Strategie der Produktvarietät • Wettbewerb zwischen eigenen Produkten wird bewusst in Kauf genommen (z.B. Getränke der selben Marke mit verschiedenen Geschmäckern) • Änderungen von Value Added Services: Kundendienst, Finanzierung • • Probleme im Rahmen von Produktvariationen und Produktdifferenzierungen • Ermittlung des richtigen Handlungszeitpunktes • Ausmaß der Veränderung Probleme speziell im Rahmen von Produktdifferenzierungen • steigende Anzahl von Produktalternativen Komplexitätskosten • Absatzverbund der Produkte Partizipationseffekte und Substitutionseffekte (Kanibalisierung) 3.5 Produktelimination Notwendigkeit von Produkteliminationen • Konkurrenz der Produkte um knappe Ressourcen • Systematisierung von Produkteliminationen • Entscheidungen über Beibehaltung/Herausnahme einzelner Produkte aus dem Produktprogramm haben wiederkehrenden Charakter • Entscheidungskriterien für Produkteliminationen • quantitative Kriterien: z.B. Umsatz, Marktanteil, Rentabilität, Fertigungskosten,..(zahlenmäßig erfassbare Daten) • qualitative Kriterien: z.B. technologische Entwicklungen (Veralterungen), Einführung überlegener Konkurrenzprodukte,… Berücksichtigung von Verbundbeziehungen • z.B. kann ein Produkt, das allein stehend nicht rentabel ist, eine signifikant positive Auswirkung auf den Absatz eines Produktes mit großer Gewinnspanne haben. • Eliminationsstrategie • sofortige Herausnahme (bei unerwartet auftretenden negativen Ereignissen (Gesundheitsrisiko)) vs. geplante Desinvestitionsstrategie (restliche Erfolgspotenziale im Markt abschöpfen, aber die Nutzer schon vorher warnen sodass sie sich daran gewöhnen können) 4. Preispolitik Umfasst alle vertraglich fixierten Vereinbarungen über das Entgelt des Leistungsangebotes, über mögliche Rabatte und darüber hinausgehende Liefer- und Zahlungsbedingungen Charakteristika preispolitischer Maßnahmen • großes Wirkungsausmaß und hohe Wirkungsgeschwindigkeit • kurzfristig variierbar • direkte Auswirkung auf den Gewinn: - Auswirkung auf die Mengenkomponente des Umsatzes - Auswirkung auf die Wertkomponente des Umsatzes • Konsumenten reagieren oft unverzüglich auf Preisänderungen Ziele • marktgerichtete Ziele: z.B. Gewinnung neuer oder Bindung aktueller Kunden, Gewinnung von Marktanteilen, Aufbau eines bestimmten Preisimages, Ausschaltung der Konkurrenz, Maximierung des Absatzes betriebsgerichtete Ziele: - z.B. Vollbeschäftigung, Arbeitsplatzsicherung, Verwirklichung einer optimalen Kostensituation, … - • 2 zentrale preispolitische Entscheidungstatbestände • erstmalige Festlegung des Preises • Preisänderungen Anlässe für preispolitische Entscheidungen - Produktinnovationen, Produktvariationen, Produktdifferenzierungen • Erstmalige Festlegung eines Preises - Markterschließungen • Eintritt in neue Märkte mit vorhandenen Produkten (Chinesische Autos in den Europäischen Markt) - Kostenänderungen • Z.B. Preisreduktion durch Rationalisierungsmaßnahmen im UNT - Programmänderungen • Ermittlung des optimalen Preisverhältnisses von Produkten innerh. Einer Produktlinie, der Produktlinie zueinander… - Konkurrenzreaktionen • Anpassung der Preise durch neue Konkurrenzprodukte - Veränderung des Absatzvolumens • Preisänderungen aufgrund steigender oder sinkender Nachfrage - Veränderungen des Marktvolumens • Preisänderungen aufgrund steigender oder sinkender Gesamtnachfrage 4.1 Bestimmungsfaktoren Wahl einer Preisstrategie ist von Bestimmungsfaktoren abhängig. Exogene Bestimmungsfaktoren • sind von der Konkurrenzsituation und vom Käuferverhalten determiniert • entziehen sich einer Kontrolle durch das Unternehmen Endogene Bestimmungsfaktoren • können vom Unternehmen kontrolliert werden Preiselastizität der Nachfrage o relative Absatzänderung zu relativer Preisänderung Preisverhalten von Nachfragern o psychologische und soziale Einflussfaktoren Produktbezogene Einflussfaktoren Marktform o vollkommene Konkurrenz <-> Monopol Preispolitik u. Merkmale von Wettbewerbsvorteilen Merkmal 1: Wettbewerbsvorteile müssen sich auf ein wichtiges Leistungsmerkmal beziehen • Höhe des Preises wirkt sich direkt auf den Nettonutzen eines Produktes aus und ist somit für viele Nachfrager ein wichtiges Leistungsmerkmal Merkmal 2: Wettbewerbsvorteile müssen von der Zielgruppe wahrgenommen werden die Art der Wahrnehmung von Preisen beeinflusst in hohem Maße die Wirkung von Preisen auf das Kaufverhalten Merkmal 3: Wettbewerbsvorteile müssen vom Unternehmen dauerhaft verteidigt werden können • besonders niedrige Preise erfordern auch eine überlegene Kostensituation Merkmal 4: Wettbewerbsvorteile erfordern eine effiziente Erbringung der überlegenen Leistungsmerkmale • Sicherstellung der langfristigen Profitabilität zentrale Bedeutung der Kostensituation im Unternehmen und der Sensitivität der Nachfrager gegenüber Preisänderungen 4.2 • • • Preispolitische Strategien Preisdifferenzierung • Gewinnsteigerung durch Ausnutzung unterschiedlicher Preisbereitschaften • Formen der Preisdifferenzierung in der Praxis Zeitlich z.B. Telefongebühren nach Tageszeit, Flugtarife nach Wochentag, Hotelpreise nach Saison, … Räumlich unterschiedliche Preise für geografische Teilmärkte Personell soziodemografische Merkmale z.B. Sonderpreise für Kinder, Studenten, Pensionisten,… Formen der Preisdifferenzierung in der Praxis • Mehr-Personenpreisbildung Preis in Abhängigkeit von der Anzahl der Personen, die die Leistung in Anspruch nehmen • Quantitative Preisdifferenzierung (nicht lineare Preispolitik) Preis in Abhängigkeit von der abgenommenen Stückzahl • Preisbündelung Bündelung mehrerer Produkte zu einem Angebot Ausnutzung unterschiedlicher Preisbereitschaften, Cross-Selling, Vermeidung von Preiskämpfen (geringere Vergleichbarkeit von Preisen) Dynamische Preispolitik • Preisfestsetzung in Abhängigkeit vom Produktlebenszyklus • Penetrationspreispolitik - relativ niedriger Preis in der Einführungsphase, danach idR Erhöhungen - Ziel: schnelle Erschließung von Massenmärkten - Gefahr: Preiserhöhungen lassen sich nicht durchsetzen • Skimmingpreispolitik - relativ hoher Preis bei Einführung, danach sukzessive Senkung - Ziel: schnelle Amortisation der Neuproduktinvestition durch Ausnutzung höherer Preisbereitschaft, Erzielung hoher Anfangsgewinne Gefahr: Konkurrenten werden zum Markteintritt angeregt 5. Kommunikationspolitik Kommunikation = senden von verschlüsselten Informationen, um beim Empfänger eine Wirkung zu erzielen Aufgabe der Kommunikationspolitik systematische Planung, Ausgestaltung und Abstimmung der Kommunikationsinstrumente eines Unternehmens im Hinblick auf alle relevanten Zielgruppen, um die Kommunikationsziele und damit die nachgelagerten Marketing- und Unternehmensziele zu erreichen Inhaltliche Abgrenzung kommunikationspolitischer Ziele • ökonomische Ziele - z.B.. Umsatz, Ertrag - Probleme bei der Operationalisierung/Zurechnung (meist nur indirekt einer Erfolgsgröße zuordenbar) • psychografische Ziele (besser, da kein Problem der Zurechnung besteht) Bekanntheit (Image) - Einstellung (emotionale Grundhaltung und kognitive Bewertung) - Wettbewerbsprofilierung (Differenzierung): eindeutige Abgrenzung des eigenen Angebots zu dem des Wettbewerbs - Kaufabsicht: pos. Einstellung zu einem Produktkaufen; Enger Zusammenhang von ök. Und psych. Zielen wird dadurch deutlich - Wiederkaufabsicht Zielkategorien in Abhängigkeit von Produkteigenschaften und Umfeldsituation • Information - häufig in hoch spezialisierten Bereichen wie bspw. in der IT, bei Finanzdienstleistungen oder chemischen Produkten • Emotion - Wenn Informationen zu Kommunikationsobjekt weitgehend bekannt oder trivial sind - Konsumerlebnis, Differenzierung vom Wettbewerb vor allem auf gesättigten Märkten, bei technisch-funktionaler Austauschbarkeit der Produkte • Aktualität - Vor allem wenn kaufverhaltensrelevante Informationen zu Kommunikationsobjekt bekannt sind und Nachfrager nur geringes Interesse am Produkt bekunden (Low-Involvement-Produkte) Integrierte Kommunikation • Ziel - den relevanten Zielgruppen (intern u. extern) ein in sich stimmiges und konsistentes Erscheinungsbild vom Kommunikationsobjekt zu vermitteln • Aufgaben - formale Integration (einheitliche Gestaltungsprinzipien) - zeitliche Integration (Abstimmung innerhalb u. zwischen Planungsperioden) - inhaltliche Integration (thematische Abstimmung der Kommunikationsmittel) Instrumentelle Integration Versuch, verschiedene Kommunikationsmaßnahmen miteinander zu verknüpfen Horizontale Integration: Abstimmung sämtlicher Maßnahmen innerhalb einer Marktstufe Vertikale Integration: Durchgängigkeit auf den verschiedenen Ebenen eines Marktes (Lieferanten, Nachfrager etc.) Funktionale Integration: Betrachtet, wie gut die einzelnen Kommunikationsinstrumente bestimmte Nachfrager- (Zielgruppenerweiterung, Kundenbindung), Handels- (Produkteinführung) bzw. öffentlichkeitsbezogene (Unternehmensdarstellung) erfüllen Kommunikationsstrategie: Entscheidungsfelder (KLAUSUR) • geografischer Geltungsbereich - Lokal, regional, national, international, global • zeitliche Ausgestaltung - Einmalig, punktuell, pulsierend, kontinuierlich • Positionierung - Nutzenversprechen (brand promise) • Kreativstrategie - Ausgestaltung der Kommunikationsmittel (Inhalt, Form) • Priorisieren d. Kommunikationsinstrumenteneinsatzes 5.1 Einsatz der Kommunikationsinstrumente 5.1.1 Klassische Werbung Werbung für ein bestimmtes Produkt = kommunikativer Beeinflussungsprozess mit Hilfe von (Massen-) Kommunikationsmitteln in verschiedenen Medien • Ziel: bei Adressaten marktrelevante Einstellungen und Verhaltensweisen im Sinne der Unternehmensziele zu verändern. • Voraussetzung für den Erfolg klassischer Werbung: Akzeptanz der Werbung bei den Kunden Kann gemacht werden in: Insertionsmedien o Zeitungen (Aktualität der Informationen, begrenzt gestalterische Möglichkeiten) o Publikumszeitschriften (spezifisches Informationsangebot: Unterhaltung (Illustrierte) bzw. Information (Nachrichtenmagazin)) o Special Interest Zeitschriften (bestimmte Themenbereiche (Sport, Mode)) o Fachzeitschriften (qualifizierter Leserkreis) o • • Außenwerbung Stationär: Plakate, Lichtwerbung Mobil: Aufschrift auf Autos Ambient Media: Sprechen Verbraucher direkt in seiner Lebensumwelt an, somit fügen sie sich nahtlos in die Gewohnheiten der Nutzer ein (Werbung in Klapptisch von Flugzeug, oder Aufschrift von Drink in Fitnessstudio), wobei andere Werbeformen diese unterbrechen elektronische Medien • Fernsehen • intensive und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten • Emotionen, schnelle Bekanntmachung - „Zapping“, Kontaktintensität Kino • Kontaktintensität, -wahrscheinlichkeit • Reichweite Funkwerbung 5.1.1 Online Werbung und E Commerce • • • Digitalisierung Vernetzung E-Commerce-Kanäle auf Konsumentenseite: - Online-Dienste - Internet Online Kommunikation (Werbung) umfasst alle Kommunikationsaktivitäten zwischen Unternehmen und Nachfrager im Sinne der Marketing- und Unternehmensziele, die über das Internet Protocol (IP) abgewickelt werden • Zentrales Merkmal: unmittelbare und direkte Feedbackmöglichkeiten • Kommunikationspull (Initiative für Abruf geht von Nutzer aus, z.B. Homepage) • Kommunikationspush (Informationsfluss wird gezielt vom Unternehmen initiiert, z.B. E-Mail-Newsletter, Bannerwerbung) 5.1.1.1 Medien • • Homepage: - Corporate Website - Marketing Website (Unternehmenswebsites (PULL Prinzip – Initiative kommt von den Nutzern); gestalterische Maßnahmen, Wahl der Hintergrundgrafik kann Z.B. sich positiv auf das Kaufverhalten auswirken) E-Mail (kostengünstig, standardisiert, Newsletter) - Newsletter: Permission Marketing: man braucht das Einverständnis des Nutzers • Opt Out: Nachfrager ist von vornherein in der Verteilerliste eingetragen; muss selbst aktiv werden um ausgetragen zu werden (Ja ich möchte weitere Informationen…von vornherein ANGEHAKT) • Opt In: Nachfrager trägt sich selbst in ein Webformular ein und erhält die Bestätigung auf der Internetseite ((Ja ich möchte weitere Informationen…von vornherein NICHT ANGEHAKT) • Confirmed Opt In: User enthält nach Registrierung eine Bestätigung (Vielen Danke für ihrer Registrierung) • • • • 5.1.1.2 Double Opt In: Confirmed Opt In, bei dem der Benutzer eine Bestätigung erhält, sich aber via Rückantwort verifizieren muss (Bitte auf den Link klicken um freizuschalten) Banner: aktive (Pop-ups) vs. passive (Logos auf Webseiten) Suchmaschinenwerbung (gesponserte Links)<-> Suchmaschinenoptimierung (gute Reihung der Homepage) Medien des Web 2.0: Online-Foren und Communities, Newsgroups, Wiki-Websites, Weblogs, … Direktkommunikation Massenmedien mit Responseelement: meist durch eine Homepage oder Telefonnummer gekennzeichnet Direktwerbemedien: an bestimme Adressaten gerichtet; Direct Mailing (Postwurf) Kundenbindungsprogramm mit…: Nachfragepotenzial ausgewählter Bestandskunden besser ausschöpfen Um Direktkommunikation erfolgreich einzusetzen, ist Database Marketing einzusetzen (Daten in Data Warehouse speichern) 5.1.1.3 Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations Werbung für das Unternehmen als Ganzes • kennzeichnet die planmäßig zu gestaltenden Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den verschiedenen internen und externen Anspruchsgruppen • interne Anspruchsgruppen - z.B. Mitarbeiter, Aktionäre, Betriebsrat, Außendienst • externe Anspruchsgruppen - Gesamtbevölkerung sowie z.B. Presse, Behörden, Fachwelt • Ziel: Gewinnung bzw. Erhaltung des Vertrauens der Anspruchsgruppen (Nachweis dieser Verantwortung durch langfristig glaubwürdiges Verhalten) Public Relation (PR) übernimmt folgende Funktionen: • Informationsfunktion: Vermittlung der Infos nach innen und außen • Kontaktfunktion: Aufbau und Aufrechterhaltung von Verbindungen zu rel. Gruppen • Imagefunktion: Aufbau, Änderung und Pflege des Vorstellungsbildes des Unternehmen • Absatzförderungsfunktion: Anerkennung und Vertrauen in der Öff. Fördert den Verkauf • Sozialfunktion: Aufzeigen der sozial/gesellschaftsbezogenen Unternehmensleistungen • Balancefunktion: Anreiz/Beitrags Gleichgewicht • Stabilisierungsfunktion: Erhöhung der Krisenfestigkeit aufgrund stabilerer Beziehung zu Anspruchsgruppen 5.1.4 Verkaufsförderung Zielsetzungen variieren innerhalb der einzelnen Formen • verkaufspersonalorientierte Zielsetzungen Erhöhung von Verkaufsqualität und Mitarbeitermotivation • handelsgerichtete Zielsetzungen Festigung der Beziehung zum Handel (Motivation und Information, Absicherung und Ausbau der Warenpräsenz) • nachfrageorientierte Zielsetzungen Weckung von Aufmerksamkeit, kurzfristige Initiierung von Käufen, Erhöhung der Verkaufsfrequenz 5.1.5 Messen und Ausstellungen • Messen und Ausstellungen • • • • • Messen: zeitlich begrenzte u. wiederkehrende Markt-Veranstaltungen, primäre Ansprache von Fachbesuchern Ausstellungen: richten sich primär an ein allgemeines Publikum und verfolgen primär Absatzziele persönlicher Kontakt und Wettbewerbsvergleich Typologisierung von Messen Breite des Angebots (z.B. Universal-, Spezial-, Branchenmessen) Angebotsschwerpunkt (Konsum- und Investitionsgütermessen) Funktion der Messe (Informations- und Ordermessen) Aussteller- und Besucherreichweite (regional bis global) Zielgruppe (Fachbesucher-, Händler- und Nachfragermessen) Hauptrichtung des Absatzes (Export- und Importmessen) Ziele: Vorbereitung bzw. Durchführung von Geschäftsabschlüssen, Anbahnung und Pflege von Geschäftsbeziehungen sowie die Festlegung der eigenen Position am Wettbewerbsumfeld zu nennen; Weiters: Nachwuchskräfte gewinnen und eigene Unternehmenskompetenz präsentieren 5.1.6 Event Marketing • • • • • vom Unternehmen eigens initiierte Veranstaltungen im Rahmen der Unternehmenskommunikation zur Erreichung der Kommunikationsziele zentrale Zielsetzung: Präsentation des Kommunikationsobjektes in erlebnisorientierter Form, Weckung von Emotionen Imagetransfer: Eigenschaften des Event auf Kommunikationsobjekt übertragen Dialog- und Interaktionsorientierung: unmittelbarer Kontakt zu den Anwesenden vom Eventmarketing abzugrenzen: Eventsponsoring Nutzung fremdinitiierter Events für die Kommunikation 5.1.7 Sponsoring Planung, Durchführung und Kontrolle von Aktivitäten zur Förderung von Personen und/oder Organisationen, um damit gleichzeitig kommunikationspolitische Ziele zu erreichen (Gegenleistung) Ziele: Steigerung der Bekanntheit, Imageverbesserungen, Kontaktpflege, Mitarbeitermotivation, Nachweis gesellschaftlichen Engagements und Verantwortung Imagetransfer auf Sponsor Fit (Marken-)Image und Image des Gesponserten Sponsoringbereiche Sport (Ziel: bekanntheit) Kultur (Ziel: Kontakte) Soziales Umwelt Formen: Sponsoring von Einzelpersonen, Gruppen, Veranstaltungen, Organisationen 5.1.7 Mediaselektion Intermediaselektion vs. Intramediaselektion 6. Distributionspolitik • • • Distributionspolitik alle Entscheidungen und Handlungen, welche die Verteilung von materiellen und/oder immateriellen Leistungen vom Hersteller zum Endkäufer betreffen Absatzkanal rechtliche, ökonomische und kommunikativ-soziale Beziehungen aller am Distributionsprozess beteiligten Personen Marketinglogistik Transport, Lagerung, Auftragsabwicklung und Auslieferung von Produkten • • • • Absatzmittler rechtlich und wirtschaftlich selbständige Organe, die im Distributionsprozess absatzpolitische Instrumente eigenständig einsetzen Absatzhelfer Agenturen, Speditionen, die unterstützende Funktionen erfüllen Absatzorgane der Produzenten Verkaufsabteilungen, -stellen, -personen Beschaffungsorgane der Konsumenten Einkaufsabteilungen, -stellen, -personen Absatzkanalbezogene Entscheidungen betreffen die wirtschaftlich-rechtliche Übertragung von Verfügungsmacht über Leistungen an Endkäufer Transaktionsfunktion Entscheidungen in der Marketinglogistik betreffen die physische Übermittlung einer Leistung vom Hersteller zum Endkäufer und den damit zusammenhängenden Informationsfluss Raum- und Zeitüberbrückungsfunktion • Distributionspolitische Ziele neben übergeordneten Zielen wie bspw. Umsatz- und Marktanteil folgende spezifische Zielgrößen: • Vertriebskosten/Handelsspanne • Distributionsgrad • Image des Absatzkanals • Kooperationsbereitschaft (Konfliktvermeidung) • Aufbaudauer und Flexibilität • Beeinflussbarkeit und Kontrollierbarkeit des Absatzkanals • Distributionspolitik: Entscheidungsorientierte Sicht • Analyse der Entstehung des Nachfragebedarfs • Formulierung von Distributionszielen • Ableitung von Strategien im Absatzkanal und im logistischen System Selektionskonzept - Kontraktkonzept - Stimulierungskonzept • Planung, Durchführung und Kontrolle von Aktivitäten zur zielkonformen Gestaltung der Distributionsprozesse 6.1 Selektionskonzept 6.2 Kontraktkonzept = Präzisierung der gewählten Absatzkanalstruktur durch die Ausgestaltung der vertraglichen Beziehungen zu den Absatzmittlern Klassifizierung vertraglicher Beziehungsstrukturen zwischen Herstellern und Absatzmittlern Kommissionsvertrieb Vertriebsbindungs- und Alleinvertriebssysteme Vertragshändler- und Franchisesysteme o Kommissionsvertrieb (zählt zu den Kooperationsstrategien; Hersteller = Kommittent; Händler = Kommissionär; Hersteller hat Weisungsrecht gegenüber Händler) o Vertriebsbindungs- und Alleinvertriebssysteme (Vertriebsbindung=vertragliche Verpflichtung eines Absatzmittlers zur Einhaltung eines definierten Absatzweges; räumlich-personell-zeitbezogene Klassen von Vertriebsbindungen; Alleinvertrieb=zusätzlich Selektion der eingeschalteten Händler; bei Neueinführung risikoreicher Produkte; bessere Motivation der Absatzmittler; Marktabgrenzung) o 6.2 • • • • Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) Vertragshändler- und Franchisesysteme (noch stärkere Begrenzung der Absatzmittler; auf Dauer gerichteter Vertrag; Vertragshändler ist zur Absatzförderung verpflichtet; sehr gebräuchlich in Automobilindustrie; engste Form: Franchiseverträge -> können sehr unterschiedlich gestaltet sein; enthalten Vielzahl gegenseitiger Leistungen und Pflichten beiderseits; aus Kundensicht Züge eines Filialsystems; vielfach höheres Wachstums- und Expansiontempo; höhere Leistungsmotivation; starkes internat. Wachstum; 40%Handel 60% Dienstleistungen; 80-90% in Deutschland Klein- und Mittelunternehmen) Definition Franchising: Ein vertikal – kooperativ organisiertes Vertriebssystem rechtlich und finanziell selbstständiger Unternehmen auf der Basis einer vertraglichen Dauerschuldverhältnisses, wobei die Systemführerschaft dem Franchisegeber obliegt Akquisitions & Stimulierungskonzept Stimulierungskonzept = laufendes Beziehungsmanagement im Absatzkanal Akquisitionskonzept = soll den selektierten Absatzmittler zu einer erstmaligen Transaktion bewegen Akquisitions- und Stimulierungskonzept unterscheiden einander nur graduell (Zeitpunkt- vs. zeitraumbezogen) Basisoptionen der Absatzmittlerakquisition und -stimulierung • Push-Strategie (Absatzmittler): • Handel werden vom Hersteller Anreize geboten, die diesen zu einer Listung und eigenständigen Förderung der entsprechenden Herstellermarken veranlassen sollen • die Marke in die Regale des Handels „hineindrücken“ • Pull-Strategie (Endkunden): • Konsument wird direkt durch Kommunikationsmaßnahmen des Herstellers angesprochen; Bedarf soll angeregt werden und zur Nachfrage des Konsumenten beim Handel führen • bei den Konsumenten soll ein „Nachfragesog“ erzeugt werden; Handel wird im Idealfall ohne Herstellerinitiative veranlasst, die Marke im Sortiment zu führen